Ukraine-News: ++ Scholz rechnet mit Fortsetzung der US-Hilfe für Ukraine ++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht fest davon aus, dass die USA ihre Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine trotz des Haushaltsstreits im Kongress fortsetzen werden. „Ich bin sehr überzeugt davon, dass der amerikanische Kongress die notwendige Unterstützung für die Ukraine auch möglich machen wird“, sagte der SPD-Politiker auf einer Pressekonferenz mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Nikolaj Denkow. „Es gibt sowohl unter den Abgeordneten der Demokratischen Partei als auch der Republikanischen Partei eine große, große Zahl, die genau diese Unterstützung auch wichtig finden und auch große Mehrheiten dafür.“

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Deswegen sei er überzeugt, dass es im politischen Prozess gelingen werde, die Mittel für die weitere Unterstützung der Ukraine zu bewilligen, sagte Scholz. „Eine große Aufgabe, aber ich bin sehr zuversichtlich.“ US-Präsident Joe Biden habe am Dienstag in einem Telefonat mit den wichtigsten Verbündeten versichert, dass auch in dieser Frage Verlass auf die USA sei.

In dem am Wochenende vom US-Kongress verabschiedeten Übergangshaushalt sind keine weiteren Hilfen für die Ukraine vorgesehen. Das heißt nicht, dass die USA Kiew von jetzt auf gleich nicht mehr unterstützen. Allerdings geht das bisher genehmigte Geld zur Neige.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

01:17 Uhr – Berichte: Keine Taurus-Lieferung – Regierung: Kein neuer Sachstand

Seit Monaten fordert die Ukraine von Deutschland die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, um russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angreifen zu können. Nach einem Bericht der „Bild“ und des ARD-Hauptstadtstudios soll nun klar sein, dass die Bundesregierung den Wunsch des von Russland angegriffenen Landes vorerst nicht erfüllen wird.

Eine Bestätigung dafür gab es am Mittwochabend allerdings zunächst nicht. „Zur Frage von Taurus-Marschflugkörpern gibt es keinen neuen Sachstand mitzuteilen“, sagte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Im Klartext bedeutet das: Eine formelle Entscheidung gibt es weiter nicht. Die Bundesregierung hat in den vergangenen Wochen immer wieder erklärt, dass man sich die Entscheidung nicht leicht machen werde und das Thema weiter mit den Bündnispartnern diskutiere.

22:15 Uhr – Medien: Scholz will Ukraine keine Taurus-Raketen liefern

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will einem Medienbericht zufolge derzeit keine Taurus-Raketen an die Ukraine liefern. Das berichtet die Zeitung „Bild“ vorab unter Berufung auf deutsche und ukrainische Regierungskreise.

Gleichzeitig wird nach Informationen der Zeitung zwischen Berlin und Kiew über die Verstärkung der Luftabwehr und eine mögliche weitere Lieferung von Patriot-Abwehrraketen aus Deutschland gesprochen. Zuvor hatten mehrere Minister mit Äußerungen über eine schnelle Entscheidung in der Taurus-Frage Hoffnungen in der Ukraine geweckt.

18:40 Uhr – USA schicken wohl beschlagnahmte iranische Waffen nach Kiew

Die USA werden einem hochrangigen Vertreter zufolge wohl bald beschlagnahmte iranische Kleinwaffen und Munition an die Ukraine liefern. Eine Ankündigung könnte noch in dieser Woche erfolgen, sagt ein US-Beamter, der namentlich nicht genannt werden will.

US-Marinesoldaten beschlagnahmen seit Jahren Waffen, die vermutlich aus dem Iran stammen und für die vom Iran unterstützten Kämpfer im Jemen bestimmt sind. Sie werden in der Regel auf Fischkuttern transportiert. Bei den Waffen dürfte es sich um Kleinwaffen wie Gewehre handeln, die im Kampf gegen Russland keinen großen Unterschied machen dürften. Auf der Wunschliste der Ukraine stehen derzeit ganz oben Langstreckenwaffen und Luftabwehrsysteme.

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16:45 Uhr– Ungarn deutet weitere Blockade von EU-Hilfen für die Ukraine an

Die Regierung in Budapest hat die Ukraine zu einem dauerhaften Verzicht auf Sanktionen gegen die ungarische OTP Bank aufgefordert. Ungarn verlange Garantien dafür, dass die Ukraine das Geldhaus nicht wieder auf ihre Liste mit Geldgebern des russischen Invasionskrieges setze, sagte Außenminister Peter Szijjarto. Außerdem müssten der russische Ableger der OTP und vier Bankmanager von der Liste genommen werden.

