Ukraine-News +++ Melnyk fordert Rostocker Hafenarbeiter zum Boykott auf +++

Inmitten der Debatte über ein Ölembargo gegen Russland hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, die Arbeiter im Hafen von Rostock dazu aufgefordert, einen dort ankernden Tanker mit Erdölprodukten aus Russland nicht zu entladen. „Ich rufe die Ampel-Regierung, alle Landesregierungen sowie alle deutschen Häfen auf, sämtliche russischen Schiffe oder Schiffe mit russischer Ladung – vor allem Öltanker – zu boykottieren“, sagte Melnyk dem „Spiegel“.

Der Öl- und Chemikalientanker „Advantage Point“ liegt seit Samstag im Rostocker Hafen. Zwei Tage zuvor hatte er den russischen Öl-Verladehafen Primorsk verlassen. Nach Informationen des „Spiegels“ transportiert er Erdöldestillate und soll am Montag oder Dienstag entladen werden. „An die Hafenarbeiter in Rostock und in anderen deutschen Häfen möchte ich ganz besonders appellieren, die Entladung von russischen Gütern zu blockieren. Diese Maßnahmen sollen dazu führen, die russische Kriegsmaschinerie ins Herz zu treffen und den Vernichtungskrieg gegen die Ukraine schneller zu stoppen“, sagte Melnyk.

Der Hafen in Rostock ist wichtig für die Versorgung der beiden einzigen ostdeutschen Großraffinerien in Schwedt (Brandenburg) und Leuna (Sachsen-Anhalt) mit Rohöl und Vorprodukten wie dem Destillat Gasöl. Daraus wird Diesel und Heizöl gewonnen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:50 Uhr – Pentagon: Russland macht nur minimale Fortschritte in Ostukraine

Das russische Militär macht nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums in der Ostukraine „bestenfalls minimale Fortschritte“. „Die Truppen leiden immer noch unter schlechter Führung und Kontrolle, die Moral in vielen Einheiten ist niedrig, die Logistik ist nicht optimal, sie haben immer noch nicht alle logistischen Probleme gelöst“, sagte ein hoher Pentagon-Vertreter in Washington. Man beobachte, dass das russische Militär in Orte im Donbass einmarschiere, den Sieg erkläre und dann die Truppen wieder zurückziehe und die Region wieder den Ukrainern überlasse.

„In den letzten Tagen gab es also ein ständiges Hin und Her“, sagte der Pentagon-Vertreter. Das ukrainische Militär habe die Russen zum Beispiel weiter aus der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw zurückdrängen können, hieß es weiter. Die Russen seien zwar klar im „Offensivmodus“, aber nicht so erfolgreich wie erwartet. Der Pentagon-Vertreter betonte, dass all diese Entwicklungen nicht nur auf mangelnde russische Planung zurückzuführen seien. Die Ukrainer würden wirklich guten Widerstand leisten.

20:23 Uhr – USA hoffen auf Rückkehr ihrer Diplomaten nach Kiew bis Ende Mai

Die USA hoffen auf eine Rückkehr ihrer Diplomatinnen und Diplomaten in die ukrainische Hauptstadt Kiew bis Ende Mai. „Wir hoffen sehr, dass die Bedingungen es uns erlauben werden, bis zum Ende des Monats nach Kiew zurückzukehren“, sagte die Geschäftsträgerin der US-Botschaft, Kristina Kvien, in Lwiw. Dänemarks Botschaft in Kiew öffnete derweil wieder, Schweden will am Mittwoch folgen. 

20:09 Uhr – Habeck rechnet am Dienstag mit Vorschlag zu russischem Öl-Embargo

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rechnet damit, dass der Vorschlag für das nächste Sanktionspaket der EU in Kürze kommen wird. Er gehe davon aus, dass die Kommission an diesem Dienstag ein sechstes Sanktionspaket vorschlagen werde, „inklusive dem Ausstieg vom russischem Öl“, sagte Habeck zu Journalisten nach einem Treffen der für Energie zuständigen EU-Minister in Brüssel. „Wie hart die Embargo-Bedingungen definiert werden, da wird sicherlich noch ein bisschen beraten werden.“ Aber er gehe sicher davon aus, dass Öl auf die Liste komme, sagte Habeck. Es brauche dann noch ein paar Tage, damit die Mitgliedstaaten über den Vorschlag der Kommission abstimmen könnten.

