Ukraine-News: ++ Russische Justiz löst renommiertes Sacharow-Zentrum auf ++

Die russische Justiz hat die Auflösung des renommierten Sacharow-Zentrums angeordnet. Zur Begründung führte ein Gericht in der Hauptstadt Moskau am Freitag an, in dem Zentrum fänden nicht genehmigte Konferenzen und Ausstellungen statt. Das nach dem sowjetischen Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow benannte Menschenrechts-Zentrum war vor knapp drei Jahrzehnten gegründet worden. Es gehörte zu den wenigen Organisationen, welche die offizielle Sichtweise des Kreml infrage stellten, auch im Hinblick auf Moskaus militärische Intervention in der Ukraine.

Bereits im Frühjahr war das Sacharow-Zentrum unter Verweis auf das Gesetz zu „ausländischen Agenten“ gezwungen worden, seine historischen Räumlichkeiten in Moskau zu verlassen. Parallel zu seiner Offensive in der Ukraine nutzt die russische Führung ein Arsenal immer weiter reichender Gesetze, um jedwede Kritik von Einzelpersonen oder Organisationen am Kreml zu unterbinden.

Die meisten Oppositionellen sitzen hinter Gittern oder sind im Exil, führende Menschenrechtsgruppen wurden verboten. Im Januar hatte ein Gericht bereits die Schließung der ältesten Menschenrechtsorganisation Russlands, der Moskauer Helsinki-Gruppe, angeordnet.

Die Menschenrechtsorganisation Memorial, die sich als wichtiger Pfeiler der Zivilgesellschaft etabliert hatte, war Ende 2021 von den russischen Behörden aufgelöst worden – nur wenige Monate bevor Kreml-Chef Wladimir Putin Truppen in die Ukraine schickte.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

17:30 Uhr – USA erlauben Weitergabe von F-16-Jets an die Ukraine

Die USA haben den Niederlanden und Dänemark die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine erlaubt. Das verlautete am Freitag aus Regierungskreisen in Washington und in Europa. Es war nicht sofort klar, wann ukrainische Piloten die ersten F-16 erhalten, aber sie müssen zunächst eine mindestens sechsmonatige Ausbildung an den Flugzeugen absolvieren. Für die Ukraine bedeutet die Entscheidung der US-Regierung einen Erfolg, sie hatte schon lange um die Kampfjets gebeten.

Mit der Entscheidung wolle Washington sicherstellen, dass die Kampfflugzeuge der Ukraine zur Verfügung gestellt werden könnten, sobald die Piloten ihre Ausbildung abgeschlossen hätten, sagte eine Gewährsperson im Weißen Haus der Nachrichtenagentur AP. US-Außenminister Anthony Blinken sicherte Anfang dieser Woche in einem Brief an seine niederländischen und dänischen Amtskollegen zu, dass die USA alle Anträge von Drittparteien auf die Lieferung von F-16 an die Ukraine im Schnellverfahren genehmigen würden. Der dänische Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen sagte am Freitag, die Ausbildung der ukrainischen Piloten beginne noch in diesem Monat.

In der Ostukraine begrüßten die Piloten von Kampfhubschraubern die Nachricht. Russland sei in der Luft klar im Vorteil, aber die Einführung moderner Kampfjets könnte das Kräfteverhältnis zugunsten Kiews dramatisch verschieben, erklärten sie. Die ukrainischen Streitkräfte nutzen bisher jahrzehntealte Modelle aus der Sowjetzeit, die durch Raketenangriffe russischer Kampfjets verwundbar sind, wie Hauptmann Jewgen Rakita sagte, ein Sprecher der 18. Heeresfliegerbrigade. „Ein moderner Krieg kann nicht ohne Luftfahrt(fähigkeiten) gewonnen werden“, sagte er.

