Ukraine-News ++ Kim Jong-un will mit Putin offenbar über Waffen verhandeln ++

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will einem Bericht der „New York Times“ zufolge nach Russland reisen, um dort mit Präsident Wladimir Putin über Waffenlieferungen zu verhandeln. Moskau gehe es darum, sich Nachschub an Waffen und Munition für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sichern, berichtete die Zeitung unter Berufung auf nicht namentlich genannte Beamte aus den USA und der Regierung von Verbündeten. Der Besuch soll demnach stattfinden am Rande eines Wirtschaftsforums in Wladiwostok, das für die Zeit vom 10. bis 13. September anberaumt ist. Auch die „Washington Post“ berichtete über das geplante Treffen.

Kim verlässt sein abgeschottetes Land nur sehr selten, könnte aber den Beamten zufolge für das Treffen mit einem gepanzerten Zug nach Wladiwostok an der russischen Pazifikküste reisen, wie die „New York Times“ schrieb. Es sei aber auch möglich, dass Kim nach Moskau reise. Die Zeitung berichtete weiter, Putin hoffe auf nordkoreanische Artilleriegeschosse und Panzerabwehrwaffen. Kim soll demnach auf fortschrittliche Technologie für Satelliten und U-Boote mit Nuklearantrieb hoffen. Kim bemühe sich auch um Lebensmittelhilfe für sein verarmtes Land, so die Beamten.

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Erst am Mittwoch hatte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der Vereinigten Staaten, John Kirby, gesagt, die US-Geheimdienste hätten Informationen über Verhandlungen zwischen beiden Ländern über Waffenlieferungen. Demnach sei der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu kürzlich nach Nordkorea gereist, um Pjöngjang davon zu überzeugen, Artilleriemunition an Russland zu verkaufen. Seit diesem Besuch hätten der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un einen Schriftwechsel geführt, in dem sie sich verpflichtet hätten, ihre bilaterale Zusammenarbeit auszubauen, hatte Kirby weiter erklärt.

Mit den anvisierten Rüstungsgeschäften würde Russland von Nordkorea „bedeutende Mengen und mehrere Typen von Munition“ bekommen, „die das russische Militär in der Ukraine einsetzen will“, sagte Kirby damals weiter.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:05 Uhr – Selenskyj besucht Soldaten an Front in Donezk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben die Front in der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes besucht. Er veröffentlichte am Montag ein Video, das ihn bei einem Treffen mit Kommandeuren und Soldaten zeigt. Wo genau die Aufnahmen entstanden, blieb unklar.

„Wir besuchen die Kampfbrigaden, die als Teil der operativen und taktischen Gruppe Donezk die Ukraine verteidigen“, schrieb Selenskyj im Onlinedienst Telegram. Als Gesprächsthemen nannte er „problematische Fragen“, die Sicherung des Nachschubs und die „Steigerung der Motivation unserer Kämpfer“.

18:10 Uhr – Papst rechtfertigt Äußerungen zu „Erbe des großen Russlands“

Papst Franziskus hat sich für seine viel kritisierten Russland-Äußerungen gerechtfertigt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte bei einer Videoschalte Ende August russischen Jugendlichen gesagt, sie seien Erben eines großen Russlands und sollten dieses Erbe niemals aufgeben. „Ich sprach vom großen Russland nicht im geografischen Sinn, sondern kulturell“, sagte der 86-Jährige. Außerdem habe er bei seinen Äußerungen nicht an den Imperialismus gedacht – vielmehr an das „sehr schöne“ Erbe Russlands, so der Pontifex auf dem Rückflug von seiner Mongolei-Reise nach Rom.

In der Video-Schalte hatte Franziskus russischen Jugendlichen bei der Verabschiedung gesagt: „Vergesst niemals euer Erbe. Ihr seid die Erben des großen Russlands.“ Er erinnerte an das „große Russland der Heiligen, der Könige, des großen Russlands von Peter dem Großen und Katharina II.“ Zum Schluss sagte er: „Gebt dieses Erbe niemals auf. Ihr seid die Erben der großen Mutter Russlands.“ Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gab es entsetzte Reaktionen. In der Ukraine warf man Franziskus „imperialistische Propaganda“ vor.

