++ Ukraine-Konflikt: Putin ruft ukrainische Armee zum Putsch in Kiew auf

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  • Lukas Rogalla

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Der Ukraine-Konflikt verschärft sich weiter: Russland dringt immer weiter vor – und erleidet nach ukrainischen Angaben schwere Verluste. Die Lage im News-Ticker.

  • Der Konflikt zwischen Russland* und der Ukraine* eskaliert.
  • Wladimir Putin* dringt in die Ukraine vor. US-Präsident Joe Biden* verschiebt Truppen in die östlichen Nato-Mitgliedsstaaten* und nach Deutschland.
  • Die aktuelle Lage im Ukraine-Konflikt lesen Sie im News-Ticker.

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+++ 16.42 Uhr: Russland hat der Ukraine eigenen Angaben zufolge ein Angebot für Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk überreicht. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagabend der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Die ukrainische Seite habe stattdessen Polens Hauptstadt Warschau als Verhandlungsort vorgeschlagen. Vor seinem Angebot hatte der Kreml bereits positiv auf zwei Gesprächsangebote des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj reagiert. Moskau habe den Vorschlag zu Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung aufgenommen, sagte Peskow am Nachmittag. Die Mitteilung werde analysiert, Selenskyj als Präsident der Ukraine anerkannt, hieß es. „Natürlich, ja. (…) Er ist der Präsident der Ukraine.“

+++ 16.02 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee aufgefordert, die Macht in Kiew zu übernehmen und Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Umfeld zu stürzen. „Nehmt die Macht in Eure Hände. Mir scheint, Verhandlungen zwischen Euch und uns wären einfacher“, sagte Putin heute in einer an die ukrainischen Streitkräfte gerichteten Rede, die im russischen Fernsehen übertragen wurde. Die Mitglieder der ukrainischen Regierung bezeichnete Putin als „Bande von Drogenabhängigen und Neonazis“ und „Terroristen“.

+++ 15.58 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben Russland nach eigenen Angaben bereits schwere Verluste zugefügt. Bisher hätten die einrückenden Truppen 2800 Soldaten „verloren“, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Freitagnachmittag mit. Dabei war unklar, ob es sich um getötete, verwundete oder gefangene Soldaten handeln soll.

Außerdem seien schätzungsweise bis zu 80 Panzer, mehr als 500 weitere Militärfahrzeuge sowie 10 Flugzeuge und 7 Hubschrauber zerstört worden. Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. Zuvor hatten die Streitkräfte mitgeteilt, es seien mehr als 1000 russische Angreifer getötet worden. „Wir sind stark! Der Sieg wird unser sein!“, betonte das Ministerium. Russland hat nach eigenen Angaben keine nennenswerten Verluste erlitten.

Ukraine-Konflikt: Mehr als 1000 russische Angreifer getötet

+++ 15.45 Uhr: In der Nähe des Hafens von Odessa ist ein unter moldauischer Flagge fahrender Chemietanker von einer Rakete getroffen worden. Das teilt die Marinebehörde der Republik Moldaus mit. Dabei seien zwei Besatzungsmitglieder schwer verletzt worden. „Wir haben gerade vor zehn Minuten gehört, dass die gesamte Besatzung gerettet wurde, aber zwei schwer verletzt wurden und auf dem Weg ins Krankenhaus sind“, sagte ein Vertreter der Behörde gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

+++ 14.54 Uhr: Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte mehr als 1000 russische Angreifer getötet. Solch schwere Verluste in so kurzer Zeit habe Russland bisher in keinem Konflikt erlitten, behauptete das ukrainische Heer heute. „Russische Mütter schicken ihre Söhne in den sicheren Tod, denn die ukrainischen Streitkräfte halten die Linien und werden ihr Land gegen die Besatzer verteidigen“, hieß es in der Mitteilung. Das russische Verteidigungsministerium hatte hingegen mitgeteilt, es gebe keine Verluste. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Unterdessen rücken ukrainische Truppen mit schwerer Militärtechnik in Kiew ein, um sich auf einen Sturm russischer Truppen vorzubereiten und die Hauptstadt zu verteidigen. Nach ukrainischen Angaben rücken russische Truppen aus unterschiedlichen Richtungen auf die Hauptstadt vor. „Die Stadt ist im Verteidigungsmodus“, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko der Agentur Unian zufolge. Schüsse und Explosionen in einigen Gegenden bedeuteten, dass russische „Saboteure“ ausgeschaltet würden. „Die Situation ist schwierig, aber wir glauben an unsere Streitkräfte und unterstützen sie“, sagte Klitschko. Die Stadtverwaltung rief die Einwohner auf, Überwachungskameras auszuschalten und abzuhängen, damit russische Truppen dadurch keinen Einblick in ukrainische Stellungen erhielten.

