Ukraine-News ++ Putin-Gefolgsmann Medwedew fordert russische Gegenoffensive ++

Die Ukraine meldet Vorstöße an der Front nahe der unlängst gefallenen Stadt Bachmut von bis zu rund einem Kilometer. „Unsere Truppen sind nicht länger in der Defensive, sondern in Richtung Bachmut in der Offensive“, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram. In den vergangenen 24 Stunden seien die Truppen zwischen 200 und 1100 Meter vorangekommen.

Das russische Verteidigungsministerium hingegen widersprach den ukrainischen Angaben und erklärte den Vormarsch für erfolglos.

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

14:08 Uhr – Russland wirft Ukraine Beschuss von Grenzregion vor

Die russischen Behörden beschuldigen die Ukraine, die Grenzregion Belgorod mit Mehrfachraketenwerfern des Typs Grad angegriffen zu haben. Ziel der Attacke seien die Stadt Schebekino und die Ortschaft Grafowka gewesen, sagt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. Es habe keine Verletzten gegeben. In dem rund zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Grafowka seien Teile der Geschosse nahe einer Schule niedergegangen und hätten Gebäude beschädigt.

Der Bericht war unabhängig nicht zu überprüfen. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. Grad-Mehrfachraketenwerfer stammen noch aus Sowjetzeiten und werden sowohl von ukrainischen als auch russischen Truppen eingesetzt. Menschenrechtler betrachten den Einsatz der Systeme gegen die Zivilbevölkerung als Kriegsverbrechen.

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Ohne Marschflugkörper und Raketen aus dem Westen wäre eine erfolgreiche Gegenoffensive undenkbar

13:00 Uhr – Putin-Gefolgsmann Medwedew fordert russische Gegenoffensive

Die Ukraine hat nach Einschätzung der russischen Führung ihre seit Langem erwartete Gegenoffensive gestartet. Russland müsse die Ukraine stoppen und seinerseits eine Offensive beginnen, sagt nun Dmitri Medwedew, der ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und dessen Stellvertreter im Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrates ist.

„Der Feind hat schon lange eine große Gegenoffensive versprochen. Und es scheint bereits etwas begonnen zu haben“, teilte Medwedew auf Telegram mit. „Wir müssen den Feind stoppen und dann eine Offensive starten.“

Dmitri Medwedew ist Vorsitzender der Partei Einiges Russland und stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates

Dmitri Medwedew ist Vorsitzender der Partei Einiges Russland und stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates

Quelle: dpa/Yulia Zyryaniva

12:25 Uhr – Ukraine meldet erneuten Vorstoß in Bachmut

Die Ukraine meldet Vorstöße an der Front nahe der unlängst gefallenen Stadt Bachmut von bis zu rund einem Kilometer. „Unsere Truppen sind nicht länger in der Defensive, sondern in Richtung Bachmut in der Offensive“, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram.

In den vergangenen 24 Stunden seien die Truppen zwischen 200 und 1100 Meter vorangekommen. Berichte zum Kampfgeschehen können unabhängig nicht überprüft werden.

10:30 Uhr – Zwei Zivilisten in Region Sumy im Norden getötet

In der nordukrainischen Oblast Sumy sind nach Angaben des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, bei einem russischen Drohnenangriff zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt worden, teilt Jermak auf Telegram mit.

Eine Drohne vom iranischen Typ Schahed habe ein Privathaus zerstört und einen Brand ausgelöst. Die russischen Streitkräfte hätten das Gebiet an der Grenze in der Nacht und am Morgen mehrfach beschossen, teilt das Präsidialamt in Kiew mit.

09:00 Uhr – Weitere Überschwemmungen nach Damm-Zerstörung möglich

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine rechnen britische Geheimdienste mit weiteren Folgen. „Die Struktur des Damms wird sich in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern, was zu weiteren Überschwemmungen führen wird“, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Auf Fotos und Videos hat es den Anschein, dass ein Teil der Staumauer noch steht. Weitere Angaben machte die Behörde nicht, auch nicht dazu, wer für die Zerstörung verantwortlich sein könnte. In den überfluteten Ortschaften stieg auch am Mittwoch weiter das Wasser.