17:02 Uhr – US-Regierung verlängert Schutzstatus für die Ukraine

Angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat die US-Regierung den Schutzstatus für in die Vereinigten Staaten geflohene Ukrainer verlängert. Der vorübergehende Schutzstatus (TPS) gelte für weitere 18 Monate bis April 2025, teilte das US-Heimatschutzministerium am Freitag mit.

„Die andauernde russische Militärinvasion in der Ukraine und die daraus resultierende humanitäre Krise machen es erforderlich, dass die Vereinigten Staaten den Ukrainern, die möglicherweise nicht in ihr Land zurückkehren können, weiterhin Sicherheit und Schutz bieten“, sagte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas. „Wir werden den Ukrainern weiterhin unsere Unterstützung durch diese vorübergehende Form der humanitären Hilfe anbieten.“

Das Schutzprogramm TPS gewährt eine befristete Aufenthaltsgenehmigung für die USA. Es ist für Menschen aus Ländern gedacht, die von Naturkatastrophen oder Krieg heimgesucht wurden. Bewerber müssen eine Sicherheitsüberprüfung bestehen. Derzeit profitieren rund 26.000 Ukrainer in den USA von dem Programm. Nach Einschätzung des Heimatschutzministeriums könnten rund 166.000 weitere Menschen Anspruch auf den Schutzstatus haben.

15:36 Uhr – Gasspeicher in der EU zu 90 Prozent gefüllt

Zweieinhalb Monate vor dem Zieldatum sind die Gasspeicher in der Europäischen Union zu 90 Prozent gefüllt. Die EU gehe „gut gerüstet“ in den bevorstehenden Winter, teilte die Kommission in Brüssel am Freitag mit. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatten die 27 Mitgliedsländer im Sommer 2022 beschlossen, dass die Gasspeicher in der EU zum 1. November im Schnitt zu 90 Prozent gefüllt sein sollen.

Die EU will die Abhängigkeit von russischem Erdgas weiter verringern. Im ersten Quartal diesen Jahres lieferte Russland noch 15 Prozent der Gasimporte. Ein Jahr zuvor waren es noch 30 Prozent gewesen. Importiert wird stattdessen mehr Flüssiggas (LNG) aus den USA und Erdgas aus Norwegen.

14:44 Uhr – Innensenator Grote lobt Umzug von Donezk ins Volksparkstadion

Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) hat den Umzug des ukrainischen Fußball-Meisters Schachtar Donezk ins Volksparkstadion für die Champions-League-Heimspiele gelobt. „Das ist ein tolles Beispiel für Hilfe, Partnerschaft und Unterstützung im Sport. Von Verein zu Verein, von Stadt zu Stadt“, sagte der Politiker während einer Presseveranstaltung zu dem Radsport-Event Cyclassics.

Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine finden die Heimspiele von Schachtar nicht mehr in der Ukraine statt. Am Freitagmorgen war bestätigt worden, dass der Club seine Königsklasse-Heimspiele in der Arena des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV austragen wird. Beide Vereine hatten sich geeinigt, die Europäische Fußball-Union UEFA habe dem Stadionwechsel zugestimmt, hieß es in der HSV-Mitteilung.

„Da freuen wir uns enorm. Einmal sportlich, weil wir uns immer freuen, wenn im Volksparkstadion internationaler Fußball stattfindet“, sagte Grote. „Auf der anderen Seite ist das ein Baustein in der ganzen freundschaftlich-partnerschaftlichen Beziehung zur Ukraine.“

In Hamburg habe eine große ukrainische „Community“, erklärte der Innensenator. „Das wird auch bei der Entscheidung wahrscheinlich eine Rolle gespielt haben. Aus der ganzen Metropolregion, aus Norddeutschland und der Stadt Hamburg selbst werden viele tausende Ukrainer ins Stadion gehen“. Grote freue sich auf „eine richtig klasse Kulisse“.

