Ukraine-News im Liveticker: Russische Chemiewaffen könnten Nato-Gebiet kontaminieren

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland zum Auftakt des Sondergipfels in Brüssel eindringlich vor dem Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine gewarnt. Die chemischen Kampfstoffe könnten sich dann auch auf Nato-Territorium ausbreiten, sagte der Norweger. Es gebe immer das Risiko der Kontamination, der Ausbreitung über größere Gebiete.

Wie die Nato auf einen solchen Fall reagieren würde, sagte Stoltenberg nicht. Zugleich machte er deutlich, dass Russland eine entschiedene Reaktion fürchten müsste. „Die Nato ist immer bereit, auf jegliche Art von Angriff zu reagieren“, sagte er. Jeder Einsatz chemischer Waffen würde die Art des Konflikts grundlegend verändern. Er wäre eine „eklatante Verletzung des Völkerrechts“ und würde „weitreichende und schwerwiegende Folgen“ haben, sagte er.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

13:35 Uhr – Buschmann: Würden russische Kriegsverbrecher vor Gericht bringen

„Wir werden auch russische Kriegsverbrecher in Deutschland vor Gericht stellen, wenn wir ihrer habhaft werden“, sagt Justizminister Marco Buschmann im Bundestag. Deutschland sei in dieser Frage entschlossen. Es dürfe aber keine Diskriminierung russischer oder russischsprachiger Menschen in Deutschland geben. „Es ist kein Verbrechen, russisch zu sein.“ Deutschland bleibe ein tolerantes Land. „Unrecht bekämpft man nicht mit Unrecht.“

13:07 Uhr – Biden und Stoltenberg beraten vor Nato-Gipfel über Ukraine-Krieg

US-Präsident Joe Biden hat vor dem Sondergipfel in Brüssel mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beraten. Das Weiße Haus teilte nach dem Treffen in Brüssel mit, Thema sei „der grundlose und ungerechtfertigte Einmarsch Russlands in die Ukraine“ gewesen. Biden und Stoltenberg hätten außerdem die laufenden Bemühungen der Nato „zur Abschreckung und Verteidigung gegen jegliche Aggression“ erörtert. Begrüßt hätten sie die Unterstützung der Bündnispartner für die Regierung und das Volk der Ukraine.

Biden war am Mittwochabend in Brüssel gelandet. Dort stehen für ihn wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine neben dem Nato-Gipfel noch zwei weitere Spitzentreffen auf dem Programm. In der belgischen Hauptstadt beraten sich auch die Staats- und Regierungschefs der EU sowie der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7). Die Verbündeten wollen über weitere Unterstützung für die Ukraine und neue Maßnahmen gegen Russland beraten. Am Freitag will Biden weiter nach Polen reisen.

12:32 Uhr – Selenskyj bittet um 200 Panzer

Die von Russland angegriffene Ukraine hat bei der Nato mindestens 200 Panzer angefordert. „Sie haben mehr als 20.000 Panzer. Die Ukraine hat um ein Prozent gebeten“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Videoschalte zum außerordentlichen Nato-Gipfel in Brüssel. Kiew würde sie auch kaufen. „Wir haben bisher keine klare Antwort“, meinte der 44-Jährige. Ähnlich sehe es bei den angeforderten Flugzeugen und Abwehrsystemen für Raketen aus. Brüssel würde keine deutlichen Antworten geben.

12:14 Uhr – Lettland unterstützt Ukraine-Flüchtlinge mit Einmalzahlungen

Lettland wird Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mit einer Einmalzahlung unterstützen. Das Parlament des baltischen EU-Landes beschloss in Riga eine finanzielle Beihilfe von 272 Euro pro Erwachsenem und 190 pro Kind. Auch sollen ukrainische Zivilisten, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland fliehen, Anspruch auf staatliche Leistungen für Eltern und Familien haben. Erleichtert wurde zudem die Möglichkeit für Flüchtlinge, eine Arbeit aufzunehmen.

