Ukraine-News +++ Ukraine erzielt offenbar Gebietsgewinne bei Bachmut

In der Ostukraine haben sich südwestlich von Bachmut ukrainische und russische Truppen nach Angaben beider Kriegsparteien erneut schwere Kämpfe geliefert. „Die Angriffe wurden auf einer Breite von drei Kilometer und einer Tiefe von 2,6 Kilometer durchgeführt“, sagte der Gründer des umstrittenen ukrainischen Regiments Asow, Andrij Bilezkyj, in der Nacht zu Mittwoch bei Telegram.

Das Territorium sei komplett frei von russischen Soldaten. Dabei sollen mindestens zwei Kompanien der russischen Armee aufgerieben und Gefangene gemacht worden sein.

Zuvor hatte der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ein Zurückweichen der regulären Armee an der Flanke seiner Einheiten beklagt. „Sie haben alles stehen lassen, sind davongerannt und haben die Front auf einer Breite von fast zwei Kilometer und einer Tiefe von fünfhundert Metern entblößt“, klagte der 61-Jährige. Drei Quadratkilometer Territorium seien aufgegeben worden. Prigoschin warnte vor weiteren ukrainischen Vorstößen an den Flanken seiner Einheiten bei Bachmut.

Die Ukraine wehrt seit über 14 Monaten eine russische Invasion ab. Die von ukrainischen Truppen gehaltene Stadt Bachmut im Gebiet Donezk ist seit Monaten der Schwerpunkt der Kampfhandlungen. Seit Wochen wird eine größere Gegenoffensive der ukrainischen Armee erwartet.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

15:17 Uhr – Russland verärgert Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen

Russland hat sein Nachbarland Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen verärgert. „Eine weitere russische Provokation“, schrieb die Präsidentin der ehemals sowjetischen Republik im Südkaukasus, Salome Surabischwili, auf Twitter. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, dem zufolge es künftig wieder Direktflüge russischer Fluglinien nach Georgien geben soll. Diese waren im Jahr 2019 wegen bilateraler Spannungen eingestellt worden. Außerdem sollen Georgier – mit einigen Ausnahmen – ohne Visum nach Russland einreisen dürfen. „Die Wiederaufnahme von Direktflügen und die Aufhebung des Visa-Verbots sind inakzeptabel, solange Russland seine Aggression in der Ukraine fortführt und unser Staatsgebiet besetzt hält“, schrieb Surabischwili.

14:38 Uhr – Ukrainisches Militär hat wohl russische Brigade bei Bachmut in die Flucht geschlagen

Das ukrainische Militär hat bei den seit Monaten tobenden Kämpfen um die östliche Stadt Bachmut nach eigenen Angaben eine ganze Brigade der russischen Invasionstruppen in die Flucht geschlagen. Die 72. motorisierte Schützenbrigade der russischen Armee habe ihre Stellungen am südwestlichen Stadtrand von Bachmut aufgegeben, teilte die 3. Sturmbrigade des ukrainischen Militärs am Mittwoch mit. Sie bestätigte damit Angaben des Chefs der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Dieser hatte am Dienstag erklärt: „Unsere Armee ist auf der Flucht.“ Die 72. Brigade habe drei Quadratkilometer geräumt, auf denen seine Söldner-Truppe „etwa 500 Mann verloren“ habe. Vonseiten der russischen Militärführung, die wiederholt von Prigoschin scharf kritisiert wurde, lag keine Stellungnahme dazu vor.

14:26 Uhr – Schweiz verwahrt 7,4 Mrd. Franken der russischen Zentralbank

In der Schweiz liegen nach Angaben der Regierung Reserven und Vermögenswerte der russischen Zentralbank im Höhe von rund 7,4 Milliarden Franken. Die Regierung hatte Ende März entschieden, dass Personen, Organisationen und Einrichtungen, die Reserven und Vermögenswerte der Zentralbank der Russischen Föderation halten, kontrollieren oder davon Gegenpartei sind, diese bekannt geben müssen. Meldungen über die Reserven und Vermögenswerte sind auch künftig verpflichtend und müssen regulär quartalsweise erfolgen. Im Falle eines außergewöhnlichen und unvorhergesehenen Verlusts oder Schadens besteht zudem eine unverzügliche Meldepflicht.

14:01 Uhr – Russland will Mitarbeiter aus AKW Saporischschja abziehen

Russland will nach ukrainischen Angaben rund 2700 Mitarbeiter aus dem Atomkraftwerk Saporischschja abziehen. Der ukrainische Betreiber der von russischen Truppen besetzten Anlage warnte am Mittwoch, ein solcher Schritt würde das Problem des Personalmangels noch verschärfen. Enerhoatom machte keine Angaben dazu, ob die Mitarbeiter gegen ihren Willen aus dem AKW abgezogen werden. Eine unabhängige Prüfung der Informationen war nicht möglich.

