++ Ukraine-News: Neuer Rückschlag für Russland

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Von: Helena Gries, Tobias Utz, Sandra Kathe, Caspar Felix Hoffmann, Tim Vincent Dicke, Tanja Banner, Nadja Austel, Nail Akkoyun, Stefan Krieger, Lucas Maier

Ukrainische Truppen rücken in den südlichen Gebieten Cherson und Mykolajiw weiter vor. Der News-Ticker am Donnerstag, 10. November.

  • Erfolg für Kiew: Ukrainische Truppen befreien zwölf Ortschaften
  • Cherson als „Stadt des Todes“: Kiew erhebt schwere Vorwürfe gegenüber Russland
  • Hinweis der Redaktion: Alle Neuigkeiten und Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie in unserem News-Ticker. Die Angaben aus Russland und der Ukraine stammen teilweise von den Kriegsparteien im Ukraine-Konflikt und lassen sich deshalb nicht unmittelbar unabhängig überprüfen.

+++ 19.35 Uhr: Die USA kündigen ein weiteres Sicherheitspaket für die Ukraine an, um das Land gegen die russische Invasion zu verteidigen, sagte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan vor Reporterinnen und Reportern. Das neue Paket werde weitere Beiträge zur Luftverteidigung enthalten, wie Raketen für HAWK-Luftabwehrsysteme sowie für Avenger-Luftabwehrsysteme. „Diese verstärkte Luftverteidigung wird für die Ukraine von entscheidender Bedeutung sein, da Russland weiterhin Marschflugkörper und Drohnen aus iranischer Produktion einsetzt, um wichtige zivile Infrastrukturen anzugreifen“, sagte Sullivan.

Ukrainische Soldaten an der Frontlinie zwischen Mykolajiw und Cherson. (Archivfoto) © Vincenzo Circosta/Imago

News zum Ukraine-Krieg: Russische Truppen haben Cherson verwüstet

+++ 19.00 Uhr: Bei ihrem Abzug aus Cherson haben russische Truppen nach Medienberichten die südukrainische Stadt verwüstet. Neben dem Fernsehzentrum seien unter anderem Fernheizungsanlagen und Funkmasten gesprengt worden, berichtete die Ukrajinska Prawda. Zudem sei in der Stadt der Strom komplett ausgefallen, ebenso wie das Internet. Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere Brücken über den Dnipro gesprengt worden.

Ein Zeitablauf für den am Vortag angeordneten Abzug russischer Soldaten aus Cherson und der gesamten Umgebung der Stadt am rechten Dnipro-Ufer war nicht bekannt. Nach einem Bericht der russischen Agentur Tass sollen Einheiten der Polizei und Rettungsdienste die Stadt erst mit den letzten Truppen verlassen.

News zum Ukraine-Krieg: Ukrainische Behörden hoffen auf eine Atempause in Mykolajiw

+++ 18.20 Uhr: Während sich die russischen Streitkräfte teilweise aus der Region Cherson zurückziehen, hoffen die ukrainischen Behörden im benachbarten Mykolajiw auf eine Atempause von den anhaltenden Raketenangriffen, die die Stadt in den letzten Monaten getroffen haben.

Vitali Kim, Leiter der Regionalverwaltung von Mykolajiw, erklärte auf seinem Telegramm-Kanal, dass es „heute viele gute Nachrichten gibt. Wir bereiten uns darauf vor, Strom, Wärme, humanitäre Hilfsgüter, Medikamente wieder anzuschließen“. Die letzten von Russland besetzten Siedlungen in der Region Mykolajiw sind inzwischen befreit worden.

News zum Ukraine-Krieg: Explosionen und Rauch in der südukrainischen Stadt Melitopol

+++ 17.35 Uhr: Ein Bild aus der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Melitopol zeigt starken Rauch. Der Bürgermeister der Stadt, Iwan Fjodorow, sagte auf Telegramm, es habe „vier laute Explosionen gegeben, die die ganze Stadt gehört hat.“ Fedorow, der selbst nicht in Melitopol ist, erklärte, dass man die Details noch kläre.

Die Stadt ist seit den ersten Tagen der Invasion von den Russland besetzt, doch in den letzten Monaten wurden militärische Ziele und Eisenbahnlinien regelmäßig von ukrainischer Langstreckenartillerie angegriffen.

