Ukraine-News +++ Türkei will SCO-Bündnis um Russland und China beitreten +++

Die Türkei strebt eine Mitgliedschaft in dem wirtschafts- und sicherheitspolitischen Staatenbündnis SCO um China und Russland an. Diese beiden Länder hatten erst am Freitag erklärt, die Zusammenarbeit mit anderen Staaten in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) ausbauen zu wollen. Damit soll ein Gegengewicht zu westlichen Bündnissen geschaffen werden.

Der türkische Präsident Tayyip Erdogan sagte am Samstag nach einem Gipfel der SCO in Usbekistan dem türkischen Sender ntv zufolge, Ziel für sein Land sei eine Mitgliedschaft in der Organisation. Das Nato-Mitglied Türkei ist derzeit bereits ein so genannter „Dialogpartner“ der SCO. Zu der Gruppe gehören neben China und Russland auch Indien, Pakistan, der Iran, Kirgistan, Tadschikistan, Kasachstan und Usbekistan.

Am Freitag hatte Chinas Präsident Xi Jinping auf dem SCO-Gipfel die Mitgliedsstaaten aufgerufen, sich gegenseitig in der Abwehr von Versuchen ausländischer Mächte zu unterstützen, sogenannte Farben-Revolutionen zu unterstützen. Mit diesem Begriff sind Aufstände insbesondere in ehemals kommunistischen Staaten gemeint. Für diese hatte etwa Russland wiederholt Kräfte aus dem Ausland verantwortlich gemacht, während die Teilnehmer selbst oft erklärt hatten, aus Protest etwa gegen höhere Benzinpreise auf die Straße gegangen zu sein. Zum Teil hatten solche Proteste binnen Tagen starken Zulauf bekommen und sich zu allgemeinen Protesten gegen die Regierung ausgeweitet. Russlands Präsident Wladimir Putin forderte, die SCO müsse ein globaler Gegenspieler des Westens werden.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

01:53 Uhr – Verteidigungsministerin stellt sich hinter Generalinspekteur

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, SPD, stellt sich hinter die Äußerungen von Generalinspekteur Eberhard Zorn, der eine Ausweitung der russischen Aggression für möglich hält und die Erfolgsaussichten des ukrainischen Gegenangriffs zurückhaltend sieht. „Ich stimme zu, dass Putin unberechenbar ist. Putin hat einen Nachbarn überfallen und die territoriale Integrität weiterer Staaten infrage gestellt“, sagte Lambrecht im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Nach der Entdeckung weiterer Gräber in der Ukraine forderte Lambrecht in dem Interview zudem die juristische Aufarbeitung der Kriegsverbrechen durch die Vereinten Nationen. „Sie sollten schnellstmöglich Zugang bekommen, um Beweise zu sichern. Die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen müssen vor Gericht gestellt werden“, so Lambrecht gegenüber der Funke Mediengruppe.

01:03 Uhr – Lambrecht fordert Aufklärung von möglichen Kriegsverbrechen

Nach dem Fund von Hunderten Leichen in der ukrainischen Stadt Isjum hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht Aufklärung möglicher Kriegsverbrechen gefordert. „Diese furchtbaren Verbrechen müssen unbedingt aufgeklärt werden – am besten von den Vereinten Nationen“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die UN sollten schnellstmöglich Zugang bekommen, damit Beweise gesichert werden könnten. „Die Verantwortlichen für Kriegsverbrechen müssen vor Gericht gestellt werden“, forderte Lambrecht.

00:34 Uhr – Söder und Weil wollen Rettungsschirm für Stadtwerke

Die Ministerpräsidenten von Bayern und Niedersachsen, Markus Söder, CSU, und Stephan Weil, SPD, schlagen einen Rettungsschirm für die von der Energiekrise bedrohten Stadtwerke vor. „Sie müssen immer mehr für die Beschaffung von Energie bezahlen, können diese Preise aber nur verzögert weitergeben und müssen Zahlungsausfälle befürchten. Der für die großen Unternehmen aufgespannte Schutzschirm der Bundesregierung muss auch auf die Stadtwerke ausgedehnt werden“, sagte Weil laut einem vorab veröffentlichten Bericht der „Bild am Sonntag“.