Soldaten der Ukraine beziehen Stellung in Kiew.

© Emilio Morenatti/dpa

Ukraine-Konflikt: Russland soll Waisenhaus und Kindergarten angegriffen haben

+++ 14.20 Uhr: Russland ist nach Kremlangaben bereit zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu den Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet. Russlands Außenminister Lawrow hatte sich bereits am Mittag dazu geäußert. Teil seines Gesprächsangebots war allerdings die Bedingung, dass die Ukraine kapituliere (s. Update v. 13.30 Uhr).

+++ 14.00 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat auf Twitter bekannt gegeben, dass Russland offenbar einen Kindergarten und ein Waisenhaus angegriffen hat. Dabei soll es Tote gegeben haben. Man sammle derzeit Beweise. Derartige potenzielle Kriegsverbrechen stellen einen Fall für den Internationalen Gerichtshof dar.

Ukraine-Konflikt: 35 Todesopfer bei russischem Angriff

+++ 13.45 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Mariupol, im Süden der Ukraine, sind 35 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden. Das gab der Bürgermeister der Stadt, Wadym Bojtschenko bekannt. Seine Aussagen gehen auf eine Meldung der Nachrichtenagentur Unian zurück. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyi von Toten bei Kämpfen nahe Kiew berichtet (s. Update v. 13.00 Uhr).

Menschen in der ukrainischen Stadt Uschhorod spenden Blut für Verwundete.

© Serhii Hudak/imago

+++ 13.30 Uhr: Russland hat Verhandlungsbereitschaft im Ukraine-Krieg signalisiert, allerdings nur unter der Bedingung, dass die ukrainische Armee kapituliere. Das sagte der russische Außenminister Lawrow am Freitagmittag. Zuvor hatte sich der ukrainische Präsident Selenskyi zu Wort gemeldet (s. Update v. 13.00 Uhr).

+++ 13.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Selenskyi hat sich aus Kiew zu Wort gemeldet. Er bestätigte, dass es gegen 11.30 Uhr nahe der Hauptstadt zu schweren Gefechten mit der russischen Armee kam. Dabei sollen es auch Todesopfer gegeben haben.

Ukraine-Konflikt: Menschen in Kiew bewaffnen sich

+++ 12.20 Uhr: Die Bewaffnung in Kiew läuft. Nachdem bereits am Morgen erste Berichte bekannt wurden, wonach Waffen ausgegeben wurden, hat sich nun das ukrainische Verteidigungsministerium dazu geäußert. Bisher seien 18.000 Gewehre und Munition verteilt worden.

Feuerwehrleute löschen einen Brand einem Wohnhaus in Kiew. Zuvor kam es zu Raketenangriffen Russlands.

© Uncredited/dpa

In der Hauptstadt gab es bereits erste Gefechte, vor allem in nördlichen Stadtteilen. Russische Panzer rollten durch die Straßen Kiews (s. Update v. 09.30 Uhr). Die ukrainische Regierung hat Bürgerinnen und Bürger zudem dazu aufgerufen, sich mit Molotowcocktails zu bewaffnen (s. Update v. 10.00 Uhr).

+++ 11.50 Uhr: Russland hat der ukrainischen Regierung ihre demokratische Legitimation abgesprochen. „Wir sehen keine Möglichkeit, eine Regierung als demokratisch anzuerkennen, die ihr eigenes Volk unterdrückt und Völkermord-Methoden anwendet“, sagte Außenminister Sergej Lawrow laut der Nachrichtenagentur Interfax.

+++ 11.30 Uhr: In der ostukrainischen Stadt Charkiw hat es wohl weitere Explosionen gegeben. Das berichtet ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Reuters.

