Ukraine-News im Liveticker: China nennt Sanktionen gegen Russland empörend

Einen Tag nach der Warnung von US-Präsident Joe Biden vor Militärhilfen für Russland hat China Sanktionen des Westens gegen die Regierung in Moskau in scharfen Worten kritisiert. „Die Sanktionen gegen Russland werden immer empörender“, sagte der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng am Samstag in Peking. Russischen Bürgern würden grundlos ausländische Vermögenswerte entzogen, sagte er mit Blick auf Maßnahmen gegen Oligarchen im Umkreis des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In Moskau erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow, die Beziehungen mit China würden stärker.

Biden hatte am Freitag in einem Telefonat Chinas Präsidenten Xi Jinping vor Konsequenzen nach Rüstungshilfen für Russland nicht nur der USA, sondern der ganzen Welt gewarnt. Die USA fürchten neben einer Unterstützung des Militärs auch, dass China Russland bei der Umgehung westlicher Sanktionen helfen könnte.

Der stellvertretende Außenminister Le machte sich am Samstag die russische Sichtweise zu eigen, indem er erklärt, das westliche Militärbündnis sollte sich nicht weiter ostwärts ausbreiten und damit eine Atommacht wie Russland in die Enge treiben. Der Westen argumentiert, es gebe kein Beitrittsverbot für bestimmte Länder. Die Strafmaßnahmen des Westens lehnte Le entschieden ab: „Die Geschichte hat immer wieder bewiesen, dass Sanktionen keine Probleme lösen können.“ Sie würden nur den einfachen Menschen schaden und die Weltwirtschaft verschlechtern.

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In Moskau sagte Lawrow mit Blick auf China: „Das Zusammenwirken wird enger.“ Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte ihn mit den Worten: „In Zeiten, in denen der Westen unverhohlen alle Fundamente, auf denen das internationale System basiert, einreißt, müssen wir – als zwei große Mächte – darüber nachdenken, wie wir in dieser Welt weiter verfahren.“

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

23:21 Uhr – Bürgermeister von Tschernihiw berichtet von katastrophaler Lage

Der Bürgermeister von Tschernihiw hat in einem dramatischen Appell auf die prekäre Lage in der von russischen Truppen eingekesselten nordukrainischen Stadt hingewiesen. „Der wahllose Artilleriebeschuss der Wohngebiete dauert an, dabei sterben friedliche Menschen“, sagte Wladislaw Atraschenko nach Angaben der Agentur Unian. Die Stadt erlebe gerade eine humanitäre Katastrophe. „Es gibt keine Stromversorgung, kein Wasser, keine Heizung, die Infrastruktur der Stadt ist vollständig zerstört.“

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Auch das Krankenhaus der 300.000-Einwohner-Stadt werde wiederholt beschossen, daher sei auch die medizinische Versorgung zusammengebrochen. Zudem sei bisher kein Fluchtkorridor für die Stadt eingerichtet worden.

22:32 Uhr – Augenzeuge: Gruppe von Waisenkindern in Mariupol in „großer Gefahr“

Das Schicksal von 19 Kindern, die in der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol seit Wochen in einem Sanatorium festsitzen, hat große Besorgnis ausgelöst. Die Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren, die meisten von ihnen Waisen, seien in „großer Gefahr“, sagte der Augenzeuge Alexej Woloschtschuk nach seiner Flucht aus der Hafenstadt der Nachrichtenagentur AFP.

Die Kinder waren vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine in die auf Lungenkrankheiten spezialisierte Klinik gebracht worden. Wegen der Gefechte in der Stadt konnten sie von ihren Vormündern nicht mehr aus der Einrichtung geholt werden. Nach Angaben von Woloschtschuk leben die Kinder in einem kalten Keller und konnten sich seit mehr als zwei Wochen nicht mehr waschen. In der Nähe der Klinik seien Raketen eingeschlagen.

22:04 Uhr – Bericht: Bis zu 40 tote Soldaten bei russischem Angriff in Mykolajiw

Bei einem Raketenangriff auf eine Kaserne der ukrainischen Marine in der Stadt Mykolajiw sind vermutlich zahlreiche Soldaten ums Leben gekommen. Es könnte bis zu 40 Tote geben, sagte ein hochrangiger Vertreter des ukrainischen Militärs der „New York Times“. Nach dem Angriff am Freitag wurde am Samstag in den Trümmern der Kaserne noch nach Überlebenden gesucht. Laut dem Gouverneur der Region schliefen die Soldaten, als die russische Rakete einschlug.

Bestätigen sich die Zahlen, wäre es einer der opferreichsten Angriffe auf das ukrainische Militär, der im Krieg bisher bekannt wurde.

20:28 Uhr – 6623 Menschen über Fluchtkorridore evakuiert

Am Samstag konnten nach Angaben des stellvertretenden Leiters des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, 6623 Menschen über Fluchtkorridore aus umkämpften Städten fliehen. Davon seien 4128 aus Mariupol entkommen, wo sich ukrainische und russische Truppen besonders schwere Gefechte liefern.