18:02 Uhr – Putin: Kiew versucht Anschläge auf Gasleitungen in die Türkei

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine versuchte Anschläge auf Gasleitungen vorgeworfen, die durch das Schwarze Meer in die Türkei verlaufen. „Es werden Versuche unternommen, die Leitungen TurkStream und Blue Stream zu attackieren, über die Gas aus Russland in die Türkische Republik geliefert wird“, sagte Putin in Sotschi bei einer Pressekonferenz mit Präsident Recep Tayyip Erdogan. Russlands Schiffe würden die Systeme bewachen. „Aber sie werden ständig attackiert, darunter auch mit Drohnen, die von den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen gestartet werden“, sagte Putin. Details nannte er nicht.

Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte in Sotschi am Rande des russisch-türkischen Treffens, dass die Drohnenattacken der Ukraine auch ein Grund gewesen seien für den Ausstieg aus dem Getreideabkommen zur Verschiffung ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. Es sei ursprünglich im Zuge der unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossenen Schwarzmeer-Initiative vereinbart worden, dass ukrainische Häfen nicht für Angriffe auf russische Infrastruktur genutzt würden. „Das alles wurde verletzt“, sagte Schoigu.

17:35 Uhr – Russland sagt große Sapad-Militärübung ab

Russland hat seine geplante große Sapad-Militärübung in diesem Jahr wegen des Krieges in der Ukraine abgesagt. „Nein, dieses Jahr finden die Übungen in der Ukraine statt“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur RIA Verteidigungsminister Sergej Schoigu auf eine entsprechende Frage. Russland hielt zuletzt im September 2021, fünf Monate vor seinem Einmarsch in die Ukraine, gemeinsam mit seinem Verbündeten Weißrussland die Sapad-Übung ab. Damals hieß es, dass 200.000 Soldaten daran teilnehmen würden.

Das britische Verteidigungsministerium erklärte in der vergangenen Woche, es gehe davon aus, dass Russland das Militärmanöver wegen Truppenmangels streichen werde. Ursprünglich war die Übung für September angesetzt.

17:00 Uhr – Höhepunkt der ukrainischen Offensive steht wohl kurz bevor

Der Militäranalyst Franz-Stefan Gady rechnet damit, dass die ukrainische Gegenoffensive in den kommenden Wochen kulminiert. „Letztendlich geht es in dieser Abnützungskampagne darum, welche Seite über mehr Reserven verfügt“, schrieb Gady, der unter anderem für das Institute for International Strategic Studies (IISS) in London arbeitet, auf der Plattform X (ehemals Twitter). Nach heutiger, allerdings unvollständiger Datenlage scheine es möglich, dass die Offensive in den kommenden Wochen ihren Höhepunkt erreichen werde.

Bislang liege der Fokus viel zu sehr auf ukrainische Durchbrüche durch russische Verteidigungslinien und viel zu wenig darauf, ob die Ukraine genügend Kräfte haben werde, nachdem sie durch die Verteidigungslinien durchgebrochen sei, um tief in die besetzten Gebiete vorzudringen, sagte Gady am Montag zudem im Interview mit dem „Deutschlandfunk“. „Und hier wissen wir nicht wirklich, ob die Ukraine noch genügend Kräfte hätte, selbst wenn sie jetzt sehr schnell durch die einzelnen Verteidigungsstellen durchbrechen würde.“

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In den kommenden drei bis vier Wochen wird Gady zufolge entscheidend sein, inwiefern die Ukraine die Erfolge der vergangenen Tage strategisch ausnützen könne. „Danach werden Munitionsverbrauch und langsame Abnützung der Truppe wohl die Streitkräfte zum Kulminationspunkt dieser Offensive führen“, schrieb er auf X weiter.

Zu den jüngsten ukrainischen Erfolgen schrieb Gady, es sei immer klar gewesen, dass die russischen Verteidigungslinien früher oder später durchbrochen werden würden. Sie seien dazu konzipiert, die Ukraine abzunützen, nicht abzuwehren. „In einem Abnützungskampf, wie er jetzt stattfindet, ist langfristig das genaue Verhältnis der Verluste beider Seiten wichtiger als Geländegewinne“, schrieb Gady weiter. Hier sei die Datenlage für eine Schlussfolgerung allerdings zu unvollständig, er gehe von „signifikanten Verlusten“ auf beiden Seiten aus.

