Ukraine-News ++ Zweites Frachtschiff verlässt Hafen von Odessa ++

Knapp sechs Wochen nach dem Scheitern des Getreideabkommens mit Russland ist nach Angaben Kiews ein zweites Frachtschiff aus dem Hafen in Odessa im Süden der Ukraine ausgelaufen. Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter „Primus“, der im Besitz einer Reederei aus Singapur sei, nutze einen für zivile Schiffe eingerichteten temporären Korridor im Schwarzen Meer, hieß es von der Regierung in Kiew. Das Schiff sei auf dem Weg nach Bulgarien, teilt der ukrainische Abgeordnete Olexij Hontscharenko auf Telegram mit.

Containerschiff „Primus“ auf dem Weg nach Varna in Bulgarien

Quelle: AFP/STRINGER

Am 16. August hatte das Containerschiff „Joseph Schulte“ als erster Frachter seit dem Ende des Getreideabkommens in Odessa abgelegt. Einen Tag später erreichte das Schiff, das seit Kriegsbeginn im Hafen der Schwarzmeerstadt gelegen hatte, dann Istanbul.

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Moskau war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die Ukraine öffnete Anfang August dann von mehreren Schwarzmeerhäfen aus Seewege für Handelsschiffe – ungeachtet der russischen Ankündigung, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens jedes Schiff aus der Ukraine oder mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:54 Uhr – Selenskyj will strengere Gesetze gegen Korruption

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach eigenen Angaben in der neuen Woche das Parlament zu strengeren Strafen für Korruption auffordern. Den Abgeordneten werde er einen Entwurf zukommen lassen, wonach Korruption im Kriegsfall mit Hochverrat gleichzusetzen sei, erklärt er in einem über Telegram vertrauten Video.

Die Ukraine belegt Platz 116 von 180 Ländern im aktuellen Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International.

19:13 Uhr – Russischer Kampfjet fängt US-Aufklärungsdrohne über Schwarzem Meer ab

Russland hat nach eigenen Angaben durch die Entsendung eines Kampfjets eine Aufklärungsdrohne der US-Luftwaffe daran gehindert, über dem Schwarzen Meer in seinen Luftraum einzudringen. „Als sich das russische Kampfflugzeug näherte, machte die ausländische Aufklärungsdrohne eine Kehrtwende und entfernte sich von der Staatsgrenze der Russischen Föderation“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit.

Am Dienstag hatte Moskau einen ähnlichen Vorfall gemeldet. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in diesem Fall zwei Kampfjets entsandt, um zwei Drohnen über dem Schwarzen Meer abzufangen. Moskau machte keine Angaben dazu, aus welchem Land diese Drohnen stammten.

18:00 Uhr – Mindestens drei Tote nach russischen Angriffen in der Ukraine

Bei russischen Artillerieangriffen in der Ukraine sind am Sonntag nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Nahe der südukrainischen Stadt Cherson wurde eine 35-jährige Frau getötet und ein Mann verletzt, wie die regionale Militärverwaltung erklärte. Etwas später berichtete die Staatsanwaltschaft über eine weitere Tote und einen weiteren Verletzten – diesmal in Cherson selbst. Die Ermittler gingen dabei von einem russischen Artillerieangriff aus.

In einem Dorf nahe der ostukrainischen Industriestadt Charkiw starb laut der regionalen Militärverwaltung eine Frau, nachdem ihr Haus von russischer Artillerie getroffen worden war.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

16:49 Uhr – Ukrainische Armee: „Wir rücken von Robotyne nach Süden vor“

Die ukrainische Armee arbeitet sich nach Angaben eines Sprechers nach dem Durchstoßen der russischen Verteidigungslinie bei Robotyne weiter Richtung Süden vor. Die nächsten Ziele seien die Dörfer Nowoprokopiwka, Mala Tokmatschka und Otscheretuwate. Das sagte der Offizier Oleksander Schtupun, Sprecher der Truppen in diesem Frontabschnitt, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen.

Die russische Luftwaffe verstärke dort zwar ihre Angriffe, Schtupun deutete dies aber als Zeichen, dass die erschöpfte russische Artillerie und Infanterie dem ukrainischen Vorstoß nicht mehr viel entgegenzusetzen habe.

16:00 Uhr – Ukrainischer Elite-Pilot „Juice“ unter den Opfern der Kampfjet-Kollision

Bei einer Kollision von Kampfjets im Nordwesten der Ukraine sind nach Angaben aus Kiew drei Piloten der ukrainischen Luftwaffe ums Leben gekommen, unter ihnen der bekannte Kampfflieger „Juice“. Bei den Todesopfern handele es sich um Wjatscheslaw Minka, Serhij Prokasin und Andrij Pilschtschykow alias „Juice“, erklärte die 40. taktische Fliegerbrigade.