11:55 Uhr – IKRK-Chef will in Moskau über Kriegsgefangene reden

Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, will bei seinem Besuch in Moskau mit Vertretern des Verteidigungsministeriums über Kriegsgefangene sprechen. Zudem wolle er die Genfer Konventionen ansprechen, sagt Maurer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Die Genfer Konventionen sind internationale Abkommen über grundlegende humanitäre Regeln bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Kürzlich war Maurer in Kiew, um sich dort für einen besseren Schutz von Zivilisten und einen leichteren Zugang für die Lieferung von Hilfsgütern einzusetzen.

11:17 Uhr – Putin hat rote Linie zur Barbarei überschritten

Russland ist nach Ansicht des britischen Premierministers Boris Johnson im Krieg gegen die Ukraine zu weit gegangen. „Präsident Wladimir Putin hat bereits die rote Linie zur Barbarei überschritten“, sagte Johnson bei seinem Eintreffen zum Nato-Gipfel in Brüssel. Die Nato-Mitglieder müssten nun über die „entsetzliche Krise“ in der Ukraine und das Leiden der Menschen dort beraten und sehen „was wir noch tun können, um dem ukrainischen Volk zu helfen, sich selbst zu schützen“.

11:03 Uhr – Koalition präsentiert Entlastungspaket

Die Menschen in Deutschland sollen wegen steigender Preise im laufenden Jahr einmalig mit einer Energiepreispauschale von 300 Euro über die Einkommensteuer entlastet werden. Darauf haben sich die Spitzen der Koalition aus SPD, Grünen und FDP verständigt, wie aus einem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Papier hervorgeht. Vorgesehen ist auch eine Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe und ein 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr.

10:41 Uhr – Rund 246.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland

Die Zahl der von der Bundespolizei gezählten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland nähert sich der Marke von einer Viertelmillion. Bislang seien 246.154 Flüchtlinge festgestellt worden, teilte das Bundesinnenministerium mit.

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10:40 Uhr – Scholz betont Geschlossenheit

Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor Beginn des Nato-Gipfel die Entschlossenheit des Westens im Ukraine-Konflikt betont. „Genau vor einem Monat hat Präsident Putin seinen schrecklichen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen“, schreibt er auf Twitter. Der Dreier-Gipfel von Nato, G 7 und EU zeige den Ernst der Lage. „Es zeigt aber auch unsere große Einigkeit und Entschlossenheit.“

10:05 Uhr – Doppelspitze soll Umsetzung von Sanktionen leiten

Die Bundesregierung hat eine Doppelspitze für die Arbeitsgruppe zur Umsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland vorgestellt. Diese sei am Mittwochabend bestellt worden, teilen mehrere Ministerien mit. Zur Doppelspitze gehört die bisherige Oberstaatsanwältin Nina Thom aus Berlin, eine Expertin für Vermögensabschöpfung, Korruptionsdelikte und Geldwäsche. Hinzu kommt Johannes Geismann, zuletzt Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Er war früher im Bundesfinanzministerium unter anderem für die Steuerabteilung und die Beteiligungen des Bundes zuständig.

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09:55 Uhr – Stoltenberg verlängert als Nato-Generalsekretär

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verlängert nach Informationen norwegischer Medien seine Amtszeit um ein Jahr. Das berichten der Sender TV2 und die Zeitung „Dagens Naeringsliv“. Stoltenbergs reguläre Amtszeit endet Ende September, er sollte danach Zentralbankchefs seines Landes werden. Hintergrund der Verlängerung, die formal die Nato-Staaten beschließen müssen, ist der russische Angriff auf die Ukraine.

09:38 Uhr – Greenpeace-Protest gegen Gasimporte

Mit einem großen Banner haben 40 Greenpeace-Aktive am Donnerstag an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 in Lubmin bei Greifswald für einen schnellstmöglichen Importstopp von russischem Gas demonstriert. Zudem habe ein rotes X -Banner in den Dünen symbolisch die Pipeline blockiert, wie Greenpeace in Hamburg mitteilte.

Aktivisten von Greenpeace demonstrieren vor einem Schiff, das russisches Öl transportiert.

Aktivisten von Greenpeace demonstrieren vor einem Schiff, das russisches Öl transportiert.

