Ukraine Liveticker – Russland verbietet Arbeit von Böll-Stiftung, Amnesty und weiteren Einrichtungen

Russland hat die Arbeit der deutschen Heinrich-Böll-Stiftung, der Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch sowie weiterer Einrichtungen verboten. Insgesamt wurde 15 ausländischen Nichtregierungsorganisationen wegen angeblicher „Verstöße gegen die geltende Gesetzgebung der Russischen Föderation“ die Registrierung entzogen, wie das Justizministerium in Moskau am Freitag mitteilte. Auch die Denkfabrik Carnegie Center ist betroffen.

Die Böll-Stiftung erklärte, sie habe mehr als 30 Jahre lang für die „Vision eines freien, demokratischen Russlands“ gearbeitet. „Leider hat die russische Führung unter Präsident (Wladimir) Putin das Land seit vielen Jahren in eine entgegengesetzte Richtung gesteuert.“ Amnesty International informierte in einer Mitteilung über die Schließung des Moskauer Büros. „Man macht etwas richtig, wenn der Kreml versucht, dich zum Schweigen zu bringen“, schrieb Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard dazu.

Auch russische Menschenrechtler, Aktivisten und Journalisten beklagen seit längerem zunehmende Repressionen im flächenmäßig größten Land der Erde. So wurden bisher etwa zahlreiche Bürgerrechtsorganisationen als „ausländische Agenten“ eingestuft. Im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine wurden in den vergangenen Wochen zudem mehrere unabhängige Medien blockiert oder gaben unter dem Druck der Behörden auf.

Alle Ereignisse im Liveticker:

22:40 Uhr – Selenskyj kritisiert zögerlichen Kurs Berlins

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft der deutschen Regierung einen zu zögerlichen Kurs in der Ukraine-Politik und im Kampf gegen Russland vor. Im Interview mit „Bild Live“ am Freitagabend lobte Selenskyj das Kohle-Embargo im neuen EU-Sanktionspaket gegen Russland, kritisierte aber zugleich, dass es nicht weit genug ginge. „Länder, Deutschland gehört auch dazu, sind gegen ein Öl und Gas-Embargo. Ich bin froh, dass das 5. Paket (der EU-Sanktionen) das Kohle- und Holz-Embargo enthält“, sagte Selenskyj.

22:14 Uhr – Ukrainische Ombudsfrau berichtet von Vergewaltigungen Minderjähriger

Die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa, hat russischen Soldaten Vergewaltigungen Minderjähriger vorgeworfen. Ein 14 Jahre altes Mädchen aus dem Kiewer Vorort Butscha sei von fünf verschiedenen Männern missbraucht worden und jetzt schwanger, schrieb Denissowa auf Facebook. Auch ein ebenfalls aus Butscha stammender elfjähriger Junge sei vergewaltigt worden – während seine Mutter an einen Stuhl gefesselt habe zusehen müssen. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden. Denissowa appellierte an die Vereinten Nationen, diese und andere Kriegsverbrechen zu untersuchen.

21:10 Uhr – Morawiecki: Sanktionen funktionieren bis zum heutigen Tag nicht

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sieht noch keine Wirkung der bisherigen Sanktionen des Westens gegen Russland. Im Gespräch mit den ARD-„Tagesthemen“ sagte er, er sorge sich um die Souveränität der Ukraine. „Ich weine innerlich“. Er sehe „Menschen, die dahingeschlachtet werden, wie im Zweiten Weltkrieg“, und wie die „Kriegs- und Verbrechensmaschine der Russen weitergeht“.

Mit Blick auf Sanktionen gegen Moskau sagte Morawiecki, „entweder gewinnen wir diesen Krieg militärisch, und das versucht die Ukraine verzweifelt, oder wir gewinnen den Krieg in wirtschaftlicher Hinsicht“. Allerdings funktionierten die Sanktionen „bis zum heutigen Tag nicht“. Er tue alles, was in seiner Macht stehe, „um auf stärkere wirtschaftliche Sanktionen hinzuwirken“.

20:22 Uhr – US-Kreise – Russland mobilisiert offenbar Reservisten

Den USA liegen einem Insider zufolge Hinweise darauf vor, dass Russland mit der Mobilisierung einiger Reservisten begonnen hat. Die Regierung in Moskau könnte mehr als 60.000 von ihnen einberufen wollen, sagt ein hochrangiger US-Militärvertreter, der namentlich nicht genannt werden will. Es sei unklar, wo die Soldaten eingesetzt würden.

19:50 Uhr – Russland griff Bahnhof wohl mit SS-21-Rakete an

Die USA gehen einem Insider zufolge davon aus, dass der Angriff auf einen Bahnhof in der Ostukraine von Russland mit einer ballistischen Kurzstreckenrakete verübt wurde. Kramatorsk sei wohl von einer SS-21 getroffen worden, sagt ein hochrangiger US-Militärvertreter, der namentlich nicht genannt werden möchte. Allerdings sei der Grund für den Angriff unklar. „Wir nehmen den Russen ihr Dementi nicht ab, dass sie dafür nicht verantwortlich waren“, sagt der Insider.

