Ukraine-News ++ Blumen für Dnipro – Bürgerrechtler melden Festnahmen in Moskau ++

In Moskau sind Angaben von Bürgerrechtlern zufolge mehrere Menschen beim Versuch festgenommen worden, Blumen in Gedenken an die mindestens 45 Todesopfer des russischen Raketenangriffs auf die ukrainische Stadt Dnipro niederzulegen. Insgesamt habe es im Zentrum der russischen Hauptstadt am Dienstagabend vier Festnahmen gegeben, teilte die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info mit. Die kleine Gedenkstelle hatten Unbekannte am Montagabend am Fuß eines Denkmals für die ukrainische Dichterin Lessja Ukrajinka in einer Parkanlage errichtet. Sie legten ein Schwarz-Weiß-Foto des zerstörten Wohnhauses in Dnipro und Blumen ab.

In den darauffolgenden Stunden brachten immer mehr Menschen Blumen – teils in den blau-gelben Farben der ukrainischen Flagge. Auch Kuscheltiere wurden abgelegt – zur Erinnerung an die Kinder unter den Toten. Mehrere Passanten blieben stehen und weinten. Öffentliche Anti-Kriegs-Aktionen sind in Russland angesichts massiver Repressionen sehr selten geworden. Seit Monaten gibt es kaum noch größere Proteste gegen den Einmarsch ins Nachbarland, den Präsident Wladimir Putin vor fast elf Monaten angeordnet hat.

Blumen in Moskau

Blumen in Moskau

Quelle: AFP/-

Bei dem Angriff am vergangenen Samstag wurden in der Großstadt im zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk mindestens 45 Menschen getötet und etwa 80 verletzt. Noch immer werden ukrainischen Angaben zufolge 20 Bewohner vermisst. Der Beschuss war Teil der heftigsten russischen Angriffswelle auf die Ukraine seit Jahresbeginn.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

21:52 Uhr – Rettungsarbeiten in Dnipro eingestellt – 20 Menschen weiter vermisst

Nach dem verheerenden Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus der ukrainischen Stadt Dnipro am vergangenen Wochenende haben die Einsatzkräfte die Suche nach Verschütteten eingestellt. Noch immer würden 20 Menschen vermisst, teilte der Zivilschutz am Dienstag mit. „Die Chancen, jemanden zu finden, tendieren leider gegen null“, sagte Bürgermeister Borys Filatow. Möglich sei, dass einige Leichen durch Feuer und einstürzende Hausteile so entstellt seien, dass sie kaum noch aufzufinden seien.

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Unter den bislang bestätigten Opfern sind drei tote und 14 verletzte Kinder

20:26 Uhr – Biden und Scholz telefonieren erneut wegen Ukraine-Kriegs

US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben am Dienstag erneut miteinander telefoniert. In dem Gespräch sei es um Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine gegangen, teilte das Weiße Haus anschließend mit. Aus dem Bundeskanzleramt gab es zu dem Telefonat zunächst keine Angaben.

Scholz und Biden hatten erst vorvergangene Woche miteinander telefoniert und vereinbart, dass Deutschland und die USA der Ukraine Schützenpanzer liefern. An diesem Freitag soll es bei einem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz um weitere Lieferungen gehen, auch von Kampfpanzern. Für die Bundesregierung nimmt der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) daran teil.

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Der nächste Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)

Nächster Verteidigungsminister

20:22 Uhr – Niederlande wollen Patriot-System in die Ukraine schicken

Auch die Niederlande wollen der Ukraine das Luftabwehrsystem Patriot zur Verfügung stellen. Das sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag bei einem Besuch bei US-Präsident Joe Biden in Washington. Es sei wichtig, dass die Niederlande bei der Lieferung der Patriots mit von der Partie seien, sagte Rutte. Er habe das am Dienstag auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz besprochen. Insgesamt kündigte Rutte weitere Hilfen seines Landes für die Ukraine von 2,5 Milliarden Euro an.

20:14 Uhr – Putin will Verträge mit Europarat gesetzlich für beendet erklären

Russlands Präsident Wladimir Putin will die Kündigung von Verträgen mit dem Europarat gesetzlich verankern lassen. Das betrifft etwa die Europäische Menschenrechtskonvention, das Europäische Übereinkommen zur Bekämpfung des Terrorismus und die Europäische Sozialcharta. Dies geht aus dem Gesetzentwurf hervor, den Putin am Dienstag ins Parlament einbrachte. Die Verabschiedung gilt als Formsache.

