Ukraine-News ++ Kiew spricht von planmäßiger Gegenoffensive – und „schwerer Lage“ ++

Das ukrainische Militär hat von einem planmäßigen Verlauf der eigenen Gegenoffensive gesprochen – zugleich aber eine „schwere Lage“ an der Front eingeräumt. Im Süden des Landes sei man auf „erbitterten Widerstand“ der russischen Besatzer gestoßen, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj bei Telegram. Der Vormarsch der Ukrainer werde durch Befestigungen, dichte Minenfelder und eine „große Zahl an Reserven“ behindert. „Die Operation wird nach Plan fortgesetzt“, versicherte Saluschnyj aber.

In einem Video zeigte er sich zudem zusammen mit Generalstabschef Serhij Schaptala in einem Kommandozentrum in Frontnähe. Saluschnyj konterte damit wohl auch Gerüchten in russischen Staatsmedien, die seit einiger Zeit immer wieder behaupten, er sei angeblich bei einem Raketenangriff im Mai schwer verletzt worden.

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar berichtete derweil von einer „schweren Lage“ und heftigen Kämpfen auch in der Ostukraine. Das russische Militär versuche bei Kupjansk im Gebiet Charkiw und bei Lyman im angrenzenden Luhansker Gebiet, die Initiative zurückzugewinnen, teilte sie mit.

Die Ukraine wehrt seit fast 16 Monaten eine russische Invasion ab. Vor knapp zwei Wochen hat die ukrainische Armee eine lang erwartete Gegenoffensive begonnen. Seither konnten Kiewer Angaben nach acht Dörfer und gut 113 Quadratkilometer Fläche befreit werden.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

21:31 Uhr – Macron: Flugabwehrsystem Samp/T in der Ukraine im Einsatz

Frankreich und Italien haben der Ukraine das Flugabwehrsystem Samp/T geliefert, das inzwischen in dem von Russland angegriffenen Land im Einsatz ist. Das System schütze dort Schlüsselinstallationen und Menschenleben, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris. Samp/T ist ein von Frankreich und Italien seit Anfang der 2000er-Jahre gemeinsam entwickeltes Luftabwehrsystem. Es gilt als flexibel einsetzbar und effektiv für die Verteidigung gegen Flugzeuge und Raketen. Italien hat fünf Einheiten im Einsatz. Das System inklusive Abschussvorrichtung für die Raketen ist auf Lastwagen montiert.

20:47 Uhr – Ukraine: Ausländische Rüstungskonzerne sollen sich im Land niederlassen

Die Ukraine spricht sich für eine Niederlassung westlicher Rüstungsunternehmen auf seinem Staatsgebiet aus. Die künftige Abschreckung werde eine starke Verteidigungsindustrie in der Ukraine und starke ukrainische Streitkräfte erfordern, sagte Sergyj Bojew, Vizeminister für strategische Industrien, auf der Paris Luftfahrtmesse. „Deshalb halten wir es für so wichtig, dass internationale Partner in die Ukraine kommen, eine Produktion aufbauen und die Ukraine in den Sicherheitsrahmen der freien Welt einbinden.“

20:19 Uhr – Nawalny kündigt neue Anti-Putin-Kampagne an

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat eine neue Kampagne gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und den Krieg in der Ukraine angekündigt. „Wir werden einen Wahlkampf gegen den Krieg führen. Und gegen Putin“, erklärte er. „Einen langen, hartnäckigen, anstrengenden, aber grundlegend wichtigen Wahlkampf, in dem wir die Menschen gegen den Krieg aufbringen werden.“

Trotz des Verbotes seiner Bewegung könne diese durch gezielte Botschaften großen Einfluss haben, da „jede Oma inzwischen WhatsApp und Telegram hat“. Nawalny sagte voraus, dass die Kampagne von den Behörden als „illegal und subversiv“ eingestuft werde. Trotzdem werde man sich mit aller Macht stemmen gegen „den Apparat des Kriegs, der Korruption und der Dummheit“.

