Ukraine-Ticker: Faeser sieht Rückgang bei Flüchtlingszahlen

07.23 Uhr: Indien untersagt Weizenexporte

Indien hat die Ausfuhr von Weizen mit sofortiger Wirkung verboten. Wie die Regierung mitteilte, will der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt mit dieser Entscheidung Preissteigerungen im eigenen Land in den Griff bekommen. Weizenlieferungen seien allerdings für bereits ausgestellte Geschäftsverträge weiterhin erlaubt. Seitdem die Ausfuhren aus der Schwarzmeerregion wegen des Krieges in der Ukraine stark zurückgegangen waren, setzten Käufer weltweit bei der Weizenversorgung auf Indien.

07.11 Uhr: Behörden registrieren mehr als 700.000 Flüchtlinge

In Deutschland sind laut einem Medienbericht unter Berufung auf das Bundesinnenministerium seit Kriegsbeginn mehr als 700.000 Ukrainerinnen und Ukrainer registriert worden. Vom 24. Februar bis zum 11. Mai seien 727.205 Menschen neu im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst worden, erklärt das BMI laut Vorabbericht der “Welt am Sonntag”. Davon seien 714.998 Personen (98,3 Prozent) ukrainische Staatsangehörige. Laut BMI könne von ihnen aber eine erhebliche Zahl bereits in andere EU-Staaten weitergereist und auch in die Ukraine zurückgekehrt sein. Rund 40 Prozent der Ukraine-Flüchtlinge seien minderjährig. Von den Erwachsenen, die aus der Ukraine gekommen sind, seien 81 Prozent Frauen.

06.40 Uhr: Ukrainischer Militärgeheimdienst glaubt an Krieg bis Jahresende

In einer überaus optimistisch klingenden Prognose sieht der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes ein Ende des Kriegs mit einer russischen Niederlage bis Jahresende voraus. Spätestens Mitte August komme es zu einer Wende an den Fronten, sagte Generalmajor Kyrylo Budanow dem britischen Sender Sky News. “Der Wendepunkt kommt in der zweiten Augusthälfte.” Bis zum Jahresende werde die Ukraine wieder die Kontrolle über alle ihre Gebiete zurückerlangen, auch über die Halbinsel Krim.

06.28 Uhr: Flüchtlingsstrom aus Ukraine lässt laut Innenministerin Faeser nach

Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geht die Zahl der nach Deutschland geflüchteten ukrainischen Flüchtlinge langsam zurück. “Es bleibt eine große humanitäre Kraftanstrengung, die geflüchteten Frauen, Kinder und alten Menschen bestmöglich zu versorgen. Aber pro Tag kommen derzeit nur noch ungefähr 2.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland an. Mitte März waren es noch 15.000 Menschen täglich”, sagt die Ministerin der Düsseldorfer “Rheinischen Post” einem Vorabbericht zufolge. Über die polnisch-ukrainische Grenze kehrten inzwischen täglich 20.000 Geflüchtete zurück in ihr Land. Sie gehe davon aus, dass die Mehrheit der Menschen wieder zurückkehren wird.

06.19 Uhr: Entwicklungsministerin sagt ukrainischen Frauen Hilfe zu

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat Frauen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten, weitere Unterstützung zugesagt. “Über acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind vertrieben im eigenen Land. Ein großer Teil davon sind Frauen und Kinder”, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Schulze kündigte an: “Wir wollen mit konkreten Projekten diese Frauen dabei unterstützen, ihre Familien zu ernähren, von ihnen gegründete Unternehmen an neuem Ort aufzubauen und ihre Stimme so einzubringen, dass ihre besonderen Bedürfnisse gesehen und gehört werden.”

06.07 Uhr: Selenskyj warnt vor weltweiter Hungersnot

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge könnte der Krieg Russlands gegen die Ukraine in Dutzenden von Ländern zu Hungersnöten führen, politische Instabilität auslösen und Migrationsströme verstärken. “Wie viel müsste man dann investieren, um solche Folgen zu überwinden? Diese Fragen sollten diejenigen beantworten, die die Sanktionen gegen Russland hinauszögern oder versuchen, die Hilfe für die Ukraine zu verzögern”, sagt der Präsident in seiner Videoansprache am späten Abend.

