Ukraine-News ++ Nato liefert Störsender zur Drohnenabwehr an die Ukraine ++

Die Nato hat den Streitkräften der Ukraine Störsender zur Drohnenabwehr geliefert. Die sogenannten „Jammer“ seien Teil eines umfassenden Unterstützungspakets, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Zu ihm gehörten auch Treibstoff, medizinisches Material und Winterausrüstung.

Die „Jammer“ sollen der Ukraine insbesondere dabei helfen, Angriffe mit Kamikaze-Drohen abzuwehren. Die Geräte sind in der Regel elektromagnetische Sender, die das Navigations- oder Kommunikationssystem der Drohnen stören.

Die russische Armee greift nach Angaben aus Kiew seit Oktober verstärkt mit Kamikaze-Drohnen an. Den ukrainischen Luftstreitkräften zufolge werden dabei vor allem Fluggeräte iranischer Bauart genutzt. Zum Einsatz kommt demnach insbesondere die Schahed 136. Sie hat einen dreieckigen Flügel und ist mit einem Gefechtskopf ausgestattet. Die Drohne wird gewöhnlicherweise von Lastwagen abgefeuert und stürzt mit hoher Geschwindigkeit auf ihr Ziel.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

11:54 Uhr – Ukrainischer Finanzminister: Kosten für Wiederaufbau steigen jeden Tag

Die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine nehmen immer weiter zu. „Leider steigt die Summe jeden Tag und im schlimmsten Fall wird sie signifikant zulegen“, sagte der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko der Nachrichtenagentur Reuters in einem schriftlich geführten Interview. Das von Russland angegriffene Land sei deswegen auf eine noch stärkere Unterstützung aus dem Ausland angewiesen.

Der Krieg in der Ukraine dauert mittlerweile neun Monate an. Diese Woche führten heftige russische Angriffe in Kiew zum größten Stromausfall seit Kriegsbeginn. Außerdem mussten erstmals seit 40 Jahren alle Atomkraftwerke des Landes heruntergefahren werden.

Zerstörte Wohnhäuser in der ukrainischen Stadt Uschhorod

Quelle: dpa/Efrem Lukatsky

11:26 Uhr – Selenskyj ruft Europäer zur Einigkeit auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die europäischen Staats- und Regierungschefs auf, weiterhin geschlossen gegen den russischen Angriffskrieg vorzugehen. Die Einigkeit unter den Europäern zu bewahren sei „die wichtigste Aufgabe in diesem Jahr“, sagt Selenskyj in einer Videoansprache. Mit Blick auf den Verhandlungen in Brüssel zu einem Preisdeckel für russisches Öl fordert er die Annahme des Vorschlags der baltischen Staaten und Polens. Sie wollen den Preis bei 30 Dollar pro Barrel Öl ab dem 5. Dezember festlegen. Die G-7-Staaten hatten einen Preisdeckel von 65 bis 70 Dollar je Barrel (159 Liter) vorgeschlagen.

11:17 Uhr – AEA überprüft Sicherheitsvorkehrungen in allen ukrainischen AKWs

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) wird die Sicherheitsmaßnahmen in allen ukrainische Kernkraftwerken untersuchen. Die Besuche in den AKWs Südukraine, Chmelnyzkyj und Riwne sowie im stillgelegten Unfallreaktor Tschernobyl würden derzeit vorbereitet und sollten in nächster Zeit stattfinden, hieß es aus diplomatischen Kreisen. IAEA-Chef Grossi hatte am Donnerstagabend auf Twitter auf diese von Kiew beantragte Hilfsmission hingewiesen.

10:30 Uhr – Stoltenberg: Patriot-Lieferungen ist nationale Entscheidung

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg überlässt Deutschland die Entscheidung über weitere Lieferungen von Luftabwehr-Systemen an die Ukraine. Er begrüße, dass Deutschland Patriot-Raketensysteme an Polen liefern wolle. Ob diese, wie von Polen gewünscht, direkt an die Ukraine gehen sollten, sei Sache der einzelnen Regierungen, sagt Stoltenberg in Brüssel. Er werde die Außenminister der Nato-Staaten bei ihrem Treffen kommende Woche in Bukarest dazu auffordern, die Unterstützung der Ukraine weiter zu forcieren. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte am Donnerstag mit Verweis auf die Bündnisfähigkeit Vorbehalte geäußert, die Patriots direkt weiter an die Ukraine zu liefern. Stoltenberg betont, die Nato sei an ihrer Ostflanke gut aufgestellt, auch mit Luftabwehrsystemen.

