Ukraine-News ++ „Wir drängen den Feind zurück“ – Ukraine rückt im Süden weiter vor ++

Die ukrainische Armee macht nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß an der südlichen Front weitere Fortschritte. „Wir drängen den Feind zurück“, schrieb der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen, Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, auf seinem Telegram-Kanal.

Einzelheiten nannte er nicht, doch haben ukrainische Truppen mit der Eroberung des Ortes Robotyne eine erste starke russische Verteidigungslinie durchbrochen. Sie greifen nach übereinstimmenden Berichten nun die nächste russische Linie an, die den Weg in die besetzten Städte Tokmak und Melitopol versperrt. Ziel ist, das etwa 90 Kilometer entfernte Asowsche Meer zu erreichen und die russischen Truppen voneinander abzuschneiden.

„In Orichiw und Robotyne ist es gelungen, russische Stellungen zu durchschlagen“

Es ist der bisher offenbar wichtigste militärische Vorstoß der Ukraine: Laut Medienberichten rücken tausende, teils im Westen ausgebildete Soldaten in der Region Saporischschja vor. Ein strategisch wichtiges Ziel sei das Durchbrechen der russischen Nachschublinie, erklärt Laura Kipfelsberger.

Die ihm unterstellte Artillerie habe an einem Tag etwa 1200 Feuerbefehle ausgeführt, schrieb Tarnawskyj – ein Hinweis auf schwere Artilleriegefechte. Ukrainische Truppen setzten im Frontabschnitt Melitopol ihre Offensive fort, festigten erreichte Positionen und schalteten feindliche Artilleriestellungen aus, wie es im Abendbericht des Generalstabs in Kiew hieß.

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Alle Entwicklungen im Liveticker

01:28 Uhr – Moskau: Erneut vier ukrainische Drohnen abgeschossen

Russland hat offiziellen Angaben zufolge erneut vier ukrainische Drohnen abgewehrt. Drei unbemannte Luftfahrzeuge seien von der Luftabwehr über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Eine weitere Drohne wurde demnach über dem benachbarten Gebiet Orjol abgeschossen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

01:08 Uhr – Brasilien: Russland leitet keine internationale Untersuchung des Prigoschin-Absturzes ein

Russland lässt nach brasilianischen Angaben keine internationale Untersuchung des Flugzeugabsturzes des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zu. Die Regierung in Moskau habe der brasilianischen Luftfahrtbehörde Cenipa mitgeteilt, dass sie „vorerst“ keine Untersuchung des Absturzes nach internationalen Regeln einleiten werde, sagte die Luftfahrtbehörde der Nachrichtenagentur Reuters. Prigoschin, zwei hochrangige Generäle seiner Wagner-Gruppe und vier Leibwächter gehörten zu den zehn Menschen an Bord der in Brasilien hergestellten Embraer-Maschine, die vergangene Woche nördlich von Moskau abstürzte.

23:36 Uhr – Berichte über Explosionen auf dem Flugplatz von Pskow

Auf dem Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow haben sich nach örtlichen Berichten mehrere Explosionen ereignet. Die Armee wehre dort einen Drohnenangriff ab, schrieb Gouverneur Michail Wedernikow in seinem Telegram-Kanal. Er veröffentlichte auch ein kurzes Video, auf dem ein heller Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen und eine Explosion zu hören war. Nach vorläufigen Informationen sei niemand verletzt worden, schrieb Wedernikow.

Der Flugplatz ist Standort von Militärtransportflugzeugen der russischen Armee. Vier Transportflieger vom Typ Iljuschin Il-76 seien beschädigt worden, meldete die Agentur Tass unter Berufung auf Rettungsdienste. In der Stadt ist auch eine Fallschirmjäger-Division stationiert, die an der ersten Angriffswelle auf die Ukraine im Februar 2022 beteiligt war.

20:18 Uhr – USA kündigen weitere 250 Millionen Dollar Ukraine-Hilfe an

Die USA haben weitere Militärhilfen für die Ukraine im Umfang von 250 Millionen Dollar (231 Millionen Euro) angekündigt. Das Verteidigungsministerium in Washington teilte mit, das Hilfspaket umfasse Ausrüstung zur Beseitigung von Minen und Panzersperren sowie Raketen zur Luft- und Panzerabwehr und mehr als drei Millionen Patronen für Handfeuerwaffen.