Der HSV übernimmt für die Ukrainer die komplette organisatorische Umsetzung der Spieltage und erhält dafür eine Umsatzbeteiligung. Am 31. August steht die Auslosung der Gruppenphase an. Dann steht fest, welche europäischen Top-Clubs zunächst in den drei Gruppenphase-Partien kommen werden.

12:47 Uhr – Ukrainischer Botschafter hofft auf rasche Entscheidung zu Taurus

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hofft auf eine rasche und positive Entscheidung zur Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für sein Land. „Ich freue mich, dass die Unterstützung dafür steigt. Ich hätte es gern, wenn die Diskussion nicht so lange dauert wie die ganze Leoparden-Diskussion“, sagte er in Dresden nach einem Treffen mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Der CDU-Politiker hatte sich vehement gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ausgesprochen und den Satz geprägt. „Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten?“.

Er wolle nicht, dass Waffenlieferungen Auseinandersetzungen zwischen Parteien und Wählern in Deutschland auslösen, sagte Makeiev der Deutschen Presse-Agentur. „Sondern Waffen werden gebraucht, um sich in diesem Krieg verteidigen zu können und diesen Krieg zu gewinnen.“ Es liege im Interesse Deutschlands und jedes Staatsbürgers, dass dieser Krieg von der Ukraine gewonnen werde, damit „ganz Europa ruhig schläft“.

Die Ukraine fordert seit Längerem von der Bundesregierung die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich dazu am Sonntag zurückhaltend.

10:04 Uhr – Russland will laut London neues Geschichts-Schulbuch für besetzte Gebiete

Russland setzt nach Angaben der britischen Regierung nicht nur seine Kämpfe, sondern auch seinen Informationskrieg in der Ukraine fort. Das Verteidigungsministerium in London verwies auf ein neues Lehrbuch über russische Geschichte, das ab dem 1. September auch an Schulen in den besetzten Gebieten ausgegeben werden solle. „Das Buch lobt die sogenannte militärische Spezialoperation und beschreibt die Ukraine als einen ultra-terroristischen Staat.“

Der Vizechef der Kremlverwaltung, Sergej Kirijenko, sei am 15. August nach Donezk im russisch besetzten Teil der Ostukraine gereist, hieß es im täglichen Update der Briten beim Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. Er habe dort Schulen besucht und deren Integration ins russische Bildungssystem überprüft.

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In der Region Saporischschja habe die Besatzungsverwaltung Anweisungen aus Russland bekommen, die neue Standards bei der Akkreditierung von Bildungseinrichtungen beträfen, schrieben die Briten. In Medien der besetzten Gebiete würden auch Journalisten aus Russland eingesetzt. „Ziel von Russland ist es, einen kremlfreundlichen Informationsraum in den besetzten Gebieten zu schaffen, um die ukrainische Nationalidentität zu untergraben.“

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

09:05 Uhr – Ukraine verfehlt laut Bericht Hauptziel ihrer Gegenoffensive

Die ukrainischen Truppen werden nach einem Bericht der „Washington Post“ die strategisch wichtige Stadt Melitopol im Südosten des Landes nicht erreichen. Damit würde die Ukraine das Hauptziel ihrer Gegenoffensive, die Unterbrechung der russischen Landverbindung zur bereits seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim, verfehlen, berichtete die Zeitung am Donnerstagabend (Ortszeit). Sie berief sich dabei auf US-Geheimdienstkreise.

Die ukrainischen Streitkräfte, die von der Siedlung Robotyne aus in Richtung des etwa 75 Kilometer entfernten Melitopol vordringen, würden voraussichtlich mehrere Kilometer außerhalb der Stadt bleiben. Grund dafür sind nach Einschätzung der Geheimdienste die von Russland angelegten Minenfelder und Schützengräben in der Region, hieß es in dem Bericht.

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

Melitopol sei für die bereits seit mehr als zwei Monaten andauernde Gegenoffensive der Ukraine von entscheidender Bedeutung, da die Stadt als Tor zur Halbinsel Krim gelte, hieß es weiter. Sie liege an der Kreuzung zweier wichtiger Autobahnen und einer Eisenbahnlinie, die es Russland ermöglichten, Militär und Ausrüstung von der Krim in andere besetzte Gebiete im Süden der Ukraine zu transportieren.