19:40 Uhr – Über 130 erschossene Zivilisten in Makariw bei Kiew

Unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind im Ort Makariw nach Angaben des Bürgermeisters 132 Zivilisten erschossen aufgefunden worden. Die meisten Toten seien in Massengräbern entdeckt worden, sagte Wadym Tokar am Freitag im ukrainischen Fernsehen. Tokar machte für das Verbrechen russische Soldaten verantwortlich, die mehrere Orte in der Region bis vor kurzem besetzt hatten. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden. Das mehr als 50 Kilometer westlich von Kiew gelegene Dorf sei zu etwa 40 Prozent zerstört, sagte der Bürgermeister. Es gebe derzeit weder Strom- noch Gas-Versorgung.

19:32 Uhr – Von der Leyen will schnelle Entscheidung über Ukraine-Aufnahme

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen verspricht dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine beschleunigte Entscheidung über eine Aufnahme des Landes in die Staatengemeinschaft. „Die Entscheidungsfindung wird nicht wie üblich eine Frage von Jahren sein, sondern eine Frage von Wochen, denke ich“, sagt von der Leyen bei einem Treffen mit Selenskyj in Kiew. Während Russland wirtschaftlichem, finanziellem und technologischem Verfall entgegengehe, bewege sich die Ukraine in Richtung einer europäischen Zukunft. Selenskyj sagt, die Ukraine werde einen von der EU-Kommissionschefin überreichten Fragenkatalog zum angestrebten EU-Beitritt binnen einer Woche beantworten.

19:28 Uhr – Österreichs Kanzler nach Kiew aufgebrochen

Als weiterer Spitzenpolitiker der EU hat sich Österreichs Kanzler Karl Nehammer auf den Weg nach Kiew gemacht. Wie das Bundeskanzleramt in Wien berichtete, brach der Regierungschef mit seiner Delegation am Freitagabend in die Ukraine auf. Am Samstag seien ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie ein Besuch in Butscha geplant. Der Ort war Schauplatz eines Massakers an Zivilisten. Außerdem will Nehammer den Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko treffen.

18:39 Uhr – Bürgermeister: Rund 700 Tote in ukrainischer Stadt Tschernihiw

In den vergangenen Wochen der russischen Belagerung sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw nach Angaben des Bürgermeisters etwa 700 Menschen getötet worden. Mindestens 40 weitere würden vermisst, sagte Wladyslaw Atroschenko am Freitag nach Angaen der Agentur Unian. Von den mehr als 285.000 Einwohnern, die Tschernihiw einst zählte, seien mittlerweile nur noch maximal 95.000 übrig. Russland hatte vor rund anderthalb Wochen einen Truppenabzug rund um Tschernihiw sowie um die Hauptstadt Kiew angekündigt, um verstärkt im Osten anzugreifen.

17:25 Uhr – Scholz äußert sich zurückhaltend zu Lieferung von Panzern an Ukraine

Kanzler Olaf Scholz hat sich zurückhaltend zu einer Lieferung von Panzern aus deutschen Beständen an die Ukraine geäußert. „Es ist so, dass wir uns bemühen, die Waffen zu liefern, die hilfreich sind und gut eingesetzt werden können. Das haben wir in der Vergangenheit gemacht, das werden wir auch weiter tun“, sagte Scholz nach einem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in London. Das seien vor allem Panzerabwehr- und Luftabwehrwaffen und Munition gewesen. „Und die Erfolge, die die ukrainische Armee erzielt hat bisher, zeigen ja, dass das besonders effektvolle Waffen sind, die wir geliefert haben.“ Er sei sich aber mit Johnson einig, dass man immer schauen müsse, „was kann wirksam eingesetzt werden. Die Fragen lassen sich nur sehr fachlich beantworten“.

17:17 Uhr – Finnland weist zwei russische Diplomaten aus

Finnland weist zwei Mitglieder des russischen Botschaftspersonals in Helsinki aus. Sie haben nun 14 Tage Zeit, das nordische EU-Land zu verlassen. Außerdem wurde einem Botschaftsmitarbeiter die Verlängerung seines Visums verweigert. Das beschlossen der finnische Präsident Sauli Niinistö und der außen- und sicherheitspolitische Ausschuss der finnischen Regierung, wie das Präsidentenbüro im Anschluss mitteilte. Am selben Tag war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei Niinistö zu Gast. Ähnliche Schritte zur Ausweisung von russischen Diplomaten hatten zuvor auch Deutschland und mehrere andere EU-Länder ergriffen.

16:37 Uhr – Von der Leyen besucht Butscha nach Bekanntwerden von Kriegsverbrechen

Als erste westliche Spitzenpolitikerin hat sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Bekanntwerden von Kriegsverbrechen im Kiewer Vorort Butscha ein Bild von der Lage gemacht. Die deutsche Politikerin sah sich dort am Freitag unter anderem 20 exhumierte Leichen aus einem Massengrab an und entzündete in einer Kirche Kerzen für die Opfer des Massakers.