News zum Ukraine-Krieg: Nato-Chef sieht Cherson-Rückzug als „großen Erfolg für die Ukraine“

+++ 17.05 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich zurückhaltend zu dem von Russland angekündigten Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson geäußert. „Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Lage vor Ort in den nächsten Tagen entwickelt“, sagte der Norweger am Donnerstag am Rande von Gesprächen mit der neuen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni in Rom. Klar sei aber, dass Russland schwer unter Druck stehe.

„Wenn sie Cherson verlassen, wäre das ein weiterer großer Erfolg für die Ukraine“, fügte Stoltenberg mit Blick auf die russischen Truppen hinzu. Italien stehe mit den anderen Alliierten „Schulter an Schulter“, um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen. Moskau nannte den Abzug eine „militärische Notwendigkeit“ und „Umgruppierung der Kräfte“.

News zum Ukraine-Krieg: Kiews Truppen befreien zwölf Ortschaften

+++ 14.00 Uhr: Nach dem angekündigten russischen Truppenabzug sind ukrainische Truppen etwa sieben Kilometer an zwei Abschnitten in den südlichen Gebieten Cherson und Mykolajiw vorgerückt. Dabei seien etwa 264 Quadratkilometer und zwölf Ortschaften zurückerobert worden, teilte der Oberkommandierende der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, im Nachrichtendienst Telegram mit. Zuvor waren Bilder aus der befreiten Kleinstadt Snihuriwka im Gebiet Mykolajiw verbreitet worden (s. Update v. 13.15 Uhr).

News im Ukraine-Krieg: Russischer Verteidigungsminister äußert sich

Bereits seit Anfang Oktober seien die ukrainischen Einheiten im Gebiet Cherson bis zu 36 Kilometer vorgerückt und hätten dabei 1381 Quadratkilometer und 41 Siedlungen befreit, hieß es weiter. Dem war ebenfalls ein russischer Truppenrückzug vorangegangen. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sagte, die Verlegung der Truppen auf das linke Dnipro-Ufer verlaufe „streng nach Plan“.

News zum Ukraine-Krieg: Kiews Truppen befreien Kleinstadt

13.15 Uhr: Nach einem angekündigten russischen Truppenabzug sind ukrainische Einheiten offenbar in die Kleinstadt Snihuriwka in der Südukraine eingerückt. In einem in sozialen Netzwerken veröffentlichten Video zeigte sich eine ukrainische Späheinheit in der Stadt vor Beifall klatschenden Einwohnern.

Am Vortag hatte die russische Armeeführung den kompletten Abzug der eigenen Truppen vom rechten Ufer des Flusses Dnipro angekündigt. Der Verkehrsknotenpunkt im Gebiet Mykolajiw mit vor dem Krieg 12.000 Einwohnern war im März von der russischen Armee besetzt worden.

News im Ukraine-Krieg: Schwere Vorwürfe gegenüber Russland – Cherson als „Stadt des Todes“

+++ 12.15 Uhr: Die Ukraine wirft den russischen Truppen vor, Cherson in eine „Stadt des Todes“ verwandeln zu wollen. Das russische Militär habe „alles vermint, was sie können: Wohnungen, Abwasserkanäle“, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Zudem plane die russische Artillerie, „die Stadt in Ruinen zu verwandeln“. So sehe die „russische Welt“ aus: Sie seien gekommen, hätten geraubt, gefeiert, Zeugen getötet und Ruinen hinterlassen.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Truppen sollen Brücken zerstört haben

+++ 11.00 Uhr: Um die Rückeroberung der von Moskau aufgegebenen Stadt Cherson für die Ukraine zu erschweren, sollen russische Truppen nach Einschätzung britischer Geheimdienste Brücken zerstört und mutmaßlich auch Minen gelegt haben. Es sei zu erwarten, dass der angekündigte Rückzug sich über mehrere Tage hinziehen und von Artilleriefeuer zum Schutz der abziehenden Einheiten begleitet werde, hieß es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Vor allem bei der Überquerung des Flusses Dnipro seien die russischen Einheiten angesichts begrenzter Möglichkeiten verletzlich.