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20:08 Uhr – Russland verstärkt nach Bombardement von Kaserne Luftangriffe auf Mykolajiw

Nach dem verheerenden Luftangriff auf eine Kaserne im südukrainischen Mykolajiw ist die Stadt am Samstag von zahlreichen weiteren russischen Attacken erschüttert worden. Die Luftangriffe erfolgten in so rascher Abfolge, dass kein Alarm ausgelöst werden könne, erklärte Gouverneur Vitali Kim in den Online-Netzwerken. Im Westen der Ukraine hatte Russland zuvor erstmals eine Hyperschallrakete zum Einsatz gebracht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte Moskau erneut zu Verhandlungen auf.

Die Einwohner in Mykolajiw könnten nicht mehr rechtzeitig vor Luftangriffen gewarnt werden, „denn bis wir diesen Tornado ankündigen, ist er bereits da“, erklärte Gouverneur Kim. Zum Ausmaß der Schäden oder zur Zahl möglicher Opfer machte er keine Angaben.

19:57 Uhr – Botschafter: Letzte belarussische Diplomaten verlassen Ukraine

Die letzten Diplomaten aus der autoritär geführten Republik Belarus haben Angaben aus Minsk zufolge die Ukraine verlassen. Hintergrund seien zuletzt „unerträgliche Zustände“ für die Belarussen in der Ukraine gewesen, sagte Igor Sokol, der bislang als Botschafter in Kiew gewesen war, im belarussischen Staatsfernsehen. Er verwies etwa auf gesperrte Bankkonten. Belarus gilt als enger Verbündeter Russlands, das seit dem 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.

19:46 – China kritisiert Sanktionen und Nato-Präsenz in Osteuropa

Einen Tag nach der Warnung von US-Präsident Joe Biden vor Militärhilfen für Russland hat China Sanktionen des Westens gegen die Regierung in Moskau in scharfen Worten kritisiert. „Die Sanktionen gegen Russland werden immer empörender“, sagte der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng in Peking. Russischen Bürgern würden grundlos ausländische Vermögenswerte entzogen, sagte er mit Blick auf Maßnahmen gegen Oligarchen im Umkreis des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In Moskau erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow, die Beziehungen mit China würden stärker.

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Autorenfoto NEU Dagmar Rosenfeld

19:35 Uhr – Moskau: Ukraine plant Angriff auf diplomatische Einrichtungen in Lwiw

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, unter falscher Flagge Angriffe auf Einrichtungen westlicher Diplomaten in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) vorzubereiten. „Das nationalistische Kiewer Regime plant, Angriffe auf diplomatische Objekte der USA und westlicher Länder als angeblichen „gezielten Angriff der russischen Streitkräfte“ darzustellen“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. So solle Druck auf die Nato erzeugt werden, um weitere Waffenlieferungen und eine Flugverbotszone über der Ukraine zu erwirken.

Belege für diese Aussagen gab es nicht. Die Ukraine wirft ihrerseits Russland immer wieder vor, Unwahrheiten über angeblich geplante Provokationen zu verbreiten, um dann wiederum selbst unter falscher Flagge angreifen zu können.

19:18 Uhr – Selenskyj wird sich per Videoschalte an Israels Parlament richten

Wolodymyr Selenskyj richtet sich am Sonntag (17.00 Uhr MEZ) per Videoschalte an das israelische Parlament. Bei der außerordentlichen Sitzung der Knesset wird sich Selenskyj zur Lage in seinem Land seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als drei Wochen äußern. Der ukrainische Präsident hatte sich in den vergangenen Tagen bereits an mehrere Parlamente in verschiedenen Ländern gewandt.

Er sprach unter anderem vor dem Deutschen Bundestag und dem US-Kongress. Israels Regierungschef Naftali Bennett bemüht sich als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine. Er telefonierte vergangene Woche sowohl mit Russlands Staatschef Wladimir Putin als auch mit Selenskyj und flog Anfang des Monats nach Moskau, um Putin zu treffen.

17:35 Uhr – Japans Regierungschef drängt Indien zu härterer Haltung gegen Russland

Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida hat bei seinem Besuch in Neu Delhi den Druck auf den indischen Regierungschef Narendra Modi im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine erhöht. Russlands Angriff auf die Ukraine erschüttere das „Fundament der internationalen Ordnung und muss mit Entschlossenheit angegangen werden“, sagte Kishida bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem indischen Kollegen Narendra Modi. Dieser erwähnte den Ukraine-Krieg hingegen nicht direkt.

In einer gemeinsamen schriftlichen Erklärung forderten Kishida und Modi anschließend ein sofortiges Ende der Gewalt und betonten, „dass es für die Lösung des Konflikts keine andere Wahl gibt als den Weg des Dialogs und der Diplomatie“. Ohne ein Land zu nennen, betonten sie die Notwendigkeit, Konflikte im Einklang mit dem Völkerrecht zu lösen und „auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt“ zu verzichten.

