Ukraine-News +++ Laut Selenskyj Massengrab in Isjum gefunden +++

In der durch die ukrainische Armee zurückeroberten Stadt Isjum ist laut Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Massengrab gefunden worden. „Wir wollen, dass die Welt weiß, was die russische Besatzung verursacht hat“, sagte Selenskyj am Donnerstag, ohne Details zur Anzahl der Leichen oder die Todesursache zu nennen. Die Ermittlungen hätten begonnen, am Freitag sollten erste Erkenntnisse vorliegen, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft.

Ein Polizeibeamter sprach gegenüber dem Sender Sky News von einer Grabstätte mit etwa 440 Leichen, die in Isjum entdeckt worden sei. Einige der Verstorbenen seien durch Schüsse getötet worden, andere seien während Bombardierungen gestorben.

Selenskyj verglich Isjum mit den Städten Butscha und Mariupol, die zu Symbolen für die Gräuel der russischen Invasion der Ukraine geworden sind. „Russland hinterlässt überall den Tod“, sagte er. Die Welt müsse Moskau „wirklich für diesen Krieg zur Rechenschaft ziehen.“

Alle Entwicklungen im Liveticker:

23:29 Uhr – Papst will weiterhin Dialog mit Moskau ermöglichen

Der Vatikan will den Weg des Dialogs mit Russland offen halten. Papst Franziskus sagte am Donnerstag auf dem Rückweg von einer Kasachstan-Reise, er schließe das Gespräch mit keiner Macht aus, die sich im Krieg befinde, selbst wenn es sich um den Aggression handele. Dies sei unbequem, aber notwendig.

„Man muss immer einen Schritt nach vorne machen, mit ausgestreckter Hand, denn die Alternative ist, die einzige vernünftige Tür zum Frieden zu schließen“, sagte der Pontifex im Flugzeug vor Journalisten. Gleichzeitig erklärte er, Waffenlieferungen an die Ukraine seien moralisch vertretbar, weil sich das Land gegen eine Invasion verteidige. Eine solche Verteidigung sei nicht nur richtig, sondern auch ein Ausdruck der Liebe zum Land.

Der Papst beklagte Kriege überall auf der Welt. Er sagte, er habe 1945, als er neun Jahre alt war, den Wert des Friedens kennengelernt. Damals habe sich in Buenos Aires die Nachricht vom Ende des Zweiten Weltkriegs verbreitet. Seine Mutter und eine Nachbarin hätten vor Freude geweint. „Wir waren in einem südamerikanischen Land, weit weg. Aber diese Menschen, diese Frauen, wussten, dass der Frieden größer war als alle Kriege“, sagte der Papst. „Ich werde das niemals vergessen.“

22:49 Uhr – Von der Leyen spricht sich für Lieferung von Kampfpanzern aus

Die Bundesregierung ist nach Angaben von SPD-Chef Lars Klingbeil einig darin, der Ukraine derzeit keine Kampfpanzer des Typs Leopard II zu liefern. Dies sei in der Ampel-Regierung abgestimmt, betonte er in Anspielung auf Grüne, FDP und SPD. Die Ausbildung an diesen Kampfpanzern dauere viel zu lange, um in der jetzigen Phase des Krieges einen Effekt zu haben.

Ukrainische Soldaten hätten auch bei der Ausbildung an der Panzerhaubitze 2000 selbst gebeten, länger ausgebildet zu werden als geplant. Klingbeil verwies darauf, dass Deutschland jetzt aber Mehrfachraketenwerfer des Typs Mars 2 sowie 50 gepanzerte Dingo-Fahrzeuge liefere. Die angekündigte Lieferung weiterer schwerer Waffen der Bundeswehr in die Ukraine allerdings würdigte er als „wichtigen Beitrag“ gewürdigt.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte am Donnerstag angekündigt, dass zwei weitere Mehrfachraketenwerfer Mars sowie 50 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Dingo an die Ukraine geliefert werden sollen. Dazu würden den ukrainischen Streitkräften auch 200 Raketen für die Mehrfachraketenwerfer überlassen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) betont derweil stets, dass es in der Kampfpanzer-Frage keinen deutschen Alleingang geben werde. Er verweist darauf, dass kein anderer Nato-Staat Kampfpanzer westlicher Bauart in die Ukraine geliefert hat.

