Ukraine-Konflikt: Russland warnt Nato deutlich ++ Putins neue Pläne für Ukraine

Die UN-Vollversammlung hat den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt und einen Abzug gefordert. Mehr in unserem Ukraine-Blog.

  • Russischer Konvoi offenbar kurz vor Kiew zum Stehen gekommen
  • Putin will offenbar den Ex-Machthaber Janukowytsch als Präsidenten der Ukraine installieren
  • Bürger der ukrainischen Stadt Enerhodar verteidigen Europas größtes Kernkraftwerk
  • In Deutschland sind bisher mehr als 5300 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen
  • Erstmals hat Moskau Zahlen zu getöteten russischen Soldaten veröffentlicht
  • Die Kriegsparteien wollen am Donnerstag erneut zu Verhandlungen zusammenkommen

Berlin/Kiew/Moskau. Der Ukraine-Krieg spitzt sich immer weiter zu: Auch am Mittwoch setzt Russland seinen Angriff fort. Bei schweren Angriffen des russischen Militärs auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sollen nach ukrainischen Angaben mindestens 21 Menschen getötet worden. 112 weitere Menschen seien verletzt worden, so der Chef der Gebietsverwaltung, Oleh Synjehubow, am Mittwoch.

Mittlerweile haben sowohl Russland als auch das ukrainische Militär Erfolge verkündet. Medienberichten zufolge sei der russiche Militär-Konvoi wenige Kilometer vor der russischen Hauptstadt Kiew zum Stehen gekommen sein. Analysten zufolge könnten die Hintergründe sowohl taktischer Natur als auch auf fehlendes Benzin zurückzuführen sein. Laut Kreml sei Russland am Mittwochabend zu Gesprächen mit der Ukraine bereit.



Liveblog zum Ukraine-Krieg von Mittwoch, 2. März: Griechenland holt seiner Staatsbürger aus der Ukraine heraus

18.47 Uhr: Griechenland hat damit begonnen, seine Staatsbürger in der Ukraine außer Landes zu bringen. Diplomaten, Journalisten und andere Bürger würden im Schutz eines Konvois aus der Ukraine gebracht, erklärte das Außenministerium in Athen am Mittwoch. In der südöstlichen Hafenstadt Mariupol setzten sich 21 Autos mit mehr als 80 Menschen in Begleitung des griechischen Botschafters in der Ukraine in Bewegung, wie das griechische Staatsfernsehen ERT berichtete.

Der Konvoi soll in weiteren Städten halten und griechische Bürger mitnehmen. So werde der Fahrzeugverbund in Richtung Westen fahren und unter anderem in Dnipro (Zentrum) und Saporischschja (Süden) halten. Von der russischen Seite gebe es eine Sicherheitsgarantie, hieß es aus dem Ministerium.

Georgien will EU-Aufnahme beantragen

18.46 Uhr: Georgien will bereits an diesem Donnerstag die Aufnahme in die EU beantragen. “Wir fordern die EU-Gremien auf, unseren Antrag einer Notfallprüfung zu unterziehen und Georgien den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu gewähren”, sagte der Chef der Regierungspartei Georgischer Traum, Irakli Kobachidse, am Mittwoch dem Online-Portal “civil.ge” zufolge. Dies sei eine politische Entscheidung der Partei “unter Berücksichtigung des allgemeinen politischen Kontexts und der neuen Realität”. Der Antrag werde am Donnerstag im Namen der Regierung in Brüssel übergeben.

Damit legt Kobachidse eine Kehrtwende hin. Am Dienstag hatte er darauf beharrt, Georgien wolle erst 2024 einen solchen Antrag stellen, weil “eine übereilte Initiative kontraproduktiv” sein könnte. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte Kobachidse zudem der Regierung in Kiew die Unterstützung Georgiens versichert. An den von der EU, den USA und vielen anderen Staaten erlassenen Sanktionen will sich die Ex-Sowjetrepublik aber nicht beteiligen. Das Verhältnis zwischen Tiflis (Tbilissi) und Moskau ist spätestens seit dem Kaukasuskrieg 2008 angespannt.