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Philipp Fritz

10:24 Uhr – Zwei Brüder in Schweden wegen Spionage für Russland vor Gericht

Zwei Brüder stehen in Schweden wegen schwerer Spionage im Auftrag von Russland vor Gericht. Das Verfahren begann am Freitag. Es findet zum Großteil hinter verschlossenen Türen statt, weil sowohl die meisten schriftlichen Beweise der Staatsanwaltschaft als auch viele der Themen, um die sich die Zeugenaussagen drehen werden, streng geheim sind.

Die 42 und 35 Jahre alten Männer werden eines schwerwiegenden Verbrechens gegen das schwedische Geheimdienst- und Sicherheitssystem beschuldigt. Laut Anklage sollen sie Russland und dem russischen Geheimdienst GRU zwischen September 2011 und September 2021 unbefugt Informationen beschafft und weitergegeben haben, die „in den Händen einer fremden Macht“ Schwedens Sicherheit schaden könnten.

09:17 Uhr – Klitschko: Hälfte der Haushalte in Kiew noch ohne Strom

Zwei Tage nach den schweren russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Strom- und Wasserversorgung hatte die Hälfte der Verbraucher in der Hauptstadt Kiew nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko am Freitagmorgen noch keinen Strom. Ein Drittel der Kiewer Häuser sei aber bereits wieder beheizt, teilte Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram mit.

Nach Angaben der Militärverwaltung der Hauptstadt war die Wasserversorgung in Kiew inzwischen vollständig wiederhergestellt. Bei einigen Verbrauchern könne es noch zu niedrigem Wasserdruck kommen, hieß es. Die Wärmeversorgung in der Stadt werde ebenfalls wiederhergestellt. Notfallteams seien im Reparatureinsatz. Sobald sich das Stromnetz stabilisiert habe, werde auch das Mobilfunknetz in allen Bezirken Kiews wieder funktionieren.

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08:06 Uhr – Putin trifft Soldaten-Mütter

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft an diesem Freitag mit Müttern von Soldaten zusammen, die in der Ukraine kämpfen. Es seien sowohl Mütter von Berufssoldaten als auch von einberufenen Reservisten, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. „Am Vorabend des Muttertags, der in Russland am letzten Sonntag im November gefeiert wird, wird sich Wladimir Putin mit den Müttern der Soldaten treffen, die an dem militärischen Sondereinsatz teilnehmen.“ So bezeichnet die russische Führung den am 24. Februar von ihr begonnenen Krieg gegen die Ukraine.

Hunderttausende russische Soldaten wurden zum Kampf in die Ukraine geschickt – darunter auch einige der mehr als 300.000 Reservisten, die im Rahmen der von Putin im September angekündigten Mobilmachung einberufen wurden. Zehntausende Soldaten wurden nach Schätzung der USA auf beiden Seiten verletzt oder getötet. Die Ukraine legt ihre Verluste nicht offen. Russland gab zuletzt am 21. September bekannt, dass 5937 russische Soldaten getötet worden seien. Diese Zahl liegt weit unter den meisten internationalen Schätzungen.

Ein russischer Rekrut, der zum Militärdienst einberufen worden ist, umarmt seine Mutter zum Abschied

Ein russischer Rekrut, der zum Militärdienst einberufen worden ist, umarmt seine Mutter zum Abschied

Quelle: pa/dpa/epa/Maxim Shipenkov

07:30 Uhr – Scholz lädt zu Munitionsgipfel ins Kanzleramt

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lädt Vertreter der Rüstungsindustrie kommende Woche zu einem Gipfeltreffen ins Kanzleramt. Das erfuhr WELT AM SONNTAG aus Regierungskreisen. Unter Beteiligung des Verteidigungsministeriums und weiterer Regierungsressorts soll am Montag über die Rahmenbedingungen für die Munitionsproduktion beraten werden. Die Bundeswehr leidet unter einem dramatischen Munitionsmangel, auch für die Unterstützung der Ukraine wird Munition benötigt.