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19:40 Uhr – Scholz plant vorerst keinen Kiew-Besuch

Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach wie vor keine konkreten Pläne für einen Besuch in Kiew und begründet dies mit der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die ukrainische Regierung. Dies sei „ein bemerkenswerter Vorgang“ gewesen, sagte Scholz in der ZDF-Sendung „Was nun?“. Dass der Bundespräsident, der gerade von der Bundesversammlung mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt worden sei, zur unerwünschten Person erklärt worden sei, „das kann man nicht machen“. Scholz betonte, Deutschland habe der Ukraine viel militärische und wirtschaftliche Hilfe geleistet. Da könne es nicht sein, dass man dann sage, „der Präsident kann aber nicht kommen“.

18:55 Uhr – Gouverneur: Tote bei Reketeneinschlag in Odessa

Bei einem Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa im Südwesten der Ukraine sind nach Angaben des Gouverneurs Maksym Martschenko mehrere Menschen gestorben. Weitere seien verletzt worden, teilt er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der Sender Suspilne berichtet unter Berufung auf das Militär, ein religiöses Gebäude sei getroffen worden.

18:43 Uhr – US-Insider – Russland mit „bestenfalls minimalen“ Gewinnen im Donbass

Russland hat einem US-Insider zufolge in den vergangenen Tagen „bestenfalls minimale“ Fortschritte bei seiner Offensive im Donbass erzielt. Die Person, die namentlich nicht genannt werden will, gibt auch Zahlen zu der Ausbildung von ukrainischen Soldaten an westlichen schweren Waffen an. So sollen insgesamt grob 200 von ihnen an Haubitzen des Typs M777 geschult werden.

17:42 Uhr – Scholz an Putin: „Beenden Sie das sinnlose Töten“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat erneut an den russischen Präsidenten Wladimir Putin appelliert, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. „Stoppen sie diesen Krieg, beenden Sie das sinnlose Töten, ziehen Sie ihre Truppen aus der Ukraine ab“, sagte er am Montag nach den deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Berlin. „Wir sind uns einig, dass Grenzen nicht mit Gewalt verschoben werden dürfen.“

17:30 Uhr – Ukrainische Kriegsberichterstatter erhalten Preis der Deutschen Welle

Die Deutsche Welle hat die ukrainischen Kriegsberichterstatter Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka für ihre Berichte aus dem umkämpften Mariupol ausgezeichnet. Chernov, Reporter der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), und der freischaffende Fotojournalist Maloletka erhalten den „DW Freedom of Speech Award“. Das teilte Deutschlands internationaler Auslandssender am Montag in Bonn mit. Der Preis belohnt herausragenden Einsatz für Menschenrechte und Meinungsfreiheit.

17:29 Uhr – Lambrecht: Ausbildung macht Deutschland nicht zur Kriegspartei

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat einem Gutachten widersprochen, wonach Deutschland mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten möglicherweise zur Kriegspartei werden könnte. Sie teile diese Einschätzung nicht, sagte die SPD-Politikerin am Montag nach einem Truppenbesuch auf dem Militärflugplatz Wunstorf bei Hannover. „Ich gehe davon aus, dass weder diese Ausbildung dazu führt noch die Lieferung von Waffen, sondern wenn wir Soldatinnen und Soldaten entsenden würden in die Ukraine, das wäre ein ganz klares Zeichen. Das werden wir aber auch nicht tun. Das wird nicht geschehen“, sagte Lambrecht.

17:00 Uhr – Öl-Embargo darf laut CDU nicht zu „Sonderopfer Ost“ führen

Ein Embargo für russisches Erdöl darf nach Ansicht des sächsischen CDU-Politikers Marko Schiemann nicht zu einer stärkeren Belastung für Ostdeutschland führen. „Die Lasten müssten vielmehr gleichmäßig auf alle Schultern verteilt werden“, erklärte Schiemann am Montag in Bautzen. Höhere Energiepreise würden die Wirtschaft und Privathaushalte im Osten unverhältnismäßig belasten. Wenn es bei einem Öl-Embargo für Ostdeutschland und Berlin „rumpelig“ würde, müsse die Bundesregierung vorausschauend handeln und die Auswirkungen für den Osten abwenden: „Ein Sonderopfer der Ostdeutschen darf es nicht geben.“ Da vor allem Ostdeutschland bisher am russischen Öl hängt, müssten bei einem Embargo dort große Mengen zu höheren Preisen ersetzt werden. Das dürfte Verbraucher der Region besonders treffen, befürchten Experten.