06.00 Uhr: Krieg laut Kiew in “dritter Phase”

Die ukrainische Führung sieht den Beginn der “dritten Phase” des russischen Angriffskriegs und eines damit verbundenen langwierigen Kampfes. “Phase eins” sei der Versuch gewesen, die Ukraine “in wenigen Tagen” zu überrollen, sagte Viktor Andrusyw, Berater im ukrainischen Innenministerium, in der Nacht im Fernsehen. In der zweiten Phase sollten wiederum die ukrainischen Streitkräfte in mehreren Kesseln eingekreist und zerschlagen werden. “Und auch das haben sie nicht geschafft.” In der neuen “dritten Phase” bereiteten die russischen Militärs die Verteidigung der bisher erreichten Geländegewinne vor. “Das zeigt, dass sie einen langen Krieg daraus machen wollen”, sagte Andrusyw. Offenbar denke die russische Regierung, dass sie mit diesem Hinausziehen des Kriegs den Westen an den Verhandlungstisch und damit wiederum die Ukraine zum Einlenken zwingen könne.

05.14 Uhr: Ukrainischer Präsidentenberater hält Russlands Armee und Wirtschaft für instabil

Russlands Armee und Wirtschaft stehen nach Meinung des ukrainischen Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch auf tönernen Füßen. Das Bild des russischen Präsidenten Wladimir Putin von der “unbesiegbaren zweitgrößten Armee der Welt” habe sich bereits “als Fake” entpuppt, sagte Arestowytsch nach Angaben der Agentur Unian. Die Realität der vergangenen Wochen habe ein reales Bild von der Kampffähigkeit der russischen Armee gezeigt: “Sie hat gedroht, die NATO zu zerlegen, ist aber schon an zwei Dörfern in der Region Sumy (in der Nordostukraine) gescheitert.” Der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte zugleich den aus seiner Sicht bevorstehenden Zusammenbruch der russischen Wirtschaft im Sommer voraus. “Jeder Versuch zu Verhandlungen mit dem Westen wird scheitern”, so Arestowytsch.

04.35 Uhr: Klingbeil sieht mit Krieg auch Ende von Putin

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil sieht durch den russischen Krieg gegen die Ukraine das politische Ende von Kremlchef Wladimir Putin besiegelt. “Ich bin überzeugt, dass mit diesem Krieg auch das Ende von Wladimir Putin eingeleitet ist” sagte Klingbeil dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. Auf die Frage, ob Putin im eigenen Land gestürzt werde, sagte Klingbeil: “Die Bevölkerung wird erkennen, dass Putin und seine Elite die Verantwortung dafür tragen, dass dieser unmenschliche Krieg in der Ukraine auch im eigenen Land Wohlstand, Arbeitsplätze und Lebensperspektiven kosten wird.”

Samstag, 14. Mai 2022

23.31 Uhr: Ukraine bereitet 41 Verfahren wegen Kriegsverbrechen vor

Die ukrainische Justiz bereitet derzeit 41 Verfahren wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen durch russische Soldaten vor. Bei allen von ihnen handle es sich um Verstöße nach Artikel 438 des ukrainischen Strafgesetzes zu Kriegsverbrechen, aber um verschiedene Gräueltaten, sagte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Freitagabend im ukrainischen Fernsehen. “Es geht um die Bombardierung ziviler Infrastruktur, die Tötung von Zivilisten, Vergewaltigungen und Plünderungen.” Wie vielen der 41 Verdächtigen in Abwesenheit der Prozess gemacht werden muss, war zunächst nicht klar.

Am Freitag hatte der erste Kriegsverbrecherprozess in der Ukraine begonnen, und zwar gegen einen 21-jährigen russischen Soldaten, der in der Anfangsphase des Krieges einen unbewaffneten Zivilisten getötet haben soll. Wenediktowa sagte, dass zwei weitere Verdächtige, die derzeit in der Ukraine seien, vermutlich kommende Woche erstmals vor Gericht erscheinen würden.

