Ukraine-News ++ Schwierigste russische Verteidigungslinie ist laut ukrainischem Kommandeur durchbrochen ++

Die ukrainischen Streitkräfte gehen einem Kommandeur zufolge davon aus, die wohl komplexeste russische Verteidigungslinie im Süden des Landes durchbrochen zu haben. Daher könnten sie nun schneller vorrücken, sagte der im Süden kämpfende Kommandeur mit dem Decknamen Skala der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben die Hauptstraßen, die vermint waren, passiert. Wir kommen zu den Linien, an denen wir vorrücken können. Ich bin sicher, dass wir von hier aus schneller vorankommen werden“, sagte Skala. Die Ukraine hat im Juni eine Gegenoffensive gestartet, die allerdings nur schleppend vorankommt.

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Am Mittwoch erklärten die ukrainischen Streitkräfte, sie hätten die Nationalflagge in der Siedlung Robotyne in der südlichen Region Saporischschja, etwa zehn Kilometer südlich der Frontstadt Orichiw, gehisst. „Wir machen hier nicht halt“, sagte der Kommandeur. Das nächste Ziel sei die Hafenstadt Berdjansk. „Ich habe meinen Kämpfern sofort klargemacht: Unser Ziel ist nicht Robotyne, unser Ziel ist das Asowsche Meer.“ Robotyne liegt ungefähr 100 Kilometer vor Berdjansk und 85 Kilometer von der als strategisch wichtig angesehenen Stadt Melitopol. Beide werden von russischen Truppen kontrolliert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versprach in dieser Woche die Befreiung der ganzen Ukraine – auch der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

14:53 Uhr – Zweites Schiff verlässt Hafen von Odessa – trotz russischer Blockade

Trotz des von Russland verkündeten Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine ist ein Schüttgutfrachter aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen. Das Schiff hat nach Angaben des Schiffsdatenerfassers Marinetraffic am Samstagmorgen Odessa verlassen und ist auf dem Weg nach Warna in Bulgarien. Die „Primus“ ist bereits der zweite Frachter, der trotz der von Russland wieder verhängten Seeblockade über ukrainische Häfen aus Odessa ablegt.

Die „Primus“ läuft unter liberianischer Flagge. Das Schiff lag seit Ende Februar im Hafen. Damals kam es noch unter dem Namen „Polarstar“ dort an. In der Zeit wechselte es seinen Besitzer und gehört nun einer Reederei aus Singapur. Welche Ladung die „Primus“ an Bord hat, ist unklar. Moskau hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgezogen. Stattdessen würden alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht angesehen, hieß es.

14:50 Uhr – Drei ukrainische Soldaten sterben bei Flugzeugkollision

Bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge sind in der Ukraine übereinstimmenden Medienberichten vom Samstag zufolge drei Piloten ums Leben gekommen. Im Gebiet Schytomyr seien am Freitagabend zwei Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander kollidiert, heißt es. Unter den Opfern ist demnach auf der unter seinem Pseudonym „Juice“ bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow.

Ein L-39 Übungsjet der estnischen Luftwaffe bei einer Übung (Archivbild)

Ein L-39 Übungsjet der estnischen Luftwaffe bei einer Übung (Archivbild)

Quelle: picture alliance/empics/Jane Barlow

Den Tod Pilschtschykows bestätigte sein Freund Pawlo Pozelujew in sozialen Medien. Pilschtschykow war Pilot des Kampfflugzeugs Mig-29 und hatte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an einer Reihe von Luftgefechten teilgenommen, unter anderem bei der Verteidigung von Kiew. In Interviews mit westlichen Medien hatte er mehrfach um die Lieferung westlicher Kampfjets vom Typ F-16 gebeten.

12:27 Uhr – Russland: Flugbetrieb wegen Drohnenangriff ausgesetzt

Wegen eines Drohnenangriffs ist der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge der Betrieb aller drei großen Flughäfen von Moskau am Samstag vorübergehend eingestellt worden. Das russische Verteidigungsministerium und der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilten mit, über dem Bezirk Istra der Region Moskau sei eine Drohne abgeschossen worden. Die Gegend liegt rund 50 Kilometer vom Roten Platz entfernt. Sobjanin teilte bei Telegram mit, Berichte über Opfer oder Schäden gebe es nicht.

12:00 Uhr – Chef der Münchner Sicherheitskonferenz nennt Verteidigungsausgaben „erschütternd“

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die Bundesregierung zu harten Entscheidungen und klarer Prioritätensetzung aufgefordert, um dauerhaft das Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben zu erreichen. „Die Sicherheit sollte an vorderster Stelle stehen“. Wenn alles so weitergehe wie bisher, laufe Deutschland Gefahr, Vertrauen zu verspielen und nur sehr bedingt abwehrbereit zu sein, erklärte Heusgen gegenüber dem Nachrichtenmagazin „FOCUS“.

