Ukraine-Liveticker: Berlin erklärt 40 russische Diplomaten zu „unerwünschten Personen“

Als Reaktion auf die Gräueltaten gegen Zivilisten in der ukrainischen Ortschaft Butscha weist die Bundesregierung 40 russische Diplomaten aus. Bei den Betroffenen sei „von einer Zugehörigkeit zu russischen Nachrichtendiensten auszugehen“, verlautete in Berlin. Sie hätten nun fünf Tage Zeit, Deutschland zu verlassen. Die Arbeit der betroffenen Botschaftsangehörigen sei „eine Bedrohung für diejenigen, die bei uns Schutz suchen“, erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). „Dies werden wir nicht weiter dulden.“

Die Bundesregierung habe entschieden, „eine erhebliche Zahl von Angehörigen der russischen Botschaft zu unerwünschten Personen zu erklären, die hier in Deutschland jeden Tag gegen unsere Freiheit, gegen den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gearbeitet haben“, erklärte Baerbock weiter. Dies sei dem russischen Botschafter am Nachmittag mitgeteilt worden.

„Die Bilder aus Butscha zeugen von einer unglaublichen Brutalität der russischen Führung und derer, die seiner Propaganda folgen, von einem Vernichtungswillen, der über alle Grenzen hinweggeht“, erklärte Baerbock. „Ähnliche Bilder müssen wir noch aus vielen anderen Orten befürchten, die russische Truppen in der Ukraine besetzt haben.“

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Weiter erklärte Baerbock: „Dieser Unmenschlichkeit müssen wir die Stärke unserer Freiheit und unserer Menschlichkeit entgegensetzen.“ Dabei müsse „klar sein, dass wir für unsere Freiheit einstehen und bereit sein müssen, sie zu verteidigen“. Auch Frankreich kündigte am Abend die Ausweisung von 35 Diplomaten an.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

23:05 Uhr – 18 Journalisten seit Kriegsbeginn getötet

Seit Beginn des Krieges sind laut der ukrainischen Regierung 18 Journalisten getötet worden. Jeder Fall und andere Verbrechen gegen Medienschaffende würden untersucht, erklärte das ukrainische Kultur- und Informationsministerium. Danach wurden 13 weitere Journalisten im Ukraine-Krieg verletzt sowie acht verschleppt oder gefangen genommen. Drei Medienschaffende würden vermisst. Gegen Journalisten aus elf Ländern, darunter der Ukraine, seien überdies mehrere Verbrechen verübt worden, hieß es weiter. Ins Detail ging das Ministerium nicht.

22:14 Uhr – Melnyk: „Weitere rote Linie überschritten“

Nach Ansicht des ukrainischen Botschafters in Berlin, Andrij Melnyk, wurde mit den Gräueltaten in Butscha „eine weitere rote Linie überschritten“. Nur die „große Keule“ werde Putin beeindrucken, sagt Melnyk in „RTL Direkt“. Es wäre „sehr enttäuschend“, wenn zu den von der Bundesregierung angekündigten neuen Sanktionen weiterhin kein Embargo auf Öl und Gas gehören würde. „Wir glauben, dass nur wenn man diese große Keule benutzt und den Importstopp für Energieträger aus Russland verhängt, nur dann kann man Putin zur Vernunft bringen, alles andere würde ihn nicht beeindrucken.“ Spätestens nach den Ereignissen von Butscha sei der Tag gekommen, anders zu agieren als vorher.

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21:32 Uhr – USA: Russland konzentriert sich auf Osten und Süden

Die US-Regierung rechnet mit einem veränderten Vorgehen der russischen Invasionstruppen in der Ukraine. Der russischen Führung sei klar geworden, dass der Westen an seiner Unterstützung der Ukraine festhalten werde, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan. Russland werde nach dem Abzug von Streitkräften aus der Gegend um Kiew seine Angriffe im Osten und Süden der Ukraine verstärken. Die US-Regierung rechne zudem mit weiteren Luft- und Raketenangriffen auf Kiew und Lwiw im Westen

20:35 Uhr – Russische Botschaft: Ausweisung wird Beziehungen „verschlechtern“

Die Ausweisung russischer Diplomaten wird die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland nach Ansicht der russischen Botschaft in Berlin weiter „verschlechtern“. Sie schrieb im Messengerdienst Telegram: „Die unbegründete Reduzierung des diplomatischen Personals der russischen Vertretungen in Deutschland wird den Raum für die Aufrechterhaltung des Dialogs zwischen unseren Ländern verengen, was zu einer weiteren Verschlechterung der deutsch-russischen Beziehungen führen wird.“

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19:22 Uhr – Menschenrechtsbeauftragte spricht von Kriegsverbrechen

Luise Amtsberg, Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, hat die Massaker in Butscha als „Kriegsverbrechen“ bezeichnet. „Die Bilder, die uns erreichen, und zeigen, wie die Menschen hingerichtet wurden, lassen daran keinen Zweifel“, sagte die Grünen-Politikerin im Fernsehsender „Phoenix“.

Für sie stehe fest, dass sich internationale Strafverfolger und Anklagebehörden mit den russischen Verbrechen befassen müssten. „Die Rolle der Menschenrechtsverletzungen ist sehr lang.“ Dazu zähle die Belagerung von Städten, der Versuch die Zivilgesellschaft auszuhungern und humanitäre Hilfe nicht durchzulassen. „Russland hält sich nicht an die Regeln, die auch im Krieg gelten“, meinte Amtsberg.

19:04 Uhr – Litauen weist russischen Botschafter aus

Litauen verweist den russischen Botschafter des Landes. Zugleich werde der litauische Botschafter aus Moskau zurückberufen, teilte die Regierung mit. Außerdem werde das russische Konsulat in Klaipeda, dem früheren Memel, geschlossen. Litauen habe seine Partner in EU und Nato über seinen Schritt informiert und sie aufgefordert, ein Gleiches zu tun.

