+++ Ukraine-News: Russische Rakete trifft Hotel in Saporischschja

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Ein von den UN genutztes Hotel wird zur Zielscheibe. Ukrainische Truppen erobern offenbar Teile rund um Bachmut zurück. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Neue Attacken: Russland greift Saporischschja an
  • Kämpfe um Bachmut: Kiew berichtet von Eroberungen rund um die Kleinstadt
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 11. August, 5.00 Uhr: Eine russische Iskander-Rakete ist ukrainischen Behörden zufolge am Donnerstagabend in ein Hotel der Stadt Saporischschja eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch getötet worden, 16 Personen seien verletzt worden, darunter vier Kinder. Lokale Medien berichteten, es handele sich bei dem beschädigten Gebäude um das Hotel Reikartz im Stadtzentrum, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen genutzt wird. „Ich bin entsetzt über die Nachricht, dass ein Hotel, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen und von Nichtregierungsorganisationen zur Unterstützung der vom Krieg betroffenen Menschen genutzt wird, von einem russischen Angriff in Saporischschja getroffen wurde“, sagte die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, in einer E-Mail.

Eine „Iskander-M“-Rakete. © Sergei Ilnitsky/epa/dpa

News zum Ukraine-Krieg: Russland greift Saporischschja an

Update vom 10. August, 22.35 Uhr: In der Großstadt Saporischschja kam es am Donnerstagabend zu erneuten Angriffen durch die russische Armee. Behörden zufolge hat die Armee hauptsächlich zivile Infrastruktur ins Visier genommen und dabei mehrere Opfer gefordert. Mindestens eine Person sei getötet und mindestens neun verletzt worden, teilte Anatolij Kurtew, Sekretär des Stadtrats von Saporischschja, auf Telegram mit.

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich zu Wort. Unter anderem sei ein Feuer in einem Gebäude ausgebrochen, nachdem es von Raketen getroffen wurde. „Der russische Terror wird unweigerlich verlieren“, sagte Selenskyj.

Update vom 10. August, 20.45 Uhr: Die ukrainische Armee sieht sich an vielen Frontabschnitten im Osten und Süden heftigen Angriffen russischer Truppen ausgesetzt. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs in Kiew am Donnerstagabend hervor. Genannt wurden die Frontabschnitte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk. Die russische Armee begleite die Angriffe mit Artilleriefeuer und Luftangriffen. Es gelinge aber jeweils, die Angreifer zu stoppen, hieß es. Die Militärangaben sind unabhängig nicht zu überprüfen.

Ukraine-News: Kiew berichtet von Eroberungen rund um Bachmut

Update vom 10. August, 19.20 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben offenbar die Umgebung rund um die monatelang umkämpfte Kleinstadt Bachmut zurückerobert. Dies teilte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar mit. In einem Interview mit dem Guardian sagte Maljar, dass sich die russischen Soldaten kaum mehr um Bachmut bewegen könnten. Während die Ukraine am Rande der Stadt auf dem Vormarsch sei, habe Russland versucht, die ukrainischen Truppen durch Angriffe auf Gebiete in der Region Charkiw abzulenken.

Update vom 10. August, 18.00 Uhr: Laut offiziellen Angaben sind bei dem Beschuss eines russischen Dorfes nahe der Ukraine zwei Menschen verletzt und eine Person getötet worden. „Die Streitkräfte der Ukraine haben das Dorf Chausy im Bezirk Pogarsky beschossen“, schrieb der Gouverneur der Grenzregion Brjansk, Alexander Bogomaz, auf Telegram. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete zuvor über den Angriff.

Ukraine-News: Jetzt doch Taurus-Raketen? Regierung angeblich vor Entscheidung

Update vom 10. August, 17.10 Uhr: Die deutsche Bundesregierung steht laut t-online offenbar kurz vor der Entscheidung, die deutschen „Taurus“-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern. Kiew fordert dieses hocheffektive Waffensystem schon lange, da der „Taurus“ der Ukraine einen strategischen Vorteil verschaffen könnte. Das Kanzleramt wolle bei der Bereitstellung neuer Waffensystem für die Ukraine in enger Abstimmung mit den USA vorgehen. Das sei grundlegende Voraussetzung, heißt es.