Christoph Heusgen bei der 59. Münchner Sicherheitskonferenz 2023

Christoph Heusgen bei der 59. Münchner Sicherheitskonferenz 2023

Quelle: Sven Hoppe/dpa

Obwohl die Deutschen beim jüngsten NATO-Gipfel in Vilnius erneut verbindlich zugesagt hatten, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, seien diese weder im Haushaltsgesetz noch in der mittelfristigen Finanzplanung verankert, bemängelt der frühere Diplomat und Ex-Berater von Angela Merkel. Kurzfristig werde das Ziel – mithilfe des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro – zwar erreicht, aber der Haushalt selbst sei eben nicht auf diese Investitionen angelegt. Heusgen nennt diesen Zustand „erschütternd“.

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Es fehle der politische Wille der Bundesregierung und des Bundestages, „Schlussfolgerungen aus dem brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu ziehen“. Deutschland lebe weiter in der Illusion, dass „Putin schon nicht weiter ausgreifend wird und die USA im Zweifel die Kastanien für uns aus dem Feuer holen“.

11:54 Uhr – Tote bei russischem Angriff auf Café bei Charkiw

Bei russischem Beschuss im Osten der Ukraine sind nach Angaben der dortigen Behörden zwei Menschen getötet worden. Es habe auch einen Verletzten gegeben, als ein Cafe in dem Dorf Podoly getroffen worden sei, schreibt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, auf Telegram. Podoly war kurz nach der russischen Invasion im Februar 2022 von russischen Soldaten besetzt, im September aber von ukrainischen Truppen zurückerobert worden. Die russische Armee hat in den vergangenen Wochen versucht, an der Front in der Region Charkiw vorzurücken.

10:41 Uhr – London: Russland könnte Angriffe auf Kupjansk und Lyman verstärken

Russland könnte nach Einschätzung britischer Militärexperten seine Angriffe im Raum östlich der Städte Kupjansk und Lyman im Nordosten der Ukraine verstärken. Die ukrainische Gegenoffensive habe russische Streitkräfte im östlichen Bachmut und in der Südukraine unter Druck gesetzt, schrieb das Verteidigungsministerium in London am Samstag. Russland habe aber kleinere Angriffe im Nordosten im Sektor Kupjansk-Lyman fortgesetzt und dort begrenzte, lokale Fortschritte erzielt.

Die aktuelle Situation in der Ukraine

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Quelle: Infografik WELT

Während die Ukraine im Süden weiterhin allmählich an Land gewinne, könnte Russland nach britischer Einschätzung versuchen, die Initiative wiederzuerlangen, indem es auf eine „Offensive auf operationaler Ebene“ zurückschwenke.

09:56 Uhr – Strack-Zimmermann: Ukraine die Chance auf Frieden geben

Die FDP-Verteidigungsexpertin Agnes Strack-Zimmermann hat für weitere Unterstützung für die Ukraine geworben. Nicht nur die Wirtschaftshilfen müssten weitergehen, vor allem die humanitäre Hilfe und nicht zuletzt auch die Waffenlieferungen seien nötig, mahnte Strack-Zimmermann am Freitagabend im Essener Dom. Die Liberale rief dazu auf, „der Ukraine eine Chance für ein friedliches Leben in Freiheit“ zu geben und ihr dabei bestmöglich zu helfen.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann hält die Leistungsfähigkeit der deutschen Nachrichtendienste für nicht mehr ausreichend.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Archivfoto)

Quelle: Joerg Carstensen/dpa

„Nur, wenn die Ukraine stark ist, kann es Gespräche mit Russland auf Augenhöhe geben“, sagte die Vorsitzende des Bundestagsverteidigungsausschusses. Zugleich rief Strack-Zimmermann den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Friedensgesprächen auf. „Nur der Angreifer kann den Ukraine-Krieg stoppen, nicht der Angegriffene.“

09:15 Uhr – Botschafter Makeiev: Russland hatte Zeit, sich einzubarrikadieren

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, führt eine zögerliche militärische Unterstützung der westlichen Partner als einen Grund für die derzeit schwierige ukrainische Gegenoffensive an. „Russland hatte Zeit, um sich einzubarrikadieren“, sagte Makeiev im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks. „Man hat sehr lange gebraucht, um die ukrainischen Brigaden, Brigaden des Angriffes vorzubereiten und auszustatten.“ Diese Brigaden seien nun voll mit westlichen Waffen und Munition. Er verwies dabei auch auf die Debatten in Deutschland um die Lieferung von Schützenpanzern und Flugabwehrsystemen.

