Ukraine-News ++ Putin warnt vor möglichem Nato-Beitritt der Ukraine ++

Nach dem Nato-Gipfel in Vilnius hat der russische Präsident Wladimir Putin vor den Folgen eines möglichen Beitritts der Ukraine zu dem Militärbündnis gewarnt. „Ich bin mir sicher, dass dies die Sicherheit der Ukraine selbst nicht erhöhen, die Welt im Allgemeinen viel verletzlicher machen und zu zusätzlichen internationalen Spannungen führen wird“, sagte Putin am Donnerstag in einem Fernsehinterview. Die Auswirkungen westlicher Langstreckenwaffen auf das Kampfgeschehen in der Ukraine bezeichnete Putin als „nicht entscheidend“.

Die Nato hatte bei ihrem Gipfel in Litauens Hauptstadt zwar Unterstützung für einen Beitritt der Ukraine bekräftigt, jedoch keinen Zeitplan genannt. Putin hatte das militärische Einschreiten seines Landes in der Ukraine unter anderem mit der Notwendigkeit begründet, einen ukrainischen Nato-Beitritt zu verhindern.

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Zur Wirkung westlicher Marschflugkörper und anderer Langstreckenwaffen, um deren Lieferung Kiew seine westlichen Verbündeten für die Gegenoffensive gegen russische Kräfte bittet, sagte Putin, diese richteten zwar „Schaden an“, es geschehe dadurch in den Kampfgebieten aber „nichts Entscheidendes“. Dies gelte auch für „im Ausland produzierte Kampfpanzer“.

Die „Lieferung neuer Waffen“ werde die Situation „nur verschärfen, und zwar für die ukrainische Seite“, sagte Putin. Dies werde den Konflikt „befeuern“.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

00:08 Uhr – Putin: Wagner-Gruppe existiert praktisch nicht

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Interview mit der russischen Tageszeitung „Kommersant“ erklärt, dass die Wagner-Gruppe praktisch nicht existiere. „Es gibt kein Gesetz über private militärische Organisationen. Das existiert einfach nicht“, so Putin gegenüber der Zeitung. Er habe den Söldnerkämpfern der Wagner-Gruppe die Möglichkeit angeboten, im regulären russischen Militär zu dienen. Er sagte auch, es sei Sache des russischen Parlaments und der Regierung, einen rechtlichen Rahmen für Privatarmeen zu diskutieren.

21:54 Uhr – Wagner-Söldner laut US-Geheimdienst nicht mehr nennenswert in Ukraine engagiert

Die Wagner-Söldner sind nach US-Angaben nicht in nennenswerter Weise an militärischen Aktionen in der Ukraine beteiligt. „Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir keine nennenswerte Beteiligung von Wagner-Truppen an Kampfeinsätzen in der Ukraine“, sagte ein Pentagon-Sprecher. Die Wagner-Kämpfer hatten während des russischen Einmarsches in die Ukraine einige der heftigsten und blutigsten Kämpfe ausgefochten. Doch nach dem Aufstand vom 23. und 24. Juni wurde den Söldnern die Wahl gelassen, ins Exil zu gehen, sich den regulären russischen Streitkräften anzuschließen oder nach Hause zu gehen. Am Mittwoch teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass die Wagner-Söldner die Übergabe von Waffen an die regulären Streitkräfte Russlands abgeschlossen hätten.

21:03 Uhr – Kiewer Stadtrat verbietet russischsprachige „Kulturprodukte“

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der Stadtrat ein Moratorium auf die öffentliche Nutzung russischsprachiger „Kulturprodukte“ verhängt. „Es muss endgültig ein für alle mal das russischsprachige Kulturprodukt auf dem Gebiet der Hauptstadt der Ukraine eingeschränkt werden“, sagte der Stadtratsabgeordnete Wadym Wassyltschuk von der nationalliberalen Partei Holos (Stimme) gemäß einer Mitteilung. Dem Verbot unterliegen demnach Bücher, Musik, Filme, Theater- und Zirkusveranstaltungen.