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Deutsche Panzer für Ukraine

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dagegen appellierte zum Abschluss ihres Besuchs der Ukraine an die europäischen Staaten, dem Land auch eben diese Systeme zur Verfügung zu stellen. Von der Leyen sagte in einem Interview mit „Bild“: „Wenn sie sagen, sie brauchen Kampfpanzer, dann sollten wir das ernst nehmen und sollten ihnen das liefern.“

Nach ihrem Gespräch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte von der Leyen zur Begründung: „Die Ukrainer beweisen ja, dass sie, wenn sie die richtigen militärischen Mittel haben, sich verteidigen können.“ In diesem Kampf gehe es darum, „dass die Demokratie siegt und die Autokratie verliert“. Und deshalb sei es so wichtig, dass die Ukrainer alle militärischen Mittel bekommen, von denen sie sagen: „Wir brauchen sie jetzt.“

22:23 Uhr – USA schnüren offenbar neues Waffenpaket

Die amerikanische Regierung wird in dieser Woche weitere 600 Millionen Dollar an Militärhilfe für die Ukraine ankündigen. Aus Regierungskreisen verlautete, die offizielle Mitteilung werde am Donnerstag oder Freitag herausgegeben. Die USA wollten so die ukrainische Gegenoffensive unterstützen, mit der Teile der von Russland besetzten Gebiete zurückerobert wurden.

Die Gewährspersonen sagten, das Paket werde Munition und Ausrüstung von derselben Art umfassen, die den ukrainischen Truppen geholfen habe, das russische Militär im Osten und Süden zurückzuschlagen. Erst in der vergangenen Woche hatten die USA Hilfe für die Ukraine in Höhe von fast 2,9 Milliarden Dollar angekündigt, nachdem Ende August bereits mehr als drei Milliarden Dollar zugesagt worden waren. Mit der erwarteten Zusage erhöht sich der Gesamtbetrag der US-Hilfe für die Ukraine seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden auf fast 15,9 Milliarden Dollar.

21:14 Uhr – Von der Leyen hält Putin-Prozess vor Internationalem Strafgerichtshof für möglich

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält es für eine realistische Möglichkeit, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin vor dem Internationalen Strafgerichtshof für die Kriegsverbrechen in der Ukraine verantworten muss. Von der Leyen sagte in einem Interview mit „Bild TV“: „Dass Putin diesen Krieg verlieren muss und für seine Taten einstehen muss, das ist mir wichtig.“

Es stehe außer Zweifel, dass in der Ukraine schwerste Kriegsverbrechen begangen würden: „Deshalb unterstützen wir, dass die Beweise gesammelt werden, dass vor dem Internationalen Strafgerichtshof die Verfahren möglich sind. Das ist die Grundlage unserer gemeinsamen internationalen Rechtsordnung, dass wir dann auch diese Verbrechen ahnden. Und zum Schluss ist Putin dafür verantwortlich.“ Auf die Frage, ob sie glaube, dass es jemals zu einem Prozess gegen Putin kommen werde, sagte die EU-Kommissionspräsidentin: „Ich halte das für möglich.“

20:22 Uhr – Scholz wirft Russland „Informationskrieg“ vor

Russland darf nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz den Krieg in der Ukraine nicht gewinnen. „Parallel zum militärischen Krieg führt Russland einen Informationskrieg“, sagte Scholz laut Redemanuskript in Potsdam, wo der Medienpreises M100 Media Award an Ex-Schwergewichts-Boxweltmeister Wladimir Klitschko stellvertretend für das ukrainische Volk verliehen wurde. Auch diesen Informationskrieg dürfe Russland nicht gewinnen, mahnte Scholz und betonte die Bedeutung von unabhängigem Journalismus für die Aufdeckung sogenannter Fake-News, also der bewussten Verbreitung von Falschnachrichten. Er warf der russischen Führung vor, den russischen Bürgerinnen und Bürger nur „eine geschlossene und luftdicht gegen jede Wirklichkeit abgeschottete Parallelwelt“ zu präsentieren.

Bundeskanzler Olaf Scholz (2. v.l.) neben dem früheren Box-Weltmeister Wladimir Klitschko während der Preisverleihung in Potsdam

Bundeskanzler Olaf Scholz (2. v.l.) neben dem früheren Box-Weltmeister Wladimir Klitschko während der Preisverleihung in Potsdam

Quelle: AFP/JENS SCHLUETER

Scholz zeigte sich überzeugt, dass Putin den Krieg in der Ukraine auch nicht gewinnen werde. „Die Ukraine wird bestehen. Weil die Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Land heroisch verteidigen. Weil sie Freunde und Partner in aller Welt haben“, sagte er. Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin „durch seinen grausamen Angriffskrieg seine imperialistischen Ziele erreicht, wird es keinen dauerhaften Frieden geben“, warnte er.

