Ukraine-Konflikt: Luftalarm in ukrainischer Hauptstadt Kiew

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Befehl für eine Militäroperation in der Ukraine gegeben. Mehreren Berichten zufolge rücken russische Truppen auf ukrainischem Gebiet vor. Die Nachrichtenlage und Hintergründe im Überblick.

Russlands Präsident Wladimir hat die “Volksrepubliken” Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängig anerkannt und in der Nacht den Befehl für einen Militäreinsatz gegeben. Die Weltgemeinschaft reagiert entsetzt. Aus mehreren ukrainischen Städten sind laut Augenzeugen Explosionen zu hören. Es gibt übereinstimmende Berichte über das Vorrücken von russischen Truppen auf ukrainisches Gebiet. Wie so oft in militärischen Auseinandersetzungen sind die solche Schilderungen nur schwer von unabhängiger Seite zu überprüfen. Die wichtigsten Nachrichten zum Konflikt in der Ukraine und Hintergrundinformationen finden Sie im Ticker.

15.36 Uhr: Russische Behörden drohen mit Strafen bei Protesten gegen Angriff auf Ukraine

Die russischen Behörden haben für den Fall von Demonstrationen gegen den Einmarsch in die Ukraine mit Strafen gedroht. Wer an Kundgebungen zur “angespannten außenpolitischen Lage” teilnehme, werde strafrechtlich verfolgt, teilte das Investigativkomitee mit. Ähnliche Warnungen veröffentlichten das Innenministerium und die Staatsanwaltschaft.

Auch Aufrufe zur Teilnahme an solchen Veranstaltungen würden “ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen”, erklärte das Komitee. Das Innenministerium warnte, die Polizei werde im Falle von Demonstrationen “alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten”. 

In Online-Netzwerken war zuvor für Donnerstagabend in Moskau und St. Petersburg zu Anti-Kriegs-Demonstrationen aufgerufen worden. Die russische Oppositionsbewegung ist in den vergangenen zwei Jahren jedoch deutlich geschwächt worden. Die wichtigsten Anführer wurden inhaftiert oder ins Exil getrieben. 

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hatte den russischen Einmarsch in die Ukraine am Donnerstag scharf kritisiert. “Ich bin gegen diesen Krieg”, sagte er. Bei dem “Krieg zwischen Russland und der Ukraine” handele es sich um ein Manöver des Kreml, um von den innenpolitischen Problemen in Russland abzulenken.

15.30 Uhr: Polen bereitet sich auf Ankunft vieler Flüchtlinge aus der Ukraine vor

Polen rechnet angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine mit einer enormen Fluchtbewegung aus dem Land und hat die Errichtung von zunächst neun Erstaufnahmezentren für ukrainische Flüchtlinge angekündigt. “Es wird mit Sicherheit eine Flüchtlingswelle geben”, sagte Innenminister Mariusz Kaminski vor Journalisten. Polen werde allen Schutzsuchenden Zuflucht gewähren. Mit wie vielen Flüchtlingen genau Warschau rechnet, wollte Kaminski nicht sagen.

Polen teilt eine 535 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine. Der Chef des polnischen Grenzschutzes, Tomasz Praga, sagte, die Zahl der Übertritte an der polnisch-ukrainischen Grenze steige derzeit an, die Lage sei aber “stabil”. In den vergangenen 24 Stunden habe es in beide Richtungen 29.000 Übertritte gegeben. Darunter seien 15.000 Menschen gewesen, die die Grenze in Richtung Polen überquert hätten.

15.27 Uhr: Ukrainische Armee meldet Kämpfe um Militärstützpunkt in der Nähe von Kiew

In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es nach Angaben der Armee des Landes heftige Kämpfe mit russischen Truppen um einen Militärstützpunkt. Wie der ukrainische Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Walerijy Saluschny, in einer Erklärung auf Facebook bekanntgab, wurde um den Militärflughafen Hostomel im Norden der Hauptstadt gekämpft. Offenbar waren auch Kampfhubschrauber in dem Gebiet im Einsatz.

15.11 Uhr: Luftalarm in ukrainischer Hauptstadt Kiew

 Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat wegen des russischen Angriffs Luftalarm ausgelöst. Die Stadtverwaltung rief alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Kiew hat etwa 2,8 Millionen Einwohner. Am Morgen waren bereits testweise die Luftschutzsirenen zu hören gewesen. 



15.02 Uhr: Biden berät mit Nationalem Sicherheitsrat über Lage in Ukraine

US-Präsident Joe Biden hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine ein Treffen des Nationalen Sicherheitsrats anberaumt. Aus dem Weißen Haus hieß es, Biden habe sich mit dem Team im “Situation Room”, dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington, versammelt. Für Donnerstag ist zudem eine Videoschalte der Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten angesetzt. Später will Biden eine Ansprache halten. Eine Uhrzeit dafür wurde zunächst nicht genannt.

14.59 Uhr: Russland – Dutzende Stellungen des ukrainischen Militärs zerstört

Russland hat nach eigener Darstellung Dutzende Stellungen des ukrainischen Militärs angegriffen. Es seien 74 Objekte der Bodeninfrastruktur “außer Gefecht” gesetzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow,der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Darunter seien elf Flugplätze, drei Kommandoposten und ein Marinestützpunkt gewesen. Zudem seien 18 Radarstationen der Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme S-300 und Buk-M1 zerstört worden. Nach Moskauer Angaben wurden auch mindestens ein Kampfhubschrauber und mehrere Kampfdrohnen abgeschossen. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

14.51 Uhr: Putin trifft Pakistans Premierminister

Während Russland seine Invasion in der Ukraine fortsetzt, trifft sich Präsident Wladimir Putin mit dem pakistanischen Ministerpräsidenten Imran Khan, der für einen Arbeitsbesuch sei, schrieb der Kreml auf Twitter. 

14.44 Uhr: Moskau – Russland hat genügend finanzielle Reserven

Russland hat sich nach der Ankündigung scharfer Sanktionen des Westens wegen des Einmarschs in die Ukraine demonstrativ gelassen gezeigt. Man verfüge über ausreichend finanzielle Ressourcen, um die Stabilität des russischen Finanzsystems trotz Sanktionen und Drohungen zu gewährleisten, teilte die russische Regierung der Agentur Tass zufolge mit. Nach jüngsten Angaben betrugen die Finanzreserven am 11. Februar 639,6 Milliarden US-Dollar (572,68 Mrd Euro). Der Finanzmarkt und die größten Unternehmen hätten auch Pläne zum Schutz gegen Sanktionen.

14.23 Uhr: Wohl noch hohe dreistellige Zahl von Deutschen in der Ukraine

In der Ukraine haben sich am Donnerstagmittag wohl noch mindestens mehrere hundert Deutsche aufgehalten. “Derzeit ist eine hohe dreistellige Zahl von Deutschen auf der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes registriert”, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums auf Anfrage in Berlin. “Wir gehen von einer hohen Dunkelziffer aus”, sagte sie weiter.

Dazu, wie viele Deutsche seit dem Morgen aus der Ukraine ausgereist sind, lagen dem Auswärtigen Amt demnach zunächst keine Angaben vor. Teams aus den deutschen Botschaften in Polen und weiteren ukrainischen Nachbarstaaten, seien zu den Grenzübergängen entsandt worden, um ausreisenden Deutschen wenn nötig Hilfestellung zu geben. “Unsere Auslandsvertretungen sind aktiv”, sagte die Sprecherin. Nach ihren Angaben halten sich auch noch bislang in der deutschen Botschaft in Kiew tätige deutsche Diplomatinnen und Diplomaten in der Ukraine auf. Diese hätten sich von der Hauptstadt aus zunächst zum westukrainischen Lemberg (Lwiw) auf den Weg gemacht. Ob sie dort vorerst bleiben würden oder das Land verlassen sollten, “wird lageabhängig entschieden”, sagte die Ministeriumssprecherin. Ebenfalls in Lemberg befand sich demnach am Donnerstag die bisherige deutsche Generalkonsulin in Donezk.

