Ukraine-News ++ Biden: Wenn Russland siegt, ist niemand mehr sicher ++

US-Präsident Joe Biden hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, der Ukraine zum eigenen Schutz vor künftigen Aggressionen beizustehen. „Die Welt muss der nackten Aggression heute entgegentreten, um andere potenzielle Aggressoren von morgen abzuschrecken“, sagte Biden bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. „Wenn wir zulassen, dass die Ukraine zerstückelt wird, ist dann die Unabhängigkeit irgendeiner Nation sicher? Die Antwort ist Nein.“

„Russland glaubt, dass die Welt müde wird und es ihm erlaubt, die Ukraine ohne Konsequenzen brutal zu behandeln“, mahnte er. Wenn internationale Grundprinzipien aufgegeben würden, „um einen Aggressor zu beschwichtigen, kann sich dann irgendein Mitgliedstaat sicher fühlen, dass er geschützt ist?“, sagte Biden an die Adresse der UN-Mitgliedsstaaten.

US-Präsident Joe Biden bei seiner Rede in New York

Quelle: AP/Mary Altaffer

Deshalb stünden die Vereinigten Staaten, gemeinsam mit ihren Verbündeten und Partnern in der ganzen Welt an der Seite der Ukraine bei der Verteidigung ihrer Souveränität, ihrer territorialen Integrität und ihrer Freiheit. Biden mahnte: „Russland allein trägt die Verantwortung für diesen Krieg. Russland allein hat die Macht, diesen Krieg sofort zu beenden. Russland allein steht dem Frieden im Weg.“

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

16:40 Uhr – Ukraine bekräftigt: Angriff auf Kostjantyniwka kam von Russen

Rund zwei Wochen nach dem Angriff auf einen Marktplatz in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka hat Kiew bekräftigt, dass der Beschuss von russischer Seite gekommen sei. „Den Angaben der Ermittler zufolge hat der Feind auf dieses zivile Objekt eine S-300-Rakete abgefeuert“, zitierte das Internetportal „Ukrajinska Prawda“ den ukrainischen Geheimdienst SBU. Belegt sei dies durch die am Einschlagsort gefundene Raketentrümmer.

Bei dem Angriff vom 6. September wurden 16 Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt. Russische Truppen befinden sich rund 20 Kilometer östlich sowie etwa 30 Kilometer südlich von Kostjantyniwka. Journalisten der „New York Times“ zweifelten stark an, dass es sich wirklich um ein russisches Geschoss handelte. Sie verwiesen unter anderem auf die Richtung, aus der die Rakete einem Video zufolge geflogen kam. Auch aufgrund weiterer Recherchen halten sie es demnach für wahrscheinlich, dass es sich um eine ukrainische Flugabwehrrakete handelte, die nahe der Nachbarstadt Druschkiwka abgefeuert wurde und dann unbeabsichtigt in Kostjantyniwka einschlug.

16:08 Uhr – US-Verteidigungsminister zu Ukraine: Kampf gegen Tyrannei und Chaos

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sieht in der Unterstützung der Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs einen Kampf gegen „Tyrannei“ und „Chaos“. „Es geht nicht nur darum, um das Überleben einer umkämpften Demokratie zu kämpfen“, sagte Austin nach einer Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. „Es ist ein Kampf, um eine düstere neue Ära des Chaos und der Tyrannei zu verhindern.“ Es gehe darum, für eine Welt zu kämpfen, in der die Regeln eingehalten würden und Autokraten die Grenzen nicht einfach mit Gewalt neu ziehen können.

Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

15:29 Uhr – Ukraine will reparaturbedürftige Leopard-Panzer nicht haben

Bei der Lieferung deutscher Leopard-Panzer an die Ukraine gibt es einem „Spiegel“-Bericht zufolge erhebliche Probleme. Nach Informationen des Magazins hat Kiew die Übernahme von zehn Panzern des Typs Leopard 1A5 verweigert, weil sie stark reparaturbedürftig seien. Experten vom Bundesverteidigungsministerium hätten mittlerweile festgestellt, dass die Panzer bei der Ausbildung von ukrainischen Soldaten in Deutschland so stark verschlissen worden seien, dass sie eine Instandsetzung benötigten.

Weiter heißt es, dass mehrere der bereits im Juli in die Ukraine überführten Leopard-1A5-Panzer dort wegen ähnlicher Probleme ausgefallen seien. Das Verteidigungsministerium wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht kommentieren. Die Panzer, die aus Industriebeständen stammen und von den Rüstungskonzernen instandgesetzt wurden, waren die ersten Tranchen einer geplanten Großlieferung. Im Februar hatte die Bundesregierung zugesagt, 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 an die Ukraine zu liefern. Die Bundeswehr hat ihre letzten Leopard 1 bereits vor 20 Jahren ausgemustert.