Deutschland werde der Ukraine zusammen mit den westlichen Partnern „mit schwerem militärischem Gerät, mit Munition, mit der Ausbildung ukrainischer Soldatinnen und Soldaten“ helfen. „Denn ihr Kampf ist auch unser Kampf“, betonte er. Auf die von der Ukraine geforderten Lieferungen westlichen Kampfpanzer ging er laut Redemanuskript nicht ein.

20:01 Uhr – Russland kritisiert Ausschluss von Queen-Trauerfeier als „blasphemisch“

Moskau hat sich über die „unmoralische“ und „blasphemische“ Entscheidung Londons beschwert, keinen Vertreter Russlands zur Trauerfeier für Königin Elizabeth II. einzuladen. Die britische Regierung versuche, „die nationale Tragödie, die die Herzen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berührt hat“, für „geopolitische Zwecke zu nutzen, um Rechnungen mit unserem Land zu begleichen“, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.

Dieser Versuch sei „zutiefst unmoralisch“ und „blasphemisch“, weil er das Gedenken an Elizabeth II. beschädige, kritisierte Sacharowa. Sie warf London vor, den russischen Militäreinsatz in der Ukraine als „Vorwand“ zu nutzen, um Russland von der Trauerfeier auszuschließen.

19:36 Uhr – Von der Leyen sieht Kiews EU-Beitrittsprozess auf „gutem Weg“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bei einem Besuch in Kiew die Anstrengungen der Ukraine für den angestrebten Beitritt in die EU gelobt. „Ich muss sagen, der Beitrittsprozess ist auf einem guten Weg“, sagte die deutschen Politikerin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. „Es ist beeindruckend, zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit, Entschlossenheit und Präzision Sie vorankommen.“ Die Ukraine könne auf ihre europäischen Freunde an ihrer Seite zählen.

Die EU hatte die Ukraine im Juni offiziell in den Kreis der Beitrittskandidaten aufgenommen. Die weiteren Verhandlungen können allerdings erst beginnen, wenn das Land umfassende Reformen umgesetzt hat, etwa in der Justiz und bei der Bekämpfung von Korruption. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hatte vergangene Woche in Brüssel gesagt, sein Land wolle bis Jahresende die Voraussetzungen der EU für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen erfüllen.

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Von der Leyen bekräftigte zudem die volle Unterstützung der Europäischen Union. „Wir können niemals das Opfer ausgleichen, das die Ukrainer bringen“, so die deutsche Politikerin. „Aber was wir sagen können ist: Sie werden Ihre europäischen Freunde so lange an Ihrer Seite haben, wie dies erforderlich ist.“

17:39 Uhr – Rund 80 Schiffe sollen noch in der Ukraine feststecken

Rund 80 Schiffe mit mehr als 400 Seeleuten an Bord stecken nach Branchen-Angaben in ukrainischen Häfen fest. Die Bemühungen, die Schiffe auslaufen zu lassen, seien bislang erfolglos gewesen, erklärten Vertreter der Schifffahrt. Die im Juli getroffene Vereinbarung zur Öffnung eines von den Vereinten Nationen unterstützten Seekorridors für den Transport von Getreide betraf nur Massengutfrachter in der Nähe von drei ukrainischen Häfen. Dutzende andere Schiffe, darunter Öltanker, haben keinen Zugang zu dem Korridor.

17:13 Uhr – US-Regierung kritisiert Treffen von Putin und Xi

Die US-Regierung hat das Gespräch von Chinas Präsidenten Xi Jinping mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin im Zuge eines Gipfeltreffens im usbekischen Samarkand kritisiert. „Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt für ‚business as usual‘ mit Herrn Putin angesichts dessen, was er in der Ukraine tut“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Sender CNN. „Die ganze Welt sollte sich gegen das, was Herr Putin tut, auflehnen.“

Kirby mahnte: „China hat eine Wahl zu treffen.“ Die chinesische Regierung habe sich klar dafür entschieden, den Krieg in der Ukraine nicht zu verurteilen. China habe allerdings auch nicht gegen die Sanktionen verstoßen, die gegen Russland verhängt worden seien, und China habe Putin bislang ebenso wenig „direkte materielle Unterstützung“ zukommen lassen. Es bleibe abzuwarten, ob Xi sich dazu entscheide, tatsächlich etwas Materielles für Russland zu tun.