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Eine Laufzeitverlängerung in Deutschland sei „weder sinnvoll noch vertretbar“, sagt Steffi Lemke

17:06 Uhr – Bislang laut Ukraine 190.000 Zivilisten aus Kampfgebieten evakuiert

Die Ukraine hat seit Beginn der russischen Invasion 190.000 Zivilisten aus Frontgebieten über Fluchtkorridore evakuiert, wie die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk in einem Fernsehinterview sagt. Die Korridore in den Regionen Kiew und Luhansk waren am Samstag offen, aber ein geplanter Korridor zur belagerten östlichen Hafenstadt Mariupol sei nur teilweise funktionsfähig, da Busse von russischen Truppen nicht durchgelassen würden.

16:30 Uhr – Ex-Sicherheitsberater Bolton wirft Biden „großen Fehler“ vor Kriegsausbruch vor

Der frühere nationale Sicherheitsberater John Bolton hat US-Präsident Joe Biden und der Nato strategische Fehler vor dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vorgeworfen. „Monatelang haben USA und Nato, Präsident Joe Biden vorneweg, immer wieder betont, es werde in der Ukraine auf keinen Fall ein wie auch immer geartetes Eingreifen westlicher Truppen geben“, sagte Bolton dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Das sei ein „großer Fehler“ gewesen. Man dürfe einen Gegner wie Russlands Präsidenten Wladimir Putin nie in die eigenen Karten schauen lassen.

„Wenn Biden auf die Frage nach einem möglichen Einsatz westlicher Truppen gar nichts gesagt hätte in den vergangenen Monaten, wäre es besser gewesen: für die Sicherheit der Ukraine und für den Weltfrieden“, so Bolton weiter. „Jetzt tobt in Europa die größte Schlacht seit 1945.“ Biden hatte bereits vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder betont, keine US-Truppen in die Ukraine zu schicken.

16:21 Uhr – Boris Johnson vergleicht Freiheitskampf der Ukrainer mit Brexit

Der britische Premierminister Boris Johnson sieht Parallelen zwischen dem Kampf der Ukrainer gegen russische Dominanz in ihrem Land und dem EU-Austritt Großbritanniens. „Ich weiß, dass es der Instinkt der Menschen in diesem Land ist wie auch der Menschen in der Ukraine immer die Freiheit zu wählen“, sagte Johnson bei der Frühjahrskonferenz seiner konservativen Partei im nordwestenglischen Blackpool.

Als Beispiel für den Vergleich nannte er unter anderem das knappe Votum der Briten für den EU-Ausritt im Jahr 2016 mit 52 Prozent der Stimmen. „Als die Menschen in so großer Zahl für den Brexit stimmten, taten sie das meiner Meinung nach nicht, weil sie feindselig gegenüber Ausländern waren, sondern weil sie frei sein wollten“, sagte der Premier und fügte nach einer längeren Pause hinzu: „Dinge anders zu tun und in der Lage zu sein, in diesem Land selbst zu bestimmen“.

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Robert Habeck

16:18 Uhr – Selenskyj in Liveschalte nach Bern: Friert Oligarchengelder ein

Vor tausenden Antikriegsdemonstranten in Bern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Schweizer Regierung aufgerufen, die Konten aller russischen Oligarchen zu sperren. „Auch das ist ein Kampf gegen das Böse“, sagte Selenskyj nach Angaben des Übersetzers. Selenskyj war live zugeschaltet, während auf dem Platz vor dem Schweizer Parlament mehrere Tausend Menschen mit vielen ukrainischen Flaggen gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine demonstrierten.

Selenskyj war hinter einem Schreibtisch in einem kurzärmeligen Tarnfarben-T-Shirt zu sehen. Als er die Sperrung von Oligarchen-Konten forderte, brandete großer Applaus auf. Die Schweiz hat sich den europäischen Sanktionen weitgehend angeschlossen. Es gibt aber weitere schwerreiche Russen, die in der Schweiz Geschäfte machen und denen eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt wird und die bislang keinen Sanktionen unterliegen. Der ukrainische Präsident kritisierte den Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der beschlossen hat, sich vorerst nicht wie viele andere Firmen aus Russland zurückzuziehen.

16:01 Uhr – Lange Ausgangssperre in ukrainischer Stadt Saporischschja verhängt

In der zentralukrainischen Stadt Saporischschja ist angesichts des russischen Angriffskriegs eine anderthalbtägige Ausgangssperre verhängt worden. Bis Montagmorgen um 6.00 Uhr (5.00 Uhr MEZ) stelle auch der Bahnhof der Stadt seinen Betrieb ein, teilte die ukrainische Eisenbahngesellschaft mit. Nach Saporischschja waren in den vergangenen Tagen viele Menschen etwa aus der belagerten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer geflüchtet.

15.30 Uhr – Zahl der in Deutschland gezählten Ukraine-Flüchtlinge auf über 200.000 gestiegen

Die Zahl der in Deutschland gezählten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat die Marke von 200.000 überschritten. Bis Samstag registrierte die Bundespolizei 207.742 Geflüchtete. Da keine festen Grenzkontrollen stattfinden, dürfte die Zahl tatsächlich wesentlich höher sein, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Der Deutsche Städtetag forderte für die Flüchtlinge Zugang zum Sozialleistungssystem des Sozialgesetzbuchs II, das für Arbeitslose gilt. Rasche Hilfen für die Unterrichtung von Flüchtlingskindern verlangte der Deutsche Lehrerverband.