14.16 Uhr: Von der Leyen – Sind auf Flüchtlinge aus Ukraine vorbereitet

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa für eine mögliche Fluchtbewegung aus der Ukraine gerüstet. “Wir hoffen, dass es so wenig Flüchtlinge wie möglich geben wird, aber wir sind voll und ganz auf sie vorbereitet und sie sind willkommen”, sagte die deutsche Politikerin in Brüssel. Es gebe für die EU-Staaten an den Außengrenzen Notfallpläne, um Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen. Auch sogenannten Binnenflüchtlingen innerhalb der Ukraine werde geholfen. Zudem solle die Finanzhilfe für das Land ausgeweitet werden.

14.13 Uhr: Kölner Karnevalisten sagen Rosenmontagsfest ab

Wegen des Kriegs in der Ukraine hat das Festkomitee Kölner Karneval das für Montag geplante Rosenmontagsfest mit einem Umzug im Rheinenergiestadion abgesagt. Stattdessen werde man eine Friedensdemonstration mit Persiflage-Wagen auf Plätzen in der Kölner Innenstadt organisieren, sagte ein Sprecher des Festkomitees der Deutschen Presse-Agentur. Das Rosenmontagsfest war als coronagerechter Ersatz für den Rosenmontagszug gedacht. Der Kölner Rosenmontagszug sollte dabei durchs Fußballstadion ziehen.

14.12 Uhr: Vizeregierungschefin – ukrainische Führung bleibt im Land

Die ukrainische Führung bleibt nach eigenen Angaben trotz russischer Angriffe im Land. “Der Präsident ist an seinem Platz, die Regierung ist an ihrem Platz, das Parlament ist an seinem Platz”, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk in Kiew. Sie widersprach Berichten, dass Kabinettsmitglieder an einen sicheren Ort gebracht worden seien. “Niemand geht irgendwohin”, sagte die Ministerin für die Wiedereingliederung der besetzten Gebiete. “Wenn das Euer Ziel ist, Russland, so solltet Ihr wissen, dass wir bis zum Ende bei unserem Volk ausharren werden.”



Ukraine-Russland-Krieg: stern-Reporter Andrzej Rybak berichtet aus Kiew

14.08 Uhr: Südkorea will sich an Sanktionen gegen Moskau beteiligen

Südkorea will sich als Reaktion auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine geplanten internationalen Sanktionen gegen Moskau anschließen. Präsident Moon Jae In verurteilte das Vorgehen Russlands. Der Angriff könne unter keinen Umständen gerechtfertigt werden, wurde Moon von seinem Büro zitiert. Südkorea unterstütze die internationalen Bemühungen einschließlich wirtschaftlicher Sanktionen, die den Zweck hätten, “eine bewaffnete Aggression abzuwehren und die Situation friedlich zu lösen”.

Das Außenministerium in Seoul betonte später, dass sich Südkorea für den Fall einer “vollständigen Invasion” in die Ukraine an internationale Exportkontrollen gegen Russland beteiligen könne. Südkorea habe keine andere Wahl. Das Land erwäge jedoch nicht, eigene Strafmaßnahmen gegen Russland zu verhängen, wurde ein Ministeriumsbeamter von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.

13.55 Uhr: Stärkung der Nato-Ostflanke: Erste US-Truppen in Lettland

In Lettland sind die ersten US-Truppen zur Verstärkung der Nato-Ostflanke eingetroffen. Ein Kontingent von etwa 40 amerikanischen Soldaten kam in der Nacht in dem baltischen Nato-Land an, wie das Verteidigungsministerium in Riga mitteilte. Insgesamt sollen mehr als 300 US-Soldaten nach Lettland verlegt werden, das an Russland und dessen Verbündeten Belarus angrenzt. Die Truppen sollen auf dem Militärstützpunkt Adazi stationiert werden.

13.50 Uhr: Ukraine-Botschafter Melnyk: Berlin und Paris müssen Putin “von diesem Wahnsinn abbringen”

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat Deutschland und Frankreich zu einer diplomatischen Intervention aufgefordert, um eine weitere Eskalation des Kriegs in seinem Land abzuwenden. Berlin und Paris sollten “einen letzten Versuch unternehmen, Herrn Putin von diesem Wahnsinn abzubringen”, sagte Melnyk in Berlin. Die Ukraine erlebe derzeit ein “Inferno”. Der Diplomatie müsse noch eine Chance gegeben werden.

Melnyk bekräftigte seine Kritik an der Entscheidung der Bundesregierung, seinem Land keine Waffen zu liefern. Er richtete einen direkten Appell an “alle wohlmeinenden Bürgerinnen und Bürger” in Deutschland: Diese müssten die Bundesregierung überzeugen, dass sie “mit mutigen Taten reagiert – und zwar sofort”. 

13.42 Uhr: Merkel will sich nicht zu russischem Angriff äußern

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich in der Öffentlichkeit derzeit nicht zum russischen Angriff auf die Ukraine äußern. Eine öffentliche Stellungnahme sei nicht geplant, hieß es am Donnerstag in Berlin auf Anfrage aus ihrem Umfeld. Zugleich wurde betont, Merkel verfolge die Entwicklungen natürlich mit großer Anteilnahme.

13:40 Uhr: Ukraine-Konflikt: Johnson kündigt “gewaltiges” Sanktionspaket an

Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ein “gewaltiges Paket an Wirtschaftssanktionen” angekündigt. In einer Fernsehansprache an die Nation sprach Johnson von einer “riesigen Invasion zu Land, zu See und aus der Luft”. Deshalb würden noch am Donnerstag in Abstimmung mit den Verbündeten Wirtschaftssanktionen beschlossen. Johnson deutete zudem an, dass Großbritannien weitere Waffen an die Ukraine liefern könnte.

Den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete Johnson als Diktator, dessen “barbarisches Abenteuer” scheitern müsse. Der Angriff auf die Ukraine sei “ein Angriff auf die Demokratie und die Freiheit in Osteuropa und der ganzen Welt”. An die Menschen in der Ukraine gerichtet, sagte er: “Wir sind in diesem Moment des Leids bei euch. Wir beten für euch und eure Familien und stehen an eurer Seite.”

13.36 Uhr: UN-Flüchtlingshilfswerk tief besorgt über Lage in der Ukraine

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ist wegen der Lage in der Ukraine tief besorgt. “Die humanitären Folgen für die Zivilbewohner werden verheerend sein”, teilte UNHCR-Chef, Filippo Grandi in Genf mit, ohne den Einmarsch Russlands zu erwähnen. “Das UNHCR arbeitet mit den Behörden, den Vereinten Nationen und anderen Partnern in der Ukraine zusammen und ist bereit, humanitäre Hilfe zu leisten, wo immer dies notwendig und möglich ist.” Das UNHCR rief Nachbarländer auf, die Grenzen für Menschen, die Sicherheit und Schutz suchen, offen zu halten. Das UNHCR stehe in der Ukraine und Nachbarländern bereit zu helfen.