22.34 Uhr: Ukrainischer Generalstab: Kämpfe an mehreren Orten

Das russische Militär hat bei seiner Offensive im Donbass nach Angaben des ukrainischen Generalstabs versucht, am Freitag an mehreren Fronten an Boden zu gewinnen. Unter anderem gebe es Gefechte nahe Rubischne unweit der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk, teilte der Generalstab auf Facebook mit. Russische Truppen seien bei dem Versuch gescheitert, die Städte Solote und Komyschuwacha zu erstürmen.

Außerdem beschieße das russische Militär die Ortschaften Kamenka und Nowoseliwka mit Artilleriegeschossen, hieß es in dem Lagebericht weiter. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.

22.25 Uhr: Verteidiger in Mariupol bitten um Evakuierung

Die Verteidiger des belagerten Stahlwerks in Mariupol in der Ukraine wollen Widerstand leisten, “solange sie können”. Es fehle an Munition, Wasser und Essen, aber seine Leute würden nicht aufgeben, sagte der stellvertretende Kommandeur des Asow-Regiments in dem Werk, Swjatoslaw Palamar, am Freitag den Teilnehmern des Kiew-Sicherheitsforums in einer Online-Schalte. “Wir halten die Verteidigung aufrecht und kämpfen trotz allem weiter.”

Palamar sagte, russische Soldaten würden weiter versuchen, das Stahlwerk zu erstürmen, wo sich seine Truppen verschanzt haben. Er bat die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Evakuierung von rund 600 verwundeten Soldaten aus dem Azovstal-Werk. Zu den Teilnehmern des Sicherheitsforums zählten unter anderem die US-Generäle Philip Breedlove und Wesley Clark

22.01 Uhr: Baerbock verteidigt Scholz’ diplomatische Initiative

Die Bundesregierung bemüht sich nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock auf verschiedensten Wegen, die Ukraine zu unterstützen und für ein Ende des Krieges zu sorgen. “Wir versuchen auf allen Kanälen, nicht nur den Ukrainern zur Seite zu stehen, dass sie sich verteidigen können, sondern den Druck auf den russischen Präsidenten maximal zu erhöhen, damit diese brutale Bombardierung eingestellt wird und die russischen Truppen sich zurückziehen”, sagte Baerbock in der ARD. Neben humanitärer Hilfe und militärischer Unterstützung werde aber auch weiter auf Diplomatie gesetzt. Damit die Menschen in der Ukraine in Frieden, Freiheit und Sicherheit leben könnten, müssten als allererstes die Waffen schweigen. “Es ist so richtig und wichtig, dass der Bundeskanzler heute gegenüber dem russischen Präsidenten nochmal deutlich gemacht hat, dass diese Bombardierung von unschuldigen Menschen unverzüglich aufhören muss.”

21.10 Uhr: Kiew: Schwierige Verhandlungen zu eingekesselten Soldaten in Mariupol

Die Verhandlungen mit Russland über eine Befreiung der ukrainischen Soldaten im eingekesselten Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol gestalten sich nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sehr schwierig. Details nennt Wereschtschuk nicht. “Das Ergebnis gefällt vielleicht nicht jedem, aber unsere Aufgabe besteht darin, unsere Soldaten zu evakuieren. Alle von ihnen. Lebendig”, schreibt sie in einem Online-Post.

20.16 Uhr: Separatistenregion Südossetien beschließt Referendum über Beitritt zu Russland

Die abtrünnige georgische Region Südossetien hat für den 17. Juli eine Volksbefragung über einen Beitritt zur russischen Föderation angekündigt. Der Präsident des Gebietes, Anatoli Bibilow, unterzeichnete am Freitag ein entsprechendes Dekret, wie sein Büro mitteilte. Russland hatte die Unabhängigkeit der pro-russischen Separatistenregion und des benachbarten Abchasiens nach einem kurzen militärischen Konflikt mit Georgien im August 2008 offiziell anerkannt.

19.13 Uhr: Scholz wirft Putin mangelnden Realismus vor

Kanzler Olaf Scholz hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach einem Telefonat am Freitag fehlenden Realismus vorgeworfen. Es sei klar, man werde “keinen Diktatfrieden akzeptieren, die Ukrainerinnen und Ukraine auch nicht”. Der Westen werde seine Sanktionspolitik fortsetzen. Der Kohleausstieg sei “nicht so leicht, aber wird wohl klappen”. Bei Öl schaffe man “es wohl so zu Ende des Jahres”.