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Das vom Weißen Haus bereitgestellte Foto zeigt US-Präsident Biden im Video-Telefonat mit Chinas Präsident Xi

14:56 Uhr – Verteidiger von Mariupol können nicht auf Unterstützung hoffen

Die ukrainischen Verteidiger der umkämpften Hafenstadt Mariupol können nicht auf Verstärkung hoffen. Olexij Arestowytsch, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, erklärte, die nächstgelegenen Streitkräfte, die jenen in Mariupol helfen könnten, seien bereits in Kämpfe gegen die „überwältigende Macht des Feindes“ verwickelt, mindestens 100 Kilometer weit entfernt – oder beides. „Es gibt gegenwärtig keine militärische Lösung für Mariupol“, sagte er. „Das ist nicht nur meine Meinung, das ist die Meinung des Militärs.“

14:35 Uhr – Habeck: Können Energie nicht nur aus Demokratien beziehen

Aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kann Deutschland zur Deckung des Energiebedarfs auch künftig nicht nur mit Demokratien zusammenarbeiten. „Viele Opec-Staaten sind problematisch“, sagte Habeck der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vor seinem Besuch in Katar und den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). „Aber zwischen einem nicht demokratischen Staat, bei dem die Situation der Menschenrechte problematisch ist, und einem autoritären Staat, der einen aggressiven, völkerrechtswidrigen Krieg vor unserer Tür führt, gibt es noch mal einen Unterschied. Wir können nicht alle Länder von Lieferungen ausschließen.“

Habeck reiste am Samstag nach Katar, nächste Station sind die Emirate. Die Reise ist Teil der Bemühungen, nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas zu verringern. Habeck war deswegen bereits in Norwegen. Katar ist einer der weltgrößten Exporteure von Flüssiggas (LNG). Der allergrößte Teil geht jedoch bisher nach Asien. In den Emiraten geht es vor allem um grünen Wasserstoff.

14:30 Uhr – Polen fordert Handelsblockade gegen Russland

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat wegen des Kriegs in der Ukraine härtere Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland gefordert. Sein Land schlage eine Handelsblockade vor, die so schnell wie möglich in Kraft treten müsste, sagte der 53-Jährige nach Angaben der Agentur PAP bei einem Besuch in Lubiczow bei Warschau.

Diese müsse sowohl ein Einfahrverbot russischer Schiffe mit russischen Waren in europäischen Seehäfen als auch ein Verbot des Handels auf dem Landweg umfassen, führte Morawiecki weiter aus. Ein solcher Schritt könne Russland „dazu zwingen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, diesen grausamen Krieg zu beenden“, sagte der nationalkonservative Politiker.

Morawiecki war erst vor wenigen Tagen mit seinen tschechischen und slowenischen Kollegen Petr Fiala und Janez Jansa nach Kiew gereist, um ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen. Seit dem Beginn der russischen Invasion vor mehr als drei Wochen haben nach offizillen Angaben mehr als zwei Millionen ukrainische Flüchtlinge die Grenze nach Polen überschritten.

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Wolodymyr Selenskyj hat seine Forderung nach direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bekräftigt

14:21 Uhr – Kremlchef Putin telefoniert mit Luxemburgs Premier Bettel zu Ukraine

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel zum Krieg in der Ukraine telefoniert. Putin habe hingewiesen auf die „unaufhörlichen Raketenangriffe ukrainischer Kräfte auf Donezk und andere Städte in der Donezker Volksrepublik und der Luhansker Volksrepublik, die zu vielen zivilen Opfern führten“, hieß es in einer Kremlmitteilung. Putin und Bettel hatten bereits am Montag miteinander gesprochen.

Bettel sagte nach einer Mitteilung des luxemburgischen Staatsministeriums, es sei ihm darum gegangen, zur Deeskalation beizutragen. Die Situation vor Ort habe sich seit seinem letzten Gespräch mit Putin vor allem in Mariupol weiter verschlechtert. Er sei zutiefst schockiert über Angriffe auf zivile Einrichtungen. „Die Bilder, die uns erreichen, sind unerträglich“, so Bettel. Er und Putin hätten vereinbart, in Kontakt zu bleiben.

Putin warnte den Kremlangaben zufolge auch vor einer „militärisch-biologischen Tätigkeit der USA in der Ukraine, die eine große Gefahr sowohl für Russland als auch für ganz Europa darstellen“. Russland betont immer wieder, angeblich ukrainische Labore in der Ukraine aufgedeckt zu haben, in denen mit US-Finanzierung Experimente abgehalten worden seien.