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Die Ukraine habe keine Lufthoheit über ihr Territorium, sagte Makeiev weiter. Daher sei die Lieferung der F-16-Kampfflugzeuge so wichtig – Dänemark, die Niederlande und Norwegen haben F-16 zugesagt. Mit Blick auf deutsche Taurus-Marschflugkörper sagte Makeiev, man sei in einem „sehr pragmatischen und inhaltsreichen Gespräche“ mit der Bundesregierung. Die Ukraine fordert seit Längerem von Deutschland Taurus-Marschflugkörper. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich dazu aber bisher zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass die Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten.

08:56 Uhr – Russland pocht auf Militärkooperation mit dem Iran

Russland hält demonstrativ an seiner militärischen Zusammenarbeit mit dem Iran fest. „Wir sind unabhängige Staaten und werden uns nicht dem Diktat der USA oder seiner Satelliten unterwerfen“, sagt Vize-Außenminister Sergej Rjabkow laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA. „Es gibt keine Veränderungen, und die Kooperation mit dem Iran wird fortgesetzt.“

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Zuvor hatten die USA Medienberichten zufolge die Führung in Teheran aufgefordert, Verkäufe von Drohnen nach Russland einzustellen. Russische Truppen setzen bei ihren Angriffen in der Ukraine seit einiger Zeit Drohnen des Typs Schahed aus iranischer Produktion ein. Die Regierung in Moskau hat diese Darstellung bisher zurückgewiesen. Der Iran erklärte, Drohnenlieferungen an Russland hätten nur vor Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 stattgefunden. Laut US-Regierungskreisen sollen aber seit August 2022 noch mehrere hundert Stück an Russland übergeben worden sein.

06:00 Uhr – Umfrage: Mehrheit besorgt wegen chinesisch-russischer Zusammenarbeit

Eine Mehrheit von fast drei Fünfteln der Bürger in Deutschland ist einer Umfrage zufolge besorgt über die Kooperation zwischen China und Russland. In einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Zeitschrift „Internationale Politik“ antworten 59 Prozent mit Ja auf die Frage, ob ihnen die immer engere politische, wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit sehr große oder große Sorgen mache. 40 Prozent haben in diesem Zusammenhang weniger große oder keine Sorgen.

Laut Forsa-Umfrage sind die Sorgen der Menschen in Westdeutschland (60 Prozent) tendenziell stärker ausgeprägt als in Ostdeutschland (49 Prozent). Unter Frauen ist die Besorgnis deutlich größer (71 Prozent) als unter Männern (48 Prozent).

03:46 Uhr – Russland: Erneut Drohne über Moskau abgeschossen

Die russische Luftabwehr will am frühen Samstagmorgen erneut eine Drohne über Moskau abgeschossen haben. Das teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Es war die sechste Nacht in Folge, in der die Hauptstadtregion von Drohnen angegriffen wurde. Moskau wurde in der Anfangsphase des Konflikts in der Ukraine nur selten ins Visier genommen, doch in letzter Zeit haben die Angriffe zugenommen. In den vergangenen Tagen wurden sowohl die russische Hauptstadt als auch andere Regionen in Russland verstärkt Ziel ukrainischer Drohnenangriffe.

22:11 Uhr – Ukrainische Medien: Drohnenangriff auf Krim

Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben der Geheimdienst SBU und Kiews Streitkräfte nach einem Bericht der „Ukrajinska Prawda“ mit Drohnen militärische Stellungen angegriffen. Es gebe Dutzende Tote und Verletzte, berichtete das Internetportal unter Berufung auf informierte Kreise beim Geheimdienst SBU. Veröffentlicht wurde auch ein Foto von Rauchwolken. Demnach soll die 126. Brigade der russischen Schwarzmeerflotte in dem Dorf Perewalnoje unweit der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen worden sein.

20:49 Uhr – Russland zieht Truppen für Offensive zusammen

Russland zieht nach Darstellung der Ukraine seine Truppen für eine neue Offensive zusammen. „Nach einem Monat heftiger Kämpfe und erheblichen Verlusten bei Kupjansk und Lyman ordnet der Feind seine Kräfte und Mittel neu“, erklärte Generaloberst Oleksandr Syrskyj, der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen. Es müssten unverzüglich Schritte zur besseren Verteidigung der gefährdeten Frontabschnitte eingeleitet werden. Einzelheiten nannte er nicht. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

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