Ukraine-Konflikt: Russland kündigt Vergeltung für Sanktionen an

+++ 11.15 Uhr: Russland hat Vergeltung für alle von westlichen Staaten verhängten Sanktionen angekündigt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Freitagvormittag in Moskau, dass die Regierung mit „symmetrischen und asymmentischen“ Gegenmaßnahmen reagieren werde.

+++ 11.00 Uhr: Der Kreml hat bekannt gegeben, dass russische Streitkräfte offenbar den Nord-Krim-Kanal eingenommen haben. Man sei mittlerweile bis zur Stadt Cherson vorgedrungen, hieß es aus Russland. Seit der Annexion der Halbinsel Krim im Jahr 2014 hatte die Ukraine die Wasserzufuhr über den Kanal stark beschränkt. Russland vermeldet aufgrund der Eroberung einen Erfolg. Die Wasserversorgung sei wieder hergestellt worden, so der Kreml. Die ukrainische Regierung hat sich bislang nicht dazu geäußert.

Ukraine-Krieg: Menschen in Kiew suchen Schutz in einem Keller eines Gebäudes, während die Sirenen neue Angriffe Russlands ankündigen.

© Emilio Morenatti/dpa

+++ 10.30 Uhr: Offenbar sind Schüsse im Regierungsviertel von Kiew gefallen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Auf Videoaufnahmen aus Kiew sind zudem Sirenen zu hören.

Ukraine-Konflikt: Selenskyi offenbar „Ziel Nr.1“ von Russland

+++ 10.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi ist offenbar „Ziel Nr.1“ der russischen Armee (s. Update v. 01.58 Uhr). Mychailo Podoljak, ein Berater des Präsidenten, betonte am Freitagvormittag abermals, dass Russland Selenskyi töten wolle. Der Präsident befindet sich demnach weiterhin in der Hauptstadt Kiew. Russland ist dort mittlerweile einmarschiert (s. Update v. 10.00 Uhr).

+++ 10.00 Uhr: Das Verteidigungsministerium der Ukraine ruft Bürgerinnen und Bürger Kiews dazu auf, sich mit Molotowcocktails zu wehren. Der Aufruf bezieht sich vor allem auf die Gefechte im Norden der Stadt (s. Update v. 09.00 Uhr). „Neutralisieren SIe den Besatzer“, heißt es im Statement.

+++ 09.30 Uhr: Die russische Armee rückt laut Berichten von internationalen Beobachtenden in das Zentrum von Kiew vor. Zuvor kam es bereits im nördlichen Bezirk Obolon zu Gefechten (s. Update v. 09.00 Uhr). Im Stadtteil Obolonsky kam es zudem zu Explosionen.

Eine Anwohnerin steht nach den russischen Raketenangriffen vor den Trümmern der Wohnhäuser.

© Emilio Morenatti/AP/dpa

+++ 09.00 Uhr: Im nördlichen Bezirk Obolon der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es bereits Kämpfe. Dort stehen sich ukrainische und russische Streitkräfte gegenüber. Zuvor wurde bereits vor russischen Panzerangriffen gewarnt (s. Update v. 07.45 Uhr).

+++ 08.15 Uhr: Einem Medienbericht zufolge tarnt sich die russische Armee als ukrainisches Militär. Der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine sagte der Zeitung Kyiv Independent, dass russische Soldaten in ukrainischen Militärlastern unterwegs seien. Diese hätten sie zuvor beschlagnahmt. Soldaten Russlands hätten sich zudem Kleidung der ukrainischen Armee angezogen. Eine Schlange an russischen Miltärfahrzeugen folge den ukrainischen Militär-Lkw.

+++ 07.45 Uhr: Die Regierung der Ukraine erwartet am Freitag Panzerangriffe Russlands auf die Hauptstadt Kiew. „Heute wird der härteste Tag“, sagte ein Berater des ukrainischen Innenministers. Die ukrainische Armee stehe mit Panzerabwehrraketen bereit, erklärte er.

+++ 07.15 Uhr: Der ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi hat Russland vorgeworfen, keine Rücksicht auf zivile Ziele zu nehmen. In einer im TV übertragenen Ansprache bestätigte er die russischen Raketenangriffe am Morgen.