14:05 Uhr – Ukraine meldet weitere Tote bei russischen Angriffen

Die Ukraine hat über mehrere Tote und Verletzte bei erneuten russischen Angriffen berichtet. Im Ort Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew seien durch Beschuss am Freitag sieben Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Polizei der Region Kiew mit. In der ostukrainischen Region Donezk sprach die regionale Polizeibehörde von Dutzenden Toten und Verletzten ebenfalls bei Angriffen am Freitag. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Es seien erneut Wohngebiete beschossen worden, hieß es von ukrainischer Seite. Kiew wirft Moskau immer wieder vor, in dem am 24. Februar begonnenen Krieg gezielt zivile Gebäude anzugreifen. Russland weist das zurück, auch wenn die Zerstörungen ziviler Infrastruktur augenfällig sind.

14:00 Uhr – Russische Luftwaffe will mit Hyperschall-Rakete Munitionsdepot zerstört haben

Die russische Luftwaffe hat in ihrem Krieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Moskau mit der Hyperschall-Rakete „Kinschal“ (Dolch) ein Raketenarsenal im Gebiet Iwano-Frankiwsk zerstört. Das unterirdische Munitionsdepot der ukrainischen Luftwaffe in Deljatyn im Südwesten der Ukraine sei am Freitag durch die ballistische Rakete vernichtet worden. Das sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konoschenkow. Im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer seien zwei Stützpunkte der militärischen Aufklärung zerstört worden. Überprüfbar waren die Angaben nicht.

13:45 Uhr – Britische Ex-Premiers fordern Kriegsverbrechertribunal für Ukraine

Die beiden früheren britischen Premierminister Gordon Brown (Labour) und John Major (Konservative) haben sich für ein gesondertes Kriegsverbrechertribunal für die Ukraine ausgesprochen. Hintergrund ist, dass eine Anklage gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen des Befehls zum Angriffskrieg gegen die Ukraine unwahrscheinlich sei, sagte Brown der BBC.

„Im Rahmen des Internationale Strafgerichtshofs werden Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord bestraft“, sagte Brown. Aber hinsichtlich des Verbrechens eines Angriffskrieges gebe es dort ein juristisches Schlupfloch, weil Moskau gegen eine solche Anklage beim UN-Sicherheitsrat ein Veto einlegen könne.

Eine Petition für die Einrichtung eines Sondertribunals sei innerhalb von zwei Tagen bereits von mehr als 750.000 Menschen, darunter zahlreichen Rechtsexperten sowie etwa 40 früheren Regierungs- und Staatschefs aus der ganzen Welt unterzeichnet worden, sagte Brown. Der Labour-Politiker verglich das Vorhaben mit den Strafgerichtstribunalen für Ruanda, Ex-Jugoslawien und den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher im Zweiten Weltkrieg.

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FILE - A Ukrainian serviceman takes

13:14 Uhr – Russland: USA üben wohl Einfluss auf Ukraine bei Verhandlungen aus

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den USAvorgeworfen, im Ukraine-Krieg die Friedensverhandlungen zwischenMoskau und Kiew zu erschweren. „Als (der ukrainische PräsidentWolodymyr) Selenskyj Verhandlungen vorschlug, stimmte unserPräsident zu, die Verhandlungen sind im Gange“, sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge. „Ein Teil des Dialogs hatsich verbessert, obwohl man ständig das Gefühl hat, dass dieukrainische Delegation an der Hand gehalten wird,höchstwahrscheinlich von den Amerikanern, und es ihnen nichterlaubt wird, den Forderungen zuzustimmen, die meiner Meinung nachabsolut minimal sind.“

Russland hatte das Nachbarland Ukraine am24. Februar überfallen. Kurz darauf begannen Delegationen beiderLänder mit Verhandlungen. Moskau fordert etwa einen Verzicht derUkraine auf einen Nato-Beitritt und eine Anerkennung derostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk alsunabhängige Staaten sowie der annektierten Schwarzmeer-HalbinselKrim als russisches Gebiet. Kiew will eine Waffenruhe, den Abzugrussischer Truppen sowie Sicherheitsgarantien.

Lawrow erklärteaußerdem, dass die zunehmenden Spannungen mit dem Westen RusslandsBeziehungen zu China stärken würden. Über mögliche zukünftigeKooperationen mit dem Westen sagte er: „Natürlich sind wirweiterhin offen für die Zusammenarbeit mit allen Ländern, auch mitwestlichen, obwohl wir unter den Umständen, wie der Westen sichverhalten hat, keine Initiativen entwickeln werden.“ Die Initiativemüsse dann vom Westen ausgehen.

12:20 Uhr – Ukrainische Journalistin mutmaßlich von Russland verschleppt

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat Russland vorgeworfen, einen ukrainischen Journalisten verschleppt zu haben. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte es sich um die Journalistin Victoria Roschtschyna vom ukrainischen Internet-Fernsehsender „Hromadske“ handeln.

Die Generalstaatsanwaltschaft äußerte am Samstag bei Facebook den Verdacht, dass der russische Inlandsgeheimdienst FSB und das russische Militär am Dienstag in Berdjansk in dem südöstlichen Gebiet Saporischschja einen Mitarbeiter von „Hromadske“ verschleppt hätten, der über die russische Offensive im Osten und Süden der Ukraine berichtete. Berdjansk ist von russischen Truppen besetzt. Um wen es sich dabei handelte, wurde in der Erklärung nicht offengelegt. Es hieß, der Aufenthaltsort der vermissten Person sei unbekannt, es seien strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden.