Quelle: Frank Molter/dpa

09:30 Uhr – Lettland: „Am Ende muss Russland scheitern“

Die Nato muss die Ukraine nach Ansicht des lettischen Präsidenten Egils Levits möglichst umfassend unterstützen, damit Russlands Invasion in das Land nicht zum Erfolg wird. „Am Ende muss Russland scheitern“, sagte Levits am Rande eines Nato-Sondergipfels in Brüssel. Neben der Unterstützung für die Ukraine müsse die Nato zudem ihre Ostflanke stärken. „Ich bin sicher, dass wir diese Aufgabe bewältigen werden.“

Kanadas Premierminister Justin Trudeau betonte, Russlands illegale, brutale Invasion in die demokratische Ukraine sei absolut inakzeptabel. Zur Rolle der Nato sagte er: „Die Nato ist nicht nur ein geografisches Bündnis, sondern eine Gruppe von Ländern, die zusammenstehen, weil wir an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, an die Verteidigung der Menschenrechte glauben.“

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09:16 Uhr – Borell wirft Russland mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell wirft der russischen Regierung vor, vorerst nicht an ernsthaften Verhandlungen über eine Waffenruhe interessiert zu sein, weil das Militär seine Ziele in der Ukraine noch nicht erreicht habe. „Im Moment will Russland sich nicht hinsetzen und irgendetwas verhandeln“, sagt Borrell dem spanischen Sender TVE. Vielmehr wolle Russland mit Geländegewinnen den ukrainischen Zugang zum Meer kappen. „Es will erst ernsthaft verhandeln, wenn es sich eine Position der Stärke gesichert hat.“

08:36 Uhr – Sonnenblumenernte schrumpft laut Experten dramatisch

Die Sonnenblumenkern-Ernte in der Ukraine könnte Experten zufolge dieses Jahr mit 9,6 Millionen Tonnen 42 Prozent geringer ausfallen als 2021, weil deutlich weniger Anbaufläche genutzt werden kann. „Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass ein großer Teil der Kämpfe im Land in den Regionen des Sonnenblumenanbaus konzentriert ist“, teilt die Agrarberatungsfirma APK-Inform mit.

Die Ukraine ist der weltgrößte Exporteur von Sonnenblumenöl. Laut APK-Inform könnte die Raps-Ernte im Land um 19 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen und die Sojabohnen-Produktion um 23 Prozent auf 2,7 Millionen Tonnen sinken.

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08:23 Uhr – Johnson für Beschränkung der russischen Goldreserven

Der britische Premierminister Boris Johnson bringt Zugangsbeschränkungen zu den russischen Goldreserven als weiteres Druckmittel ins Gespräch. Es müsse geprüft werden, ob man zusätzlich zu Maßnahmen bei den Barmitteln auch den Zugriff auf die Goldreserven beschränken könne, sagt Johnson dem Radiosender LBC. „Je mehr Druck wir jetzt ausüben, vor allem über Dinge wie Gold, desto mehr können wir meiner Meinung nach den Krieg verkürzen.“ Vor dem Nato-Treffen in Brüssel sagt Johnson weiter, Russlands Präsident Wladimir Putin habe bereits eine rote Linie überschritten. Ihm sollte vor dem Internationalen Strafgerichtshof der Prozess gemacht werden.

08:05 Uhr – Ampel einigt sich auf Entlastungspaket

Die Spitzen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP haben sich auf ein zweites Entlastungspaket bei den Energiekosten geeinigt. „Die Koalitionspartner haben sich nach intensiven Beratungen auf umfangreiche und entschlossene Maßnahmen zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger und zur Stärkung der energiepolitischen Unabhängigkeit verständigt“, verlautete nach fast elfstündigen nächtlichen Verhandlungen im Kanzleramt. Die Ergebnisse würden am Vormittag veröffentlicht. Details wurden zunächst nicht mitgeteilt.

07:15 Uhr – Kiew: Russland erhöht Zahl der Luftangriffe

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, heißt es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Die Hauptziele seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen.