17.36 Uhr: Baltische Häfen im Gespräch für ukrainische Agrar-Exporte

Die Agrarminister der sieben größten Industrienationen haben der Ukraine nach Worten des deutschen Ressortchefs Cem Özdemir Hilfe zugesagt, um trotz des russischen Angriffkrieges Getreide zu exportieren. Es gelte, über Schienen, Straßen und die Donau soviel Getreide aus den vollen Silos in der Ukraine auf die Teller der Menschen zu bringen, die in Not seien, sagt der Grünen-Politiker nach Beratungen der G7-Agrarminister mit ihrem ukrainischen Kollegen Mykola Solskyj in Stuttgart. Allerdings sei nicht alles kompensierbar, was Russland an Exportwegen blockiere.

14.35 Uhr: Ukraine wirft Russland Deportation von über 210.000 Kindern vor

Die Ombudsfrau für Menschenrechte in der Ukraine, Ljudmyla Denissowa, hat Russland vorgehalten, seit Beginn der Invasion am 24. Februar mehr als 210.000 Kinder zwangsweise deportiert zu haben. Sie sollten zu russischen Staatsbürgern gemacht werden, so Denissowa. Die Kinder zählen zu 1,2 Millionen Menschen, die nach Angaben der ukrainischen Führung gegen ihren Willen deportiert wurden. Russland spricht von “Flüchtlingen” insbesondere aus der südukrainischen Stadt Mariupol.

14.15 Uhr: Türkei sieht Nato-Beitritte von Schweden und Finnland kritisch

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reagiert zurückhaltend auf einen möglichen Beitritt Schwedens und Finnlands zum Militärbündnis NATO. Die beiden Staaten seien “Heimat vieler terroristischer Organisationen”, so Erdogan. Für einen Beitritt ist ein einstimmiger Beschluss der Nato-Staaten notwendig.

13.55 Uhr: Putin hält Rat über Nato-Beitritte

Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit seinem nationalen Sicherheitsrat den möglichen Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands beraten. Das meldet die russische Nachrichtenagentur RIA. Das Präsidialamt in Moskau erklärt dazu, ein Nato-Beitritt der beiden Länder würde als feindseliger Schritt gewertet, der die Sicherheit Russlands bedrohen würde. Darauf würde Russland entsprechend reagieren.

13.40 Uhr: Lindner will russisches Vermögen für Ukraine-Wiederaufbau nutzen

Bundesfinanzminister Christian Lindner will russisches Vermögen für den Wiederaufbau in der Ukraine nutzen. “Beim Vermögen des russischen Staates spricht mein Gerechtigkeitsgefühl dafür, sagt der FDP-Chef dem “Spiegel”. Skeptischer sei er bei konfisziertem Besitz von Oligarchen. “Bei privaten Vermögenswerten würde es sich um eine Enteignung handeln. Da sind die Hürden in unserem Rechtsstaat hoch.”

13.30 Uhr: Deutsche Gasversorgung ist stabil

Die Gasversorgung in Deutschland ist nach Angaben der Bundesnetzagentur stabil. Über den Ukrainetransit ausbleibende Mengen würden weiterhin durch höhere Flüsse insbesondere aus Norwegen und den Niederlanden kompensiert, teilte die Behörde in ihrem täglichen Lagebericht mit. “Die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland liegen bei 39,3 Prozent.” Sie seien mittlerweile zum Teil deutlich höher als im Frühjahr 2015, 2017, 2018 sowie 2021.

13.20 Uhr: Kiew fordert von G7 Beschlagnahmung von russischen Vermögenswerten

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die G7-Staaten aufgefordert, russische Vermögenswerte zu beschlagnahmen und seinem Land für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. Er habe die G7 gebeten, “russische Staatsgelder zu beschlagnahmen und sie der Ukraine zu übergeben, damit diese das Geld für den Wiederaufbau unseres Landes verwenden kann”, sagte Kuleba am Freitag beim Treffen der G7-Außenminister im schleswig-holsteinischen Wangels.