16:28 Uhr – Russland weist 45 polnische Diplomaten aus

Als Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten aus Polen hat Moskau nun 45 Mitarbeiter polnischer Auslandsvertretungen zu „unerwünschten Personen“ erklärt. Betroffen seien Diplomaten in Polens Botschaft in Moskau sowie in den Generalkonsulaten in der Ostsee-Metropole St. Petersburg, in der Exklave Kaliningrad sowie in Irkutsk am Baikalsee, teilte das russische Außenministerium am Freitag mit.

15:46 Uhr – Experten aus Den Haag sollen Gräueltaten in Butscha untersuchen

Experten der Internationalen Kommission für vermisste Personen (ICMP) sollen die jüngsten Gräueltaten in der Ukraine untersuchen. Ein Team der Organisation werde voraussichtlich Anfang kommender Woche in die Ukraine reisen und dabei helfen, die Leichen im Kiewer Vorort Butscha zu identifizieren, sagte Generaldirektorin Kathryne Bomberger am Freitag der Nachrichtenagentur AP. Die Kommission war ursprünglich gegründet worden, um Tote und Vermisste der Balkankriege in den 1990er-Jahren zu identifizieren, unter anderem die Opfer des Völkermords von Srebrenica.

14:50 Uhr – Kanzler Scholz zu Antrittsbesuch in London eingetroffen

Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Freitag zu seinem Antrittsbesuch in Großbritannien in der Hauptstadt London eingetroffen. Die Gespräche mit dem britischen Premierminister Boris Johnson am Regierungssitz Downing Street 10 dürften vom russischen Krieg gegen die Ukraine bestimmt sein.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf dem Weg zu seinem Antrittsbesuch bei Premierminister Johnson in Großbritannien

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Es wurde erwartet, dass es zum einen um die Frage schärferer Sanktionen gegen Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin geht. Zum anderen dürften die immer drängenderen ukrainischen Forderungen nach Lieferung von schweren Waffen wie Panzern eine Rolle spielen. Am Abend wollte Scholz wieder nach Berlin zurückkehren.

14:00 Uhr – Slowakei überlässt der Ukraine ihr S-300 Flugabwehr-System

Die Slowakei überlässt der Ukraine ihr S-300 Luftabwehr-System. Die bereits in der früheren Sowjetunion entwickelten und stets modernisierten Raketen dienen der Bekämpfung von Kampfjets und Marschflugkörpern. Die Ukraine hat den Westen aufgerufen, ihr Flugabwehr-Systeme zu überlassen. Die von der Ukraine geforderte Flugverbotszone lehnt der Westen ab, da dies einem Kriegseintritt gleichkäme.

13:34 Uhr – Von der Leyen in Kiew angekommen

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kommen in Kiew an. Während der Zugreise von Brüssel bis in die ukrainische Hauptstadt sagt sie Reportern, ihre wichtigste Botschaft an den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei, dass es einen Weg für die Ukraine in die EU gebe. „Normalerweise dauert es Jahre, bis der EU-Rat den Antrag auf Mitgliedschaft annimmt, aber die Ukraine hat das in ein oder zwei Wochen geschafft“, sagt sie. „Unser Ziel ist es, den Antrag der Ukraine noch in diesem Sommer dem Rat vorzulegen.“

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13:14 Uhr – Kreml: Ende von Militäreinsatz in „absehbarer Zukunft“ möglich

Russland hält ein Ende der Kämpfe in der Ukraine nach eigenen Angaben bald für möglich. Der Militäreinsatz in dem Nachbarland könnte in „absehbarer Zeit“ enden, da die Ziele erreicht würden und sowohl das russische Militär als auch die russischen Friedensvermittler ihre Arbeit täten, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

Zum Beschluss der UN-Vollversammlung, die Mitgliedschaft Russlands im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen auszusetzen, sagt Peskow, die Regierung in Moskau habe Verständnis dafür, dass einige Länder unter Druck gesetzt worden seien, am Donnerstag für eine Suspendierung Russlands zu stimmen. Belege nannte er nicht.

12:25 Uhr – Ausbildungslager nahe Odessa nach Angaben Russlands zerstört

Russland hat nach eigenen Angaben ein Ausbildungslager für ausländische Söldner nahe der südukrainischen Hafenstadt Odessa zerstört. Hochpräzisionsraketen vom Typ Bastion hätten das Lager bei dem Dorf Krasnosilka nordöstlich von Odessa getroffen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

12:20 Uhr – Ausgewiesene russische Diplomaten verlassen Deutschland

Die russische Regierung hat die in Deutschland ausgewiesenen Diplomaten mit einer Sondermaschine aus Berlin abgeholt. „Wir haben ein starkes, auch durch die öffentliche Sicherheit begründetes Interesse, dass diese Menschen schnell und verifizierbar auch das Land verlassen“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes und bestätigte den Flug. Zuerst hatte der „Spiegel“ über die Maschine berichtet, die mit einer Sondergenehmigung gelandet sei.