13.33 Uhr: Nato-Generalsekretär rechnet nicht mit Angriff auf Bündnisgebiet

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht derzeit keine Gefahr, das sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf das Bündnisgebiet ausweitet. “Solange Russland weiß, dass ein Angriff auf einen Nato-Verbündeten eine Antwort des gesamten Bündnisses auslöst, werden sie nicht angreifen”, sagte Stoltenberg in einer Pressekonferenz. “Weil wir das stärkste Bündnis der Geschichte sind”, fügte er hinzu.

Um die Abschreckung Russlands noch einmal zu verstärken, werden die Nato-Staaten allerdings dennoch zusätzliche Truppen an die Ostflanke schicken. “Es wird in den nächsten Tagen und Wochen mehr Kräfte im Osten des Bündnisses geben”, sagte er. Darunter könnten auch Elemente der schnellen Eingreiftruppe NRF sein.

Zur NRF zählt zum Beispiel die auch “Speerspitze” genannte VJTF, die derzeit von Frankreich geführt wird. Deutschland stellt für die schnellste Eingreiftruppe des Bündnisses derzeit rund 750 Kräfte. Insgesamt sind in diesem rund 13.700 deutsche Soldaten für die schnellen Einsatzkräfte der Nato eingemeldet.

13.32 Uhr: Fünf Tote bei Absturz von ukrainischem Militärflugzeug bei Kiew

Beim Absturz eines ukrainischen Militärflugzeugs südlich von Kiew sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Insgesamt seien 14 Menschen an Bord der Transportmaschine vom Typ Antonow An-26 gewesen, teilte der staatliche ukrainische Katastrophenschutz am Donnerstag mit. Die Absturzursache war zunächst unklar. Berichten zufolge, die nicht unabhängig überprüft werden können, griffen russische Truppen mehrere militärische Objekte rund um die ukrainische Hauptstadt an.

13.31 Uhr: Slowakei schickt zusätzliche Soldaten an ukrainische Grenze

Die Slowakei hat angekündigt, zusätzliche Soldaten an ihre Grenze zur Ukraine zu senden. Verteidigungsminister Jaroslav Nad betonte vor Journalisten in Bratislava, man erwarte jedoch keine unmittelbare militärische Bedrohung der Slowakei selbst. Die Verstärkung der Armeepräsenz an der ukrainischen Grenze, die zugleich EU- und Nato-Außengrenze ist, diene nur der Unterstützung der Polizei. “Wir haben 1500 Angehörige der Streitkräfte für die Kontrolle unserer Ostgrenze bereitgestellt”, sagte der Minister.

Gemeinsam mit Außenminister Ivan Korcok bestätigte Nad aber auch Pläne einer baldigen Entsendung von Soldaten anderer Nato-Länder in die Slowakei. Darüber berate man noch mit den Verbündeten.

13.25 Uhr: Kreml warnt Westen vor Abbruch diplomatischer Beziehungen

Angesichts der massiven internationalen Proteste gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine warnt der Kreml den Westen vor einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen. “Ein Land wie Russland kann nicht hinter einem Eisernen Vorhang sein”, sagte der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, in Moskau der Agentur Interfax zufolge. “Natürlich haben wir vielleicht Probleme mit einer Reihe von Staaten. Aber auf die eine oder andere Weise hatten wir mit diesen Staaten auch zuvor schon Probleme.”

13.23 Uhr: Nato schließt militärische Unterstützung der Ukraine weiter aus

Die Nato schließt eine militärische Unterstützung der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands in das Land weiter aus. “Wir haben keine Nato-Truppen in der Ukraine, und wir haben auch keine Pläne, Nato-Truppen in die Ukraine zu schicken”, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel.

Die Ukraine sei ein geschätzter Partner und man habe das Land seit vielen Jahren unterstützt. Stoltenberg machte jedoch deutlich, dass die Verpflichtung zur kollektiven Verteidigung nur für die Nato-Alliierten gilt. “Wir unterstützen die Ukraine, wir bieten absolute Sicherheitsgarantien für die Nato-Verbündeten.”

Militärische Unterstützung für die Ukraine gilt als ausgeschlossen, weil dadurch ein noch größerer Krieg ausgelöst werden könnte. Da die Ukraine kein Mitglied des Bündnisses ist, kann sie auch nicht nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags Beistand beantragen.

13.16 Uhr: Golfstaat Katar bereit zu mehr Gaslieferungen an Deutschland

Der Golfstaat Katar ist nach Aussage seines Botschafters in Berlin grundsätzlich zu größeren Gaslieferungen an Deutschland bereit. “Katar kann Deutschland helfen, seine Energiequellen zu diversifizieren”, sagte Abdullah bin Mohammed Al Thani im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. “Was wir jetzt brauchen, ist eine direkte Kommunikation zwischen den Entscheidungsträgern in Katar und Deutschland, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.”

Katars Energieminister Saad bin Scharida al-Kaabi hatte jedoch bereits in dieser Woche erklärt, weder Katar noch irgendein anderes einzelnes Land habe die Kapazitäten, um die russischen Gaslieferungen nach Europa mit Flüssiggas zu ersetzen. Er verwies dabei auf bestehende langfristige Verträge seines Landes mit anderen Abnehmern. Von dem vertraglich gebundenen Gas könnten wahrscheinlich nur 10 bis 15 Prozent umgeleitet werden, sagte der Minister.

13.13 Uhr: Ukraine: Russland greift Flugplatz bei Kiew an

Russische Truppen haben einen Flugplatz nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew angegriffen. Dabei seien mindestens drei russische Hubschrauber abgeschossen worden, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit. Der Flugplatz Hostomel liegt rund 30 Kilometer nordwestlich des Zentrums der ukrainischen Hauptstadt. Für Meldungen, dass russische Truppen den Airport eingenommen haben, gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, teilte bei Facebook Videos von angeblich abgeschossenen russischen Hubschraubern.

13.10 Uhr: Selenskyj vergleicht russische Invasion mit Angriffen “Nazi-Deutschlands”

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Einmarsch in sein Land mit dem Vorgehen Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs verglichen. “Russland hat die Ukraine in einer feigen und selbstmörderischen Weise angegriffen, wie Nazi-Deutschland es im Zweiten Weltkrieg getan hat”, sagte Selensky in einem Briefing, das im Online-Netzwerk Facebook veröffentlicht wurde.

Selenskyj rief zudem die Ukrainer “mit Kampferfahrung” auf, sich bei den Rekrutierungsstellen des Innenministeriums zu melden und sich den Verteidigungseinheiten anzuschließen.

13.05 Uhr: Britische Großbank Lloyds rechnet mit russischen Cyber-Attacken

Die britische Großbank Lloyds bereitet sich auf mögliche russische Cyber-Attacken als Vergeltung für Sanktionen im Finanzsektor vor. Das sagte Lloyds-Chef Charlie Nunn bei der Vorstellung der Jahreszahlen des Kreditinstituts. Es habe Gespräche des Bankensektors mit der Regierung über mögliche Angriffe durch russische Hacker gegeben, so Nunn. Seine Bank habe in den vergangenen fünf Jahren erheblich in die Cyber-Sicherheit investiert.

12.53 Uhr: Russische Truppen dringen offenbar in die Region Kiew vor

Russische Truppen sind nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes in den nördlichen Teil der Hauptstadtregion Kiew vorgedrungen. Den Angaben zufolge griffen die russischen Streitkräfte ukrainische Stellungen mit Raketen an. AFP-Reportern zufolge waren außerdem mehrere tieffliegende Hubschrauber zu sehen, die am Stadtrand von Kiew flogen.