Ölpreise steigen erneut – Mehrjährige Höchststände

18.34 Uhr: Die Ölpreise haben angesichts des Kriegs in der Ukraine erneut deutlich zugelegt. Am Mittwoch erreichten die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) mehrjährige Höchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zeitweise 113,94 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2014. Ein Fass der US-Sorte WTI wurde mit als 112,51 Dollar gehandelt. Das war der höchste Stand seit dem Jahr 2013.

Zuletzt lagen die Preise wieder etwas niedriger, der Preisanstieg zum Vortag war aber dennoch stark. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 109,30 Dollar. Das waren 4,27 Dollar mehr als am Dienstag. WTI-Öl legte um 3,51 Dollar auf 106,91 Dollar zu.

IOC: Russlands Olympisches Komitee wird nicht suspendiert

18.24 Uhr: Trotz der Maßnahmen gegen Russlands Sportler wegen des Krieges in der Ukraine schließt das IOC eine Suspendierung des russischen Olympischen Komitees (ROC) weiter aus. “Wir können nur diejenigen zur Verantwortung ziehen, die für diesen Krieg verantwortlich sind. Das russische Olympische Komitee ist dafür nicht verantwortlich”, sagte Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, am Mittwoch in einer Medienrunde. Die Sanktionen des Sports würden sich nicht gegen das russische Volk richten, versicherte Bach.

Damit könnten weiter Zuschüsse und Fördermittel aus den Töpfen des IOC an das ROC fließen. Bach versicherte, er habe mit vielen russischen Sportfunktionären Kontakt, die das Friedensziel des IOC unterstützen würden. Auch die jüngsten Maßnahmen wegen der staatlich organisierten Doping-Manipulationen hätten sich demnach nicht gegen das ROC gerichtet, sondern vielmehr gegen die politisch Verantwortlichen in der russischen Regierung, betonte Bach.

Kiew und Moskau verhandeln am Donnerstag an weiter

18.19 Uhr: Die nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine aufgenommenen Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau sollen am Donnerstagmorgen in Belarus fortgesetzt werden. Die ukrainische Delegation sei bereits auf dem Weg zum Verhandlungsort, der sich nahe der polnischen Grenze in Belarus befinde, teilte der russische Unterhändler Wladimir Medinski am Mittwoch mit. Bei den Gesprächen solle es auch um eine Waffenruhe gehen.

Die Pressestelle des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass die Delegation auf dem Weg an den Verhandlungsort sei. Nach Angaben Medinskis wurde der Verhandlungsort “gemeinsam” von beiden Seiten vereinbart.

Eine erste Verhandlungsrunde zwischen Kiew und Moskau in der belarussischen Grenzregion Gomel war am Montag ohne Ergebnisse geblieben. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte vor den Gesprächen seine Forderung nach einer “Entmilitarisierung” der Ukraine sowie die Anerkennung der von Russland annektierten Halbinsel Krim als russisches Territorium erneuert. Selenskyj forderte seinerseits einen “sofortigen Waffenstillstand” sowie den Abzug der russischen Truppen aus seinem Land.

UN-Vollversammlung verurteilt Russlands Krieg mit großer Mehrheit

18.06 Uhr: Die UN-Vollversammlung hat den Angriff Russlands auf die Ukraine mit großer Mehrheit verurteilt und Russland zum Ende seiner Aggression aufgefordert. 141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten am Mittwoch in New York für eine entsprechende Resolution. 35 Länder enthielten sich, 5 lehnten den Beschluss ab.

498 russische Soldaten im Krieg in der Ukraine getötet

18.02 Uhr: Im Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bisher 498 russische Soldaten getötet worden. Zudem seien 1597 Soldaten verletzt worden, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Es sind die ersten offiziellen Zahlen dazu aus Russland seit Kriegsbeginn am Donnerstag voriger Woche.

