Ukraine-News ++ Russische Militärbasen auf der Krim durch Raketenangriff beschädigt ++

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben russische Militärstützpunkte auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Raketen angegriffen. Die Folgen der Attacken würden später veröffentlicht, sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes in Kiew, Andrij Jussow, der Zeitschrift „Babel“.

Medienberichten zufolge wurden Ziele im Gebiet der Militärflughäfen Belbek und Katscha angegriffen. Während im Internet Videos verbreitet wurden, auf denen Explosionen zu hören und Rauchwolken zu sehen sind, teilten die Behörden der seit 2014 von Moskau annektierten Krim mit, alle Angriffe seien abgewehrt worden.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

„Den neuesten Informationen zufolge hat unsere Flugabwehr eine Raketenattacke auf Sewastopol abgewehrt“, schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt, Michail Raswoschajew, auf seinem Telegram-Kanal. Seinen Angaben nach stammen die dichten Rauchwolken und der -geruch in der Bucht von Sewastopol von einer Nebelwand, die zum Schutz vor den Raketenangriffen versprüht worden sei. Ob die Raketentrümmer in der Stadt Schäden angerichtet haben, müsse noch geprüft werden.

Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind berichtete von mehreren Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeugen, die in Richtung Werchnesadowoje, einer Ortschaft nordöstlich von Sewastopol, unterwegs waren. In einigen Stadtteilen sei der Strom ausgefallen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:26 Uhr – Weitere Tote nach russischem Beschuss in Kupjansk gefunden

In der ukrainischen Stadt Kupjansk sind nach dem russischen Beschuss weitere Todesopfer gefunden worden. Der Einschlag eines Marschflugkörpers vom neuartigen Typ „Grom-E1“ habe am Dienstag sechs Männer und zwei Frauen getötet, gab die regionale Militärverwaltung bekannt. Zuvor war von sechs Toten die Rede.

Zwei der Toten sollen freiwillige Evakuierungshelfer gewesen sein. Nach Angaben des Militärchefs der Region Charkiw, Oleh Synegubow, zerstörte der russische Marschflugkörper drei Autos, in denen die Zivilisten saßen.

14:35 Uhr – Schwedisches Fernsehteam in der Ukraine von russischer Drohne angegriffen

Ein Team des schwedischen Fernsehsenders TV4 ist im Frontgebiet im Südosten der Ukraine nach eigenen Angaben von einer russischen Drohne angegriffen worden. Der Reporter Johan Fredriksson und der Fotograf Daniel Zdolsek seien bei dem Vorfall am Dienstag unverletzt geblieben, berichtete der Sender. Ihr lokaler Produzent sowie zwei ukrainische Polizisten, die die Journalisten eskortierten, seien dagegen leicht verletzt worden. Ihr Auto und ihre Kameraausrüstung seien komplett zerstört worden.

Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie im Süden der Ukraine

Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie im Süden der Ukraine

Quelle: picture alliance/AA/Andre Alves

„Diesmal hatten wir Glück. Die russische Rakete, die von einer Drohne abgeworfen wurde, die wir gehört haben, schlug in unserem Auto direkt im Kofferraum ein. Zum Glück befand sich niemand im Auto“, sagte Fredriksson. „So sieht es derzeit für Millionen Menschen in der Ukraine aus: ständige Lebensgefahr.“

13:24 Uhr – Ukraine führt Sprengstoff-Anschlag auf russische Flugzeuge und Helikopter durch

Saboteure haben nach Angaben des ukrainischen Militärgerheimdienstes HUR zwei Flugzeuge und einen Hubschrauber auf einem Militärflugplatz bei Moskau zerstört. Auf dem streng bewachten Flugplatz Tschkalowski sei Sprengstoff an den Maschinen angebracht worden, der am vergangenen Montag explodierte, teilte die Behörde am Mittwoch auf ihrem Telegram-Kanal mit.

Beim Hubschrauber, einer Mi-28, sei das Heckteil durch die Sprengung zerstört worden. Die Schäden an den beiden Flugzeugen, einer An-148 und einem Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20, präzisierte HUR nicht, sondern teilte lediglich mit, dass eine schnelle Reparatur nicht zu erwarten sei.

13:02 Uhr – Putin empfängt Chinas Außenminister in St. Petersburg

Wladimir Putin wird heute den obersten Diplomaten Chinas, Wang Yi, zu Gesprächen in St. Petersburg treffen. Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau weiter mitteilte, wird Putin „den chinesischen Außenminister empfangen“. Wang hält sich zu einem viertägigen Besuch in Russland auf und hatte am Montag bereits seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow getroffen.

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Der Kreml will nicht zuletzt infolge seiner Ukraine-Offensive seine Beziehungen zu China stärken. Peking hat das russische Vorgehen in der Ukraine bisher nicht verurteilt. Russland ist wegen der Ukraine international zunehmend isoliert.