12.51 Uhr: 18 Menschen bei Luftangriff auf Militärbasis nahe Odessa getötet

Bei einem Luftangriff auf eine Militärbasis nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa sind nach Angaben der örtlichen Behörden 18 Menschen getötet worden. Acht Männer und zehn Frauen seien bei dem Angriff getötet worden, teilte die Regionalverwaltung von Odessa mit. “Zurzeit graben wir noch in den Trümmern.”

12.50 Uhr: Russland und China geben USA Schuld für Eskalation

Russland und China machen nach Angaben aus Moskau die USA und die Ukraine für die Eskalation in der Ukraine verantwortlich. “Die Minister haben ihrer gemeinsamen Überzeugung Ausdruck verliehen, dass der Grund der aktuellen Krise die von den USA und deren Verbündeten ermutigte Weigerung Kiews ist, das vom UN-Sicherheitsrat genehmigte Maßnahmenpaket von Minsk umzusetzen”, teilte das Außenministerium in Moskau nach einem Gespräch von Ressortchef Sergej Lawrow und dessen chinesischem Kollegen Wang Yi mit. Russland und China beharrten darauf, dass alle Länder das “Prinzip der ungeteilten Sicherheit” zu respektieren hätten.

Russland behauptet, der russische Angriff in der Ukraine diene dem Schutz der Menschen in den ostukrainischen Separatistengebieten.

12.46 Uhr: Nato plant keine Truppen-Entsendung in die Ukraine

Die Nato hat keine Truppen in der Ukraine und plant auch keine Entsendung dorthin. Das antwortet Nato-Generalsekretär Stoltenberg auf Nachfrage eines Journalisten.

12.43 Uhr: OSZE-Chefin Schmid warnt vor humanitärer Krise in der Ukraine

Die russischen Militäraktion in der Ukraine hat aus Sicht der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) dramatische Folgen für die Bevölkerung vor Ort. “Es entsteht eine humanitäre Krise”, sagte OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid in Wien.

Ein Strom an Menschen werde fliehen, während es für die Verbleibenden keine funktionierende Grundversorgung geben werde, sagte die deutsche Diplomatin bei einer Sitzung von Parlamentariern aus den 57 OSZE-Staaten. Laut dem Innenministerium in Kiev seien schon jetzt Hunderte Tote und Verletzte zu beklagen. Zuvor hatte Schmid gemeinsam dem derzeitigen OSZE-Vorsitzenden, dem polnischen Außenminister Zbigniew Rau, davor gewarnt, dass in der Ukraine Millionen Menschenleben in Gefahr seien.

12.38 Uhr: Kreml zu Einmarsch in Ukraine: “Niemand spricht von Besetzung”

Nach dem Einmarsch in die Ukraine hat der Kreml zurückgewiesen, das Nachbarland besetzen zu wollen. “Niemand spricht über eine Besetzung. Und in diesem Fall ist dieses Wort hier nicht anwendbar”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Wie lange russische Soldaten im Donbass bleiben, werde Präsident Wladimir Putin entscheiden. Auf die Frage, wie weit russische Truppen in der Ukraine vorrücken wollten, sagte Peskow: “Ich kann Ihnen keine Information zu militärischen, technischen und anderen Komponenten dieser Operation geben.”

Ziel sei eine “Demilitarisierung und Denazifizierung der Ukraine”, so der Kremlsprecher. “Das bedeutet die Neutralisierung des Militärpotenzials, das in letzter Zeit auch dank der energischen Aktivität des Auslands erheblich gewachsen ist.”

12.30 Uhr: London droht Russland mit “beispiellosen” Sanktionen und bestellt Botschafter ein

Die britische Regierung hat Russland wegen des Einmarschs in die Ukraine mit “beispiellosen” neuen Sanktionen gedroht und den russischen Botschafter einbestellt. Dieser solle “Russlands illegale, unprovozierte Invasion in der Ukraine erklären”, erklärte Außenministerin Liz Truss auf Twitter.

Der britische Premierminister Boris Johnson rief seine Sicherheitschefs am Morgen zu einer Dringlichkeitssitzung ein, um auf den “unprovozierten” und “entsetzlichen” Angriff Russlands zu reagieren, verlautete aus der  Downing Street. 

Zudem wollte Johnson am Vormittag eine Rede an die Nation halten. Am Nachmittag wollte er im Parlament sprechen.

12.26 Uhr: Niederlande setzen F-35-Kampfjets ein

Im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben die Niederlande zwei F-35-Kampfjets zur Überwachung des Nato-Luftraums über Osteuropa eingesetzt. Die Flugzeuge waren von der Flugbasis im friesischen Leeuwarden gestartet, wie das Verteidigungsministerium in Den Haag mitteilte. Der Einsatz der F-35 war zuvor mit der Nato vereinbart werden. Die Maschinen wurden zum ersten Mal offiziell eingesetzt. Über das genaue Einsatzgebiet machte das Ministerium keine Angaben.

Die Niederlande hatten bereits zuvor zugesagt, zwei F-35-Kampfflugzeuge im April und Mai in Bulgarien zu stationieren, um den Luftraum im Südosten von Europa zu überwachen.

12.25 Uhr: Nato-Generalsekretär Stoltenberg warnt Russland mit “hohem Preis”

Angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine gibt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ein Statement ab. Er sagt, dass Russland für diese nicht gerechtfertigte Invasion einen hohen Preis bezahlen werde.

Stoltenberg sagte nach einer Dringlichkeitssitzung der 30 Nato-Botschafter in Brüssel, durch die Aktivierung der Verteidigungspläne könne im Notfall auch die Eingreiftruppe Nato Response Force (NRF) eingesetzt werden, um Mitgliedsländer zu schützen. Sie umfasst bis zu 40.000 Soldaten. 

12.21 Uhr: Kramp-Karrenbauer “wütend” über Versagen gegenüber Putin

12.08 Uhr: Europaparlament beruft Sondersitzung ein

Das Europaparlament kommt angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine am Dienstag zu einer Sondersitzung zusammen. Darauf verständigten sich die Präsidentin des Parlaments sowie die Vorsitzenden der Fraktionen, heißt es in einer Mitteilung. Man verurteile den russischen Angriff auf die Ukraine aufs Schärfste. “Die Ukraine ist eine unabhängige und souveräne Nation und ihre territoriale Integrität ist nicht verhandelbar”, hieß es in einer Stellungnahme. Die Invasion stelle eine Bedrohung für die europäische und regionale Stabilität dar. Der Angriff ziele auf das Modell der demokratischen Gesellschaft und dürfe nicht unbeantwortet bleiben.

12.03 Uhr: Nato aktiviert Verteidigungspläne für Osteuropa

Die Nato aktiviert angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine die Verteidigungspläne für Osteuropa. Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekommt damit weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen

12.01 Uhr: Nato-Krisengipfel wohl am Freitag

Die Nato beruft für Freitag einen Ukraine-Krisengipfel ein. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Diplomaten.

11.50 Uhr: Bundeskanzler Scholz kündigt “harte Sanktionen” gegen Russland an

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat noch für den heutigen Tag “harte Sanktionen” gegen Russland angekündigt. Ziel sei, der russischen Führung klar zu machen: “Für diese Aggression zahlt sie einen bitteren Preis”, sagte Scholz nach Beratungen des deutschen Sicherheitskabinetts in Berlin. “Putin hat mit diesem Krieg einen schweren Fehler begangen”, betonte er mit Blick auf den russischen Überfall auf die Ukraine.