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06:50 Uhr – Russland verlängert Sperrung von Flughäfen nahe der Ukraine

Russland beschränkt weiterhin seinen zivilen Flugverkehr an der Grenze zum Kriegsgebiet Ukraine. Die seit dem 24. Februar geltende Sperrung von elf Flughäfen der Region wurde bis zum 1. April verlängert. Das teilte die Aufsichtsbehörde Rosawiazija der Agentur Interfax zufolge am Donnerstag in Moskau mit. An der Schwarzmeerküste sei weiter nur der Flughafen Sotschi in Betrieb. Gesperrt sind unter anderem Simferopol auf der Krim und der internationale Flughafen von Rostow am Don. Onlinetracker von Flugbewegungen zeigen seit Kriegsausbruch, dass der Luftraum im russischen Südwesten umflogen wird.

06:20 Uhr – Ampel-Verhandlungen über Energiekosten-Entlastung dauern an

Die Spitzen der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP haben bei nächtlichen Verhandlungen im Kanzleramt um weitere Entlastungen bei den Energiekosten gerungen. Das Treffen der Partei- und Fraktionsvorsitzenden dauerte am Morgen bereits über neun Stunden an, wie aus dem Umfeld verlautete.

06:04 Uhr – Europapolitiker der Grünen fordern Strafzölle für russische Gasimporte

Europapolitiker der Grünen fordern die Einführung von drastischen Strafzöllen in Milliardenhöhe auf russische Gasimporte in die Europäische Union. „Russische Energiekonzerne verdienen sich dumm und dämlich an den Gaslieferungen nach Europa. So lange ein Gasembargo unrealistisch ist, darf die EU nicht zusehen, sondern muss handeln“, sagt der Sprecher der deutschen Grünen im EU-Parlament, Rasmus Andresen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Ein Strafzoll auf russisches Gas würde Russlands Staatseinnahmen mindern und der EU die Möglichkeit geben, mit einem Kriegsfolgen-Fonds Entlastungen zu den hohen Energiekosten und der Asylpolitik zu finanzieren.

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Solange ein Gasembargo unrealistisch sei, könne ein Strafzoll auf russisches Gas Russlands Staatseinnahmen mindern und zugleich einen Kriegsfolgen-Fonds der EU finanzieren, sagte der Sprecher der deutschen Grünen im EU-Parlament, Rasmus Andresen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Der Kriegsfolgen-Fonds könne Entlastungen bei den hohen Energiekosten und die Asylpolitik in der EU finanzieren.

04:00 Uhr – Unicef: Viele Kinder in Ukraine traumatisiert

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef befürchtet langfristige seelische Folgen für ukrainische Kinder durch den russischen Angriffskrieg. Täglich würden Mädchen und Jungen verwundet oder getötet, „jede Sekunde flieht ein Kind“, sagte der deutsche Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider der „Augsburger Allgemeinen“.

Ein polnischer Soldat winkt Kindern, die in einem ukrainischen Zug in Przemysl in Polen ankommen

Ein polnischer Soldat winkt Kindern, die in einem ukrainischen Zug in Przemysl in Polen ankommen

Quelle: REUTERS

Mehr als 1,5 Millionen Kinder seien bereits in Nachbarländer geflohen, während unzählige in den umkämpften Städten um ihr Leben fürchteten. „Die Kinder sind erschöpft, viele stehen unter Schock und sind traumatisiert.“

Der Krieg sei eine Katastrophe für die Kinder. „Es wird schon jetzt Jahre dauern, um die tiefen Wunden in den Seelen der Kinder aufzuarbeiten“, erklärte Schneider. Sie seien die Hauptleidtragenden dieses Krieges.

03:37 Uhr – Verteidigungsminister Litauens hat Kiew besucht

Als erster Nato-Verteidigungsminister seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs hat der Litauer Arvydas Anushauskas die ukrainische Hauptstadt Kiew besucht. „Danke an unsere Freunde und Partner für ihre mutige Haltung“, erklärte sein ukrainischer Amtskollege Oleksij Resnikow. Er erinnerte daran, dass Litauen „noch vor der großangelegten Invasion“ als „erstes“ Land Stinger-Raketen an die ukrainische Armee geliefert habe.