13.05 Uhr: Putin und Scholz haben zu Ukraine telefoniert

Nach mehr als sechs Wochen Funkstille hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Das Gespräch habe auf deutsche Initiative stattgefunden. Scholz forderte in dem Telefonat nach eigenen Angaben ein sofortiges Ende des Ukraine-Krieges. “Es muss schnellstmöglich einen Waffenstillstand in der Ukraine geben”, erklärt der SPD-Politiker via Twitter. “Die Behauptung, dass dort Nazis herrschen, ist falsch. Und ich habe ihn auf die Verantwortung Russlands für die globale Lebensmittellage hingewiesen.” Putin habe dem Kanzler hingegen gesagt, dass die Friedensgespräche von der Führung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew blockiert würden. Beide hätten vereinbart, die Gespräche zur Ukraine auf verschiedenen Ebenen fortzuführen

12.15 Uhr: Russland meldet Beschuss von ukrainischer Öl-Raffinerie

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die Öl-Raffinerie in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk beschossen. Dabei seien die Produktionsfähigkeit der Anlage und Treibstofftanks zerstört worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Zudem sei ein ukrainischer Kampfjet vom Typ Su-27 in der östlichen Region Charkiw abgeschossen worden.

12.00 Uhr: Zwei Anschlagsversuche in Tiraspol (Transnistrien)

In der von Moskau unterstützten abtrünnigen Region Transnistrien in der Republik Moldau hat es nach Behördenangaben zwei Anschlagsversuche in der Regionalhauptstadt Tiraspol gegeben. Nahe eines Öllagers habe am Freitagmorgen ein Mann eine Brandbombe auf ein Gebäude geworfen, wobei jedoch nur Gras in Brand geraten sei, erklärte das Innenministerium der selbsternannten Republik Transnistrien. Wenig später seien zwei Molotow-Cocktails auf ein Militärbüro im Zentrum von Tiraspol geschleudert worden.

11.50 Uhr: Özdemir sagt Ukraine bei G7-Treffen Agrar-Unterstützung zu

Bei einem Treffen der Agrarminister der G7-Staaten in Stuttgart hat der deutsche Ressortchef Cem Özdemir der Ukraine Unterstützung zugesagt. Millionen Tonnen von Getreide könnten das Land nicht verlassen, weil Russland die Häfen und das Schwarze Meer blockiere, sagte der Grünen-Politiker laut Redetext. Ein Aktionsplan der Europäischen Kommission sehe daher verschiedene Maßnahmen vor, um in den nächsten drei Monaten 20 Millionen Tonnen Getreide auf dem Landweg aus der Ukraine zu exportieren.

11.40 Uhr: Moskau besorgt über geplanten EU-Beitritt der Ukraine

Die russische Führung hat Kritik an den EU-Beitrittsplänen der Ukraine geäußert. “Es ist äußerst zweifelhaft, dass dieser Wunsch Kiews harmlos ist”, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow. Zwar sei der Beitritt grundsätzlich eine Angelegenheit zwischen Kiew und Brüssel, sagte Lawrow. Zugleich erhob er aber schwere Vorwürfe gegen die EU: Sie habe “sich aus einer konstruktiven Wirtschaftsplattform, als die sie gegründet wurde, in einen aggressiven militanten Akteur verwandelt, der schon Ambitionen weit über den Kontinent hinaus äußert”. Die Ukraine hatte kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs offiziell die Mitgliedschaft in der Europäischen Union beantragt.

11.25 Uhr: US-Senator verhindert rasche Verabschiedung der US-Hilfe

Der republikanische US-Senator Rand Paul hat eine rasche Verabschiedung eines milliardenschweren Hilfspakets für die Ukraine verhindert. Der Senator aus Kentucky führte an, die beträchtliche Ausgabe werde das Defizit erhöhen und die Inflation verschärfen. Zuvor hatte der republikanische Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, an die Kolleginnen und Kollegen beider Parteien appelliert, die Hilfe für die Ukraine noch am selben Tag zu verabschieden. Paul verlangte allerdings, ohne Abstimmung einen Passus in den Entwurf einzufügen, wonach die neuen Ausgaben durch einen Generalinspekteur geprüft werden sollen.