14:55 Uhr – Ukraine fordert vom Weltgericht: Russlands Gewalt stoppen

Die Ukraine hat den Internationalen Gerichtshof (IGH) aufgerufen, in einem rechtlich bindenden Urteil die Beendigung der russischen Invasion ihres Territoriums anzuordnen. Russland habe sein Land unter Missbrauch der Völkermordkonvention überfallen und müsse zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte der Vertreter der Ukraine, Anton Korynevych, vor dem auch als Weltgericht bezeichneten IGH in Den Haag. Kiew verlangt zudem, dass Moskau zur Zahlung von Reparationen verurteilt wird.

Am Vortag hatte der Vertreter Russlands, Gennadi Kusmin, die Abweisung der ukrainischen Klage gefordert. Der Verweis der Ukraine auf einen angeblichen Missbrauch der Völkermordkonvention durch Russland sei nicht haltbar. Kiew versuche auf diese Weise, eine Zuständigkeit des IGH zu begründen. Diese Rechtsposition sei aber „fehlerhaft“.

13:22 Uhr – Mindestens drei Tote bei russischem Luftangriff auf Kupiansk

Mindestens drei Menschen sind nach Angaben regionaler Behörden bei einem russischen Angriff auf Kupiansk im Nordosten der Ukraine gestorben. Die Stadt sei mit einer Lenk-Bombe aus der Luft angegriffen worden, schreibt der regionale Gouverneur Oleh Synehubow auf Telegram.

12:50 Uhr – Lettland schließt Grenzübergang zu Belarus

Lettland schließt einen seiner beiden Grenzübergänge nach Belarus. Die Regierung in Riga habe dies beschlossen, um eine illegale Einwanderung aus dem Nachbarland zu verhindern, berichten die lettischen Nachrichtensender Leta und LSM. Lettland grenzt wie Litauen und Polen an Belarus. Die beiden baltischen Staaten und Polen gehören sowohl der EU als auch der Nato an und haben sich wiederholt besorgt darüber geäußert, dass sich russische Wagner-Söldner in Belarus aufhalten.

11:50 Uhr – Putin reist im Oktober zu Gespräch mit Xi nach China

Russlands Präsident Wladimir Putin reist nach russischen Angaben im Oktober zu Beratungen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping nach Peking. Man freue sich auf die bilateralen Gespräche, sagt der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, in Moskau. Er äußert sich bei einem Treffen mit dem chinesischen Spitzendiplomaten Wang Yi.

In Peking werde Putin an einem Forum zu Chinas Initiative zur Neuen Seidenstraße teilnehmen, fügt Patruschew hinzu. China baut derzeit entlang der legendären Seidenstraße eine neue Route, die zahlreiche Länder erreichen soll, darunter auch die Staaten Osteuropas. Zudem sucht Russland im Zuge seines Krieges gegen die Ukraine verstärkt den Schulterschluss mit China.

11:20 Uhr – Russen verstärken offenbar Aktivitäten bei Dnipro-Inseln

Die russischen Truppen in der Ukraine haben nach Einschätzung britischer Militärexperten ihre Aktivitäten im Kampf um die Dnipro-Inseln am unteren Flusslauf verstärkt. Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London hervor. Die Inseln im Gebiet Cherson waren demnach in der ersten Septemberhälfte schwer umkämpft. Beide Seiten griffen mit Gruppen in kleinen Booten ihre Gegner auf den Inseln oder dem gegenüberliegenden Ufer an, so die Mitteilung.

Die Zahl der involvierten Truppen ist nach Angaben der Briten verhältnismäßig gering. Doch beide Seiten betrachten das Gebiet demnach als strategisch wichtig. Die Auseinandersetzung darum gebe „auch die Möglichkeit, gegnerische Einheiten zu binden und von der Teilnahme an den intensiven Kämpfen in den Gebieten Saporischschja und Donezk abzuhalten“.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

11:11 Uhr – USA versprechen Ukraine baldige Ankunft von Abrams-Panzern

Die Ankunft von US-Kampfpanzern in der Ukraine steht nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kurz bevor. „Ich freue mich, ankündigen zu können, dass die M1 Abrams-Panzer, die die Vereinigten Staaten zugesagt hatten, bald in die Ukraine geliefert werden“, sagte Austin zu Beginn des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz.

Washington hatte Kiew die Panzer zu Jahresbeginn versprochen. Sie sind Teil der mehr als 43 Milliarden Dollar (mehr als 40 Milliarden Euro) schweren Militärhilfe, die die USA der Ukraine seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 zugesagt haben.

Polish soldiers take part in trial drills prior to annual artillery show ‘Autumn Fire 23’ at a military range in Bemowo Piskie near Orzysz

Abrams-Panzer in Polen

Quelle: REUTERS

Pentagon-Chef Austin bekräftigte in Ramstein die Bedeutung der Luftabwehr für die Ukraine. Er drängte die Teilnehmer des Treffens dazu, weiter nach Möglichkeiten zu suchen, Boden-Luft-Abwehr für die Ukraine bereitzustellen.

