Ukraine-News: ++ Fast 500.000 Soldaten laut Bericht getötet oder verwundet ++

Im Ukraine-Krieg sind einem US-Medienbericht zufolge insgesamt fast 500.000 Soldaten getötet oder verletzt worden. Die Verluste seit dem russischen Angriff im Februar vergangenen Jahres seien auf russischer Seite mit etwa 300.000 Toten oder Verwundeten höher als auf ukrainischer Seite, schreibt die „New York Times“ unter Berufung auf US-Regierungsvertreter.

Die Zahl der gefallenen russischen Soldaten werde auf bis zu 120.000 geschätzt und die Zahl der verletzten auf 170.000 bis 180.000. In der Ukraine seien bei den Kämpfen rund 70.000 Soldaten ums Leben gekommen und 100.000 bis 120.000 verwundet worden.

Trauerfeier für den ukrainischen Soldaten Jurij Jurtschenko, der im Kampf gegen russische Truppen Anfang August getötet wurde

Quelle: AFP/ROMAN PILIPEY

Die genaue Zahl der russischen Opfer sei jedoch nach wie vor schwer zu beziffern, da man davon ausgehe, dass Moskau die Zahl seiner Kriegstoten und -verletzten routinemäßig unterschätze und Kiew keine offiziellen Zahlen bekannt gebe, schrieb die „New York Times“ weiter.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

00:23 Uhr – Lawrow: Russlands Besitz von Atomwaffen ist Antwort auf Bedrohungen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow rechtfertigt den Besitz von Atomwaffen. „Der Besitz von Atomwaffen ist heute die einzig mögliche Antwort auf einige bedeutende externe Bedrohungen der Sicherheit unseres Landes“, zitiert die Nachrichtenagentur Tass Lawrow.

22:38 Uhr – Biden: Russischer Angriffskrieg betrifft nicht nur Europa

Der russische Einmarsch in die Ukraine betrifft nach Auffassung von US-Präsident Joe Biden nicht nur Europa. „Diese Art von Invasion hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben“, sagte Biden nach einem Gipfeltreffen mit Japans Regierungschef Fumio Kishida und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in Camp David. Es sei nach Kriegsbeginn entscheidend gewesen, „deutlich zu machen, dass die Folgen eines Krieges weit über Europa hinausgehen“, sagte er auch mit Blick darauf, was es bedeuten würde, wenn ein asiatisches Land ein anderes Land in der Region derart angreifen würde.

Japans Premier habe früh deutlich gemacht, dass ein solcher Angriff überall geschehen könne, so Biden. „Wenn wir stillhalten würden, welches Signal würde das an China in Bezug auf Taiwan senden?“ Biden betonte außerdem mit Blick auf die Ukraine: „Und was den Frieden angeht, so wollen wir das alle.“ Allen voran wollten dies die Ukrainer. Die US-Regierung sei darüber ständig mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen Team in Kontakt, so Biden. „Russland hat bereits verloren und kann sein ursprüngliches Ziel nicht mehr erreichen, das ist nicht möglich.“

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol (l.), US-Präsident Joe Biden (M.) und Japans Regierungschef Fumio Kishida beim Gipfeltreffen in Camp David

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol (l.), US-Präsident Joe Biden (M.) und Japans Regierungschef Fumio Kishida beim Gipfeltreffen in Camp David

Quelle: AP/Andrew Harnik

22:02 Uhr – Ukraine sieht Fortschritte bei Sicherheitsgarantien

Die ukrainische Führung sieht nach eigenen Angaben Fortschritte in ihrem Streben nach westlichen Sicherheitsgarantien vor einer künftigen Aggression Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner am Freitagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft von einem „diplomatischen Erfolg“. Inzwischen hätten sich 18 Staaten der Erklärung der Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) zu solchen Sicherheitsgarantien angeschlossen. Details nannte er nicht.

21:18 Uhr – Ukraine und Rumänien wollen Getreidetransporte erleichtern

Angesichts der angespannten Lage im Schwarzen Meer wollen die Ukraine und Rumänien ihre Zusammenarbeit bei Warentransporten verstärken. Beide Länder hätten ein Abkommen unterzeichnet, „das den zuverlässigen Transit ukrainischer Waren gewährleistet“, erklärte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal nach einem Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Marcel Ciolacu in Bukarest. Entlang der gemeinsamen Grenze sei die Einrichtung neuer Kontrollpunkte für den Verkehr auf den Straßen, Schienen und dem Fluss geplant.