News zum Ukraine-Krieg: „Russische Position kaum zu halten“

+++ 10.20 Uhr: Die ukrainischen Angriffe machen den russischen Truppen schwer zu schaffen. Gestern hat Russland deshalb den Rückzug aus der Stadt Cherson angekündigt. Trotzdem bleibt Kiew erst mal skeptisch. So hat Präsident Selenskyj zur Zurückhaltung gemahnt (s. Update v. 08.10 Uhr). Der australische Ex-General und Militärexperte Mick Ryan ist allerdings davon überzeugt, dass der Abzug keine Falle sei. „Mein Eindruck ist, dass es sich um eine echte Sache handelt. Die russische Position ist in der Ukraine nur sehr schwer zu halten“, schrieb Ryan auf Twitter.

„Ohne Putins Zustimmung wäre dies auf keinen Fall möglich gewesen“, so Ryan weiter. Er könne also die Realität erkennen und rationale Entscheidungen treffen. Aber es sei auch ein Beweis dafür, dass er das Militär als Sündenbock für das russische Debakel in der Ukraine einsetze. Laut dem Experten sei es zu erwarten, dass Russland nun Luftangriffe intensivieren werde, „um vom Rückzug aus Cherson“ abzulenken.

News im Ukraine-Krieg: Experte erklärt, wie es nun weitergehen könnte

Dass die ukrainischen Streitkräfte in nächster Zeit eine groß angelegte Überquerung des Dnipr zum Ostufer unternehmen werden, hält Ryan aber für unwahrscheinlich. „Dies wäre nicht nur eine massive, offensichtliche Operation, sondern würde auch in eine Reihe dichter russischer Verteidigungszonen eindringen.“

Ukraine-Krieg: Selenskyj mahnt trotz Rückzug aus Cherson zur Zurückhaltung

+++ 08.45 Uhr: Kurz vor dem G20-Gipfel in Indonesien hat der russische Präsident Wladimir Putin seine Teilnahme abgesagt. Er wird durch seinen Außenminister Sergej Lawrow vertreten werden. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj nach anfänglichem Zögern einer Teilnahme zugestimmt.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj mahnt trotz Rückzug aus Cherson zur Zurückhaltung

+++ 08.10 Uhr: „Viel Freude“ herrsche nach der Ankündigung des Rückzugs aus Cherson, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch (9. November). Allerdings mahnte der Präsident gleichzeitig davor, zu emotional zu reagieren: „Unsere Emotionen müssen zurückgehalten werden – gerade während des Krieges.“

In seiner täglichen Videoansprache kündigte Selenskyj außerdem weitere militärische Operationen an, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt. Wie genau diese aussehen werden, definierte der Präsident nicht.

News zum Ukraine-Krieg: Waffen aus Deutschland mittlerweile im Kampf gegen Russland

+++ 07.45 Uhr: Die zugesicherten Waffenlieferungen aus Deutschland sind mittlerweile in der Ukraine angekommen, das berichtete das ukrainische Nachrichtenportal Ukrinform am Mittwoch (9. November). Auch die Luftverteidigungssysteme Iris-T SLM sollen sich unter den Lieferungen befinden, wie die Seite schreibt. Deutschland hat bisher rund 1,5 Milliarden Euro in Waffenlieferungen für die Ukraine investiert.

Update vom Donnerstag, 10. November, 06.45 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist die Luftabwehr immer noch ein wichtiger strategischer Punkt. Aus Israel wird es hierfür jedoch erst einmal keine Unterstützung geben. „Es ist unmöglich (Israels) Vorräte an Luftverteidigungssysteme zu leeren“, sagte der Verteidigungsminister von Israel, Benny Gantz, gegenüber der Jerusalem Post am Mittwoch (9. November). Die Ukraine hatte zuvor immer wieder Unterstützung in puncto Luftabwehr von Israel gefordert.

1000 weitere Boden-Luft-Raketen sollen schon bald aus Großbritannien an die Streitkräfte der Ukraine gehen, wie der Verteidigungsminister, Ben Wallace, ebenfalls am Mittwoch (9. November) bekannt gab. Die bereits zuvor zugesicherte Lieferung soll Systeme enthalten, welche russische Drohnen und Marschflugkörper abfangen können, wie es in der Erklärung heißt.