Olaf Scholz zu Gast bei Maybrit Illner

17.53 Uhr: Eine Woche nach Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine dauern die Bemühungen um eine Beendigung des militärischen Konflikts an. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will sich am Donnerstag ausführlich in der ZDF-Talksendung (22.15 Uhr) zu dem Krieg äußern. Nach einer Sendermitteilung ist er der einzige Gast.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird bereits am Vormittag (10.00 Uhr) die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses des Bundesrats über die Lage informieren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist derweil nach Litauen. Zu seinem Programm gehört auch ein Besuch der in dem Nato-Mitglied stationierten deutschen Soldaten.

USA fordern UN-Vollversammlung zur Verurteilung von Moskaus Krieg auf

17.35 Uhr: Vor einer Abstimmung in der UN-Vollversammlung zur Verurteilung von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine haben die USA die Staaten der Welt zur Unterstützung einer entsprechenden Resolution aufgefordert.

“Zu keinem anderen Zeitpunkt in der jüngeren Geschichte wurden die UN so herausgefordert. Wenn die Vereinten Nationen irgendein Ziel haben, dann ist es, Krieg zu verhindern”, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield zum Ende einer dreitägigen Dringlichkeitssitzung vor dem größten UN-Gremium.

Den diplomatischen Vertretern der UN-Mitglieder sagte sie: “Das ist heute unsere Aufgabe hier. Es ist der Job, für den Sie hierher geschickt wurden, nicht nur von Ihren Hauptstädten, sondern von der ganzen Menschheit.”

Ukraine meldet den Tod von mehr als 2000 Zivilisten

16.55 Uhr: In der Ukraine sind seit Beginn des Krieges nach Angaben aus Kiew mindestens 2000 Zivilisten getötet worden. In dieser Zahl seien gestorbene Soldaten des Landes nicht inbegriffen, teilte der Rettungsdienst am Mittwoch bei Facebook mit. Unter den Toten seien zehn Rettungskräfte. Die UN sprach zuletzt von 142 Toten.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am vergangenen Donnerstag den Angriff auf das Nachbarland befohlen. Seither sind der Mitteilung zufolge mehr als 400 Brände, die “durch Feindbeschuss” entstanden, gelöscht worden. Den Angaben zufolge wurden 500 Menschen in Sicherheit gebracht. Mit Blick auf die andauernden Angriffe hieß es: “Jede Stunde kostet das Leben unserer Kinder, Frauen und Verteidiger.”

Ukraine-Krise – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Agentur – Ukraine zu neuen Verhandlungen mit Russland bereit

16.31 Uhr: Die Ukraine hat der Nachrichtenagentur Unian zufolge neuen Verhandlungen mit Russland am Mittwochabend zugestimmt. Unian bezog sich dabei auf Informationen des ukrainischen Delegationsleiters David Arachamija. Uhrzeit und Ort für die Gespräche wurden nicht genannt.

Nach Kremlangaben ist auch die russische Seite für weitere Gespräche noch am Mittwochabend bereit. Die ersten Verhandlungen am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Der Krieg Moskaus gegen Kiew begann am Donnerstag.

Waffen aus Deutschland an Ukrainer übergeben

16.01 Uhr: Die von Deutschland bereitgestellten Waffen für die Ukraine sind übergeben worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin. Am Samstag hatte die Bundesregierung angekündigt, die ukrainischen Streitkräfte mit 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ “Stinger” unterstützen zu wollen.

Russland – Gefahr von Zusammenstößen mit Nato wächst

15.59 Uhr: Angesichts der Unterstützung der Nato für die Ukraine hat Russland vor einem Konflikt mit der Allianz gewarnt. “Natürlich entstehen Risiken”, sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko am Mittwoch dem Staatssender Rossija-24. “Wir sind natürlich beunruhigt über das Waffenlieferungsprogramm, das ist in dieser Situation sehr gefährlich”, sagte Gruschko. “Es gibt keine Garantien, dass es keine Zwischenfälle geben wird. Es gibt keine Garantien, dass solche Zwischenfälle nicht in einer völlig unnötigen Weise eskalieren könnten.”