23:16 Uhr – Türkei – Streit mit Russland über AKW in der Südtürkei beigelegt

Die Türkei hat nach eigenen Angaben den Streit mit Russland beim Bau des Atomkraftwerks Akkuyu in der Südtürkei beigelegt. Beide Seiten hätten sich geeinigt, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem türkischen Sender ntv zufolge. Demnach sei der türkische Auftragnehmer IC Ictas wieder in das Projekt zum Bau des Kraftwerks einbezogen worden, das von der russischen Rosatom betrieben werden soll. Im August hatte Rosatom den Vertrag mit IC Ictas noch gekündigt und auf „zahlreiche Verstöße“ verwiesen.

Erdogan hofft, den ersten Reaktor des AKWs noch vor den Präsidentschafts- und Parlamenstwahlen im kommenden Jahr in Betrieb nehmen zu können. Wenn alle vier Reaktorblöcke laufen, sollen sie einmal bis zu zehn Prozent des türkischen Strombedarfs liefern.

22:54 Uhr – 400 Millionen Euro für Ausbau von Öl-Pipeline nach Schwedt

Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, dass die Pipeline von Rostock nach Schwedt für 400 Millionen Euro ausgebaut wird, damit sie mehr Öl in die dortige Raffinerie transportieren kann. Um die Anlage zu erhalten, „sorgen wir dafür, dass es jetzt auch Importmöglichkeiten zusätzlich aus Polen gibt, vielleicht sogar aus Kasachstan“, sagte Scholz in einem Deutschlandfunk-Interview.

Es würden zudem die finanziellen Hilfsmittel organisiert, um die Arbeitsplätze in Schwedt zu erhalten. Die Bundesregierung hatte die Raffinerie am Freitag unter eine Treuhandverwaltung gestellt und den bisherigen russischen Betreiber Rosneft entmachtet.

22:35 Uhr – Selenskyj wirft russischen Besatzern Folterpraktiken vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nach der Niederlage seiner Truppen im nun befreiten Gebiet Charkiw grausame Folter vorgeworfen. Es seien inzwischen mehr als zehn Folterkammern in verschiedenen Städten des befreiten Gebiets entdeckt worden, sagte Selenskyj in einer in Kiew vom Präsidentenamt verbreiteten Videobotschaft. „Folter war eine weit verbreitete Praxis in dem besetzten Gebiet“, sagte der Präsident. Er bezeichnete die vor einer Woche geflohenen Besatzer als „Raschisten“ und sagte, so hätten sich auch die „Nazis“ verhalten. „Raschismus“ vereint die Wörter Russland und Faschismus und wird von den Ukrainern als Begriff für „russischer Faschismus“ benutzt.

Wie die „Nazis“ würden auch die „Raschisten“ auf dem Schlachtfeld und vor Gericht für ihre Taten zur Verantwortung gezogen, sagte Selenskyj. „Wir werden die Identitäten aller ermitteln, die gefoltert und misshandelt haben, die diese Grausamkeiten von Russland hier auf ukrainisches Gebiet gebracht haben“, betonte der 44-Jährige. Bei ihrer Flucht hätten die Besatzer Foltergeräte zurückgelassen. Ukrainische Behörden veröffentlichten unterdessen Fotos, die Folterkammern und -geräte zeigen sollen.

Nach Darstellung Selenskyjs wurden Menschen mit Drähten und Stromschlägen gequält. So sei etwa auf einem Bahnhof in Kosatscha Lopan ein Folterraum mit elektrischen Folterwerkzeugen entdeckt worden. Auch bei den in einem Waldstück nahe der Stadt Isjum gefundenen Leichen seien neue Beweise für Folter sichergestellt worden. Die Exhumierung der Toten auf der „Massengrabstätte“ sei am Samstag fortgesetzt worden, sagte Selenskyj.

20:43 Uhr – London: „Unklar, ob russische Truppen einem weiteren ukrainischen Angriff standhalten“

Die russischen Truppen verstärken in der Ostukraine nach britischer Einschätzung ihre Stellungen gegen ukrainische Angriffe. Die Russen hätten eine Defensivlinie zwischen dem Fluss Oskil und der Kleinstadt Swatowe im Gebiet Luhansk errichtet, teilte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Die Ukrainer würden hier ihre Offensive fortsetzen. Russland wolle aber unbedingt die Kontrolle behalten, weil durch dieses Gebiet eine der wenigen Nachschubrouten führe, die noch von russischen Einheiten kontrolliert werde, hieß es.

