Ukraine-News ++ Gegenoffensive bislang wohl erfolgreicher als Moskaus Winter-Vorstoß ++

Die Ukraine hat seit Beginn ihrer Gegenoffensive vor fünf Wochen nach Einschätzung von US-Experten fast so viel Terrain befreit wie Russland in mehr als sechs Monaten erobert hatte. Seit dem 4. Juni habe das ukrainische Militär etwa 253 Quadratkilometer Land zurückerobern können, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) mit Sitz in Washington am Montag (Ortszeit) auf Grundlage eigener Daten mit.

Im Vergleich dazu habe Russland während seiner am 1. Januar gestarteten Winteroffensive in sechs Monaten 282 Quadratkilometer erobern können, so das ISW. Das Institut verweist darauf, dass es eigene Daten verwendet, um die Bodengewinne beider Länder vergleichen zu können.

Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar 2022 angegriffen. Seitdem wehrt sich die Ukraine gegen die Invasoren und wird dabei militärisch und finanziell von westlichen Staaten unterstützt. Die mit großen Erwartungen verknüpfte Gegenoffensive der Ukraine läuft seit Anfang Juni. Nach Einschätzung auch westlicher Militärbeobachter kommt sie nur langsam voran. Die jüngsten ISW-Zahlen legen aber nahe, dass sie trotz allem erfolgreicher verläuft als die russische Winteroffensive.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

09:53 Uhr – Britischer Geheimdienst: Moskau setzt wohl Baufirmen unter Druck

Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts könnte die Moskauer Stadtverwaltung Baufirmen bei der Rekrutierung für den russischen Krieg in der Ukraine unter Druck setzen. Sie drohe höchstwahrscheinlich damit, Baufirmen die Aufträge zu entziehen, wenn sie die Quoten für die Bereitstellung von „Freiwilligen“ für den Einsatz in der Ukraine nicht erfüllten, teilte das Verteidigungsministerium in London mit.

Berichten zufolge sei einem Unternehmen ein Ziel von 30 Freiwilligen bis Ende August gesetzt worden, schrieb das Ministerium bei Twitter. Betroffen sein könnten vor allem ethnische Minderheiten aus ärmeren Regionen Russlands wie Dagestan und zentralasiatischen Staaten, die den Großteil der Moskauer Bauarbeiter ausmachten.

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Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin befürworte die Maßnahme „höchstwahrscheinlich“ mindestens aus taktischen Gründen, vermuten die Briten. Damit setze er seinen Kurs fort, die Auswirkungen des Konflikts auf wohlhabendere Moskauer kleinzuhalten, während er gleichzeitig den Eindruck erwecke, den Kriegseinsatz zu unterstützen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

08:55 Uhr – Stoltenberg mahnt deutliches Nato-Signal an Ukraine an

Die Ukraine sollte nach Auffassung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg jetzt ein deutliches Signal für eine Aufnahme in die transatlantische Allianz erhalten. „Die Ukraine ist einen langen Weg gegangen“, sagte Stoltenberg vor Beginn des Nato-Gipfels in Vilnius. Daher sollte das Bündnis auf den sonst üblichen Membership Action Plan (MAP) zur Heranführung von Beitrittskandidaten im Fall der Ukraine verzichten. „Die Ukraine ist sehr viel näher an der Nato, insofern sollte sich dies auch in den Entscheidungen der Nato widerspiegeln“, betonte Stoltenberg.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag während des Nato-Gipfels in Vilnius

Quelle: AFP/PETRAS MALUKAS

08:41 Uhr – USA: Nato-Gipfel wird Ukraine „positives Signal“ senden

Die Nato wird auf die Beitrittsabsichten der Ukraine nach Angaben des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, mit einem „positiven Signal“ reagieren. Sullivan äußerte sich vor Journalisten am Rande des Nato-Gipfels in Litauen. Dort sind Unterhändler der 31 Nato-Staaten dabei, eine Erklärung zu entwerfen, die den Pfad der Ukraine zu einer Mitgliedschaft in der Militärallianz aufzeigen soll.

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Joe Biden und Olaf Scholz beim G-7-Gipfel in Japan im Mai

07:44 Uhr – Ukraine: Luftangriff auf Kiew abgewehrt

Kurz vor dem Beginn eines Nato-Gipfels hat Russland ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht Kiew mit Drohnen angegriffen. Es handele sich um den zweiten Luftangriff auf Kiew in diesem Monat, teilte die Kiewer Militärverwaltung im Onlinedienst Telegram mit. Bei dem Angriff mit Drohnen iranischer Bauart seien geringe Schäden entstanden, alle entdeckten Luftziele in Richtung Kiew seien zerstört worden.

Um wie viele Drohnen es sich handelte, teilte das ukrainische Militär zunächst nicht mit. Auch zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Angaben. Nach Angaben des Innenministeriums wurden Wrackteile der Drohnen in der Region der ukrainischen Hauptstadt gefunden. Fenster und Anbauten von Häusern seien beschädigt worden.

Auch die Hafenstadt Odessa wurde nach Angaben der örtlichen Verwaltung in der Nacht angegriffen. Die Luftverteidigung sei aktiviert worden, hieß es. Nähere Angaben machte die Verwaltung zunächst nicht. Luftalarm wurde auch in den Regionen Mykolajiw, Cherson, Kirowograd, Poltawa, Sumy und Charkiw gemeldet.

06:57 Uhr – Selenskyj sieht Ukraine auf Nato-Kurs

Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Länder beraten in Litauen über eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj wird als Gast zu dem zweitägigen Gipfeltreffen erwartet. Für die von Selenskyj geforderte Beitrittseinladung an die Ukraine gibt es bisher keinen Konsens im Militärbündnis. Die USA und die Bundesregierung halten dies für verfrüht, solange der Krieg anhält.