Russlands Präsident Wladimir Putin stelle mit seinem Vorgehen “die Friedensordnung unseres Kontinents in Frage”, sagte Scholz weiter. “Für all das gibt es keine Rechtfertigung. Das ist Putins Krieg.” Als Reaktion kündigte er an: “Als nächsten Schritt werden wir in enger Absprache mit unseren Partnern in der Nato und der EU weitere harte Sanktionen gegen Russland beschließen.” Weiter sagte der Bundeskanzler, er habe Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) gebeten, für Sonntag eine Sondersitzung des Bundestages einzuberufen. Dort werde er eine Regierungserklärung zu der nun entstandenen Lage abgeben. 

Auf internationaler Ebene würden noch am Donnerstagnachmittag die G7-Staaten und am Abend die Staats- und Regierungschefs der EU über Konsequenzen beraten, sagte Scholz. Dabei werde er sich für eine “einheitliche und klare Reaktion” auf das russische Vorgehen einsetzen.

Zudem verwies er auf das kurzfristig für Freitag einberufene virtuelle Gipfeltreffen der Nato-Staaten. Scholz rief Putin erneut auf, seine militärische Aggression “sofort zu stoppen” und die russischen Truppen vollständig aus der Ukraine zurückzuziehen.



Konflikt in der Ukraine: Luftalarm in ukrainischer Hauptstadt – ukrainische Armee meldet Kämpfe um Militärstützpunkt nahe Kiew

11.31 Uhr: Russlands Dumachef: Entmilitarisierung der Ukraine Ziel des russischen Angriffs

Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat eine vollständige Entmilitarisierung der Ukraine als Ziel des russischen Angriffs genannt. Dies sei der einzige Weg, einen Krieg in Europa zu vermeiden, schrieb Wolodin im Nachrichtenkanal Telegram. “Die Abgeordneten der Staatsduma unterstützen die Entscheidung von Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin, eine friedenserhaltende Sonderoperation durchzuführen. Ihr Ziel ist es, die Menschen, die in der Ukraine leben, zu schützen”, schrieb Wolodin weiter. Er rief die Ukrainer auf, die Waffen niederzulegen und sich nicht an einer Mobilmachung zu beteiligen.

11.30 Uhr: Litauen verhängt Ausnahmezustand wegen russischen Einmarschs in Ukraine

Litauen wird wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine den Ausnahmezustand verhängen. “Heute werde ich ein Dekret zur Verhängung des Ausnahmezustands unterzeichnen”, sagte der litauische Präsident Gitanas Nauseda nach einer Sitzung des Nationalen Verteidigungsrats. Zudem beantrage Litauen, Artikel 4 des Nato-Vertrags zu aktivieren. 

Dieser sieht Konsultationen vor, wenn ein Alliierter seine Sicherheit und seine Gebietshoheit bedroht sieht. Laut Diplomaten der Nato-Länder haben auch Polen, Rumänien, Estland und Lettland die Aktivierung des Artikels gefordert. 

11.29 Uhr: Moskau: Pro-russische Kämpfer erzielen Geländegewinne in Ostukraine

Seit dem Beginn des russischen Großangriffs auf die Ukraine haben  die pro-russischen Kämpfer in der Ostukraine nach Angaben aus Moskau erste Geländegewinne erzielt. Igor Konaschenkow, Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, sagte im russischen Fernsehen, in der Region Donezk seien die von Russland unterstützten Kämpfer drei Kilometer vorgerückt. In der Region Luhansk sei die ukrainische Armee eineinhalb Kilometer zurückgedrängt worden.

Russland habe keine ukrainischen Städte im Visier, sondern gehe mit “Präzisionswaffen” gegen militärische Infrastruktur, Einrichtungen der Luftabwehr und Flugplätze vor, fügte der General hinzu. “Die Zivilbevölkerung hat nichts zu befürchten”, sagte er.

11.30 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich zum Krieg in der Ukraine

11.19 Uhr: Russisches Militär meldet Manöver in Separatistengebiet Transnistrien

Russlands Militär hat eigenen Angaben zufolge planmäßige Militärübungen in dem von der Ex-Sowjetrepublik Moldau abtrünnigen Separatistengebiet Transnistrien abgehalten. Auf einem speziellen Ausbildungsgelände sei das Stoppen feindlicher Fahrzeuge trainiert worden, teilte der Wehrbezirk West mit. Ob das Manöver in dem Gebiet, das im Osten an die Ukraine grenzt, bereits abgeschlossen ist, ging aus der Mitteilung nicht klar hervor.

Russisches Militär ist seit Anfang der 1990er Jahre in Transnistrien stationiert. Die von prorussischen Separatisten geführte Region hatte sich damals in einem blutigen Bürgerkrieg von Moldau abgespalten, als das Land sich von der Sowjetunion unabhängig erklärte.

11.17 Uhr: Caritas mobilisiert Nothilfeteams in der Ukraine und bittet um Spenden

Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine hat die Nothilfeorganisation Caritas international nach eigenen Angaben Notfall-Teams im ganzen Land mobilisiert. Es stünden zunächst 150.000 Euro für Nothilfe zur Verfügung, teilte die Organisation mit. Sie bat zugleich um “dringend benötigte Spenden für die Opfer des Konfliktes”. “Es geht jetzt darum, alles zu tun, um eine drohende humanitäre Katastrophe in der Ukraine zu verhindern”, erklärte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller. Zwar ist die Lage derzeit auch für die humanitären Helfer noch sehr unübersichtlich, trotzdem habe sich die Caritas Ukraine seit Wochen auf verschiedene Szenarien vorbereitet. 

11.17 Uhr: Kiews Bürgermeister Klitschko: Brauchen die Unterstützung der Welt

Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko, hat an die Weltgemeinschaft appelliert, der Ukraine zu helfen. “Wir sind im Krieg und kämpfen um unser Land, aber brauchen die Unterstützung der ganzen Welt und sofort wirklich schmerzhafte Sanktionen gegen Russland”, sagte Klitschko der “Bild”. “Die Lage in Kiew ist vorerst unter Kontrolle, aber die Menschen sind natürlich nervös”, so Klitschko.

11.14 Uhr: Ukrainischer Militärsprecher: Mehr als 40 Soldaten getötet

Bei russischen Luftangriffen sind ukrainischen Angaben zufolge mehr als 40 Soldaten getötet worden. Entgegen separatistischer Angaben sei die Frontlinie in der Ostukraine nicht durchbrochen worden, sagte Militärsprecher Olexij Arestowytsch vor Journalisten. Die Kleinstadt Schtschastja sei weiter unter ukrainischer Kontrolle. Zuvor hatten die prorussischen Separatisten von der Einnahme von Schtschastja sowie der Kleinstadt Stanyzja Luhanska berichtet. Die Behörden in Kiew hatten zugleich das Vordringen prorussischer Kräfte auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet bestätigt. Präsident Wolodymyr Selenskyj rief die Bürger in Russland auf, gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren.

11.01 Uhr: Scholz will in Bundestags-Sondersitzung Regierungserklärung halten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am Sonntag in einer Sondersitzung des Bundestags eine Regierungserklärung “zur aktuellen Lage” halten. Das geht aus einem Schreiben von Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

10.52 Uhr: Ukrainische Armee tötet angeblich rund 50 “russische Besatzer”

Die ukrainische Armee hat im Osten des Landes nach eigenen Angaben dutzende feindliche Kämpfer getötet. Die Regierungstruppen hätten einen Angriff auf die Stadt Schtschastja in der Region Luhansk abgewehrt und rund “50 russische Besatzer” getötet, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. 

