Ukraine-News: Russland droht Moldau mit militärischen Maßnahmen

Russland droht Moldau mit militärischen Maßnahmen, sollte die Sicherheit russischer Truppen in der von Separatisten beherrschten Region Transnistrien bedroht werden. Damit riskiere Moldau einen militärischen Konflikt mit Russland, erklärte Außenminister Sergej Lawrow. „Jede Gefährdung der Sicherheit russischer Truppen (in Transnistrien) würde nach internationalem Recht als ein Angriff auf Russland gewertet.“

Seine Äußerung unterstrich Sorgen von Beobachtern, dass die Region Transnistrien in den Konflikt in der Ukraine hineingezogen werden könnte.

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Russische Truppen sind seit Anfang der 90er-Jahre in Transnistrien stationiert, nachdem sich die Region in einem gewaltsamen Konflikt von Moldau losgesagt hatte. Die Transnistrische Moldauische Republik wird von Russland, nicht aber von der internationalen Gemeinschaft anerkannt. Nach Angaben Russlands soll die Militärpräsenz in Transnistrien für Frieden sorgen.

Die Republik Moldau, die unlängst zusammen mit der benachbarten Ukraine den EU-Kandidatenstatus erhalten hat, fordert den Abzug russischer Truppen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:16 Uhr – Selenskyj: Russland lässt internationale Journalisten nicht zum AKW

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland verhindert, dass internationale Medienvertreter die Experten der Atomenergiebehörde IAEA zum Atomkraftwerk Saporischschja begleiten. Mit IAEA-Chef Rafael Grossi sei vereinbart worden, dass ukrainische und internationale Journalisten bei der Mission zu dem von Russland besetzten Kraftwerk in der Südukraine dabei sein dürften, sagte das Staatsoberhaupt am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache. „Unabhängige Journalisten. Damit die Welt die Wahrheit sieht.“ Leider hätten die „Besatzer“ keine Journalisten hineingelassen.

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Die 2S7 Pion im Einsatz nahe Charkiw

20:25 Uhr – Putin nennt Ukraine „antirussische Enklave“ und will sie beseitigen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach mehr als einem halben Jahr Krieg gegen die Ukraine als weiteres Ziel die Beseitigung einer angeblichen „antirussischen Enklave“ formuliert. Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine entstehe gerade ein solches Gebiet, das Russland bedrohe, sagte der Staatschef am Donnerstag vor Schülern in Russlands Ostsee-Exklave Kaliningrad der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. „Deshalb schützen unsere Leute, die dort kämpfen, sowohl die Bewohner des Donbass als auch Russland selbst.“

Eine Enklave ist ein fremdes Staatsgebiet, das vom eigenen Staatsgebiet eingeschlossen wird. Mit der Formulierung deutete der Kremlchef einen prinzipiellen Besitzanspruch auf das Nachbarland an. Zumindest sprach er damit der Ukraine die Souveränität über einen Teil ihres Territoriums ab. Offizielle russisches Ziel ist bislang die angebliche „Befreiung“ der Gebiete Donezk und Luhansk von ukrainischen Nationalisten. Internationale Beobachter sehen das aber als Vorwand – erst recht, seit Russland auch weite Teile anderer ukrainischer Gebiete besetzt hat.

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Russische Soldaten auf einem gepanzerten Mannschaftstransporter BTR-82A in der Exklave Kaliningrad.

19:30 Uhr – Verzicht auf russisches Gas wäre laut Scholz „nicht so verantwortlich“

Bundeskanzler Olaf Scholz will trotz des Ukraine-Kriegs und unzuverlässiger Lieferungen nicht vollständig auf russisches Gas verzichten. „Das machen wir nicht von uns aus, das halte ich für nicht so verantwortlich“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Bürgerdialog in Essen. Aber Deutschland sei so gut vorbereitet, dass man mit jeder Gegenreaktion umgehen könne, falls Russland selbst den Hahn zudrehe. „Selbst wenn es ganz eng wird, kommen wir wahrscheinlich durch den Winter“, sagte Scholz.

Ein Verzicht auf den letzten Rest an Gas aus Russland würde die Situation in Deutschland nach Scholz‘ Ansicht aber unnötig schwer machen. Dennoch müsse die Bundesregierung konsequent Alternativen ausbauen. Dazu gehöre etwa der Import von Flüssiggas über Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die Zusammenarbeit mit Ländern im Süden Europas wie Spanien, Portugal und Frankreich.