Russisch sei die Sprache des „Aggressorstaates“ und habe in Kiew nichts zu suchen, hieß es von Wassyltschuk. Für die Neuerung stimmten 71 der 120 Abgeordneten. Betroffen sind auch historische Werke von hohem künstlerischen Wert wie von Michail Bulgakow, einem der berühmtesten russischsprachigen Schriftsteller aus Kiew. Nicht mitgeteilt wurde, welche Strafen auf Verstöße stehen.

Seit dem prowestlichen Umsturz im Frühjahr 2014 und der russischen Annexion der Halbinsel Krim wird in der Ukraine eine verstärkte Ukrainisierung betrieben. Die ukrainische Verfassung garantiert zwar bisher weiter die Nutzung des Russischen als einer der Minderheitssprachen des Landes. Doch wurde nach dem russischen Angriff auf die Ukraine vor mehr als 16 Monaten der Druck auf alles Russische verstärkt.

20:54 Uhr – Warum Ukrainer laut Putin angeblich nicht mehr in westliche Panzer steigen wollen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor dem Hintergrund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine dem Nachbarland prinzipiell das Recht auf die Wahrung seiner Sicherheit zugesprochen. Dies dürfe aber die Sicherheit Russlands nicht gefährden, schränkte er in einem Interview des russischen Staatsfernsehens ein, das der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte. „Die Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato schafft eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands“, behauptete Putin, der dies als einen Grund für den Beginn des Kriegs anführte.

Nach Putins Angaben sind zudem die westlichen Waffen nicht kriegsentscheidend. Allein seit Beginn der Kiewer Gegenoffensive Anfang Juni habe das russische Militär 311 ukrainische Panzer zerstört. Davon stamme mindestens ein Drittel aus westlicher Produktion, darunter auch deutsche Leopard-Kampfpanzer. Die ukrainischen Soldaten würden gar nicht mehr in westliche Panzer steigen wollen, weil diese zuerst abgeschossen würden. „Und sie brennen auch wie alle anderen, sogar besser als die Panzer aus sowjetischer Produktion – die bekannten T-72“, behauptete Putin.

Nach Angaben westlicher Militärexperten hatte Russland zu Jahresbeginn bei den Panzern noch ein Übergewicht von drei zu zwei. Zuletzt sollen sich die Zahlen jedoch angeglichen haben.

19:49 Uhr – Putin: Russland denkt über Verlängerung des Getreideabkommens nach

Die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine ist nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin von der Erfüllung der Russland gegebenen Versprechen abhängig. „Wir denken darüber nach, wie wir vorgehen, es sind ja noch einige Tage“, sagte Putin in einem Interview des Staatsfernsehens, das der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte. Er sagte es gebe die Möglichkeit, die Beteiligung Russlands an dem Abkommen so lange auszusetzen, bis die Versprechungen, die Moskau im Rahmen der Vereinbarung gegeben worden seien, auch tatsächlich erfüllt würden.

Russland hatte nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine auch die Seehäfen des Nachbarlands blockiert. Da die Ukraine ein wichtiger Agrarexporteur ist, wuchs weltweit die Sorge vor steigenden Lebensmittelpreisen und Hungerkrisen in den ärmsten Ländern. Im vergangenen Sommer wurde dann unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei das sogenannte Getreideabkommen ausgehandelt, das Kiew die Kornausfuhr über den Seeweg – wenn auch in beschränktem Umfang – ermöglicht.

Als Gegenleistung forderte Moskau Erleichterungen bei den Sanktionen für seine Dünge- und Lebensmittelexporte, etwa bei Versicherungen, Fracht und auch der Finanzierung. „Nichts, ich möchte das betonen, absolut nichts wurde getan“, klagte Putin in dem Interview.

Ohne Verlängerung läuft die Schwarzmeer-Getreide-Initiative am Montag aus. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass UN-Generalsekretär António Guterres einen Brief an Putin zur Rettung des Getreideabkommens geschrieben hatte. Putin erklärte nun, er habe den Brief noch nicht gesehen.