18:22 Uhr – Justizminister ruft Flüchtlinge zu Hinweisen auf Kriegsverbrechen auf

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die aus der Ukraine geflüchteten Menschen aufgerufen, deutschen Ermittlern Hinweise auf Kriegsverbrechen zu geben. „Das können Handyaufnahmen oder Zeugenaussagen sein, die bei der Polizei eingereicht werden können und vom Generalbundesanwalt ausgewertet werden“, sagte Buschmann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das gelte auch für das mutmaßliche Massaker von Butscha. „Wenn sich Beweise sicherstellen und auswerten lassen, sollten wir alles daransetzen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, betonte der Minister.

18:06 Uhr – Biden fordert wegen Butscha „Kriegsverbrecherprozess“

US-Präsident Joe Biden hat nach den Gräueltaten gegen Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha einen „Kriegsverbrecherprozess“ gefordert und neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Biden bezeichnete den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Washington erneut als „Kriegsverbrecher“. Die Vorkommnisse in Butscha seien „Kriegsverbrechen“, die einen „Kriegsverbrecherprozess“ nach sich ziehen müssten.

US-Präsident Joe Biden bei seiner Ankunft in Fort McNair in Washington am Montag

US-Präsident Joe Biden bei seiner Ankunft in Fort McNair in Washington am Montag

Quelle: AFP/MANDEL NGAN

„Dieser Kerl ist brutal, und was in Butscha passiert, ist empörend, und jeder kann das sehen“, sagte Biden über Putin. „Er sollte zur Verantwortung gezogen werden.“ Für einen möglichen Kriegsverbrecherprozess müssten aber zunächst Informationen und „alle Details“ gesammelt werden.

18:00 Uhr – Pentagon: Großteil der russischen Truppen um Kiew abgezogen

Russlands Militär hat nach Einschätzung der US-Regierung etwa zwei Drittel seiner Truppen rund um Kiew abgezogen. Die übrigen Soldaten seien weiter vor der ukrainischen Hauptstadt in Stellung gebracht, sagte ein hoher Pentagon-Vertreter. Es sei offen, ob und wann diese ebenfalls Richtung Norden abziehen würden. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Truppen umgerüstet, mit Nachschub versorgt und vielleicht sogar mit zusätzlichen Kräften verstärkt werden, um dann in die Ukraine zurückgeschickt zu werden“, sagte der Regierungsvertreter weiter. Die US-Regierung vermutet, dass sie in den Donbass im Osten der Ukraine geschickt werden.

17:34 Uhr – Türkischer Präsident Erdogan telefoniert mit Scholz zum Ukraine-Krieg

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit Bundeskanzler Olaf Scholz zum Krieg in der Ukraine telefoniert. Erdogan habe Scholz gesagt, dass die Türkei ihre Bemühungen zur Beendigung des Krieges mit Entschlossenheit fortsetzen werde, teilte das Präsidialamt in Ankara auf Twitter mit.

Die Türkei unterhält gute Beziehungen zu Russland und der Ukraine und sieht sich als Vermittler. Erst vergangene Woche fand eine Verhandlungsrunde in Istanbul statt.

In dem Telefonat sei es zudem um die deutsch-türkischen Beziehungen gegangen, teilte das Präsidialamt weiter mit. Erdogan habe betont, dass eine Stärkung der Beziehungen und eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen wichtig sei. Scholz war Mitte März zu seinem Antrittsbesuch in Ankara.

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17:14 Uhr – Baerbock kündigt weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat angesichts der mutmaßlichen russischen Gräueltaten im ukrainischen Butscha weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Die Bundesregierung prüfe dabei auch eine Lieferung von Waffensystemen, „die wir bisher nicht geliefert haben“, sagte Baerbock in Berlin. Russland warf sie „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor. Deutschland werde die finanzielle Unterstützung für den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erhöhen.

„Wir werden unsere Unterstützung für die Verteidigung der Ukraine noch einmal verstärken“, betonte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem singapurischen Kollegen Vivian Balakrishnan im Auswärtigen Amt. „Butscha und Mariupol zeigen, dass es um Leben und Tod von Millionen von Menschen in der Ukraine geht.“ Geprüft werde neben der Lieferung bisher nicht bereitgestellter Waffensysteme auch, „ob technische Probleme, die bei der Lieferung und Nutzung“ deutscher Waffen aufgetreten seien, „nicht doch lösbar sind“.

17:03 Uhr – Mariupol nach Angaben von Bürgermeister zu 90 Prozent zerstört

Nach wochenlanger Belagerung durch russische Streitkräfte ist die ukrainische Hafenstadt Mariupol nach Angaben des Bürgermeisters fast vollständig zerstört. „Die traurige Nachricht ist, dass 90 Prozent der Infrastruktur in der Stadt zerstört sind und 40 Prozent nicht wiederhergestellt werden können“, sagte Wadym Boitschenko auf einer Pressekonferenz. Rund 130.000 Menschen seien nach wie vor in der Stadt eingeschlossen.

Vor Beginn des Krieges lebten rund 500.000 Menschen in der Stadt am Asowschen Meer. „Die russische Armee zerstört Mariupol auf brutale Weise“, sagte Boitschenko. „Die Bombardierungen hören nicht auf.“ Insbesondere Mehrfachraketenwerfer würden zum Einsatz kommen. Laut Boitschenko kommen die meisten Angriffe „vom Meer her“, wo russische Schiffe liegen würden.

16:34 Uhr- Steinmeier räumt erstmals Fehler in Russland-Politik ein

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat erstmals eigene Fehler und Irrtümer in der Politik gegenüber Russland eingeräumt. „Mein Festhalten an Nord Stream 2, das war eindeutig ein Fehler. Wir haben an Brücken festgehalten, an die Russland nicht mehr geglaubt hat und vor denen unsere Partner uns gewarnt haben“, sagte er in Berlin. Eine bittere Bilanz sei auch: „Wir sind gescheitert mit der Errichtung eines gemeinsamen europäischen Hauses, in das Russland einbezogen wird. Wir sind gescheitert mit dem Ansatz, Russland in eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur einzubinden.“

16:10 Uhr – Ukrainischer Verteidigungsminister droht mit Vergeltung für Butscha

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat der russischen Armee ein Massaker an Zivilisten in dem ukrainischen Ort Butscha vorgeworfen und mit Vergeltung gedroht. „So etwas Böses darf nicht ungestraft bleiben“, sagte er am Montag in Kiew. „Unsere Aufklärung identifiziert systematisch alle Eindringlinge und Mörder. Alle! Jeder wird zu seiner Zeit bekommen, was er ‚verdient‘ hat“, hieß es in der auf Facebook veröffentlichten Mitteilung.