Als Zeichen der Annäherung soll ein neuer Nato-Ukraine-Rat ins Leben gerufen werden, der mit Selenskyj zum ersten Mal tagen soll. Zudem werden weitere militärische und Sicherheitszusagen von Nato-Ländern erwartet. „Unsere Waffen sind die Waffen der Allianz. Unsere Werte sind das, woran die Allianz glaubt“, bekräftigte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Das Gipfel-Treffen müsse bestätigen, dass die Ukraine de facto Mitglied des Militärbündnisses sei. Der ukrainische Präsident wird in Vilnius seinen US-Amtskollegen Joe Biden treffen – wird er ihn umstimmen können?

Nach Einschätzung des polnischen Präsidenten Andrzej Duda wird es auf dem Gipfel kein Startsignal für die Aufnahme der Ukraine in die Allianz geben. „Ich denke nicht, dass die Ukraine eine Einladung in die Nato bekommen wird im formellen Sinn. Die Einladung ist ja ein entscheidender Schritt zur Mitgliedschaft“, sagte Duda in einem Interview, das gemeinsam für WELT, „Bild“ und „Politico“ geführt wurde. Der polnische Präsident stellte aber klar: „Ich würde es begrüßen, wenn es eine solche Entscheidung geben würde.“

03:53 Uhr – Russland verärgert über Nato-Solidarität mit der Ukraine

Russland zeigt sich verärgert über die auf dem Nato-Gipfel erwartete Solidarität mit der Ukraine. „Es wird alles getan, um die öffentliche Meinung vor Ort auf die Zustimmung zu antirussischen Entscheidungen vorzubereiten, die in den kommenden Tagen in Vilnius getroffen werden“, schreibt der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, auf dem Telegram-Kanal der Vertretung in Washington. Die USA trieben die Nato mit den erwarteten Beschlüssen in die „ungünstigste“ Konfrontation mit Moskau.

02:29 Uhr – Großbritannien steigert Munitionsproduktion

Großbritannien baut vor dem Hintergrund der Lieferungen an die Ukraine die Produktionskapazität für Artilleriegeschosse aus. Das Rüstungsunternehmen BAE Systems erhalte neue Aufträge in Höhe von rund 222 Millionen Euro, teilte die britische Regierung mit. Die meisten Nato-Armeen verwendeten diese Munition standardmäßig. Durch den Vertrag mit BAE werden 100 neue Arbeitsplätze an Standorten in England und Wales geschaffen. Premierminister Rishi Sunak werde zudem auf dem Nato-Gipfel in Litauen ankündigen, dass die britische Produktionskapazität für 155-Millimeter-Artilleriemunition um das Achtfache erhöht werde.

21:50 Uhr – Sieben Tote bei Angriff auf Hilfszentrum

Bei einem russischen Angriff auf ein Hilfszentrum in einer Schule im Süden der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden. Drei Frauen im Alter von 43, 45 und 47 Jahren und ein 47-jähriger Mann seien sofort tot gewesen, erklärte der örtliche Gouverneur Jurij Malaschko in Online-Netzwerken. In den Trümmern seien später die Leichen von drei weiteren Verschütteten gefunden worden, erklärten die Rettungsdienste. Damit sei die Zahl der Getöteten „auf sieben gestiegen“.

21:33 Uhr – Stoltenberg: Erdogan gibt Blockade gegen Nato-Beitritt Schwedens auf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gibt nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg seine Blockade gegen eine Mitgliedschaft Schwedens in dem Bündnis auf. Erdogan habe bei einem Treffen mit dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson zugestimmt, das Beitrittsprotokoll so bald wie möglich dem türkischen Parlament vorzulegen, sagte Stoltenberg auf einer Pressekonferenz in Vilnius.

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19:30 Uhr – Joe Biden zum Nato-Gipfel mit „Air Force One“ in Vilnius gelandet

US-Präsident Joe Biden ist am Vorabend des Nato-Gipfels in Litauen eingetroffen. Bidens Regierungsflugzeug, die „Air Force One“, landete in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Der 80-Jährige wird dort ab Dienstag mit Staats- und Regierungschefs der 31 Mitgliedsländer des westlichen Militärbündnisses zusammentreffen, um Themen wie die Folgen des russischen Angriffskriegs und eine stärkere Unterstützung für die Ukraine zu diskutieren.

Joe Biden bei seiner Ankunft in Vilnius

Joe Biden bei seiner Ankunft in Vilnius

Quelle: REUTERS

Biden war am Sonntag von den USA aus zunächst nach Großbritannien geflogen und hatte dort am Montag den britischen Premierminister Rishi Sunak und König Charles III. getroffen. Im Anschluss an den Nato-Gipfel soll Biden noch nach Helsinki weiterreisen, wo am Donnerstag ein Gipfeltreffen mit den Staats- und Regierungschefs der nordischen Länder geplant ist. Finnland ist seit April Mitglied der Nato.

18:32 Uhr – Nato beschließt Regionalpläne zur Verteidigung gegen russischen Angriff

Die Nato-Partner haben sich Diplomaten zufolge auf regionale Verteidigungspläne für den Fall eines Angriffs durch Russland geeinigt. Das berichten die Deutsche-Presse-Agentur und die Nachrichtenagentur Reuters übereinstimmend. In den mehr als 4000 Seiten starken Plänen ist festgehalten, wie das Bündnisgebiet gegen eine mögliche russische Attacke geschützt werden soll.

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