19:44 Uhr – US-Verteidigungsminister: Ukraine wird nach Kriegsende Nato-Mitglied

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat sich überzeugt geäußert, dass die Ukraine nach Ende des russischen Angriffskriegs in die Nato aufgenommen wird. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass das geschehen wird“, sagte Austin in einem Interview mit dem Sender CNN. Bis dahin gebe es aber noch „eine Reihe von Dingen, die getan werden müssen“ wie eine Justizreform. Es müsse sichergestellt werden, dass die „Demokratie in gutem Zustand“ sei. Auf einen Zeitraum bis zur Aufnahme des Landes ins westliche Verteidigungsbündnis ließ er sich nicht festlegen.

Die G7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte hatte der Ukraine zuvor beim Nato-Gipfel in Litauen langfristige militärische und finanzielle Hilfe zugesichert, solange das Land noch kein Mitglied ist. Die USA, Deutschland und die fünf anderen Staaten der G 7 stellten auch moderne Ausrüstung für deren Luft- und Seestreitkräfte in Aussicht. Die Hoffnung von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf eine Einladung in die Nato erfüllte sich bei dem Gipfel aber nicht.

17:23 Uhr – Biden: Putin hat den Ukraine-Krieg bereits verloren

US-Präsident Joe Biden hält Kremlchef Wladimir Putin schon jetzt für den Verlierer des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. „Putin hat den Krieg bereits verloren. Putin hat ein echtes Problem“, sagte der 80-Jährige während seines Zwischenstopps in Finnland auf einer Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö in Helsinki. Der russische Präsident könne den Krieg morgen beenden. „Aber es gibt keine Möglichkeit, dass er den Krieg in der Ukraine gewinnen wird“, sagte er.

Hinsichtlich der Perspektiven für eine Nato-Aufnahme der Ukraine betonte Biden, es sei keine Frage, ob das Land der Allianz beitreten sollte oder nicht. „Es geht darum, wann sie beitreten können. Und sie werden der Nato beitreten“, sagte Biden. Er verwies erneut darauf, dass kein Land Nato-Mitglied werden könne, das gerade angegriffen werde.

US-Nordic Leaders Summit 2023 in Finnland

Joe Biden sitzt neben Sauli Niinistö, Präsident von Finnland, während eines Treffens mit den nordischen Staats- und Regierungschefs.

Quelle: pa/dpa/AP/Susan Walsh

Er denke nicht, dass sich der Ukraine-Krieg über Jahre hinziehen werde, sagte Biden weiter. Zum einen glaube er nicht, dass Russland mit seinen Kapazitäten und Ressourcen den Krieg für immer aufrechterhalten könne. Zum anderen werde es Bedingungen geben, in denen Putin zu dem Schluss kommen werde, dass eine Fortsetzung des Krieges im Interesse Russlands wirtschaftlich wie politisch keinen Sinn mehr ergebe. Seine Hoffnung und Erwartung sei, dass die Ukraine bei ihrer Offensive erhebliche Fortschritte mache und es eine Art ausgehandelte Beilegung des Krieges geben werde.

16:57 Uhr – US-Streumunition in der Ukraine eingetroffen

Die von den USA versprochene Streumunition ist nach den Worten eines hochrangigen ukrainischen Armeekommandeurs bereits in der Ukraine eingetroffen. „Wir haben sie gerade erhalten. Wir haben sie noch nicht eingesetzt, aber sie kann einen großen Unterschied (auf dem Schlachtfeld) ausmachen“, sagte Kommandeur Oleksandr Tarnawskyj dem US-Nachrichtensender CNN. „Auch der Feind weiß, dass wir mit dem Erhalt dieser Munition einen Vorteil haben“, zeigte sich Tarnawskyj überzeugt. Die US-Regierung hatte in der vergangenen Woche die Lieferung von Streumunition an Kiew angekündigt.