Die Ukraine hatte die OTP im Mai auf die Liste gesetzt, weil diese ihre Geschäfte in Russland fortgesetzt und dort Steuern gezahlt hat. Daraufhin blockierte Ungarn ein Paket mit EU-Militärhilfen in Höhe von 500 Millionen Euro für die Ukraine. Am Montag strich Kiew die Bank von der Liste. Szijjarto verlangte jedoch, dass es dazu ein Abkommen geben müsse. Falls es dazu komme, „dann müssen wir natürlich überlegen, welche Schritte das von unserer Seite aus rechtfertigt“, sagte er. Auf die Frage, ob das bedeute, dass Ungarn seine Blockade der EU-Hilfen aufrecht erhalte, antwortete das Außenministerium nicht.

15:30 Uhr – Ukraine meldet Angriff auf russische Region Belgorod

Die Ukraine hat nach Angaben aus ihrem Sicherheitsdienst SBU in der Nacht die westrussische Region Belgorod mit Drohnen angegriffen. Ein Luftabwehrsystem vom Typ S 400 samt Radaranlage sei getroffen worden, verlautet aus dem SBU.

Ein System wie dieses soll getroffen worden sein (Archiv)

Ein System wie dieses soll getroffen worden sein (Archiv)

Quelle: picture alliance/AA/Sefa Karacan

Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, seine Truppen hätten in der Nacht über den Regionen Belgorod, Brjansk und Kursk insgesamt 31 ukrainische Drohnen abgeschossen. Mögliche Opfer oder Schäden werden nicht gemeldet. Die drei Regionen liegen an der Grenze zur Ukraine.

14:30 Uhr – Selenskyj setzt weiter auf Unterstützung durch die USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont den Siegeswillen seines Landes und setzt weiter auf seine internationalen Unterstützer. „Es gibt eine gewisse Müdigkeit, aber wir werden alles tun, um gegen unseren Feind zu gewinnen“, sagt er dem italienischen Fernsehsender SkyTg24. Die Ukraine wolle den Winter überstehen, ohne die Initiative auf dem Schlachtfeld zu verlieren. Sie fühle sich von den USA unterstützt und sei überzeugt, dass dies auch in Zukunft der Fall sein werde.

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11:00 Uhr – Zwölf weitere Schiffe bereit zu Kurs auf ukrainische Häfen

Zwölf weitere Frachter sind nach Angaben der ukrainischen Marine bereit, den Schiffskorridor im Schwarzen Meer zu nutzten und in ukrainische Häfen einzulaufen. Zudem könnten zehn Frachter die Ukraine wieder verlassen, teilt Marinesprecher Dmytro Pientschuk mit. Im August hatte die Ukraine einen sogenannten humanitären Korridor im Schwarzen Meer angekündigt, über den die seit Kriegsbeginn im Februar 2022 festsitzenden Frachtschiffe ukrainische Häfen verlassen sollen. Inzwischen sind auch mehrere Schiffe in die Häfen eingelaufen und haben sie mit Getreide, anderen landwirtschaftlichen Gütern oder Eisenerz wieder verlassen. De facto besteht eine Blockade, weil Russland das Abkommen, das das sichere Geleit solcher Frachter mit ukrainischem Getreide garantierte, im Juli aussetzte. Diese Blockade soll durch den Korridor umgangen werden.

10:52 Uhr – EU-Ratspräsident Michel spricht sich für EU-Beitritt der Ukraine bis 2030 aus

EU-Ratspräsident Charles Michel hat sich für einen EU-Beitritt der Ukraine bis zum Jahr 2030 ausgesprochen – unter der Voraussetzung, dass Kiew bestimmte Kriterien erfüllt. „Die Ukraine kann 2030 zur EU gehören, wenn beide Seiten ihre Hausaufgaben machen“, sagte Michel dem „Spiegel“. Er forderte von der EU unter anderem die Beschleunigung der „Entscheidungsprozesse“. Mit der zügigen Aufnahme der Ukraine würde die EU auch „beweisen, dass sie geopolitisch handlungsfähig ist“, fuhr Michel fort.

