Ukraine-News: ++ Selenskyj: Kiew erhielt keine offizielle Anfrage für Steinmeier-Besuch ++

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj keine „offizielle“ Anfrage aus Berlin für einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhalten. Weder er selbst noch sein Büro seien von Steinmeier oder dem Bundespräsidialamt offiziell angefragt worden, sagte Selenskyj am Mittwoch in Kiew. „Wir sind ein freies Land“, fügte er hinzu. „Wir können es uns leisten, uns mit jenen zu umgeben, die uns wirklich unterstützen, uns mit echten Freunden zu umgeben.“

Steinmeier wollte ursprünglich mit seinen Kollegen aus Polen und den drei baltischen Staaten nach Kiew reisen. Am Dienstag hatte er jedoch während seiner Polenreise erklärt, sein Besuch sei in Kiew offenbar nicht gewünscht. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, dass Selenskyj einen Besuch abgelehnt habe. Wie WELT erfuhr, deutete sich bereits vor der Polenreise Steinmeiers an, dass es in der Ukraine Bedenken gegen einen Besuch des Bundespräsidenten gab.

Die Absage an Steinmeier war als diplomatischer Affront aufgefasst worden und hatte in Deutschland Kritik ausgelöst. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete die Entscheidung als „etwas irritierend“.

Steinmeier hatte in seinen früheren Ämtern als Kanzleramtschef und Außenminister eine russlandfreundliche Politik verfolgt. Vor einer Woche gab er Fehler zu und erklärte, dass er sich in dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getäuscht habe.

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Ukraine-News – alle Ereignisse im Liveticker:

23:23 Uhr – Wehrbeauftragte: Können nicht alle Waffen ohne Weiteres liefern

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, spricht sich für eine stärkere Unterstützung der Ukraine aus, sieht bei deutschen Waffenlieferungen aber Grenzen. „Wir können nicht einfach alles, was irgendwo bei einer Firma auf dem Hof steht, ohne Weiteres liefern – zum Beispiel die 50 Jahre alten Schützenpanzer Marder“, sagte Högl dem „Handelsblatt“ (Donnerstag). Zugleich sagte sie: „Bei den Waffenlieferungen leisten wir mehr, als in der öffentlichen Diskussion suggeriert wird.“ Sie gehe davon aus, dass die Bundesregierung im geheim tagenden Bundessicherheitsrat die Entscheidungen verantwortungsvoll treffe und „alles auslotet, was möglich ist“, so die SPD-Politikerin.

22:04 Uhr – Selenskyj: Haben keine offizielle Anfrage von Steinmeier erhalten

Die Ukraine hat nach Aussage von Präsident Wolodymyr Selenskyj keine offizielle Anfrage von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Besuch erhalten. Diese sei auch nicht von Steinmeiers Büro erfolgt, sagte er.

20:46 Uhr – Moskau verbietet 398 US-Abgeordneten die Einreise

Als Reaktion auf US-Sanktionen hat Russland ein Einreiseverbot gegen 398 Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses verhängt. Es handele sich um eine Antwort auf die Ende März von der US-Regierung verkündeten Sanktionen gegen die russische Staatsduma vom 24. März, teilte das Außenministerium in Moskau am Mittwochabend mit. Auch 87 kanadische Senatoren wurden demnach auf die sogenannte russische Stop-Liste gesetzt. Angesichts immer neuer westlicher Sanktionen seien zudem auch aus Moskau weitere Gegenmaßnahmen geplant, hieß es.

20:11 Uhr – USA sagen Ukraine weitere 800 Millionen Dollar Militärhilfe zu

Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen im Umfang von 800 Millionen Dollar (rund 737 Millionen Euro) zugesagt. Das gab das Weiße Haus am Mittwoch nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj bekannt. Geliefert werden sollen demnach unter anderem Waffen und Munition.

19:32 Uhr – Russland verkündet Einnahme des Hafens von Mariupol

Russland hat Agenturberichten zufolge die komplette Einnahme des Handelshafens der belagerten Stadt Mariupol bekannt gegeben. Das berichtet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Tass zitiert das Ministerium in Moskau mit der Darstellung, es seien alle Geiseln auf den Schiffen im Hafen befreit worden.

18:56 Uhr – Dnipro meldet Bergung von 1500 russischen Leichen

In der südostukrainischen Großstadt Dnipro sind nach ukrainischen Angaben die Leichen von mehr als 1500 russischen Soldaten geborgen worden. Sie seien in insgesamt vier verschiedene Leichenhallen gebracht worden, sagte der Vize-Bürgermeister der Industriestadt, Mychajlo Lyssenko, dem US-finanzierten Fernsehsender Nastojaschtscheje Wremja am Mittwoch. Er forderte russische Mütter auf, ihre toten Söhne abzuholen. „Ich möchte sie nicht in Massengräbern beerdigen. Ich möchte sie nicht einäschern“, meinte Lyssenko. „Wir sind keine Unmenschen.“ Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.

18:52 Uhr – Staatschefs von Polen und Baltenstaaten bei Selenskyj

Polens Präsident Andrzej Duda sowie die Staatschefs der drei baltischen Länder Litauen, Lettland und Estland sind in der Ukraine zu Gesprächen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Dies teilte das polnische Präsidialamt auf Twitter mit. Die Staatsoberhäupter der vier EU- und Nato-Staaten waren am Mittwoch per Zug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Damit wollten sie ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriff geben.

Selenskyj begrüßt Duda herzlich

Selenskyj begrüßt Duda herzlich

Quelle: Jakub Szymczuk/Kprp/PAP/dpa

Die Staatsoberhäupter legen die Hände übereinander

Die Staatsoberhäupter legen die Hände übereinander

Quelle: Jakub Szymczuk/Kprp/PAP/dpa

Vor ihrem Treffen mit Selenskyj besuchten die vier Präsidenten mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal das nordwestlich von Kiew gelegene Borodjanka – und zeigten sich in Mitteilungen auf Twitter erschüttert. Dort habe sich „die dunkle Seite der Menschheit gezeigt“, schrieb der litauische Staatschef Gitanas Nauseda. Sein estnischer Kollege Alar Karis schrieb: „Das Böse hat seine Spuren tödlicher Zerstörung hinterlassen.“ Lettlands Präsident Egils Levits forderte einen Wiederaufbauplan für die Ukraine.