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19:57 Uhr – Russland belegt weitere 54 Briten mit Einreiseverboten

Moskau hat erneut 54 britische Staatsbürger, darunter Regierungsmitglieder, Journalisten und PR-Leute wegen eines „antirussischen Kurses“ Londons mit Einreiseverboten belegt. Das russische Außenministerium teilte mit, dass etwa Kulturministerin Lucy Frazer und die im Verteidigungsministerium für die Lieferung von Uran-Munition an die Ukraine verantwortliche Politikerin Annabel Goldie auf der schwarzen Liste stünden. Aufgeführt sind dort inzwischen mehr als 300 Briten.

Mit Sanktionen belegt seien auch Vertreter des Sicherheitsapparates und aus dem juristischen Bereich, darunter Karim Khan als Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Das Weltstrafgericht hat Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen.

18:19 Uhr – Russland kündigt Sanktionen gegen IStGH-Chefankläger Khan an

Russland hat Sanktionen gegen den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, sowie mehrere britische Regierungsverantwortliche und Journalisten angekündigt. Das russische Außenministerium begründete das Vorgehen mit Londons „unerschütterlicher militärischer Unterstützung“ für Kiew und der „aggressiven Umsetzung (…) einer feindseligen anti-russischen Politik“. Insgesamt wurden 54 Menschen auf die russische Liste der gegen Briten gerichteten Sanktionen gesetzt.

IStGH-Chefankläger Khan, ebenfalls Brite, hatte Mitte März einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der „illegalen Deportation“ tausender ukrainischer Kinder im Zuge des Konflikts zwischen Moskau und Kiew ausgegeben. Mitte Mai hatte das russische Innenministerium Khan auf seine Fahndungsliste gesetzt.

17:02 Uhr – US-Regierung verlängert Schutzstatus für die Ukraine

Angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat die US-Regierung den Schutzstatus für in die Vereinigten Staaten geflohene Ukrainer verlängert. Der vorübergehende Schutzstatus (TPS) gelte für weitere 18 Monate bis April 2025, teilte das US-Heimatschutzministerium mit.

„Die andauernde russische Militärinvasion in der Ukraine und die daraus resultierende humanitäre Krise machen es erforderlich, dass die Vereinigten Staaten den Ukrainern, die möglicherweise nicht in ihr Land zurückkehren können, weiterhin Sicherheit und Schutz bieten“, sagte Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas. „Wir werden den Ukrainern weiterhin unsere Unterstützung durch diese vorübergehende Form der humanitären Hilfe anbieten.“

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15:36 Uhr – Gasspeicher in der EU zu 90 Prozent gefüllt

Zweieinhalb Monate vor dem Zieldatum sind die Gasspeicher in der Europäischen Union zu 90 Prozent gefüllt. Die EU gehe „gut gerüstet“ in den bevorstehenden Winter, teilte die Kommission in Brüssel am Freitag mit. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatten die 27 Mitgliedsländer im Sommer 2022 beschlossen, dass die Gasspeicher in der EU zum 1. November im Schnitt zu 90 Prozent gefüllt sein sollen.

Die EU will die Abhängigkeit von russischem Erdgas weiter verringern. Im ersten Quartal dieses Jahres lieferte Russland noch 15 Prozent der Gasimporte. Ein Jahr zuvor waren es noch 30 Prozent gewesen. Importiert wird stattdessen mehr Flüssiggas (LNG) aus den USA und Erdgas aus Norwegen.

14:44 Uhr – Innensenator Grote lobt Umzug von Donezk ins Volksparkstadion

Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) hat den Umzug des ukrainischen Fußball-Meisters Schachtar Donezk ins Volksparkstadion für die Champions-League-Heimspiele gelobt. „Das ist ein tolles Beispiel für Hilfe, Partnerschaft und Unterstützung im Sport. Von Verein zu Verein, von Stadt zu Stadt“, sagte der Politiker während einer Presseveranstaltung zu dem Radsport-Event Cyclassics.

Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine finden die Heimspiele von Schachtar nicht mehr in der Ukraine statt. Am Freitagmorgen war bestätigt worden, dass der Club seine Königsklasse-Heimspiele in der Arena des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV austragen wird. Beide Vereine hatten sich geeinigt, die Europäische Fußball-Union UEFA habe dem Stadionwechsel zugestimmt, hieß es in der HSV-Mitteilung.

„Da freuen wir uns enorm. Einmal sportlich, weil wir uns immer freuen, wenn im Volksparkstadion internationaler Fußball stattfindet“, sagte Grote. „Auf der anderen Seite ist das ein Baustein in der ganzen freundschaftlich-partnerschaftlichen Beziehung zur Ukraine.“

14:30 Uhr – Russische Justiz löst renommiertes Sacharow-Zentrum auf

Die russische Justiz hat die Auflösung des renommierten Sacharow-Zentrums angeordnet. Zur Begründung führte ein Gericht in der Hauptstadt Moskau am Freitag an, in dem Zentrum fänden nicht genehmigte Konferenzen und Ausstellungen statt. Das nach dem sowjetischen Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow benannte Menschenrechts-Zentrum war vor knapp drei Jahrzehnten gegründet worden. Es gehörte zu den wenigen Organisationen, welche die offizielle Sichtweise des Kreml infrage stellten, auch im Hinblick auf Moskaus militärische Intervention in der Ukraine.

Bereits im Frühjahr war das Sacharow-Zentrum unter Verweis auf das Gesetz zu „ausländischen Agenten“ gezwungen worden, seine historischen Räumlichkeiten in Moskau zu verlassen. Parallel zu seiner Offensive in der Ukraine nutzt die russische Führung ein Arsenal immer weiter reichender Gesetze, um jedwede Kritik von Einzelpersonen oder Organisationen am Kreml zu unterbinden.

12:47 Uhr – Ukrainischer Botschafter hofft auf rasche Entscheidung zu Taurus

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hofft auf eine rasche und positive Entscheidung zur Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für sein Land. „Ich freue mich, dass die Unterstützung dafür steigt. Ich hätte es gern, wenn die Diskussion nicht so lange dauert wie die ganze Leoparden-Diskussion“, sagte er in Dresden nach einem Treffen mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Der CDU-Politiker hatte sich vehement gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ausgesprochen und den Satz geprägt. „Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten?“.

Er wolle nicht, dass Waffenlieferungen Auseinandersetzungen zwischen Parteien und Wählern in Deutschland auslösen, sagte Makeiev der Deutschen Presse-Agentur. „Sondern Waffen werden gebraucht, um sich in diesem Krieg verteidigen zu können und diesen Krieg zu gewinnen.“ Es liege im Interesse Deutschlands und jedes Staatsbürgers, dass dieser Krieg von der Ukraine gewonnen werde, damit „ganz Europa ruhig schläft“.

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10:04 Uhr – Russland will laut London neues Geschichts-Schulbuch für besetzte Gebiete

Russland setzt nach Angaben der britischen Regierung nicht nur seine Kämpfe, sondern auch seinen Informationskrieg in der Ukraine fort. Das Verteidigungsministerium in London verwies auf ein neues Lehrbuch über russische Geschichte, das ab dem 1. September auch an Schulen in den besetzten Gebieten ausgegeben werden solle. „Das Buch lobt die sogenannte militärische Spezialoperation und beschreibt die Ukraine als einen ultra-terroristischen Staat.“

Der Vizechef der Kremlverwaltung, Sergej Kirijenko, sei am 15. August nach Donezk im russisch besetzten Teil der Ostukraine gereist, hieß es im täglichen Update der Briten beim Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. Er habe dort Schulen besucht und deren Integration ins russische Bildungssystem überprüft.