16:26 Uhr – Russland weist geplante Sprengung des AKW Saporischschja zurück

Der Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, hat Vorwürfe einer angeblich von Moskau geplanten Sprengung des Atomkraftwerks Saporischschja zurückgewiesen. „Man müsste ein völliger Idiot sein, um die Sprengung eines Kraftwerks vorzubereiten, indem täglich 3500 deiner Leute arbeiten“, sagte Lichatschow in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. Ausschnitte davon veröffentlichte der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin auf seinem Telegram-Kanal.

Die russischen Truppen haben kurz nach Beginn des von Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs vor gut 16 Monaten das Atomkraftwerk Saporischschschja besetzt. Seit Monaten verdächtigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, gezielt ein Unglück an der Nuklearanlage zu provozieren, entweder durch Beschuss oder durch Verminung.

Die IAEA, die eigene Beobachter auf dem Gelände des AKW hat, hatte auf dem Höhepunkt des Streits erklärt, keine Anzeichen für eine Verminung zu sehen. Gleichzeitig berichteten die internationalen Atomexperten aber auch, dass die Anlage früher schon vermint worden war und sie nicht Zugang zu allen Bereichen des Kraftwerks hätten.

16:20 Uhr – US-General sieht in Moskau „eine Menge Drama auf den höchsten Ebenen“

In der russischen Führung gibt es seit der Revolte der Wagner-Söldner im vergangenen Monat nach Einschätzung des US-Militärs große Spannungen. „Auf strategischer Ebene ist es ziemlich klar, dass es ein erhebliches Maß an Reibung und Konfusion gibt“, sagte US-Generalstabschef Mark Milley zu Reportern bei einer Asien-Reise. „Es gibt eine Menge Drama auf den höchsten Ebenen.“

Wie sich das alles auswirken werde, sei ihm noch unklar. Das Ganze sei aber noch nicht zu Ende. Auch die Folgen für den Kriegsverlauf in der Ukraine seien noch ungewiss. Die russischen Truppen würden sich wahrscheinlich mehr auf die Situation vor Ort und das Überleben im Alltag konzentrieren.

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ARCHIV - 12.05.2023, ---: HANDOUT - Dieses vom Prigoschin Pressedienst zur Verfügung gestellte Videostandbild zeigt Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnertruppe Wagner, an einem unbekannten Ort während einer Erklärung per Video. Der russische Söldnerchef ist nach seinem bewaffneten Aufstand gegen Moskaus Militärführung in Belarus eingetroffen. «Ja, wirklich, er ist heute in Belarus», sagte Machthaber Lukaschenko am Dienstag in Minsk der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden. Foto: -/Prigozhin Press Service/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Am 24. Juni ließ Wagner-Chef Prigoschin, nachdem er Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu einen Angriff auf Militärlager seiner Privatarmee vorgeworfen hatte, die südrussische Stadt Rostow am Don von seinen Einheiten besetzen und setzte zugleich eine Militärkolonne Richtung Moskau in Marsch. Bei ihrem Vormarsch auf die russische Hauptstadt schossen die Wagner-Truppen mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug ab; mehrere Besatzungsmitglieder starben. Am Abend gab Prigoschin nach Verhandlungen mit dem Kreml, in denen in Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler fungierte, den Rückzugsbefehl.

16:05 Uhr – Russisches Parlament verschärft Gesetzesentwurf gegen Geschlechtsumwandlungen

Wenige Stunden nach der Festnahme eines Trans-Aktivisten durch den Inlandsgeheimdienst FSB hat das russische Parlament einen Gesetzentwurf zum Verbot von Geschlechtsumwandlungen verschärft. In zweiter Lesung fügten die Parlamentarier dem Entwurf nach Angaben des Parlaments einen weiteren Passus hinzu, der Hormonbehandlungen zur Geschlechtsumwandlung untersagt.

Bereits im Juni hatten das Parlament in erster Lesung für ein Verbot von Geschlechtsumwandlungen auf chirurgischem Wege sowie gegen die Möglichkeit gestimmt, dass Menschen bei den Behörden ihren Geschlechtseintrag ändern können. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine gehen die Behörden in Russland verschärft gegen LGBTQ-Menschen vor.