18:39 Uhr – Diese Waffen fordert Selenskyj jetzt vom Westen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts des russischen Angriffskriegs Forderungen nach weiteren Waffenlieferungen aus dem Westen bekräftigt. „Wir brauchen dringend schwere Artillerie, schwere Panzerfahrzeuge, Luftabwehrsysteme und Flugzeuge“, betonte der 44-Jährige in einer auf Englisch verbreiteten Videobotschaft. Dabei zählte er Artilleriesysteme mit Nato-Kaliber von 155 Millimeter auf.

Nötig sei „so viel wie möglich“ Artilleriemunition des sowjetischen Kalibers von 152 Millimeter. Kiew brauche Mehrfachraketenwerfer des sowjetischen Typs „Grad“ (Hagel), „Smertsch“ (Wirbelsturm) oder US-amerikanische M142 HIMARS. Zudem nannte er sowjetische Panzer des Typs T-72 – „oder ähnliche US-amerikanische oder deutsche“.

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In der Aufzählung folgten dann Flugabwehrsysteme aus sowjetischer Produktion des Typs S-300 oder BUK (Buche) – „oder gleichwertige moderne westliche Flugabwehrsysteme“. Das Staatsoberhaupt schloss seine Botschaft mit den Worten: „Bewaffnet die Ukraine jetzt, um die Freiheit zu verteidigen.“

Die ukrainische Armee ist bis heute weitestgehend mit Waffen nach sowjetischen Standards ausgerüstet. Eigene Produktions- und Reparaturkapazitäten wurden im Laufe des knapp siebenwöchigen russischen Angriffskrieges zerstört oder zumindest stark beschädigt.

17:57 Uhr – OSZE sieht Anzeichen für systematische russische Verbrechen

Russische Truppen haben nach ihrem Einmarsch in die Ukraine laut einer unabhängigen Untersuchungskommission wahrscheinlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt. Der Bericht von drei Juristen aus Österreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik war von 45 Staaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Auftrag gegeben worden und wurde am Mittwoch in Wien veröffentlicht.

Die drei Experten fällten kein abschließendes Urteil darüber, ob Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt wurden. Sie stellten jedoch fest, dass gewisse Muster russischer Gewalttaten „wahrscheinlich die Kriterien erfüllen“. Dazu zählten gezielte Tötungen und Entführungen von Zivilisten, darunter auch Journalisten und Beamten. Laut gängiger Definition gelten breit angelegte oder systematische Angriffe gegen Zivilpersonen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

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In Moskau protestieren die Menschen gegen Putins Angriff auf die Ukraine

Unterstützung oder Schock?

In dem 100-seitigen Bericht wird auf Angriffe auf „Krankenhäuser, Wohnhäuser, Kulturgüter, Schulen sowie auf die Wasser- und Stromversorgung“ verwiesen, „mit katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung“. Der Bericht spricht zudem von „glaubwürdigen Beweisen“ für Folter und Misshandlungen sowie für gezielte Tötungen und Entführungen von Zivilisten.

„Der Bericht dokumentiert eindringlich das enorme Ausmaß der Grausamkeit der russischen Regierung“, sagte Michael Carpenter, der US-Vertreter bei der OSZE. Die gesammelten Informationen müssten nationalen oder internationalen Gerichten zur Verfügung gestellt werden, forderte er. Die Untersuchung stützte sich unter anderem auf Berichte von UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. Moskau kooperierte nicht mit den Experten.

Anfang April waren in Butscha nach dem Abzug russischer Truppen die Leichen hunderter Zivilisten entdeckt worden. Die ukrainischen Behörden sprechen von Morden durch das russische Militär. Moskau weist die Vorwürfe zurück – Augenzeugenberichte, Fotos und Satellitenbilder widerlegen aber die russische Darstellung.

17:25 Uhr – Überwachung der radioaktiven Strahlung in Tschernobyl weiter unmöglich

Die ukrainischen Behörden sind nach eigenen Angaben weiterhin nicht in der Lage, die Überwachung der radioaktiven Strahlung im Sperrgebiet um die Atomruine Tschernobyl wiederherzustellen. Zwei Wochen nach dem Abzug der russischen Besatzungstruppen funktioniere das Überwachungssystem immer noch nicht, sagte der Chef der für die Sperrzone zuständigen Behörde, Jewgen Kramarenko, am Mittwoch auf einer Videokonferenz.

Die Server, die alle Informationen über die Strahlung verarbeitet hätten, seien „verschwunden“ und die Stromversorgung unsicher, sagte Kramarenko. Zudem hätten die Teams der Anlage noch keine Erlaubnis des Militärs, die verschiedenen Strahlungskontrollpunkte aufzusuchen. Deshalb sei es derzeit nicht möglich, den durch die Besatzung entstandenen Schaden einzuschätzen.

17:01 Uhr – US-Finanzministerin bittet China, nicht an der Seite Russlands zu stehen

US-Finanzministerin Janet Yellen fordert China auf, Russland nicht zu helfen mit dem „abscheulichen Krieg“ gegen die Ukraine. Länder, die die Sanktionen des Westens gegen Russland unterliefen, müssten mit Konsequenzen rechnen. Sie hoffe, dass China etwas Gutes aus der „besonderen Beziehung“ zu Russland mache. Der Krieg habe zuletzt das Bild für die Weltwirtschaft völlig verändert.

16:37 Uhr – Jersey friert sieben Milliarden Dollar Vermögen von Abramowitsch ein

Die Regierung der Kanalinsel Jersey hat nach eigenen Angaben Vermögen im Wert von sieben Milliarden US-Dollar (6,47 Mrd Euro) des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch eingefroren. Der Royal Court in der Hauptstadt Saint Helier habe eine entsprechende Anordnung erlassen, teilte die örtliche Justizbehörde am Mittwoch mit. Dies betreffe Werte, die mit dem bisherigen Eigentümer des Londoner Fußballclubs FC Chelsea in Verbindung stünden und sich entweder auf der Kanalinsel oder im Besitz von in Jersey eingetragenen Unternehmen befänden. Zudem seien mehrere Räumlichkeiten durchsucht worden.