Die Ukraine wehrt seit dem 24. Februar 2022 mit westlicher militärischer Unterstützung eine russische Invasion ab. Vor gut zehn Wochen hat sie eine Gegenoffensive begonnen.

08:37 Uhr – Strack-Zimmermann: Zügig über Taurus-Lieferung an Ukraine entscheiden

Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich für eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen. Sie sagte im ARD-„Morgenmagazin“: „Wir entscheiden, und wir müssen schnell entscheiden.“ Die Ukraine müsse die Marschflugkörper schnell bekommen. Strack-Zimmermann erinnerte daran, dass in der Ukraine jeden Tag Menschen sterben, Kinder verschleppt und Frauen vergewaltigt würden. Eine monatelange Diskussion könne man sich deshalb nicht erlauben.

Die Ukraine fordert seit Längerem von der rot-grün-gelben Bundesregierung die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich am Sonntag zurückhaltend. Im ZDF-„Sommerinterview“ sagte er, so wie in der Vergangenheit werde die Bundesregierung jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen – was gehe, was Sinn ergebe, was der deutsche Beitrag sein könne. Strack-Zimmermann erklärte dazu: „Wenn man schon sagt, was der Kanzler ja auch gesagt hat, er stünde an der Seite der Ukraine, wir würden alles machen, um ihr zu helfen, ist es Zeit, auch hier grünes Licht zu geben.“

Es gibt Befürchtungen, dass die Geschosse auch russisches Territorium erreichen könnten. Strack-Zimmermann sagte: „Ich kann Ihnen nur sagen, dass die Ukraine in den anderthalb Jahren sich immer an die Regeln gehalten hat. Und ein solcher Marschflugkörper wird nicht einfach unter das Flugzeug gehängt und einfach mal so abgeschossen, sondern er wird programmiert.“ Die Marschflugkörper sollten dazu dienen, russischen Nachschub im Krieg gegen die Ukraine zu zerstören.

07:16 Uhr – In Ukraine gestarteter Frachter erreicht Istanbul

Ein im ukrainischen Odessa gestartetes Containerschiff hat Istanbul erreicht. Die „Joseph Schulte“ durchfuhr den Bosporus, wie ein Reuters-Augenzeuge berichtete. Die Meerenge verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer. Laut Lokalmedien soll der Frachter im Hafen von Ambarli im Süden Istanbuls anlegen.

Das vom deutschen Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betreute Schiff hatte über rumänische und bulgarische Hoheitsgewässer türkisches Gebiet erreicht. Das Containerschiff lag seit dem 23. Februar 2022 in der ukrainischen Hafenstadt vor Anker und war dann am Mittwoch Richtung Istanbul aufgebrochen. Das Schiff gehört einer chinesischen Bank und der Hamburger Firma Bernhard Schulte. BSM sei den verschiedenen beteiligten Parteien dankbar, die eine sichere Passage des Schiffs ermöglichten.

Vergangene Woche hat die Ukraine die Einrichtung eines „humanitären Korridors“ im Schwarzen Meer angekündigt. Durch diese Passage sollen Frachtschiffe, die seit Kriegsbeginn in Häfen festsitzen, das Land trotz russischer Drohungen verlassen können.

04:56 Uhr – Reaktion auf Wagner-Präsenz: Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus

Litauen hat als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland vorübergehend geschlossen. Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes sind von Freitag an die beiden Kontrollpunkte Sumskas und Tverecius bis auf Weiteres dicht. Die anderen Grenzübergänge zwischen Litauen und dem autoritär regierten Belarus sollen geöffnet bleiben.