Mehrere Nato-Mitglieder, darunter Deutschland, hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Waffenlieferungen an Kiew angekündigt. Russland betont, es handle sich um eine “Militär-Sonderoperation” zum Schutz russischer Bürger und zur Durchsetzung russischer Sicherheitsinteressen.

Verteidigungsministerin sichert Rumänien Beistand zu

15.51 Uhr: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat Rumänien den militärischen Beistand Deutschlands beim Schutz der Nato-Ostflanke zugesichert. “Wir sind vorbereitet, wir sind gut aufgestellt und wir sind entschlossen; entschlossen, unser Bündnis zu verteidigen”, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch auf dem rumänischen Militärflughafen Constanta, wo sie ihren Amtskollegen Vasile Dincu traf.

An die Adresse des russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte sie: “Hier wird keinen Millimeter gewichen. Das ist ein Zeichen, das gesendet werden muss gegenüber diesem brutalen Diktator, der so viel Leid über die Menschen bringt.”

EU beschließt Verbot von russischen Staatsmedien

15.16 Uhr: Im Zuge der Sanktionen gegen Russland hat die Europäische Union (EU) ein Verbot russischer Staatsmedien in Europa beschlossen. Alle Rundfunklizenzen oder -genehmigungen, Übertragungs- und Verbreitungsvereinbarungen werden ausgesetzt, wie der Rat der Europäischen Union am Mittwoch in Luxemburg in seinem Amtsblatt mitteilte.

Das Verbot betrifft den Angaben zufolge die vom russischen Staat finanzierten Sender und Nachrichtenportale RT English, RT UK, RT Germany, RT France, and RT Spanish (früher: Russia Today) sowie Sputnik. Als Reaktion auf die Handlungen Russlands sei es notwendig, im Einklang mit “dem Recht auf Freiheit der Meinungsäußerung und Informationsfreiheit” Maßnahmen zur umgehenden Einstellung der Sendetätigkeiten dieser Medien zu verhängen.

Am Sonntag hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Verbot angekündigt. In einer Rede vor dem EU-Parlament bekräftigte sie am Dienstag, die EU wolle “die Propaganda-Maschinerie des Kremls auf Eis” legen. RT, Sputnik und ihre Tochtergesellschaften würden so nicht länger in der Lage sein, ihre Lügen zu verbreiten, um den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu rechtfertigen und die EU zu spalten.

Bundesregierung gibt Teil der nationalen Ölreserve frei

15.05 Uhr: Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes hat die Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit.

Bericht: Fortsetzung der Gespräche zwischen Russland und Ukraine offen

14.47 Uhr: Um die Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hat es am Mittwoch Verwirrung gegeben. Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte der Agentur Ukrinform: “Was die Gespräche betrifft: Es ist nicht bekannt, ob sie stattfinden werden.”

Dazu dauerten die Abstimmungen an, um Datum und Ort festzulegen. Es sei möglich, dass es noch am Mittwoch ein Treffen gebe. Nach Kreml-Angaben ist die russische Seite für weitere Gespräche noch am Abend bereit. Die ersten Gespräche am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Russland greift die Ukraine seit vergangenen Donnerstag an.

Britisches Verteidigungsministerium veröffentlicht Karte mit Kampfzonen

14.20 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium hat eine neue Karte zur Lage der Kämpfe in der Ukraine herausgegeben. Darin zeigt das Ministerium verschiedene Kampfzonen und umkämpfte Städte auf. Demnach seien mehrere Städte von Truppen aus Russland umstellt, darunter Charkiw, Cherson und Mariupol, aus dem es seit Dienstagabend kaum Informationen zum Stand der Kampfhandlungen gibt.