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In der Region Saporischschja habe die Besatzungsverwaltung Anweisungen aus Russland bekommen, die neue Standards bei der Akkreditierung von Bildungseinrichtungen beträfen, schrieben die Briten. In Medien der besetzten Gebiete würden auch Journalisten aus Russland eingesetzt. „Ziel von Russland ist es, einen kremlfreundlichen Informationsraum in den besetzten Gebieten zu schaffen, um die ukrainische Nationalidentität zu untergraben.“

09:05 Uhr – Ukraine verfehlt laut Bericht Hauptziel ihrer Gegenoffensive

Die ukrainischen Truppen werden nach einem Bericht der „Washington Post“ die strategisch wichtige Stadt Melitopol im Südosten des Landes nicht erreichen. Damit würde die Ukraine das Hauptziel ihrer Gegenoffensive, die Unterbrechung der russischen Landverbindung zur bereits seit 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim, verfehlen, berichtete die Zeitung am Donnerstagabend (Ortszeit). Sie berief sich dabei auf US-Geheimdienstkreise.

Die ukrainischen Streitkräfte, die von der Siedlung Robotyne aus in Richtung des etwa 75 Kilometer entfernten Melitopol vordringen, würden voraussichtlich mehrere Kilometer außerhalb der Stadt bleiben. Grund dafür sind nach Einschätzung der Geheimdienste die von Russland angelegten Minenfelder und Schützengräben in der Region, hieß es in dem Bericht.

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

Melitopol sei für die bereits seit mehr als zwei Monaten andauernde Gegenoffensive der Ukraine von entscheidender Bedeutung, da die Stadt als Tor zur Halbinsel Krim gelte, hieß es weiter. Sie liege an der Kreuzung zweier wichtiger Autobahnen und einer Eisenbahnlinie, die es Russland ermöglichten, Militär und Ausrüstung von der Krim in andere besetzte Gebiete im Süden der Ukraine zu transportieren.

Die Ukraine wehrt seit dem 24. Februar 2022 mit westlicher militärischer Unterstützung eine russische Invasion ab. Vor gut zehn Wochen hat sie eine Gegenoffensive begonnen.

08:37 Uhr – Strack-Zimmermann: Zügig über Taurus-Lieferung an Ukraine entscheiden

Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich für eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen. Sie sagte im ARD-„Morgenmagazin“: „Wir entscheiden, und wir müssen schnell entscheiden.“ Die Ukraine müsse die Marschflugkörper schnell bekommen. Strack-Zimmermann erinnerte daran, dass in der Ukraine jeden Tag Menschen sterben, Kinder verschleppt und Frauen vergewaltigt würden. Eine monatelange Diskussion könne man sich deshalb nicht erlauben.

Die Ukraine fordert seit Längerem von der rot-grün-gelben Bundesregierung die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich am Sonntag zurückhaltend. Im ZDF-„Sommerinterview“ sagte er, so wie in der Vergangenheit werde die Bundesregierung jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen – was gehe, was Sinn ergebe, was der deutsche Beitrag sein könne. Strack-Zimmermann erklärte dazu: „Wenn man schon sagt, was der Kanzler ja auch gesagt hat, er stünde an der Seite der Ukraine, wir würden alles machen, um ihr zu helfen, ist es Zeit, auch hier grünes Licht zu geben.“

07:16 Uhr – In Ukraine gestarteter Frachter erreicht Istanbul

Ein im ukrainischen Odessa gestartetes Containerschiff hat Istanbul erreicht. Die „Joseph Schulte“ durchfuhr den Bosporus, wie ein Reuters-Augenzeuge berichtete. Die Meerenge verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer. Laut Lokalmedien soll der Frachter im Hafen von Ambarli im Süden Istanbuls anlegen.

Das vom deutschen Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betreute Schiff hatte über rumänische und bulgarische Hoheitsgewässer türkisches Gebiet erreicht. Das Containerschiff lag seit dem 23. Februar 2022 in der ukrainischen Hafenstadt vor Anker und war dann am Mittwoch Richtung Istanbul aufgebrochen. Das Schiff gehört einer chinesischen Bank und der Hamburger Firma Bernhard Schulte. BSM sei den verschiedenen beteiligten Parteien dankbar, die eine sichere Passage des Schiffs ermöglichten.

Vergangene Woche hat die Ukraine die Einrichtung eines „humanitären Korridors“ im Schwarzen Meer angekündigt. Durch diese Passage sollen Frachtschiffe, die seit Kriegsbeginn in Häfen festsitzen, das Land trotz russischer Drohungen verlassen können.