Der Grenzübergang Sumskas zwischen Litauen und Belarus (Foto: 12.8.2023)

Der Grenzübergang Sumskas zwischen Litauen und Belarus (Foto: 12.8.2023)

Quelle: AFP/PETRAS MALUKAS

Litauen ist wie Polen und Lettland besorgt wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im eng mit Moskau verbündeten Nachbarland. Deren Truppen hatten nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager in Belarus aufgeschlagen. Die Lage ist zudem angespannt, weil Migranten aus Krisengebieten nach Litauen gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gezielt befördert wird, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen.

Nach Angaben von Innenministerin Agne Bilotaite sollten nach der Grenzschließung Betonblöcke und Stacheldrahtrollen an den beiden Kontrollpunkten errichtet werden. Der Grenzverkehr wird auf den Übergang Medininkai umgeleitet, den größten und technisch am besten ausgestatteten der sechs Kontrollpunkte an der 680 Kilometer langen Grenze Litauens zu Belarus. Dies soll Bilotaite zufolge auch den Schmuggel von Waren eindämmen.

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04:32 Uhr – Russland: Gebäude bei Drohnenangriff in Moskau beschädigt

Das russische Verteidigungsministerium teilte in einem Statement auf Telegram mit, eine unbemannte Drohne in Moskau hätte seine Flugbahn geändert, nachdem es von der Luftabwehr ins Visier genommen wurde und sei auf ein Bürogebäude gestürzt.

00:24 Uhr – Ukrainischer Präsident kündigt Rüstungsindustrieschau im Herbst an

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für den Herbst ein „Forum der Rüstungsindustrie“ in der Ukraine angekündigt. „Zum ersten Mal wird auf der Staatsebene eine Veranstaltung von solchem Ausmaß stattfinden“, sagte Selenskyj bei seiner täglichen Abendansprache via Telegram. Bei der Veranstaltung sollen ukrainische und ausländische Rüstungshersteller ihre Produktion präsentieren.

Selenskyj zufolge können dabei auch Möglichkeiten für neue Produktionsstätten in der Ukraine ausgelotet werden. Zudem sollen bei der Veranstaltung die bisherigen Errungenschaften des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine vorgezeigt werden. „Nationen haben das Recht auf Verteidigung. Wir bauen das Arsenal der Freien Welt gemeinsam“, führte der ukrainische Präsident aus.

Bei seiner Ansprache dankte er auch Deutschland für die jüngste Lieferung von Startgeräten für das Flugabwehrsystem Iris-T. „Es ist ein kraftvolles und notwendiges Flugabwehrsystem. Ich danke Deutschland für die Hilfe beim Schutz gegen den russischen Terror“, sagte Selenskyj.

Selenskyj im Juli 2023

Selenskyj im Juli 2023

Quelle: AP/Clodagh Kilcoyne

23:45 Uhr – USA genehmigen Entsendung von F-16 aus Dänemark und Niederlanden nach Kiew

Die USA genehmigen nach eigenen Angaben die Entsendung von F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden in die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland, sobald die Pilotenausbildung abgeschlossen ist. Das teilte ein US-Regierungsvertreter mit. Die Ukraine hat sich aktiv um die in den USA hergestellten F-16-Kampfflugzeuge bemüht, um der russischen Luftüberlegenheit etwas entgegenzusetzen. Dänemark und die Niederlande, die die Ausbildungskoalition anführen, hatten kürzlich um diese Zusicherungen aus Washington gebeten.

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23:20 Uhr – Selenskyj begrüßt deutschen Botschafter Jäger

Der neue deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sein Beglaubigungsschreiben überreicht. „Wir unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit“, schrieb Jäger am Donnerstag zu diesem Anlass auf der Online-Plattform X, die vorher Twitter hieß. Der 59-jährige Diplomat hatte bereits im Juli als Botschafter in Kiew die Nachfolge von Anka Feldhusen angetreten.