Bisher hatte die Bundesregierung eine Lieferung der „Taurus“-Kurzstreckenraketen stets abgelehnt. Deren große Reichweite von 500 Kilometern würde es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, direkt russisches Territorium anzugreifen, was den Krieg eskalieren lassen könnte. Dieselben Bedenken trugen auch die USA vor, die ihre „ATACMS“-Raketen, das US-Pendant zum deutschen „Taurus“, bisher ebenfalls nicht der Ukraine zur Verfügung stellen wollten. Bereits Mitte Juli berichtete die New York Times aber, dass in der Biden-Administration eine Lieferund der US-Kurzstreckenraketen mittlerweile in Erwägung gezogen wird.

Neues Finanzpaket? US-Präsident Biden will mehr Kriegshilfen für die Ukraine

Update vom 10. August, 14.49 Uhr: US-Präsident Joe Biden will das Parlament um weitere 25 Milliarden US-Dollar bitten, die auch Kriegshilfen für die überfallene Ukraine beinhalten sollen. Das berichtet der Nachrichtendienst Bloomberg, der sich auf eine „mit den Plänen vertraute Person“ beruft. Mutmaßlich macht die nur stockend vorankommende ukrainische Gegenoffensive diese Mehrausgaben nötig.

Ein entsprechender Antrag Bidens bergt politischen Zündstoff. Die Führer der Republikaner im US-Parlament haben sich zuletzt skeptisch gegenüber weiteren Hilfen für die Ukraine gezeigt. „Was ist mit dem Geld, das wir bereits ausgegeben haben?“, fragte der republikanische Sprecher im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, im vergangenen Juni Medienvertreter. Damals kündigte er an, eine Abstimmung über zusätzliche Mittel für die Ukraine nicht zuzulassen, wenn dadurch die mit Biden vereinbarte Schuldenobergrenze in Höhe von 886 Milliarden US-Dollar Gefahr läuft, überschritten zu werden.

Update vom 10. August, 12.55 Uhr: Wegen schwerer Kämpfe bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung von 37 Ortschaften angeordnet. Laut einer Liste, die die städtische Militärverwaltung veröffentlichte, handelt es sich um Dörfer im nördlichen und südlichen Umland, aber auch um Teile der Stadt, die am Ostufer des Flusses Oskil liegen. Mehr als 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder, seien betroffen, schrieb der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow.

Ukraine zu Verhandlungen: Putin und Selenskyj „nie an einem Tisch“

Update vom 10. August, 12.35 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Verhandlungen mit Putin einen klaren Korb erteilt. „Wir sind nicht länger bereit, direkt mit Wladimir Putin zu verhandeln“, erklärte er in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sierra. „Wir vertrauen ihm absolut nicht.“ Die im Ukraine-Krieg begangenen Verbrechen seien „zu schwerwiegend“, sagte Kuleba. „Für uns ist klar, dass wir Putin und Selenskyj nie an einem Tisch sitzen sehen werden.“

Sofern Russland zu einem Abzug auf der Ukraine bereit sei, seien aber Friedensverhandlungen durch Dritte möglich. „Es gibt andere diplomatische Möglichkeiten, indirekt zu verhandeln“, so der ukrainische Politiker. Als Beispiel nannte er den Getreidedeal, der mithilfe von UN-Generalsekretär Guterres und dem türkischen Präsidenten Erdogan ausgehandelt wurde. „Wir brauchen eine gewisse Kreativität, um Lösungen zu finden“, erklärte der Außenminister und ergänzte: „Wir werden mit allen Mitteln nach ihnen suchen, aber im Moment fehlen die Voraussetzungen: Russland greift uns weiterhin an, es zieht Krieg dem Frieden vor.“

Ukraine-News: Neue Zahlen zu Verlusten Russlands im Krieg

Update vom 10. August, 11.31 Uhr: Die Ukraine meldet neue Zahlen zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg. Demnach verlor die russische Armee in den letzten 24 Stunden 580 Soldaten. Zudem habe die Ukraine 16 russische Panzer, einen russischen Kampfjet, 15 Artilleriesysteme und vier Drohnen zerstört. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht. In Klammern sind die Verluste binnen des vergangenen Tages vermerkt.

Soldaten: 252.200 (+580)

Panzer: 4.278 (+16)

Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8.303 (+13)

Artilleriesysteme: 5.028 (+15)

Fahrzeuge und Tanklaster: 7.495 (+16)

Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 4.179 (+4)

Kampfhubschrauber: 313 (+1)

Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 10. August 2023

Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien von Anfang Juli 2023 sind bisher im Ukraine-Krieg ca. 47.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden.