Der Konflikt wird nach Einschätzung des Militärexperten aber auch nach der Offensive weitergehen. „Dieser Krieg wird mit Sicherheit noch ins nächste Jahr gehen und dieser Krieg wird auch weiterhin noch sehr blutig geführt werden“, sagte Gady weiter im „Deutschlandfunk“.

16:53 Uhr – Putin bezeichnet ukrainische Gegenoffensive erneut als „gescheitert“

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Gegenoffensive der Ukraine zur Befreiung ihrer von Moskau besetzten Gebiete erneut als „gescheitert“ bezeichnet. „Da ist nichts festgefahren, das ist gescheitert“, sagte Putin in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Er widersprach damit den von Ukraine berichteten Fortschritten bei der Offensive.

Putin hatte immer wieder behauptet, die Ukraine komme gegen die russischen Verteidigungsstellungen in den von Moskau annektierten Gebieten nicht an. Dagegen berichteten Kiews Truppen im Süden der Ukraine, sie hätten die erste und stärkste Verteidigungslinie der russischen Einheiten durchbrochen. Sie bewegten sich auf die zweite von insgesamt drei Linien zu, sagte der Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj am Wochenende in einem Zeitungsinterview.

16:08 Uhr – Putin: Getreideabkommen abhängig von Erfüllung russischer Forderungen

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bekräftigt, das Getreideabkommen erst bei Erfüllung aller russischer Forderungen wieder einzusetzen. Zuerst müssten aber die Beschränkungen für den Export von russischen Agrarprodukten aufgehoben werden, sagte Putin bei einer Pressekonferenz in Sotschi am Schwarzen Meer. Er beklagte einmal mehr, dass die westlichen Sanktionen den Export von russischem Getreide, von Dünger und Agrartechnik behindern würden.

Erdogan hatte die Rückkehr zu dem Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gefordert. Die Türkei betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei. Putin hatte für eine Rückkehr zu dem im vorigen Jahr unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen ausgehandelten Abkommen gefordert, die Sanktionen zu lockern.

Es war das erste Treffen der beiden Staatschefs seit Erdogans Wiederwahl im Mai. Der türkische Präsident setzt sich als Vermittler im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein und unterhält zu beiden Konfliktparteien enge Kontakte. Das Nato-Mitglied Türkei beteiligt sich nicht an den Sanktionen des Westens gegen Russland.

15:41 Uhr – Baerbock: Putins Spiel mit Getreideabkommen zynisch

Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der Blockade des Getreideabkommens mit der Ukraine und der Angriffe auf Hafen-Infrastruktur im Donaugebiet scharf kritisiert. „Putins Spiel mit dem Getreideabkommen ist zynisch“, sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit der rumänischen Außenministerin Luminita Odobescu in Berlin. Zugleich nannte Baerbock die Bemühungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, das Abkommen bei einem aktuellen Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Sotschi am Schwarzen Meer „wieder auf Kurs zu bringen“, wichtig.

„Es scheitert nur an Putin, dass die Frachter nicht wieder freie Fahrt haben“, sagte Baerbock. „Russland verschärft den globalen Hunger.“ Die Arbeit an Alternativrouten gehe dennoch weiter – „jetzt erst recht“. Die europäischen Solidaritätskorridore für die Getreideausfuhr über Schiene, Schiff und Straße seien „schon jetzt Lebensadern für die weltweite Getreideversorgung“. Sie danke Rumänien, dass es die Exportkapazität für ukrainisches Getreide bis Ende des Jahres auf vier Millionen Tonnen pro Monat verdoppeln wolle.

15:16 Uhr – Rumäniens Außenministerin: Russische Drohne nicht eingeschlagen

Die rumänische Außenministerin Luminita Odobescu weist die ukrainische Darstellung zurück, russische Drohnen seien in dem Nato-Mitgliedsland niedergegangen und explodiert. Die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Häfen in der Donau-Region im Grenzgebiet in der Nacht zum Montag hätten für Rumänien keine Gefahr dargestellt, sagt Odobescu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Berlin. Natürlich gebe es immer das Riskiko eines Unfalls, „aber dieses Mal war das nicht der Fall“. Auch das Verteidigungsministerium in Bukarest wies die Darstellung der Ukraine zurück.