16:44 Uhr – Merz-Reise nach Kiew diese Woche geplant

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz wird nach eigenen Angaben seine Reise nach Kiew diese Woche antreten. Er habe für seine Pläne sehr viel Zuspruch erhalten, sagt der Unions-Fraktionschef in Köln. Er habe eine Einladung des ukrainischen Parlaments, die er gerne wahrnehme. Er habe es Bundeskanzler Olaf Scholz empfohlen, in die ukrainische Hauptstadt zu reisen, dafür sehe er aber keine Anzeichen, sagt Merz. Er hat seine geplante Reise nach Kiew gegen Kritik verteidigt. „Ich nehme für mich als Parlamentarier und als Oppositionsführer in Anspruch, selber darüber zu entscheiden, ob ich eine solche Reise mache oder nicht“, sagte Merz am Montag in Köln nach einer gemeinsamen Sitzung der Präsidien von CDU und CSU. „Das hat nicht die Bundesregierung zu beurteilen oder gar zu kommentieren, das ist meine Entscheidung.“

16:17 Uhr – Habeck ruft skeptische EU-Länder zum Ausstieg aus russischem Öl und Gas auf

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat skeptische EU-Länder wie Ungarn zu einem raschen Ausstieg aus russischem Öl und Gas aufgerufen. Die Solidarität mit der Ukraine gebiete es, fossile Energieträger aus Russland „schnell und drastisch zu reduzieren“, sagte Habeck am Montag am Rande eines Energieministertreffens in Brüssel. Das geplante Ölembargo bedeute aber auch zusätzliche Lasten für Wirtschaft und Verbraucher, warnte er.

Deutschland habe seine Abhängigkeit von russischem Öl und Gas bereits deutlich reduziert, sagte Habeck in Brüssel. Beim Öl etwa sei der Anteil von 35 Prozent vor dem Krieg auf zuletzt zwölf Prozent reduziert worden. Andere Länder bräuchten dafür etwas mehr Zeit. Diese Staaten seien dennoch gehalten, „das ihre zu tun und sich nicht auszuruhen und nur abzuwarten“, mahnte Habeck.

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Sanktionen gegen Russland

15:36 Uhr – UN: Zahl der getöteten Zivilisten übersteigt 3000

In der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) inzwischen mehr als 3000 Zivilisten seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar getötet worden. Die Zahl sei seit Freitag um 254 auf nunmehr 3153 gestiegen, teilt das Büro der Hohen Kommissarin für Menschenrechte mit. Die tatsächliche Zahl liege wahrscheinlich viel höher. Die meisten Opfer seien durch Sprengkörper getötet worden, etwa bei Raketenangriffen oder Luftschlägen.

14:47 Uhr – Lettland fordert Bürger zum Verlassen Transnistriens auf

Lettland hat seine Bürgerinnen und Bürger zum Verlassen der Region Transnistrien aufgerufen. Wer noch dort sei, solle den schmalen Landstreifen an der Grenze zwischen Moldau und der Ukraine verlassen, erklärte das Außenministerium am Montag, wie die Nachrichtenagentur BNS berichtete. Die Sicherheit in der Region sei in Gefahr und das moldauische Parlament habe den Notstand im Land um 60 Tage verlängert.

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14:33 Uhr – USA hoffen auf Wiedereröffnung von Botschaft in Kiew

Die Geschäftsträgerin der ukrainischen US-Botschaft, Kristina Kvien, hofft darauf, dass die diplomatische Vertretung bis Ende Mai nach Kiew zurückkehren kann. „Wir hören auf die Sicherheitsexperten. Und wenn sie uns sagen, dass wir zurück können, dann werden wir zurück gehen.“

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Gut gelaunt: US-Präsident Joe Biden

US-Diplomaten verließen die Botschaft fast zwei Wochen vor Beginn der russischen Invasion. Einige Funktionen wurden zunächst ins westukrainische Lwiw und schließlich ins benachbarte Polen verlegt. Einige westliche Länder haben ihre Botschaften bereits wieder in Kiew eröffnet, da sich der Fokus der Kämpfe auf den Osten und den Süden der Ukraine verlagert hat.

14:10 Uhr – Gysi plant sechstägige Reise ohne Personenschutz durch die Ukraine

Der Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi wird von Dienstag bis Sonntag durch die Ukraine reisen und neben der Hauptstadt Kiew auch die Vororte Butscha und Irpin sowie die westukrainische Stadt Lwiw besuchen. Wie Fraktionssprecher Michael Schlick am Montag mitteilte, wird Gysi vom Kandidaten der Linken bei der Bundespräsidentenwahl im vergangenen Februar, Gerhard Trabert, begleitet. Geplant seien Besuche von Krankenhäusern, Notkliniken und Gespräche mit Vertretern von Hilfsorganisationen.