Die Unterstützung werde der Ukraine helfen, „Russlands anhaltenden Angriffskrieg auf dem Schlachtfeld zu kontern und ihre Bevölkerung zu schützen“, erklärte das Pentagon.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte im Onlinedienst X (vormals Twitter), er sei der „US-Bevölkerung, dem Kongress und Präsident Joseph Biden persönlich dankbar für das neue Verteidigungspaket“. „Artillerie, Raketen, Munition für die Himars(-systeme), das ist es, was unsere Krieger brauchen“, fügte er hinzu.

19:20 Uhr – Ukraine sieht laut Außenminister Kuleba keinen Rückgang westlicher Unterstützung

Die Ukraine stellt nach Angaben ihres Außenministers Dmytro Kuleba keinen Rückgang der internationalen Unterstützung fest. Einen solchen Rückgang verspüre Kiew weder im US-Kongress noch im EU-Parlament, sagte Kuleba nach einem Treffen mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna in Paris vor Journalisten. Zwar seien in den USA und in „gewissen Ländern“ Europas entsprechende Stimmen zu hören, sagte Kuleba. Sein Land werde dies jedoch „durchstehen“, da es einen „gerechten Kampf“ kämpfe, der Unterstützung verdiene.

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18:16 Uhr – Russland vermeldet Tote durch ukrainischen Beschuss des Grenzgebiets

Russland wirft der Ukraine Artilleriebeschuss auf ein grenznahes Dorf im Gebiet Brjansk mit Todesopfern vor. Dabei seien in dem rund 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Dorf Klimowo mehrere Menschen getötet und weitere fünf Menschen verletzt worden, schrieb der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, in seinem Telegram-Kanal. Zu den Opfern sollen demnach auch Kinder zählen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Stellungnahme.

17:03 Uhr – Söldnerchef Prigoschin laut Pressedienst schon beerdigt

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Angaben seines Pressedienstes bereits in seiner Heimatstadt St. Petersburg beerdigt worden. Bei einer Trauerfeier im engsten Kreis ohne Öffentlichkeit sei von dem 62-Jährigen Abschied genommen worden, teilte der Pressedienst des Chefs der Privatarmee Wagner am Dienstag mit. Interessenten, die sich nun auch von dem am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz getöteten Geschäftsmann verabschieden wollten, könnten dies auf dem Friedhof Porochowskoje tun, hieß es. Beobachter erwarten, dass das Grab zu einer Pilgerstätte für Tausende Anhänger Prigoschins werden könnte.

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Ein Kämpfer der Wagner-Truppe legt Blumen nieder

16:45 Uhr – Deutsche Firma soll Drohnen-Bauteile nach Russland geliefert haben

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen einen deutsch-russischen Geschäftsmann, der elektronische Bauteile für Drohnen an Russland geliefert haben soll. Der Mann sitze in Untersuchungshaft, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Ihm werde vorgeworfen, mehrfach gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben.

Als Geschäftsführer zweier Unternehmen im Saarland soll er in 26 Fällen Elektronikbauteile an ein russisches Unternehmen gegeben haben, das militärisches Material und Zubehör produziert.

Unbemanntes Luftfahrzeug Orlan-10 und Selbstfahrlafette Akatsiya

Unbemanntes Luftfahrzeug Orlan-10 und Selbstfahrlafette Akatsiya

Quelle: picture alliance/dpa/TASS/Sergei Malgavko

Dazu gehöre auch die von russischen Streitkräften in der Ukraine eingesetzte Orlan-10-Drohne. Die zwischen Januar 2020 und März 2023 gelieferten Bauteile im Wert von mehr als 700.000 Euro, unterliegen der Russland-Embargo-Verordnung, wie die oberste deutsche Anklagebehörde weiter ausführte.