Zudem sei ein weiteres Flugzeug der russischen Luftwaffe im Bezirk Kramatorsk abgeschossen worden. Es ist das sechste Militärflugzeug, dass die ukrainische Armee nach eigenen Angaben seit Beginn des russischen Großangriffs in der Nacht zum Donnerstag zerstört haben will

Auf ukrainischer Seite wurden seit dem Start der Offensive bislang fünf Soldaten getötet, unter ihnen vier Grenzschützer, wie das Innenministerium mitteilte.

10:48 Uhr: Litauens Ex-Präsidentin bezweifelt Wirksamkeit von Sanktionen

Litauens Ex-Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite bezweifelt die Wirksamkeit der Strafmaßnahmen, die der Westen nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine gegen Moskau verhängen will. “Sanktionen werden den Angreifer nicht aufhalten, sondern nur bestrafen. Kriegsverbrecher konnten nur auf dem Schlachtfeld gestoppt werden”, twitterte sie . Grybauskaite war von 2009 bis 2019 Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Mitglieds Litauen, das an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus grenzt. In der Ukraine-Krise gehörte sie während ihrer Amtszeit zu den lautesten Kritikern Moskaus.

10.45 Uhr: Ukraine bricht diplomatische Beziehungen zu Russland ab

Als Reaktion auf den russischen Einmarsch bricht die Ukraine die diplomatischen Beziehungen mit dem Nachbarland Russland ab. Das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

10.37 Uhr: Moskauer Börse verliert die Hälfte an Wert

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf rund 60 Prozent. Allein am Mittwoch verloren die Aktien des Energieriesen Gazprom gut ein Viertel ihres Werts. Der Handel wurde nach zwischenzeitlicher Unterbrechung wie auch an der Börse in der zweitgrößten Stadt St. Petersburg inzwischen wieder aufgenommen.

10.17 Uhr: SPD-Fraktionschef: “Der russische Präsident ist ein Kriegsverbrecher”

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt und Moskau aufgefordert, sofort die Waffen ruhen zu lassen. “Es handelt sich hier um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Der russische Präsident ist ein Kriegsverbrecher”, erklärte Mützenich. “Präsident Putin und die russische Führung werden dafür einen hohen Preis bezahlen”, kündigte Mützenich an. Den höchsten Preis aber zahle die ukrainische Bevölkerung, der weiterhin Solidarität und Unterstützung gelte.

10:11 Uhr: Borrell kündigt schärfstes und härtestes EU-Sanktionspaket an

Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland wird nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell das weitreichendste werden, das die Staatengemeinschaft je beschlossen hat. Er sprach in Brüssel von “einer der dunkelsten Stunden Europas seit dem Zweiten Weltkrieg”. Der EU-Krisengipfel am Donnerstagabend werde sich darauf verständigen, das schärfste und härteste Sanktionspaket anzunehmen, das man je umgesetzt habe. Die russische Führung werde nie da gewesener Isolation gegenüberstehen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zufolge sollen die neuen Sanktionen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.

Borrell betonte: “Das ist keine Frage von Blöcken, das ist keine Frage diplomatischer Machtspiele. Es ist eine Frage von Leben und Tod. Es geht um die Zukunft unserer globalen Gemeinschaft.”

10.03 Uhr: Söder: Wegen Ukraine fällt Aschermittwoch der CSU in Passau aus

Wegen der dramatischen Entwicklungen in der Ukraine fällt der Politische Aschermittwoch der CSU in Passau aus. “Natürlich kann ein Aschermittwoch so nicht stattfinden”, sagte CSU-Chef Markus Söder am Rande seiner Reise zu Österreichs Kanzler Karl Nehammer. Daher falle die Veranstaltung aus. Söder appellierte an die anderen Parteien, auch auf die Lage in der Ukraine Rücksicht zu nehmen und ihre Aschermittwochveranstaltungen abzusagen.

10.02 Uhr: Lukaschenko: Belarus ist nicht an russischem Militäreinsatz beteiligt

Nach Darstellung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko haben sich seine Soldaten nicht an dem russischen Militäreinsatz im Nachbarland Ukraine beteiligt. “Unsere Truppen beteiligen sich nicht an dieser Operation”, sagte er in Minsk der Staatsagentur Belta zufolge. Die Lage an der belarussisch-ukrainischen Grenze habe sich dramatisch verändert. Nach Angaben aus Minsk telefonierten Russlands Präsident Wladimir Putin und Lukaschenko am frühen Donnerstagmorgen.

Die beiden engen Verbündeten hatten zuletzt ein gemeinsames großes Manöver in Belarus abgehalten, auch im Süden der Ex-Sowjetrepublik an der Grenze zur Ukraine. Der Kreml sicherte diesbezüglich zu, dass russische Soldaten nach der Übung wieder an ihre Standorte zurückkehren sollten. Am Sonntag kündigte Belarus dann eine Verlängerung der Militärübungen an.

10.02 Uhr: Sicherheitskabinett tritt im Bundeskanzleramt zusammen

Wegen des Angriffs von Russland auf die Ukraine kommt das Sicherheitskabinett im Bundeskanzleramt zusammen. Wie das Bundespresseamt mitteilte, beginnt das Treffen um 10.00 Uhr. Mitglieder des Sicherheitskabinetts sind neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Ministerinnen für Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Inneres sowie der Kanzleramtschef. Scholz will nach dem Treffen um 11.30 Uhr vor die Presse treten.

Bei Bedarf werden im Sicherheitskabinett auch Vertreter anderer Ministerien oder Behörden hinzugezogen, wie die Chefs von Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz. In dringenden aktuellen Sicherheitsfragen sollen auf diese Weise schnell und direkt Informationen und Einschätzungen zwischen den für die innere und äußere Sicherheit zuständigen Ressortchefs ausgetauscht und das weitere Vorgehen der Bundesregierung abgestimmt werden.

9.53 Uhr: Alle deutsche Diplomaten verlassen Kiew

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die Bundesregierung die letzten Diplomatinnen und Diplomaten aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew abgezogen. Diese Entscheidung habe sie am Mittwochabend getroffen, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Das Auswärtige Amt werde nun “lageabhängig” entscheiden, ob Deutschland in einer anderen ukrainischen Stadt – etwa im westukrainischen Lemberg (Lwiw) – eine diplomatische Vertretung etabliere.

9.52 Uhr: Baerbock kündigt “Paket mit massivsten Sanktionen gegen Russland” an

 Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine schärfste Sanktionen gegen Russland angekündigt. “Wir werden das volle Paket mit massivsten Sanktionen gegen Russland auf den Weg bringen”, sagte die Grünen-Politikerin in Berlin nach einer Sitzung des Krisenstabes im Auswärtigen Amt. Dazu werde sich Deutschland international mit der Europäischen Union, der Nato sowie den stärksten Wirtschaftsmächten im G7-Format abstimmen.

9.44 Uhr: London ruft Airlines zum Meiden des ukrainischen Luftraums auf

Die britische Regierung hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Fluggesellschaften dazu aufgerufen, den Luftraum des Landes zu meiden. “Nach den furchtbaren Ereignissen in der Nacht habe ich die Luftfahrtbehörde angewiesen, dafür zu sorgen, dass Airlines den ukrainischen Luftraum umgehen, um die Sicherheit von Passagieren und Crews zu gewährleisten”, schrieb der britische Verkehrsminister Grant Shapps auf Twitter.