12:44 Uhr – Friedensgruppen fordern Asyl für russische Kriegsdienstverweigerer

Friedensgruppen fordern einen besseren Schutz und Asyl für russische Kriegsdienstverweigerer und Deserteure. Nach einer Studie des unabhängigen Analyse-Netzwerks „RE: Russia“ hätten seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine mindestens 250.000 militärdienstpflichtige Männer das Land verlassen, teilten die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden und der Verein Connection mit. Der größte Teil sei nach Kasachstan, Armenien, Serbien oder in die Türkei gegangen.

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11:53 Uhr – Kiesewetter: „Müssen begreifen, dass wir Kriegsziel sind“

Roderich Kiesewetter (CDU), kritisiert die mangelnde Umsetzung der in der sogenannten „Zeitenwende-Rede“ von Bundeskanzler Olaf Scholz formulierten Ziele. „Die Zeitenwende-Rede war historisch, aber sie ist inzwischen Geschichte“, so Kiesewetter im Interview mit „Phoenix“. Weder erfülle Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel, noch erhalte der Verteidigungsminister die notwendigen finanziellen Mittel. Auch die Unterstützung für die Ukraine bleibe „erheblich hinter den Möglichkeiten dieses Landes zurück“. Er bemängelt, dass die Bundesrepublik als viert stärkste Wirtschaftsmacht der Welt nur 18 Kampfpanzer liefere, „es ist von allem zu wenig“. Man müsse die eigene Bevölkerung darauf vorbereiten, mehr zu tun. „Wir müssen begreifen, dass wir Kriegsziel sind“, so der Christdemokrat.

10:50 Uhr – Kampfjet bei Trainingsflug über Westrussland abgestürzt

Im westrussischen Gebiet Woronesch ist ein Kampfjet vom Typ Su-34 offiziellen Angaben zufolge bei einem Trainingsflug abgestürzt. „Die zweiköpfige Crew des Flugzeugs hat sich herauskatapultiert und wurde zum Heimatflughafen gebracht“, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau laut Nachrichtenagentur Interfax mit. Beide Piloten sind demnach wohlauf. Die Maschine sei weitab von einer Ortschaft abgestürzt und habe keine Munition an Bord gehabt.

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„Ursache des Absturzes könnte ein technisches Versagen sein“, heißt es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Nähere Details wurden nicht bekannt. Die Su-34 gilt als moderner Jagdbomber, der zwar noch zu Sowjetzeiten entwickelt wurde, aber erst 2006 in Serienproduktion ging. Insgesamt wurden offiziellen Angaben nach rund 150 Stück produziert. Im Zuge des Angriffskriegs gegen die Ukraine sollen den Waffenanalysten der Investigativgruppe Oryx mindestens 20 Flieger dieser Art zerstört worden oder abgestürzt sein.

09:36 Uhr – Russland führt Schießübungen in der Ostsee durch

Russland hat nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums Schießmanöver auf Übungsziele in der Ostsee durchgeführt. Die Besatzung eines Kriegsschiffes habe eine Reihe geplanter Übungen durchgeführt, bei denen sie in einer „schwierigen Störumgebung“ auf Oberflächen- und Luftziele geschossen und dabei elektronische Gegenmaßnahmen eines möglichen Feindes eingesetzt habe, teilt das Ministerium mit.

Eine russische Korvette der Karakut-Klasse im Golf von Finnland am 30. Juli 2023

Eine russische Korvette der Karakut-Klasse im Golf von Finnland am 30. Juli 2023

Quelle: picture alliance/ZUMAPRESS.com/Alexander Kazakov/Kremlin Pool

„Das Seegebiet der Baltischen Flotte, in dem die Übung stattfand, wurde vorübergehend als gefährlich für die zivile Schifffahrt und Luftfahrt erklärt“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums auf der Nachrichtenplattform Telegram. Wann die Übungen stattfanden, ist nicht bekannt. Die Ostseeflotte der russischen Marine hat ihr Hauptquartier in Kaliningrad, einer russischen Exklave an der Ostsee zwischen den Nato-Staaten Polen und Litauen.

08:25 Uhr – London sieht taktische ukrainische Fortschritte bei Bachmut

Die ukrainische Gegenoffensive kommt nahe der Stadt Bachmut im Osten des Landes nach britischen Angaben voran. Die Rückeroberung der Dörfer Klischtschjiwka und Andrijiwka südlich der Stadt bringe die ukrainischen Truppen näher an eine der Hauptversorgungsrouten der russischen Besatzer heran, die Straße T 05-13, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Zudem sei die russische Verteidigung von Bachmut geschwächt, nachdem russische Luftlandetruppen an die Front im südukrainischen Saporischschja verlegt worden seien. „Russland hält jedoch weiterhin die Eisenbahnlinie, die zwischen Klischtschjiwka und der T 05-13 entlang einer Böschung verläuft und ein leicht zu verteidigendes Hindernis darstellt“, hieß es in London weiter.