Ukraine-Konflikt: Schwere Gefechte vor Kiew am Freitagmorgen

+++ 06.45 Uhr: Nordwestlich von Kiew kommt es laut Angaben des ukrainischen Generalstabs zu schweren Gefechten. Zentrum der Kämpfe sei aktuell die Stadt Iwankiw, rund 80 Kilometer von Kiew entfernt. Ukrainische Fallschirmjäger hätten sich einer „überwältigenden“ Anzahl russischer Streitkräfte in den Weg gestellt. Russland sei mit Panzern vor Ort.

Derzeit werde um strategisch wichtige Infrastruktur gekämpft: Teil davon sei unter anderem der Flugplatz Hostomel. Weitere Flugplätze würden von der russischen Armee angegriffen, so der Generalstab im Statement. Eine wichtige Verbindungsbrücke sei zudem bereits zerstört worden.

Ukraine-Konflikt: Kiew bewaffnet sich

+++ 06.20 Uhr: Einem Medienbericht zufolge bewaffnet sich die Bevölkerung in Kiew. Auf Basis ukrainischer Medien berichtet das Nachrichtenportal Nexta, dass derzeit massenhaft Waffen in der Hauptstadt verteilt werden. Weder der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, noch die Regierung haben diese Information bislang bestätigt. Zahlreiche internationale Geheimdienste rechnen mit einem Angriff der russischen Armee auf Kiew. Am Freitagmorgen gab es bereits erste Explosionen (s. Update v. 05.25 Uhr).

+++ 06.00 Uhr: Laut Angaben des ukrainischen Grenzschutzes gab es Todesopfer an einem Grenzposten am Asowschen Meer. Der Posten im Ort Primorskyj Posad sei von der russischen Armee beschossen worden.

Ukraine-Konflikt: Außenminister Kuleba spricht von „schrecklichen russischen Raketenangriffen“

+++ 05.50 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat sich auf Twitter zu den neuesten Bombardierungen der russischen Armee geäußert. Er sprach dabei von „schrecklichen russischen Raketenangriffen auf Kiew“. „Das letzte Mal, dass unsere Hauptstadt so etwas erlebt hat, war 1941, als sie von Nazi-Deutschland angegriffen wurde. Kuleba forderte: „Stoppt Putin. Isoliert Russland. Trennt alle Verbindungen. Schmeißt Russland aus allem raus.“

+++ 05.25 Uhr: Laut ukrainischen Angaben hat es auf russischer Seite seit dem Beginn der Invasion rund 800 Opfer unter den russischen Streitkräften gegeben. Darüber berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Dabei war nicht klar, ob sich die Angaben nur auf die Zahl der Toten bezog. Ferner heißt es, dass insgesamt 30 russische Panzer, sieben Flugzeuge und sechs Hubschrauber zerstört wurden.

Ukraine-Konflikt: Russland greift an – Explosionen in Kiew

+++ 04.43 Uhr: Mehrere Explosionen haben in der Nacht zu Freitag (25.02.2022) die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Das meldete die Agentur Unian. Unter anderem wurde ein mehrstöckiges Wohnhaus auf dem Ostufer des Flusses Dnipro getroffen, in dem Feuer ausbrach. Dort seien Trümmer einer Rakete eingeschlagen, teilte die Stadtverwaltung auf Telegram mit. Drei Menschen seien verletzt worden. Dort sei es ukrainischen Kräften gelungen, einen russischen Flugapparat abzuschießen, schrieb ein Berater des ukrainischen Innenministers.

+++ 03.43 Uhr: Ein Reporterteam des US-Nachrichtensenders CNN hat von drei Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew berichtet. Offenbar soll die Hauptstadt der Ukraine mit Raketen beschossen worden sein, wie ein Berater des ukrainischen Innenministers den Reportern mitteilte. „Die Angriffe auf Kiew mit Marschflugkörpern oder ballistischen Raketen wurden fortgesetzt.“

Ukraine-Konflikt: Verbale Auseinandersetzung zwischen ukrainischen und russischen Soldaten

+++ 02.56 Uhr: Laut des US-Nachrichtensenders CNN ist ein Audiomitschnitt aus der Ukraine aufgetaucht, bei dem es sich um eine Auseinandersetzung zwischen ukrainischen Soldaten und einem russischen Offizier handelt. Konkret soll die Aufnahme von der Schlangeninsel im Schwarzmeer stammen, die Russland im Laufe des Donnerstag (24.02.2022) einnahm. Alle ukrainischen Verteidiger der Insel kamen dabei ums Leben, berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi.