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Zudem verlaufe die Abwehrlinie entlang der Grenze des Gebiets Luhansk, dessen „Befreiung“ eines der wichtigsten russischen Kriegsziele sei. „Ein deutlicher Gebietsverlust in Luhansk wird die russische Strategie deutlich untergraben“, betonte das Ministerium. „Russland wird wahrscheinlich versuchen, dieses Gebiet hartnäckig zu verteidigen, aber es ist unklar, ob die russischen Truppen an der Front über ausreichende Reserven oder angemessene Moral verfügen, um einem weiteren konzertierten ukrainischen Angriff standzuhalten.“

19:24 Uhr – AKW Saporischschja laut IAEA wieder am nationalen Stromnetz

Das komplett von der externen Stromversorgung abgeschnittene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wird wieder aus dem nationalen Netz versorgt. Die inzwischen reparierte 750 Kilovolt-Leitung versorge Europas größtes Atomkraftwerk mit der Energie, die es für die „Reaktorkühlung und andere unerlässliche Sicherheitsfunktionen“ benötige, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mit.

Das AKW Saporischschja im Süden der Ukraine ist seit März von russischen Truppen besetzt. Das Kraftwerksgelände wurde in den vergangenen Wochen immer wieder beschossen, zudem sorgten Kämpfe in der Umgebung immer wieder für Stromausfälle.

Seit September hatte das Atomkraftwerk keine externe Stromversorgung mehr und war komplett auf seine interne Versorgung angewiesen. Experten befürchteten, dass der Anlage auch der interne Strom ausgehen und sich die Gefahr einer Atomkatastrophe zuspitzen könnte.

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Ukrainischer Soldat im befreiten Gebiet um Charkiw

17:42 Uhr – Bundesregierung erlaubt Ukraine Haubitzen-Kauf

Die Bundesregierung hat der Ukraine den Kauf von Haubitzen aus deutscher Produktion genehmigt. Ein Regierungssprecher sagte auf Anfrage: „Wir können bestätigen, dass eine Genehmigung zur Ausfuhr von 18 Haubitzen vom Typ RCH-155 erteilt wurde.“ WELT AM SONNTAG hatte zuvor darüber berichtet. Demnach geht es um einen geplanten Auftrag Kiews beim Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) im Wert von 216 Millionen Euro. Die Haubitzen könnten allerdings frühestens in zweieinhalb Jahren ausgeliefert werden.

16:08 Uhr – Eine UN-Generalversammlung inmitten von Krisen

Inmitten einer ganzen Reihe von Krisen vom Ukrainekrieg über den Klimawandel bis hin zum weltweiten Hunger kommen rund 150 Staats- und Regierungschefs in der kommenden Woche zur 77. UN-Generalversammlung zusammen. Erstmals seit seinem Amtsantritt reist auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag und Mittwoch zu den Vereinten Nationen nach New York und wird dort eine Rede halten. Nach zwei durch die Corona-Pandemie geprägten Jahren kommen die Teilnehmer diesmal wieder persönlich zusammen – mit einer Ausnahme: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll per Video zugeschaltet werden.

15:13 Uhr – Scholz verteidigt Nein zur Panzerlieferung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Entscheidung der Bundesregierung verteidigt, keine Schützen- oder Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern. Es gelte der Grundsatz, keine Alleingänge zu machen, sagte er. Scholz betonte zugleich, die von Deutschland zur Verfügung gestellten Waffen hätten die jetzigen Erfolge, „die die Ukraine verzeichnet, auch ermöglicht“. Zu seinen Telefonaten mit Wladimir Putin sagte Scholz, beim russischen Präsidenten habe es „durchaus Bewegungen gegeben“, wenn auch nicht sehr weitreichende.