Einzige Ausnahme vom Verbot von Geschlechtsumwandlungen sind laut dem Entwurf Fälle von „genitalen Anomalien“ bei Kindern, die von einem Ärzteausschuss auf staatlicher Ebene überprüft werden müssen. Menschen, die sich bereits einer Geschlechtsumwandlung unterzogen haben, dürfen dem Entwurf zufolge künftig keine Kinder adoptieren und verlieren automatisch das Sorgerecht für bereits vorhandene Kinder. Das Gesetz soll am Freitag in dritter und letzter Lesung verabschiedet werden.

14:10 Uhr – Ukrainische Armee erzielt Geländegewinne in Süd- und Ostukraine

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben im südlichen Gebiet Saporischschja südöstlich der Stadt Orichiw Geländegewinne erzielt. Die ukrainischen Einheiten setzen sich auf den neuen Positionen fest, teilte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, mit. Der russische Gegner leiste jedoch weiter „starken Widerstand“ und ziehe Reserven heran. Detailliertere Angaben machte er nicht.

In der Ostukraine setzen die ukrainischen Truppen Kowaljow zufolge ihren Vormarsch südlich der von Russland kontrollierten Stadt Bachmut fort. Dort sei es ebenfalls zu einem Teilerfolg gekommen. Zugleich seien Angriffe der russischen Truppen im Donezker Gebiet in den Abschnitten Lyman, Awdijiwka und Marjinka sowie bei Kupjansk im Gebiet Charkiw abgewehrt worden. Zudem habe die russische Luftwaffe Dutzende Angriffe ausgeführt.

13:20 Uhr – Mehr als 20 Verletzte bei russischem Beschuss in Saporischschja

In der südostukrainischen Großstadt Saporischschja sind mutmaßlich durch Raketenbeschuss mehr als 20 Menschen verletzt worden. 13 Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie der Militärgouverneur Jurij Malaschko am Donnerstag bei Telegram mitteilte. Unter den Opfern seien acht Minderjährige. Innerhalb eines Tages seien im Gebiet Saporischschja 14 Ortschaften insgesamt 80 mal beschossen worden. Mehr als 40 Gebäude seien dabei beschädigt worden.

11:55 Uhr – Russischer Transgender-Mann wegen Geldspende an Ukraine festgenommen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Transgender-Mann wegen Hochverrats festgenommen, weil er Geld zur Unterstützung der ukrainischen Armee gespendet haben soll. Es handele sich um einen LGBT-Aktivisten, der zuvor sein Geschlecht von einer Frau in einen Mann geändert habe, teilt der FSB mit. Der Name des Festgenommenen wird nicht genannt.

Er sei ein Freiwilliger der Menschenrechtsorganisation OVD-Info gewesen und habe eine nicht näher bezeichnete „antirussische Informationsquelle“ betrieben, heißt es. Ein Sprecher der Organisation erklärt, es gebe Tausende Freiwillige und man wisse noch nicht, wer die festgenommene Person sei. Russland hat im April die Höchststrafe für Hochverrat auf lebenslange Haft erhöht, zuvor waren es 20 Jahre.

11:04 Uhr – Russland nutzt offenbar alte Militärfahrzeuge als rollende Bomben

Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes nutzt Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine auch improvisierte Fahrzeugbomben. Im Juni habe es Berichte gegeben, dass russische Streitkräfte veraltete, gepanzerte Fahrzeuge mit mehreren Tonnen Sprengstoff als rollende Bomben eingesetzt hätten, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Die Besatzung springe wahrscheinlich nach dem Start aus dem Fahrzeug.

Die meisten russischen Fälle seien rund um Marjinka in der Nähe der ostukrainischen Stadt Donezk gemeldet worden, hieß es in dem täglichen Update des Verteidigungsministeriums. Die Briten bringen die Fälle mit Einheiten aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus zusammen.

Die Fälle hätten begonnen, nachdem tschetschenische Einheiten die Region verstärkt hätten, schrieb das Ministerium. Es verwies auch darauf, dass die Kämpfer Erfahrung mit improvisierten Sprengsätzen aus den Tschetschenien-Kriegen der 1990er Jahre hätten.