Nawalny äußert sich über seine Anwälte auf sozialen Medien. Eine Stellungnahme der russischen Regierung lag zunächst nicht vor. Die nächste Präsidentenwahl in Russland ist für 2024 angesetzt. Putin hat bislang nicht angekündigt, ob er wieder antreten wird.

19:26 Uhr – Insider: Ukraine erfüllt zwei von sieben EU-Bedingungen

Die Ukraine erfüllt Insidern zufolge nach Einschätzung der EU zwei von sieben Bedingungen für den Beginn von Beitrittsgesprächen mit der Europäischen Union. Dies werde in einem Bericht festgehalten, der im Laufe der Woche veröffentlicht werden solle, sagen zwei hochrangige, mit dem Dokument vertraute EU-Vertreter, die namentlich nicht genannt werden wollen.

„Es gibt Fortschritte“, sagt einer der Insider und verweist auf jüngste Korruptionsprozesse mit hochrangigen Angeklagten. Der Bericht gilt als Zwischenschritt vor einer formelleren Prüfung im Oktober. Die Ukraine will Beitrittsgespräche noch in diesem Jahr beginnen.

18:58 Uhr – Ukraine: Ungarn verweigert Zugang zu ukrainischen Kriegsgefangenen

Die Ukraine hat Ungarn vorgeworfen, ihr den Zugang zu einer Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener zu verweigern, die Moskau an das EU-Land übergeben hat. Alle Versuche ukrainischer Diplomaten in den vergangenen Tagen, einen direkten Kontakt zu den elf Gefangenen herzustellen, seien erfolglos geblieben, erklärte der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Nikolenko auf Facebook.

Die Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener war nach Angaben der russisch-orthodoxen Kirche Anfang des Monats unter ihrer Vermittlung von Russland nach Ungarn gebracht worden. Nikolenko zufolge war Kiew nicht über die Verhandlungen zwischen Moskau und Budapest informiert worden. Die Gefangenen kommen aus einer Region im Westen der Ukraine, in der eine ethnische ungarische Minderheit lebt.

Nikolenko erklärte, die elf Ukrainer würden de facto in Isolationshaft gehalten. Die Kriegsgefangenen hätten keinen Zugang zu offenen Informationsquellen. Ihre Kommunikation mit Verwandten erfolge in Anwesenheit Dritter, der Kontakt zur ukrainischen Botschaft werde ihnen verwehrt.

17:08 Uhr – Autoexplosion auf Krim – Berichte über verletzten russischen Besatzer

Auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind Behördenangaben zufolge drei Menschen bei einer Autoexplosion verletzt worden. Der Vorfall habe sich aus zunächst ungeklärter Ursache nahe der Krim-Hauptstadt Simferopol ereignet, teilte die von Moskau eingesetzte Innenbehörde der Region mit.

Russischen Medienberichten zufolge soll es sich bei einem der Verletzten um Wladimir Epifanow handeln, einen hochrangigen Mitarbeiter des Vize-Besatzungschefs der ebenfalls besetzten ukrainischen Region Saporischschja.

Eine offizielle Bestätigung für Epifanows Verletzungen gab es zunächst nicht. Am Morgen hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mitgeteilt, dass ein Anschlag auf Mitglieder der Besatzungsverwaltung von Saporischschja vereitelt worden sei. Russland führt seit knapp 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine.

16:13 Uhr – Bericht: Pistorius will Munitionsbeschaffung beschleunigen

Wegen der verschärften Sicherheitslage durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine will Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) einem Bericht zufolge schneller mehr Munition für die Bundeswehr einkaufen. Das Ministerium plane, dem Haushaltsausschuss des Bundestags noch vor der parlamentarischen Sommerpause neun Verträge für den beschleunigten Ankauf von Artillerie- und Panzermunition vorzulegen, berichtete der „Spiegel“.