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Kanzler Scholz (SPD) auf der Bundeswehrtagung in Berlin

Scholz bei der Bundeswehr

14:52 Uhr – EU-Ratspräsidentschaft fordert Kriegsverbrecher-Tribunal

Nach der Entdeckung von hunderten Gräbern in zurückeroberten Gebieten in der Ukraine hat die tschechische EU-Ratspräsidentschaft die Einsetzung eines internationalen Kriegsverbrecher-Tribunals zur Ukraine gefordert. „Im 21. Jahrhundert sind solche Angriffe auf die Zivilbevölkerung undenkbar und abscheulich“, erklärte der tschechische Außenminister Jan Lipavsky im Online-Dienst Twitter. „Wir dürfen nicht darüber hinwegsehen. Wir setzen uns für die Bestrafung aller Kriegsverbrecher ein.“

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14:23 Uhr – Biden warnt Russland vor Einsatz nuklearer Waffen

US-Präsident Joe Biden hat Russland vor dem Einsatz nuklearer Waffen im Krieg gegen die Ukraine gewarnt. „Sie würden in der Welt noch mehr zum Ausgestoßenen werden, als sie es je waren“, sagte Biden in einem Interview der Sendung „60 Minutes“ des US-Fernsehsenders CBS. Auf die Frage, wie die US-Regierung in so einem Fall reagieren würde, antwortete Biden: „Sie glauben, ich würde es Ihnen sagen, wenn ich genau wüsste, was es sein würde? Natürlich werde ich es Ihnen nicht sagen.“

Biden machte aber deutlich, dass es schwerwiegende Folgen haben würde. „Es würde das Gesicht des Krieges verändern, wie nichts anderes seit dem Zweiten Weltkrieg.“ Das vollständige Interview soll am Sonntag ausgestrahlt werden.

US-Präsident Joe Biden – Warnung Richtung Russland

US-Präsident Joe Biden – Warnung Richtung Russland

Quelle: pa/abaca/Pool/ABACA

13:58 Uhr – Russland beschießt mehrere Gegenden in Ukraine

Russland hat nach ukrainischen Angaben mehrere Gegenden in der Ukraine beschossen. Durch einen Raketenangriff sei ein Feuer im Industriegebiet von Charkiw verursacht worden, teilte der regionale Gouverneur Oleh Synjehubow mit. In der Region Saporischschja im Süden sei eine Person durch russischen Beschuss der Stadt Orichiw verletzt worden, gab der ukrainische Gouverneur Oleksandr Staruch bei Telegram an. Die russischen Soldaten hätten auch zwei Dörfer in der Gegend beschossen. Dabei seien mehrere zivile Einrichtungen zerstört worden.

13:00 Uhr – USA unterstützen Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Dollar

Die Ukraine hat nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal 1,5 Milliarden Dollar internationale Finanzhilfen für ihren Haushalt bekommen. Dies sei die letzte Tranche eines Unterstützungspakets von insgesamt 4,5 Milliarden Dollar, die seinem Land von den USA über einen Fonds der Weltbank zukämen, schreibt Schmyhal auf Twitter.

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Der Ministerpräsident bedankte sich für die Hilfe und erklärte, die Mittel würden für den Ausgleich von Haushaltsausgaben für Pensionen und sozialen Sozialprogramme eingesetzt.

12:45 Uhr – „Ein Weg in die Sackgasse“ – Russischer Botschafter warnt Deutschland vor Waffenlieferungen

Russlands Botschafter, Sergej Netschajew, hat Deutschland vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. „Die Lieferung von Waffen ist ein Weg in die Sackgasse. Damit werden die Kämpfe verlängert. Das bringt zusätzliche Opfer“, sagte Netschajew der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.).

Gegenüber der russischen Zeitung „Iswestija“ hatte Netschajew zuvor davon gesprochen, Deutschland habe mit den Waffenlieferungen an die Ukraine eine „rote Linie“ überschritten. Der Bundesregierung warf er vor, ihrer historischen Verantwortung gegenüber Russland angesichts der vielen Millionen Toten auf sowjetischer Seite im Zweiten Weltkrieg nicht gerecht zu werden.