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Die Bilder aus dem Kiewer Vorort mit Leichen auf den Straßen sorgen seit Sonntag international für Empörung. Resnikow machte die russischen Einheiten verantwortlich, die den Ort wochenlang besetzt gehalten hatten. Er verglich ihr Vorgehen mit dem der nationalsozialistischen Schutzstaffel (SS) in der Ukraine im Zweiten Weltkrieg. Er zog auch eine Parallele zum Bürgerkrieg in Jugoslawien: In Butscha seien mehr Menschen getötet worden als in Vukovar. 1991 waren in der kroatischen Stadt Vukovar mehr als 350 Zivilisten und Kriegsgefangene von serbischen Kräften und der jugoslawischen Armee ermordet worden.

In Butscha seien bislang etwa 340 Leichen gefunden worden, berichtete die „Ukrajinska Prawda“ unter Berufung auf örtliche Bestattungsunternehmen. Russland streitet Gräueltaten gegen die dortige Zivilbevölkerung ab und spricht von ukrainischen Fälschungen. Der Verteidigungsminister lobte Generalstabschef Walerij Saluschnyj und alle Offiziere und Soldaten, die dazu beigetragen hätten, den Gegner aus dem Umland von Kiew zu vertreiben. In den östlichen Gebieten Charkiw, Luhansk und Donezk werde weiter heftig gekämpft.

16:09 Uhr- Selenskyj besucht zerstörte Stadt Butscha – und spricht von „Genozid“

Nach Bekanntwerden eines Massakers an Zivilisten ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die zerstörte Stadt Butscha gereist. In Butscha seien Kriegsverbrechen begangen worden, sagte Selenskyj vor Journalisten in der kleinen Stadt rund 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew. „Die Welt wird das als Genozid anerkennen.“ Selenskyj trat in dunkelgrünem Pullover und einer Militärweste in Tarnmuster auf und machte sich in Begleitung von bewaffneten Sicherheitskräften ein Bild von den Zerstörungen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte am Montag Butscha in der Nähe von Kiew

Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchte am Montag Butscha in der Nähe von Kiew

Quelle: AFP/RONALDO SCHEMIDT

Die Frage eines Reporters, ob es nun immer noch möglich sei, mit Russland über Frieden zu verhandeln, bejahte der ukrainische Staatschef: „Die Ukraine muss Frieden bekommen“, sagte er. Zugleich betonte er, ein baldiger Verhandlungserfolg sei in Russlands Interesse: „Je länger die Russische Föderation den Gesprächsprozess verzögert, desto schlimmer wird es für sie.“

15:59 Uhr – EU-Kommissionsvize schließt Energie-Embargo nicht aus

Die EU-Kommission schließt ein Embargo für russische Energie-Importe nach Angaben ihres Vizepräsidenten Valdis Dombrovskis nicht aus. „Was die Europäische Kommission betrifft, ist nichts vom Tisch“, sagte Dombrovskis am Rande eines Treffens der Eurogruppe. Die Kommission arbeite bereits am nächsten Sanktionspaket und er hoffe, dass sich die Mitgliedstaaten auf ehrgeizige nächste Schritte bei Sanktionen einigen könnten, sagte der lettische Politiker. „Es ist klar, dass wir als Europäische Union mehr machen müssen, um diesen Krieg und diese Gräueltaten zu stoppen.“

15:31 Uhr – Lindner: Gas-Embargo würde uns mehr schaden als Putin

Bundesfinanzminister Christian Lindner lehnt einen Einfuhrstopp für russisches Gas weiter ab. Die russischen Gas-Importe seien kurzfristig nicht ersetzbar, sagte der FDP-Chef vor Beratungen der Finanzminister der Euro-Staaten in Luxemburg. Ein sofortiger Verzicht träfe nach seinen Worten Deutschland stärker als den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Wir wollen schnellstmöglich unabhängig werden von Energie-Importen aus Russland. Wir müssen schärfere Sanktionen vorsehen“, sagte Lindner. „Aber Gas ist kurzfristig nicht substituierbar. Wir würden uns mehr schaden als ihm.“

15:17 Uhr – Selenskyj: Fortsetzung von Gesprächen nach Butscha schwieriger

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht nach den Vorkommnissen in Butscha die Fortsetzung der Friedensverhandlungen mit Russland erschwert. Es sei „schwierig“, die Gespräche jetzt weiterzuführen, sagt Selenskyj bei einem Besuch in Butscha nordwestlich von Kiew.

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14:56 Uhr – Ukraine: Womöglich Verstöße gegen Genfer Konventionen

Freigelassene ukrainische Kriegsgefangene berichten der ukrainischen Ombudsfrau Ljudmyla Denisowa zufolge von möglichen russischen Verstößen gegen die Genfer Konventionen. Einige ehemalige Gefangene hätten erzählt, sie hätten kein Essen erhalten, seien in Kellern festgehalten worden und hätten ihre Uniformen ausziehen müssen. Eine Stellungnahme der russischen Regierung liegt nicht vor.

14:13 Uhr – Arbeitsagentur-Chef sieht Ukraine-Flüchtlinge als Bereicherung für den Arbeitsmarkt

Flüchtlinge aus der Ukraine sind nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, eine Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt. „Das Qualifikationsniveau der ukrainischen Bevölkerung ist im internationalen Vergleich hoch“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“. Es sei davon auszugehen, dass etwa jeder zweite Geflüchtete über eine akademische Ausbildung verfügt, entweder wissenschaftlich ausgebildet ist oder einen Fachschulabschluss besitzt, der in etwa der dualen Ausbildung in Deutschland entspricht.

