Ukraine-News ++ Litauens Präsident besorgt über Wagner-Aufmarsch in Belarus ++

Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat sich besorgt über die Präsenz russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus gezeigt. Dies stelle eine ernsthafte Bedrohung dar, sagte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes der Agentur BNS zufolge am Montag bei einem Besuch am Grenzübergang Medininkai.

Nauseda sprach davon, dass es „wirklich zu verlockend“ sei, die Anwesenheit der Wagner-Gruppe nahe der litauischen Grenze nicht für verschiedene Provokationen zu nutzen. Ihm zufolge könnten diese sowohl gegen Polen und Litauen als auch gegen das ebenfalls an Belarus grenzende Lettland organisiert werden. Zugleich räumte er aber ein, dass es keine Anzeichen für die Vorbereitung solcher Provokationen gebe. Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zum autoritär geführten Belarus.

Truppen der Privatarmee von Söldnergruppen-Chef Jewgeni Prigoschin waren nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt worden. Die Militärführung in Minsk hatte mitgeteilt, dass die Söldner in Belarus nun auch für die Ausbildung von Soldaten zuständig seien und ihre Kampferfahrung aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine vermitteln sollen.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

23:10 Uhr – Nach jüngsten Raketenangriffen: Selenskyj fordert härtere Sanktionen

Nach den schweren Raketenangriffen unter anderem auf seine Heimatstadt Krywyj Rih hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut schärfere Sanktionen gegen Russland gefordert. „Der weltweite Sanktionsdruck gegen Russland verdient eine deutliche Steigerung“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Insbesondere müssten Sanktionslücken geschlossen werden, mithilfe derer Russland seine Waffenproduktion am Laufen halte.

Darüber hinaus pochte der ukrainische Staatschef einmal mehr auf Raketen mit längerer Reichweite für sein Land. Dies sei nötig, „damit wir diese terroristische Bedrohung beseitigen können, die Russland gegen unser Volk, gegen unsere Kinder erschafft“, sagte er.

20:19 Uhr – USA sagen Teilnahme an saudischer Friedenskonferenz zu

Die USA sagen ihre Teilnahme an einer von Saudi-Arabien organisierten Friedenskonferenz zu. Dies gab ein Sprecher des Außenministeriums in Washington bekannt, ohne Einzelheiten zu nennen. Einem Medienbericht zufolge soll die Konferenz in Dschedda stattfinden.

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19:54 Uhr – Russland weist Berufung von verurteiltem Putin-Kritiker Kara-Mursa zurück

Ein Gericht in Russland hat die Berufung des Kreml-Kritikers Wladimir Kara-Mursa gegen seine 25-jährige Haftstrafe zurückgewiesen. „Das Urteil des Moskauer Gerichts vom 17. April bleibt unverändert“, erklärte das Gericht nach Angaben staatlicher Nachrichtenagenturen. Der 41-jährige Kara-Mursa war im April wegen seiner Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine zu 25 Jahren Haft in einer Strafkolonie mit „strengen Haftbedingungen“ verurteilt worden.

Das Urteil hatte international Empörung ausgelöst. Kara-Mursa leidet seit Jahren an der Nervenerkrankung Polyneuropathie, die seinen Anwälten zufolge durch zwei Giftanschläge auf ihn in den Jahren 2015 und 2017 ausgelöst wurde. Sein Anwalt erklärte, der Zustand seines Mandanten habe sich in der Haft verschlimmert.

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Wladimir Kara-Mursa fordert ein Ende der Zusammenarbeit mit Russland

Russischer Oppositioneller

Kara-Mursa hat die USA und Europa über die Jahre wiederholt zur Verhängung individueller Sanktionen gegen russische Amtsträger aufgefordert. Bei seinem letzten Auftritt vor Gericht im April verteidigte er seine Äußerungen zur russischen Offensive in der Ukraine. „Ich bereue nicht nur nichts davon – ich bin stolz darauf“, sagte er.

Fast alle der bekanntesten politischen Regierungsgegner in Russland sind entweder außer Landes geflohen oder sitzen im Gefängnis.

16:03 Uhr – Iran und Belarus unterzeichnen Rüstungsabkommen

Die Islamische Republik Iran und Belarus haben ein Rüstungsabkommen vereinbart. Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten am Montag in Teheran eine entsprechende Kooperation, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete. „Belarus nimmt in der iranischen Außenpolitik einen besonderen Platz ein“, zitierte IRNA den iranischen Minister, Mohammad Resa Aschtiani. Genaue Details über das Abkommen wurden nicht öffentlich gemacht.