Bereits in seiner Rede zum Kanzlerhaushalt hatte Scholz das Thema in dieser Woche aufgegriffen. „Es geht plötzlich nicht mehr, zu sagen: ‚Wir brauchen noch mal Nachschub an Munition‘, weil die entsprechenden Anlagen gar nicht mehr in Betrieb sind“, so der Kanzler. „Es geht nicht mehr, zu sagen: ‚Wir wollen von diesem konkreten Gerät etwas haben‘, weil es schon seit Längerem nicht mehr produziert wird.“ Mit der Industrie soll deshalb austariert werden, wie die Produktion erweitert und beschleunigt werden kann.

04:00 Uhr – Lukaschenko schließt Einsatz seiner Armee gegen Ukraine aus

Der autoritäre belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko schließt einen direkten Einsatz seiner Armee im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aus. „Wenn wir uns unmittelbar mit den Streitkräften, mit Soldaten in diesen Konflikt einmischen, tragen wir nichts bei, wir machen es nur noch schlimmer“, sagte Lukaschenko nach einer Meldung der Agentur Belta. Belarus unterstütze Russland, seine Rolle sei aber eine andere.

Lukaschenko hat sein von Moskau abhängiges Land als Aufmarschgebiet für russische Truppen zur Verfügung gestellt. Die Ukraine betrachtet das Nachbarland deshalb als Kriegspartei und hält Truppen in Reserve für den Fall, einen direkten Angriff aus Belarus abwehren zu müssen.

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02:00 Uhr – Britischer Außenminister will mehr finanzielle Unterstützung zusagen

Der britische Außenminister James Cleverly will bei seinem geplanten Besuch in der Ukraine weitere Unterstützung in Höhe von mehreren Millionen Pfund zusagen. Laut einer Erklärung seines Büros sollen die Gelder sicherstellen, dass das Land die praktische Hilfe erhält, die es über den Winter braucht. „Großbritannien steht an der Seite der Ukraine. Unsere Unterstützung wird so lange bestehen bleiben, bis sich dieses bemerkenswerte Land wieder erholt hat“, so Cleverly. Der Minister wird auf seiner Reise auch Präsident Wolodymyr Selenskyj und Außenminister Dmytro Kuleba treffen. Cleverlys Besuch erfolgt nur wenige Tage, nachdem Großbritanniens neuer Premierminister Rishi Sunak in Kiew war. Sunak versprach bereits, die entschlossene Unterstützung seines Landes für die Ukraine fortzusetzen.

00:45 Uhr – Ukrainischer Finanzminister: Kosten für Wiederaufbau steigen

Dem ukrainischen Finanzminister Serhij Martschenko zufolge wird die Ukraine mehr finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau des Landes benötigen. „Leider wächst die Zahl jeden Tag und wird im schlimmsten Fall noch erheblich steigen“, erklärte Martschenko in einer E-Mail. Der derzeitige Haushalt sehe nur wenig für den Wiederaufbau vor und müsse nach Möglichkeit aufgestockt werden.

In den vergangenen Tagen hatte eine Reihe von russischen Angriffen in Kiew große Stromausfälle verursacht und zum ersten Mal seit 40 Jahren alle ukrainischen Kernkraftwerke außer Betrieb gesetzt. „Die Unterstützung durch unsere internationalen Partner ist für uns von entscheidender Bedeutung“, sagte der Minister mit Verweis auf die von der EU bereits zugesagten 18 Milliarden Euro. Im August schätzte die Weltbank die Kosten für die Instandsetzung der ukrainischen Infrastruktur noch auf 105 Milliarden Dollar.

22:21 Uhr – Selenskyj beschwört Widerstandsgeist der Ukraine

Neun Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Widerstandsgeist seines Landes beschworen. „Wir haben neun Monate lang einen umfassenden Krieg überstanden, und Russland hat keinen Weg gefunden, uns zu brechen. Und es wird keinen finden“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Wir müssen so weitermachen wie jetzt gerade, in Einigkeit und gegenseitiger Hilfe.“

Russland war am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert. Selenskyj sagte, wie schwierig die Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung nach dem schweren Raketenangriff vom Mittwoch sei. „Russland will nicht nur, dass die Ukrainer ohne Strom und Wärme sind“, sagte er in Kiew. „Die Terroristen wollen uns voneinander isolieren und dafür sorgen, dass wir einander nicht spüren.“

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