Die Reise durch das Kriegsgebiet findet ohne Personenschutz durch das Bundeskriminalamt und ohne Genehmigung des Bundestagspräsidiums statt. Schlick sagte, BKA und Bundestag hätten der dreiköpfigen Delegation, der neben Gysi und Trabert auch er selbst angehört, eine eintägige Reise vorgeschlagen. Das habe man aber abgelehnt und reise nun ohne BKA-Schutz.

Treffen mit ukrainischen Parlamentariern oder der Regierung in Kiew sind bisher nicht geplant. Gysi habe den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk um die Vermittlung von Gesprächen gebeten, aber keine Antwort erhalten, erklärte Schlick. „Die Mitglieder der Delegation bedauern dies, lassen aber deshalb die Reise nicht ausfallen, weil die humanitäre Hilfe wichtiger ist.“

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Trabert will einer Klinik ein vom Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland“ gespendetes Dermatom zur Transplantation von Haut übergeben. An Hilfsorganisationen würden von diesem Verein 20.000 Euro und 6000 Euro der Fraktion und von Einzelpersonen übergeben.

14:10 Uhr – Stadtrat von Mariupol: Bislang keine Evakuierung

Die Stadtverwaltung von Mariupol widerspricht Angaben eines Bürgermeister-Beraters, wonach am Montag weitere Evakuierungsbusse die Stadt verlassen haben. Die Busse, die Zivilisten aus Mariupol bringen sollen, hätten den vereinbarten Abholpunkt noch nicht erreicht, erklärt der Stadtrat. Der Grund dafür war zunächst nicht klar.

13:15 Uhr – Bundesregierung: Ausbildung ukrainischer Soldaten kein Kriegseintritt

Die Bundesregierung geht weiter davon aus, dass Deutschland mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten völkerrechtlich betrachtet nicht zur Kriegspartei wird. Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages dazu sei der Bundesregierung bekannt, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Jedem sei klar, dass man sich immer wieder in einer schwierigen Abwägung befinde. Hebestreit: „Unsere Überzeugung ist, dass auch die Ausbildung von ukrainischen Soldaten in Deutschland an Waffensystemen weiterhin keinen direkten Kriegseintritt bedeutet.“

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Seit Dezember ist Steffen Hebestreit Regierungssprecher

Hebestreit reagierte auf eine Frage zu einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland über das Gutachten. Diesem zufolge bestehe Konsens darüber, dass westliche Waffenlieferungen völkerrechtlich nicht als Kriegseintritt gelten – solange man sich nicht an Kampfhandlungen beteilige. Allerdings heiße es weiter: „Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.“

13:04 Uhr – Neue Explosionen in Belgorod: Kampfhandlungen des russischen Militärs

Nach Berichten über neue Explosionen im russischen Gebiet Belgorod in der Nähe zur ukrainischen Grenze hat der Gouverneur der Region Entwarnung gegeben. Er wolle die Bürger beruhigen und mitteilen, dass es von ukrainischer Seite keine Angriffe gegeben habe. „Unsere Luftstreitkräfte haben Kampfhandlungen im Rahmen der speziellen militärischen Operation vollzogen. Die Sicherheit der Bewohner des Gebiets wurde durch nichts bedroht“, schrieb Wjatscheslaw Gladkow am Montag im Nachrichtenkanal Telegram.

In der Nacht war die Stadt Belgorod von zwei schweren Explosionen erschüttert worden. Es gebe keine Schäden oder Opfer, hatte Gladkow gesagt, ohne zunächst eine Erklärung für den Vorfall zu haben.

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A view shows a fuel depot on fire in Belgorod

Angriffe gegen den Angreifer

Allerdings gab es Berichte in sozialen Medien über Blitze am Himmel. Auf Twitter wurden Videoaufnahmen und Informationen über angebliche ukrainische Drohnen über Belgorod und den Einsatz der regionalen Flugabwehr verbreitet, deren Echtheit zunächst nicht unabhängig bestätigt werden konnte.

12:32 Uhr – Behörden: Rakete trifft wichtige Brücke bei Odessa

Russland hat nach ukrainischen Angaben ein weiteres Mal eine strategisch wichtige Brücke im Südwesten des Landes mit einer Rakete getroffen. Weitere Details nennt die Regionalverwaltung von Odessa nicht. Die Brücke wurde bereits zwei Mal getroffen. Sie liegt an der Mündung des Dnister in das Schwarze Meer und stellt auf ukrainischem Territorium die einzige Straßen- und Eisenbahnverbindung zu einem großen Bereich im Süden der Region Odessa dar.