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Katastrophale Folgen: Der Dammbruch führt in der Region Cherson zu massiven Überflutungen

07:22 Uhr – Ein Toter durch russischen Beschuss in Region Cherson

In der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Behörden durch russischen Artilleriebeschuss ein Mensch getötet worden. Die russischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages die Region mehrfach beschossen, auch die gleichnamige Regionalhauptstadt Cherson, teilt Gouverneur Olexander Prokudin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer Mensch verletzt worden.

06:15 Uhr – Russen melden sinkende Wasserstände

Einen Tag nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine geht der Wasserstand in der nahe gelegenen überschwemmten Stadt Nowa Kachowka laut den russischen Besatzungsbehörden allmählich wieder zurück. Der Wasserstand auf den zuvor überfluteten Straßen von Nowa Kachowka beginne zu sinken, teilt die von Russland installierte Verwaltung der Stadt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

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Ukraine-Krieg - Cherson

Nach Staudamm-Zerstörung

05:51 Uhr – Selenskyj: F-16-Angebot liegt vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eigenen Angaben zufolge ein Angebot für F-16-Kampfjets auf dem Tisch liegen. „Unsere Partner wissen, wie viele Flugzeuge wir brauchen“, erklärte Selenskyj auf seiner Website. „Ich habe von einigen unserer europäischen Partner bereits ein Übereinkommen für die Anzahl erhalten … Es ist ein ernsthaftes, überzeugendes Angebot.“ Die Regierung in Kiew warte nun auf eine endgültige Vereinbarung mit seinen Verbündeten, einschließlich „eines gemeinsamen Abkommens mit den Vereinigten Staaten.“ Es ist unklar, welche Länder der Ukraine die Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen wollen.

05:00 Uhr – Dammsprengung hält Offensive laut Selenskyj nicht auf

Die Ukraine wird sich laut Präsident Wolodymyr Selenskyj auch durch die Explosion des Staudamms am Dnipro im Süden des Landes nicht an der Rückeroberung besetzter Gebiete hindern lassen. „Die von russischen Terroristen verursachte Katastrophe im Wasserkraftwerk Kachowska wird die Ukraine und die Ukrainer nicht aufhalten“, sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Zugleich versprach er den Betroffenen in der Überschwemmungsregion Hilfe. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig die Zerstörung des Damms vor.

Nach Darstellung Selenskyjs diente die Sprengung des Staudamms dazu, die ukrainische Gegenoffensive auszubremsen. „Wir werden trotzdem unser gesamtes Land befreien“, kündigte er an. Solche Attacken könnten Russlans Niederlage nicht verhindern, sondern führten nur dazu, dass Moskau am Ende einen höheren Schadenersatz zahlen müsse. Der ukrainische Generalstaatsanwalt habe sich bereits an den Internationalen Strafgerichtshof mit der Bitte um eine Untersuchung der Explosion gewandt.

Ein Satellitenbild zeigt Schäden am Kachowka-Damm im Süden der Ukraine

Ein Satellitenbild zeigt Schäden am Kachowka-Damm im Süden der Ukraine

Quelle: dpa/Satellite image

Den Menschen in der Region sagte Selenskyj derweil Hilfe zu. Die Regierung tue alles, um Hochwasseropfer zu retten und die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Selenskyj präsentierte auch eine Begründung dafür, warum Russland die von ihr kontrollierte Halbinsel Krim mit solch einer Sprengung von der Wasserversorgung abschneide. Moskau hat sich seinen Angaben nach bereits darauf eingestellt, die seit 2014 annektierte Krim zu verlieren.

03:52 Uhr – Ministerium: Felder könnten nach Staudamm-Zerstörung Wüsten werden

Das ukrainische Agrarministerium rechnet nach der Explosion des Kachowka-Staudamms ersten Schätzungen zufolge mit der Überschwemmung von etwa 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche am nördlichen Ufer des Dnipro. Am südlichen Ufer, im russisch besetzten Gebiet, werde ein Vielfaches dieser Fläche überflutet, teilte das Ministerium auf seiner Website mit. Detaillierte Informationen sollen demnach in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden, wenn sich das Ministerium ein genaues Bild von der Lage gemacht habe.