Kirby sagte weiter, das Treffen der beiden Präsidenten sei vor allem wichtig für den Kremlchef, „denn Herr Putin steht in der Ukraine unter großem Druck und Stress“. Seine Armee sei in keinem guten Zustand, sagte Kirby mit Blick auf die jüngsten militärischen Erfolge der Ukraine in dem Konflikt. Für den Kreml sei es daher sicher von Vorteil, an China heranzurücken.

14:46 Uhr – Xi will mit Putin für Stabilität und positive Energie sorgen

China will sich nach den Worten von Präsident Xi Jinping zusammen mit Russland dafür einsetzen, „Stabilität und positive Energie in eine chaotische Welt“ zu bringen. Das Treffen in Usbekistan ist das erste Mal seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs, dass sich die beiden Staatschefs persönlich sehen.

14:30 Uhr – Kiesewetter zum Panzerstreit in der Koalition: „Das Problem sitzt im Kanzleramt“

CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sieht die Verantwortung für die ausbleibenden Panzerlieferungen klar bei Olaf Scholz. Grüne und FDP seien vernünftigerweise für die Lieferung, aber Scholz habe Angst vor Putin. Das Zögern des Kanzlers koste Menschenleben, sagte Kiesewetter im Fernsehsender WELT:

„Das Problem sitzt im Kanzleramt. Diese Verhinderungstaktik kostet Blut“

Die Forderungen nach mehr Waffenlieferungen an die Ukraine werden lauter. Außenministerin Baerbock hat sich sehr deutlich für weitere Exporte ausgesprochen, Scholz zögert. „Der Kanzler muss sich einen Ruck geben und liefern“, sagt Unionsaußenexperte Roderich Kiesewetter.

Quelle: WELT / Jens Reupert

13:56 Uhr – Putin dankt Xi für „ausgeglichene Position“ im Ukraine-Konflikt

Erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind Wladimir Putin und Xi Jinping zu einem persönlichen Treffen zusammengekommen. Putin dankte China bei dem Treffen im usbekischen Samarkand für die „ausgeglichene Position“, die Peking im Ukraine-Konflikt einnehme.

Zugleich verurteilte Putin politische Bestrebungen, eine „unipolare Welt“ zu erschaffen. Diese Bestrebungen hätten „eine absolut hässliche Form“ angenommen und seien „völlig inakzeptabel“, sagte Putin. Zugleich betonte der russische Staatschef: „Wir schätzen sehr die ausgeglichene Position unserer chinesischen Freunde im Zusammenhang mit der ukrainischen Krise.“

Putin und Xi kamen am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) zusammen. Xi sagte seinerseits, China wolle in eine „chaotische Welt“ Stabilität bringen. Sein Land sei bereit, mit Russland die Rolle einer „Großmacht“ auszufüllen.

UZBEKISTAN-RUSSIA-CHINA-DIPLOMACY

Wladimir Putin in Usbekistan

Quelle: AFP/ALEXANDR DEMYANCHUK

13:40 Uhr – Bundesnetzagentur: „Dürften erst über Gasmangel Bescheid wissen, wenn er nicht mehr aufzuhalten ist“

Der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller kann einen Gasmangel in diesem Winter nicht ausschließen. „Wenn wir einen sehr kalten Winter bekommen, haben wir ein Problem“, sagt er. Sorge bereite ihm die schon jetzt steigende Nachfrage bei privaten Haushalten.

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Bundesnetzagentur - Klaus Müller

11:32 Uhr – Russland bestätigt Reise von Außenminister Lawrow zu UN nach New York

Russland hat die Teilnahme von Außenminister Sergej Lawrow an der UN-Generalversammlung in der kommenden Woche in New York bekräftigt. Neben seinem Auftritt bei der Versammlung selbst plane Lawrow am Rande der Veranstaltung auch rund zwei Dutzend bilaterale Treffen mit anderen Politikern, sagte seine Sprecherin Maria Sacharowa am Donnerstag in Moskau. Bereits vor rund einem Monat hatte die russische Seite angekündigt, dass Kremlchef Wladimir Putin in diesem Jahr auf eine Rede in New York verzichte und die eigene Delegation stattdessen von Lawrow angeführt werde. Weiter mit Spannung erwartet wird, ob Putin am G20-Gipfel im November in Indonesien persönlich teilnehmen wird.