„Wir müssen uns weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Ukraine mit Luftabwehrsystemen und Abfangjägern ausgestattet wird“, forderte der US-Verteidigungsminister. Zudem benötige Kiew weiterhin Munition, um weiter kämpfen zu können.

09:00 Uhr – Ukraine meldet Drohnenangriffe und Explosionen in Lwiw

Die westukrainische Stadt Lwiw ist nach Angaben der Ukraine am Dienstagmorgen von Drohnen angegriffen worden. Der Bürgermeister der Stadt, Andrij Sadowyj, erklärte im Onlinedienst Telegram, dass „die Luftabwehr in unserer Region in Betrieb ist“ und forderte die Bevölkerung auf, Schutzräume aufzusuchen. Später fügte er hinzu, es seien „Explosionen“ zu hören und ein Industrielager sei durch die Angriffe in Brand geraten. Zwei Menschen seien dabei verletzte worden.

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Auch ein AFP-Reporter berichtete von zahlreichen Explosionen und schweren Fahrzeugen auf den Straßen der Stadt während der nächtlichen Ausgangssperre. Lwiw liegt nur knapp 80 Kilometer östlich der Grenze zum Nato- und EU-Staat Polen.

Auch andere Teile der Ukraine meldeten russische Angriffe – alleine über der südukrainischen Region Mykolajiw wurden nach Angaben der Militärverwaltung im Morgengrauen zehn Drohnen iranischer Bauart vom Typ „Shahed-136/131“ abgeschossen. In der südlichen Stadt Kriwyj Rih traf eine Drohne ein mehrstöckiges Wohngebäude und löste den Behörden zufolge einen Brand aus. Eine weitere Drohne sei abgeschossen worden.

08:20 Uhr – G 7 fordern China auf, Russland zum Abzug aus Ukraine zu bewegen

Die Außenminister der G7-Staaten fordern China auf, Russland zum sofortigen, vollständigen und bedingungslosen Abzug aus der Ukraine zu drängen. Man ermutige die Volksrepublik, sich für einen gerechten und anhaltenden Frieden einzusetzen, unter anderem durch einen direkten Dialog mit der Ukraine, heißt es weiter in einer gemeinsamen Erklärung der Außenminister. Sie wird am Rande der anlaufenden UN-Generalversammlung in New York veröffentlicht.

China und Russland sind im Zuge des Kriegs näher zusammengerückt. Es wird nicht ausgeschlossen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin demnächst nach Peking reisen könnte.

05:00 Uhr – Selenskyj besucht in New York verletzte ukrainische Soldaten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor seiner Rede vor den Vereinten Nationen verwundete ukrainische Soldaten in einem New Yorker Krankenhaus geehrt. „Für uns ist es sehr wichtig, dass alle unsere Worte, alle unsere Botschaften von unseren Partnern gehört werden“, sagte Selenskyj Reportern im Universitätskrankenhaus von Staten Island, wo ukrainische Soldaten wegen Amputationen behandelt werden.

Er zeichnete die Soldaten und einige Krankenhausmitarbeiter mit Orden aus. Am Dienstag wird Selenskyj erstmals seit dem Einmarsch Russlands in sein Land im Februar 2022 persönlich vor der Generalversammlung der 193 Mitglieder zählenden Weltorganisation sprechen. Am Donnerstag wird er von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen. Er plane auch Treffen mit Militärs und Geschäftsleuten, schrieb Selenskyj auf Telegram.

Selenskyj kritisierte die Vereinten Nationen dafür, dass Russland trotz des Angriffskrieges gegen sein Land weiterhin an den Schaltstellen der Macht sitze. Es gebe bei der Völkergemeinschaft „immer noch – es ist schade, aber trotzdem – einen Platz für russische Terroristen“, sagte er im Vorfeld der UN-Generalversammlung in New York.

Russland ist ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats und verfügt über ein Vetorecht. Es wurde erwartet, dass Außenminister Sergej Lawrow ebenfalls eine Rede halten wird. Auf die Frage, ob er dann im Saal bleiben und zuhören werde, sagte Selenskyj: „Ich weiß nicht, wie das sein wird, wirklich nicht.“

03:08 Uhr – IAEA sieht laut Russland Verbesserung der Sicherheit am AKW Saporischschja

Die Sicherheit im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat sich nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA leicht verbessert. „Bisher haben wir eine gewisse Verbesserung gesehen, aber die Situation ist immer noch sehr fragil“, zitiert die russische Nachrichtenagentur den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi.

Die Atomaufsicht habe keinen Beschuss der Anlage beobachtet. „Aber ich wäge meine Worte sorgfältig ab“, so Grossi. Das größte Atomkraftwerk der Ukraine wird seit den ersten Kriegstagen von Russland kontrolliert.


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