Demnach soll zum einen aus bestehenden Rahmenverträgen mit der Industrie mehr Munition als bisher geplant abgerufen werden; so sollen beispielsweise die Firmen Rheinmetall und Diehl in den kommenden Jahren mehr Artilleriemunition für die Bundeswehr liefern. Daneben sind dem Bericht zufolge aber auch neue Rahmenverträge geplant. Das Vorziehen der Beschaffung sei „der geänderten Sicherheitslage geschuldet“ und diene „dem beschleunigten Aufwuchs eigener Bestände der Bundeswehr“, zitierte das Magazin aus vertraulichen Papieren für den Haushaltsausschuss.

15:54 Uhr – Konzerne wollen 250.000 Ukrainerinnen ausbilden und einstellen

Dutzende große internationale Unternehmen haben sich bereiterklärt, in Europa über 250.000 aus der Ukraine geflohene Frauen sowie Geflüchtete aus anderen Ländern auszubilden und einzustellen. Diese Zusage machten die Konzerne, worunter auch Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland sind, in Paris bei einer Konferenz der Organisation „Tent Partnership for Refugees“. Diese wurde von dem kurdischen Unternehmer Hamdi Ulukaya ins Leben gerufen, der es als Einwanderer in den USA zu einem Milliardenvermögen brachte. Alleine die großen Zeitarbeitsfirmen wollen rund 150.000 Geflüchtete in Arbeit vermitteln.

Da ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine nicht in Sicht sei, sei es unerlässlich, den Millionen von dort Geflüchteten durch die Integration in den Arbeitsmarkt eine längerfristige Eingliederung und Hoffnung zu bieten, sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas. Das Engagement der Unternehmen werde es Zehntausenden von Ukrainerinnen und Ukrainern ermöglichen, für Angehörige in der Heimat zu sorgen.

14:52 Uhr –Verfassungsgericht in Moldau verbietet prorussische Oligarchen-Partei

Das Verfassungsgericht der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau hat die prorussische Schor-Partei als verfassungsfeindlich eingestuft und damit verboten. Das Justizministerium müsse nun eine Kommission bilden, um die Partei zu liquidieren und sie aus einem staatlichen Register zu entfernen, teilte der Vorsitzende Richter Nicolae Rosca moldauischen Medien zufolge mit. Die Regierung der zwischen der Ukraine und Rumänien gelegenen Moldau strebt in die EU. In dem Land gibt es aber auch starke prorussische Kräfte, besonders in der abtrünnigen Region Transnistrien, in der auch russische Soldaten stationiert sind.

Die Schor-Partei ist nach ihrem Gründer Ilan Schor benannt, einem in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilten Oligarchen. Schor soll am Verschwinden von einer Milliarde Dollar aus moldauischen Banken im Jahr 2014 beteiligt gewesen sein. Zum Vergleich: Das Bruttosozialprodukt des kleinen osteuropäischen Binnenstaates beläuft sich auf geschätzt 14 Milliarden Dollar. Schor hatte die gegen ihn verhängte Strafe als Rache für die von ihm dirigierte Protestbewegung in Moldau kritisiert. Das Parteiverbot hat er bislang noch nicht kommentiert.

14:31 Uhr – London will gesperrtes russisches Vermögen für Ukraine nutzen

Großbritannien will beschlagnahmtes russisches Vermögen zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine freigeben. Gesetzlich solle festgelegt werden, dass Sanktionen bis zur Zahlung von Schadenersatz aufrechterhalten bleiben können und eingefrorene Vermögenswerte genutzt werden dürfen, teilte die Regierung in London mit. In der britischen Hauptstadt findet an diesem Mittwoch und Donnerstag eine Konferenz statt, um den Aufbau der kriegszerstörten Ukraine zu besprechen.