10:50 Uhr – 200.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die Bundespolizei 207.742 Kriegsflüchtlinge in Deutschland festgestellt. Das teilte das Bundesinnenministerium mit. Erfasst werden nur Geflüchtete, die von der Bundespolizei angetroffen werden, etwa an der österreichisch-bayerischen Grenze, an Bahnhöfen oder in Zügen. Im Regelfall gibt es keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen, Ukrainer dürfen zudem ohne Visum einreisen – die Zahl der tatsächlich Angekommenen ist daher wahrscheinlich deutlich höher. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Geflüchteten womöglich von Deutschland aus weiterreisen zu Freunden oder Verwandten in anderen Staaten.

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Auf Wunsch mit russischen Untertiteln

10:10 Uhr – Gazprom transportiert Gas wie bestellt

Der russische Gasriese Gazprom transportiert am Samstag nach eigenen Angaben wie bestellt Gasmengen durch die Ukraine nach Europa. Gazprom werde den Bestellungen europäischer Kunden von 106,6 Millionen Kubikmetern für den 19. März gerecht.

8:15 Uhr – 112 Kinder seit Kriegsbeginn gestorben

In der Ukraine sind nach Angaben der dortigen Generalstaatsanwaltschaft seit Beginn des Krieges 112 Kinder ums Leben gekommen. 140 Kinder seien verletzt worden, teilt die Behörde auf Telegram mit.

7:50 Uhr – Fluchtkorridor aus Luhansk geplant

Aus Luhansk soll es am Samstagmorgen nach Angaben des Gouverneurs der Region einen Fluchtkorridor geben. Ab 09 Uhr Ortszeit (8 Uhr MEZ) sollen Evakuierungen und Hilfslieferungen möglich sein, teilt Serhij Gaidaj über den Messengerdienst Telegram mit.

6:55 Uhr – Klitschko wirft Russland Lügen vor

Der frühere Box-Weltmeister und heutige Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, wirft Russland Lügen vor. „Es ist eine Lüge der Russischen Föderation zu behaupten, dass sie nur militärische Ziele angreifen“, sagte Klitschko am Freitag im Gespräch mit „Bild“. Vielmehr griffen die Russen die ukrainischen Städte an. „Städte wie Irpin, Butscha oder Borodjanka gibt es nicht mehr.“

Aus Sicht Klitschkos sei es inzwischen Ziel des russischen Militärs, so viele Zivilisten wie nur möglich zu töten. „Nach solchen Angriffen kann man Russen nur Faschisten nennen, weil sie Frauen, Kinder und Zivilisten umbringen. Die Bilder sprechen für sich.“

6:47 Uhr – Bill Clinton und George W. Bush zeigen gemeinsam Solidarität mit der Ukraine

Mit dem gemeinsamen Besuch einer ukrainischen Kirche in Chicago haben die beiden ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush am Freitag ihrer Solidarität mit der Ukraine Ausdruck verliehen. Beide trugen Schleifen in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb und legten Sträuße aus Sonnenblumen vor der Katholischen Kirche Sankt Wolodymyr und Olha nieder, bevor sie einen Moment innehielten.

Die Initiative solle ihre „Solidarität mit den Menschen in der Ukraine“ zeigen, nachdem das Land im vergangenen Monat von Russland angegriffen worden sei, hieß es in einem auf Clintons Twitter-Account veröffentlichten Video. „Amerika ist vereint mit dem ukrainischen Volk in seinem Kampf für Freiheit und gegen Unterdrückung“, hieß es weiter.

Der 42. und der 43. US-Präsident setzen sich damit deutlich von Donald Trump ab, dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dieser hatte das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin kurz vor Beginn des Angriffskriegs gelobt. Putins Ankündigung, die Separatistengebiete in der Ostukraine anzuerkennen und Soldaten in die Region zu entsenden, bezeichnete Trump als „genial“. Der russische Präsident sei „smart“ und „ausgebufft“, sagte Trump in einem Radiointerview.

04:01 Uhr – Bundesregierung schickt Hilfen für Zivilschutz

Deutschland verstärkt nach Angaben von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze die Hilfen für die Ukraine unter anderem mit schwerem Gerät zur Brandbekämpfung und für den Zivilschutz der Bevölkerung im Krieg. „Wir helfen zum Beispiel mit Feuerlöschgeräten, Sattelschleppern, Stromgeneratoren, Unterkünften für Menschen auf der Flucht und psychologischer Betreuung“, sagt die SPD-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“ einem Vorabbericht zufolge. Am Freitag sei bereits eine Landung in das kriegsgeplagte Land geschickt worden.