„Bei der hohen Fachkräftenachfrage und dem großen Mangel an Arbeitskräften in Deutschland sind wir über jeden dankbar“, sagte Scheele weiter. In der vorigen Flüchtlingskrise von 2014/2015 sei das Hauptanliegen gewesen, Menschen rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren: „Diesmal möchten wir die Menschen möglichst ausbildungsadäquat beraten und in Arbeit bringen, die ihrer Ausbildung entspricht.“

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13:27 Uhr – Gouverneur: Keine russischen Truppen mehr in Region Sumy

In der Region Sumy im Norden der Ukraine sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs keine Städte oder Dörfer mehr in der Hand russischer Truppen. Die russischen Soldaten hätten sich weitgehend zurückgezogen und im großen Stil Ausrüstung zurückgelassen, sagt Dmytro Schywyzki im ukrainischen Fernsehen. Die eigenen Truppen versuchten, auch die verbliebenen russischen Einheiten zu vertreiben.

13:23 Uhr – EU billigt Millionenhilfe für Moldau vor Berliner Hilfskonferenz

Vor der Berliner Hilfskonferenz für Moldau hat die Europäische Union eine Finanzspritze in Höhe von 150 Millionen Euro für die frühere Sowjetrepublik gebilligt. Damit solle die „Widerstandsfähigkeit“ von Moldau als Nachbarland der Ukraine gestärkt werden, erklärte der Rat als Vertretung der Mitgliedstaaten am Montag in Brüssel. Die EU will nach eigenen Angaben zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Landes beitragen und Reformen unterstützen.

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12:53 Uhr – Spanien will Russland wegen Kriegsverbrechen vor Gericht bringen

Nach Ansicht des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez kommen die mutmaßlichen Gräueltaten russischer Truppen gegen Zivilisten in der Ukraine möglicherweise einem Völkermord gleich und sollten vor einem internationalen Gericht verhandelt werden. „Ich hoffe, dass alles getan werden kann, damit die Hintermänner dieser Kriegsverbrechen nicht ungestraft bleiben“, sagte Sanchez auf einem Wirtschaftsforum in Madrid. Die Verantwortlichen müssten vor den Internationalen Strafgerichtshof gebracht werden, forderte der Regierungschef. Er sei empört über „den Horror dieser Todesfälle, die wir in den letzten Tagen gesehen haben“.

12:37 Uhr – Moskau weist Verantwortung für Tötung von Zivilisten in Butscha „kategorisch zurück“

Russland hat jegliche Verantwortung für die Tötung von Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha bestritten. „Wir weisen alle Anschuldigungen kategorisch zurück“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Die von der Ukraine als Beweise für ein Massaker während der russischen Besatzung des Ortes präsentierten Aufnahmen seien gefälscht worden.

Experten des russischen Verteidigungsministeriums hätten Anzeichen für „Videofälschungen“ und „Fakes“ entdeckt, sagte Peskow. „Nach dem zu urteilen, was wir gesehen haben, kann man diesen Videobildern nicht trauen.“

12:27 Uhr – Bundesregierung warnt vor russischer „Desinformationskampagne“

Die Bundesregierung hat in Deutschland lebende Menschen mit russischen Wurzeln aufgefordert, sich vernünftig über den Krieg in der Ukraine zu informieren. „Die Bundesregierung bittet die russischsprachigen Menschen in Deutschland, sich umfassend in den verschiedenen nationalen und internationalen Medien zu informieren“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner, in Berlin. „Niemand sollte der Desinformationskampagne der russischen Staatsmedien mit ihren zynischen und verharmlosenden Darstellungen Glauben schenken“, fügte er hinzu.

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12:21 Uhr – Russland verurteilt Polens Offenheit für Stationierung von US-Atomwaffen

Die russische Regierung verurteilt eine Erklärung des Chefs der polnischen Regierungspartei PiS, wonach sein Land einer Stationierung von US-Atomwaffen auf polnischem Staatsgebiet grundsätzlich zustimmen würde. Ein solcher Schritt würde nur die Spannungen erhöhen, erklärt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski hatte am Wochenende gesagt, Polen sei offen für eine Stationierung von Atomwaffen, aber ein solches Vorgehen werde gegenwärtig nicht diskutiert.

11:51 Uhr – Umfrage: 84 Prozent Geflüchteter aus Ukraine sind Frauen

Von den bislang aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Menschen sind 84 Prozent Frauen, wie aus einer Umfrage des Bundesinnenministeriums hervorgeht. 58 Prozent sind demnach zusammen mit ihren Kindern vor der russischen Invasion geflohen. 17 Prozent der bislang von der Bundespolizei registrierten 306.836 Geflüchteten seien alleine gekommen, dies seien überwiegend ältere Menschen. Das Durchschnittsalter der Geflüchteten liegt der Umfrage zufolge bei 38,2 Jahren. Der geringe Männeranteil liegt allerdings auch darin begründet, dass ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren aus Wehrpflichtgründen das Land nicht verlassen dürfen.

11:25 Uhr – Henkel hält an Russland-Geschäft mit Einschränkungen fest

Der Konsumgüterkonzern Henkel hält trotz des anhaltenden Krieges und der möglichen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung in der Ukraine an seinem Russland-Geschäft fest. Henkel werde die „Geschäfte in Russland mit Einschränkungen zunächst fortführen“, betonte die Aufsichtsratsvorsitzende Simone Bagel-Trah vor den Aktionären. „Das wird in der Öffentlichkeit zum Teil sehr kritisch gesehen. Daher ist es mir wichtig zu betonen, dass wir alle geltenden Sanktionen in vollem Umfang anwenden.“ Vor rund einem Monat seien bereits alle Investitionen sowie Werbe- und Sponsoringmaßnahmen gestoppt worden.

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10:50 Uhr – Grünen-Chef kritisiert Lambrecht wegen ausbleibender Waffenlieferungen an Ukraine

Grünen-Chef Omid Nouripour hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) wegen der seiner Meinung nach unzureichenden Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert. Es sei „sehr unzufriedenstellend“, wenn nach Wochen des Krieges noch keine Synchronisation zwischen den Bedürfnissen der Ukraine und den deutschen Lieferungen stattgefunden habe, sagte Nouripour im ZDF-„Morgenmagazin“.