Anfang vergangener Woche hatten bereits die Regierungschefs der Nato-Länder Polen, Tschechien und Slowenien Kiew besucht. Polen hatte anschließend eine bewaffnete Nato-„Friedensmission“ in der Ukraine gefordert, was insbesondere die USA und Deutschland zurückgewiesen haben. Es herrscht die Furcht vor einer direkten militärischen Konfrontation mit der Atommacht Russland.

03:07 Uhr – Australien strikt gegen Teilnahme Putins am G-20-Gipfel auf Bali

Australien ist strikt gegen eine Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin am G-20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali Ende Oktober. „Die Idee, mit Wladimir Putin – den die Vereinigten Staaten bereits wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine anprangern – an einem Tisch zu sitzen, geht für mich einen Schritt zu weit“, sagte Premierminister Scott Morrison am Donnerstag in Melbourne. Seine Bedenken habe er auch schon der indonesischen Regierung mitgeteilt. Der südostasiatische Inselstaat hat derzeit den G20-Vorsitz.

02:29 Uhr – US-Präsident Biden für Gipfel von Nato und G 7 in Brüssel angekommen

US-Präsident Joe Biden ist am späten Mittwochabend in Brüssel für die Gipfeltreffen der Nato und der G 7 am Donnerstag eingetroffen. Vor dem Abflug aus Washington bekräftigte Biden, dass es eine „reale Bedrohung“ eines russischen Chemiewaffeneinsatzes in der Ukraine gebe. Nach den Beratungen in Brüssel will Biden am Freitag weiter nach Polen fliegen, bevor er am Samstag nach Washington zurückkehrt

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, sagte Reportern auf dem Flug, die USA hofften, „dass die Entschlossenheit und Einigkeit“ der westlichen Verbündeten, „die wir im letzten Monat gesehen haben, so lange wie nötig anhalten wird“. Er bekräftigte: „Dieser Krieg wird weder leicht noch schnell enden.“

US-Präsident Biden warnt vor Einsatz von Chemiewaffen

UN-Generalsekretär Guterres fordert ein Ende des Krieges in der Ukraine. Es sei Zeit, diesen „absurden Krieg“ zu beenden. US-Präsident Biden kündigt weitere Sanktionen an. Unterdessen verkündet der russische Regierungssprecher, es laufe alles nach Plan.

Quelle: WELT/ Jana Wochnik

Sullivan sagte zudem, dass das für Donnerstag angekündigte neue Sanktionspaket gegen Russland „sich sowohl auf politische Persönlichkeiten, Oligarchen, … als auch auf Unternehmen beziehen“ werde. Bei den Beratungen in Brüssel wollen die Verbündeten laut Sullivan aber auch besprechen, wie „gegen russische Versuche, die Sanktionen zu umgehen, wirksam vorgegangen werden kann.“

Die Rolle Chinas im Ukraine-Krieg wollen die USA laut dem Sicherheitsberater „genau beobachten“. Biden werde „sicherlich die Frage einer möglichen Beteiligung Chinas am Ukraine-Konflikt erörtern, während er in Brüssel ist“, sagte Sullivan. Er werde dies sowohl bei der Nato, als auch beim Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU ansprechen. Sullivan verwies vor diesem Hintergrund auf ein Gipfeltreffen der EU mit China am 1. April und sagte: „Wir glauben, dass wir mit unseren europäischen Partnern auf einer Wellenlänge sind.“

00:54 Uhr – „Sagt, dass Menschen wichtig sind“ – Selenskyj ruft zu weltweiten Demos auf

Menschen auf der Friedenskundgebung am vergangenen Sonntag in Bremen

Menschen auf der Friedenskundgebung am vergangenen Sonntag in Bremen

Quelle: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Am Donnerstag ist der russische Einmarsch im Nachbarland genau einen Monat her: Deshalb hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Menschen in aller Welt zur Demonstration ihrer Unterstützung der Ukraine aufgerufen. Sie sollen „auf ihre Plätze und Straßen“ kommen, um sich an die Seite seines Landes und gegen den Krieg zu stellen. „Die Welt muss den Krieg stoppen. Ich danke jedem einzelnen, der seine Unterstützung mit der Ukraine zeigt. Der Freiheit unterstützt. Aber der Krieg geht weiter.“

Die Videoansprache wurde am späten Mittwochabend in der Nähe des Kiewer Präsidialamtes aufgenommen. Der Krieg breche „mein Herz, die Herzen aller Ukrainer und aller freien Menschen auf der Welt“.