16:28 Uhr – EU-Mission soll Kriegsverbrechen mit aufklären

Eine seit 2014 laufende EU-Beratungsmission in der Ukraine soll ab sofort dabei helfen, Kriegsverbrechen in dem von Russland überfallenen Land aufzuklären. Am Mittwoch beschlossen die EU-Länder, das Mandat der sogenannten EU-Beratungsmission für die Reform des zivilen Sicherheitssektors in der Ukraine (EUAM) zu ändern. Die Mission werde die ukrainischen Behörden unterstützen, Straftaten während des russischen Angriffskriegs zu verfolgen, hieß es in einer Mitteilung.

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Marie-Agnes Strack-Zimmermann

16:23 Uhr – Tschechische Diplomaten nach Kiew zurückgekehrt

Inmitten des Ukraine-Kriegs sind tschechische Diplomaten nach Kiew zurückgekehrt. Sie hissten am Mittwoch vor dem Gebäude der dortigen Botschaft die weiß-rot-blaue Nationalfahne ihres Landes, wie das Außenministerium in Prag mitteilte. Das sei einer von vielen Schritten, mit denen man der Ukraine Unterstützung zusichere, hieß es. Unmittelbar nach Beginn der russischen Invasion am 24. Februar hatte Tschechien seine Botschaftsmitarbeiter in Sicherheit gebracht.

16:12 Uhr – Kiewer Vize-Regierungschefin berichtet über Kriegsverbrechen

Die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Olha Stefanischyna hat in einer Rede vor Parlamentsabgeordneten in Italien von schlimmsten Kriegsverbrechen in ihrem Land berichtet. „Das ist so schockierend, das konnte ich mir davor alles nicht vorstellen“, sagte die Politikerin in einer Videoschalte am Mittwoch. Sie erzählte zum Teil sehr detailliert davon, wie russische Soldaten ukrainische Frauen vor den Augen ihrer Kinder vergewaltigten und Kinder vor den Augen der oft gefesselten Mütter. „Es geht nicht nur darum, zu verletzen, sondern zu erniedrigen, um den Widerstand zu brechen“, sagte Stefanischyna und meinte: „Das ist Russland.“

16:03 Uhr – Lettland bringt ukrainischen Soldaten das Drohnenfliegen bei

Lettland will ukrainische Soldaten an Drohnen ausbilden. Zwei lettische Unternehmen hätten die unbemannten Flugzeuge geliefert, sagte Verteidigungsminister Artis Pabriks. „Im Augenblick müssen wir alles tun, was wir können, um den Sieg der Ukraine zu unterstützen“, sagte er. Die Ukraine kämpfe für Selbstbestimmung und Souveränität. Lettland habe ihr unter anderem bereits Stinger Luftabwehr-Raketen, Panzerabwehrwaffen, Munition, Nahrung und persönliche Ausrüstungen im Wert von mehr als 200 Millionen Euro geliefert.

16:03 Uhr – Selenskyj drängt EU zu russischem Öl-Embargo

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die EU-Staaten erneut zu einem entschlossenen Vorgehen gegen Russland aufgerufen. In einer Videoansprache im estnischen Parlament drängte er darauf, dem neuen Sanktionspaket ein Importverbot für russisches Öl hinzufügen. Es brauche ein europaweites Embargo, betonte Selenskyj am Mittwoch. Sanktionen seien das einzige Instrument, das Russland zum Frieden zwingen könne. „Wenn Europa Zeit verschwendet, wird Russland dies nutzen, um das Kriegsgebiet auf weitere Länder auszudehnen“, sagte Selenskyj. „Wir können Russland entweder aufhalten – oder ganz Osteuropa für sehr lange Zeit verlieren“.

15:58 Uhr – Kreml „nicht einverstanden“ mit Vorwurf des Völkermords

Russland hat den US-Vorwurf eines Völkermordes in der Ukraine entschieden zurückgewiesen. „Wir sind mit ihnen kategorisch nicht einverstanden“, kommentierte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch entsprechende Äußerungen von US-Präsident Joe Biden. „Wir halten Versuche, die Situation so zu verdrehen, für inakzeptabel“, meinte Peskow der Agentur Interfax zufolge. „Erst recht ist das – wie wir bereits gesagt haben – kaum akzeptabel für den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.“

15:55 Uhr – Scholz findet Ausladung Steinmeiers „etwas irritierend“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die Ukraine als „etwas irritierend“ kritisiert. „Der Bundespräsident wäre gerne in die Ukraine gefahren“, sagte Scholz am Mittwoch im Inforadio des rbb. „Deswegen wäre es auch gut gewesen, ihn zu empfangen.“

Auf die Frage, ob er selbst in naher Zukunft in die Ukraine reisen werde, wich der Kanzler aus. Er stehe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in so engem Kontakt wie mit fast keinem anderen Präsidenten, sagte er. Zudem sei er kurz vor Kriegsausbruch in Kiew gewesen. Nun müsse man sich um die Dinge kümmern, die für die Ukraine wichtig seien, fügte Scholz hinzu.

Die ukrainische Regierung hatte am Dienstag einen geplanten Besuch Steinmeiers in der ukrainischen Hauptstadt nach Angaben des Bundespräsidenten abgelehnt. Geplant war ein gemeinsamer Solidaritätsbesuch mit den Staatschefs Polens und der drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Die vier anderen Staatschefs fuhren dann ohne Steinmeier nach Kiew.

Die Ukraine lud nach der Absage an Steinmeier den Kanzler nach Kiew ein. Bei einem solchen Besuch solle es darum gehen, wie Deutschland der Ukraine mit schweren Waffen im Kampf gegen Russland helfen kann, sagte der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk bei ProSieben und Sat.1. „Darauf freut sich mein Präsident.“

Die Ukraine fordert schwere Waffen wie Kampfpanzer, Artilleriegeschütze und Luftabwehrsysteme von Deutschland. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich für die Lieferung schwerer Waffen ausgesprochen, Kanzler Scholz hat sich bisher zurückhaltend auf entsprechende Fragen geäußert.