Ukraine-Krieg: Russland setzt Streumunition in Kriwyj Rih ein

+++ 22.25 Uhr: Bei einem Angriff auf die Stadt Kriwyj Rih im Süden der Ukraine haben russische Truppen Kassettenbomben mit Streumunition eingesetzt. Informationen zu Todesopfern oder Verletzten gibt es bislang nicht. Offizielle haben die Bevölkerung zu besonderer Vorsicht aufgerufen, da die gestreuten Sprengsätze auch lange nach den Angriffen eine Gefahr darstellten.

Etwas weiter östlich, nahe der Stadt Saporischschja, vermeldet die russische Seite derweil Truppenbewegungen der ukrainischen Armee, womöglich um die Kontrolle über das gleichnamige Atomkraftwerk Saporischschja – die größte Anlage ihrer Art in Europa – zurückzugewinnen. Das berichtet die Agentur Tass unter Berufung auf einen Vertreter der Besatzungsverwaltung, Wladimir Rogow. Rund 7000 ukrainische Soldaten seien in der Gegend zusammengezogen worden, einige hundert von ihnen seien in Großbritannien speziell für Einsätze dieser Art ausgebildet worden.

Ukraine-Krieg: Nahe Cherson werden weitere Städte befreit

+++ 21.15 Uhr: Nach der Ankündigung Russlands, seine Truppen aus der besetzten Großstadt Cherson zurückzuziehen, hat das ukrainische Militär weitere besetzte Städte in der Region befreit, darunter auch die strategisch wichtige Stadt Snihuriwka in der Region Mykolajiw nördlich von Cherson. Das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent am Mittwochabend.

Zum angeblich geplanten Truppenabzug aus Cherson gibt es neben den russischen Angaben bislang erst wenige Informationen. In seinem täglichen Briefing zum Ukraine-Krieg erwähnte der ukrainische Generalstab vorerst keine Neuigkeiten aus dem Gebiet Cherson und scheint abzuwarten, ob den Worten Moskaus auch Taten folgen.

Ukraine-Krieg: Kiew bezweifelt derzeit noch, dass Russland Cherson kampflos aufgibt

+++ 19.10 Uhr: Auf die Ankündigung der russischen Militärführung, alle Truppen vom rechten Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet um die Großstadt Cherson zurückzuziehen, hat die Regierung in Kiew verhalten reagiert. Ein ranghoher Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychajlo Podoljak twitterte am Mittwoch, dass die Ukraine vorerst keine Anzeichen dafür sehe, dass Russland Cherson kampflos aufgeben wolle.

Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Podoljak: „Es hat keinen Sinn über einen russischen Rückzug aus Cherson zu reden, bevor nicht die ukrainische Flagge über Cherson weht.“ Zur Begründung hieß es aus Kreisen der Regierung in Kiew, dass nach wie vor eine erhebliche Zahl russischer Soldaten in der Stadt sei und außerdem Reserven zusammengezogen würden.

Ukraine-Krieg: Schoigu begründet Abzug russischer Truppen aus Cherson

+++ 17.10 Uhr: Mit dem Rückzug aus Cherson verliert Russland im Süden die Kontrolle über die einzige ukrainische Gebietshauptstadt, die es seit Beginn des Angriffskriegs Ende Februar eroberte. „Das Leben und die Gesundheit der Soldaten der Russischen Föderation waren immer eine Priorität“, sagte Verteidigungsminister Schoigu zur Begründung. Der neue Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, berichtete von zuletzt heftigem Beschuss der Ukrainer auf die Stadt Cherson und umliegende Ortschaften.

Russland hatte das Gebiet Cherson in den ersten Kriegswochen weitgehend besetzt und im September – ebenso wie die Regionen Saporischschja, Luhansk und Donezk – völkerrechtswidrig annektiert. Ungeachtet dessen kündigte die Ukraine immer wieder an, Stadt und Gebiet Cherson auch mithilfe westlicher Waffen befreien zu wollen. Mehrfach berichtete die Ukraine von großen Zerstörungen und hohen Verlusten auf russischer Seite. Zuletzt rechneten selbst russische Militärblogger mit einem baldigen Rückzug der eigenen Truppen aus der Stadt Cherson.