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Videostandbild vom Durchbruch im Kachowka-Staudamm

02:52 Uhr – Dammbruch in der Ukraine führt zu steigenden Weizenpreisen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms sind die Weltmarktpreise für Weizen und Mais in die Höhe geschnellt. An der Börse Chicago Mercantile Exchange zogen die Notierungen im frühen Handel um 2,4 Prozent auf 6,39 US-Dollar je Scheffel (rund 27 Kilogramm) an. Mais wurde mehr als ein Prozent teurer gehandelt, Hafer legte um 0,73 Prozent zu.

Der Dammbruch ließ an den Märkten die Sorge aufkommen, dass die erschwinglichen Lieferungen von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumenöl aus der Ukraine an Entwicklungsländer, wo die Menschen mit Hunger und hohen Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben, unterbrochen werden könnten. In der Südukraine gibt es riesige landwirtschaftliche Flächen, die durch die Wassermassen womöglich in Mitleidenschaft gezogen werden.

01:30 Uhr – Gouverneur: Ammoniak-Pipeline unter russischem Beschuss

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Gouverneurs der Region wiederholt eine Ammoniak-Pipeline in der ukrainischen Region Charkiw beschossen. „Es besteht keine Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Menschen“, teilte Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Die Pipeline ist möglicherweise entscheidend für die Verlängerung des Abkommens, das trotz des Krieges die sichere Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus den Häfen am Schwarzen Meer ermöglichen soll.

23:48 Uhr – Kiew und Moskau schieben sich vor Sicherheitsrat Schuld an Staudamm-Zerstörung zu

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine haben sich Kiew und Moskau vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig die Schuld zugewiesen. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia sprach bei einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung in New York von einem „Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus“. Die Sprengung sei „ein weiteres Beispiel für den Völkermord Russlands an den Ukrainern.“ Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte hingegen, dass der Vorfall auf „vorsätzliche Sabotage Kiews“ zurückzuführen und wie ein Kriegsverbrechen einzuordnen sei. Der Staudamm sei für ein „unvorstellbares Verbrechen“ benutzt worden.

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Ein Foto zeigt den zerstörten Damm

22:23 Uhr – USA: Nicht sicher über Hintergründe der Staudamm-Zerstörung

Die USA haben keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe der Zerstörung des Kachowka-Staudamms – ein amerikanischer UN-Vertreter hält eine Sabotage durch Kiew aber für unwahrscheinlich. „Warum sollte die Ukraine so etwas ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Menschen antun, ihr Land überschwemmen und Zehntausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das macht einfach keinen Sinn“, sagte der stellvertretende Botschafter Robert Wood vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Wood sagte, er hoffe, in einigen Tagen mehr Informationen zu dem offensichtlichen Angriff auf den Damm zu haben.

22:22 Uhr – Russischer UN-Botschafter: Humanitäre Hilfe muss über Russland kommen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine will Russland UN-Hilfskräfte nur dann auf das von Moskau kontrollierte Gebiet lassen, wenn sie über Russland dorthin reisen. „Sie weigern sich einfach, von der Russischen Föderation aus zu gehen“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Zugang sei den Hilfskräften „erlaubt, sofern sie aus dem richtigen Gebiet einreisen.“ Nebensja ließ zudem durchblicken, dass er eine unabhängige Untersuchung zu den Hintergründen der Zerstörung befürworten würde.

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Aktivistin Elena Kolbasnikova mit ihrem Anwalt Markus Beisicht bei einem Verhandlungstermin vor dem Kölner Amtsgericht

22:12 Uhr – Slowenien schlägt Belarus bei Wahl in den Weltsicherheitsrat

Bei einer Abstimmung über einen vakanten Sitz im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen hat EU- und Nato-Mitglied Slowenien Moskaus Verbündeten Belarus klar geschlagen. Slowenien erhielt in der geheimen Abstimmung in der Generalversammlung 153, Belarus 38 Stimmen. Die Generalversammlung hat 193 Mitglieder. Die vier weiteren neuen Mitglieder sind Guyana, Sierra Leone, Algerien und Südkorea. Die zehn nicht permanenten Sicherheitsratsmitglieder werden über regionale Gruppen bestimmt, vereinzelt kommt es zu Kampfabstimmungen.

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