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Autor Jacques Schuster Wolodymyr Selenskyj

15:50 Uhr – Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshofs besucht Butscha

Im Rahmen der Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine hat der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Kharim Khan, Butscha besucht. Vor Reportern in dem Kiewer Vorort bezeichnete Khan die gesamte Ukraine als „Tatort“: „Wir sind hier, weil wir Grund zur Annahme haben, dass Verbrechen begangen werden, die in den Zuständigkeitsbereich des Gerichts fallen“, sagte er. Es sei wichtig, „den Nebel des Krieges zu durchdringen, um auf die Wahrheit zu stoßen“, sagte der Brite weiter. Erforderlich seien „unabhängige und unvoreingenommene Untersuchungen“. Deshalb sei ein Forensiker-Team des IStGH in Butscha, „damit wir wirklich sicherstellen können, dass wir die Wahrheit von Fiktion trennen“.

15:43 Uhr – Vitali Klitschko spricht vor Leipziger Stadtrat

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat Deutschland und die Welt aufgerufen, im Krieg gegen Russland weiterhin an der Seite der Ukraine zu stehen. „Wir verteidigen auch euch, jeden in Europa“, sagte Klitschko am Mittwoch in einer live übertragenen Ansprache im Stadtrat von Kiews Partnerstadt Leipzig. Die ukrainischen Bürger und Soldaten verteidigten nicht nur ihre Familien und Häuser, sondern auch „unsere Werte und Prinzipien“. Die Ukraine wolle Teil von Europa sein. „Wir wollen nicht in einem Land leben, wo es keine Menschenrechte, keine Pressefreiheit und keine demokratische Werte gibt“, sagte Klitschko. Er dankte Deutschland ausdrücklich für die Hilfe und Unterstützung unter anderem durch die Lieferung von Lebensmitteln und Waffen.

14:36 Uhr – Bargeldwechsel für Ukrainer soll in der EU einfacher werden

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen ihr Bargeld künftig leichter in Euro und andere EU-Währungen umtauschen können. Die EU-Staaten stimmten am Mittwoch entsprechenden Vorschlägen der EU-Kommission zu. Sie sehen vor, dass Flüchtlinge bis zu 10.000 Hrywnja Bargeld zu dem offiziellen Wechselkurs der ukrainischen Zentralbank tauschen können. Dies entspricht derzeit gut 300 Euro. Die Vorgaben treten den Angaben zufolge wahrscheinlich in den kommenden Tagen in Kraft, sie sind rechtlich aber nicht bindend.

14:33 Uhr – Oligarchen werden zyprische Pässe entzogen

Die EU-Inselrepublik Zypern hat 21 Russen die zyprische Staatsbürgerschaft entzogen. Das berichtete am Mittwoch die Zeitung „Phileleftheros“ unter Berufung auf die Regierung in Nikosia. Betroffen seien vier Oligarchen, deren Namen auf einer Liste der von der EU sanktionierten Oligarchen vermerkt sind. Sie sollen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehen. Auch den Ehefrauen und Kindern wurden die Pässe entzogen, insgesamt handelt es sich damit um 21 Personen.

Die vier Oligarchen hatten die zyprische Staatsbürgerschaft zwischen 2013 und 2019 erhalten, berichtete die Zeitung und veröffentlichte die Namen und Fotos der Männer. Für das „goldene Dokument“, das unter anderem Reisefreiheit innerhalb der EU gewährt, mussten die Antragssteller auf Zypern mindestens 2,5 Millionen Euro investieren. Zypern gilt reichen Russen als eine der bevorzugten Destinationen – sowohl als EU-Urlaubsland als auch als Finanzplatz.

14:25 Uhr – EU finanziert weitere Waffenlieferungen an die Ukraine

Die EU wird weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Das kündigte der Rat der EU-Mitgliedssaaten am Mittwoch in Brüssel an.

14:20 Uhr – Russland – Westen will Staatspleite provozieren

Russland wirft dem Westen vor, gezielt eine Staatspleite Russlands herbeiführen zu wollen. Die Nachrichtenagentur Tass zitiert den stellvertretenden Außenminister Sergej Rjabkow mit dieser Aussage.

13:51 Uhr – US-Vertreter – OSZE-Experten listen Katalog von Grausamkeiten auf

Experten der OSZE haben US-Angaben zufolge zahlreiche Grausamkeiten russischer Soldaten in der Ukraine aufgelistet. „Darunter sind Beweise für zielgerichtete Angriffe auf Zivilisten sowie medizinische Einrichtungen, Vergewaltigungen, Hinrichtungen, Plünderungen und Verschleppung von Zivilisten nach Russland“, sagt der US-Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

13:37 Uhr – Putin: Russland sucht sich alternative Abnehmer für seine Energielieferungen

Angesichts der westlichen Sanktionen will Russland sich nach den Worten von Staatschef Wladimir Putin andere Abnehmer für seine Energieexporte suchen. „Wir haben alle Möglichkeiten, rasch alternative Lösungen zu finden“, sagte Putin am Mittwoch bei einem im Fernsehen übertragenen Regierungstreffen. So könne der Konsum von russischem Erdgas, Öl und Kohle im Inland erhöht werden und Energie „in andere Teile der Welt geliefert werden, wo sie wirklich gebraucht wird“.

Wladimir Putin am 13. April

Wladimir Putin am 13. April

Quelle: AFP/MIKHAIL KLIMENTYEV

13:30 Uhr – Bundestagspräsidentin Bas (SPD) kritisiert Absage der Ukraine an Steinmeier

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat die Absage der Ukraine an einen Besuch von Frank-Walter Steinmeier kritisiert. „Die Absage an den Bundespräsidenten von der ukrainischen Seite ist bedauerlich. Wir sind befreundete Länder in Europa und es wäre ein gutes Zeichen der europäischen Solidarität gewesen, wenn der Bundespräsident zusammen mit den anderen Regierungschefs nach Kiew gereist wäre“, sagte Bas WELT.