Bereits vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Kremlchef auch die Kündigung von Russlands Beteiligung am Strafrechtsübereinkommen des Europarats zur Korruptionsbekämpfung gesetzlich festschreiben lassen will. Russland wurde schon vor Monaten wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine aus dem Europarat ausgeschlossen.

19:53 Uhr – Europarat fordert Freilassung von russischem Kreml-Kritiker Nawalny

Die Generalsekretärin des Europarates, Marija Pejcinovic Buric, hat anlässlich des zweiten Jahrestags der Inhaftierung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny dessen Freilassung gefordert. Trotz der Aufrufe durch den Europarat verbleibe Nawalny „unter sehr harten Bedingungen“ in Haft, erklärte Buric. Sie rief erneut zur Solidarität mit Nawalny auf: „Er darf und wird nicht vergessen werden.“

18:57 Uhr – Wagner-Gruppe versucht Rekrutierungen in Serbien – Präsident Vucic empört

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat empört auf Versuche der russischen Söldnertruppe Wagner reagiert, Kämpfer in seinem Land für einen Einsatz in der Ukraine anzuwerben. „Warum tun Sie Serbien das an? Warum rufen Sie von Wagner dazu auf, obwohl es gegen die Vorschriften verstößt?“, fragte Vucic laut der Nachrichtenagentur Beta in einem am Montagabend ausgestrahlten Fernsehinterview.

Die Äußerungen von Vucic sind eine seltene Kritik des serbischen Präsidenten Richtung Russland – Moskau ist ein enger Verbündeter des Balkanlandes.

Die umstrittene Werbung war in diesem Monat im serbischen Ableger des russischen Staatssenders RT ausgestrahlt worden. Darin rief die Söldnertruppe Serben dazu auf, in der Ukraine zu kämpfen.

Eine kleine Anzahl an Serben hat an der Seite der von Russland unterstützten Kräfte in der Ukraine gekämpft, nachdem Moskau die ukrainische Halbinsel Krim im Frühjahr 2014 annektiert hatte. Eine genaue Zahl haben die Behörden bislang nicht veröffentlicht.

Am Dienstag veröffentlichte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti Aufnahmen, die zwei serbische Staatsbürger zeigen sollen, die an einem Waffentraining in der Ukraine teilnehmen.

Serbien ist neben Belarus das einzige europäische Land, das die Sanktionen des Westens gegen Russland nicht mitträgt, auch wenn Vucics Regierung die Invasion verurteilt hat. Viele Serben befürworten den russischen Angriff auf die Ukraine, in der Hauptstadt Belgrad gab es zudem prorussische Demonstrationen.

18:18 Uhr – Ukrainischer Generalstabschef trifft US-Kollegen in Polen

Der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj ist für ein Treffen mit seinem US-Kollegen Mark Milley nach Polen gereist. „Ich habe den dringenden Bedarf der ukrainischen Streitkräfte dargelegt, dessen Deckung unseren Sieg beschleunigen wird“, teilte Saluschnyj in sozialen Netzwerken am Dienstag mit. Mehr Details zum Inhalt des Gesprächs waren zunächst nicht bekannt. Es handelte sich demnach um das erste persönliche Treffen der beiden Militärs, die seit Langem bereits in regelmäßigem Telefonkontakt stehen.

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AfD-Chef Tino Chrupalla (l.), Verteidigungspolitiker Rüdiger Lucassen

16:17 Uhr – Merz fordert von Pistorius grünes Licht für Leopard-Lieferung

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat vom künftigen Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) grünes Licht für die Lieferung von deutschen Kampfpanzern vom Typ Leopard an die Ukraine gefordert. Die Union biete Pistorius die Zusammenarbeit an – „und wir können damit bereits übermorgen beginnen“, sagte der CDU-Vorsitzende am Dienstag in Berlin. Nach der Vereidigung von Pistorius werde es an diesem Donnerstag eine Debatte über einen Unionsantrag zu Lieferung solcher Panzer an die Ukraine geben. „Wir hoffen sehr, dass der neue Bundesverteidigungsminister dann auch klar zu erkennen gibt, dass er diesen Weg gehen will“ – zusammen mit den Partnern in Nato und EU.