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Quelle: Infografik WELT/Jörn Baumgarten

12:24 Uhr – Bundesregierung: Kein Anlass für Debatte über Sanktionsaufhebung

Die Bundesregierung sieht derzeit keinen Anlass, über den Zeitpunkt einer Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Russland nachzudenken. Entscheidend sei, dass es zunächst Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gebe, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. „Das zeichnet sich im Augenblick nicht ab.“ Im Gegenteil gehe die russische Offensive im Süden und Osten offensichtlich weiter.

Die EU berate über ein sechstes Sanktionspaket. Es sei an der Ukraine, zu entscheiden, wann für sie eine Friedenslösung absehbar und akzeptabel sei. Er sehe kein Junktim zwischen einem völligen Abzug der russischen Soldaten und der Aufhebung der Sanktionen, sagt der Regierungssprecher.

11:38 Uhr – Ukraine: Weitere Zivilisten in Bussen aus Mariupol gebracht

Die Evakuierung von Mariupol ist am Montagvormittag nach Angaben eines Beraters des Bürgermeisters fortgesetzt worden. Mehrere Zivilisten hätten die südostukrainische Hafenstadt in Bussen verlassen. Es habe sich dabei aber anders als bei einigen vorherigen Konvois nicht um Zivilisten aus dem umkämpften Stahlwerk Asowstal gehandelt, das von russischen Truppen belagert wird. Dort befinden sich immer noch eine unbekannte Zahl an Zivilisten und Kämpfern.

11:20 Uhr – Ukraine schließt von Russland eroberte Häfen nun auch offiziell

Die Ukraine hat nach Angaben der Regierung in Kiew vier von Russland eroberte Häfen am Asowschen und am Schwarzen Meer nun auch offiziell geschlossen. Es handele sich um Mariupol, Berdjansk, Skadowsk und Cherson, teilt das Landwirtschaftsministerium mit. Die Maßnahme gelte, bis die Kontrolle über die Häfen wiederhergestellt werden könne. Sie sei nötig, da derzeit keine angemessenen Sicherheitsvorkehrungen für die Abfertigung von Passagier- oder Frachtschiffen gewährleistet werden könnten.

Nach der russischen Invasion Ende Februar hatten sämtliche ukrainischen Häfen bereits ihren Betrieb eingestellt. Die Ukraine ist Großexporteur von Agrarprodukten und hatte ihre Waren zuvor überwiegend über das Meer ausgeführt. Inzwischen ist das Land auf den Export per Zug über seine Westgrenzen oder über seine kleinen Donau-Häfen umgestiegen.

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11:05 Uhr – Insider: Womöglich Ausnahme für Ungarn und Slowakei bei EU-Ölembargo

Bei dem zunehmend geforderten Embargo für russisches Öl könnte die Europäische Union Insidern zufolge womöglich Ausnahmen für die besonders auf die Importe angewiesenen EU-Mitglieder Ungarn und Slowakei machen. Um die Einheit unter den 27 EU-Staaten zu wahren, werde die EU-Kommission Ungarn und der Slowakei womöglich „eine Ausnahme oder eine lange Übergangsperiode“ zugestehen, sagen zwei EU-Vertreter.

Ein Öl-Embargo würde ohnehin voraussichtlich phasenweise eingeführt und höchstwahrscheinlich erst ab Anfang kommenden Jahres vollständig greifen. In der EU laufen Bestrebungen, dass ein sechstes Sanktionspakets ein Öl-Embargo gegen Russland beinhaltet, um so eine der wichtigsten Einnahmequellen der Regierung in Moskau zu schließen.

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Es wird damit gerechnet, dass die Kommission am Dienstag ihre Arbeit an dem Paket abschließt. Am Mittwoch soll es dann den Botschaftern der Regierungen in der EU vorgestellt werden.

10:52 Uhr – Russland: Kampfjet abgeschossen und 38 Ziele getroffen

Das russische Verteidigungsministerium meldet den Abschuss eines ukrainischen Kampfjets. Das Flugzeug des Typs MiG-29 sei in der Nähe der ostukrainischen Stadt Slowjansk getroffen worden, teilt das Ministerium mit. Zudem seien 38 militärische Ziele getroffen worden, darunter Munitionslager und Kontrollzentren. Auch zehn ukrainische Drohnen seien zerstört worden.

10:34 Uhr – Ukrainische Behörde: Russische Truppen zerstören großes Getreidelager

Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut auch nicht-militärische Ziele in der Ukraine mit Raketen angegriffen. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei ein großes Getreidelager zerstört worden, teilte die Militärverwaltung des Gebiets am Montag mit. Dazu veröffentlichte sie ein Video, das einen Raketeneinschlag zeigt. Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreidelieferanten der Welt.