„Die Reise der Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse für Verteidigung, Außen und Europa in die Westukraine begrüße ich ausdrücklich“, sagte Bas dann noch mit Bezug auf die Visite von Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Michael Roth (SPD) sowie Anton Hofreiter (Grüne) in Lwiw. „Der Deutsche Bundestag steht fest an der Seite der ukrainischen Parlamentarier.“

13:14 Uhr – Regierungschefin: Finnland wird „binnen Wochen“ über Nato-Aufnahmeantrag entscheiden

Finnland will nach Angaben von Regierungschefin Sanna Marin bereits in den kommenden Wochen über einen möglichen Antrag zur Aufnahme in die Nato entscheiden. Die Entscheidung über einen Aufnahmeantrag in das Verteidigungsbündnis werde „ziemlich schnell“ und „innerhalb von Wochen, nicht innerhalb von Monaten“ fallen, sagte Marin am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson in Stockholm. Auch Schweden schließt einen Nato-Beitritt nicht aus.

12:50 Uhr – Neun Millionen Euro für psychische Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Die EU stellt neun Millionen Euro für psychische Hilfe und Traumabewältigung zugunsten von Flüchtlingen des Kriegs in der Ukraine bereit. Das Geld soll an das Rote Kreuz und Nichtregierungsorganisationen gehen, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Die russische Invasion in der Ukraine hat nach UN-Angaben bereits über viereinhalb Millionen Menschen aus dem Land vertrieben.

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Wäre gern mit nach Kiew gefahren: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Warschau bei seiner Erklärung zur Reiseabsage

Abgesagter Ukraine-Besuch

12:44 Uhr – Gauland (AfD): Ausladung Steinmeiers „Affront gegenüber Deutschland“

Alexander Gauland, Ehrenvorsitzender der AfD sowie von deren Bundestagsfraktion, hat sich empört über die Absage der Ukraine an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew geäußert.

„Die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, ist ein Affront gegenüber Deutschland“, so Gauland auf Anfrage von WELT. „Es ist ungeheuerlich, das Staatsoberhaupt eines befreundeten Landes, das bereits Hunderttausende Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hat und versorgt, derart zu brüskieren.“

Der Vorwurf von ukrainischer Seite, Steinmeier habe als Außen- und als Kanzleramtsminister Kontakte mit Russland geknüpft, ist nach Einschätzung Gaulands „absurd“. Steinmeiers Versuche, in seiner Zeit als Mitglied der Bundesregierung mit Russland ein Einvernehmen zu erzielen und gute Beziehungen zu pflegen, sei „im deutschen Interesse“ gewesen, sagte Gauland.

12:41 Uhr – FDP-Fraktionschef Dürr: „Bedauerlich, dass Selenskyi den Besuch abgelehnt hat“

FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr hat sich enttäuscht über die Absage des geplanten Besuchs von Frank-Walter Steinmeier in der Ukraine geäußert.

„Der Bundespräsident ist stets um Dialog bemüht und wollte mit seinem Besuch ein Zeichen der Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung setzen“, sagte Dürr WELT. „Insofern ist es bedauerlich, dass Präsident Selenskyj den Besuch abgelehnt hat. Aber das ist eine Entscheidung, die die ukrainische Regierung treffen muss, und das respektieren wir.“

12:38 Uhr – Bundesregierung unterstützt Steinmeier

Nach der Ablehnung eines Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew hat die Bundesregierung das langjährige Engagement des Staatsoberhaupts für die Ukraine betont. Steinmeier habe „sehr klar und eindeutig“ aufseiten der Ukraine Stellung bezogen und nach seiner Wiederwahl im Februar an den russischen Präsidenten Wladimir Putin appelliert, die „Schlinge um den Hals der Ukraine“ zu lösen, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Die deutsche Unterstützung der Ukraine sei eng mit der langjährigen Arbeit des Bundespräsidenten verbunden. „Und das wird auch so bleiben.“

Büchner betonte auch: „Der Bundespräsident repräsentiert die Bundesrepublik Deutschland.“ Er machte damit deutlich, dass mit der Person Steinmeier auch Deutschland ausgeladen worden ist. Die Frage, ob die Bundesregierung von der Ukraine eine Rücknahme der Entscheidung erwarte, beantwortete Büchner nicht.

Er ließ auch offen, ob Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Einladung der Ukraine zu einem Kiew-Besuch annehmen werde. „Über die Termine des Bundeskanzlers informieren wir sie immer dann, wenn sie anstehen“, sagte er. Er erwähnte in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich, dass der höchste Repräsentant des deutschen Staates die Ukraine ja „fast besucht hätte“.

Die ukrainische Regierung hatte den geplanten Besuch Steinmeiers am Dienstag überraschend abgelehnt. Eine Begründung wurde nicht genannt. Außenministerin Annalena Baerbock hat die Absage der Steinmeier-Reise derweil ebenfalls bedauert. „Wir haben gemeinsam über diese Reise gesprochen und ich hätte sie für sinnvoll gehalten“, sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf Steinmeier am Rande eines Besuches in der malischen Hauptstadt Bamako. „Der Bundespräsident hat bereits deutlich gemacht, dass er bedauert, dass er nicht reisen konnte. Ich bedauere das auch.“

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12:37 Uhr – USA stellen weitere 750 Mio Dollar Militärhilfe bereit

Die USA werden Insidern zufolge die Bereitstellung weiterer Militärhilfe in Höhe von 750 Millionen Dollar für die Ukraine bekanntgeben. Dies könne möglicherweise bereits am Mittwoch geschehen, sagen zwei mit dem Vorgang vertraute US-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Einer der Insider sagte, die genaue Ausgestaltung der Hilfe werde noch besprochen.

12:16 Uhr – Ministerpräsident Weil (SPD) stützt Steinmeier nach Absage aus Ukraine

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich enttäuscht über die Absage der Ukraine an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geäußert.

„Ich bedaure, dass die Regierung der Ukraine Frank-Walter Steinmeier nicht willkommen heißen möchte“, sagte Weil WELT. „Die zusammen mit den Staatschefs der baltischen Staaten in Aussicht genommene Reise wäre ein gutes Zeichen der Solidarität gewesen. Gerade Frank-Walter Steinmeier hat sich im Übrigen sehr redlich mit seiner Haltung gegenüber Russland in früheren Jahren auseinandergesetzt.“

Stephan Weil (SPD)

Stephan Weil (SPD)

Quelle: Ole Spata/dpa/Archivbild

12:10 Uhr – Lukaschenko schließt Anschluss von Belarus an Russland aus

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat mutmaßliche Pläne für einen Beitritt der Ex-Sowjetrepublik zu Russland zurückgewiesen.