18:19 Uhr – UN-Atomexperten sollen bis Samstag am Kernkraftwerk bleiben

Experten der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) sollen nach ukrainischer Darstellung zunächst auf dem Gelände des von Russland besetzten Kernkraftwerkes Saporischschja bleiben. Vermutlich würden fünf der Mitarbeiter der UN-Behörde bis Samstag vor Ort sein, schreibt der ukrainische Energiekonzern Energoatom auf Telegram. Der Chef der Behörde, Rafael Grossi, habe dagegen das AKW mit einigen Mitarbeitern wieder verlassen. Russische Behörden erklärten am Dienstag, der IAEA-Besuch sei auf einen Tag angesetzt.

17:27 Uhr – Experten beginnen mit Auswertung in AKW Saporischschja

In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine hat ein Team von internationalen Experten seine Arbeit aufgenommen. „Wir haben uns heute eine ganze Menge angesehen und mit der ersten Bewertung begonnen“, sagte der Chef der Internationalen Atombehörde IAEA, Rafael Grossi, der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge vor Journalisten. „Für mich beginnt die Arbeit jetzt.“

Auch die Experten wollen in dem AKW nun weiterarbeiten. Der Vertreter der russischen Besatzer, Wladimir Rogow, sagte im russischen Staatsfernsehen, dass die Inspekteure mindestens bis Samstag bleiben sollten. Einige Experten verließen Interfax zufolge am Nachmittag nach etwa vier Stunden das Gelände wieder, ebenso wie Grossi selbst.

Das Atomkraftwerk ist mit sechs Reaktoren und einer Kapazität von 5700 Megawatt die leistungsstärkste Nuklearanlage in Europa. Das Gelände und die dazugehörige Stadt Enerhodar wurden bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs von den Besatzungstruppen erobert. Seither werden sie von einer moskauhörigen Militärverwaltung kontrolliert. Das Kraftwerk selbst wird jedoch weiterhin von ukrainischem Fachpersonal betrieben.

17:02 Uhr – Macron kündigt anhaltende Unterstützung für die Ukraine an

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron will einen militärischen Sieg Russlands in der Ukraine unbedingt verhindern. „Wir können nicht zulassen, dass Russland den Krieg militärisch gewinnt“, sagte Macron. Die Ukraine müsse in die Lage versetzt werden, entweder militärisch zu gewinnen oder aus einer starken Position heraus einen Frieden zu verhandeln. Frankreich werde die Unterstützung für die Ukraine weiter aufrechterhalten.

„Wir müssen uns auf einen langen Krieg vorbereiten“, sagte Macron und deutete an, mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin zu telefonieren. „Wir müssen alles tun, um einen Verhandlungsfrieden zu ermöglichen“, wenn Russland und die Ukraine zu Gesprächen bereit seien, sagte er.

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16:20 Uhr – Finnland verschärft Einreiseregeln für Touristen aus Russland

Finnland hat am Donnerstag die Einreisebestimmungen für Touristen aus dem Nachbarland Russland verschärft. Die Behörden des EU-Mitgliedslands vergeben nun pro Tag statt etwa 1000 nur noch etwa 100 Termine an russische Bewerber für ein Touristenvisum. Finnland war mit der Entscheidung Mitte August innerhalb der EU vorgeprescht. Am Mittwoch hatte die EU beschlossen, ein Abkommen mit Russland zur Erleichterung der Visa-Vergabe vollständig auszusetzen. Der Schritt ist eine weitere Sanktion als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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16:02 Uhr – Russische Streitkräfte haben Ukrainer laut Aktivisten zwangsumgesiedelt

Russische Streitkräfte haben nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten ukrainische Zivilisten in Gebiete unter Russlands Kontrolle zwangsumgesiedelt. Viele der Betroffenen seien auf der Flucht vor Kämpfen gewesen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch (HRW). Zwangsumsiedlungen seien „eine schwere Verletzung des Kriegsrechts, die auf ein Kriegsverbrechen und ein mögliches Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinauslaufen“, erklärte die Organisation.

14:42 Uhr – EU richtet Evakuierungszentrum für ukrainische Patienten in Polen ein

Die EU hat in Polen ein Drehkreuz für die Evakuierung von Patienten aus der Ukraine eingerichtet. Die Menschen sollen dort nach ihrer Ankunft aus der Ukraine versorgt werden, bevor sie in Krankenhäuser in anderen europäischen Ländern gebracht werden, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Das Zentrum befindet sich nahe der Stadt Rzeszow, die unweit der ukrainischen Grenze liegt und einen Flughafen hat.