Es könne nicht sein, dass etwa von der Ukraine angefragte Schützenpanzer vom Typ Marder in Deutschland einfach ungenutzt rumstehen und nicht geliefert werden. „Da müssen wir zusammen besser werden“, sagte Nouripour. Deutschland werde „natürlich“ weitere Waffen an die Ukraine liefern müssen, da gehe es jetzt um die Frage, was vorhanden sei und in welcher Geschwindigkeit geliefert werden könne.

10:44 Uhr – Polen verlangt internationale Untersuchung zu „Völkermord“ in der Ukraine

Nach den Berichten über mutmaßliche Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha hat Polen internationale Ermittlungen gefordert. „Wir schlagen eine internationale Kommission vor, um dieses Verbrechen des Völkermords zu untersuchen“, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Montag in Warschau. „Diese blutigen Massaker, die von Russen, von russischen Soldaten begangen wurden, müssen beim Namen genannt werden. Es ist ein Völkermord und er muss geahndet werden.“

Auch Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez sagte am Montag mit Blick auf die Leichenfunde in Butscha, er sehe Anzeichen für einen möglichen „Völkermord“ in der Ukraine. „Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass diejenigen, die diese Kriegsverbrechen begangen haben, nicht ungestraft bleiben“, sagte er. Der Internationale Strafgerichtshof müsse sich mit diesen „mutmaßlichen Fällen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und, warum sollte man es nicht auch sagen, Völkermord“ befassen.

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10:44 Uhr – Bundesregierung lehnt Energie-Lieferstopp aus Russland weiter ab

Die Bundesregierung lehnt einen Stopp russischer Energielieferungen weiterhin ab. Ein sofortiges Embargo mit einem Stopp von Gaslieferungen würde die deutsche Wirtschaft deutlich mehr schädigen als dies Putins Wirtschaft schade, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Oliver Krischer (Grüne), am Montag bei einem Online-Pressetermin der nordrhein-westfälischen Grünen.

„Aber wir werden nach den Bildern des Wochenendes noch mal überprüfen, wie wir schneller mit weiteren Maßnahmen unsere Abhängigkeit reduzieren können und dadurch, dass wir es Putin nicht mehr abkaufen, quasi ein Embargo de facto durch Nichtkauf und Nichtverbrauch mit konkreten Einspar- und Ersatz- und Diversifizierungsmaßnahmen voranbringen.“ Es werde im Moment diskutiert, „welche Maßnahmen wir da noch gemeinsam auch europäisch ergreifen“, um am Ende auch Putin dazu zu zwingen oder einen entscheidenden Beitrag zu leisten, „dass er von seinem Tun ablässt“, so Krischer weiter.

10:35 Uhr – Ukrainische Behörden melden Angriffe auf Charkiw und Mykolajiw

Die ukrainischen Behörden haben weitere zivile Todesopfer durch russische Angriffe gemeldet. Ein Raketenangriff auf die Charkiw, die zweitgrößte Stadt des Landes, kostete am Sonntagabend mindestens sieben Menschen das Leben, wie das Büro der örtlichen Staatsanwaltschaft mitteilte. 34 Menschen wurden verletzt. Zehn Gebäude wurden den Angaben zufolge zerstört.

In der Hafenstadt Mykolajiw am Schwarzen Meer kam mindestens ein Mensch ums Leben und 14 weitere wurden verletzt, als russische Granaten einschlugen. Das sagte Gouverneur Vitali Kim. Die Behörden meldeten zudem weitere russische Angriffe auf die Stadt am Montagmorgen. Über mögliche Opfer wurde nichts bekannt.

10:35 Uhr – Kälte in Europa: Russlands Gaslieferungen durch Ukraine konstant hoch

Weder die zunehmende Eskalation im Ukraine-Krieg noch die Umstellung der Gas-Zahlungen auf Rubel haben die Transitlieferungen russischen Gases durch die Ukraine bislang beeinträchtigt. Nachdem am Sonntag 108,4 Millionen Kubikmeter durch das Leitungssystem gepumpt wurden, sind für diesen Montag 108,3 Millionen Kubikmeter bestellt, teilte der Energieriese Gazprom laut Agentur Interfax mit. Beide Parameter entsprechen fast der vertraglich möglichen Tageshöchstmenge.

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Die hohen Liefermengen sind teilweise auch durch den Wetterumschwung in Europa begründet. Nach einem Kälteeinbruch liegen die Werte in vielen Ländern deutlich unter den Durchschnittstemperaturen vergangener Jahre zu diesem Zeitpunkt. Damit besteht eine erhöhte Nachfrage nach Gas als Brennstoff. Ungeachtet des russischen Kriegs gegen die Ukraine läuft der Gastransit durch das Nachbarland, das daraus wichtige Durchleitungsgebühren bezieht, seit dem 24. Februar in hohem Umfang weiter.

10:32 Uhr – Bundespolizei zählt mehr als 3300 Ukraine-Flüchtlinge

Die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland steigt weiter. Wie das Bundesinnenministerium am Montag mitteilte, erfasste die Bundespolizei seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar insgesamt 306.836 Kriegsflüchtlinge – überwiegend Frauen, Kinder und alte Menschen. Binnen 24 Stunden kamen 3362 Neuankömmlinge hinzu.

Es ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der Flüchtlinge höher liegt, da es an den Grenzen keine festen Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass 90 Tage lang ohne Visum in der EU aufhalten dürfen. Die meisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind im Nachbarland Polen.

Löwa aus der Ukraine vor einer gespendeten Spielzeugkiste im niedersächsischen Nörten-Hardenberg

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Quelle: dpa/Swen Pförtner

10:27 Uhr – Tschechische Soldaten stärken Nato-Ostflanke in Slowakei

Rund 250 tschechische Soldaten haben sich auf den Weg in die Slowakei gemacht, um dort die Nato-Ostflanke zu stärken. Damit wolle man die gemeinsame Entschlossenheit zur Verteidigung des Nato-Territoriums unter Beweis stellen, sagte der Leiter des Kontingents, Oberst Tomas Unzeitig. Bis zu 400 weitere Soldaten aus Tschechien sollen bis Ende Juni folgen.