Außerdem zeigt die Karte, dass drei Angriffs-Achsen von Norden, Nordosten und Osten in Richtung Kiew vorstoßen. Diese Truppenbewegungen könnten für eine drohende Umzingelung der ukrainischen Hauptstadt sprechen. Auch an der Schwarzmeerküste stoßen russische Truppen weiter vor. Nach schweren Kämpfen in Cherson zieht die russische Armee laut dem Bericht des Verteidigungsministeriums weiter in Richtung der Großstadt Mykolajiw.

Britische Regierung will Liste von Putin-Vertrauten veröffentlichen

14.12 Uhr: Die britische Regierung will eine Liste von Personen veröffentlichen, die eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbunden sind. Das sagte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Die britische Regierung steht wegen ihrer jahrelang laschen Haltung gegenüber russischen Oligarchen und Putin-Vertrauten, die in Großbritannien Geld investieren und teilweise auch dort leben, seit Wochen heftig in der Kritik.

In der kommenden Woche will das Unterhaus einen Gesetzentwurf debattieren, der es ausländischen Investoren unmöglich machen soll, sich bei Immobilienkäufen hinter Briefkastenfirmen und Strohmännern zu verstecken. Die Opposition kritisiert aber, dass darin bislang eine Frist vorgesehen ist, die Oligarchen Zeit geben könnte, ihr Geld außer Landes zu bringen.

Lawrow – Dritter Weltkrieg wäre mit Atomwaffen

13.36 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawarow warnt in eindringlichen Worten vor einem dritten Weltkrieg. Ein solcher wäre ein Atomkrieg, sagte der Außenminister der Nachrichtenagentur Ria zufolge. Sollte es dazu kommen, kämen auch Atomwaffen zum Einsatz, und es wäre zerstörerisch, wird Lawrow zitiert.

Russland sei einer “realen Gefahr” ausgesetzt, sollte die Ukraine an Atomwaffen kommen. Davor hatte die Nachrichtenagentur Tass den Lawrow mit den Worten zitiert, Russland werde nicht zulassen, dass die Ukraine in den Besitz von Nuklearwaffen komme.

Russische Soldaten sollen eigene Fahrzeuge sabotieren

12.43 Uhr: Laut dem Bericht eines hochrangingen Beamten des US-Pentagons sollen russische Soldaten ihre eigenen Militärfahrzeuge sabotiert haben, um Kämpfen zu entgehen. Das meldet die “New York Times”https://news.google.com/__i/rss/rd/articles/.”Einige ganze russische Einheiten haben kampflos ihre Waffen niedergelegt, nachdem sie sich einer überraschend ukrainischen Verteidigung gestellt haben”, so der Beamte.

Viele russische Soldaten sind noch sehr jung und schlecht ausgebildet. Zudem gibt es Berichte, dass die russischen Truppen nicht mit genügend Nahrung und Treibstoff versorgt sind. Offiziell bestätigen lassen sich die Informationen des Pentagon-Beamten nicht.

Sanktionen zum Swift-Ausschluss sieben russischer Banken in Kraft

12.37 Uhr: Die EU hat ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift in Kraft gesetzt. Es gilt eine Übergangsfrist von zehn Tagen.

Betroffen ist unter anderem die zweitgrößte Bank Russlands VTB, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten EU-Amtsblatt hervorgeht.

Trotz Ukraine-Krieges: Russland und Belarus bei Paralympics dabei

12.34 Uhr: Sportler aus Russland und Belarus dürfen trotz des Ukraine-Krieges bei den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen. Sie müssen als neutrale Athleten an den Start gehen. Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Mittwoch bekannt.

Einwohner von Enerhodar verteidigen Europas größtes Kernkraftwerk

12.22 Uhr: Tausende Menschen aus der Stadt Enerhodar haben eine Zufahrtsstraße zu Europas größtem Atomkraftwerk, dem Kraftwerk Sapiroschschja, blockiert. Die Menschen wollen das Kraftwerk und ihre Heimatstadt gegen die russischen Truppen verteidigen, erklärt Enerhodars Bürgermeister Dmytro Orlow. “Das Kernkraftwerk Sapiroschschja und die Stadt Enerhodar stehen unter zuverlässigem Schutz. Die Einwohner werden sie [die russischen Truppen, Anm. d. Red.] keinen Schritt in die Stadt lassen.”