Laut des Audiomitschnittes sagte der russische Offizier: „Dies ist ein russisches Kriegsschiff. Ich schlage vor, dass Sie Ihre Waffen niederlegen und sich ergeben, um Blutvergießen zu vermeiden. Andernfalls werden wir das Feuer eröffnen.“ Daraufhin die Antwort eines ukrainischen Soldaten: „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich.“  

Russland-Ukraine-Krieg: Selenskyi „zum Ziel Nr. 1 erklärt“ – Taktische Bataillonsgruppen im Einsatz

+++ 01.58 Uhr: Die russische Armee ist nach Einschätzung des ukrainischen Generalstabs bereits mit einem großen Teil ihrer versammelten Truppen in die Ukraine vorgestoßen. Ein Militärsprecher nannte die Zahl von 60 taktischen Bataillonsgruppen (BTG) aus Russland. Das sind hochflexible und schnelle Kampftruppen mit 600 bis 1000 Soldaten.

Die russische Armee hatte nach ukrainischen Angaben etwa 90 solcher Gruppen für die Invasion zusammengezogen.
Der Gegner konzentriere seine Truppen in den Gebieten Charkiw und Donezk im Osten sowie im Süden, sagte der Sprecher. Hauptziel scheine zu sein, die Hauptstadt Kiew zu blockieren.

Ukraine-Konflikt: Selenskyi „zum Ziel Nr. 1 erklärt“ – Generalmobilmachung angeordnet

+++ 00.36 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyi erklärte in einer Videoansprache, dass er glaube, dass russische Sabotagegruppen in die ukrainische Hauptstadt Kiew eingedrungen seien. Er ergänzte: „Nach unseren Informationen hat der Feind mich als Ziel Nr. 1 und meine Familie als Ziel Nr. 2 markiert. Sie wollen die Ukraine politisch zerstören, indem sie das Staatsoberhaupt zerstören.“

Update vom Freitag, 25.02.2022, 00.02 Uhr: Durch den russischen Einmarsch sind auf ukrainischer Seite laut Präsident Wolodymyr Selenskyi mehr als 130 Menschen getötet worden. „Heute haben wir 137 unserer Helden, unserer Bürger, verloren. Militär und Zivilisten“, sagte Selenskyi in der Nacht zum Freitag (25.02.2022) in einer Videoansprache. Außerdem seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden.

+++ 23.36 Uhr: Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ostukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi eine allgemeine Mobilmachung angeordnet. Das Staatsoberhaupt habe ein entsprechendes Dekret unterschrieben, meldete die Agentur Unian in der Nacht zum Freitag (25.02.2022) unter Berufung auf das Präsidialamt in Kiew. Die Anordnung gilt demnach 90 Tage und sieht die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vor.

Zuvor hatte Selenskyi bereits eine Teilmobilmachung von Reservisten angeordnet. „Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen“, begründete er seine Entscheidung. Bei den Territorialeinheiten werde es zudem Wehrübungen geben. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht.

Nach ukrainischen Behördenangaben dürfen zudem männliche Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, teilte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow, am Donnerstagabend auf Facebook mit. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren.

Russland-Ukraine-Krieg: USA schicken 7000 Soldaten nach Deutschland

+++ 22.41 Uhr: Aufgrund des verhängten Ausnahmezustandes dürfen laut Informationen der Deutschen Presseagentur männliche ukrainische Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, teilte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow, am Donnerstagabend (24.02.2022) auf Facebook mit. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren.

+++ 22.18 Uhr: Laut Informationen des US-Nachrichtensenders CNN soll Russland „mehr als 160 Raketen für Luftangriffe“ im Laufe des Tages gestartet haben. Bei den meisten Raketen habe es sich um „ballistische Kurzstreckenraketen“ gehandelt.

Russische Truppen eroberten nach ukrainischen Angaben nach heftigen Kämpfen unter anderem einen Militärflugplatz nahe Kiew und den zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl.