07:41 Uhr – Feuer in Raffinerie nach russischem Drohnenangriff

In der zentralukrainischen Region Poltawa ist nach Angaben von Gouverneur Dmytro Lunin auf dem Gelände der Ölraffinerie Krementschuk nach einem russischen Drohnenangriff ein Feuer ausgebrochen. Der Betrieb sei vorübergehend eingestellt worden. Informationen zu möglichen Opfern lägen nicht vor.

6:22 Uhr – Bürgermeister warnt vor Unfallgefahr im AKW Saporischschja

Der Bürgermeister der von russischen Soldaten besetzten ukrainischen Kraftwerksstadt Enerhodar warnt vor einem wachsenden Risiko atomarer Unfälle im frontnahen Atomkraftwerk Saporischschja. „Die Befürchtung wird mit jedem Tag größer, weil es gleich mehrere gefährliche Faktoren gibt“, sagte Dmytro Orlow der Deutschen Presse-Agentur. Er übt seine Funktion als Leiter einer zivil-militärischen Verwaltung von der namensgebenden Großstadt Saporischja im Süden der Ukraine aus und hat Enerhodar – die Werkssiedlung der Anlage – nach der Besetzung durch russische Soldaten verlassen.

Dmytro Orlow sieht große Unfall-Gefahr im Atomkraftwerk Saporischschja

Dmytro Orlow sieht große Unfall-Gefahr im Atomkraftwerk Saporischschja

Quelle: Oliver Weiken/dpa

Groß sei die Gefahr einer technischen Katastrophe, sagte Orlow. „Das Kraftwerk muss nun von außen versorgt werden und allein seit September gab es sechs Zwischenfälle, bei denen die Stromversorgung unterbrochen wurde. In den 40 Jahren zuvor gab es keinen einzigen solchen Zwischenfall“, warnte er.

05:39 Uhr – Russland meldet Feuer in Sotschi

In der Schwarzmeerstadt Sotschi ist nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA in der Nähe des Flughafens und unweit eines Öllagers ein Feuer ausgebrochen. Die Brandursache ist unklar. Der russische Nachrichtensender „Marsh“ veröffentlicht auf Telegram ein Video, das eine große Rauchsäule über der Stadt zeigt. Vor dem Ausbruch des Feuers seien Explosionen zu hören gewesen.

Am Morgen sei das Feuer gelöscht worden, sagte Bürgermeister Alexej Kopaigorodski. Opfer habe es keine gegeben.

03:35 Uhr – Scholz warnt in UN-Rede vor Scheinlösungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor den Vereinten Nationen vor Scheinlösungen bei der Suche nach Frieden in der Ukraine gewarnt. „Frieden ohne Freiheit heißt Unterdrückung“, sagte Scholz bei der UN-Generaldebatte in New York. „Frieden ohne Gerechtigkeit nennt man Diktat. Das muss nun endlich auch Moskau verstehen.“

Olaf Scholz bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen

Olaf Scholz bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen

Quelle: Getty Images via AFP/MICHAEL M. SANTIAGO

Scholz sagte, die Ukrainerinnen und Ukrainer würden um die Wahrung genau der Prinzipien kämpfen, „denen wir alle uns in der UN-Charta verpflichtet haben“. Der russische Angriffskrieg stürze aber nicht nur die Ukraine in großes Leid, fügte Scholz hinzu. „Unter Inflation, wachsender Verschuldung, Düngemittelknappheit, Hunger und steigender Armut leiden Bürgerinnen und Bürger weltweit.“

„Weil dieser Krieg unerträgliche Folgen rund um den Globus hat, ist es gut und richtig, dass sich die Welt auch an der Suche nach Frieden beteiligt“, sagte Scholz weiter. „Und zugleich müssen wir uns vor Scheinlösungen hüten, die ‚Frieden‘ lediglich im Namen tragen.“ Russland sei für diesen Krieg verantwortlich. „Und es ist Russlands Präsident (Wladimir Putin), der ihn mit einem einzigen Befehl jederzeit beenden kann.“

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00:01 Uhr – Selenskyj und Scholz sprechen vor UN-Sicherheitsrat

Der UN-Sicherheitsrat in New York befasst sich am Mittwoch ab 11 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) in einer offenen Sitzung mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bei dem Treffen werden unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der russische Außenminister Sergej Lawrow sprechen. Der UN-Sicherheitsrat als das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen ist im Ukraine-Krieg blockiert, weil Russland als eines der fünf ständigen Mitglieder ein Veto-Recht hat.

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