Russinnen und Russen, die mit britischen Sanktionen belegt wurden, aber die Ukraine unterstützen wollen, hätten nun die Möglichkeit, „das Richtige zu tun – indem sie ihre eingefrorenen Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine spenden“, hieß es. Vermögenswerte würden freigegeben, wenn die Besitzer explizit beantragen, dass das Geld der Ukraine zugutekommt. Niemand werde dazu gezwungen. Zugleich betonte die Regierung, eine Zustimmung werde nicht strafmildernd gewertet.

13:32 Uhr – Stoltenberg: Nato wird keine formelle Einladung an Ukraine aussprechen

Die Nato wird der Ukraine laut Generalsekretär Jens Stoltenberg beim anstehenden Gipfel der Allianz keine formelle Einladung zum Beitritt aussprechen. „Beim Gipfel in Vilnius und in der Vorbereitung des Gipfels reden wir nicht über eine formelle Einladung“, sagt Stoltenberg nach einer Unterredung mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin.

Bei dem Treffen in der litauischen Hauptstadt am 11. und 12. Juli werden die Staats- und Regierungschefs der 31 Bündnisstaaten laut Stoltenberg aber darüber sprechen, wie die Ukraine näher an die Nato herangeführt werden kann. Zugleich betonte Stoltenberg: „Wir alle wollen, dass dieser Krieg endet, aber ein gerechter Frieden kann nicht ein eingefrorener Konflikt sein.“

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13:03 Uhr – Kreml begründet Zugangsverbot zu Flutgebiet mit Sicherheitsproblemen

Nach Angaben aus dem Kreml lässt Russland Vertreter der Vereinten Nationen wegen Sicherheitsproblemen nicht in die Flutregion südlich des zerstörten Kachowka-Staudamms in der Ukraine. „Das ist alles sehr schwer. Es ist schwer, ihre Sicherheit zu gewährleisten und viele andere Nuancen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor hatten die Vereinten Nationen beklagt, keinen Zugang zu den russisch besetzten Überschwemmungsgebieten zu bekommen.

12:11 Uhr – Schwedische Verteidigungsexperten halten russischen Angriff für möglich

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine halten es Verteidigungsexperten im Nato-Anwärterland Schweden nicht für unmöglich, dass auch ihr Land angegriffen werden könnte. „Ein bewaffneter Angriff auf Schweden kann nicht ausgeschlossen werden“, schrieb der Verteidigungsausschuss Försvarsberedningen in einem am Montag veröffentlichten sicherheitspolitischen Teilbericht.

Dass Russlands Streitkräfte in der Ukraine gebunden seien, begrenze zwar die Möglichkeiten, diese Ressourcen in anderen Weltregionen zu nutzen, schrieb das Gremium. Diese Einschätzung bedeute aber nicht, dass Russland nicht in der Lage wäre, in der unmittelbaren Umgebung Schwedens militärisch zu agieren.

Moskau habe seine Hemmschwelle zum Einsatz militärischer Gewalt gesenkt und eine hohe politische wie militärische Neigung zum Risiko gezeigt. Russlands Vermögen, Einsätze gegen Schweden mit Luft- oder Seestreitkräften, Langstreckenwaffen oder Kernwaffen durchzuführen, bleibe intakt.

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Von russischen Raketen beschädigte Wohnblocks in Mariupol. Satellitenbild aus dem März 2022

11:58 Uhr – Russlands Ringerchef droht mit Panzerfahrt nach Paris

In der Debatte um Russlands Olympia-Teilnahme in Paris 2024 hat der Chef des russischen Ringerverbands drastisch mit Panzern gedroht. „Wenn sie uns als Team von Flüchtlingen bei den Olympischen Spielen sehen wollen, dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren“, sagte Michail Mamiaschwili in einem Interview, das auch vier Tage nach Veröffentlichung noch in russischen Medien Wellen schlug. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht, fügte Verbandspräsident Mamiaschwili hinzu. Das IOC hat die Aussage des Ex-Olympiasiegers bislang nicht kommentiert.