News zum Ukraine-Krieg: Russland gibt Rückzug aus Cherson bekannt

+++ 16.15 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat seine Truppen angesichts ukrainischer Angriffe in der Nähe der Hafenstadt Cherson angewiesen, sich vom Westufer des Flusses Dnipro zurückzuziehen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Zuletzt hatten sich die russischen Truppen immer mehr aus der Region zurückgezogen. Wie es in einem Briefing hieß, hatte die russische Armee Brücken nahe des Dnipros gesprengt, um mehr Zeit für den Rückzug zu gewinnen.

News zum Ukraine-Krieg: Putins Cherson-Gouverneur stirbt auf Krim

+++ 15.00 Uhr: Einer der ranghöchsten von Russland ernannten Beamten in den besetzten ukrainischen Gebieten ist nach Angaben staatlicher russischer Nachrichtenagenturen getötet worden. Wie die Agentur Tass berichtet, ist Kyrill Stremousow bei einem Verkehrsunfall zwischen Cherson und Armjansk auf der Krim ums Leben gekommen. Stremousow, ein Ukrainer, der sich in Cherson schnell auf die Seite der russischen Besatzer schlug, war einer der lautstärksten und freimütigsten Vertreter der russischen Invasion geworden. Als stellvertretender Leiter der Militärverwaltung der Region Cherson war er maßgeblich an der Organisation und Unterstützung des Referendums über die illegale Annexion Chersons durch Russland beteiligt.

News zum Ukraine-Krieg: Kreml-Sprecher besucht Kriegsgebiet

+++ 12.45 Uhr: Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat das von Russland annektierte Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine besucht. Er habe dort ein „Schulungsprogramm für Vertreter von Presse und Pressestellen in den Volksrepubliken Luhansk und Donezk“ veranstaltet, teilte der Kreml der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Am Mittwoch (9. November) war Peskow wieder in Moskau zurück. Auf die Frage, ob Putin ebenfalls eine Reise in die Ostukraine plane, sagte der Sprecher nach seiner Rückkehr: „Bisher gibt es keine konkreten Pläne. Aber ich habe keinen Zweifel, dass die Zeit kommen wird, in der Putin in den Donbass kommen wird.“ Russland hat Luhansk – ebenso wie das angrenzende Gebiet Donezk und die Regionen Saporischschja und Cherson in der Südukraine – seit September unter großem internationalen Protest völkerrechtswidrig annektiert.

News zum Ukraine-Krieg: Explosionen auf der Krim

+++ 10.15 Uhr: In der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim gab es am Mittwochmorgen offenbar mehrere Explosionen. Das berichtet das Nachrichtenportal Nexta. Erst vor einigen Wochen war es auf der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel zu einer Serie von Explosionen gekommen. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

Ukraine-Krieg: Russland setzt organisierte Plünderungen fort

Update vom Mittwoch, 9. November, 5.10 Uhr: Aus der Region um die südukrainische Stadt Cherson meldete der Generalstab in Kiew die fortgesetzte organisierte Plünderung durch russische Soldaten. So seien am Vortag Konvois mit gestohlenen Haushaltsgeräten und Baumaterialien beobachtet worden. Zugleich werde die Demontage von Mobilfunkmasten und anderen Telekommunikationsanlagen fortgesetzt. Ferner seien aus dem Regionalmuseum des sowjetisch-ukrainischen Kunstmalers Olexij Schowkunenko „alle Kunstgegenstände und sogar die Möbel“ von den Besatzern mitgenommen worden. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich häufig nicht unabhängig überprüfen. 

Ukraine-Krieg: Aktuell keine Evakuierung Kiews geplant

Erstmeldung vom Mittwoch, 9. November, 4.50 Uhr: Der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal erklärte, er sehe derzeit keine Notwendigkeit, Kiew oder andere Städte zu evakuieren, die sich nicht in der Nähe der Frontlinien im Krieg gegen Russland befinden. „Im Moment ist die Situation weit davon entfernt, eine Evakuierung anzukündigen“, sagte Shmyhal nach Angaben des Guardian. „Wir müssen sagen, dass es derzeit keinen Sinn ergeben würde, die Evakuierung einer Stadt anzuordnen, die nicht in der Nähe der Frontlinien liegt, insbesondere der Hauptstadt.“

(tu/hg/tvd/skr/na/tab/nak mit dpa/AFP)


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