13:12 Uhr – Kreml fordert Untersuchung zu Todesumständen von AFP-Journalist

Nach dem Tod des AFP-Journalisten Arman Soldin im Osten der Ukraine hat Moskau sein Bedauern ausgedrückt und eine Untersuchung der Todesumstände gefordert. „Wir müssen die Umstände des Todes des Journalisten verstehen“, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Die Behauptungen der Ukraine, dass Russland für den Tod verantwortlich sei, dürften „nicht für bare Münze“ genommen werden. „In dieser Angelegenheit können wir nur unsere Trauer ausdrücken“, sagte Peskow weiter.

13:05 Uhr – Razzia bei regionaler Internetzeitung im südukrainischen Odessa

In der südukrainischen Hafenstadt Odessa haben die Polizei und der Geheimdienst SBU die Redaktionsräume der oppositionsnahen Internetseite Dumskaya.net durchsucht. „Das ist der nächste Versuch der (Präsidentenpartei) „Diener des Volkes“, jegliche Kritik an die eigene Adresse zu unterbinden“, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung von Dumskaya.net. Die Journalisten vermuten einen Zusammenhang der Razzia mit ihren jüngsten Berichten zu Korruption in der Verwaltung des Gebiets Odessa und im Gebietsrat.

Die Redaktionsarbeit sei durch die Polizeimaßnahme für mehrere Stunden behindert worden. Offizielle Erklärungen von Polizei und SBU lagen zunächst nicht vor. Die in Odessa einflussreiche Nachrichtenseite Dumskaya.net gehört einem Abgeordneten der prowestlichen Partei „Europäische Solidarität“ von Ex-Präsident Petro Poroschenko.

13:05 Uhr – Haftstrafe für russische Soldaten

Zwei russische Soldaten sind Menschenrechtlern zufolge zu je zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie nicht in der Ukraine kämpfen wollen. Ein Militärgericht in der Region Kamtschatka im Fernen Osten habe die Strafen gegen Alexander Stepanow und Andrej Michailow bereits Ende April verhängt, teilte die Organisation OVD-Info mit. Sie hätten sich dem Befehl widersetzt, in Kriegszeiten in den Kampf zu ziehen. Russland hatte 2022 die Höchststrafe für ein solches Vergehen auf bis zu drei Jahre angehoben. Den Angaben zufolge wurden die beiden Männer zunächst nicht in ein Gefängnis überstellt. Sie können zudem Berufung gegen das Urteil einlegen.

12:37 Uhr – Putin bereitet Russlands Austritt aus KSE-Vertrag vor

Russland bereitet den offiziellen Austritt aus dem Abrüstungsvertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) vor. Das geht aus einer Anordnung von Präsident Wladimir Putin hervor, die der Kreml veröffentlichte. Dort wird Vizeaußenminister Sergej Rjabkow zum Bevollmächtigten bei der Debatte im Parlament ernannt. Das Gesetzesprojekt über den Austritt selbst ging noch nicht in der russischen Staatsduma ein.

Der KSE-Vertrag legt die Obergrenzen für die Stationierung schwerer Waffen auf dem europäischen Kontinent fest. Dazu zählen Kampf- und Schützenpanzer, schwere Artillerie, Kampfflugzeuge und -hubschrauber. Moskau gehörte 1990 zu den Mitunterzeichnern der Vereinbarung, legte aber bereits 2007 dessen Umsetzung größtenteils auf Eis. Seit 2015, ein Jahr nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim, nimmt Russland auch nicht mehr an den Sitzungen der Beratungsgruppe teil.

11:47 Uhr – Russische Ölpipeline Druschba laut Betreiber angegriffen

Die russische Ölpipeline Druschba ist nach Angaben des Betreibers Transneft angegriffen worden. Es habe keine Verletzten gegeben, teilt das Unternehmen der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Der Vorfall habe sich an einem Füllpunkt auf russischer Seite nahe der Grenze zur Ukraine ereignet. Transneft spricht von einem Terroranschlag. Die Druschba-Leitung verbindet russische Ölfelder mit Raffinerien in Mitteleuropa. Die Pipeline hat auch die Raffinerie Schwedt in Brandenburg versorgt. Deutschland verzichtet aber wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine auf russische Ölimporte über die Leitung.

11:31 Uhr – USA bestätigen ukrainischen Abschuss russischer Hyperschallrakete

Das US-Verteidigungsministerium hat den ukrainischen Abschuss einer russischen Hyperschallrakete mit dem Patriot-System bestätigt. Die Ukrainer hätten mithilfe des US-Flugabwehrsystems die Rakete abgefangen, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder in Washington. Ryder bestätigte auch die Information der Ukrainer, dass es sich um eine Rakete des Typs Kinschal gehandelt habe. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte diese als „unverwundbar“ gegen westliche Abwehrsysteme gelobt.

10:46 Uhr – USA neutralisieren russische Spionage-Software

Das US-Justizministerium hat nach eigenen Angaben eine russische Cyberspionage-Operation zerschlagen, mit der über Jahre sensible Daten von Computern in den USA und anderen Nato-Staaten gestohlen wurden. Die Hacker benutzten dafür verschiedene Versionen des berüchtigten „Snake“-Schadprogramms, das die Ermittler einer „Turla“ genannten Einheit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zuschreiben. Über einen Zeitraum von 20 Jahren seien so Hunderte Computersysteme in mindestens 50 Ländern angegriffen worden, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums.