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Eine russische Fahne weht auf der russischen Botschaft in Berlin. Hier arbeiten hierzulande die meisten Diplomaten Moskaus

Am Montag hatte die Bundesregierung die Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt. „Wir haben 40 Personen ausgewählt, die wir den russischen Nachrichtendiensten zurechnen“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

12:16 Uhr – Russland weist Verantwortung für Raketenangriff auf Bahnhof zurück

Russland weist Anschuldigungen zurück, der Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk mit vielen Toten und Verletzten sei von seinen Truppen ausgegangen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt der Nachrichtenagentur Ria zufolge, der bei dem Angriff eingesetzte Raketentyp werde nur von der ukrainischen Armee verwendet.

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11:56 Uhr – Moskau: 12.000 russische Pässe an Flüchtlinge aus Ukraine verteilt

Russland hat nach eigenen Angaben etwa 12.000 russische Pässe an Flüchtlinge aus der Ukraine ausgegeben. Insgesamt hätten mehr als 18.000 Menschen aus der Ukraine sowie den ostukrainischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk, die Russland als unabhängige Staaten anerkennt, die Staatsangehörigkeit beantragt, sagte Oleg Kadotschnikow vom Innenministerium in Moskau am Freitag der Agentur Tass zufolge. Die Zahlen stellen demnach den Stand vom 30. März dar.

Kiew wirft Moskau vor, Zivilisten nach Russland zu verschleppen. Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Bojtschenko, hatte Ende März gesagt, allein aus der umkämpften südostukrainischen Hafenstadt seien 20 000 bis 30 000 Menschen unter Zwang nach Russland gebracht worden. Ukrainischen Angaben zufolge werden die Menschen über ganz Russland verteilt.

11:40 Uhr – Russische Notenbank senkt Leitzins

Die russische Notenbank hat ihre Geldpolitik trotz der anhaltenden Sanktionen des Westens gelockert. Der Leitzins werde um 3,0 Prozentpunkte auf 17,0 Prozent reduziert, teilte die Zentralbank am Freitag in Moskau mit. Die Zinsentscheidung kam überraschend. Die Notenbank stellte weitere Zinssenkungen in Aussicht.

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Russische Rubel-Banknoten liegen auf einem Tisch.

Noch Ende Februar hatte sie den Zins drastisch um 10,5 Prozentpunkte auf 20 Prozent angehoben. Sie reagierte damit auf die Sanktionen des Westens, die nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine beschlossen wurden. Mit ihrer Zinserhöhung wollte die Notenbank damals der Abwertung der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken. Zuletzt hat sich der Rubel aber deutlich erholt. Er liegt nun aktuell wieder auf dem Niveau von vor dem Kriegsbeginn.

11:02 Uhr – Steinmeier für internationalen Strafprozess gegen Putin und Lawrow

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht sich für einen Prozess gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow vor dem Internationalen Strafgerichtshof aus. „Alle, die für diese Verbrechen Verantwortung tragen, werden sich rechtfertigen müssen“, sagt er dem „Spiegel“. Neben Soldaten und deren Befehlshabern gehörten dazu auch diejenigen, die politische Verantwortung trügen.

10:46 Uhr – Ukrainische Eisenbahn: Mindestens 30 Tote bei Angriff in Ostukraine

Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind nach offiziellen Angaben Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Es gebe 30 Tote und 100 Verletzte, sagte Eisenbahnchef Olexander Kamischyn. Zahlreiche Menschen sollen dort auf ihre Evakuierung gewartet haben.

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10:18 Uhr – Russisches Militär meldet Abschuss ukrainischer Hubschrauber

Russland hat nach eigenen Angaben die Angriffe auf die Ukraine in der Nacht zum Freitag verschärft. Die Luft- und Raketenstreitkräfte hätten 81 Militärobjekte beschossen, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Zum Vergleich: Am Donnerstag hatte das Militär den Beschuss von 29 Objekten gemeldet.

09:38 Uhr – Giffey sieht durch Grundsicherung keine Besserstellung von Ukraine-Flüchtlingen

Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine werden nach Angaben von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) mit der künftigen Grundsicherung nicht besser behandelt als andere Geflüchtete. „Hier muss man ganz klar sagen, dass es eine Gleichbehandlung gibt, denn die Kriegsgeflüchteten werden behandelt wie Asylbewerber, deren Status anerkannt worden ist“, sagte Giffey im ZDF-„Morgenmagazin“.

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„Hier geht es ja darum, dass die Ukrainer sich nicht mehr um Asyl bewerben, sondern ihr Status ist geklärt, das ist mit der europäischen Beschlusslage ganz klar geregelt worden. Sie haben ein Recht auf Aufenthalt und Arbeit.“

09:14 Uhr – Bundesregierung stellt Pläne für Unternehmenshilfen vor

Die Bundesregierung will noch am Freitag Details zu weiteren Unternehmenshilfen bekannt geben. Diese werde er am Mittag zusammen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck vorstellen, sagt Finanzminister Christian Lindner im Bundestag.

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Finanzminister Christian Lindner stellte im Bundestag das Maßnahmenpaket in Aussicht

08:54 Uhr – Russische Truppen ziehen sich im Osten der Ukraine zusammen

Der Gouverneur des Verwaltungsbezirks Luhansk erklärt, die Russen würden Truppen im Osten der Ukraine zusammenziehen. Bislang hätten sie die ukrainischen Verteidigungslinien dort aber nicht durchbrochen.