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DIESES FOTO WIRD VON DER RUSSISCHEN STAATSAGENTUR TASS ZUR VERFÜGUNG GESTELLT. [RUSSIA, ZAPOROZHYE REGION - FEBRUARY 8, 2023: Servicemen carry an Orlan-10 unmanned aerial vehicle in the zone of Russia's special military operation. Russian servicemen use the UAV to locate enemy targets and adjust fire. The crew of an Akatsiya self-propelled gun destroys the targets. Sergei Malgavko/TASS]

Um die Sanktionen zu umgehen, habe der Deutsch-Russe die Waren zunächst aus dem Ausland nach Deutschland importiert und dann über eine Firma in Baden-Württemberg nach Russland gebracht. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 seien die Bauteile unter anderem auch über Dubai und Litauen nach Russland gelangt.

15:18 Uhr – Ukraine ordnet Evakuierung von Kindern aus fünf Orten an Südfront an

Die Ukraine will wegen des Kampfgeschehens an der südlichen Front die Kinder aus fünf Ortschaften in der Region Saporischschja in Sicherheit bringen. Von der „obligatorischen Evakuierung“ seien insgesamt 54 Kinder und 67 Begleitpersonen betroffen, teilte das für die Reintegration russisch besetzter Gebiete zuständige Ministerium im Onlinedienst Telegram mit. Es begründete die Evakuierungsmaßnahme mit der „schwierigen Sicherheitslage und feindlichen Bombenangriffen“.

14:48 Uhr – Elf Jahre Haft in Abwesenheit für zwei russische Journalisten im Exil

Die russische Justiz hat zwei Journalisten in Abwesenheit wegen angeblicher Verbreitung von Desinformation über das Militär zu elf Jahren Haft verurteilt. Gegen Ruslan Lewijew und Michael Nacke wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Dienstag die Haftstrafen verhängt, weil sie im März 2022 ein Video mit wissentlich falschen Informationen über die russische Armee verbreitet hätten. Die beiden Journalisten hatten Russland bereits vor ihrer Anklage im Mai 2022 verlassen.

Seit Beginn der Offensive in der Ukraine im vergangenen Jahr nutzen die russischen Behörden den Vorwurf der Verbreitung von Falschinformation, um Regierungskritiker zum Schweigen zu bringen.

14:02 Uhr – Ukraine: Ein Toter bei russischem Beschuss im Nordosten

Im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben der Behörden ein 45-jähriger Mann durch russischen Beschuss getötet worden. Bei dem Vorfall in der Stadt Kupiansk sei zudem ein 67-Jähriger verletzt worden, heißt es weiter. Die Stadt in der Region Charkiw war kurz nach Beginn der russischen Invasion vor eineinhalb Jahren von russischen Truppen eingenommen und später von ukrainischen Truppen zurückerobert worden. Inzwischen steht sie ukrainischen Angaben zufolge wieder verstärkt unter russischem Beschuss.

13:16 Uhr – Menschen nehmen in Kiew Abschied von bei Absturz getöteten Piloten

Knapp hundert Menschen haben in der Auferstehungskathedrale in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Abschied von einem bekannten Piloten genommen, der bei einem Trainingsflug ums Leben gekommen war. Andrij Pilschtschykows Sarg war von einer gelb-blauen ukrainischen Flagge bedeckt, seine Kappe lag auf dem Sarg, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, legte einen Blumenstrauß nieder und sprach der Mutter des Toten sein Beileid aus. In der Kathedrale am Ufer des Dnipro erklang die ukrainische Hymne.

Der Pilot mit dem Kampfnamen „Juice“ war am vergangenen Freitag gemeinsam mit zwei weiteren Piloten während eines Trainingsflugs über der nördlichen Region Schytomyr ums Leben gekommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ehrte die Opfer in einer Ansprache als Verteidiger des „freien ukrainischen Himmels“ und kündigte eine Untersuchung der Unglücksursache an.

Trauerfeier für Andrij Pilschtschykows in Kiew

Trauerfeier für Andrij Pilschtschykows in Kiew

Quelle: Getty Images/Pierre Crom

13:01 Uhr – Russischer Krieg verschärft zusehends Bildungsmisere in der Ukraine

Der russische Angriffskrieg verschärft die Bildungsmisere in der Ukraine laut Unicef immer weiter. Die russischen Attacken auf Schulen hielten unvermindert an, sodass die Kinder keinen sicheren Ort zum Lernen hätten, erklärte die Regionaldirektorin des Hilfswerks für Europa und Zentralasien, Regina De Dominicis, in Genf.