10:10 Uhr – Drohnenangriff auf Militärobjekt in westrussischem Gebiet Woronesch

Zwei Drohnen haben nach offiziellen Angaben einen russischen Militärstandort in der westrussischen Region Woronesch unweit der Ukraine attackiert. Der Angriff sei abgewehrt worden, schrieb der dortige Gouverneur Alexander Gussew auf seinem Telegram-Kanal. „Eine ist durch die Einwirkung (der Flugabwehr) vom Kurs abgekommen und abgestürzt, die andere wurde durch Beschuss zerstört.“ Es herrsche weiter erhöhte Alarmbereitschaft, fügte er hinzu. Mehrere Medien berichteten, bei dem Angriff seien mehr als zehn russische Soldaten verletzt worden.

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08:50 Uhr – Ukraines Außenminister dämpft Erwartungen an Offensive

Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba hat vor zu hohen Erwartungen an die erwartete Frühjahrsoffensive der ukrainischen Armee gewarnt. „Betrachten Sie diese Gegenoffensive nicht als die letzte, denn wir wissen nicht, was dabei herauskommen wird“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Nur wenn es gelinge, bei dieser Offensive die von Russland besetzten Gebiete zu befreien, werde das die Letzte sein. „Aber wenn nicht, dann bedeutet das, dass wir uns auf die nächste Gegenoffensive vorbereiten müssen.“

Kuleba betonte, dass die Ukraine für ihren Kampf gegen die russischen Besatzungstruppen deutlich mehr Rüstungsgüter benötige. „Denn um den Krieg zu gewinnen, braucht man Waffen, Waffen und nochmals Waffen“, sagte er. Vieles hänge von Deutschland ab, das mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall über „eine Art Titan der Rüstungsindustrie in Europa und wahrscheinlich in der Welt“ verfüge.

Neben Munition, Panzern und Flugabwehrsystemen brauche die Ukraine vor moderner Kampfjets vom Typ F16. Dabei setzte Kuleba auf Hilfe aus Berlin. Anders als bei den Leopard-Panzern liege die Entscheidung hier nicht bei Deutschland, sondern bei den USA. „Was wir von Deutschland erwarten, ist eine aktive Rolle beim Aufbau einer Länderkoalition zu spielen: Wer wird die Vereinigten Staaten davon überzeugen, den grünen Knopf, zu drücken?“ Deutschland könne hier eine Menge tun.

08:46 Uhr – Siegesparade auf Rotem Platz offenbarte laut Briten russische Schwächen

Die Parade zum „Tag des Sieges“ über Nazideutschland am Dienstag in Moskau hat nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten die Schwächen des russischen Militärs offenbart. Der seit 15 Monaten andauernde Angriffskrieg Russlands in der Ukraine stelle die Russen vor Herausforderungen hinsichtlich Material und strategischer Kommunikation, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Von den 8000 an der Parade teilnehmenden Militärangehörigen seien die meisten Angehörigen von Hilfstruppen und paramilitärischen Verbänden sowie Kadetten gewesen. Die einzigen einsatzbereiten regulären Truppen seien Kontingente der Eisenbahntruppen und der Militärpolizei gewesen.

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Ein einzelner Panzer führt die Parade an, wie dieses Foto der russischen Staatsagentur Tass zeigt

05:30 Uhr – Deutscher Generalinspekteur sieht Fortschritt bei ukrainischer Offensive

Die Ukraine kommt nach Einschätzung von Generalinspekteur Carsten Breuer mit Vorbereitungen für eine Offensive gegen russische Angreifer voran. „Mir wurde erläutert, wie der Kampf an vorderster Linie geführt wird. Der Boden ist immer noch morastig und feucht. Teilweise stehen noch große Seen auf den Feldern. Die Voraussetzungen für eine umfassende Offensive waren in den letzten Wochen noch nicht gegeben“, sagte Breuer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin nach einem Besuch in der Ukraine. „Mir ist in allen Gesprächen aber deutlich geworden, dass Planungen für die ukrainische Offensive laufen.“

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04:05 Uhr – Prigoschin: Wagner–Söldner rücken nur schrittweise vor

Die Truppen der russischen Söldnergruppe Wagner können nach den Worten ihres Chefs Jewgeni Prigoschin im schwer umkämpften Bachmut nur langsam weiter vorstoßen. „Heute sind die Gruppen maximal 130 Meter vorgerückt … Es finden heftige Kämpfe statt, aber die Gruppen rücken weiter vor“, sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft in den sozialen Medien. Bislang sei aber noch keine Munition aus Moskau eingetroffen. „Vorläufigen Angaben zufolge bekommen wir allmählich Munition. Wir haben sie (noch) nicht in der Praxis gesehen.“

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