„Wir sind mit Putin nicht so dumm, dass wir mit den alten Methoden arbeiten. Wir, das sage ich, errichten eine solche Einheit zwischen zwei unabhängigen Staaten, dass man von uns lernen wird“, sagte er in Wladiwostok der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta zufolge.

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht sich immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, er wolle die vor gut 30 Jahren zerfallene Sowjetunion wieder errichten. Er selbst weist das zurück.

12:03 Uhr – Mützenich warnt Ukraine vor Einmischung in deutsche Innenpolitik

Nach der ukrainischen Ablehnung eines Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich alle demokratischen Parteien aufgerufen, das Staatsoberhaupt „vor ungerechtfertigten Angriffen“ zu schützen.

„Die Erklärung der ukrainischen Regierung, dass ein Besuch des Bundespräsidenten in Kiew derzeit unerwünscht ist, ist bedauerlich und wird den engen und gewachsenen Beziehungen zwischen unseren Ländern nicht gerecht“, sagte Mützenich am Mittwoch in Berlin.

Er warnte die Ukraine gleichzeitig vor einer Einmischung in die deutsche Innenpolitik. „Bei allem Verständnis für die existenzielle Bedrohung der Ukraine durch den russischen Einmarsch erwarte ich, dass sich ukrainische Repräsentanten an ein Mindestmaß diplomatischer Gepflogenheiten halten und sich nicht ungebührlich in die Innenpolitik unseres Landes einmischen“, sagte er.

11:51 Uhr – Selenskyj wirft Russland Einsatz von Phosphorbomben vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland den Einsatz von Phosphorbomben vor. Das sei Terror gegen die Zivilbevölkerung, sagt Selenskyj in einer Video-Ansprache vor dem estnischen Parlament. Eine unabhängige Bestätigung für einen Phosphorbomben-Einsatz gibt es nicht. Selenskyj fordert zudem, Instrumente zu finden, die den Druck auf Russland erhöhen, Zwangsdeportation von Ukrainern zu beenden. Sanktionen gegen Russland müssten fortgeführt werden.

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Ukraine-Krieg - Satellitenbild Bilokurakyne

11:19 Uhr – Sorben werden angefeindet: Verwechslung mit russischer Flagge

Der Krieg in der Ukraine sorgt einem Medienbericht zufolge für Stimmung gegen die sorbische Minderheit in Südbrandenburg.

„Wir sehen demonstrative Beschädigungen an sorbischen Emblemen, wie durchgestrichenes Rot“, sagte der Sprecher des Domowina-Dachverbandes der Sorben, Marcel Braumann, der Tageszeitung „nd“. Da werde offenbar die Reihenfolge der sorbischen und der russischen Flaggenfarben verwechselt.

Das rechtlich geschützte Markenzeichen des sorbischen Dachverbandes Domowina sei ein Lindenblatt in Verbindung mit den Farben Blau, Rot, Weiß. Auch die sorbische Flagge ist in den Farben Blau, Rot, Weiß gestaltet.

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In Kaufbeuren in Bayern fanden wie in vielen anderen Städten in Deutschland pro-russische Demonstrationen statt.

11:01 Uhr – Gerhard Richter bezeichnet Ukraine-Krieg als „verbrecherisch“

Gerhard Richter hat den Ukraine-Krieg als „verbrecherisch“ verurteilt. Besonders erschütternd finde er, dass Putin bestreite, überhaupt einen Krieg zu führen, und die zivilen Opfer den Ukrainern anlaste, sagte der 90 Jahre alte Maler der Deutschen Presse-Agentur in Köln. „Die sagen: „Wir führen keinen Krieg, die anderen bringen sich selber um“, sagte Richter. „Putin lügt.“

Der in Köln lebende Maler hat dem gemeinnützigen Verein „Kunst hilft geben“ fünf Kunstdrucke seiner berühmten Kerzen-Bilder in einem extragroßen Format zur Verfügung gestellt. Die Drucke sind von ihm auf den Tag des Kriegsbeginns, den 24. Februar 2022, datiert. Man könne das Bild als Symbol der Hoffnung oder des Trostes sehen, sagte Richter der dpa. „Hoffnung kann man immer haben.“

10:59 Uhr – Rund 4000 weitere Geflüchtete aus der Ukraine angekommen

Die Bundespolizei hat bislang 339.655 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland festgestellt. Das teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch auf Twitter mit. Damit ist die Zahl der Menschen, die vor dem Krieg nach Deutschland geflohen sind, seit dem Vortag um rund 4000 gewachsen. Den Angaben zufolge kommen vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen. Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine dürfte höher liegen, weil nicht alle von ihnen erfasst werden.

Geflüchtete aus der Ukraine sitzen in einer Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Peine

Geflüchtete aus der Ukraine sitzen in einer Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Peine

Quelle: dpa/Moritz Frankenberg

10:25 Uhr – IEA – Kriegsfolgen für Ölmarkt werden sich ab Mai richtig zeigen

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Ölmarkt werden sich der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge ab Mai komplett zeigen. Im April sei mit Verlusten von durchschnittlich 1,5 Millionen Fässern pro Tag zu rechnen, weil russische Raffinerien ihre Kapazität reduzierten und Käufer zurückhaltend seien. Ab Mai könnten es dann annähernd drei Millionen Fässer pro Tag sein.

10:14 Uhr – Moskau: Mehr als 1000 ukrainische Soldaten in Mariupol legen Waffen nieder

In der seit Wochen umkämpften südostukrainischen Hafenstadt Mariupol haben sich nach Angaben der russischen Regierung mehr als 1000 ukrainische Soldaten ergeben. 1026 Soldaten der 36. Marinebrigade hätten „freiwillig ihre Waffen niedergelegt und sich ergeben“, erklärte das Vereidigungsministerium in Moskau am Mittwoch. Einen Zeitpunkt nannte das Ministerium nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Unter den Soldaten seien 47 Frauen und 126 Offiziere, führte das Ministerium weiter aus. Rund 150 seien verletzt und ins Krankenhaus von Mariupol gebracht worden. Die Soldaten hätten sich in der Nähe eines Stahlwerks ergeben.