14:34 Uhr – Moskau nennt Aussetzung der Visa-Vergabe „lächerlich“

Russland hat die EU-Entscheidung, die Einreise für russische Staatsbürger zu erschweren, verurteilt und möglichen Gegenmaßnahmen in Aussicht gestellt. „Dies ist schlecht für Russen, es wird länger dauern und schwieriger sein, ein Visum zu erhalten“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau. Es werde aber auch „die Situation für die Europäer erschweren“, erklärte Peskow weiter und bezeichnete die Entscheidung der EU-Außenminister, ein Abkommen mit Russland aus dem Jahr 2007 über Visa-Erleichterungen auszusetzen, als „eine weitere lächerliche Entscheidung in einer Reihe von laufenden Absurditäten“.

13:32 Uhr – IAEA-Experten am AKW Saporischschja eingetroffen

Die Beobachtermission der Internationalen Atombehörde IAEA ist im Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine eingetroffen. Das berichtet die ukrainische Atombehörde Enerhoatom am Donnerstag auf ihrem Telegram-Kanal. Die Reise dient der Sicherung von Europas größtem Atomkraftwerk, das im Krieg zwischen Russland und der Ukraine immer wieder unter Beschuss gerät.

13:03 Uhr – Putin nimmt nicht an Gorbatschows Beisetzung teil

Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt am Samstag nicht an der Beisetzung des verstorbenen ehemaligen sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow teil. Das teilte der Kreml mit. Putin habe Gorbatschow am Donnerstag in einem Moskauer Krankenhaus, in dem dessen Leichnam aufgebahrt ist, die letzte Ehre erwiesen, erklärte Kreml-Sprecher Michail Peskow. Für Putins Fernbleiben von der Beisetzung nannte er Termingründe.

12:56 Uhr – Lukoil-Chef in Klinik gestorben

Der russische Ölkonzern Lukoil hat den Tod seines Vorstandschefs Rawil Maganow bekannt gegeben. Maganow sei an den Folgen einer „schweren Krankheit“ gestorben, teilte das Energieunternehmen in Moskau mit. „Wir bedauern zutiefst, mitteilen zu müssen, dass Rawil Maganow nach einer schweren Krankheit verstorben ist“, erklärte Lukoil, ohne nähere Angaben zu seinem Tod zu machen. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete unter Berufung auf eine informierte Quelle, Maganow sei am Morgen aus einem Fenster der Klinik gestürzt.

Im März war Lukoil eines der wenigen russischen Unternehmen, die dazu aufriefen, die russische Offensive in der Ukraine zu stoppen. Der 1954 geborene Rawil Maganow hatte den Ölkonzern im November 1991 mitgegründet. Laut Lukoil ging der Konzernname auf seine Idee zurück.

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12:01 Uhr – Schulstart in der Ukraine: Unicef-Direktorin besucht Kinder

Das Kinderhilfswerk Unicef hat weitere Unterstützung für die Schülerinnen und Schüler in der Ukraine angekündigt. In dem jetzt begonnenen neuen Schuljahr seien rund vier Millionen ukrainischer Schulkinder durch den anhaltenden Krieg schwer belastet, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell anlässlich ihres jüngsten Ukraine-Besuchs am Donnerstag. Tausende von Schulen in der Ukraine seien beschädigt oder zerstört worden. Weniger als 60 Prozent der Schulen würden von der Regierung als sicher genug eingestuft, um sie wieder zu öffnen.

Unicef unterstütze die Regierung, damit die Kinder in der Ukraine wieder lernen können. Rund 760.000 Kinder hätten dadurch seit Kriegsbeginn an formalen oder informellen Bildungsangeboten teilgenommen. Mehr als 1,7 Millionen Kinder und Betreuende erhielten psychosoziale Hilfe. Zur Unterstützung gehörten unter anderem die Instandsetzung von Schulen, die Bereitstellung von Laptops, Tablets und Lernmaterialien.

11:30 Uhr – Reaktor in Saporischschja wegen Mörser-Beschuss abgeschaltet

Einer von zwei noch betriebenen Reaktoren im AKW Saporischschja ist nach Angaben des ukrainischen Betreibers Energoatom nach russischem Beschuss heruntergefahren worden. Das Notsystem sei nach Mörser-Beschuss aktiviert und Reaktor Nummer 5 abgeschaltet worden. Reaktor Nummer 6 produziere weiter Strom, den die AKW-Anlage für den eigenen Betrieb benötige. Das AKW Saporischschja liegt direkt am Fluss Dnipro und besteht aus sechs Druckwasserreaktoren.

Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS ist die Stadt Enerhodar, Standort des AKW Saporischschja, ohne Strom. Der von den russischen Besatzern eingesetzte Verwaltungsangestellte Alexander Wolga habe erklärt, in der Stadt gebe es kein Licht. Dies sei aber kein Grund für einen Abbruch der geplanten Visite von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA.

Das AKW Saporischschja wurde zu Beginn des Krieges vor etwas mehr als sechs Monaten von russischen Soldaten besetzt und wird nach wie vor von der ukrainischen Belegschaft betrieben.

11:18 Uhr – Bundesregierung mietet weiteres Flüssiggasterminal

Deutschland soll ein fünftes staatlich gemietetes Terminal zur Anlandung von Flüssiggas (LNG) bekommen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Es soll im übernächsten Winter, also 2023/2024, an den Start gehen. Parallel soll die Möglichkeit zur Anlandung von grünem Wasserstoff geschaffen werden.

10:20 Uhr – EU-Kommission prüft Energiepreis-Deckel

Die EU-Kommission prüft Optionen zur Begrenzung der Energiepreise und zur Senkung der Stromnachfrage. Dies sei Teil ihrer bevorstehenden Vorschläge zur Bewältigung der steigenden Energiekosten, sagt Mechthild Wörsdörfer, stellvertretende Generaldirektorin der Energieabteilung der Kommission, auf einer Sitzung des Energieausschusses des Europäischen Parlaments. „Es wird an Sofortmaßnahmen für die Strompreise gearbeitet. Es könnte auch etwas zur Reduzierung der Stromnachfrage geben.“ Die Kommission erwäge auch eine längerfristige Reform des Strommarktes in der Europäischen Union. EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen werde die Pläne der EU zur Deckelung der Energiepreise am 14. September in einer Rede genauer erläutern.

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09:22 Uhr – Grossi erwägt längere Präsenz am AKW Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, erklärt, er erwäge eine längere Präsenz im Atomkraftwerk Saporischschja. Es gebe zwar zunehmende militärische Aktivitäten rund um die Anlage, auch an diesem Morgen, sagt er vor Journalisten kurz vor seinem Aufbruch zum AKW. Wenn man aber alle Argumente abwäge und da man schon so weit gekommen sei, werde man jetzt die geplanten Kontrollen nicht abbrechen.

07:50 Uhr – IAEA-Team trotz Beschuss auf dem Weg zum AKW Saporischschja

Das Expertenteam der Atom-Energiebehörde IAEA ist auf dem Weg in das Atomkraftwerk Saporischschja. Sie seien sich der Berichte über verstärkten Beschuss in der Region Enerhodar, in der das AKW liegt, bewusst, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi. Das hielte sie aber nicht auf. Das Team war am Mittwoch in der Stadt Saporischschja, etwa 70 Kilometer von dem gleichnamigen Kraftwerk entfernt, angekommen.

Seit der Morgendämmerung werde Enerhodar mit Granatwerfern beschossen und mit Raketen angegriffen, hatte Bürgermeister Dmytro Orlow zuvor im Messengerdienst Telegram mitgeteilt. Die Stadt Saporischschja wird von der Ukraine kontrolliert, Enerhodar und das AKW von russischen Truppen. Betrieben wird Europas größtes AKW aber von ukrainischen Technikern.

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04:24 Uhr – US-Geheimdienst: Russland mangelt es an Soldaten

Russland kann dem US-Geheimdienst zufolge nicht genug Soldaten für den Krieg in der Ukraine mobilisieren. „Das russische Militär leidet unter erheblichen Mangel an Soldaten in der Ukraine“, sagt ein mit der Angelegenheit vertrauter Mitarbeiter des US-Geheimdienstes unter der Bedingung der Anonymität. Das russische Verteidigungsministerium versuche, Streitkräfte anzuwerben, „unter anderem, indem es verwundete Soldaten zwingt, wieder in den Kampf zu ziehen, indem es Personal von privaten Sicherheitsfirmen anwirbt und indem es Wehrpflichtigen Prämien zahlt“.

Es lägen glaubwürdige Berichte vor, dass Russland „wahrscheinlich auch verurteilte Kriminelle gegen Begnadigungen und finanzielle Entschädigungen rekrutieren wird.“ Der russische Präsident Wladimir Putin stockte vergangene Woche per Dekret die russischen Truppen von 1,9 Millionen auf 2,04 Millionen Soldaten auf.