10.55 Uhr: SPD-Verteidigungspolitiker: Scholz will mit Putin sprechen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Bundestags-Verteidigungsausschuss nach Teilnehmerangaben angekündigt, sich um ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bemühen zu wollen. Ohne Gesprächskanäle könne man nicht zu einer Lösung in dem Konflikt kommen, habe Scholz die Linie erklärt.

10.35 Uhr: Russische versucht “industrielles Kernland” der Ukraine einzunehmen

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Militärs mehrere Dörfer im Osten des Landes angegriffen. Russland versucht seine Kontrolle im industriellen Kernland der Ukraine, dem Donbass, auszuweiten. Der ukrainische Generalstab erklärte am Freitag, nicht alle russischen Attacken seien erfolgreich gewesen.

10.20 Uhr: EU-Außenbeauftragter dringt auf schnelles Öl-Embargo

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell dringt auf eine schnelle Entscheidung der Mitgliedstaaten für ein Öl-Embargo gegen Russland. Sollten die Botschafter der EU-Staaten sich nicht einigen können, müssten die Außenminister bei ihrem Treffen am kommenden Montag den Durchbruch erzielen. Vor allem Ungarn lehnt ein Embargo gegen russisches Öl weiter ab.

09.55 Uhr: Heil fordert “echte Integration” ukrainischer Flüchtlinge

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hält aufgrund der Zerstörung in vielen ukrainischen Städten einen längeren Aufenthalt der Kriegsflüchtlinge für wahrscheinlich. „Wir müssen uns auf lange Bleibe-Zeiträume über mehrere Jahre einstellen.“ Es brauche seiner Meinung nach daher eine echte Integration und keine Zwischenlösungen. Ab 1. Juni erhielten die Schutzsuchenden aus der Ukraine alle Leistungen aus einer Hand in den Jobcentern.

09.45 Uhr: EU kündigt weitere 500 Millionen Euro für Waffen für Ukraine an

Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Das kündigte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag am Rande des G7-Außenministertreffens nahe dem Weißenhäuser Strand an der Ostsee an. Damit würden sich die für die Ukraine zur Verfügung stehenden EU-Mittel für Militärhilfe auf zwei Milliarden Euro erhöhen.

09.40 Uhr: Erster Kriegsverbrechensprozess gegen russischen Soldaten

Ein russischer Soldat muss sich in der Ukraine wegen der Tötung eines unbewaffneten Zivilisten vor Gericht verantworten. Die Prozesseröffnung am Freitag markiert den ersten Kriegsverbrechensprozess gegen ein Mitglied des russischen Militärs seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Land. Dem Mann wird vorgeworfen, einen Ukrainer mit einem Kopfschuss getötet zu haben. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe. Die endgültige Entscheidung, welche Beweise zugelassen werden, liege jedoch bei dem Gericht in Kiew.

09.20 Uhr: Baerbock betont Solidarität der G7 mit Moldau und Ukraine

Außenministerin Annalena Baerbock hat Moldau die volle Unterstützung im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zugesichert. Bei einem Treffen mit dem Außenminister der Republik Moldau, Nicu Popescu, betonte die Grünen-Politikerin am Freitag beim G7-Treffen in Weißenhäuser Strand, es gehe darum, Solidarität gegenüber der Ukraine wie gegenüber Moldau zu zeigen. Baerbock sagte zu Popescu, es sei ein Vergnügen, ihn innerhalb von drei Monaten bereits zum dritten Mal zu sehen.

09.05 Uhr: Großbritannien setzt sich für mehr Waffen für die Ukraine ein

Die Ukraine braucht nach den Worten der britischen Außenministerin Liz Truss mehr Waffen. Dies und weitere Sanktionen seien sehr wichtig, um den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufrecht zu erhalten, sagt sie bei der Ankunft beim G7-Treffen in Weißenhaus in Schleswig-Holstein.

08.40 Uhr: FDP fordert Koordinator für Waffenlieferungen in die Ukraine

Vor dem Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestags-Verteidigungsausschuss hat die FDP die Benennung eines Koordinators für Waffenlieferungen in die Ukraine gefordert. Es gebe derzeit “eine Menge Missverständnisse” innerhalb der Bundesregierung bei dem Thema.

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