14:32 Uhr – Tausende Kriegsveteranen kommen über Ukrainequote an Russlands Unis

Zum neuen Semester in Russland haben sich offiziellen Angaben zufolge 8500 im Krieg gegen die Ukraine kämpfende Soldaten oder deren Kinder aufgrund einer speziellen Quote zum Studium eingeschrieben. In praktisch allen Regionen seien solche Vergünstigungen für Kriegsteilnehmer geschaffen worden, sagte der stellvertretende Regierungschef Dmitri Tschernyschenko bei einer Kabinettssitzung, wie die Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta“ berichtete. Viele Kämpfer seien an den führenden Hochschulen Russlands immatrikuliert worden.

Auch um Freiwillige für ihren Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen, hat die russische Führung den Soldaten eine Reihe von Vergünstigungen zugesichert. So haben Freiwillige und Mobilisierte das Recht, ihre Kredite während des Kriegsdienstes nicht zu zahlen. Arbeitgeber dürfen Soldaten nicht entlassen, die Soldaten selbst müssen auf ihren für russische Verhältnisse hohen Sold keine Einkommenssteuer zahlen. Neben der Zulassung zu den Universitäten haben Kinder von Kriegsdienenden zudem ein bevorzugtes Anrecht auf einen Schul- oder Kindergartenplatz.

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13:30 Uhr – Ein Krim-Tatar wird mitten im Krieg neuer ukrainischer Verteidigungsminister

Rustem Umerow ist für seine Landsleute in der Ukraine kein Unbekannter: Als geschickter Verhandler mit Russland hat er sich sowohl nach Moskaus Annexion der Krim als auch nach dem Beginn der russischen Invasion in seiner Heimat einen Namen gemacht. Dass Wolodymyr Selenskyj ihm nun im Krieg das Amt des Verteidigungsministers anvertraut, dürfte aber auch auf Umerows Herkunft als Krim-Tatar zurückzuführen sein.

Als Angehöriger der unter dem Sowjet-Diktator Stalin nach Zentralasien zwangsdeportierten muslimischen Minderheit wurde Rustem Umerow in der früheren Sowjetrepublik Usbekistan geboren. Als die Krim-Tataren in den 1980er und 1990er-Jahren in ihre alte Heimat zurückkehren durften, ließ sich Umerows Familie wieder auf der Schwarzmeer-Halbinsel nieder.

12:23 Uhr – Insider: Erdogan in Russland von Finanzminister begleitet

Recep Tayyip Erdogan wird einem Insider zufolge auf seiner Reise nach Russland von Finanzminister Mehmet Simsek und Zentralbankgouverneurin Hafize Gaye Erkan begleitet. Erdogan trifft in dem Kurort Sotschi am Schwarzen Meer Wladimir Putin. Die Reisen von Simsek und Erkan wurden nicht angekündigt. Es ist unklar, wen sie treffen und worüber diskutiert wird.

12:20 Uhr – Putin empfängt Erdogan in Sotschi

Wladimir Putin empfängt den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Sotschi, wie in einem TV-Livestream zu sehen ist. Dabei betont Putin, er sei offen, über das Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine zu sprechen. Vor allem aber wolle er über eine engere Zusammenarbeit mit der Türkei in Energiefragen beraten. Er hoffe, dass die Gespräche über ein Gas-Verteilzentrum in der Türkei bald abgeschlossen werden könnten.

Putin Meets Erdogan In Russia Amid Black Sea Tensions

Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßt den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan

Quelle: Getty Images/Contributor#8523328

10:57 Uhr – Ukraine meldet Geländegewinne bei Bachmut

Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums weitere Geländegewinne um die russisch kontrollierte Stadt Bachmut erzielt. Im Laufe der vergangenen Woche habe die Ukraine weitere drei Quadratkilometer im Umland der umkämpften Stadt im Osten des Landes zurückgewonnen, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram. Insgesamt hätten ukrainische Soldaten seit dem Beginn der Gegenoffensive im Juni bereits 47 Quadratkilometer um Bachmut zurückerobert.

Die russischen Truppen versuchen nach Maljars Angaben, südlich der umkämpften Stadt verlorene Gebiete durch Gegenangriffe zurückzugewinnen. Auch an anderen Frontabschnitten im Osten des Landes greife Moskau weiterhin an: Bei Kupjansk in der Region Charkiw unternähmen die Russen mehrere Angriffe täglich und beschössen die Gegend häufig, schrieb Maljar. Die Ukraine ordnete Ende August die Evakuierung der Zivilbevölkerung im Umland von Kupjansk an. Weitere russische Angriffsversuche finden laut Maljar bei den ostukrainischen Ortschaften Lyman, Awdijiwka und Marjinka im Gebiet Donezk statt.