Präsident Selenskyj ruft weltweit zu Protesten auf

Auf gleich drei Gipfeltreffen geht es um die Lage in der Ukraine. Nato, EU und G7 wollen neue Sanktionen beschließen, um Putin empfindlicher als bisher zu treffen. Unterdessen ruft der ukrainische Präsident Selenskyj die Menschen weltweit zum Protest auf.

Der am 24. Februar begonnene Krieg sei nicht nur ein Krieg gegen die Ukraine, sondern Russland versuche, die Freiheit aller Menschen in Europa und der Welt zunichte zu machen, sagte Selenskyj.

Moskau versuche zu zeigen, „dass nur grobe und grausame Gewalt zählt“. Deshalb sollten ab Donnerstag die Kriegsgegner in die Innenstädte gehen und sich sichtbar und hörbar machen.

Er rief die Menschen dazu auf, ab Donnerstag ihre Unterstützung für die Ukraine sichtbar zu zeigen. „Kommt aus euren Büros, euren Wohnungen, euren Schulen und Universitäten. Kommt im Namen des Friedens. Kommt mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine zu unterstützen, um die Freiheit zu unterstützen, um das Leben zu unterstützen … Machen Sie sich sichtbar und hörbar. Sagt, dass Menschen wichtig sind. Freiheit wichtig ist. Frieden zählt. Die Ukraine zählt.“

00:02 Uhr – WHO: Krieg hat verheerende Folgen für Gesundheitssystem in Ukraine

Der seit einem Monat tobende Krieg Russlands in der Ukraine hat laut den UN verheerende Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Millionen Menschen seien von dringend benötigten Behandlungen und medizinischer Versorgung abgeschnitten, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kopenhagen.

Seit Beginn des russischen Militärangriffs am 24. Februar bis Dienstag seien 64 militärische Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen registriert worden, hieß es. Dabei seien 15 Menschen getötet und 37 weitere verletzt worden. Die Angriffe seien ein Bruch des humanitären Völkerrechts, vernichteten lebenswichtige Infrastruktur und zerstörten die Hoffnung vieler kranker Menschen, sagte Jarno Habicht, WHO-Repräsentant in der Ukraine.

00:02 Uhr – Umtauschprobleme: Schnelle Lösung für ukrainische Währung gefordert

Politiker mehrerer Parteien haben eine schnelle Lösung für den Umgang mit der ukrainischen Währung gefordert. Viele Geflüchtete hätten Schwierigkeiten, die Landeswährung Hrywnja in Deutschland umzutauschen, sagte die Menschenrechtsbeauftrage der Bundesregierung, Luise Amtsberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wir müssen sicherstellen, dass das Geld getauscht werden kann.“ Zurzeit sei das nur bei kleineren Beträgen möglich, bei größeren Summen sei das wegen des Wertverlusts der Währung schwierig.

„Das Problem muss europäisch gelöst werden. Denn nicht nur wir haben es. Polen zum Beispiel hat es noch viel mehr“, sagte Amtsberg weiter. Gespräche darüber würden aber bereits geführt, erklärte die Grünen-Politikerin. Eine Sprecherin der Bundesbank bestätigte dem RND, dass zu dem Thema bereits Gespräche zwischen den europäischen Regierungen liefen.

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„Die ukrainische Währung ist bei uns praktisch wertlos. Denn deutsche Banken nehmen sie nicht an“, sagte auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dem Redaktionsnetzwerk. Er forderte daher, jedem Geflüchteten aus der Ukraine, der mit ukrainischem Geld ins Land kommt, mindestens 200 oder 500 Euro dafür zu geben.