08:07 Uhr – Zehn Fluchtkorridore am Freitag geplant

Die Ukraine will auch am Freitag bis zu zehn Fluchtkorridore für Zivilisten in umkämpften Städten einrichten. Menschen, die aus der eingekesselten Hafenstadt Mariupol fliehen wollen, sind aufgefordert, ihre eigenen Fahrzeuge zu benutzen. In der Vergangenheit sind wiederholt Evakuierungen gescheitert, weil geplante Feuerpausen nicht eingehalten wurden.

07:53 Uhr – WHO: Mehr als 100 Angriffe auf Gesundheitswesen in der Ukraine

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat seit dem russischen Einmarsch mehr als 100 Angriffe auf das Gesundheitswesen in der Ukraine verzeichnet. Der „schreckliche Meilenstein“ sei am Donnerstag überschritten worden, teilte die Organisation mit. Dabei seien 73 Menschen getötet und 51 weitere verletzt worden.

Bei den 103 von der WHO zu dem Zeitpunkt verifizierten Attacken seien in 89 Fällen Einrichtungen des Gesundheitswesens angegriffen worden sowie 13 Mal Transporte, darunter auch Ambulanzen, hieß es weiter. „Angriffe auf das Gesundheitswesen sind ein Verstoß gegen internationales humanitäres Recht“, betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

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06:54 Uhr – Ukraine: Russische Hauptanstrengung auf Mariupol

Ukrainischen Angaben zufolge konzentrieren sich die russischen Truppen weiter auf die Eroberung der südlichen Hafenstadt Mariupol. Das teilte der ukrainische Generalstab auf Facebook in seinem morgendlichen Lagebericht mit. Die Militärexperten des US-Kriegsforschungsinstituts Institute for the Study of War (ISW) stellten in ihrer jüngsten Ukraine-Analyse fest, dass die russischen Streitkräfte „wahrscheinlich“ in den kommenden Tagen die Eroberung von Mariupol abschließen könnten.

Pro-Russische Truppen inspizieren Straßen der ukrainischen Hafenstadt Mariupol

Pro-Russische Truppen inspizieren Straßen der ukrainischen Hafenstadt Mariupol

Quelle: REUTERS

Das russische Staatsfernsehen hatte berichtet, das Zentrum der Großstadt am Asowschen Meer sei bereits eingenommen. In der Stadt seien aber noch 3000 ukrainische Kämpfer, hieß es. In dem ukrainischen Generalstabsbericht hieß es weiter, russische Truppen legten ein Hauptaugenmerk zudem auf eine Offensive rund um die von ihnen besetzte Stadt Isjum im Gebiet Charkiw im Osten des Landes. Dort hatte Moskau zuletzt nach Angaben aus Kiew Truppen konzentriert, um so in Richtung der Stadt Slowjansk im Donezker Gebiet vorzustoßen. Es gebe weiter russische Luftangriffe und Beschuss durch Raketenwerfer in mehreren Städten in den Gebieten Luhansk und Donezk.

06:02 Uhr – Ukraine: Keine russischen Truppen mehr in Region Sumy

In der nordostukrainischen Region Sumy befinden sich ukrainischen Angaben zufolge keine russischen Truppen mehr. Das Territorium des Gebiets Sumy sei frei von russischen Einheiten, teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, auf Facebook mit. Sollten die Menschen Explosionen hören, so sei dies, weil Rettungskräfte und Sprengstoffexperten von russischen Einheiten zurückgelassene Munition neutralisierten.

Schywyzkyj warnte die Menschen, dass die Region noch nicht sicher sei. Es gebe noch viele verminte und nicht auf Gefahren abgesuchte Gebiete. Die Menschen sollten nicht am Straßenrand fahren, keine Waldwege nutzen und sich keiner zerstörten Militärtechnik nähern. Früheren Angaben von Schywyzkyj zufolge hatten die russischen Truppen am Sonntag damit begonnen, sich aus der Region zurückzuziehen. Die Region gehörte neben den Gebieten Donezk, Luhansk, Charkiw und Kiew zu jenen, in denen russische Truppen seit Kriegsbeginn angriffen.

05:36 Uhr – Ukraine schickt der EU detaillierte Liste benötigter Güter für Agrarsektor

Die Ukraine hat der EU eine detaillierte Liste der benötigten Hilfe für ihren global wichtigen Agrarsektor geschickt. EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski sagte bei einem Treffen der EU-Agrarminister am Donnerstag, die ukrainischen Landwirte bräuchten unter anderem „Treibstoff, Saatgut, Düngemittel, Pestizide, Tierarzneimittel und landwirtschaftliche Maschinen“. Die Mitgliedsstaaten beauftragten die Kommission, die Lieferung der Hilfen zu koordinieren.

„Diese Hilfe muss ihnen sehr schnell, in den nächsten Wochen, rechtzeitig für die Aussaat von Mais und Sonnenblumen gebracht werden“, sagte Wojciechowski am Rande des Treffens in Luxemburg, bei dem auch der ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solsky zugeschaltet war. Der französische Minister Julien Denormandie berichtete, dass sich Kiew „bemüht, die landwirtschaftliche Produktion, wo immer möglich, aufrechtzuerhalten“. Auf „50 bis 70 Prozent des ukrainischen Bodens“ könne „heute gesät und morgen geerntet werden“.