„Nukleares Szenario“: Lawrow-Vize wirft USA Vorbereitung von Atomwaffeneinsatz gegen Russland vor

Update vom 10. August, 11.15 Uhr: Die Nato arbeite an einem Szenario für einen Einsatz von Atomwaffen gegen Russland, behauptete jetzt der russische Vize-Außenminister Michail Galuzin in einem Interview mit der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Neben einem „nuklearen Szenario“ warf er den USA vor, sie würden seit dem Kalten Krieg ihre Atomwaffen auch auf Territorien von Nato-Mitgliedsstaaten stationiert lassen, die selbst über keine Nuklearwaffen verfügen, ohne dass es echte Bedrohungen gäbe. Beim kürzlichen Nato-Gipfel in Vilnius habe die Nato außerdem die „Schlüsselrolle von Atomwaffen bei der Abschreckung potenzieller Gegner“ hervorgehoben, so Galuzin.

Russland habe wiederholt betont, dass sich dies „negativ auf die Lage im Bereich der internationalen und europäischen Sicherheit auswirke“, fügte der russische Politiker hinzu. Russland sei zunehmend vom Westen bedroht. Eine Reaktion darauf sei die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus.

News im Ukraine-Krieg: Polen wappnet sich für Angriff aus Belarus – „Schließen nichts aus“

Update vom 10. August, 10.27 Uhr: Polen verstärkt seine Truppen an der polnisch-belarussischen Grenze: 10.000 polnische Soldaten seien mittlerweile dort stationiert, sagte Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak laut der polnischen Nachrichtenagentur WNP in einem Fernsehinterview. „Wir müssen auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein, wir schließen nichts aus. Deshalb haben wir beschlossen, Truppen näher an die Grenze zu verlegen, um den Angreifer abzuschrecken“, betonte er.

Update vom 10. August, 9.47 Uhr: Rund fünf Stunden währende, nächtliche Attacken mit iranischen Shahed-Drohnen meldet die Ukraine. Russland habe in der Nacht insgesamt zehn Angriffsdrohnen eingesetzt, der Angriff sei von Nordosten aus der russischen Region Kursk erfolgt. Sieben Drohnen habe die ukrainische Armee zerstört, heißt es. Die Angaben sind nicht unabhängig verifiziert.

Ukraine-News: Russland meldet neue Drohnen-Attacke auf Moskau und die Krim

Kiew – Im Ukraine-Krieg rücken Drohnen in den Fokus. Britische Geheimdienste betonten jetzt ihre Gefahr für russische Schiffe im Schwarzen Meer. Zuletzt gab es Angriffe auf das Landungsschiff „Olenegorski gornjak“ und den russischen Tanker „Sig“. Außerdem kam es vermehrt zu Angriffen auf die Region Moskau und Explosionen auf der Krim.

Offenbar ist der Drohnen-Krieg auch Teil der Gegenoffensive der Ukraine (siehe Karte). Die Folgen der Drohnenangriffe auf Moskau stehen allerdings in keinerlei Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der von Russland angegriffenen Ukraine – dort wurden bereits Tausende Zivilisten getötet. Die Ukraine hofft nun auf Hightech-Geräte zur Manipulation russischer Drohnen und erhielt wohl auch Luftabwehrraketen aus Großbritannien. Russland wiederum installiert Barrieren vor der Krim.

News zum Ukraine-Krieg: Russland meldet 13 Drohnen über der Krim und Moskau

Nun meldete die russische Seite im Ukraine-Krieg, nahe der von Russland annektierte Halbinsel Krim der Nacht elf ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben. Außerdem seien zwei Drohnen abgeschossen worden, die in Richtung der Hauptstadt Moskau flogen, erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag (10. August) auf Telegram.

Zwei ukrainische Drohnen seien in der Nähe der Stadt Sewastopol abgeschossen worden, „neun weitere (…) sind ins Schwarze Meer gestürzt“, hieß es. Nach Angaben des Ministeriums gab es keine Meldungen über Schäden oder Opfer in den betroffenen Gebieten.

News zum Ukraine-Krieg: Nächster Drohnenangriff auf Moskau binnen kurzer Zeit

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin meldete am Donnerstagmorgen (10. August) bei Telegram einen neuen Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt. „In den frühen Morgenstunden… schossen die Luftverteidigungskräfte zwei Militärdrohnen ab, die auf dem Weg nach Moskau waren“, zitierte ihn die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Es ist der mindestens vierte Angriff auf Moskau binnen einer Woche. Erst am Mittwoch waren nach russischen Angaben zwei ukrainische Kampfdrohnen abgeschossen worden, die auf Moskau zusteuerten. Die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo ließen zwischenzeitlich keine Flugzeuge starten und landen. (mit Agenturmaterial)

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