Das Verteidigungsministerium in London geht davon aus, dass die meisten dieser präparierten Fahrzeuge der Russen aufgrund von Panzerabwehrminen und Beschuss „mit ziemlicher Sicherheit“ explodiert sind, bevor sie ihr Ziel erreichten. Allerdings lösten diese Sprengsätze extrem große Explosionen aus, die wahrscheinlich einen psychologischen Effekt auf die Verteidigungskräfte hätten.

09:25 Uhr – Bundeswehr ordert Panzermunition bei Rheinmetall

Die Bundeswehr deckt sich bei Rheinmetall mit Panzermunition ein. Bis Ende 2030 könnten mithilfe eines Rahmenvertrags im Volumen von rund vier Milliarden Euro Gefechts- und Übungspatronen bestellt werden, wie sie etwa vom Kampfpanzer Leopard 2 verschossen würden, teilte Rheinmetall mit. Ein erster Abruf von Munition im Wert von rund 309 Millionen Euro sei mit der Vertragsunterzeichnung durch die Bundeswehr erfolgt. Der Rahmenvertrag sehe aber auch die Lieferung einer signifikanten Menge an Panzermunition für die ukrainischen Streitkräfte vor. „Für Rheinmetall bedeutet die Vertragskonstellation eine solide Grundauslastung der Panzermunitionsproduktion für die nächsten Jahre“, teilte der Düsseldorfer Konzern weiter mit.

08:50 Uhr – Ukrainisches Militär meldet Abschuss von 20 Drohnen bei nächtlichem Angriff

Das ukrainische Militär hat bei nächtlichen Angriffen auf die Hauptstadt Kiew mit mindestens einem Toten und mehreren Verletzten nach eigenen Angaben 20 Drohnen und zwei Marschflugkörper abgewehrt. Luftwaffen-Sprecher Jurij Ignat sprach von einem „erfolgreichen Einsatz der Flugabwehr“ gegen „sämtliche fliegende“ Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion sowie zwei Geschosse des Typs Kalibr. Der Einsatz habe „hauptsächlich in der Region Kiew“ stattgefunden.

Ukraine-Krieg - Kiew

Eine zerstörte Wohnung im Kiew nach russischen Luftangriffen

Quelle: dpa/Jae C. Hong

Bei den Angriffen wurde in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben der Behörden mindestens ein Mensch getötet, vier weitere Menschen wurden durch herabfallende Trümmerteile verletzt. Die Drohnen seien „aus verschiedenen Richtungen in die Hauptstadt eingedrungen“, teilte die Militärverwaltung von Kiew im Onlinedienst Telegram mit. In mehreren Stadtteilen gab es Explosionen.

08:10 Uhr – Chinesisch-russischer Handel auf höchstem Niveau seit Kriegsbeginn

Der Handel zwischen China und Russland ist im Juni auf den höchsten Stand seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine gestiegen. Beide Länder tauschten Waren im Wert von 20,83 Milliarden Dollar aus, wie aus den veröffentlichten Daten des chinesischen Zolls hervorgeht. Die Importe der Volksrepublik wuchsen demnach um 15,7 Prozent auf 11,28 Milliarden Dollar und damit schneller als im Mai mit rund zehn Prozent. China kauft russisches Öl, Kohle und einige Metalle mit Preisnachlässen. Die Ausfuhren nach Russland stiegen um 90,9 Prozent auf insgesamt 9,55 Milliarden Dollar, nachdem es im Mai sogar ein Plus von 114 Prozent gegeben hatte. Russland hat die Ukraine im Februar 2022 überfallen.

Die Zollbehörde veröffentlicht keine Details dazu, welche Waren besonders nachgefragt wurden. Nach Angaben der Analyseagentur Autostat sind inzwischen sechs der zehn größten Anbieter auf dem russischen Automarkt chinesische Unternehmen wie Haval, Chery und Geely. Sie füllen das Vakuum, das westliche Firmen mit ihrem Rückzug aufgrund westlicher Sanktionen hinterlassen haben.