Die Kinder hätten nicht nur Schwierigkeiten, in ihrer Bildung voranzukommen, sondern auch, das zu behalten, was sie gelernt hätten, führte die Direktorin aus. Nach jüngsten Umfragedaten berichteten bis zu 57 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer von einer Verschlechterung der ukrainischen Sprachkenntnisse der Schüler. Bis zu 45 Prozent der Lehrer meldeten einen Rückgang der Mathematikkenntnisse, und bis zu 52 Prozent stellten einen Rückgang der Fremdsprachenfertigkeiten fest.

12:27 Uhr – Ukraine: Westliche Staaten haben Angriffe auf die Krim gestattet

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge die Zustimmung westlicher Staaten zu Angriffen auf russische Objekte auf der besetzten Krim erhalten. „Heute gibt es einen absoluten Konsens dazu, dass wir alles russische in den besetzten Gebieten, beispielsweise auf der Krim, vernichten können“, sagte der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Vor einem Jahr hätten die westlichen Partner sich noch gegen Angriffe auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel ausgesprochen.

Die ukrainischen Attacken erfolgen dabei ausschließlich aus „Verteidigungsmotiven“, so Podoljak. Er gab an, dass die Drohnen bei Angriffen in Russland „unbekannter Herkunft“ seien. Zugleich kündigte der Berater an, dass die Zahl der Drohnenangriffe zunehmen werde, da die russische Führung zunehmend die Kontrolle sowohl über den Luftraum als auch über den Machtapparat verliere. Neben vor allem militärischen Objekten auf der Krim greift Kiew inzwischen auch Militärflughäfen und die Hauptstadt Moskau mit Drohnen an.

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EU-Generalstabschef Robert Brieger

12:09 Uhr – Putin wird laut Kreml nicht an Prigoschins Beerdigung teilnehmen

Kremlchef Wladimir Putin wird nach offiziellen Angaben nicht an der Beerdigung des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin teilnehmen. „Die Teilnahme des Präsidenten ist nicht vorgesehen“, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die russische Führung habe auch keine konkreten Informationen zur Beerdigung, die Angehörigen würden über den Termin entscheiden, sagte Peskow. Die Vorbereitungen der Trauerfeier seien Sache der Familie.

Prigoschins Privatjet war in der vergangenen Woche abgestürzt. Alle zehn Insassen an Bord der Maschine kamen dabei laut Behörden ums Leben.

Gedenktafel zu Ehren Prigoschins in Moskau

Gedenktafel zu Ehren Prigoschins in Moskau

Quelle: dpa/Alexander Zemlianichenko

Am Morgen hatte das unabhängige Internetportal Fontanka aus St. Petersburg berichtet, dass die Beerdigung Prigoschins noch am Dienstag in der Millionenstadt stattfinden solle. Die Vorbereitungen dafür liefen, Trauernde seien gleich an mehreren Friedhöfen eingetroffen.

Das Flugzeug des Söldner-Chefs war etwa auf halber Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg im Gebiet Twer abgestürzt. Offiziellen Angaben nach war er an Bord. Die Absturzursache ist aber noch nicht geklärt. Allerdings gehen weite Teile der russischen Öffentlichkeit wie auch westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet des Wagner-Chefs gezielt zum Absturz gebracht wurde.

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Wagner-Söldner beim Putsch-Versuch im Juni in Rostow am Don

Priogoschin, dessen Kämpfer monatelang an der Seite der regulären russischen Armee gegen die Ukraine kämpfte, hatte im Juni aus Frust über die mangelnde Versorgung eine Meuterei gegen die Militär- und Staatsführung in Moskau angezettelt. Diese war allerdings schon nach rund einem Tag wieder beendet.

10:59 Uhr – Russland meldet erfolgreiche Erprobung von heimischem Flugzeug

Das von Importteilen entkernte russische Flugzeug SJ100 hat offiziellen Angaben zufolge den ersten Probeflug absolviert. Industrieminister Denis Manturow sprach von einem Erfolg für die russische Luftfahrtindustrie, wie aus einer Mitteilung seiner Behörde am Dienstag hervorging. Der Sektor ist einer der Branchen, die am schwersten von den westlichen Sanktionen betroffen sind, welche auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine folgten.