Im Süden des Landes rücken die ukrainischen Truppen unterdessen ihren Angaben nach weiterhin in Richtung der strategisch wichtigen Stadt Melitopol am Asowschen Meer vor. Maljar machte allerdings keine Angaben über die Größe des zurückeroberten Gebiets in diesem Raum.

Ukraine-Krieg - Bachmut

Ukrainische Soldaten begrüßen sich nach der Übergabe der Brigadeabzeichen in der Nähe von Bachmut

Quelle: dpa/LIBKOS

10:25 Uhr – Rumänien dementiert ukrainische Angaben zu Drohnen

Rumänien dementiert ukrainische Angaben, dass russische Drohnen bei dem nächtlichen Angriff auf ukrainische Hafen-Infrastruktur an der Donau auch auf rumänischem Territorium niedergegangen seien. Ein Sprecher des rumänischen Verteidigungsministeriums sagt, dass im Tagesverlauf eine Erklärung veröffentlicht werden soll.

10:10 Uhr – Ukraine: Russische Drohnen in Rumänien detoniert

Bei dem russischen Angriff auf den Donau-Hafen Ismajil in der Nacht sind ukrainischen Angaben zufolge auch Drohnen auf rumänischem Territorium niedergegangen und dort detoniert. Das sagt ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums. Rumänien gehört der Nato an. Der Sprecher rief die westlichen Partner der Ukraine auf, Lieferungen von westlichen Flugabwehrsystemen zu beschleunigen.

10:08 Uhr – Britisches Ministerium: Russland setzt Cyberkrieg fort

Russland setzt nach britischer Einschätzung auch seinen Cyberkrieg gegen die Ukraine fort. Die russische Hackergruppe „Sandworm“ habe eine Schadsoftware namens „Infamous Chisel“ eingesetzt, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Sie ermögliche den dauerhaften Zugriff auf kompromittierte Android-Geräte und das Abgreifen von Daten. Damit würden auch Anwendungen des ukrainischen Militärs ins Visier genommen.

„„Infamous Chisel“ wurde höchstwahrscheinlich mit dem Ziel eingesetzt, sensible militärische Informationen zu stehlen“, teilten die Briten unter Berufung auf eine Analyse ihres National Cyber Security Centre mit, die vor wenigen Tagen erschienen war. „Diese Aktivität zeigt, dass Russland weiterhin Cyberfähigkeiten nutzt, um die Invasion in der Ukraine zu unterstützen.“

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Wolodymyr Selenskyj Ibrahim Naber

09:15 Uhr – Ukrainischer Verteidigungsminister reicht Rücktritt ein

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat beim Parlament sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Das gibt er auf der Plattform X, früher Twitter, bekannt. Wolodymyr Selenskyj hatte am Sonntag entschieden Resnikow mit dem Leiter des wichtigsten Privatisierungsfonds der Ukraine, Rustem Umerow, zu ersetzen. Das Parlament muss der Personalie noch zustimmen.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow muss gehen.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow muss gehen

Quelle: Boris Roessler/dpa

08:06 Uhr – Expertin hält Chancen auf Wiederaufnahme von Getreideabkommen für gering

Die Sicherheitsexpertin Claudia Major schätzt die Chancen auf eine Wiederbelebung des ukrainischen Getreideabkommens mit Russlands als gering ein. Angesichts erneuter russischer Angriffe auf ukrainische Getreidehäfen kurz vor einem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan scheine da „wenig Bereitschaft zu sein“, sagte die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik im ZDF-Morgenmagazin.

Es sei schwer vorherzusagen, „ob es dem türkischen Präsidenten tatsächlich gelingt, Russland zu überzeugen, dieses Abkommen wieder aufzunehmen“, sagte Major. Die Expertin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es „regelmäßige Gesprächskanäle zu Russland“ und „immer wieder Bemühungen“ um Verhandlungen gebe. „Doch Russland hat daran offensichtlich sehr wenig Interesse“, sagte Major. Moskau spiele „immer noch auf Sieg“.