An der multinationalen Nato-Kampfgruppe unter tschechischer Führung sind neben der Slowakei auch Deutschland, die Niederlande, Polen, Slowenien und die USA beteiligt. Die Slowakei grenzt im Osten über knapp 100 Kilometer an die Ukraine, die vor mehr als einem Monat von Russland angegriffen wurde.

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10:25 Uhr – Britische Geheimdienste: Russland verstärkt Truppen in der Ostukraine

Russland verstärkt nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums seine Kräfte in der Ostukraine. Dies gelte für Soldaten und Söldner gleichermaßen, teilte das Ministerium am Montag in London unter Berufung auf die Geheimdienste mit. Die russischen Streitkräfte konsolidierten und reorganisierten sich weiter, während sie ihre Offensive in der Donbass-Region neu ausrichteten.

Russische Truppen würden ebenso in das Gebiet verlegt, wie Söldnern der privaten Gruppe Wagner, erklärte das Ministerium. Russland versuche immer noch, die Hafenstadt Mariupol im Süden des Landes einzunehmen, in der seit Wochen heftige Kämpfe toben. Die Stadt sei weiterhin Gegenstand intensiver, wahlloser Angriffe, aber die ukrainischen Streitkräfte leisteten hartnäckigen Widerstand und behielten die Kontrolle über die zentralen Bereiche.

10:21 Uhr – Arbeitsagentur-Chef: Ukraine-Flüchtlinge vielfach hoch qualifiziert

Flüchtlinge aus der Ukraine sind nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, eine Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt. „Das Qualifikationsniveau der ukrainischen Bevölkerung ist im internationalen Vergleich hoch“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“. Es sei davon auszugehen, dass etwa jeder zweite Geflüchtete über eine akademische Ausbildung verfügt, entweder wissenschaftlich ausgebildet ist oder einen Fachschulabschluss besitzt, der in etwa der dualen Ausbildung in Deutschland entspricht.

„Bei der hohen Fachkräftenachfrage und dem großen Mangel an Arbeitskräften in Deutschland sind wir über jeden dankbar“, sagte Scheele weiter. In der vorigen Flüchtlingskrise von 2014/2015 sei das Hauptanliegen gewesen, Menschen rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren: „Diesmal möchten wir die Menschen möglichst ausbildungsadäquat beraten und in Arbeit bringen, die ihrer Ausbildung entspricht.“

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10:18 Uhr – Russland will wegen Butscha gegen Ukraine ermitteln

Russland legt nach den Manipulationsvorwürfen gegen die Ukraine im Bezug auf Bilder getöteter Zivilisten in Butscha bei Kiew nach. Der russische Chefermittler Alexander Bastrykin kündigt offizielle Ermittlungen zu den Vorgängen an, die er als „Provokation“ der Ukraine bezeichnet. Die Ermittlungen sollten auf der Grundlage eingeleitet werden, dass die Ukraine „absichtlich falsche Informationen“ über die russischen Streitkräfte in Butscha verbreitet habe.

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Quelle: dpa/Matthew Hatcher

10:13 Uhr – Faeser will Ukraine-Flüchtlinge besserstellen

Die Bundesregierung will Flüchtlinge aus der Ukraine mit mehr Geld und besserer Versorgung unterstützen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will beim Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag durchsetzen, dass die Grundleistungen für die Geflohenen auf Hartz-IV-Niveau angehoben werden, wie sie der „Bild“ vom Montag sagte. „Viele der erwachsenen Geflüchteten sind gut qualifiziert, sie wollen sofort arbeiten“, sagte Faeser. „Für sie sind die Jobcenter bessere Ansprechpartner als die Sozialämter.“

Die Lasten müssten nun zwischen Bund, Ländern und Kommunen gerecht verteilt werden. „Wir wollen Geflüchtete aus der Ukraine keinesfalls schlechter behandeln als Menschen, die in Deutschland ein Asylrecht erhalten haben“, sagte Faeser.

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Quelle: dpa/Moritz Frankenberg

09:53 Uhr – Polen wirft Deutschland Behinderung von Sanktionen vor

Polen wirft der Bundesregierung vor, maßgeblich härteren Sanktionen gegen Russland im Weg zu stehen. Deutschland sei der Haupthinderungsgrund für schärfere Maßnahmen, sagt der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki vor Journalisten. Für Ungarn gelte das nicht, das Land sei für Sanktionen. Morawiecki äußerte sich mit Blick auf den Wahlsieg des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban, dem mangelnde Härte gegenüber Russlands angesichts der Invasion in der Ukraine vorgeworfen worden war.

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FILE PHOTO: U.S. President Biden visits Poland

09:37 Uhr – Junge Liberale fordern „schnellstmögliches Energie-Embargo“

Die FDP-Jugendorganisation Junge Liberale (Julis) hat die Bundesregierung aufgerufen, nach den Gräueltaten in Butscha ein „schnellstmögliches Energie-Embargo“ gegen Russland zu verhängen. Deutschland habe die Verantwortung, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um das russische Regime umgehend an der Weiterführung dieses Krieges zu hindern, forderte die Juli-Bundesvorsitzende Franziska Brandmann am Montag.

„Die deutsche Bundesregierung hat nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erklärt, es könne mit Russland nun kein Business as usual mehr geben. In Anbetracht der Massaker an Zivilisten, die in Butscha, Hostomel und Irpin verübt wurden, müssen auf diese Worte nun deutlichste Taten folgen“, forderte Brandmann.

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09:14 Uhr – Polens Grenzschutz zählt rund 2,48 Millionen Ukraine-Flüchtlinge

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich rund 2,48 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Montag auf Twitter mit. Allein am Sonntag waren es demnach rund 22 300 Menschen. Dies sei ein Rückgang um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vortag gewesen. Aus Polen in Richtung Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar rund 457 000 Menschen die Grenze überquert. Bei diesen Reisenden handelt es sich nach früheren Angaben des Grenzschutzes zum überwiegenden Teil um ukrainische Staatsbürger, die in ihr Heimatland zurückkehren. Viele Männer, aber auch Frauen, wollen sich dort den ukrainischen Truppen anschließen und gegen die russischen Truppen kämpfen. Andere kehren zurück, um sich um Kinder oder hilfsbedürftige Angehörige zu kümmern.

Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine – flächenmäßig das größte Land in Europa – hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.

Flüchtlinge am polnisch-ukrainischen Grenzübergang in Medyka

Flüchtlinge am polnisch-ukrainischen Grenzübergang in Medyka

Quelle: dpa/Sergei Grits

09:04 Uhr – Ukraine will Gräueltaten international untersuchen lassen

Die Ukraine will mutmaßliche Gräueltaten russischer Soldaten an der Zivilbevölkerung mithilfe internationaler Ermittler untersuchen lassen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Welt habe schon viele Kriegsverbrechen gesehen. „Die Zeit ist gekommen, die von den russischen Truppen begangenen Kriegsverbrechen zum letzten Übel dieser Art auf der Erde zu machen“, erklärte der Präsident.

Selenskyj kündigte an, es werde ein spezieller Justizmechanismus geschaffen, um die russischen Gräueltaten unter Beteiligung internationaler Staatsanwälte und Richter zu untersuchen. Die ukrainischen Behörden haben mitgeteilt, dass nach dem Rückzug der russischen Truppen in der vergangenen Woche in Gebieten außerhalb der ukrainischen Hauptstadt die Leichen von mindestens 410 Zivilisten gefunden worden seien – viele mit gefesselten Händen, Schusswunden aus nächster Nähe und Anzeichen von Folter. International wurden die Taten verurteilt und härtere Sanktionen gegen Moskau gefordert.

09:02 Uhr – Macron fordert neue Sanktionen gegen Russland

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht sich angesichts der Bilder aus Butscha für neue Sanktionen aus. Es gebe sehr klare Hinweise auf Kriegsverbrechen in der Ukraine, für die die russische Armee verantwortlich zu sein scheine, sagt Macron dem Radiosender France Inter.

Die Ukraine macht Russland für den Tod von zahlreichen Zivilisten in der Stadt Butscha bei Kiew verantwortlich. Die Regierung in Moskau weist die Vorwürfe zurück und beschuldigt ihrerseits der Ukraine, die USA und die Nato der Manipulation und Provokation.

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08:41 Uhr – Anfeindungen gegenüber Russen und Ukrainern in Deutschland nehmen zu

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sehen sich auch in Deutschland immer mehr Menschen aus beiden Staaten Anfeindungen ausgesetzt. Seit Kriegsbeginn Ende Februar verzeichneten die Behörden 308 antirussische Straftaten, darunter 15 Gewalttaten.

Diese Zahlen nannte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Aber auch Ukrainer werden immer häufiger angegriffen, heißt es weiter: 109 antiukrainische Straftaten wurden registriert, davon 13 Gewalttaten.

Die Bandbreite der Taten reiche vornehmlich von Sachbeschädigungen über Beleidigungen und Bedrohungen bis hin zu Körperverletzungen. Vergleichszahlen gibt es nicht, da diese Straftaten erst in der besonderen Situation seit Kriegsbeginn erfasst werden.

08:21 Uhr – Russland wirft USA mit Blick auf Butscha Manipulation vor

Russland wirft den USA und der Nato im Zusammenhang mit den Bildern von Toten im ukrainischen Butscha Manipulation vor. Die unmittelbar auf die Veröffentlichung erfolgten Erklärungen des Westens deuteten darauf hin, dass „die Nachricht bestellt“ worden sei, sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Damit solle der Ruf Russlands geschädigt werden. „Wer steckt hinter der Provokation? Natürlich die USA und die Nato“, sagt Sacharowa in einem am späten Sonntagabend ausgestrahlten Fernsehinterview.

Aktuelle Lage in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

07:50 Uhr – Schwesig: Beziehungen zu Russland unter Putin schwer vorstellbar

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat mit Blick auf die Gas-Pipeline Nord Stream 2 persönliche Fehler eingeräumt und sieht auch nach einem Ende des Ukraine-Kriegs kaum Spielraum für Beziehungen zu Russland unter Präsident Wladimir Putin. Nord Stream 2 sei eine Entscheidung auf Bundesebene gewesen, durch die Röhre sei kein Gas geflossen und damit auch kein Geld verdient worden, sagt die SPD-Politikerin im ZDF. „Da hat Putin jetzt viel Geld in der Ostsee versenkt. Dennoch war das Festhalten an Nord Stream mit dem Blick von heute ein Fehler, den auch wir in Mecklenburg-Vorpommern gemacht haben, den auch ich gemacht habe.“

Auf die Frage, wie Beziehungen zu Russland nach einem Ende des Krieges aussehen könnten, sagt Schwesig, dass diese unter einer Regierung Putins kaum vorstellbar seien.

07:23 Uhr – Ukrainische Hafenstadt Odessa meldet weiteren Raketenangriff

Russische Truppen haben die südukrainische Hafenstadt Odessa nach Angaben der Regionalverwaltung in der Nacht zum Montag erneut mit Raketen angegriffen. Dies teilte die Behörde auf Facebook mit. Einzelheiten sollten später bekannt gegeben werden. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Die Millionenstadt am Schwarzen Meer war bereits am Wochenende mit Raketen angegriffen worden. Aus dem Verteidigungsministerium in Moskau hieß es dazu, von Schiffen und Flugzeugen aus seien eine Ölraffinerie und drei Treibstofflager in der Nähe der Stadt beschossen worden.

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06:39 Uhr – Verheugen: Ukraine erfüllt keine einzige EU-Beitrittsvoraussetzung

Der frühere EU-Kommissar und Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen sieht die Ukraine auf absehbare Zeit nicht in der EU. „Diese Diskussion ist ein Zeichen großer Hilflosigkeit. Man möchte gerne etwas tun und stellt deshalb etwas in Aussicht, was keine reale Grundlage hat“, sagte der SPD-Politiker gegenüber dem Debattenportal die-zukunft.eu und der Zeitung „nd.DerTag“.

„Ohne vorherige weitreichende Transformation, und die braucht Zeit, erfüllt die Ukraine keine einzige Beitrittsvoraussetzung. Ich will nur einmal daran erinnern, dass der Assoziierungsvertrag diese Transformation in Gang bringen sollte, aber bisher ist nicht sehr viel dabei herausgekommen“, so Verheugen, der für die Osterweiterung der EU zuständig war, den Medien.