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Eine Drohne des Typs „PPDS Heavy Lift“ des Rüstungsunternehmens Sypag

Mutmaßlich große Schäden

10:25 Uhr – Vizeminister: Taurus-Marschflugkörper sind ein Game-Changer

Der ukrainische Vize-Verteidigungsminister Wolodymir Gawrilow sieht in einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern eine weitere Verbesserung der militärischen Möglichkeiten seines Landes im Abwehrkampf gegen die russischen Invasionstruppen. „Mit dem Taurus-System könnten wir russische Ziele überall in den besetzten Gebieten angreifen. Das wäre der nächste Game-Changer“, sagt er den Sender RTL und ntv. Mit den von Frankreich und Großbritannien gelieferten Marschflugkörpern könne man russische Ziele in einer Entfernung von bis zu 200 Kilometer bekämpfen. Es gebe in dem Krieg „mehrere Game-Changer“. Die Bundesregierung hat sich bisher nicht entschieden, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern.

09:52 Uhr – Ukraine meldet nach Rückeroberung von Robotyne weitere militärische Fortschritte

Die Ukraine macht nach der Rückeroberung des Dorfes Robotyne im Süden des Landes nach eigenen Angaben weitere militärische Fortschritte in der Region. Die ukrainische Armee sei in der teils von Russland besetzten Region Saporischschja tiefer in Richtung der russischen Verteidigungslinien vorgedrungen, sagte Armeesprecher Andriy Kowaljow staatlichen Medien. Sie verbuchte demnach „Erfolge in Richtung von Nowodanyliwka nach Werbowe“, zwei Siedlungen in der Region.

Die ukrainische Armee halte zudem zurückerobertes Gebiet weiter unter ihrer Kontrolle und greife die russische Artillerie an, führte der Armeesprecher aus.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

08:45 Uhr – Russland erhöht Sold seit Kriegsbeginn offenbar kräftig

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich der Sold in der russischen Armee nach britischen Angaben deutlich erhöht. „Der Militärdienst in den russischen Streitkräften ist seit der Invasion immer lukrativer geworden“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Lohn und Bonusleistungen seien starke Motive, dem Militär beizutreten, „insbesondere für diejenigen aus den ärmeren Gebieten Russlands“. Zugleich betonte die Behörde: „Es ist jedoch immer noch unwahrscheinlich, dass Russland seine Ziele bei der Rekrutierung von Freiwilligen für die Streitkräfte erreichen wird.“

Das britische Ministerium verwies auf Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der am 4. Februar 2022 – knapp drei Wochen vor Kriegsbeginn – den Sold eines Leutnants mit 81.200 Rubel im Monat angab. Inzwischen erhielten aber sogar schon mobilisierte Gefreite nach offiziellen Angaben 195.000 Rubel (aktuell 1887 Euro). Und viele Unteroffiziere, die in der Ukraine kämpfen, verdienen demnach mehr als 200.000 Rubel monatlich. „Dies ist mehr als das 2,7-fache des russischen Durchschnittslohns von 72.851 Rubel“, hieß es in London weiter. Übertragen auf Großbritannien bedeute das ein Jahresgehalt von mehr als 90.000 Pfund (105.000 Euro).

Russische Soldaten marschieren während der Feierlichkeiten zum Tag der Marine Ende Juli auf dem Senatsplatz in St. Petersburg

Russische Soldaten marschieren während der Feierlichkeiten zum Tag der Marine Ende Juli auf dem Senatsplatz in St. Petersburg

Quelle: picture alliance/ZUMAPRESS.com/Alexander Kazakov/Kremlin Pool

08:33 Uhr – Russland meldet Abwehr ukrainischer Drohnenangriffe in Tula und Belgorod

Russland hat nach eigenen Angaben erneut ukrainische Drohnenangriffe in zwei Regionen des Landes abgewehrt. Die Luftabwehr habe zwei Drohnen über der Region Tula südlich von Moskau abgeschossen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag im Messengerdienst Telegram mit. Eine weitere Drohne sei am Montag gegen 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ) über der an die Ukraine angrenzenden südrussischen Region Belgorod zerstört worden.