Belarus unter Machthaber Alexander Lukaschenko und der Iran gelten als Unterstützer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Nach westlichen Erkenntnissen lieferte Teheran Moskau auch sogenannte Kamikaze-Drohnen. Teheran bestreitet dies und betont seine Neutralität im Krieg.

15:06 Uhr – Schoigu: Russische Armee verstärkt Angriffe auf Militär-Infrastruktur

Die russische Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu ihre Angriffe auf ukrainische Militäreinrichtungen „deutlich verstärkt“. Dies sei eine Antwort auf Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium und betreffe unter anderem Einrichtungen, „die diese terroristischen Taten unterstützen“, sagte Schoigu in einem Gespräch mit Militärvertretern. Schoigu bezog sich auf Drohnenangriffe auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim sowie auf russisches Territorium.

13:19 Uhr – Peskow nennt Drohnenangriffe „Akt der Verzweifelung“

Der Kreml hat die jüngsten Drohnenattacken gegen die russische Hauptstadt Moskau und andere Teile des Landes als „Akt der Verzweiflung“ der Ukraine bezeichnet. Kiew habe bei seiner Gegenoffensive keine Erfolge vorzuweisen und greife deshalb zu Terrorschlägen gegen zivile Infrastruktur, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City waren bei einem Drohnenangriff in der Nacht zu Sonntag Bürogebäude beschädigt worden.

„Es ist auch offensichtlich, dass die Ressourcen von vielen Milliarden, die Länder der Nato dem Kiewer Regime übergeben haben, faktisch nicht effektiv ausgegeben werden“, meinte Peskow. „Und da kommen viele Fragen und große Unannehmlichkeiten auf in den westlichen Hauptstädten und bei den Steuerzahlern der westlichen Länder.“ Russische Kommentatoren hatten nach den Drohnenattacken gemeint, dass Kiew versuche, auf diese Weise den westlichen Geldgebern irgendwelche Erfolge vorweisen zu können.

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12:13 Uhr – Ukraine meldet Gewinn von 15 Quadratkilometer Gelände

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge im Verlauf der letzten Woche im Süden und Osten fast 15 Quadratkilometer Gelände von Russland zurückerobert. Seit Beginn der Gegenoffensive Anfang Juni seien im Süden fast 205 Quadratkilometer Boden gutgemacht worden, schreibt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram. Seither berichtet die Ukraine über langsame, aber stetige Geländegewinne. Vergangene Woche meldete die Regierung in Kiew, dass der Ort Staromajorske im Südosten von russischen Truppen befreit worden sei. Das russische Präsidialamt teilt hingegen mit, dass die Gegenoffensive nicht wie geplant verlaufe und die Ukraine von Nato-Ländern zur Verfügung gestelltes Material vergeude.

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Vorstöße an der Südfront

12:00 Uhr – Zahl der Todesopfer in Krywyj Rih steigt

Die Zahl der Todesopfer bei dem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Industriestadt Krywyj Rih ist den Behörden zufolge auf zwei gestiegen. Fünf bis sieben Personen lägen noch unter den Trümmern, sagt Innenminister Ihor Klymenko im Fernsehen. Eine Rakete habe ein neunstöckiges Wohngebäude und eine andere Rakete ein vierstöckiges Gebäude einer Bildungseinrichtung getroffen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden 25 Menschen verletzt, darunter vier Kinder.

10:45 Uhr – Besatzungsverwaltung: Zwei Tote bei Angriff auf Donezk

Bei einem ukrainischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Donezk sind dem von Russland installierten Gouverneur der gleichnamigen Region zufolge zwei Menschen getötet worden. Vier weitere Personen seien verletzt worden, teilt Denis Puschilin auf Telegram mit. Ukrainische Granaten hätten einen zivilen Bus getroffen.

Zudem veröffentlicht der von der russischen Besatzungsmacht eingesetzte Bürgermeister von Donezk auf Telegram Bilder eines ausgebrannten Busses. Die Stadt Donezk steht seit 2014 unter russischer Kontrolle, damals begannen die Kämpfe der prorussischen Separatisten gegen die reguläre ukrainische Armee.