05:09 Uhr – Niedersachsen will Infrastrukturen für Flüssiggaslieferungen ausbauen

Niedersachsen will die nötigen Infrastrukturen für das Anlanden von Flüssiggas in Wilhelmshaven sehr zügig ausbauen.„Dadurch allein sollten wir bis zum ersten Quartal kommenden Jahres etwa 20 und ab Sommer etwa 40 Prozent der russischen Erdgaslieferungen ersetzen können“, sagt der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil WELT.

Das Gas solle bis zur Fertigstellung eines regulären LNG-Terminals von schwimmenden Anlegern auf hoher See mithilfe einer Pipeline in das deutsche Gasnetz gepumpt werden. Zudem könne ein Gasfeld in der Nordsee, das je zur Hälfte auf niedersächsischem und niederländischem Gebiet liegt, angebohrt werden, wenn der Umweltschutz gesichert sei.

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05:00 Uhr – CDU-Außenpolitiker fordert Enquete-Kommission zu Russlandpolitik

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Johann Wadephul, hat sich nach den schweren Vorwürfen des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk gegen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für eine Aufarbeitung der deutschen Russland-Politik ausgesprochen. „Alle sind aufgefordert, mit zeitlichem Abstand zu fragen: Waren wir zu naiv? Haben wir die Lage richtig eingeschätzt?“, sagte Wadephul dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das müsse definitiv aufgearbeitet werden, erklärte der CDU-Außenpolitiker. „Dafür wäre eine Enquete-Kommission sinnvoll.“ Bezogen auf den Bundespräsidenten sagte Wadephul: „Bundespräsident Steinmeier hat Anlass, grundsätzliche Aussagen dazu zu machen. Das würde ich mir wünschen.“

Auch der FDP-Parlamentsgeschäftsführer Johannes Vogel forderte eine Aufarbeitung der früheren Russlandpolitik. Der Bundestag solle „analysieren, wie und warum in den vergangenen Jahren von Vorgängerregierungen eine solch fehlgeleitete und energiepolitisch naive Russlandpolitik gemacht werden konnte“, sagte er der Bielefelder Zeitung „Neue Westfälische“.

04:51 Uhr – Russland fordert Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu Butscha

Russland hat angesichts des Vorwurfs von Kriegsverbrechen im ukrainischen Butscha für Montag eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert. Moskau habe die Sitzung wegen der „abscheulichen Provokationen ukrainischer Radikaler“ beantragt, erklärte der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanskij am Sonntag auf Twitter.

04:40 Uhr – Ukraine untersucht mögliche russische Kriegsverbrechen

Ukrainische Behörden untersuchen mögliche russische Kriegsverbrechen. In der Stadt Butscha, 37 Kilometer nordwestlich von Kiew, waren nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen gefunden worden. Ein Reuters-Reporter sah dort die Leiche eines Mannes am Straßenrand mit auf dem Rücken gefesselten Händen und einer Schusswunde am Kopf. Der stellvertretende Bürgermeister von Butscha, Taras Shapravskyi, sagte, 50 der rund 300 gefundenen Leichen seien Opfer von außergerichtlichen Tötungen durch russische Truppen.

„Viele, viele Menschen liegen dort tot auf den Straßen“

Die Gräueltaten von Butscha erschüttern die ganze Welt. „Grausame Bilder, die international für Bestürzung sorgen“, so WELT-Reporter Max Hermes über das Massaker bei Kiew und die Reaktionen darauf. Er berichtet auch über die Situation der Menschen in Mariupol.

Quelle: WELT / Marcus Tychsen

00:50 Uhr – Vizepräsidentin des Europaparlaments für Kriegsverbrechertribunal

Nach den Kriegsgräueln in der ukrainischen Stadt Butscha fordert die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Nicola Beer (FDP), ein „Sonderkriegsverbrecher-Tribunal ähnlich wie bei den Jugoslawien-Kriegen“ gegen die Verantwortlichen. „Für uns alle ist die Monstrosität dieser Taten unbegreiflich“, sagte Beer am Sonntagabend bei Bild-TV. „Das sind schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das sind Kriegsverbrechen.“

Nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Vorort von Kiew waren in Butscha Dutzende von toten Zivilisten entdeckt worden. Sie waren nach ukrainischer Darstellung von russischen Soldaten getötet worden. Moskau streitet dies ab.

Es sei unfassbar, dass die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin „wohl aufgrund der Frustration, dass sie diesen Krieg nicht gewinnen können, jetzt derartig gegen Zivilisten vorgehen“.

00:47 Uhr – Ministerpräsident Weil: Putin hat jedes Vertrauen verspielt

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil räumt Fehleinschätzungen im Umgang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein. „Putin hat jegliches Vertrauen verspielt. Das ist irreversibel. Mir fehlt derzeit noch jegliche Fantasie dafür, wie wir wieder zu normalen Verhältnissen zurückfinden sollen“,sagt Weil WELT.

Er habe mit dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder über dessen wirtschaftliches Engagement in Russland gesprochen, doch man sei zu keiner gemeinsamen Auffassung gekommen. Die Vorwürfe des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk gegen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dieser habe in seinen früheren Ämtern als Kanzleramtschef und Außenminister ein Spinnennetz der Kontakte zu Moskau geknüpft, weist Weil als „abwegig“ zurück.

00:08 Uhr – Faser will Flüchtlinge auf Arbeitsmarkt helfen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will Flüchtlinge aus der Ukraine besserstellen. „Viele der erwachsenen Geflüchteten sind gut qualifiziert, sie wollen sofort arbeiten. Für sie sind die Jobcenter bessere Ansprechpartner als die Sozialämter“, sagt Faeser der „Bild“ laut Vorabbericht. Faeser wolle beim Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag durchsetzen, dass die Grundleistungen für die Flüchtlinge auf Hartz-IV-Niveau angehoben würden. Man verhandele nun über eine gerechte Verteilung der Lasten zwischen Bund, Ländern und Kommunen.

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