Mamiaschwilis Drohung selbst ist eine Reaktion auf einen Vorschlag des polnischen Sport- und Tourismusministers Kamil Bortniczuk, eine Auswahl an Flüchtlingen zu bilden, die bei Olympia 2024 starten könne. Dort könnten dann Dissidenten aus Russland und Belarus antreten.

11:46 Uhr – Steinmeier fordert China zur Einwirkung auf Russland auf

Chinas Ministerpräsident Li Qiang ist zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin zu Gast. Er wurde Vormittag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue empfangen. Steinmeier forderte China dabei laut einer Sprecherin auf, im Ukraine-Krieg „sein weltpolitisches Gewicht und seinen Einfluss auf Russland nutzen, um auf einen gerechten Frieden hinzuwirken“. Thema des Gesprächs war zudem das Verhältnis Chinas zu den USA.

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Member of Japan Ground Self-Defense Force's Amphibious Rapid Deployment Brigade landing during the joint military exercise "Iron Fist 23" with U.S. Marines at Manda Beach in Tokunoshima Island, Kagoshima-Prefecture, Japan on Friday, March 3, 2023. Photo by Keizo Mori/UPI Photo via Newscom picture alliance

11:41 Uhr – Braunbären aus der Ukraine in Mecklenburg-Vorpommern angekommen

Zwei Braunbären aus der Ukraine sind am Wochenende im Bärenwald Stuer an der Mecklenburgischen Seenplatte angekommen. Die Tiere haben rund 1000 Kilometer im Auto zurückgelegt, wie eine Sprecherin des Bärenwaldes sagte.

Die weiblichen und jeweils 18 Jahre alten Tiere hat die Stiftung Vier Pfoten aus einem ähnlichen Bärenschutzzentrum der Stiftung nahe der ukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) geholt. Die Tiere lebten bis 2019 auf einem Hotelgelände, auf dem sie in engen Käfigen als Attraktion für Touristen gehalten worden waren.

08:54 Uhr – Ukraine meldet Rückeroberung von strategisch bedeutsamem Dorf

Die ukrainische Armee hat nach Angaben aus Kiew während ihrer seit zwei Wochen laufenden Gegenoffensive an einem stark abgesicherten Frontabschnitt im Süden des Landes mittlerweile acht Ortschaften zurückerobert. Die Soldaten seien in der Gegend zudem bis zu sieben Kilometer auf russischbesetztes Gebiet vorgestoßen, teilte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag mit. Dabei hätten sie 113 Quadratkilometer Land unter ihre Kontrolle gebracht. Als achter Ort sei das Dorf Pjatychatky eingenommen worden.

Die Siedlung gilt als bedeutsam, da sie nur etwa 90 Kilometer von dem von Russland besetzten Küstenstreifen am Asowschen Meer entfernt liegt. Die russische Armee hat hier in den vergangenen Monaten erheblich aufgerüstet. Insgesamt zieht sich die Front auf einer Strecke von etwa 1000 Kilometern durch die Ukraine. Russland hält unterm Strich etwa 18 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt.

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Quelle: Infografik WELT

08:26 Uhr – Russland gruppiert nach Staudamm-Zerstörung Kräfte um

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine hat Russland nach Erkenntnissen britischer Geheimdienste große Truppenkontingente an andere Frontabschnitte verlegt. „Die Umgruppierung der Heeresgruppe Dnipro spiegelt wahrscheinlich die russische Auffassung wider, dass ein größerer ukrainischer Angriff über den (Fluss) Dnipro nach dem Einsturz des Kachowka-Staudamms und den daraus resultierenden Überschwemmungen jetzt weniger wahrscheinlich ist“, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Vermutet wird, dass der Damm von Russland zerstört wurde.