Bei dem Unfall waren am Freitag zwei Übungsflugzeuge des Typs L-39 in der Region Schytomyr in der Luft kollidiert, wie die ukrainische Luftwaffe einen Tag danach mitteilte.

Der unter dem Fliegernamen „Juice“ bekannte Pilschtschykow sei „mutig, prinzipienfest und kompromisslos“ gewesen, erklärte seine Brigade. Die drei Opfer seien „seit dem Beginn von Russlands Aggression an Luftoperationen zur Verteidigung der Ukraine beteiligt“ gewesen, darunter „taktische Aufgaben im Osten und in der Region Saporischschja“.

Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe sprach von Pilschtschykow als einem Piloten mit „Mega-Wissen und Mega-Talent“. „Ruhe in Frieden, du hast soviel für uns getan“, erklärte der Sprecher in Online-Netzwerken. Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte die Toten am Samstag in einer Ansprache als Verteidiger des „freien Himmels der Ukraine“.

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13:32 Uhr – Russische Paramilitärs drohen mit Befehlsverweigerung

Eine Truppe rechtsgerichteter russischer Paramilitärs droht angeblich mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist. Die russische Regierung solle eine Ausreise des 36-jährigen nach Russland durchsetzen, fordert die Miliz Rusitsch. Darüber berichtete das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW am Sonntag. „Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?“, hieß es auf Telegram.

Der inhaftierte Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung. Das Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki verlängerte am Freitag den Gewahrsam gegen den Mann, wie der finnische Rundfunk Yle berichtete. Der einschlägig bekannte Rechtsextremist sei schon im Juli wegen eines Verstoßes gegen Aufenthaltsbestimmungen festgesetzt worden. Er soll nach Angaben russischer Paramilitärs im finnischen Gefängnis bereits von Beamten des ukrainischen Geheimdienstes SBU vernommen worden sein.

13:04 Uhr – Russische Ermittler: DNA-Test bestätigt Tod von Prigoschin

Vier Tage nach dem Absturz eines Privatflugzeugs in Russland ist der Tod von Söldnerführer Jewgeni Prigoschin nach Angaben der russischen Ermittler durch DNA-Tests bestätigt. Bei den genetischen Untersuchungen seien alle zehn Todesopfer des Absturzes identifiziert worden, erklärte das russische Ermittlungskomitee am Sonntag. Es handele sich um die auf der Passagierliste des Fluges genannten Menschen.

Ein Porträt Prigoschins in Moskau. Der Söldnerführer starb beim Flugzeugabsturz

Ein Porträt Prigoschins in Moskau. Der Söldnerführer starb beim Flugzeugabsturz

Quelle: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Auf der Liste stand Behördenangaben zufolge Prigoschin, aber auch sein Stellvertreter Dmitri Utkin. Nähere Angaben machte das Ermittlungskomitee zunächst nicht. Die Ermittler äußerten sich auch nicht zu den untersuchten Spuren.

12:03 Uhr – Ukraine untersucht tödliche Kollision von Kampfflugzeugen

In der Ukraine wird eine Kollision zweier Kampfflugzeuge mit drei Toten untersucht. Luftwaffensprecher Juri Ihnat sagte dem ukrainischen Fernsehen am Sonntag, die Dauer der Untersuchung sei unklar. Nach Angaben der Luftwaffe bei Telegram waren am Freitag zwei Militärflugzeuge vom Typ L-39 bei einem Kampfeinsatz über der westukrainischen Region Schytomyr kollidiert. Drei Piloten sollen getötet worden sein, darunter der bekannte Andrij Pilschtschykow, der sich dafür eingesetzt hatte, dass das Land Kampfflugzeuge vom Typ F-16 erhält.

10:40 Uhr – Russische Behörden melden Drohnenabsturz auf Wohngebäude

In der russischen Stadt Kursk nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Angaben der örtlichen Behörden eine Drohne auf ein Wohngebäude abgestürzt. Bei dem Vorfall in der Nacht zum Samstag sei niemand verletzt worden, erklärte Regionalgouverneur Roman Starowoit im Onlinedienst Telegram. Auf mehreren Etagen seien Fenster zu Bruch gegangen, auch ein nahe gelegenes Universitätsgebäude sei beschädigt worden.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte derweil, in der Region Kursk und in der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Brjansk seien zwei ukrainische Drohnen abgeschossen worden.