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Demnach forderte Kiew die Europäer auf, bereits jetzt Lagerkapazitäten für die bevorstehende Ernte vorzubereiten und die logistischen Mittel bereitzustellen, um die Ernte aus der Ukraine herauszubringen. „Wenn es keine Fortschritte gibt, werden die ukrainischen Bauern ihr Leben auf den Feldern für Getreide riskieren, das nie auf die Agrarmärkte gelangen wird“, warnte Wojciechowski.

04:59 Uhr – Australien fliegt Bushmaster-Panzerfahrzeuge in die Ukraine

Australien hat 20 von der Ukraine angeforderte Bushmaster-Panzerfahrzeuge auf den Weg in das Krisenland gebracht. Die elf Tonnen schweren, vielseitig verwendbaren Truppentransporter, die Australien unter anderem in Afghanistan eingesetzt hatte, sollen ihre zehn Insassen vor Landminen und anderen Sprengkörpern schützen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in der vergangenen Woche bei einer Ansprache an das australische Parlament konkret um eine Lieferung von Bushmastern gebeten.

Am Freitagmorgen (Ortszeit) wurden die ersten olivgrün gestrichenen Fahrzeuge auf dem Militärflughafen Amberley in Queensland in Transportflugzeuge verladen. Jeder der in den 1990er Jahren in Australien entwickelten „Bushmaster Protected Mobility Vehicles“ kostet 2,45 Millionen australische Dollar (1,7 Millionen Euro).

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Auf die Seiten der Fahrzeuge wurde jeweils die blau-gelbe ukrainische Nationalflagge mit dem Schriftzug „United with Ukraine“ (Vereint mit der Ukraine) gemalt. Die Bushmaster seien ein „großer Gewinn“ für die Ukraine und sollten dazu beitragen, den Truppen Schutz zu bieten und die russischen Streitkräfte so schnell wie möglich zurückzudrängen, sagte Verteidigungsminister Peter Dutton dem Sender 9News.

04:22 Uhr – Von der Leyen nach Kiew aufgebrochen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist in der Nacht zu Freitag mit dem Zug von Südostpolen nach Kiew aufgebrochen. In der ukrainischen Hauptstadt will sie am Freitag unter anderem den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Die ehemalige Bundesverteidigungsministerin von der Leyen wird von einer Delegation begleitet, der auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger und mehrere EU-Parlamentarier angehören.

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Von der Leyen brach von der Kleinstadt Przemysl nur 13 Kilometer von der ukrainischen Grenze auf. Dort kommen immer noch jeden Tag Tausende Flüchtlinge in der Europäischen Union an, zu Hochzeiten waren es teils mehr als 100 000 pro Tag. Der Luftraum über der Ukraine ist wegen des Krieges gesperrt.

Von der Leyen ist die erste westliche Spitzenpolitikerin, die seit Bekanntwerden der Kriegsgräuel im Kiewer Vorort Butscha die Ukraine besucht. Mitte März waren schon die Regierungschefs Polens, Sloweniens und Tschechiens dort, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Vergangene Woche besuchte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola Kiew.

03:57 Uhr – WHO meldet mehr als hundert Angriffe auf Gesundheitsdienste

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat es in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs mehr als hundert Angriffe auf Gesundheitsdienste gegeben. „Bisher hat die WHO 103 Angriffe auf Gesundheitsdienste verifiziert, bei denen 73 Menschen getötet und 51 verletzt wurden, darunter Gesundheitspersonal und Patienten“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag. Seine Organisation forderte zudem humanitären Zugang zur seit Wochen von russischen Truppen belagerten ukrainischen Stadt Mariupol gefordert.

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„Wir sind empört über die anhaltenden Angriffe auf die Gesundheitsdienste“, fuhr der WHO-Chef fort und fügte hinzu, dass sie „eine Verletzung des humanitären Völkerrechts“ darstellten. Bei den meisten der Angriffe wurden stationäre Einrichtungen wie Krankenhäuser getroffen – andere richteten sich gegen Krankenwagen. Nach Angaben der WHO ist zudem geschätzt die Hälfte der Apotheken im Land geschlossen. Tausend Einrichtungen liegen demnach in der Nähe von „Konfliktgebieten“ oder Zonen unter „sich verändernder Kontrolle“.

03:40 Uhr – Japan will Kohle-Importe aus Russland reduzieren

Japan will im Einklang mit dem Westen weitere Sanktionen gegen Russland wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine ergreifen. Koichi Hagiuda, Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, sagte am Freitag nach einer Kabinettssitzung, man wolle Importe russischer Kohle „schrittweise reduzieren“ und darauf abzielen, Kohle-Einfuhren aus Russland letztlich ganz zu vermeiden. Ministerpräsident Fumio Kishida hatte zuvor unter Verweis auf Berichte über russische Gräueltaten weitere Sanktionen angekündigt. Kishida benutzte dabei erstmals das Wort Kriegsverbrechen. Man stehe bezüglich weiterer Sanktionen gegen Russland in enger Abstimmung mit den anderen G7-Partnern, sagte Kishida.