9.38 Uhr: Ukrainischer Grenzschutz meldet drei tote Soldaten

Nach dem Angriff durch Russland in der Nacht zum Donnerstag hat die Ukraine drei getötete Soldaten gemeldet. Bislang seien drei Mitglieder der Streitkräfte entlang der südlichen Grenze zur von Moskau annektierten Halbinsel Krim getötet worden, erklärte der ukrainische Grenzschutz. Russland greife die benachbarte Ukraine aus drei Richtungen an. Im Süden würden ukrainische Stellungen mit Raketensystemen und Hubschraubern attackiert, erklärte der Grenzschutz weiter. Die russische Armee drang demnach mit Bodentruppen auch in den östlichen Regionen Luhansk und Charkiw, in Sumy im Nordosten sowie in Tschernihiw im Norden an der Grenze zu Belarus in die Ukraine ein. 

9.24 Uhr: Norwegen und Schweden verlegen Botschaftspersonal nach Lwiw

Norwegen und Schweden haben ihr Botschaftspersonal in der Ukraine vorübergehend von der Hauptstadt Kiew nach Lwiw im Westen des Landes verlegt. Die norwegische Botschaft werde von Lwiw aus im Einsatz sein, aber nur sehr begrenzte Kapazitäten haben, um norwegischen Bürgern in der Ukraine beistehen zu können, teilte Außenministerin Anniken Huitfeldt mit.

Ihre schwedische Amtskollegin Ann Linde schrieb auf Twitter, Schweden habe alle diplomatischen Mitarbeiter am späten Mittwochabend nach Lwiw verlegt, von wo aus der Botschaftsbetrieb weitergeführt werde. Beide Länder raten seit knapp zwei Wochen von allen Reisen in die Ukraine ab.

9:19 Uhr: Rubel auf Rekordtief: Russische Notenbank greift ein

Moskau (dpa) – Die russische Notenbank greift dem taumelnden Rubel unter die Arme. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an. Man werde am Devisenmarkt eingreifen, teilte die Notenbank am Donnerstagmorgen in Moskau mit.

Außerdem werde die Liste von Sicherheiten, die von der Notenbank gegen Zentralbankgeld akzeptiert werden, erweitert. Darüber hinaus wurde zusätzliche Liquidität für die Banken des Landes in Höhe von einer Billion Rubel (etwa 11 Mrd Euro) angekündigt.

Am Donnerstagmorgen hatte der russische Präsident Wladimir Putin den Angriff der Ostukraine offiziell angeordnet. US-Präsident Joe Biden, die westlichen Verbündeten und die Nato verurteilten Putins Vorgehen scharf und kündigten weitere Sanktionen an. Russland hat nach den Worten von Biden “vorsätzlich” einen “Krieg” gegen die Ukraine begonnen.

9.19 Uhr: China ruft nach russischem Angriff auf Ukraine alle Parteien zu Zurückhaltung auf

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat China alle Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen. “China beobachtet die aktuelle Situation sehr genau”, sagte eine Sprecherin des  Außenministeriums in Peking bei einer planmäßigen Pressekonferenz. “Wir rufen alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und zu verhindern, dass die Situation außer Kontrolle gerät”, fügte sie hinzu.

9.14 Uhr: Ukraine-Krieg drückt Dax unter 14.000 Punkte

Russlands Angriff auf die Ukraine hat den Dax am Donnerstag auf Talfahrt geschickt und unter 14.000 Punkte gedrückt. “Die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Es herrscht Krieg in Europa”, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt. Dabei treffe die russische Invasion die Börsen zwar nicht unvorbereitet, “trotzdem laufen Schockwellen durch die Kapitalmärkte”. Kurz nach dem Handelsstart brach der deutsche Leitindex um 4,35 Prozent auf 13.995,06 Punkte ein. Auf etwa diesem Stand hatte sich der Dax zuletzt vor etwas mehr als einem Jahr gezeigt.



Krieg in der Ukraine – Explosionen im Live-TV

9.12 Uhr: Separatistenchef: Es wird keine langen Kämpfe geben

Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ostukraine hat der Chef der selbst ernannten Volksrepublik Donezk angekündigt, dass es keine langen Kämpfe geben werde. Denis Puschilin sagte im russischen Staatsfernsehen: “Die Befreiungsbewegung wird ziemlich schnell enden.” Die Militäroperation sei im vollen Gang. “Ich kann sagen, dass dies sehr bald enden wird.” Die Städte und Dörfer der Region würden “in naher Zukunft befreit werden”, behauptete er.

Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge überschritten russische Panzerkolonnen im Gebiet Luhansk bei Krasna Taliwka, Milowe und Horodyschtsche von russischem Territorium aus die Grenze. Abwehrkämpfe dauerten an.

9.09 Uhr: Heeres-Inspekteur: Bundeswehr “steht mehr oder weniger blank da”

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine hat Heeresinspekteur Alfons Mais die jahrelange Vernachlässigung bei der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ungewöhnlich scharf kritisiert. “Ich hätte in meinem 41. Dienstjahr im Frieden nicht geglaubt, noch einen Krieg erleben zu müssen. Und die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da”, schrieb der Generalleutnant im Netzwerk Linkedin. “Die Optionen, die wir der Politik zur Unterstützung des Bündnisses anbieten können, sind extrem limitiert.”

Deutschlands oberster Heeressoldat schrieb weiter: “Wir haben es alle kommen sehen und waren nicht in der Lage, mit unseren Argumenten durchzudringen, die Folgerungen aus der Krim-Annexion zu ziehen und umzusetzen. Das fühlt sich nicht gut an! Ich bin angefressen!”

Noch sei das Nato-Territorium nicht direkt bedroht, auch wenn die Partner im Osten den konstant wachsenden Druck spürten. Mais: “Wann, wenn nicht jetzt, ist der Zeitpunkt, den Afghanistaneinsatz strukturell und materiell hinter uns zu lassen und uns neu aufzustellen, sonst werden wir unseren verfassungsmässigen Auftrag und unsere Bündnisverpflichtungen nicht mit Aussicht auf Erfolg umsetzen können.”

9.01 Uhr: Röttgen fordert deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. “Wir, auch in Deutschland, müssen jetzt der Ukraine alles liefern, was wir liefern können”, sagte er im Sender WDR 2. “Das sind auch Waffen. Dafür bin ich jetzt seit dem heutigen Tag.”

Bislang habe er dies abgelehnt, um nicht die Gesprächsmöglichkeiten zu zerstören, die speziell Deutschland mit Russland habe. Diese bestünden jetzt aber nicht mehr, sagte Röttgen.

Der CDU-Politiker sprach von einer “Zeitenwende”, die mindestens dieses Jahrzehnt prägen werde. “(Kremlchef Wladimir) Putin hat den Krieg nach Europa zurückgebracht, weil er sein Territorium, seine Macht ausdehnen will.” Dies sei der “schlimmste Horror”, den man sich vorstellen könne. “Wir hatten eine Friedensordnung in Europa, die hat Putin heute definitiv und endgültig zerstört.”

8.54 Uhr: Ukrainische Grenzschützer: Russische Panzer dringen in die Ukraine vor

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen aus mehreren Richtungen in die Ukraine vorgedrungen. Die Armee habe unter anderem von der annektierten Halbinsel Krim aus mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. Demnach drangen russische Bodentruppen auch in den östlichen Regionen Luhansk und Charkiw, in Sumy im Nordosten sowie in Tschernihiw im Norden an der Grenze zu Belarus in die Ukraine ein. 