Ukraine-Konflikt: Russland hat vollständige Lufthoheit

+++ 21.40 Uhr: Russische Truppen haben nach Angaben der Ukraine die Schlangeninsel im Schwarzen Meer womöglich erobert. Der Kontakt zum Grenzschutz und Soldaten dort sei abgerissen, teilte der Grenzschutzdienst am Donnerstagabend mit. Den ganzen Tag über habe „der Feind“ die Insel umstellt und mit Schiffskanonen beschossen. Sie ist eine der wenigen Inseln, die die Ukraine besitzt. Sie ist vor allem für Anrechte auf Bodenschätze im Meer strategisch wichtig und war lange zwischen Rumänien und der Ukraine umstritten.

Derweil sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 100.000 Menschen auf der Flucht. Mehrere tausend Menschen seien zudem bereits aus dem Land geflüchtet, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo der Nachrichtenagentur AFP.

+++ 21.10 Uhr: Laut ukrainischer Berichte wurden am ersten Tag der russischen Invasion 57 Menschen getötet. Der ukrainische Gesundheitsminister Oleh Ljaschko sagte, am ersten Tag der russischen Invasion des Landes seien 57 Menschen getötet und 169 verletzt worden. Weiter erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister, dass in der östlichen Region Donezk immer noch schwerer russischer Beschuss im Gange sei.

+++ 20.05 Uhr: Russland hat mit seinem Großangriff auf die Ukraine nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters die „vollständige Lufthoheit“ über die Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge nun über keinerlei Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter am Donnerstag in Brüssel: „Sie haben keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen.“

Nun nehme die russische Armee die Hauptstadt Kiew ins Visier, sagte der Geheimdienstvertreter weiter. „Viel wird davon abhängen, welchen Widerstand die Ukrainer leisten können. Aber ich gehe davon aus, dass die Russen in den kommenden Stunden versuchen werden, eine überwältigende Macht um die Hauptstadt zusammenzuziehen.“

Derweil hat die US-Regierung angekündigt, weitere Streitkräfte nach Europa zu verlegen. 7000 zusätzliche Soldaten werden nach Deutschland verlegt. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine folgt nun die Reaktion Washingtons: „Jetzt genehmige ich die Entsendung zusätzlicher US-Streitkräfte nach Deutschland als Teil der Nato-Reaktion“, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus.

Ukraine-Konfilkt: Russland hat Kontrolle über Tschernobyl

+++ 19.17 Uhr: Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben die Kontrolle über den zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl übernommen. Russische Soldaten hätten das Gebiet um das Akw im Norden der Ukraine nach „erbitterten“ Kämpfen eingenommen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Donnerstagabend. Der Unglücksreaktor könne daher nicht mehr als sicher angesehen werden, es handele sich um „eine der ernstesten Bedrohungen für Europa“.

+++ 18.00 Uhr: Kreml-Chef Wladimir Putin hat den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine als „notwendige Maßnahme“ bezeichnet. „Damit das verständlich ist: Das, was passiert, ist eine notwendige Maßnahme“, sagte Putin am Donnerstagabend bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern, das in Ausschnitten im Staatsfernsehen gezeigt wurde. „Uns wurden einfach keinerlei Chancen gelassen, anders aufzutreten.“

Putin betonte zugleich: „Wir können die geopolitischen Risiken nicht vollständig vorhersagen.“ Er versicherte aber, die Wirtschaft könne zu Recht erwarten, dass die Regierung nachvollziehbar handele. Die Verhängung neuer Sanktionen sei erwartet worden. Russland bleibe Teil der Weltwirtschaft. Es werde dieses System nicht beschädigen. Zugleich warnte der Kremlchef „unsere Partner“ davor, Russland wirtschaftlich zu isolieren.

Erstmeldung: Moskau/Kiew – Russland hat am Donnerstagmorgen (24.02.2022) einen Großangriff auf die Ukraine gestartet. Binnen weniger Stunden rückten die russischen Streitkräfte bis in den Großraum Kiew vor. Russische Truppen eroberten laut ukrainischen Angaben nach heftigen Kämpfen unter anderem einen Militärflugplatz nahe der Hauptstadt sowie den Atomreaktor von Tschernobyl. Dutzende Menschen wurden nach ukrainischen Angaben getötet, darunter zahlreiche Zivilisten.

(skr/tu/ktho/marv mit dpa/AFP) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Rubriklistenbild: © Emilio Morenatti/dpa

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