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08:02 Uhr – Russland startet neue Drohnenattacken auf Zentral- und Südukraine

Russland hat erneut schwere Drohnenangriffe auf Ziele im Süden und im Zentrum der Ukraine gestartet. „Dreieinhalb Stunden lang haben die russischen Terroristen den Süden des Gebietes Odessa mit Drohnen attackiert“, schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, bei Telegram. Zwar seien 17 Drohnen abgeschossen worden, es gebe aber auch mehrere Einschläge. So seien im Landkreis Ismajil Lagerräume, Produktionshallen, Industriebetriebe und landwirtschaftliche Geräte beschädigt worden.

Nach Angaben russischer Militärblogger wurde im Gebiet Odessa erneut die Hafeninfrastruktur im Donaudelta attackiert. Dabei sei in der Hafenstadt Reni eine Ölanlage beschädigt worden. Unabhängig ließen sich diese Angaben zunächst nicht überprüfen. Nach Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer hat Russland aber bereits mehrfach gezielt Häfen in der Ukraine beschossen.

08:00 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

06:32 Uhr – Pilot ruft russische Soldaten zum Desertieren auf

Ein russischer Pilot, der in die Ukraine geflüchtet ist, ruft weitere Armeeangehörige seines Landes zum Desertieren auf. Wer das tue, was er getan habe, werde es nicht bereuen, sagte Maksim Kuzminov in einer Dokumentation, die im ukrainischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und über die auch die Seite „Kyiv Independent“ berichtet.

„Du wirst für den Rest deines Lebens mit absolut allem versorgt“, sagte Kuzminov. „Man wird dir überall Arbeit anbieten, was auch immer du machen möchtest.“ Er werde neue Dokumente erhalten. Zudem widersprach Kuzminov der russischen Propaganda, die Ukraine werde von Nazis regiert. „Was passiert ist einfach ein Völkermord am ukrainischen Volk, an Ukrainern und an Russen“, sagte er. Daran habe er sich nicht beteiligen wollen.

Im Film „Downed Russian Pilots“ wird gezeigt, wie Kuzminov mit einem Helikopter in die Ukraine flüchtete. Die Aktion war von langer Hand von der Ukraine geplant worden. Auch Kuzminovs Familie reiste aus Russland aus und befindet sich in der Ukraine. Der 28-Jährige war am 23. August mit einem Mi-8-Helikopter auf einem ukrainischen Flugplatz gelandet. Zwei weitere Besatzungsmitglieder waren in die Flucht nicht eingeweiht und wurden erschossen.

05:55 Uhr – Russland: Militärschlauchbote im Schwarzen Meer zerstört

Russische Marineflieger haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres vier US-Schlauchboote mit ukrainischen Landungstruppen zerstört. Die Schlauchboote der US-Marine vom Typ Willard seien auf dem Weg zum Kap Tarkhankut auf der Halbinsel Krim gewesen, teilt das Ministerium über Telegram mit. Reuters konnte die Meldung zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht.

03:49 Uhr – Russland meldet Abschuss ukrainischer Drohnen

Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu Montag zwei ukrainische Drohnen abgefangen. „Ukrainische unbemannte Luftfahrzeuge wurden in der Luft über dem Schwarzen Meer nahe der Krimhalbinsel und über dem Territorium der Region Kursk von Luftabwehrsystemen zerstört“, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Online-Dienst Telegram. Die Ukraine habe die Drohnen um etwa 01.00 Uhr (0.00 Uhr MESZ) gestartet, hieß es.

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Eine Drohne des Typs „PPDS Heavy Lift“ des Rüstungsunternehmens Sypag

Mutmaßlich große Schäden

00:18 Uhr – Berater Podolyak fordert erneut Taurus-Raketen

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podolyak dringt erneut auf eine schnelle Lieferung von Taurus-Raketen aus Deutschland. „Es ist notwendig, Entscheidungen schneller und entschiedener zu treffen – nicht heute, sondern gestern, nicht gestern, sondern vorgestern. Die Entscheidungen werden ohnehin getroffen“, sagt Podolyak der „Bild“ laut Vorabbericht.

„Wir sprechen heute über Taurus, wir sprechen über Langstreckenraketen, und die Entscheidung wird getroffen, es gibt keine andere Möglichkeit, die russische Logistik und die Nachhut zu zerstören, also wird Taurus gebraucht, nicht um das russische Territorium anzugreifen, sondern um die Ressourcen der Besatzer zu zerstören. Sobald wir die strategischen Lager zerstören, gibt es keine Möglichkeit mehr, die russische Armee zu verstärken“, sagte Podolyak weiter.

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