03:40 Uhr – US-Regierung geht gegen zwei russische Staatsunternehmen vor

Die US-Regierung hat wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine neue Sanktionen gegen zwei Staatsunternehmen aus Russland verhängt. Das US-Finanzministerium teilte am Donnerstagabend (Ortszeit) mit, betroffen sei das weltweit größte Diamanten-Förderunternehmen, Alrosa, sowie die United Shipbuilding Corporation (USC).

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USC entwickle und baue den Großteil der Kriegsschiffe der russischen Streitkräfte und liefere solche Schiffe auch an Kunden im Ausland. Etwaiger Besitz beider Staatsunternehmen in den USA werde eingefroren. Gegen Alrosa hatte die US-Regierung bereits nach Beginn des Ukraine-Krieges Sanktionen verhängt, diese wurden nun aber verschärft.

03:35 Uhr – Vor Winter auf Südhalbkugel: Argentinien kauft Gas aus Bolivien

Angesichts steigender Energiepreise wegen des Kriegs in der Ukraine hat sich Argentinien zusätzliche Gaslieferungen aus Bolivien gesichert. Vor Beginn des Winters auf der Südhalbkugel vereinbarten die Nachbarländer am Donnerstag die Lieferung von 14 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag zwischen Mai und September von Bolivien nach Argentinien. „Wir haben eine positive Einigung erzielt, die vor dem Hintergrund der internationalen Energiekrise für Vorhersehbarkeit und mehr Sicherheit sorgt“, sagte der argentinische Wirtschaftsminister Martín Guzmán.

03:12 Uhr – Kanada erhöht finanzielle Unterstützung für Ukraine

Kanada hat die finanzielle Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen Russland in Form von Krediten und Militärhilfe deutlich aufgestockt. Bei der Vorstellung des neuen Regierungshaushalts erklärte Finanzministerin Chrystia Freeland am Donnerstag, dass die Ukrainer „unseren Kampf kämpfen – einen Kampf für die Demokratie“. Deshalb sei es in Kanadas „dringendem nationalen Interesse, sicherzustellen, dass sie die Raketen und das Geld haben, die sie brauchen, um zu gewinnen“.

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Die Ministerin hat im Bundeshaushalt zusätzliche Kredite von einer Milliarde Kanadischen Dollar (730 Millionen Euro) und Militärhilfe in Höhe von 500 Millionen Kanadischen Dollar (365 Millionen Euro) vorgesehen. Die Kredite sollen dazu beitragen, die ukrainische Wirtschaft zu stabilisieren, was wiederum „die globale Finanzstabilität unterstützen würde, indem das Risiko eines ukrainischen Staatsbankrotts gemindert wird“, heißt es in dem Haushaltsdokument.

02:00 Uhr – Medien – Japan erwägt Einfuhrbeschränkungen für russische Kohle

Die japanische Regierung denkt offenbar über Importbeschränkungen für russische Kohle als Teil der Sanktionen gegen Russland nach. Dies berichtet die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press. Dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida zufolge will Japan bereits am Freitag weitere Sanktionen gegen Russland erlassen, nachdem es sich mit den G7-Verbündeten über weitere Strafmaßnahmen abgestimmt hat.

01:55 Uhr – Russische Hackergruppe aktiv

Offenbar hat eine russische Hackergruppe namens „Strontium“ die vor kurzem beobachteten Cyberangriffe auf ukrainische Einrichtungen verübt. Das berichtet das amerikanische Unternehmen Microsoft. Die Gruppe soll eng mit dem russischen Militärgeheimdienst verbundenen sein.

01:51 Uhr – Sowjetisches Ehrenmal in Berlin beschmiert

Auf das Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow sind mit roter Farbe Parolen gegen den Krieg in der Ukraine und gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprüht worden. Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte die Schmierereien am Donnerstagabend. Nähere Angaben machte er nicht. Wie „Der Tagesspiegel“ und die Zeitung „Neues Deutschland“ berichteten, wurden einige Teile der Gedenkstätte mit Parolen wie „Death to all Russians“ (Tod allen Russen), „Ukrainian Blood on Russian Hands“ (Ukrainisches Blut an russischen Händen) oder „Putin = Stalin“ besprüht.

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EDINBURGH, SCOTLAND - AUGUST 17: German writer, academic and public speaker Yascha Mounk attends a photocall during the annual Edinburgh International Book Festival at Charlotte Square Gardens on August 17, 2018 in Edinburgh, Scotland. (Photo by Roberto Ricciuti/Getty Images)

Die Schriftzüge seien umgehend von Einsatzkräften unkenntlich gemacht worden, sagte ein Polizeisprecher dem „Tagesspiegel“. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittle wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

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Unbekannte haben auf das sowjetische Ehrenmal im Berliner Bezirk Treptow mit roter Farbe antirussische Parolen gesprüht

Quelle: dpa/Wolfgang Kumm

Man sei „zutiefst empört über den eklatanten Vandalismusakt“, hieß es in einer Mitteilung der Russischen Botschaft in Berlin. Man betrachte dies als zynische Missachtung des Gedenkens an die Soldaten, die ihr Leben für die Befreiung der Welt und Europas vom Nationalsozialismus gegeben hätten, hieß es weiter. Die Botschaft habe eine Protestnote an das Auswärtige Amt mit der Forderung gerichtet, die Folgen des Vandalenanschlags zu beseitigen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen und umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern.