Ob es dabei Verletzte oder Sachschäden gab, teilte das Ministerium nicht mit. Auf die Hauptstadt Moskau und andere russische Regionen wurden in den vergangenen Tagen immer wieder Drohnen aus der Ukraine abgeschossen. Die Führung in Kiew hatte zuvor wegen der russischen Offensive in der Ukraine angekündigt, den Konflikt nach Russland zurückzutragen. Die bislang durch die Drohnenangriffe in Russland entstandenen Schäden sind allerdings gering.

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03:13 Uhr – Bundesinnenministerium: Weiter viel russische Desinformation

Das Bundesinnenministerium sieht weiterhin zahlreiche Versuche russischer Fehlinformationen. „Russische Stellen verbreiten in unverändert hohem Maße Desinformation“, sagte ein Sprecher. „Es werden nach wie vor die bekannten Narrative verbreitet und aktuelle Themen aufgegriffen. Dabei stützt sich Russland weiterhin auf ein komplexes Netzwerk von staatlichen oder staatlich gesteuerten Akteuren.“ Dabei würden vor allem soziale Medien wie Telegram genutzt.

Vor einem Jahr hatte das Ministerium sich beunruhigt über gefälschte und täuschend echt aussehende Medienwebseiten mit pro-russischen Desinformationen rund um den Ukraine-Krieg gezeigt. Über Fake-Accounts würden in sozialen Medien echt wirkende, aber gefälschte Webauftritte von etablierten Nachrichtenseiten verbreitet. Nun erklärte der Sprecher: „Innerhalb der letzten zwölf Monate ist kein Rückgang russischer Desinformation zu verzeichnen.“

01:45 Uhr – Ukrainischer Verteidigungsminister weist erneute Korruptionsvorwürfe zurück

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat erneute Korruptionsvorwürfe gegen sein Haus zurückgewiesen. Er fordere alle auf, „kritischer und verantwortungsbewusster mit Informationen umzugehen“, sagte Resnikow vor Journalisten mit Blick auf Berichte ukrainischer Medien zu mutmaßlich überteuert gekauften Winteruniformen. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, das Verteidigungsministerium in Kiew habe Ende 2022 einen Vertrag mit einem türkischen Unternehmen über die Lieferung von Winteruniformen abgeschlossen, deren Preis sich nach Vertragsabschluss verdreifacht habe.

Oleksij Resnikow, Verteidigungsminister der Ukraine

Oleksij Resnikow, Verteidigungsminister der Ukraine

Quelle: pa/dpa/Boris Roessler

Den Medienberichten zufolge gehört zu den Eigentümern des Unternehmens Oleksandr Kassai, ein Neffe von Gennadi Kassai, der wiederum der Partei des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angehört. Resnikow wies die Berichte zurück und erklärte, diese führten „die Gesellschaft in die Irre“. Schlimmer noch sei die Auswirkung auf die Partner der Ukraine, da durch solche Berichte der Eindruck eines „Desasters“ entstehe. Bei dem Uniformkauf sei alles „im Einklang mit dem Gesetz über die öffentliche Auftragsvergabe“ und „über Ausschreibungsverfahren“ erfolgt, sagte Resnikow weiter.

23:20 Uhr – Selenskyj kündigt maximale Erhöhung der Waffenproduktion an

Nach mehr als anderthalb Jahren Krieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine maximale Erhöhung der Waffenproduktion für den Kampf gegen die russische Invasion angekündigt. Neben Artilleriewaffen und Munition sollten auch Drohnen, Raketen und gepanzerte Fahrzeuge im Land hergestellt werden. „Wir erhöhen den Produktionsumfang auf ein Maximum. Die Ukraine kann das. Die Finanzierung steht. Unsere Verteidigungsindustrie wird gute Ergebnisse bringen“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft.

Die ukrainische Führung hatte immer wieder angekündigt, das Land zu einem der größten Waffenproduzenten zu machen. Selenskyj traf nach eigenen Angaben mit Vertretern der Rüstungsindustrie zusammen, damit die Produktion weiter hochgefahren wird.

Das Land ist bei seiner seit Wochen schleppend verlaufenden Gegenoffensive zur Befreiung der besetzen Gebiete auf riesige Mengen an Munition und Waffen angewiesen. Das Land setzt dabei vor allem auf die militärische Hilfe westlicher Verbündeter.

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Es braucht mehr als eine „operative Reserve“

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