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Die RCH-155 der Firma Krauss-Maffei Wegmann

Außenpolitiker von SPD, FDP und CDU äußerten sich skeptisch, ob Verhandlungen mit Russland sinnvoll wären. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth von der SPD, sagte der F.A.S.: „Mich würde nicht wundern, wenn der Kreml angesichts der dramatischen Verluste der vergangenen Tage bald ein vergiftetes Verhandlungsangebot an die Ukraine richtet, um die besetzten Gebiete abzusichern. Aber ein Frieden auf Basis des Status Quo wäre eine Einladung an Russland, seine imperialistische und faschistische Politik weiter fortzusetzen.“

Der stellvertretende Ausschussvorsitzende, Jürgen Hardt von der CDU, glaubt nicht, dass Putin Verhandlungen politisch überleben würde. „Putin wäre aus russischer Sicht eine Belastung für die Verhandlungen, das wissen in Moskau viele. Deshalb hat Putin kein Interesse an ernsthaften Verhandlungen, die auch sein Ende bedeuten würden. Putin kann nur als Sieger verhandeln. Wir dürfen nicht vergessen: Putin kämpft auch um sein physisches Überleben“, sagte Hardt.

11:28 Uhr – Westliche Militärhilfe bringt Ukraine laut Estland „näher an Sieg und Frieden“

Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat die bisherige westliche Militärhilfe für Kiew als entscheidend für die jüngsten Erfolge des ukrainischen Militärs gewertet und weitere Unterstützung angemahnt. „Die anhaltende Gegenoffensive beweist, dass Militärhilfe die Ukraine näher an Sieg und Frieden bringt. Unser Fokus muss darauf liegen, unsere Hilfe und Waffenlieferungen zu erhöhen, um die russische Aggression so schnell wie möglich zurückzuschlagen“, sagte Kallas am Samstag in einer Rede bei einem Treffen des Nato-Militärausschusses in Tallinn.

Die ukrainische Armee hatten zuletzt bei einer Gegenoffensive im Osten des Landes besetztes Gebiet zurückerobert. „Die jüngste operative Niederlage Russlands im Oblast Charkiw“ spreche für die Ukraine und zeige „die Wirksamkeit westlicher Hilfe und Beratung“, sagte Kallas. Estland habe mit bis zu 0,8 Prozent seiner Wirtschaftsleistung zur Unterstützung der Ukraine beigetragen und werde diese „so lange wie nötig“ aufrechterhalten.

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Ukrainischer Soldat im befreiten Gebiet um Charkiw

07:44 Uhr – Scholz: Gespräche mit Putin „im Ton immer freundlich“ geblieben

Die Telefonate mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einem Medienbericht zufolge als „im Ton immer freundlich“ bezeichnet. Dies sei so gewesen, auch wenn es „in der Sache sehr, sehr unterschiedliche, ja weit unterschiedliche Ansichten“ gebe, die er klar vorgetragen habe, sagte Scholz im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks. Wenn er alle Gespräche zusammenfasse, die er in letzter Zeit mit Putin geführt habe, so habe es „durchaus Bewegungen gegeben“. Diese seien nur nicht sehr weitreichend gewesen, sagte Scholz.

06:30 Uhr – Ukraine-Konsulat vermisst Welle der Hilfsbereitschaft wie im Frühjahr

Das ukrainische Generalkonsulat in Hamburg hat die Menschen in Norddeutschland um weitere Hilfe für Kriegsflüchtlinge gebeten. „Die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürgern in Hamburg sowie in ganz Norddeutschland war seit Beginn des Krieges beispiellos. Auch die Landesregierungen haben ihre starke Solidarität mit der Ukraine demonstriert“, erklärte der Sprecher der Konsulats, Alexander Blümel.

Allerdings habe sich die humanitäre Lage im Vergleich zu den ersten Monaten des Krieges nicht verbessert. Im Gegenteil, aufgrund des ständigen Beschusses von Wohngebieten und ziviler Infrastruktur benötigten immer mehr Ukrainer und auch die lokalen Behörden Unterstützung. „Gleichzeitig fehlt die Welle der humanitären Hilfe für die Ukraine, die wir im Frühjahr gespürt haben, schmerzlich“, sagte Blümel. Er fügte hinzu: „Ich hoffe wirklich, dass die deutsche Gesellschaft, die sich aus offensichtlichen Gründen vor dem Winter sorgt, denjenigen, die sich in einer noch kritischeren Situation befinden, erneut eine solche Sympathie und freundliche Unterstützung entgegenbringen kann, wie zu Beginn des Krieges.“

06:17 Uhr – Bolsonaro setzt auf friedliche Lösung

Wenige Wochen vor der Präsidentenwahl in Brasiliens hat sich Präsident Jair Bolsonaro für ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesprochen. „Wir sind Brüder, wir wollen das Wohl des anderen. Wir hoffen auf Frieden, und Brasilien wird alles tun, was es bisher getan hat, um den Frieden zu erreichen“, sagte Bolsonaro bei einem Wahlkampfauftritt in Prudentópolis, wie das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ am Freitagabend (Ortszeit) berichtete. Die Stadt Prudentópolis gilt als Brasiliens „Kleine Ukraine“.