Die bisher am östlichen Ufer des Flusses Dnipro stationierten Einheiten verstärkten nun die Abschnitte im Gebiet Saporischschja und bei Bachmut im Osten, hieß es in dem Bericht weiter. „Darunter sind womöglich Tausende Soldaten der 49. Armee, inklusive der 34. motorisierten Brigade, sowie der Luftlandetruppen und Marineinfanterieeinheiten.“

Das Ministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor bald 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

07:35 Uhr – Gouverneur in Belgorod meldet ukrainischen Beschuss

Die russische Region Belgorod ist nach Angaben ihres Gouverneurs in der Nacht erneut unter ukrainischen Beschuss geraten. Getroffen habe es die Gegend um den Ort Waluiki im Grenzgebiet. Dabei seien sieben Zivilisten verletzt worden, darunter ein Kind, teilt Wjatscheslaw Gladkow mit. Fünf mehrstöckige Gebäude und vier Häuser seien beschädigt worden. Auch Roman Starowojt, der Gouverneur der ebenfalls an die Ukraine grenzenden russischen Region Kursk, meldet ukrainische Angriffe. Zwei Dörfer seien beschossen worden. Nach ersten Informationen habe es keine Opfer gegeben.

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Z-Symbole überall. Dennoch regt sich Kritik

01:32 Uhr – Ukraine: 40 Milliarden Dollar für „Grünen Marshallplan“

Die Ukraine will Regierungsangaben zufolge rund 40 Milliarden Dollar für die erste Phase eines „grünen Marshall-Plans“ zum Wiederaufbau einsammeln. „Wenn man etwas neu aufbauen muss, ist es logisch, dass man es grün und im Einklang mit den neuen Technologien neu aufbaut … Unsere Vision ist es, in der Ukraine eine grüne Stahlindustrie mit einem Volumen von 50 Millionen Tonnen aufzubauen“, sagte der stellvertretende Leiter des Büros von Präsident Wolodymyr Selenskjy, Rostyslaw Schurma.

Auf diese Weise könne das Land zum weltweit günstigsten Lieferanten von grünem Stahl werden und die europäischen Bemühungen um eine Dekarbonisierung unterstützen. Die Vorbereitungsarbeiten würden voraussichtlich ein- bis eineinhalb Jahre dauern, obwohl „realistischerweise der eigentliche Bau erst nach Beendigung des Krieges beginnen wird“. Nach Schätzungen der Weltbank wird der Wiederaufbau der Ukraine rund 411 Milliarden Dollar kosten, das Dreifache des Bruttoinlandsprodukts des Landes.

00:11 Uhr – UN werfen Russland Blockade von Hilfen für Opfer der Staudamm-Zerstörung vor

Die Vereinten Nationen haben Russland vorgeworfen, weiterhin humanitäre Hilfslieferungen in die von Moskau kontrollierten Gebiete zu verhindern, die von der Zerstörung des Kachowka-Staudamms betroffen sind. „Die Regierung der Russischen Föderation hat unsere Anfrage nach Zugang zu den vorübergehend unter ihrer militärischen Kontrolle stehenden Gebieten bislang abgelehnt“, teilte die humanitäre UN-Koordinatorin für die Ukraine, Denise Brown, mit.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten weitflächig von Russland und der Ukraine kontrollierte Gebiete. Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Zugleich wuchs die Furcht vor einer humanitären und ökologischen Katastrophe.

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19:35 Uhr – Brigadegeneral: Zurückhaltung bei Beurteilung von Ukraine-Offensive

Der Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium, Brigadegeneral Christian Freuding, hat bei der Bewertung der ukrainischen Offensive gegen Russland Zurückhaltung angemahnt. „Wir müssen ein bisschen vorsichtig sein, damit wir nicht anmaßend werden, dass wir von der Berliner Sommerterrasse aus die ukrainische Taktik beurteilen“, sagte Freuding im ARD-„Bericht aus Berlin“. Die Ukrainer zahlten in diesem Krieg seit über 400 Tagen einen hohen Preis. „Und ich glaube, wir haben weder die Sicht drauf, noch auch das Recht drauf, das ukrainische Vorgehen der Truppenteile in der Art und Weise zu beurteilen, ob es gut, schlecht, zweckmäßig oder unzweckmäßig war.“

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