Pistorius komme nicht aus der Verteidigungspolitik, „er wird sich hier einarbeiten müssen. Aber er hat Erfahrung in der Führung eines Ministeriums, wenn auch nur in der Landespolitik“, sagte Merz. „Wir geben ihm hier keinen Vorschuss, aber wir begleiten es auch nicht nur mit Kritik.“ Das Verteidigungsministerium sei „in der gegenwärtigen Lage mit Krieg in Europa vielleicht das wichtigste Amt, das in der Bundesregierung nach dem Bundeskanzler ausgeübt wird“. Der Fraktionschef ergänzte mit Blick auf Pistorius: „Wir hoffen, dass er Erfolg hat und alles andere wird sich zeigen. Er bekommt hier heute weder Haltungsnoten noch irgendeine Kritik an der Person.“

16:11 Uhr – Regierungschefs erhöhen in Davos Druck auf Scholz wegen Leopard-Panzern

In der Diskussion um eine mögliche Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine haben Vertreter mehrerer EU-Länder den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erhöht. Die Präsidenten Polens und Litauens sowie der finnische Außenminister drängten Scholz beim Weltwirtschaftsforum in Davos am Dienstag dazu, die Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine schnell zu genehmigen.

Der polnische Präsident Andrzej Duda verwies darauf, dass sein Land zur Lieferung von rund 14 Leopard-Panzern bereit sei. Dafür sei aber die Genehmigung vom Herstellerland Deutschland nötig. „Wir hoffen und versuchen, eine größere Unterstützung für die Ukraine zu organisieren“, sagte Duda. Er hoffe, dass sich auch Deutschland an der „meiner Meinung nach sehr, sehr, sehr guten Idee“ beteiligen werde, sagte Duda.

Litauens Präsident Gitanas Nauseda verglich den Krieg in der Ukraine mit einem Schachspiel. Deutschland sei nun an der Reihe, einen Zug zu machen. Jemand müsse die Führung übernehmen und „die Entscheidung treffen, die Ukraine zu unterstützen“. Die Panzer würden zu einem „sehr strategischen Faktor“ in dem Krieg, sagte Nauseda.

Auch Finnland unterstützt nach Angaben von Außenminister Pekka Haavisto die Lieferung schwerer Panzer. „Wir hoffen, dass diese Entscheidung (zur Lieferung von Leopard-Panzern) in die Tat umgesetzt wird“, sagte Haavisto. Finnland sei „definitiv bereit, seinen Teil zu dieser Unterstützung beizutragen“.

15:31 Uhr – Steinmeier sichert Selenskyj umfassende Unterstützung Deutschlands zu

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Videotelefonat die breite Unterstützung Deutschlands zugesichert. „Wir unterstützen die Ukraine politisch, humanitär, finanziell, militärisch – mit dem was wir können, und dem, was notwendig ist, abgestimmt mit unseren Verbündeten“, sagte Steinmeier in dem Telefonat, wie seine Sprecherin Cerstin Gammelin im Onlinedienst Twitter mitteilte.

15:13 Uhr – Kasachstan verschärft Einreiseregeln

Kasachstan hat vor dem Hintergrund der vielen Flüchtlinge aus Russland die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen verschärft. So dürfen sich Ausländer aus der von Russland geführten Eurasischen Wirtschaftsunion künftig ohne Visum nur noch maximal 90 Tage pro Halbjahr in Kasachstan aufhalten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Kazinform unter Berufung auf ein Gesetz, das am 27. Januar in Kraft tritt. Bisher konnten Russen etwa nach 90 Tagen kurz die Grenze überqueren und wieder einreisen, um länger zu bleiben.

14:15 Uhr – Raffinerie Schwedt bekommt größere Öl-Menge aus Danzig

Im Ringen um die Versorgung der ostdeutschen Raffinerie Schwedt nach dem Boykott russischen Öls zeichnet sich eine Entspannung ab. Ein Tanker mit rund 100.000 Tonnen Rohöl für Schwedt werde noch im Januar im polnischen Hafen Danzig entladen, sagte ein mit den Zahlen Vertrauter der Nachrichtenagentur Reuters. Vor dort könne das Öl durch das polnische Pipeline-System nach Ostdeutschland fließen.

„Ich kann bestätigen, dass für Ende Januar über den Hafen Danzig Lieferungen von Rohöl eingeplant sind“, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage. Genaue Mengen wollte sie mit Verweis auf Verträge der Unternehmen nicht nennen. Offen blieb auch, ob Grundlage für die Lieferungen eine konkrete, dauerhafte Vereinbarung mit der polnischen Seite ist.