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Der ukrainische Präsident begrüßte bei der Zeremonie auch die neuen Botschafter von Indonesien, Schweden, Chile, Kolumbien und Peru. In seinem Telegram-Kanal gab Selenskyj an, mit jedem von ihnen ein separates Gespräch zu Landesbeziehungen und dem Schutz des Völkerrechts geführt zu haben.

23:08 Uhr – Russland verdächtigt weiteren US-Bürger der Spionage

Die russischen Behörden gehen wegen „Spionageverdachts“ gegen einen russischstämmigen US-Bürger vor. Das Lefortowo-Gericht gab die neuen Vorwürfe gegen den bereits wegen Bestechung zu einer Haftstrafe verurteilten Geschäftsmann nach Angaben russischer Staatsmedien am Donnerstag bekannt. Informationen über die genauere Art der Vorwürfe seien derzeit noch nicht bekannt.

Der Mann wurde nach Medienangaben in Russland geboren, zog aber später in die Vereinigten Staaten und nahm dort die US-Staatsbürgerschaft an. Im September 2022 wurde der Unternehmensmanager in Moskau nach Bestechungsvorwürfen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch das Umfeld des früheren russischen Vizeregierungschefs Arkadi Dworkowitsch soll nach offiziellen Angaben in den Fall verwickelt gewesen sein.

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„Politico“-Korrespondentin Eva Hartog

22:46 Uhr – Selenskyj bedankt sich bei Deutschland für Luftabwehrsystem

Die Ukraine hat zwei Iris-T-Luftabwehrsysteme aus Deutschland erhalten, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Ansprache mitteilt. Selenskyj bedankte sich bei Deutschland für die Lieferung der Waffen, die er als leistungsstarkes und dringend benötigtes System bezeichnete. Iris-T ist ein Flugabwehrsystem mittlerer Reichweite. Es besteht aus einem Radar, Abschussvorrichtungen und Raketen.

21:59 Uhr – Anwalt: Chef von russischer Wahlbeobachter-Organisation festgenommen

Der Co-Vorsitzende der angesehenen russischen Wahlbeobachtungs-Organisation Golos, Grigori Melkonjanz, ist am Donnerstag festgenommen worden. Das gab sein Anwalt bekannt, wie russische Staatsmedien berichteten. Dem Juristen zufolge wurde gegen Melkonjanz Anklage wegen mutmaßlicher Leitung einer „unerwünschten Organisation“ erhoben. Bei einer Verurteilung können Melkonjanz bis zu sechs Jahre Haft drohen.

21:17 Uhr – Regierungsvize zuversichtlich zu EU-Beitrittsverhandlungen

Die ukrainische Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna hat sich zuversichtlich geäußert, dass die Ukraine bis Oktober die Weichen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen stellen kann. Bis dahin werde das Land alle vereinbarten gesetzgeberischen und institutionellen Schritte sicherstellen, sagte sie am Donnerstag bei einer Konferenz in Kiew sagte. Für die vollständige Umsetzung dieser grundlegenden Reformen würden hingegen noch Jahre nötig sein.

20:21 Uhr – Ukraine ruft Wehrfähige auf – „Überwindet die Angst“

Mitten in ihrer bereits seit mehr als zwei Monaten andauernden Gegenoffensive startet die Ukraine eine Rekrutierungskampagne. In professionell gestalteten Videos beschreiben bekannte Soldaten ihre Ängste, was einem wesentlichen Hindernis bei der Rekrutierung entgegenwirken soll. „Wir sind alle nur Menschen“, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. „Wir überwinden diese Angst, um zu gewinnen.“ Zugleich mahnte Maljar alle Bürger im wehrfähigen Alter, dass sie ihrer Pflicht nachkommen und die Einberufungsbehörden über ihre persönlichen Informationen auf dem Laufenden halten müssen. Die Ministerin betonte, dass nicht alle, die sich deshalb meldeten, automatisch eingezogen würden und auch nicht alle Eingezogenen im Kampfgebiet zum Einsatz kämen.

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