02:32 Uhr – Ukrainischer Berater: Es wird keine schnellen Erfolge geben

Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj warnt vor der Erwartung, dass es bei der Gegenoffensive schnelle Siege geben werde. Es sei ein sehr langsamer Prozess, da man ukrainische Verluste vermeiden wolle, sagt Oleksyj Arestowytsch. „Es müssen so viele Ukrainer wie möglich wieder nach Hause kommen“, ergänzt er in einem auf YouTube veröffentlichten Video. „Es wird keinen schnellen Erfolg geben – ein schneller Erfolg bedeutet immer viel Blut.“

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Ukrainische Soldaten mit einer Haubitze: Im Donbass stoßen die russischen Streitkräfte an eine gut befestigte Linie

Präsident Selenskyj hatte sich am Mittwoch binnen weniger Tage zum zweiten Mal mit den Chefs von Armee, Geheimdienst und Polizei beraten. Die Militärs hätten Bericht erstattet zur Entwicklung an der Front, sagte er. Details wolle er nicht nennen. Er danke aber allen Leuten im Süden und auf der Halbinsel Krim, die dem Geheimdienst Informationen geliefert hätten. Diese würden maximal genutzt, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache.

Am Montag begannen die verstärkten ukrainischen Angriffe im russisch besetzten Gebiet Cherson im Süden. Details zu dieser Gegenoffensive sind weiterhin nicht bekannt, zumal das ukrainische Militär eine Informationssperre verhängt hat. Russische Quellen sprachen ohne Belege von einem Scheitern der Offensive. Dagegen beobachtet das US-Verteidigungsministerium einige Fortschritte.

00:01 Uhr – Russland beginnt großes Militärmanöver

Mitten im Ukraine-Krieg hat Russland am Donnerstag ein groß angelegtes Militärmanöver mit mehr als 50.000 Soldaten begonnen. Die fast einwöchige Übung wird im Osten abgehalten und ist damit Tausende Kilometer von den Kämpfen entfernt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beteiligen sich daran auch Länder wie China, Indien und die Mongolei sowie mehrere Ex-Sowjetrepubliken, allen voran Belarus. Russland will so in Zeiten schwerster Spannungen mit dem Westen den Schulterschluss zu anderen Ländern demonstrieren.

Bei der Übung „Wostok 2022“ („Osten 2022“) sollen nach Angaben aus Moskau 5000 Militärfahrzeuge zum Einsatz kommen sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe und andere Boote. Das Manöver soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer stattfinden.

Vor allem die Teilnahme Chinas und Indiens an dem Manöver sorgte im Westen für Aufmerksamkeit. Die Beziehungen der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt und Atommächte sind seit einem militärischen Zwischenfall an der gemeinsamen Grenze im Himalaya mit mehreren Toten vor zwei Jahren angespannt.

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Teilnahme an Russlands Manöver

Indiens Teilnahme ist auch interessant, weil das Land in den vergangenen Monaten beim Ukraine-Krieg stets seine Neutralität betont hatte und erklärte, dass es gute Beziehungen zu westlichen Staaten und Russland habe. So stammt zum einen die meiste Militärausrüstung Indiens aus Russland, zum anderen ist Indien Teil der indopazifischen Sicherheitsallianz Quad zusammen mit den USA, Japan und Australien. In dieser Gemengelage hat sich Indien mit offiziellen Statements zu den Militärübungen zurückgehalten.

00:00 Uhr – Tag 190 des Krieges beginnt

Für die Ukraine ist Donnerstag der 190. Tag in dem Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Zugleich beginnt am 1. September nach den Sommerferien wieder die Schule – diesmal unter den Bedingungen des Krieges. Nach ukrainischen Angaben seien bis Mitte August 2300 Bildungseinrichtungen beschädigt und 286 vollständig zerstört worden, berichtete Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP).

In Regionen, die von Kämpfen weniger betroffen sind, soll in den Schulen unterrichtet werden. Wo es gefährlich ist, setzen die Schulen auf den seit Corona-Zeiten bewährten Online-Unterricht. 59 Prozent der Eltern wollten ihre Kinder aus Sicherheitsbedenken nicht zur Schule schicken, zitierte das Portal „Ukrajinska Prawda“ eine Umfrage. Die größten Sorgen seien fehlende Schutzräume und eine mangelnde Vorbereitung der Lehrkräfte auf Notfälle. Nur 26 Prozent hatten demnach keine Bedenken.

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