„Unser Getreidelager geben ihnen keine Ruhe“, sagte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Dnipropetrowsk, Valentin Resnitschenko. Verletzt wurde nach seinen Angaben niemand. Es war in Dnipropetrowsk mindestens das dritte Mal, das ein Landwirtschaftsbetrieb angegriffen worden sein soll, der keinen militärischen Zweck erfüllt.

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Quelle: Infografik WELT

10:11 Uhr – Ukraine: Zwei russische Patrouillenboote zerstört

Die Ukraine meldet die Zerstörung von zwei russischen Patrouillenbooten. Eine ukrainische Drohne des Typs Bayraktar habe die Schiffe aus der Raptor-Serie am frühen Morgen nahe der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zerstört, teilt der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj über den Messengerdienst Telegram mit.

Aus Moskau gibt es dazu zunächst keine Reaktion. Mitte April war das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer „Moskwa“, gesunken. Russland hatte damals die Darstellung der Regierung in Kiew zurückgewiesen, die „Moskwa“ sei von ukrainischen Raketen getroffen worden. Vielmehr habe ein Feuer an Bord eine Munitionsexplosion ausgelöst, das Schiff sei dann in schwerem Seegang beim Abschleppen gesunken.

09:25 Uhr – Medienbericht: Finnland beschließt Nato-Beitrittsantrag am 12. Mai

Finnland wird einem Zeitungsbericht zufolge am 12. Mai formell beschließen, eine Nato-Mitgliedschaft zu beantragen. Zunächst werde Präsident Sauli Niinistö an dem Tag erklären, dass er einen Beitritt befürworte. Anschließend solle das Parlament einem Antrag zur Aufnahme in das Militärbündnis zustimmen, meldet das Blatt „Iltalehti“ unter Berufung auf Regierungskreise.

Die Entscheidung werde dann noch auf einem Treffen des Präsidenten und den entscheidenden Ministern bestätigt. Für den Bericht war zunächst keine Bestätigung zu erhalten. Russlands Invasion der Ukraine hat in Finnland und Schweden bei vielen Menschen zu einem Umdenken hinsichtlich eines Nato-Beitritts geführt. Über Jahrzehnte hinweg vertrat man dort die Haltung, dass der Frieden am besten gewahrt bleibe, indem man sich nicht offiziell auf eine Seite schlage.

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Zeitenwende in Nordeuropa

Finnland und Russland teilen sich eine 1300 Kilometer lange Grenze. Moskau hat erklärt, Atomwaffen und Hyperschallwaffen in seiner Ostsee-Enklave Kaliningrad zu stationieren, wenn Finnland und Schweden der Nato beitreten sollten.

08:51 Uhr – Ungarn bleibt bei „Nein“ zu Öl- und Gasembargo

Trotz zunehmender Rufe in der Europäischen Union nach einem Stopp russischer Öl- und Gasimporte hält Ungarn an seinem Widerstand dagegen fest. „Die ungarische Haltung hinsichtlich eines Öl- und Gasembargos hat sich nicht geändert: Wir unterstützen dies nicht“, antwortet ein Sprecher der Regierung in Budapest in einer E-Mail auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. In Brüssel sollen die EU-Energieminister heute debattieren, ob ein Ölembargo Teil des sechsten Sanktionspakets gegen Russland sein soll. Bundesaußenministerium Baerbock hatte sich am Sonntagabend dafür ausgesprochen.

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04:40 Uhr – Strack-Zimmermann fordert Tempo bei Gepard-Lieferung

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, erwartet zügige Fortschritte bei der vereinbarten Lieferung von Flugabwehrpanzern Gepard an die Ukraine. „Die politische Entscheidung ist jetzt da“, sagte die FDP-Politikerin in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ausfuhr von Kriegswaffen müsse nun im Wirtschaftsministerium gezeichnet werden. „Dann bedarf es aber eines Vertrages zwischen der Ukraine und der Industrie, auch wenn wir das bezahlen. Es ist nun der Job der Industrie, die Panzer schnellstens fahrtüchtig zu machen, zu liefern und dafür zu sorgen, dass entsprechend Munition dazu kommt.“

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Nach einer grundsätzlichen Einigung in der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) der Ukraine in der vergangenen Woche eine Ausbildung von Soldaten und die Lieferung der Gepard-Panzer in Aussicht gestellt.

01:58 Uhr – Ukraine hebt angeblich russischen Agentenring aus

Die ukrainischen Sicherheitsbehörden haben nach eigener Darstellung einen Ring russischer Agenten ausgehoben. Einer der Spione habe sogar im ukrainischen Generalstab gearbeitet, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch in der Nacht zum Montag nach Angaben der Agentur Ukrinform. Über die genaue Zahl der Mitglieder des Spionage-Rings machte er keine Angaben.