Der EU-Ratspräsident sagte jedoch, dass es für keinen der EU-Beitrittskandidaten politischen Rabatt geben werde. „Die Ukraine und die anderen Beitrittskandidaten müssen Reformen umsetzen, Korruption bekämpfen und die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen“, fügte Michel hinzu. Dennoch dürfe die EU jetzt „keine Zeit mehr vertrödeln“, da etwa auf dem Westbalkan der Einfluss Russlands und Chinas immer größer werde. Neben der Ukraine sind auch die Türkei, die sechs Westbalkanstaaten und die Republik Moldau EU-Beitrittskandidaten.

Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Freitag im spanischen Granada über den von der Ukraine verlangten Start der Beitrittsgespräche bis Jahresende. Die EU-Kommission will bis spätestens Anfang November eine Empfehlung aussprechen. Auf dem Brüsseler Gipfel Mitte Dezember soll dann eine Entscheidung fallen. Der Beschluss erfordert Einstimmigkeit aller 27 EU-Länder.

10:40 Uhr – FDP-Politiker für schnellere Arbeitsmarkt-Integration für Ukrainer

FDP-Politiker haben sich für eine schnellere Integration von Ukrainerinnen und Ukraine in den deutschen Arbeitsmarkt ausgesprochen. Johannes Vogel, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, und Fraktionsvize Konstantin Kuhle legten dazu einen 6-Punkte-Plan vor, welcher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vorlag. Darin heißt es, mit zunehmender Dauer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine werde immer deutlicher, dass ein Teil der Menschen aus der Ukraine längerfristig in Deutschland bleiben werde.

Es müssten die Anstrengungen erhöht werden, mehr Ukrainerinnen und Ukrainer deutlich schneller in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren. „Ein eigener Job entlastet das System für die Flüchtlingsaufnahme – und ist die beste Form der Integration.“

08:24 Uhr – London: Russische Flugabwehr schießt eigenen Kampfjet ab

Nahe der besetzten Stadt Tokmak in der Südukraine hat die russische Flugabwehr nach britischer Einschätzung aus Versehen einen eigenen Kampfjet abgeschossen. Es handele sich um die fünfte verlorene Maschine des Typs Su-35S, die Russlands fortschrittlichstes Kampfflugzeug im weitverbreiteten Einsatz sei, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Insgesamt habe Russland seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nun etwa 90 Flugzeuge verloren.

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08:12 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine

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Quelle: Infografik WELT

07:00 Uhr – Russland: 31 ukrainische Drohnen abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 31 ukrainische Drohnen über seinem Territorium abgeschossen. Die Drohnen seien in den an die Ukraine grenzenden Regionen Belgorod, Brjansk und Kursk abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Angaben über mögliche Opfer oder Schäden machte da Ministerium nicht. Zudem warf der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, der ukrainischen Armee vor, mehrere Dörfer in der südrussischen Region mit Streumunition beschossen zu haben. Bei den Angriffen habe es zwar keine Verletzten gegeben, allerdings seien mehrere Häuser beschädigt worden, teilt er über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Regierung in Kiew äußerte sich zunächst nicht dazu.

04:42 Uhr – Biden sichert inmitten Kongress-Chaos anhaltende Hilfe für Ukraine zu

US-Präsident Joe Biden hat sich im Gespräch mit Verbündeten zu einer anhaltenden Unterstützung der Ukraine bekannt. Hintergrund ist die jüngste Einigung auf einen Übergangshaushalt im US-Kongress ohne neue Finanzhilfen für Kiew. Am Dienstag lud das Weiße Haus Staats- und Regierungschefs und andere Vertreter wichtiger Partner zu einer Telefonkonferenz mit Biden, um das weitere Vorgehen im Ukraine-Krieg abzusprechen.

Um einen unmittelbar drohenden Verwaltungsstillstand in den USA noch abzuwenden, beschloss der Kongress am vergangenen Wochenende einen Nothaushalt bis Mitte November, in dem von Biden geforderte Hilfen für die Ukraine in Milliardenhöhe jedoch fehlen. Der Präsident setzte seine Unterschrift unter die Vorlage und mahnte den Kongress zugleich eindringlich, die Unterstützung für das von Russland attackierte Land nicht versiegen zu lassen.

In der Fraktion der Republikaner im Repräsentantenhaus gibt es gerade im ultrarechten Flügel zunehmenden Widerstand gegen hohe US-Ausgaben für Kiew. Ein Vertreter dieser Hardliner, Matt Gaetz, initiierte am Dienstag den Sturz des republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy.

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