09:28 Uhr – Russen können nicht mit chinesischer Kreditkarte online einkaufen

Russland kann den Weggang von Visa und Mastercard nach Medienberichten nicht mit dem Wechsel zur chinesischen Kreditkarte UnionPay ausgleichen. Ausländische Internetgeschäfte blockierten die Zahlungen aller in Russland herausgegeben Karten, auch der von UnionPay, berichtet die Tageszeitung „Kommersant“.

Viele Bürger hatten nach der Abschaltung von Visa und Mastercard in Russland gehofft, mit Karten chinesischer Banken zahlen zu können. Nach Angaben des Blattes gibt es russlandweit 500.000 Kreditkarten von UnionPay.

09:25 Uhr – Ukrainischer Präsidentenberater verteidigt Absage an Steinmeier

Der ukrainische Präsidentenberater Olexeij Arestowytsch hat um Verständnis für die Absage seiner Regierung an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew geworben. Er kenne die Gründe nicht, doch die Politik und die Entscheidungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj seien sehr ausgewogen, sagte Arestowytsch im ARD-„Morgenmagazin“. „Unser Präsident erwartet den Bundeskanzler (Olaf Scholz), damit er unmittelbar praktische Entscheidungen treffen könnte auch inklusive die Lieferung der Waffen.“

09:03 Uhr – SPD-Außenpolitiker Schmid: Absage an Steinmeier „mehr als ärgerlich“

Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid hat die Absage der Ukraine an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisiert. „Das ist mehr als ärgerlich. Wir sind befreundete Länder und es wäre ein gutes Zeichen gewesen, wenn zusammen mit den anderen Regierungschefs auch Steinmeier nach Kiew gereist wäre“, sagte Schmid am Mittwoch im Deutschlandfunk. Die Entscheidung Kiews stoße „bei vielen in Deutschland auf völliges Unverständnis“.

Schmid vertrat die Ansicht, dass die Absage von den tatsächlichen Fragen nur ablenke. „Die Europäer und die Nato wollen die Ukraine weiter unterstützen. Und dann braucht man aber auch einen angemessenen Umgang untereinander unter befreundeten Nationen und auch selbstverständlich mit unserem Staatsoberhaupt“, sagte Schmid.

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08:37 Uhr – In Mariupol warten über 100.000 Menschen auf Evakuierung

In Mariupol warten mehr als 100.000 Menschen darauf, dass sie die von russischen Truppen eingekesselte Hafenstadt verlassen können. Das teilt Wadym Bojtschenko im Fernsehen mit, der Bürgermeister der am Asowschen Meer gelegenen und bereits zu großen Teilen zerstörten Stadt.

Gleichzeitig sieht die Ukraine an diesem Mittwoch keine Möglichkeit für Fluchtkorridore, durch die die Zivilbevölkerung die belagerten Städte im Donbass im Osten und auch das eingekesselte Mariupol verlassen könnte. Die Besatzungstruppen hätten die Waffenruhe gebrochen, teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin, Iryna Wereschtschuk, auf Telegram mit. Sie hätten Busse für die Evakuierung blockiert. Die ukrainische Führung arbeite daran, so schnell wie möglich wieder Fluchtkorridore zu öffnen.

08:06 Uhr – Wladimir Klitschko hofft auf späteren Besuch Steinmeiers in Ukraine

Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko setzt nach der Ablehnung eines Besuchs von Frank-Walter Steinmeier durch die Ukraine auf eine spätere Reise des Bundespräsidenten in das Land. „Ich hoffe, dass der Besuch des Bundespräsidenten in Kiew nur aufgeschoben ist und in den kommenden Wochen nachgeholt werden kann“, sagte der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko der „Bild“-Zeitung. „Ich halte es für dringend erforderlich, dass wir als Ukraine weiterhin Brücken nach Deutschland bauen“, betonte Klitschko. „Deutschland ist Partner Nummer eins bei der finanziellen Hilfe für die Ukraine, leistet humanitäre Unterstützung, hilft massiv Flüchtlingen und schickt immer mehr Waffen, auch wenn wir davon mehr brauchen“, fügte er hinzu. Später twitterte er die Aussage auch noch einmal.

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06:52 Uhr – Handel Chinas mit Russland legt im ersten Quartal zu

China hat seinen Handel mit Russland im ersten Quartal zum Vorjahreszeitraum deutlich gesteigert. Der Gesamthandel mit Russland stieg von Januar bis März auf 243,03 Milliarden Yuan (38,18 Milliarden Dollar), teilte der Zoll in Peking mit. Das ist ein Plus von 27,8 Prozent. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit bleibe normal. Das gelte auch für die Ukraine, mit ihr legte der Handel Chinas im ersten Quartal um 10,6 Prozent zu auf 29,6 Milliarden Yuan. Einige Wochen vor Beginn der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar erklärten China und Russland eine strategische Partnerschaft ohne Grenzen. Analysten zufolge gibt es bislang keinen größeren Hinweis darauf, dass China gegen westliche Sanktionen gegen Russland verstößt.

06:42 Uhr- Weiter Luftangriffe auf Mariupol

Die seit Wochen umkämpfte ukrainische Stadt Mariupol ist nach Kiewer Angaben in der Nacht zum Mittwoch erneut Ziel russischer Luftangriffe gewesen. Wie das ukrainische Militär mitteilte, griffen russische Truppen auch den Hafen der Stadt und das Stahlwerk Asowstal an. In dem ausgedehnten Industriekomplex haben sich ukrainische Soldaten verschanzt.

Die Großstadt Charkiw im Osten des Landes sei von russischer Artillerie beschossen worden, hieß es. Die Angaben zum Kampfgeschehen waren nicht unabhängig überprüfbar. Der ukrainische Morgenbericht deutete aber darauf hin, dass sich die militärische Lage nicht stark verändert hat. Für die kommenden Tage oder Wochen wird eine großangelegte russische Offensive im Osten der Ukraine erwartet.