00:01 Uhr – Russland erinnert an sein Atomwaffenarsenal

Der Chef der russischen Weltraumbehörde, Dmitri Rogosin, hat erklärt, das russische Atomwaffenarsenal sollte den Westen vom Eingreifen in den Krieg in der Ukraine abhalten. In einer im Fernsehen übertragenen Rede wies Rogosin darauf hin, dass das russische Atomwaffenarsenal neben den Interkontinentalraketen mit Nuklearspitze auch taktische Atomwaffen umfasse.

Rogosin verwies außerdem auf die Warnung des russischen Präsidenten Wladimir Putin an andere Länder, sich nicht in das russische Vorgehen in der Ukraine einzumischen. „Die Russische Föderation ist in der Lage, jeden Aggressor oder jede Aggressorengruppe innerhalb von Minuten auf beliebige Entfernung physisch zu vernichten.“

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Die Erklärung erfolgt inmitten westlicher Befürchtungen, dass Russland im Zuge der ins Stocken geratenen russischen Offensive Atomwaffen gegen die Ukraine einsetzen könnte. Amerikanische Militärkreise warnen seit langem davor, dass die russische Militärdoktrin die Option „Eskalieren, um zu deeskalieren“ vorsieht, das heißt den Einsatz von Atomwaffen auf dem Schlachtfeld, um den Feind zum Rückzug zu zwingen, wenn den russischen Streitkräften in einem konventionellen Konflikt eine Niederlage droht. Moskau hat derartige Pläne bestritten.

23:40 Uhr – Großbritannien will der Ukraine weitere Waffen liefern

Großbritannien will der Ukraine als Unterstützung gegen den russischen Angriffskrieg weitere Waffen liefern. Man werde 6000 weitere Raketen schicken, darunter Panzerabwehrwaffen und andere Geschosse, kündigte der britische Premierminister Boris Johnson vor dem Beginn des Nato-Gipfels am Donnerstag an.

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Internationale Militärhilfe

Die britische Regierung investiert außerdem 4,1 zusätzliche Millionen Pfund (rund 4,9 Millionen Euro) in den Auslandssender BBC World Service – nach eigenen Angaben, um Desinformation in Russland und in der Ukraine zu bekämpfen. Dies steht geplanten Umstrukturierungen des gebührenfinanzierten Systems gegenüber, die die britische Regierung für die nächsten Jahre angekündigt hat.

28:38 Uhr – Russlands Resolution im UN-Sicherheitsrat abgelehnt

Der UN-Sicherheitsrat hat eine russische Resolution abgelehnt, die die wachsenden humanitären Bedürfnisse der Ukraine anerkannt hätte – allerdings ohne die russische Invasion zu erwähnen, die die eskalierende Krise verursacht hat.

Mindestens neun Ja-Stimmen sind für die Verabschiedung einer Resolution in dem 15-köpfigen Rat nötig und kein Veto von einem der vier anderen Mitglieder mit Vetorecht. Bei der Abstimmung wurde Russland jedoch nur von China unterstützt, während sich die anderen 13 Ratsmitglieder der Stimme enthielten.

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23:30 Uhr – Russische Medienaufsicht schränkt Zugang zu Google News ein

Die russische Medienaufsichtsbehörde hat den Zugang zu Google News eingeschränkt. Die Entscheidung sei auf einen Antrag der russischen Generalstaatsanwaltschaft hin erfolgt, teilte die Behörde Roskomnadsor laut russischen Nachrichtenagenturen mit. Google News habe „Zugang zu zahlreichen Publikationen und Materialien geboten, die falsche Informationen“ über den Verlauf von Russlands „besonderem Militäreinsatz auf ukrainischem Gebiet enthielten“, hieß es in der Mitteilung.

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Seit dem Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine vor einem Monat haben die russischen Behörden den Zugang zu Online-Medien massiv eingeschränkt. Gesperrt wurde unter anderem die Website der BBC. In dieser Woche verhängte ein Gericht in Moskau ein Verbot gegen die Onlinedienste Facebook und Instagram. Auch der Zugang zu Twitter ist in Russland eingeschränkt.

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