04:56 Uhr – Reaktion auf Wagner-Präsenz: Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus

Litauen hat als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland vorübergehend geschlossen. Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes sind von Freitag an die beiden Kontrollpunkte Sumskas und Tverecius bis auf Weiteres dicht. Die anderen Grenzübergänge zwischen Litauen und dem autoritär regierten Belarus sollen geöffnet bleiben.

Der Grenzübergang Sumskas zwischen Litauen und Belarus (Foto: 12.8.2023)

Der Grenzübergang Sumskas zwischen Litauen und Belarus (Foto: 12.8.2023)

Quelle: AFP/PETRAS MALUKAS

Litauen ist wie Polen und Lettland besorgt wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im eng mit Moskau verbündeten Nachbarland. Deren Truppen hatten nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager in Belarus aufgeschlagen. Die Lage ist zudem angespannt, weil Migranten aus Krisengebieten nach Litauen gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gezielt befördert wird, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen.

Nach Angaben von Innenministerin Agne Bilotaite sollten nach der Grenzschließung Betonblöcke und Stacheldrahtrollen an den beiden Kontrollpunkten errichtet werden. Der Grenzverkehr wird auf den Übergang Medininkai umgeleitet, den größten und technisch am besten ausgestatteten der sechs Kontrollpunkte an der 680 Kilometer langen Grenze Litauens zu Belarus. Dies soll Bilotaite zufolge auch den Schmuggel von Waren eindämmen.

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04:32 Uhr – Russland: Gebäude bei Drohnenangriff in Moskau beschädigt

Das russische Verteidigungsministerium teilte in einem Statement auf Telegram mit, eine unbemannte Drohne in Moskau hätte seine Flugbahn geändert, nachdem es von der Luftabwehr ins Visier genommen wurde und sei auf ein Bürogebäude gestürzt.

00:24 Uhr – Ukrainischer Präsident kündigt Rüstungsindustrieschau im Herbst an

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für den Herbst ein „Forum der Rüstungsindustrie“ in der Ukraine angekündigt. „Zum ersten Mal wird auf der Staatsebene eine Veranstaltung von solchem Ausmaß stattfinden“, sagte Selenskyj bei seiner täglichen Abendansprache via Telegram. Bei der Veranstaltung sollen ukrainische und ausländische Rüstungshersteller ihre Produktion präsentieren.

Selenskyj zufolge können dabei auch Möglichkeiten für neue Produktionsstätten in der Ukraine ausgelotet werden. Zudem sollen bei der Veranstaltung die bisherigen Errungenschaften des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine vorgezeigt werden. „Nationen haben das Recht auf Verteidigung. Wir bauen das Arsenal der Freien Welt gemeinsam“, führte der ukrainische Präsident aus.

Bei seiner Ansprache dankte er auch Deutschland für die jüngste Lieferung von Startgeräten für das Flugabwehrsystem Iris-T. „Es ist ein kraftvolles und notwendiges Flugabwehrsystem. Ich danke Deutschland für die Hilfe beim Schutz gegen den russischen Terror“, sagte Selenskyj.

Selenskyj im Juli 2023

Selenskyj im Juli 2023

Quelle: AP/Clodagh Kilcoyne

23:45 Uhr – USA genehmigen Entsendung von F-16 aus Dänemark und Niederlanden nach Kiew

Die USA genehmigen nach eigenen Angaben die Entsendung von F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden in die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland, sobald die Pilotenausbildung abgeschlossen ist. Das teilte ein US-Regierungsvertreter mit. Die Ukraine hat sich aktiv um die in den USA hergestellten F-16-Kampfflugzeuge bemüht, um der russischen Luftüberlegenheit etwas entgegenzusetzen. Dänemark und die Niederlande, die die Ausbildungskoalition anführen, hatten kürzlich um diese Zusicherungen aus Washington gebeten.

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23:20 Uhr – Selenskyj begrüßt deutschen Botschafter Jäger

Der neue deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sein Beglaubigungsschreiben überreicht. „Wir unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit“, schrieb Jäger am Donnerstag zu diesem Anlass auf der Online-Plattform X, die vorher Twitter hieß. Der 59-jährige Diplomat hatte bereits im Juli als Botschafter in Kiew die Nachfolge von Anka Feldhusen angetreten.