10:11 Uhr – London: Russland kann eigene Bevölkerung nicht vor Krieg schützen

Die Anhebung des Einberufungsalters für Wehrpflichtige sowie die Erhöhung des Reservistenalters in Russland könnten nach Einschätzung britischer Geheimdienste neue Sorgen im Land schüren. „Die erhöhte Wahrscheinlichkeit, zum Kampf gezwungen zu werden, Drohnenangriffe auf Moskau, das außergewöhnliche Maß an innerstaatlichen Repressionen und die jüngste Wagner-Meuterei machen deutlich, dass es dem russischen Staat nicht gelungen ist, die Bevölkerung vor dem Krieg zu schützen“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.

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WELT-Autor Jacques Schuster

09:43 Uhr – Raketenangriff auf Krywyj Rih

Bei einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Industriestadt Krywyj Rih ist Behördenangaben zufolge mindestens ein Mensch getötet worden. Ein vierstöckiges Gebäude einer Bildungseinrichtung und ein neunstöckiges Wohnhaus seien getroffen worden, teilte das Innenministerium in Kiew mit. Wahrscheinlich seien weitere Menschen unter den Trümmern verschüttet. Auf einem Video aus der Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj, das im Internet verbreitet wurde, war ein klaffendes Loch an der Seite eines neunstöckigen Gebäudes und ein Feuer im Inneren zu sehen. Die Ukraine berichtet auch wieder von schweren Kämpfen mit den russischen Invasionstruppen vor allem im Nordosten des Landes.

Das neunstöckige Gebäude in Kryvyi Rih nach dem Raketenangriff

Das neunstöckige Gebäude in Kryvyi Rih nach dem Raketenangriff

Quelle: via REUTERS

06:20 Uhr – Russische Wirtschaft wächst über zwei Prozent

Die russische Wirtschaft werde in diesem Jahr mehr als zwei Prozent wachsen, kündigt Finanzminister Anton Siluanow nach Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass an. Die Neuverschuldung werde bei zwei bis 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. Der Finanzminister erklärt, die jüngste Schwäche der Landeswährung Rubel sei auf die Handelsbilanz zurückzuführen.

06:00 Uhr – Ukraine spricht mit USA über Sicherheitsgarantien

Die Ukraine will nach Angaben der Präsidialverwaltung in Kiew in dieser Woche mit den USA Gespräche über Sicherheitsgarantien vor einem möglichen Nato-Beitritt des Landes beginnen. Es gehe um konkrete und langfristige Verpflichtungen der USA, um der Ukraine jetzt zu einem Sieg gegen den russischen Angriffskrieg zu verhelfen und danach künftige Aggressionen Moskaus zu verhindern, teilte der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, am Sonntag mit. Die G-7-Gruppe der sieben führenden Industrienationen hatte beim Nato-Gipfel in Vilnius (Litauen) Sicherheitsgarantien angekündigt.

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Robin Alexander

Nach Putins Angriffskrieg

Die Gespräche mit den USA über verlässliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine während einer Übergangsphase bis zu einem Nato-Beitritt des Landes seien der Anfang, teilte Jermak auf Telegram mit. Es gehe um Unterstützung bei der Verteidigung und Finanzierung sowie um Sanktionen gegen den russischen Aggressor. Die Ukraine arbeite an bilateralen Vereinbarungen auch mit ihren jeweiligen anderen Verbündeten, hieß es.

Jermak kündigte außerdem ein Treffen der Berater der Staats- und Regierungschefs der Staaten in Saudi-Arabien für die kommende Woche an. Dabei gehe es um die Umsetzung der „Friedensformel“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für eine Lösung des Konflikts. Kern der Formel ist die Forderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. Russland ist an keinem der Prozesse – weder zur Gewährung von Sicherheitsgarantien noch dem Treffen in Saudi-Arabien – beteiligt. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ von einem solchen geplanten Treffen am 5. und 6. August von Vertretern aus 30 Staaten in der Stadt Dschidda berichtet.

00:31 Uhr – Ukraine: Gespräche in Saudi-Arabien umfassen Selenskyjs Friedensplan

Vertreter mehrerer Länder bereiten nach ukrainischen Angaben ein Treffen in Saudi-Arabien vor. Dabei soll es um den Friedensplan von Präsident Wolodymyr Selenskyj gehen, der den Abzug aller russischer Truppen aus der Ukraine vorsieht, teilt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, mit. Der Plan werde in drei Phasen diskutiert, die in ein Treffen der Staats- und Regierungschefs münden sollen. Die Zeitung „Wall Street Journal“ berichtete erstmals über das Treffen in Saudi-Arabien, das am 5. und 6. August in Dschidda stattfinden soll. Wann das nächste Treffen stattfinden soll, lässt Jermak offen.

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