Chinas Präsident Xi Jinping hat erst am Montag zugesagt, die Zusammenarbeit mit Russland fortzusetzen und eine umfassende strategische Partnerschaft zu entwickeln. Der Kreml erklärte am Mittwoch, dass ein Besuch von Präsident Wladimir Putin in China auf der Tagesordnung stehe. Es sei ein guter Zeitpunkt, um die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu pflegen.

07:30 Uhr – Moskau nennt geplante Kampfjetlieferung an Kiew „atomare Bedrohung“

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat dem Westen vorgeworfen, mit der Lieferung moderner Kampfjets an die Ukraine eine atomare Bedrohung für Russland zu erzeugen. „Die USA und ihre Nato-Satelliten schaffen das Risiko einer direkten militärischen Auseinandersetzung mit Russland und das kann katastrophale Folgen haben“, sagte Lawrow im Interview mit dem russischen Internetportal lenta.ru. Russland könne nicht ignorieren, dass die F-16-Kampfjets, die der Westen an die Ukraine liefern wolle, potenziell Atomwaffen tragen können, so der russische Chefdiplomat.

„Allein den Fakt des Auftauchens solcher Systeme bei den ukrainischen Streitkräften werden wir als atomare Bedrohung vonseiten des Westens betrachten“, sagte Lawrow. Zugleich wies der Minister zurück, dass Russland einen Atomschlag in der Ukraine plane. Die Bedingungen für die Anwendung solcher Waffen seien hinlänglich bekannt, sagte Lawrow.

Russlands Atomdoktrin besagt, dass Moskau Atomwaffen nur als Antwort in zwei Fällen verwenden darf: entweder bei einem atomaren Angriff auf Russland oder bei einem Angriff auf Russland mit konventionellen Waffen, der die Existenz des Landes selbst gefährdet.

06:00 Uhr – Russischer General nach Kritik an Kriegsführung gefeuert

Russlands Militärführung hat den Oberbefehlshaber der im Süden der Ukraine stationierten russischen 58. Armee, Iwan Popow, dessen Angaben zufolge entlassen. Popow wandte sich in einer am Mittwoch auf dem Telegram-Kanal des Duma-Abgeordneten Andrej Guruljow verbreiteten Sprachnachricht an die Soldaten und erklärte, er sei wegen seiner Kritik an der ineffizienten Kriegsführung seines Postens enthoben worden. „Ich habe die Aufmerksamkeit auf die größte Tragödie des modernen Kriegs gelenkt – auf das Fehlen der Artillerieaufklärung und -bekämpfung und die vielfachen Toten und Verletzten durch die feindliche Artillerie.“ Danach habe sich das Verteidigungsministerium seiner entledigt.

Popow, dessen Armee im südukrainischen Gebiet Saporischschja kämpfte, ließ kein gutes Haar an seinen Vorgesetzten: „Die Soldaten der ukrainischen Streitkräfte konnten unsere Front nicht durchbrechen, aber von hinten hat uns der Oberbefehlshaber einen verräterischen Schlag versetzt, indem er die Armee im schwersten Moment der höchsten Anspannung enthauptet hat.“ Zuvor hatten andere Telegram-Kanäle berichtet, Generalstabschef Waleri Gerassimow habe Popow als „Panikmacher“ bezeichnet und ihn abgelöst.

Die Entlassung und Kritik Popows fügen sich in das Bild, das Militärexperten gut 16 Monate nach Beginn des von Kremlchef Putin befohlenen Angriffskriegs von der russischen Armee zeichnen. Demnach sind große Teile der Streitkräfte unzufrieden mit der eigenen Militärführung und deren geschönten Lageberichten.