03:07 Uhr – Unicef-Chefin appelliert an Putin: „Kinder können nichts für Krieg“

Die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, appelliert angesichts der humanitären Notlage in der Ukraine an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Angriffe seiner Armee sofort zu beenden. „Sie müssen diesen Krieg stoppen! Er ist furchtbar. Seine Auswirkungen auf Kinder sind inakzeptabel und abscheulich“, sagte Russell. Die Menschen vor Ort und die fliehenden Frauen und Kinder seien „vollkommen unschuldig“ und hätten mit dem Konflikt nichts zu tun, sagte Russell. „Sie haben das nicht verdient.“

Die US-Amerikanerin, seit Februar neu im Amt, war in dieser Woche von New York nach Deutschland gereist, um mit Vertretern der Bundesregierung unter anderem über die Lage in der Ukraine zu beraten. Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Geldgeber von Unicef.

03:01 Uhr – EU-Kommission warnt vor Hungersnot

Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land. „Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt – keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg“, sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic für humanitäre Hilfe und Krisenschutz der „WELT AM SONNTAG“.

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Evacuee fleeing Ukraine-Russia conflict sit in the body of a cargo vehicle while waiting in a line to leave the besieged southern port city of Mariupol, Ukraine March 17, 2022. REUTERS/Alexander Ermochenko

Die humanitäre Krise in der Ukraine sei heute schon kritisch, sie könne aber noch schlimmer werden. „Diese rücksichtslose Invasion hat vor mehr als drei Wochen begonnen, aber wir beginnen bereits zu sehen, dass eine Hungersnot entsteht.“

Schon jetzt leiden Menschen besonders in belagerten Städten wie der Hafenstadt Mariupol unter Hunger. Augenzeugen hatten von geplünderten Supermärkten berichtet.

02:23 Uhr – Ehemalige US-Präsidenten Clinton und Bush gedenken Ukraine

Die früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush haben am Freitag Sonnenblumen vor der ukrainischen Kirche in Chicago niedergelegt, um ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen.

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01:15 Uhr – US-Militärflugzeug mit vier Personen an Bord in Norwegen abgestürzt

Ein US-Militärflugzeug mit vier Personen an Bord ist im Norden Norwegens während einer Militärübung abgestürzt, wie die örtliche Polizei und die Gemeinsame Rettungsleitstelle (JRCC) des Landes mitteilten. „Wir haben ein Flugzeug entdeckt, das abgestürzt ist. Wir haben kein Lebenszeichen gesehen“, sagte der Polizeichef von Nordland, Bent Eilertsen, gegenüber Reuters.

Die MV-22B Osprey des US Marine Korps hatte an einer Nato-Militärübung namens „Cold Response“ teilgenommen, als sie am Freitag um 18.26 Uhr als vermisst gemeldet wurde, so das JRCC. Ein Rettungshubschrauber und ein norwegisches Militärflugzeug suchten das Gebiet ab und entdeckten das Wrack um 21.17 Uhr aus der Luft, nachdem sie ein Notsignal empfangen hatten.

Wegen des schlechten Wetters konnte das Rettungsflugzeug nicht landen. Stattdessen versuchen nun Polizei und Rettungsdienste, den Unglücksort auf dem Landweg zu erreichen. An „Cold Response“, der größten Militärübung unter norwegischer Führung seit dem Kalten Krieg, nehmen 30.000 Soldaten, 220 Flugzeuge und über 50 Schiffe aus Nato-Ländern teil.

01:05 Uhr – Innenminister: Zivilschutz stärken und über mehr Geld diskutieren

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sieht vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine die Notwendigkeit, hierzulande den Zivilschutz zu verstärken. „Es gibt in Deutschland nur noch wenige öffentliche Schutzräume. Es wäre sinnvoll bundesweit zu erfassen, welche Gebäude kurzfristig zu Schutzräumen ertüchtigt werden könnten“, sagte Maier der Funke-Mediengruppe (Samstag).

„Es gibt in vielen Bereichen Perspektiven für Geflüchtete“

Hubertus Heil (SPD) hat ukrainischen Geflüchteten Hilfe bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt in Aussicht gestellt. Doch wie soll der Zugang konkret aussehen? Dazu äußert sich der Bundesarbeitsminister im Interview mit WELT.

„In den vergangenen Jahren ist viel in die Erde hineingebaut worden, etwa Tiefgaragen. Aber nicht alle diese Räume sind dazu geeignet, Menschen Schutz zu bieten.“ Es müsse geprüft werden, wie bestehende Räumlichkeiten etwa mit Luftfiltern ausgestattet werden könnten, um im Ernstfall Menschen unterzubringen“. Maier forderte zudem eine Diskussion über mehr Geld für den Zivilschutz.

01:00 Uhr – 109 leere Kinderwagen für die im Ukraine-Krieg getöteten Kinder

109 Kinderwagen und Buggys stehen fein säuberlich aufgereiht auf dem Marktplatz von Lwiw, dazwischen noch ein paar Kindersitze und Babyschalen. Auf einem Plakat steht „108“, mit einem Filzstift ist die Zahl 8 durchgestrichen und durch eine 9 ersetzt – so viele Kinder sind seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine getötet worden. Wie viele das sind, machen die leeren Kinderwagen erschreckend deutlich.