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Der ukrainische Präsident begrüßte bei der Zeremonie auch die neuen Botschafter von Indonesien, Schweden, Chile, Kolumbien und Peru. In seinem Telegram-Kanal gab Selenskyj an, mit jedem von ihnen ein separates Gespräch zu Landesbeziehungen und dem Schutz des Völkerrechts geführt zu haben.

23:08 Uhr – Russland verdächtigt weiteren US-Bürger der Spionage

Die russischen Behörden gehen wegen „Spionageverdachts“ gegen einen russischstämmigen US-Bürger vor. Das Lefortowo-Gericht gab die neuen Vorwürfe gegen den bereits wegen Bestechung zu einer Haftstrafe verurteilten Geschäftsmann nach Angaben russischer Staatsmedien am Donnerstag bekannt. Informationen über die genauere Art der Vorwürfe seien derzeit noch nicht bekannt.

Der Mann wurde nach Medienangaben in Russland geboren, zog aber später in die Vereinigten Staaten und nahm dort die US-Staatsbürgerschaft an. Im September 2022 wurde der Unternehmensmanager in Moskau nach Bestechungsvorwürfen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch das Umfeld des früheren russischen Vizeregierungschefs Arkadi Dworkowitsch soll nach offiziellen Angaben in den Fall verwickelt gewesen sein.

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„Politico“-Korrespondentin Eva Hartog

22:46 Uhr – Selenskyj bedankt sich bei Deutschland für Luftabwehrsystem

Die Ukraine hat zwei Iris-T-Luftabwehrsysteme aus Deutschland erhalten, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Ansprache mitteilt. Selenskyj bedankte sich bei Deutschland für die Lieferung der Waffen, die er als leistungsstarkes und dringend benötigtes System bezeichnete. Iris-T ist ein Flugabwehrsystem mittlerer Reichweite. Es besteht aus einem Radar, Abschussvorrichtungen und Raketen.

21:59 Uhr – Anwalt: Chef von russischer Wahlbeobachter-Organisation festgenommen

Der Co-Vorsitzende der angesehenen russischen Wahlbeobachtungs-Organisation Golos, Grigori Melkonjanz, ist am Donnerstag festgenommen worden. Das gab sein Anwalt bekannt, wie russische Staatsmedien berichteten. Dem Juristen zufolge wurde gegen Melkonjanz Anklage wegen mutmaßlicher Leitung einer „unerwünschten Organisation“ erhoben. Bei einer Verurteilung können Melkonjanz bis zu sechs Jahre Haft drohen.

21:17 Uhr – Regierungsvize zuversichtlich zu EU-Beitrittsverhandlungen

Die ukrainische Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna hat sich zuversichtlich geäußert, dass die Ukraine bis Oktober die Weichen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen stellen kann. Bis dahin werde das Land alle vereinbarten gesetzgeberischen und institutionellen Schritte sicherstellen, sagte sie am Donnerstag bei einer Konferenz in Kiew sagte. Für die vollständige Umsetzung dieser grundlegenden Reformen würden hingegen noch Jahre nötig sein.

20:21 Uhr – Ukraine ruft Wehrfähige auf – „Überwindet die Angst“

Mitten in ihrer bereits seit mehr als zwei Monaten andauernden Gegenoffensive startet die Ukraine eine Rekrutierungskampagne. In professionell gestalteten Videos beschreiben bekannte Soldaten ihre Ängste, was einem wesentlichen Hindernis bei der Rekrutierung entgegenwirken soll. „Wir sind alle nur Menschen“, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. „Wir überwinden diese Angst, um zu gewinnen.“ Zugleich mahnte Maljar alle Bürger im wehrfähigen Alter, dass sie ihrer Pflicht nachkommen und die Einberufungsbehörden über ihre persönlichen Informationen auf dem Laufenden halten müssen. Die Ministerin betonte, dass nicht alle, die sich deshalb meldeten, automatisch eingezogen würden und auch nicht alle Eingezogenen im Kampfgebiet zum Einsatz kämen.

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