Arestowytsch nannte jedoch eines ihrer angeblichen Ziele. „Diese Genossen sollten ein Passagierflugzeug über Russland oder Belarus abschießen und anschließend die Ukraine dafür verantwortlich machen“, sagte er. Für diese Aktion sollten demnach Flugabwehrraketen aus ukrainischen Beständen eingesetzt werden.

00:32 Uhr – Lawrow: Jahrestag des Sieges am 9. Mai hat keinen Einfluss auf Kriegspläne

Der bevorstehende Jahrestag des Sieges am Ende des Zweiten Weltkriegs wird laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow keinen Einfluss auf die militärischen Operationen in der Ukraine haben. „Unsere Soldaten werden ihre Handlungen nicht von einem bestimmten Datum abhängig machen“, sagt Lawrow im italienischen Fernsehen auf die Frage, ob der 9. Mai einen Wendepunkt in dem Konflikt markieren werde.

„Wir werden unseren Sieg feierlich begehen, aber der Zeitpunkt und das Tempo der Ereignisse in der Ukraine hängen von der Notwendigkeit ab, die Risiken für die Zivilbevölkerung und die russischen Soldaten zu minimieren.“

00:22 Uhr – Brinkhaus fordert von Scholz Einflussnahme auf Indien

Vor den deutsch-indischen Regierungskonsultationen hat der frühere Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus die Bundesregierung aufgefordert, bei der indischen Regierung auf eine Distanzierung von Russland hinzuwirken. „Der Besuch der indischen Regierung in Europa muss dafür genutzt werden, für unsere Position und damit für eine klare Verurteilung des russischen Angriffskriegs und die entsprechenden Konsequenzen zu werben“, sagte Brinkhaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die Konsultationen sind am Montag. Anders als Deutschland verzichtet Indien wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine auf Sanktionen. Brinkhaus ist Vorsitzender der deutsch-indischen Parlamentariergruppe.

00:11 Uhr – Gutachten: Ausbildung ukrainischer Soldaten kann Kriegsbeteiligung darstellen

Die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffen kann einem Gutachten zufolge völkerrechtlich eine Kriegsbeteiligung darstellen. Die Waffenlieferungen an sich gelten demnach völkerrechtlich nicht als Kriegseintritt, „erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei beziehungsweise Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen“, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages.

00:00 Uhr – Özdemir: Wege für den Export von ukrainischem Weizen ermöglichen

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dringt darauf, der Ukraine beim Export von Weizen zu helfen. „Immer wieder erreichen uns Berichte über gezielte Attacken Russlands auf Getreidesilos, Düngerlager, landwirtschaftliche Fläche und Infrastruktur“, sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dahinter stecke offenbar der Versuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin, „die Ukraine auch als Konkurrenz langfristig auszuschalten.

Özdemir fügte demnach hinzu: „Mit dem wachsenden Hunger in der Welt versucht Russland, Druck aufzubauen. Gleichzeitig kommen Russland die massiv gestiegenen Marktpreise zupass, weil es neues Geld ins Land bringt.“ Die Ukraine war bis Kriegsbeginn einer der weltweit wichtigsten Erzeuger von Weizen sowie ein großer Mais-Produzent.

Weiter sagte Özdemir, beim G7-Gipfel der Agrarminister Mitte Mai werde er deshalb mit seinen Kolleginnen und Kollegen darüber sprechen, wie der Zugang zu den Weltmärkten für die Ukraine dennoch gewährleistet werden könne. „Wir müssen alternative Verkehrswege ermöglichen. Der Weg über die Schiene kann eine Lösung sein, um Getreide zu exportieren – wenn auch mit viel Aufwand und mit beschränkten Kapazitäten. Wir werden als Bundesregierung alles tun, was geht.“

23:28 Uhr – Selenskyj nennt Pelosi-Besuch in Kiew starkes Signal

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sein mehrstündiges Treffen mit der Präsidentin des US-Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, als starkes Signal der Unterstützung in schwierigen Zeiten bezeichnet. Bei dem Treffen seien Rüstungslieferungen an die Ukraine, finanzielle Hilfen und Sanktionen gegen Russland erörtert worden, sagte Selenskyj in einer am Sonntagabend im Fernsehen ausgestrahlten Rede.

Pelosi und mehrere US-Abgeordnete waren am Samstagabend etwa drei Stunden lang mit Selenskyj und dessen führenden Beratern zusammengetroffen. Pelosi ist in den USA die Nummer Drei im Staat.