Drei Viertel der 53.000 Einwohner sind Nachkommen von Ukrainern, Dutzende Kirchen mit Zwiebeltürmen und Kuppeln schmücken die Stadt und die Umgebung. Brasilien hat Schätzungen zufolge rund 600.000 ukrainischstämmige Einwohner, die vor allem im Süden des Landes angesiedelt sind. Städte im Inneren des Bundesstaates Paraná wie Guarapuava und Prudentópolis nahmen einige Flüchtlinge aus der Ukraine auf.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Position Bolsonaros im Ukraine-Krieg kritisiert. Brasiliens rechter Präsident verfolgt angesichts des seit fast sieben Monaten andauernden Kriegs nach eigenen Angaben eine Linie des „Gleichgewichts“. Wenige Tage vor Beginn des Kriegs im Februar hatte Bolsonaro Russland besucht und den russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Dies diente laut Bolsonaro der Verbesserung der Handelsbeziehungen. Der Besuch löste in Brasilien angesichts des Zeitpunkts Empörung aus.

05:00 Uhr – Selenskyj fordert Reaktion auf Russlands Verbrechen in Isjum

Nach dem Fund Hunderter Leichen in der von der russischen Besatzung befreiten ostukrainischen Stadt Isjum hat Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew eine Reaktion der Weltgemeinschaft auf die Verbrechen Moskaus gefordert. Aktuell seien mehr als 440 Gräber in der Nähe von Isjum im befreiten Gebiet Charkiw gefunden worden. „Es ist zu früh, etwas über die Zahl der dort begrabenen Menschen zu sagen, die Ermittlungen dauern an“, sagte Selenskyj in einer am Freitagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft.

Die Welt dürfe nicht zusehen, wie der „Terrorstaat“ Russland töte und foltere, mahnte der 44-Jährige. Russland müsse mit noch härteren Sanktionen bestraft werden. „Es gibt bereits klare Beweise für Folter, erniedrigende Behandlung von Menschen. Außerdem gibt es Beweise, dass russische Soldaten, deren Positionen nicht weit von dieser Stelle waren, auf die Beerdigten einfach aus Spaß geschossen haben“, sagte Selenskyj.

Russland habe agiert wie im Frühjahr in Butscha, einem Vorort der Hauptstadt Kiew, wo gefesselte Leichen von Zivilisten gefunden worden waren. Selenskyj begrüßte, dass die Vereinten Nationen nun Experten schicken wollen, um die Taten „russischer Terroristen“ zu erfassen.

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Ukrainischen Angaben zufolge wurden über 400 Leichen in einem Massengrab bei Isjum entdeckt.

Selenskyj berichtete zudem, dass nach dem Rückzug der russischen Armee aus dem Gebiet Charkiw Folterkammern in Städten gefunden worden seien. Dort seien Zivilisten, darunter auch Ausländer, gefangen gehalten worden. Sieben Medizinstudenten aus Sri Lanka seien gerettet worden und würden nun versorgt. „Wir werden den Zugang gewährleisten, um der Welt zu sagen, dass der Russismus verurteilt werden muss.“ Der Präsident erinnerte an die Initiative Kiews für ein internationales Tribunal, um Russland wegen seines Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine zu bestrafen.

In Isjum sind mehr als 400 Leichen gefunden worden. Die Menschen sollen ersten Erkenntnissen zufolge ums Leben gekommen sein, als Russland die Stadt Ende März heftig beschossen habe. Ende März waren auch in dem Kiewer Vorort Butscha nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte getötete Zivilisten teils mit Folterspuren gefunden worden. Butscha gilt seitdem als Symbol für schwerste Kriegsverbrechen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.


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