Kinderwagen der Ausstellung "Preis der Freiheit" auf dem Rynok-Platz in Lwiw

Kinderwagen der Ausstellung “Preis der Freiheit” auf dem Rynok-Platz in Lwiw

Quelle: dpa/Daniel Carde

Noch ist das 75 Kilometer von der polnischen Grenze entfernte Lwiw von den russischen Angriffen weitgehend verschont geblieben, auch wenn es am Freitag einen Angriff nahe dem Flughafen gab. Doch die unzähligen Flüchtlinge aus den anderen Landesteilen, die zunehmend die Stadt bevölkern, haben oftmals Schlimmes erlebt – und immer wieder traf es dabei die Kleinen.

Ukraine-Konflikt - Lwiw

Quelle: dpa/Mykola Tys

Es gab Angriffe auf Schulen, Krankenhäuser, ein Kinderhospital, eine Entbindungsstation. Zuletzt wurde ein Theater in Mariupol bombardiert, in dem hunderte Menschen Zuflucht gesucht hatten – und das, obwohl vor beiden Seiten des Gebäudes gut sichtbar das Wort „Kinder“ auf Russisch auf den Boden gemalt war. Das von der ukrainischen Regierung organisierte Mahnmal aus leeren Kinderwagen auf Lwiws Marktplatz gibt den Menschen einen Ort zum Trauern.

00:30 Uhr – Twitter sperrt Konto von russischem UN-Diplomaten

Der Kurzmitteilungsdienst Twitter hat das Konto des stellvertretenden russischen UN-Botschafters Dmitri Poljanski gesperrt. Poljanski teilte am Freitag mit, ihm sei wegen eines Tweets zu einer Geburtsklinik in Mariupol „Missbrauch und Bedrohung“ vorgeworfen worden. Das sei sehr bedauerlich und illustriere zugleich, wie sehr andere Ansichten, Pressefreiheit und Informationsfreiheit „von Twitter und in diesem Land geschätzt werden“.

Poljanski, der mehr als 22 000 Follower bei Twitter hatte, sagte, Twitter habe sich explizit auf seinen Tweet vom 7. März – drei Tage vor dem Beschuss – bezogen, in dem er geschrieben hatte, das Krankenhaus in Mariupol sei „von Radikalen zu einem militärischen Objekt“ gemacht worden. „Sehr beunruhigend, dass die UN Falschinformationen ohne Überprüfung verbreiten“, setzte er hinzu.

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AP-Journalisten in Mariupol hatten am 10. März den Angriff auf die Geburtsklinik aus erster Hand dokumentiert. Sie machten Videos und Fotos, die blutende, schwangere Frauen beim Verlassen der schwer getroffenen Klinik, weinende Kinder und medizinisches Personal zeigten.

00:25 Uhr – Ukrainischer Parlamentschef betont rote Linien für Verhandlungen

Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre staatliche Unabhängigkeit sind und bleiben für Kiew die sogenannten roten Linien bei den aktuellen Friedensverhandlungen mit Russland. Diese seien „unverrückbar“, betonte der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk am Freitag in einem Beitrag auf der Webseite der Obersten Rada. Daher könne es nur ein Ergebnis geben: „Das ist unser Sieg.“ Stefantschuk ist in die derzeitigen Verhandlungen mit dem Kriegsgegner und den damit verbundenen Entscheidungsprozess eingebunden.

Auf dem Weg zu diesem „Sieg“ gehe man „Schritt für Schritt“ die wichtigen Punkte an. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung“, schrieb Stefantschuk. Aber das ukrainische Volk habe für seine Unabhängigkeit bereits mit dem Leben vieler Bürger bezahlt. „Und die Schuld daran trägt Russland.“

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„Es ist uns wichtig, die Sicherheit wiederherzustellen und Garantien für das sichere Funktionieren unseres Staates zu erhalten“, fuhr Stefantschuk fort. Mit Blick auf die von Moskau geforderte Anerkennung der abtrünnigen Gebiete, der selbst ernannten „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk, betonte er, diese lägen weiterhin innerhalb der international anerkannten Grenzen der Ukraine.

00:00 Uhr – Lambrecht – Nato wird nicht zur Kriegspartei

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) schließt ein militärisches Eingreifen des westlichen Bündnisses in der Ukraine kategorisch aus: „Die Nato wird nicht zur Kriegspartei, dabei bleibt es“, sagt sie der „Süddeutschen Zeitung“: „Wir müssen verhindern, dass aus diesem furchtbaren Krieg ein Flächenbrand wird.“

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Auch die von der Ukraine geforderte Flugverbotszone über dem von Russland angegriffenen Land lehnt sie weiterhin ab: „Die Gefahr wäre unkalkulierbar. Deswegen haben wir so klar entschieden, keine solche Zone einzurichten.“

23:45 Uhr – Öl-Dienstleister Halliburton stoppt Neugeschäft in Russland

Der Ölindustrie-Dienstleister Halliburton stoppt sein Neugeschäft in Russland. Das US-Unternehmen habe derzeit auch keine aktiven Gemeinschaftsunternehmen in Russland, teilt Halliburton mit. Man habe den amerikanischen Strafmaßnahmen entsprechend vor Wochen alle Lieferungen von sanktionierten Teilen und Produkten nach Russland eingestellt.


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