02:37 Uhr – Trümmer russischer Drohnen fallen auf Häuser

Russland fliegt ukrainischen Angaben zufolge die dritte Nacht in Folge Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Kiew. Herabfallende Trümmerteile der abgeschossenen Drohnen hätten den Stadtteil Solomjanskyj im Stadtzentrum getroffen, die Zahl der Opfer und die Höhe der Schäden seien noch unklar, teilte die Kiewer Militärverwaltung mit. Mindestens zwei Menschen seien verletzt. Ein Stockwerk eines Wohnhauses im Stadtteil Darnyzkyj im Osten der Stadt sei beschädigt, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko. Im Bezirk Schewtschenkiwskyj weiter westlich sei ein Balkon in Brand geraten. Auch in anderen ukrainischen Regionen, darunter Chmelnyzkyj im Westen, Mykolajiw im Süden und Saporischschja im Südosten, sind laut Zeugen Explosionen zu hören.

Feuer nach dem Drohnenangriff auf Kiew

Feuer nach dem Drohnenangriff auf Kiew

Quelle: REUTERS

02:08 Uhr – Mindestens ein Toter bei Angriff auf Kiew

Bei einem nächtlichen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist mindestens ein Mensch getötet worden. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte auf Telegram mit, im Bezirk Podilsky sei bei Löscharbeiten in einem Apartmenthaus eine Leiche gefunden worden. Zwei Menschen seien im Bezirk Darnyzky durch „herabfallende Trümmer“ verletzt worden, erklärte Serhij Popko, Leiter der Militärverwaltung von Kiew, auf Telegram.

Kiew wurde damit die dritte Nacht in Folge angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe warnte in einer Mitteilung vor anhaltender Gefahr durch russische Drohnenangriffe.

00:27 Uhr – Selenskyj zeigt sich zufrieden mit Nato-Gipfel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zufrieden mit den Ergebnissen des Nato-Gipfels in Vilnius gezeigt. „Es gibt eine gute Verstärkung bei den Waffen. Das sind Flugabwehr, Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache über die Lieferzusagen westlicher Partner. Zudem habe die Ukraine nun feste Sicherheitsgarantien und die klare Perspektive eines Nato-Beitritts erhalten. Die Ukraine sei als Gleicher unter Gleichen behandelt worden, betonte Selenskyj. Die Sicherheitsgarantien der G-7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte seien das Fundament für bilaterale Abkommen mit den stärksten Nationen der Welt, versicherte er in seiner im Zugabteil aufgenommenen Rede.

Zugleich schien sich der ukrainische Staatschef demonstrativ an den Ratschlag des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace zu halten, der von ihm weniger Kritik und mehr Dankbarkeit gegenüber den westlichen Regierungen für deren Waffenhilfe gefordert hatte. So bedankte sich Selenskyj nach seiner Abreise bei allen Nato-Ländern einzeln.

00:20 Uhr – Russischer General nach Kritik gefeuert

Russlands Militärführung hat den Oberbefehlshaber der im Süden der Ukraine stationierten russischen 58. Armee, Iwan Popow, dessen Angaben zufolge entlassen. Popow wandte sich in einer am Mittwoch auf dem Telegram-Kanal des Duma-Abgeordneten Andrej Guruljow verbreiteten Sprachnachricht an die Soldaten und erklärte, er sei wegen seiner Kritik an der ineffizienten Kriegsführung seines Postens enthoben worden. „Ich habe die Aufmerksamkeit auf die größte Tragödie des modernen Kriegs gelenkt – auf das Fehlen der Artillerieaufklärung und -bekämpfung und die vielfachen Toten und Verletzten durch die feindliche Artillerie.“ Danach habe sich das Verteidigungsministerium seiner entledigt.

00:01 Uhr – Chef der Sicherheitskonferenz kritisiert Nato

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat die Nato dafür kritisiert, dass sie bei ihrem Gipfel der Ukraine keine Einladung zu einem Beitritt nach Ende des russischen Angriffskriegs ausgesprochen hat. „Es gibt die Angst, dass es durch eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine in Richtung eines neuen Weltkriegs gehen könnte“, sagte Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Ich glaube, da spielt Vorsicht und Zurückhaltung eine Rolle aus der Sorge heraus, dass schon eine Einladung für eine spätere Mitgliedschaft als Eskalation des Konflikts von Nato-Seite gesehen wird.“ Die Realität sei aber eine andere: „Es ist Wladimir Putin, der immer wieder eskaliert.“

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