Man habe russischen Befehlshabern die Nachricht überbracht, dass die Blockade aufrecht erhalten werden, so Orlow weiter. Russland hingegen meldete der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA, dass Truppen die Kontrolle über das Gelände um das Kernkraftwerk Sapiroschschja erlangt hätten.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Mehr als 5300 Kriegsflüchtlinge aus Ukraine in Deutschland eingetroffen

12.11 Uhr: In Deutschland sind bisher mehr als 5300 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen. Da es keine regelmäßigen Kontrollen zu EU-Nachbarländern wie Polen mit direkten Grenzen zur Ukraine gebe, sei es aber “sehr gut möglich, dass schon wesentlich mehr Menschen Deutschland erreicht haben”, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch. Eine verlässliche Prognose über die erwartete Zahl von Kriegsflüchtlingen sei angesichts der “sehr unübersichtlichen” Lage in der Ukraine derzeit noch nicht möglich.

Bei den bisher Eingetroffenen handele es sich “hauptsächlich” um Frauen und Kinder, sagte der Sprecher. Der ganz überwiegende Teil habe die ukrainische Staatsbürgerschaft. Es sei aber auch möglich, dass Menschen anderer Nationalitäten aus dem Land flüchteten. Mit den Bundesländern und Kommunen in Deutschland gebe es “sehr intensive Vorbereitungen” zur Schaffung von Aufnahmekapazitäten, sagte der Ministeriumssprecher. “Wir sehen da eine ungeheure Hilfsbereitschaft und eine ungeheure Solidarität.”

Lawrow: Ukrainische Führung muss alle Nationalitäten vertreten

12.01 Uhr: Russland will der Ukraine die Zusammensetzung ihrer künftigen Regierung vorschreiben. “Das ukrainische Volk wählt seine Führung”, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einem auszugsweise veröffentlichten Interview mit dem TV-Sender Al-Dschasira, aus dem am Mittwoch die Agentur Tass zitierte. “Aber sie muss alle Nationalitäten der Ukraine vertreten”, forderte Lawrow.

Russland hat wiederholt behauptet, die prowestliche ukrainische Regierung diskriminiere russische Muttersprachler und Russen vor allem im Osten der Ukraine. Dafür gibt es keine unabhängigen Belege. Zudem gibt es in der Ukraine größere Minderheiten von Ungarn, Belarussen, Rumänen und Bulgaren.

Lawrow warf der Ukraine vor, kein echtes Interesse an Verhandlungen mit Russland zu haben. “Wir sind bereit für eine zweite Verhandlungsrunde, aber die ukrainische Seite verzögert auf Geheiß der Amerikaner”, sagte Lawrow, ohne dafür Belege vorzulegen. “Der Westen weigerte sich, mit uns bei der Bildung einer neuen europäischen Sicherheitsarchitektur zusammenzuarbeiten”, sagte Lawrow. Zunächst gab es keine Bestätigung für Verhandlungen aus Kiew.

Alexey Nawalny: Aufruf zum “Kampf für den Frieden”

11.50 Uhr: Der russische Oppositionsführer Alexey Nawalny hat sich in einem langen Thread auf Twitter an das russische Volk gewandt und es zum “Kampf für den Frieden” aufgerufen.

Nawalny schrieb, er wolle und werde nicht still sein, wenn “pseudohistorischer Unsinn über Ereignisse von vor 100 Jahren” als Grund herangezogen werde, damit “Russen Ukrainer töten und Ukrainer Russen, während sie sich selbst verteidigen”. Nawalny rufe jeden Russen und jede Russin dazu auf, “auf die Straßen zu gehen und für Frieden zu kämpfen”.