10:45 Uhr – Baerbock fordert rasche Entscheidung zur Lieferung von Kampfpanzern an Ukraine

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) drängt bei der Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine auf eine rasche Entscheidung. Die deutschen Waffenlieferungen würden „offensichtlich sehr deutlich“ helfen, „Menschenleben zu retten“, sagte Baerbock der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Donnerstag. „Eine menschenrechtsgeleitete Außenpolitik“ müsse „ständig fragen, wie wir durch weitere Lieferungen helfen können, noch mehr Dörfer zu befreien und damit Leben zu retten“.

10:03 Uhr – Von der Leyen in Kiew eingetroffen, Gespräche mit Selenskyj stehen an

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ist zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dort berate sie mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und Ministerpräsident Denys Schmyhal darüber, wie sich die Volkswirtschaften der EU und der Ukraine weiter annähern können, schrieb die deutsche Politikerin am Donnerstagmorgen auf Twitter. Es ist bereits von der Leyens dritte Reise in die Ukraine, seit Russland das Land am 24. Februar angegriffen hatte.

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09:50 Uhr – Kiew meldet Raketenbeschuss von ukrainischem Staudamm

Russische Raketen haben offenbar einen Staudamm in der Zentralukraine stark beschädigt. In Teilen der Großstadt Krywyj Rih brach die Wasserversorgung zusammen, es drohen Überschwemmungen. Kiew spricht von einem Terrorakt. Die Entwicklungen in der Ukraine hier im Überblick.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

09:14 Uhr – Russland zieht im Stillen Verlustbilanz aus Finanzsanktionen

Durch die Sanktionen des Westens infolge der Ukraine-Invasion erlitt Russlands Finanzsektor „direkte Verluste” über Hunderte von Milliarden Dollar. Dies geht aus einem internen Dokument des Moskauer Finanzministeriums hervor, über dass die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Die Schätzung umfasst erhebliche Einbußen am Aktienmarkt, beim Bankkapital und bei den durch die Restriktionen eingefrorenen Devisenreserven in Höhe von 300 Milliarden Dollar. Sie war Teil einer Präsentation, die für eine Tagung von Spitzenbeamten im letzten Monat angefertigt wurde. Informierte Kreise bestätigten den Inhalt des Dokuments.

Das russische Finanzministerium lehnte eine Stellungnahme ab.

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Xi Jinping und Wladimir Putin bei einem Treffen im Juni 2019

„Strategische Partnerschaft“

08:45 Uhr – Zu früh, um von einem Wendepunkt in der Ukraine zu sprechen, warnt Lambrecht

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht will trotz der jüngsten Erfolge der ukrainischen Streitkräfte noch nicht von einem Wendepunkt sprechen. „Es ist auch schwer einzuschätzen, denn wir wissen nicht, wie die Russen jetzt darauf reagieren“, sagte Lambrecht der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. „Aber es ist auf jeden Fall ein deutlicher Erfolg, der zur Destabilisierung Russlands beitragen wird.“

Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen strategisch wichtige Orte im Osten des Landes zurückerobert. In seiner nächtlichen Videobotschaft hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, die ukrainischen Streitkräfte hätten in diesem Monat bislang rund 8000 Quadratkilometer an Gelände befreit.

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Christine Lambrecht (SPD) beim Truppenbesuch in Niedersachen

08:32 Uhr –Ukraine braucht „gigantische Summe“ für Wiederaufbau, sagt Habeck

Die Ukraine braucht für den Wiederaufbau des Landes laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vermutlich rund 350 Milliarden Euro. „Es ist eine gigantische Summe“, sagte der Vize-Kanzler am Donnerstag auf Schloss Neuhardenberg in Brandenburg. Nötig sei dafür ein Fonds, der den Wirkungsgrad privater Investitionen verstärke. Die Summe habe ihm die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko genannt, erklärte Habeck. Sie ist Gast beim Treffen der Handelsminister aus den sieben führenden Industrienationen (G 7), zu denen die Ukraine nicht gehört. Swyrydenko sagte, ihr Land habe in den vergangenen sechs Monaten internationale Hilfen in Höhe von 19 Milliarden Dollar erhalten, um liquide zu bleiben.