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Olaf Scholz

04:43 Uhr – 150.000 leere Güterwaggons verstopfen Gleise in Russland

In Russland stehen 150.000 Güterwaggons wegen der internationalen Wirtschaftssanktionen ungenutzt herum. Das gehe aus Angaben des Verkehrsministeriums in Moskau hervor, meldete die Agentur Tass am Mittwoch. Infolge der Sanktionen veränderten sich die Transportströme, der nicht genutzte Wagenpark wachse, hieß es zur Begründung. „Das wirkt sich negativ auf den Fahrbetrieb aus und erschwert die Bewegung der beladenen Züge.“

Die westlichen Staaten haben wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Strafmaßnahmen verhängt, die Russland teilweise vom internationalen Warenverkehr abschneiden.

03:12 Uhr – Kiewer Regierung: Frühjahrsaussaat fast überall in der Ukraine

Ungeachtet des Krieges in der Ukraine hat nach Regierungsangaben in fast allen Landesteilen die Frühjahrsaussaat begonnen. Ausnahme sei das ostukrainische Gebiet Luhansk, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in der Nacht zu Mittwoch in Kiew. Luhansk ist fast vollständig in der Hand russischer Truppen.

Die Regierung stelle 3,5 Milliarden Hrywnja für verbilligte Kredite an den Agrarsektor zur Verfügung. „Wir helfen den Bauern“, sagte Schmyhal. Auch die Registrierung von landwirtschaftlicher Technik solle vereinfacht werden. „Wir machen das, damit die Aussaat und die Arbeit auf dem Feld nirgendwo zum Erliegen kommen.“

Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt. Wegen des russischen Angriffskriegs werden große Ernteausfälle befürchtet, die zu Knappheit und Preissteigerungen auf den internationalen Agrarmärkten führen könnten.

01:55 Uhr – Öl für mit Russland befreundete Länder in jeder Preisspanne

Dem russischen Energieminister Nikolai Shulginow zufolge will Russland Öl- und Ölprodukte an befreundete Länder in jeder Preisspanne verkaufen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Interfax nach einem Interview des Ministers mit der russischen Tageszeitung „Iswestija“. Laut Shulginow seien Rohölpreise im Bereich von 80 bis 150 Dollar pro Barrel grundsätzlich möglich. Moskau konzentriere sich im Moment darauf, sicherzustellen, dass die Ölindustrie weiterhin funktioniere, so Interfax.

00:45 Uhr – Selenskyj – Einsatz chemischer Waffen durch Russland weiter unklar

Es bleibt weiter unklar, ob russische Streitkräfte in Mariupol chemische Waffen eingesetzt haben. Es sei derzeit nicht möglich, 100-prozentig sichere Schlüsse darüber zu ziehen, erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Im Moment sei es nicht möglich, eine angemessene Untersuchung in der belagerten Stadt durchzuführen.

0:53 Uhr – Selenskyj schlägt Austausch von Putin-Vertrautem Medwedtschuk gegen Kriegsgefangene vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt einen Austausch des festgenommenen prorussischen Politikers Viktor Medwedtschuk gegen Ukrainer in russischer Kriegsgefangenschaft vor.

Medwedtschuk habe sich mit einer Uniform getarnt, also solle er nach Kriegsrecht behandelt werden, sagte Selenskyj in seiner üblichen nächtlichen Videoansprache am Dienstagabend in Kiew. „Ich schlage der Russischen Föderation vor, ihren Jungen gegen unsere Jungen und Mädchen in russischer Gefangenschaft auszutauschen“.

Der Politiker und Oligarch Medwedtschuk gilt als engster Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin in der Ukraine. Ihm werden in Kiew Hochverrat und Unterschlagung vorgeworfen. Er hatte sich kurz vor Ausbruch des Krieges im Februar aus seinem Hausarrest abgesetzt. Am Dienstag wurde Medwedtschuk vom ukrainischen Geheimdienst SBU festgenommen. Fotos zeigten den 67-Jährigen in Handschellen und in ukrainischer Uniform.

In der Ukraine verhafteter Oligarch Viktor Medwedtschuk

In der Ukraine verhafteter Oligarch Viktor Medwedtschuk

Quelle: AP

00:01 Uhr – Fast alle Ukraine-Flüchtlinge sind ukrainische Staatsbürger

Mehr als 95 Prozent der seit dem 24. Februar aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Menschen sind nach Angaben der Bundespolizei ukrainische Staatsbürger. Das teilte die Bundespolizei dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch) mit. 88 Prozent der von der Bundespolizei festgestellten Kriegsflüchtlinge konnten sich demnach mit einem biometrischen Pass ausweisen.

Wie die Zeitungen des Netzwerks berichten, wurden seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs nach Angaben der Bundespolizei und des Bundesinnenministeriums bis zum 11. April insgesamt 335.578 aus der Ukraine Geflüchtete in Deutschland festgestellt. Die tatsächliche Zahl liegt wahrscheinlich aber höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.

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23:37 Uhr – Ampel-Ausschuss-Vorsitzende fordern schnellstmögliches EU-Ölembargo

Nach ihrem überraschenden Besuch in der Ukraine fordern drei Ausschuss-Vorsitzende des Bundestages von Deutschland und der EU weitere Maßnahmen gegen Russland. „Die EU soll schnellstmöglich ein Ölembargo gegen Russland verhängen“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstagabend. „Das wäre ein ganz wichtiges Signal, weil es die Haupteinnahmequelle Russlands betrifft.“ Ein schneller EU-Beschluss könnte mit einer Übergangsphase wie beim Importstopp für russische Kohle verbunden werden.

Roth war zusammen mit der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), und dem Vorsitzenden des Europaausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), am Dienstag zu einem Treffen mit ukrainischen Parlamentarierinnen in die Westukraine gereist und am späten Abend nach Polen zurückgekehrt. Auch Strack-Zimmermann sprach sich gegenüber Reuters für ein schnellstmögliches Ölembargo aus.

„Das geht innerhalb weniger Wochen, weil es andere Lieferanten gibt“, sagte Hofreiter zu Reuters. „Das von der EU beschlossene Kohleembargo sieht zudem eine viel zu lange Übergangsphase vor und muss schneller umgesetzt werden. Ansonsten finanzieren wir Putins Kriegsmaschine immer weiter“, fügte der Grünen-Politiker hinzu. Die Bundesregierung hält einen Ausstieg aus dem Bezug russischen Öl bis Ende des Jahres für möglich.

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