Dabei dürften Russen nicht davor zurückschrecken, bei Demonstrationen ins Gefängnis gesteckt zu werden, schrieb Nawalny. “Wenn wir Gefängnisse und Gefangentransporter füllen müssen, um diesen Krieg zu stoppen, dann werden wir Gefängnisse und Gefangenentransporter füllen.” Alles habe einen Preis – und der müsse nun gezahlt werden. “Lasst uns nicht gegen den Krieg sein”, schrieb Nawalny. “Lasst uns gegen den Krieg kämpfen.”

EU-Kommission: Vorschlag für schnellen Schutz der Ukraine-Flüchtlinge

11.46 Uhr: Den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sollte nach Ansicht der EU-Kommission schnell Schutz in den EU-Staaten gewährt werden. Die Brüsseler Behörde schlug am Mittwoch offiziell vor, EU-Regeln für den Fall eines “massenhaften Zustroms” von Vertriebenen in Kraft zu setzen, die den vorübergehenden Schutz der Ukrainer ohne langes Asylverfahren ermöglichen würden.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte diesen Schritt am Sonntag nach einem Krisentreffen der EU-Innenminister bereits angekündigt. Nun sollen die zuständigen Minister bei ihrem Treffen an diesem Donnerstag darüber entscheiden. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich bereits dafür ausgesprochen.

Schröder-Kim: Ukraine-Krieg muss schnellstmöglich beendet werden

11.37 Uhr: Knapp eine Woche nach Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich dessen Ehefrau Soyeon Schröder-Kim fast wortgleich zum Angriff Russlands auf die Ukraine geäußert. Viele Menschen hätten sie gefragt, “ob mein Mann nicht mit Herrn Putin über den Krieg in der Ukraine reden könnte”, schrieb Schröder-Kim am Mittwoch auf Instagram. Sie betonte, der Krieg und das damit verbundene Leid für die Menschen in der Ukraine müssten schnellstmöglich beendet werden. “Das ist eindeutig die Verantwortung der russischen Regierung.”

Wie zuvor ihr Mann verwies jedoch auch Schröder-Kim auf die Bedeutung bestehender Verbindungen zu Russland. Mit Blick auf die Zukunft gelte, “dass die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Deutschland und Russland bestehen, nicht gekappt werden” schrieb sie. “Denn diese sind – trotz der gegenwärtig dramatischen Lage – die Basis für eine Hoffnung, die wir alle haben: dass ein Dialog über Frieden und Sicherheit auf unserem Kontinent wieder möglich wird.”

Konotop: Russische Armee stellt Bürgern Ultimatum

11.32 Uhr: Die russische Armee steht vor den Toren der Stadt Konotop in der Oblast Sumy. Bisher wehrten sich die Bewohnerinnen und Bewohner der 90.000-Einwohner-Stadt erfolgreich gegen die russische Besatzung, doch dieser Widerstand könnte bald vorbei sein. Ein Video auf Twitter zeigt den Bürgermeister Konotops. Er spricht zu den Anwohnerinnen und Anwohnern und erklärt, russische Truppen hätten ihm ein Ultimatum gestellt.

Er solle die Stadt bis zu einem nicht näher definierten Zeitpunkt kampflos übergeben, andernfalls würde die Stadt dem Erdboden gleich gemacht. In dem Video stellt er die Entscheidung über Kampf oder Aufgabe der Stadt zur Wahl und erklärt, er selbst sei bereit zu kämpfen. Allerdings müssten alle Menschen gemeinsam entscheiden, da sich der russische Angriff auf die gesamte Stadt erstrecken würde.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Scholz schließt militärischen Eingriff in Ukraine-Krieg aus

11.23 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz schließt einen militärischen Eingriff der Nato in den russischen Krieg in der Ukraine aus. “Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch”, sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel. “Was wir tun ist zu unterstützen.” Konkret nannte er Finanzhilfen und Hilfsgüter. “Das ist das, was wir tun können.” Die Sanktionen hätten bereits Wirkung erzielt. Das zeige, dass die Haltung zwischen Konsequenz und der gebotenen Vorsicht richtig sei. “Ich glaube, dass das die richtigen Entscheidungen sind.” Lesen Sie auch: Nuklearwaffen: Russland hält Manöver mit Atom-U-Booten ab