Deutschlands neue Energiepolitik

Manuela Schwesig und WELT-Autor Philipp Fritz

13:38 Uhr – Polens Präsident wirbt in Davos für Panzerlieferungen

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos erneut um Unterstützung für die Idee geworben, Kampfpanzer westlicher Bauart an Kiew zu liefern. Man habe die Hoffnung, dass mit dem jüngsten Vorstoß zur Übergabe polnischer Leopard-Panzer ein „neues Kapitel in der Militärhilfe“ für die Ukraine aufgeschlagen werde, sagte der 50-Jährige nach Angaben der Agentur PAP.

12:59 Uhr – Litauen begrüßt Sondertribunal

Litauen hat die Ankündigung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock begrüßt, die russische Führungsriege mit einem internationalen Sondergericht für den Angriffskrieg in der Ukraine zur Rechenschaft ziehen zu wollen. Außenminister Gabrielius Landsbergis schrieb auf Twitter, er freue sich zu hören, dass Deutschland sich den Ländern anschließe, die ein solches Tribunal befürworten. „Die Koalition für Gerechtigkeit wächst“, fügte der Chefdiplomat des baltischen EU- und Nato-Landes hinzu.

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Weggefährten: Wladimir Putin (l.) und Generalstabschef Waleri Gerassimow

11:36 Uhr – Bürgermeister: Zahl der Toten in Dnipro steigt auf 44

Die Zahl der Toten in Dnipro durch den Einschlag einer russischen Rakete steigt dem Bürgermeister der Stadt zufolge auf 44. Wie viele Menschen noch vermisst werden, schreibt Borys Filatow in dem Facebook-Posting nicht.

11:27 Uhr – Schweden will „Sieg“ der Ukraine gegen Russland und Marshallplan

Die Ukraine kann nach Angaben des schwedischen EU-Ratsvorsitzes weiter mit massiver Unterstützung der Europäischen Union im russischen Angriffskrieg rechnen. „Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass die Ukraine siegt und dass ihre Zukunft in der EU liegt“, sagte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson in Straßburg zu den Prioritäten seines Landes in diesem Halbjahr.

Dazu gehörten „fortgesetzte wirtschaftliche, politische, humanitäre und militärische“ Hilfen, sagte Kristersson in seiner Ansprache im Europaparlament. Der Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg erfordere eine Art Marshallplan wie nach dem Zweiten Weltkrieg, betonte er. Dafür müssten auch in der EU eingefrorene, russische Gelder genutzt werden.

10:28 Uhr – Pistorius soll neuer Verteidigungsminister werden

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) soll nach WELT-Informationen auf Christine Lambrecht folgen. Bundeskanzler Scholz will die Nachfolge der zurückgetretenen Verteidigungsministerin im Laufe des Tages offiziell bekannt geben.

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Niedersächsischer Innenminister

10:25 Uhr – Berater von Selenskyj reicht Rücktritt ein

Der ukrainische Präsidentenberater Oleksyj Arestowytsch reicht nach Kritik an seinen Äußerungen über den Luftangriff auf Dnipro seinen Rücktritt ein. Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einen Wohnblock mit mindestens 41 Toten erklärte er, möglicherweise sei die Kh-22 von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen worden. Dies führte zu einem Aufschrei. Auf Facebook entschuldigt er sich nun bei den Opfern, deren Verwandten und der Bevölkerung von Dnipro für seine Darstellung, die fehlerhaft gewesen sei. Die Ukraine ist nach eigener Darstellung nicht in der Lage, russische Raketen dieses Typs abzufangen.

10:21 Uhr – Russland kündigt Reform der Streitkräfte an

Russland hat „große Änderungen“ bei den Streitkräften für die kommenden drei Jahre angekündigt. Von 2023 bis 2026 werde die Zahl der Militärangehörigen auf 1,5 Millionen aufgestockt, erklärt das Verteidigungsministerium. Dazu kämen Änderungen bei der Verwaltung. „Nur durch die Stärkung der wichtigsten Strukturkomponenten der Streitkräfte ist es möglich, den militärischen Schutz des Staates zu gewährleisten und neue Teile und kritische Einrichtungen der Russischen Föderation zu schützen“, wird Verteidigungsminister Sergej Schoigu zitiert.

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10:20 Uhr – Schoigu besucht Hauptquartier von Invasionstruppen

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben Moskaus das Hauptquartier einer in der Ukraine stationierten Armee-Einheit besucht. Der Kommandeur der Wostok-Gruppe und Befehlshaber anderer Einheiten hätten Schoigu über den „Fortschritt bei der Erfüllung der Kampfziele“ informiert, erklärte das Verteidigungsministerium. Ob das Hauptquartier der Wostok-Gruppe in der Ukraine oder in Russland liegt, blieb offen.

Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Hauptquartier der Invasionstruppen

Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Hauptquartier der Invasionstruppen

Quelle: via REUTERS

Ein vom Ministerium gemeinsam mit der Erklärung veröffentlichtes Video zeigt Schoigu im Gespräch mit militärischen Befehlshabern, von denen einige per Video zugeschaltet sind. Per Video zugeschaltet war auch Generalstabschef Waleri Gerassimow, der erst kürzlich zum obersten Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine ernannt worden war.

09:52 Uhr – Viele Vermiste nach Angriff auf Hochhaus in Dnipro

Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro suchen die Einsatzkräfte weiter nach mehr als 20 Vermissten. Die Trümmer des Hauses seien zu 90 Prozent abgetragen, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, mit.

Dort könnten immer noch Menschen liegen. 40 Tote sind bisher aus den Trümmern gezogen worden; etwa 80 Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch 16 Kinder. Noch immer lägen 28 Verletzte in Krankenhäusern, bei vielen sei der Zustand kritisch, hieß es. Ein großer Teil des neunstöckigen Hochhauses war am Samstag nach einem Raketentreffer eingestürzt. 200 Wohnungen wurden zerstört.

08:20 Uhr – Selenskyj mahnt zu Eile bei Kampfpanzer-Entscheidung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts des russischen Raketenangriffs auf die Industriestadt Dnipro schwere Waffen aus dem Westen gefordert und Großbritannien deshalb gelobt. „Ein neues Verteidigungshilfepaket wurde angekündigt – genau das, was benötigt wird: Kampfpanzer, andere gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie“, sagte der 44-Jährige am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache.

Mehr zu den Leopard-Kampfpanzern

Er erwarte Entscheidungen über weitere Waffenlieferungen vom Weltwirtschaftsforum in Davos und der Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Selenskyj zufolge starben am Wochenende beim Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus der Industriestadt Dnipro etwa 40 Menschen. Immer noch gelten etwa zwei Dutzend als vermisst. Die Ukraine werde alles daran setzen, die Schuldigen zu finden und vor Gericht zu stellen.

Zugleich mahnte der Präsident den Westen zu Eile bei der Lieferung der gewünschten Panzer. Russlands Angriff auf Dnipro und dessen neue Versuche, im Krieg die Initiative zu ergreifen, erforderten „neue Lösungen“ und schnellere Entscheidungen. Selenskyj verwies auf starke russische Truppenkonzentrationen im Donbass, speziell um die Städte Bachmut und Soledar, aber auch im Süden der Ukraine. „Wir werden sehen, was Russland hier vorbereitet“, sagte der Präsident.

03:33 Uhr – Sherman verspricht bei Besuch in Kiew „unerschütterliche“ Unterstützung der USA

Zwei Tage nach dem tödlichen Angriff auf ein Wohnhaus im ostukrainischen Dnipro hat die stellvertretende US-Verteidigungsministerin Wendy Sherman der Ukraine abermals die „unerschütterliche“ Unterstützung ihres Landes zugesichert. Sherman sei nach Kiew gereist und habe sowohl den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch Verteidigungsminister Oleksij Resnikow getroffen, teilte das Außenamt in Washington mit. Bei den Gesprächen sei es vor allem um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Kiews angesichts der russischen Aggression gegangen.

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02:38 Uhr – Ukraine drängt erneut auf schnellere Waffenlieferungen aus dem Westen

Der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Oleski Danilow, hat im ukrainischen Fernsehen gesagt, sein Land rechne mit einem „letzten Vorstoß Russlands“ am Jahrestag der Invasion am 24. Februar oder im März. Daher müssten die Waffenlieferungen des Westens beschleunigt werden. „Wir müssen uns jeden Tag auf solche Ereignisse vorbereiten. Und wir bereiten uns vor. Die erste und letzte Frage ist immer die nach Waffen, nach Hilfe, um diesen Aggressor, der in unser Land eingedrungen ist, zu besiegen.“

02:05 Uhr – Ukrainische Armee: Zahlreiche Städte im Nordosten und Süden unter Beschuss

Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee stehen rund 25 Städte und Dörfer in der Umgebung von Bachmut und Awdijiwka in der Donbass-Region unter russischem Artilleriebeschuss. Zudem setze Russland den Beschuss von über 30 Siedlungen in den nordöstlichen Gebieten Charkiw und Sumy nahe der russischen Grenze fort. Auch im Süden würden mehrere Städte, darunter die Regionalhauptstadt Cherson, mit Mörser- und Artilleriebeschuss angegriffen. Die Berichte ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

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