08:42 Uhr – Russischer Angriff mit Marschflugkörpern

Mehrere Regionen in der Ukraine sind Berichten zufolge am frühen Sonntagmorgen unter Beschuss russischer Marschflugkörper geraten. Unter anderem wurde in den Außenbezirken von Kiew die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die Marschflugkörper seien von russischen Kampfflugzeugen bei der Stadt Engels an der Wolga gestartet worden. Insgesamt seien acht Flugkörper beobachtet worden. Vier von ihnen seien über der nördlichen und zentralen Ukraine abgeschossen worden. Trotzdem seien keine Einschläge oder Schäden bekannt geworden. Es könnte sich bei einigen der Lenkraketen um Attrappen gehandelt haben, hieß es.

08:27 Uhr – Zwei Drohnen über Grenzgebiet zur Ukraine abgeschossen

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums erneut Drohnenangriffe auf Grenzgebiete zur Ukraine abgewehrt. Je eine Drohne sei über den beiden Region Brjansk und Kursk abgeschossen worden, teilt das Ministerium auf dem Nachrichtendienst Telegram mit. Ob es Opfer oder Schäden gegeben hat, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

04:38 Uhr – Angriffe auf Kiew und Tscherkassy

Mehrere Regionen in der Ukraine sind Berichten zufolge unter Raketenbeschuss geraten. Unter anderem wurde in den Außenbezirken Kiews die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte. Auch der Gouverneur von Tscherkassy, Ihor Taburez, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass das zentralukrainische Gebiet die Luftabwehr aktiviert habe. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

20:55 Uhr – Ukraine bereitet weitere Mobilmachung vor

Die ukrainische Führung bereitet nach eigenen Angaben für den Abwehrkampf gegen Russland weitere Einberufungen vor. „Ja, die Militärs haben sich an uns gewandt und es wird wohl eine zusätzliche Einberufung geben“, sagte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, am Samstag im ukrainischen Radio. Die Mobilmachung werde aber nicht über die zu Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 bereits festgelegten Parameter hinausgehen, versicherte er.

Ukrainische Soldaten bei einer Übung (Bild von Juni 2023)

Ukrainische Soldaten bei einer Übung (Bild von Juni 2023)

Quelle: picture alliance/ZUMAPRESS.com/Madeleine Kelly

Laut Danilow handelt es sich nicht um eine außerplanmäßige Maßnahme. Die Mobilmachung laufe seit eineinhalb Jahren, mehrere Etappen seien bereits durchlaufen worden. „Man muss deswegen keinen Lärm schlagen, alles läuft nach dem Plan, den wir derzeit verfolgen“, sagte der Kiewer Top-Beamte.

20:15 Uhr – Ukraine meldet zwei Tote bei russischem Beschuss von Café

Bei einem Angriff Russlands auf ein Café im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Regierung zwei Zivilisten getötet und eine weitere Person verletzt worden. Gouverneur Oleh Synjehubow berichtete bei Telegram, der Angriff auf die Einrichtung in Podoly, einem Vorort der Stadt Kupjansk, habe sich am Samstagmorgen ereignet. Rettungskräfte seien vor Ort.

Der britische Militärgeheimdienst hält es für möglich, dass Russland versuchen könnte, die Gegend von Kupjansk wieder einzunehmen, nachdem die ukrainischen Truppen sie bei einer Gegenoffensive im vergangenen September zurückeroberten. Zuvor befand sich das Gebiet mehr als sechs Monate lang unter russischer Besetzung.

17:02 Uhr – Russland meldet Abschuss einer Drohne nahe Belgorod

Das russische Verteidigungsministerium hat den Abschuss einer weiteren Drohne in der Umgebung der Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze gemeldet. Die Drohne habe sich im Anflug auf die Stadt befunden, teilte das Ministerium mit, äußerte sich aber nicht zu möglichen Opfern oder Schäden. Belgorod liegt etwa 45 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Der Gouverneur der gleichnamigen Region, Wjatscheslaw Gladkow, warf unterdessen dem ukrainischen Militär vor, ein Grenzdorf mit Streumunition beschossen zu haben, wobei sechs Zivilisten verletzt worden seien. Gladkow lieferte keine Beweise für den Einsatz dieser umstrittenen Waffen, die Splitter über ein großes Gebiet verstreuen. Die Ukraine erhielt im vergangenen Monat erstmals Streubomben aus den USA, hat sich aber verpflichtet, sie nur zur Vertreibung feindlicher Soldaten einzusetzen.

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