Bericht: Putin will Janukowytsch als ukrainischen Präsidenten installieren

11.17 Uhr: Die unabhängige ukrainische Zeitung “Ukrajinska Prawda” berichtet, dass der ehemalige ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch in Belarus eingetroffen sein soll. Dort werde er auf eine “Sonderoperation” vorbereitet, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen Korrespondenten in Minsk. Das könnte bedeuten, dass Janukowytsch als Putin-treuer Präsident der Ukraine installiert werden könnte.

Dem Bericht zufolge gebe es Informationen, laut denen Janukowytsch entweder in die Ukraine zurückgebracht werden soll, oder in naher Zukunft eine Ansprache an das ukrainische Volk halten könne.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

EU straft Belarus: Neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten

11.13 Uhr: Die EU-Staaten sind sich einig über neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus. Dies teilte die französische EU-Ratspräsidentschaft auf Twitter mit. Betroffen seien vor allem die belarussische Holz-, Kali,- und Stahlindustrie. Die Maßnahmen träten in Kraft, sobald sie im EU-Amtsblatt veröffentlicht seien.

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gilt als Verbündeter und militärischer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine. Russische Angriffe auf das Nachbarland werden auch von belarussischem Gebiet aus geführt. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Sonntag Strafmaßnahmen gegen Belarus angekündigt und die Regierung Lukaschenko “den anderen Aggressor in diesem Krieg” genannt.

Russischer Konvoi kommt vor Kiew zum Stehen

10.42 Uhr: Der viele Kilometer lange russische Militärkonvoi, der sich von Norden in Richtung Kiew bewegt hat, ist laut US-Experten zum Stehen gekommen. Einige Teile des Konvois sollen kein Benzin mehr haben und musste deshalb anhalten, berichtet “NPR”. Seit Montag habe sich der etwa 60 Kilometer lange Zug aus Fahrzeugen kaum weiterbewegt.

Ein weiterer möglicher Grund für den Stillstand könnte laut einem US-Experten im Pentagon taktischer Natur sein. Demnach könnten sich die russischen Truppen neu formieren und ihre Führung neue Pläne für einen möglichen Angriff auf Kiew ausarbeiten.

Selenskyj zum Luftangriff nahe Holocaust-Gedenkstätte in Kiew: “Russland will Ukraine auslöschen”

9.56 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nach einem Luftangriff nahe einer Holocaust-Gedenkstätte in Kiew vorgeworfen, die Ukraine “auslöschen” zu wollen. Der Beschuss zeige, dass “für viele Menschen in Russland unser Kiew völlig fremd ist”, sagte der Staatschef in einer Videobotschaft am Mittwoch. “Sie wissen nichts über unsere Hauptstadt. Über unsere Geschichte. Aber sie haben den Befehl, unsere Geschichte auszulöschen. Unser Land auszulöschen. Uns alle auszulöschen.”

Selenskyj, der selbst Jude ist, rief Juden in aller Welt auf, ihre Stimme zu erheben. “Seht ihr nicht, was hier geschieht? Deshalb ist es sehr wichtig, dass Millionen Juden auf der ganzen Welt jetzt nicht schweigen”, sagte er. “Der Nazismus wird im Schweigen geboren.” Die russische Armee hatte am Dienstag einen Fernsehturm in Kiew beschossen und dabei fünf Menschen getötet. Der Turm steht in der Nähe der Schlucht von Babyn Jar und der Gedenkstätte zur Erinnerung an ein dort von der Wehrmacht verübtes Massaker an jüdischen Ukrainern im Zweiten Weltkrieg.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Hier beginnt ein neuer Newsblog. Ältere Nachrichten zum Ukraine-Konflikt lesen Sie hier.

(fmg/dpa/AFP/epd)

Dieser Artikel ist zuerst auf waz.de erschienen.


Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt’s hier: Politik


source site