Deutsche Firmen könnten bereits jetzt in der Ukraine investieren, so Grünen-Politiker Habeck. Sollten die Investitionen fehlschlagen oder Anlagen im Krieg zerstört werden, gäbe es dafür Absicherungen über sogenannte Rückfallgarantien. Russland hat Ende Februar die Ukraine angegriffen, seitdem sind die Energiepreise sprunghaft gestiegen. Deutschland rutscht Experten zufolge vermutlich im Winter in eine Rezession.

Beim Treffen der G-7-Handelsminister soll Habeck zufolge ein Gegenimpuls zu Abgrenzung und Nationalismus gesetzt werden. Offene Märkte könnten helfen. Ihm sei aber wichtig, mehr Nachhaltigkeitskriterien in Handelsabkommen zu verankern. „Deutschland war (…) in den letzten Jahren handelspolitisch gelähmt, hat seine Stimme völlig verloren.“ Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP sei sich einig, offene Märkte mit höheren Standards zu verbinden. Dies sei beispielsweise beim Ceta-Freihandelsabkommen der EU mit Kanada gelungen.

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07:43 Uhr – Großbritannien: Ukraine festigt Kontrolle in Region Charkiw

Die Ukraine festigt dem britischen Verteidigungsministerium zufolge ihre Kontrolle in den zurückeroberten Gebieten in der Region Charkiw. Die russischen Truppen hätten sich westlich des Flusses Oskil größtenteils zurückgezogen, teilt das Ministerium mit.

07:18 Uhr – Putin zu Gipfel in Usbekistan eingetroffen

Russlands Präsident Wladimir Putin ist einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Usbekistan eingetroffen, wo er am Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit teilnehmen soll. Am Rande des Treffens in der Stadt Samarkand wird Putin mit Chinas Staatschef Xi Jinping zusammenkommen. Die Unterredung ist für den frühen Nachmittag (Ortszeit) geplant, wie aus einem von der russischen Delegation an Medienvertreter ausgehändigten Terminplan hervorgeht. Nach russischen Angaben werden die beiden Staatschefs über die Ukraine und Taiwan sowie bilaterale Themen sprechen.

China ist Russlands größter Abnehmer von Öl. Die usbekische Regierung teilt mit, Putin werde in Samarkand am Donnerstag weitere Staats- und Regierungschefs treffen, unter anderem des Iran und Pakistans. Beim Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag soll es nach russischen Angaben um die Umsetzung des Getreideabkommens gehen, das den Export aus der Ukraine regelt.

06:54 Uhr – Russland und China starten Marine-Manöver im Pazifik

Die russische und die chinesische Marine haben nach Angaben der Regierung in Moskau eine gemeinsames Militärübung im Pazifik gestartet. Das Training umfasse taktische Manöver und den Einsatz von Artillerie und Hubschraubern, teilte das russische Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ziel sei es, „den Frieden und die Stabilität in der asiatisch-pazifischen Region zu erhalten“. Im Oktober 2021 hatten russische und chinesische Kriegsschiffe erstmals gemeinsame Patrouillenfahrten im westlichen Pazifik unternommen, was von Japan damals als „ungewöhnliches“ Manöver bezeichnet worden war. Die militärische und diplomatische Annäherung Russlands an China wird im Westen mit Sorge betrachtet.

05:00 Uhr – Hilfsbereitschaft für Ukraine-Flüchtlinge hat leicht nachgelassen

Der russische Angriff auf die Ukraine hat in Deutschland eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst, die bis heute anhält. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim). Die Studie, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt und sich auf zwei repräsentative Umfragen stützt, zeigt allerdings auch, dass die Bereitschaft, Geflüchtete aus der Ukraine zu unterstützen, seit den ersten Kriegstagen etwas nachgelassen hat.

War Anfang März noch mehr als jeder Vierte (27 Prozent) bereit, geflüchtete Menschen aus der Ukraine vorübergehend im eigenen Zuhause aufzunehmen, so sank der Anteil derjenigen, für die das denkbar wäre, später auf 17 Prozent.

Wie aus der Untersuchung weiter hervorgeht, konnte sich im Sommer immerhin noch fast jeder Zweite (47 Prozent) vorstellen, sich ehrenamtlich für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu engagieren. Im März waren es laut Dezim noch 58 Prozent.