01:18 Uhr – Energieagentur gibt 60 Millionen Barrel Öl aus Notreserven frei

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur geben ihre Mitgliedsländer zusätzlich zu früheren Zusagen der USA 60 Millionen Barrel Öl aus ihren Notreserven frei. Damit soll den seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stark gestiegenene Energiepreisen entgegengewirkt werden.

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Wie die in Paris ansässige Organisation am Donnerstag mitteilte, belaufen sich die neuen Zusagen ihrer 31 Mitgliedsländer, zu denen auch die Vereinigten Staaten und ein Großteil Europas gehören, auf insgesamt 120 Millionen Barrel über sechs Monate. Das ist die größte Freigabe in der Geschichte der Gruppe. Die Hälfte davon wird aus den USA kommen, als Teil der größeren Freigabe aus der strategischen Erdölreserve, die Präsident Joe Biden vergangene Woche angekündigt hat.

Die IAE einigte sich am Freitag darauf, die Menge an Öl, die auf den Weltmarkt kommt, zu erhöhen. Diese Menge kommt zu den 62,7 Millionen Barrel hinzu, die die Mitglieder der IEA im vergangenen Monat freigaben.

00:00 Uhr -Wirtschaftsverband Fuels und Energie bereitet sich auf Ölembargo vor

Der Mineralölwirtschaftsverband „Fuels und Energie“ (EN2X) bereitet sich nach eigenen Angaben intensiv auf einen möglichen Einfuhrstopp von russischem Rohöl vor. „Auf jeden Fall werden zusätzliche Importe an Mineralölprodukten und mehr Inlandstransporte erforderlich“, sagt EN2X-Hauptgeschäftsführer Christian Küchen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Laut Küchen werden Raffinerien in Westdeutschland vor allem über Seehäfen mit Rohöl beliefert. „Hier ist der Ersatz russischen Rohöls aufwendig, aber mittelfristig möglich. Viele Lieferverträge laufen zum Jahresende aus, die Unternehmen sind vertraglich also noch teilweise gebunden“, so der Chef der Lobby-Organisation. „Für ostdeutsche Raffinerien, die per Pipeline aus Russland auf dem Landweg versorgt werden, ist der Aufwand größer. Hier suchen wir zusammen mit der Politik intensiv nach Lösungen“, ergänzt Küchen.

23:33 Uhr – Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland erhalten Grundsicherung

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erhalten künftig eine Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch. Das beschloss der Gipfel von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin. Der Bund erklärte sich zudem bereit, zwei Milliarden Euro für Kommunen und die Integration zur Verfügung zu stellen. „Die Einigung ist eine gute Grundlage, damit unser Land langfristig zusammenstehen kann“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach Abschluss der Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder am Abend in Berlin.

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Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey lobte den Beschluss. „Wir machen es besser, und wir machen es anders, und wir lernen aus der Vergangenheit“, sagte die SPD-Politikerin mit Blick auf die Flüchtlingskrise von 2015. Scholz erklärte, niemand könne sagen, wieviele Menschen am Ende aus der Ukraine kommen würden. Deutschland müsse aber auf alles vorbereitet sein. Bis Donnerstag registrierte die Bundespolizei insgesamt 316.453 Flüchtlinge aus der Ukraine und damit gut 3000 mehr als am Vortag. Die Zahl der neu ankommenden Menschen hatte zuletzt allerdings abgenommen.

23.38 Uhr – Biden begrüßt Suspendierung Russlands aus UN-Menschenrechtsrat

Der amerikanische Präsident Joe Biden hat die Abstimmung der Vereinten Nationen am Donnerstag über die Suspendierung Russlands aus dem Menschenrechtsrat der Organisation als „einen bedeutenden Schritt der internationalen Gemeinschaft“ bezeichnet. Dies sei ein weiterer Beweis dafür, „wie der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin Russland zu einem internationalen Paria gemacht hat.“

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat Russland aufgrund von Vorwürfen schrecklicher Rechtsverletzungen durch russische Soldaten in der Ukraine aus dem führenden Menschenrechtsgremium der Uno ausgeschlossen. Die Abstimmung am Donnerstag fiel mit 93 zu 24 Stimmen bei 58 Enthaltungen aus.

Die Vereinigten Staaten und die Ukraine haben die angeblichen Rechtsverletzungen Russlands als Kriegsverbrechen bezeichnet. In einer Erklärung sagte Biden, die Bilder aus der Stadt Butscha und anderen Gebieten der Ukraine, aus denen sich die russischen Truppen zurückziehen, seien entsetzlich und „ein Skandal für unsere gemeinsame Menschlichkeit“.

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