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Sie ist die ranghöchste US-Vertreterin, die seit dem Beginn des russischen Angriffs die Ukraine besucht hat. Selenskyj sagte, die Ukrainer seien allen Partnern dankbar, „die solch wichtige und starke Signale der Unterstützung senden, indem sie unsere Hauptstadt in solch schwierigen Zeiten besuchen“.

23:25 Uhr – Selenskyj hofft auf Fortsetzung der Evakuierung aus Mariupol

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erfreut über die erfolgreiche Evakuierung von Zivilisten aus dem schwer umkämpften Werk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol geäußert. „Ich hoffe, dass morgen (Montag) alle notwendigen Bedingungen erfüllt sind, um weiterhin Menschen aus Mariupol zu evakuieren“, sagte er am Sonntagabend in seiner täglichen Videobotschaft.

„Wir werden weiterhin alles tun, um unsere Leute aus Azovstal und aus Mariupol insgesamt zu evakuieren“, sagte Selenskyj. Die Organisation solcher humanitären Korridore ist eines der Elemente des laufenden Verhandlungsprozesses.

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Ein Bus-Konvoi hat am Wochenende mehrere Dutzend Zivilisten aus dem von russischen Soldaten belagerten Stahlwerk Asovstal gebracht. Beteiligt waren auch die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Selenskyj sprach von rund 100 Menschen, die durch den Belagerungsring gebracht werden konnten.

Nach ukrainischen Angaben sollen allein in den Bunkeranlagen des Stahlwerks noch etwa 1000 Zivilisten eingeschlossen sein. Russland spricht von etwa 2500 Menschen, insbesondere Militärs und ausländischen Söldnern.

23:12 Uhr – Baerbock: Ohne schwere Waffen wäre Leid der Ukrainer größer

Außenministerin Annalena Baerbock hat die Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine verteidigt. „Wir tragen auch Verantwortung für Nicht-Handeln“, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“.

„Wenn wir jetzt die Entscheidung getroffen hätten, wir würden keine weiteren Waffen, keine schweren Waffen liefern, dann würden wir weitere Orte in der Ukraine in die Hände des russischen Präsidenten geben. (…) Wenn wir nichts tun würden, dann wäre das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer noch viel, viel schlimmer.“ Deswegen sei die Bundesregierung diesen nächsten Schritt gegangen.

23:12 Uhr – Wadephul zweifelt an Sinn von Gepard-Lieferungen

Der CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul hat bezweifelt, dass die zugesagte Lieferung alter Gepard-Flugabwehrpanzer an die Ukraine der richtige Schritt ist. Diese seien „das komplexeste Waffensystem, das das Heer hatte“. Man brauche mindestens ein halbes Jahr Ausbildung, um es verantwortungsvoll einsetzen zu können. „Ansonsten ist das unverantwortlich.“

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Der Gepard werde den ukrainischen Streitkräften erst im Herbst oder frühen Winter nutzen. „Mir scheint das alles nicht durchdacht zu sein.“ Dass man dieses System jetzt gewählt habe, würde er „eher der Unwissenheit der Verteidigungsministerin zuschreiben wollen“.

22:45 Uhr – Lawrow: Nato und EU haben Vorherrschaft Washingtons akzeptiert

Die Nato und die EU haben sich nach Meinung des russischen Außenministers Sergej Lawrow damit abgefunden, dass Washington das Sagen habe. Das sagte Lawrow am Sonntagabend in einem Interview der italienischen TV-Gesellschaft Mediaset, das auch von der russischen Staatsagentur Tass verbreitet wurde. Er sei überzeugt, dass alle Länder der Meinung seien, dass man ausschließlich auf die USA hören solle.

„Und sowohl die Nato als auch die Europäische Union haben sich damit abgefunden, dass ihr „Hausherr“ in Washington sitzt“, sagte Lawrow weiter. „Und in Washington haben sie beschlossen, dass die Welt nun monopolar sein muss, davon reden sie ständig.“

22:20 Uhr – Baerbock legte Pläne für Kiew-Reise auf Eis

Außenministerin Annalena Baerbock hatte nach eigenen Angaben Pläne für eine Reise nach Kiew gehabt, diese aber nach der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Eis gelegt. „Ja, ich werde auch fahren“, sagte die Grünen-Politikerin in der ARD.

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Autorenfoto Susanne Gaschke - WELT

Freiheit und Unterwerfung

Aber sie habe mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier abgestimmt gehabt, dass dieser zuerst fahren sollte. Leider sei der Bundespräsident dann von ukrainischer Seite wieder ausgeladen worden. „Das heißt nicht, dass ich in Zukunft nicht fahren werde“, fügt Baerbock hinzu.

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