Leicht gesunken ist auch die Bereitschaft, für Geflüchtete aus der Ukraine Geld zu spenden. Im März waren noch 69 Prozent der Befragten dazu bereit. Im Sommer lag die Spendenbereitschaft bei 58 Prozent. Allerdings hatte sich zwischen der ersten Befragung Anfang März und der zweiten Umfrage – zwischen Ende Juni und Anfang August – die Lage der Geflüchteten verändert. Während Ukraine-Flüchtlinge anfangs Anspruch auf Versorgung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz hatten, erhalten sie seit Juni Grundsicherung, also die gleichen Leistungen wie etwa Hartz-IV-Empfänger.

01:40 Uhr – Wasserversorgung von Krywyj Rih zerstört

In der ukrainischen Stadt Krywyj Rih ist offiziellen Angaben zufolge nach dem Beschuss von acht russischen Marschflugkörpern die Trinkwasserversorgung zerstört. „Die Wasserpumpstation wurde zerstört. Der Fluss hat den Damm durchbrochen und ist über die Ufer getreten. Die Wohnhäuser sind nur wenige Meter vom Fluss entfernt“, erklärte die ukrainische Abgeordnete Inna Sovsun auf Twitter. Die Stadt in der südlichen Ukraine zählte vor dem Krieg rund 650.000 Einwohner.

01:01 Uhr – EVP-Chef Weber dringt auf Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine

Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, fordert die Bundesregierung zur Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine auf. „Die ukrainische Armee zeigt, dass sie mit der richtigen Hilfe diesen Krieg gewinnen kann. Deshalb sollte die Bundesregierung den Weg für die Lieferung von Kampfpanzern frei machen“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies könnte den Krieg verkürzen, Zerstörungen und viel Leid begrenzen. „Die Bundesregierung beansprucht für Deutschland eine führende Rolle in Europa und in einer künftigen europäischen Verteidigungsunion. Deshalb sollte die Bundesregierung auch vorangehen.“

00:52 Uhr – Sprecher: Selenskyj bei Autounfall „nicht ernsthaft verletzt“

Das Auto des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist nach Angaben seines Sprechers in einen Verkehrsunfall in Kiew verwickelt. „Selenskyj ist nicht ernsthaft verletzt“, schreibt Serhij Nykyforow auf Facebook.

21:40 Uhr – Guterres nach Telefonat mit Putin: Chancen auf Frieden sind „minimal“

UN-Generalsekretär António Guterres hat nach einem Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin kaum Hoffnung auf baldigen Frieden in der Ukraine. „Ich habe das Gefühl, dass wir noch weit vom Frieden entfernt sind,“ sagte Guterres. „Ich mache mir keine Illusionen. Im Moment sind die Chancen auf ein Friedensabkommen minimal“, fügte er hinzu. Selbst ein Waffenstillstand sei „nicht in Sicht“.

Guterres sagte, er habe mit Putin über Bemühungen zur Überwindung von „Hindernissen“ für russische Nahrungs- und Düngemittelexporte gesprochen. Dabei sei es um eine Verlängerung und eine mögliche Ausweitung der Exporte im Rahmen eines von der UNO und der Türkei vermittelten Abkommens gegangen.

20:23 Uhr – Georgien sagt schnelle Erfüllung der EU-Anforderungen zu

Georgien will nach Angaben von Ministerpräsident Irakli Garibaschvili sehr schnell die zwölf Kriterien erfüllen, die die EU für die Aufnahme von Beitrittsgesprächen gesetzt hat. Er werde auch der Opposition einen Dialog anbieten, um diese für die nötigen Reformen an Bord zu haben, sagte Garibaschvili nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Europäische Union (EU) hatte dem Land im Juni eine Beitrittsperspektive gegeben, zusammen mit der Ukraine und Moldawien. Garibaschvili wollte nicht sagen, in wie viele Jahren er sein Land in der EU sieht.

19:57 Uhr – Ukraine meldet Raketenangriff auf Industriestadt Krywyj Rih

Die zentralukrainische Industriestadt Krywyj Rih ist nach Behördenangaben von russischen Marschflugkörpern getroffen worden. Durch den „massiven Raketenangriff“ seien hydrotechnische Anlagen schwer beschädigt worden, teilte der Verwaltungschef des Gebietes Dnipropetrowsk, Valentin Resnitschenko, mit. In einigen Teilen der Stadt sei die Wasserversorgung ausgefallen. Nicht verifizierte Videos zeigten außerdem, dass der Fluss Ingulez rasch anstieg. Der Fluss wird vor der Stadt gestaut.

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