8.46 Uhr: Ukrainisches Innenministerium: Sieben Soldaten getötet

Infolge russischer Luftangriffe sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 7 Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Zudem würden 19 Soldaten vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew mit. Eine Brücke über den Fluss Inhulez in der Südukraine sei zerstört worden.

8.41 Uhr: Neue Russland-Sanktionen der EU sollen Zugang zu Finanzmarkt stoppen

Die neuen geplanten EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.

8.32 Uhr: Ukrainische Grenzschützer: Russische Bodentruppen dringen in die Ukraine vor

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen in die Ukraine vorgedrungen. In mehreren nördlichen Regionen und von der annektierten Halbinsel Krim aus habe die Armee mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz mit. Russland hatte in der Nacht einen Großangriff auf die Ukraine gestartet.

8.26 Uhr: Lufthansa streicht letztes Flugziel in der Ukraine

Die Lufthansa hat nach der russischen Invasion in die Ukraine ihr letztes Flugziel in dem angegriffenen Land gestrichen. Der für Donnerstagabend geplante Flug von Frankfurt in das westukrainische Lwiw wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt, wie ein Sprecher am Morgen berichtete. Im Laufe des Tages werde man die Gesamtsituation bewerten und das Vorgehen für die weiteren Tage besprechen. Lufthansa-Crews halten sich nicht in der Ukraine auf. Zuvor hatte der Konzern bereits die Verbindungen nach Odessa und Kiew gestrichen.

8.24 Uhr: Moskauer Börse bricht nach Angriff auf Ukraine ein

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach kurz nach dem Handelsstart um ein Fünftel auf 966 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf mehr als ein Drittel. Noch ist unklar, wie der Westen auf die russische Invasion reagieren wird. Zumindest dürften harsche Wirtschaftssanktionen folgen. Am Morgen war der Handel zunächst ausgesetzt worden und dann verspätet gestartet. Die russische Notenbank hat unterdessen angekündigt, am Devisenmarkt einzugreifen. Der russische Rubel steht gegenüber dem Dollar deutlich unter Druck.

8.15 Uhr: Moskaus Verteidigungsministerium: Ukrainische Luftabwehr unschädlich

Die russischen Streitkräfte haben bei der Invasion in die Ukraine nach eigenen Angaben die Luftabwehr des Landes komplett unschädlich gemacht. Die Stützpunkte der ukrainischen Luftwaffe seien mit “präzisionsgelenkter Munition” außer Betrieb gesetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die ukrainischen Soldaten hätten keinerlei Widerstand gegen das russische Militär geleistet, hieß es. Zugleich wies das Ministerium ukrainische Berichte über einen Abschuss von russischen Flugzeugen zurück. Das entspreche nicht den Tatsachen, hieß es. Das Ministerium teilte auch mit, dass es keine Luftschläge gegen ukrainische Städte gebe. “Der Zivilbevölkerung droht nichts.”

8.12 Uhr: Frankreich verlangt “sofortiges” Ende der russischen Angriffe

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat ein sofortiges Ende der russischen Angriffe auf die Ukraine verlangt. “Frankreich verurteilt entschieden die Entscheidung Russlands, Krieg gegen die Ukraine zu führen”, erklärte Macron im Onlinedienst Twitter. Er rief Moskau auf, “seine Militäroperationen sofort zu beenden”. “Frankreich ist solidarisch mit der Ukraine. Es steht den Ukrainern zur Seite und arbeitet mit seinen Partnern und Verbündeten daran, den Krieg zu beenden”, fügte Macron hinzu.

8.06 Uhr: Angriff auf Ukraine: Digitalwährungen geben stark nach

Digitalwährungen wie Bitcoin haben mit deutlichen Kursverlusten auf den Angriff Russlands auf die Ukraine reagiert. Am Morgen fiel der Kurs der ältesten und nach Marktwert größten Kryptowährung Bitcoin um rund acht Prozent auf unter 35.000 US-Dollar. Die nach Marktwert zweitgrößte Internetdevise Ether gab um 12 Prozent auf rund 2300 Dollar nach. Andere Digitalwerte wie Cardano oder Dogecoin brachen noch stärker ein.

8.04 Uhr: Innenministerium in Kiew bestätigt Angriff russischer Landstreitkräfte

Die Behörden in Kiew bestätigten das Vordringen von der prorussischen Kräften in der Ostukraine auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet. Die russische Armee sei zu den Orten Milowe und Horodyschtsche auf ukrainisches Gebiet vorgestoßen, teilte das Innenministerium in der Hauptstadt Kiew mit. Zudem seien Munitionslager im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj und im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk mit Raketen angegriffen worden. In der westukrainischen Stadt Luzk sei ein Fernsehturm zerstört worden. Außerdem wurden den Angaben zufolge Kasernen der ukrainischen Streitkräfte im westukrainischen Gebiet Winnyzja und nahe der Hauptstadt Kiew angegriffen.

7.57 Uhr: Selenskyj fordert “sofortige Sanktionen” gegen Russland

Angesichts des russischen Einmarsches in die Ostukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj “sofortige Sanktionen” gegen Moskau gefordert. Er brauche zudem Verteidigungshilfe sowie finanzielle Unterstützung, schrieb Selenskyj nach Telefonaten mit mehreren westlichen Regierungschefs, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter.

7:52: Russland schließt mehr als zehn Flughäfen

Nach dem Einmarsch in der Ostukraine hat Russland vorübergehend mehr als zehn Flughäfen im Süden und auf der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim geschlossen. Bis zum 2. März sollen unter anderem die Flugplätze in den Städten Rostow, Krasnodar, Kursk, Woronesch und Simferopol ihren Betrieb einstellen, wie die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte. Den Menschen werde “dringend” davon abgeraten, an die genannten Flughäfen zu kommen.

In Sotschi am Schwarzen Meer lief der Flugbetrieb offiziellen Angaben zufolge zunächst weiter. In Moskau wurden bis zum frühen Vormittag knapp 200 Flüge abgesagt oder waren mit Verspätung angekündigt, wie aus Online-Reisetafeln hervorging.

7.50 Uhr: Separatisten melden Einnahme von zwei Kleinstädten in Ostukraine

Die Separatisten haben nach dem russischen Einmarsch in der Ostukraine die Einnahme von zwei Kleinstädten gemeldet. Es handele sich dabei um Stanyzja Luhanska und um Schtschastja. Demnach sind russische Truppen über den Fluss Siwerskyj Donez vorgedrungen, der bisher die Frontlinie bildete. Die Behörden in Kiew bestätigten zugleich das Vordringen der prorussischen Kräfte auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet.

7.37 Uhr: Präsident der Ukraine fordert weltweite “Anti-Putin-Koalition”

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine weltweite “Anti-Putin-Koalition” gefordert. “Die Welt muss Russland zum Frieden zwingen”, erklärte Selenskyj nach Krisentelefonaten mit seinen westlichen Partnern in den USA, der EU, Großbritannien, Deutschland und Polen. Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Großangriff auf die Ukraine befohlen hatte, fügte Selenskyj hinzu: “Wir sind dabei, eine Anti-Putin-Koalition aufzubauen.”

7.35 Uhr: Bundesregierung ruft Deutsche “dringend” zum Verlassen der Ukraine auf

Die Bundesregierung hat deutsche Staatsbürger wegen der Angriffe Russlands “dringend” zum Verlassen der Ukraine aufgefordert. Das Auswärtige Amt verwies im Internetdienst Twitter auf dort stattfindende Kampfhandlungen und Raketenangriffe. “Falls Sie das Land nicht auf einem sicheren Weg verlassen können, bleiben Sie vorläufig an einem geschützten Ort”, hieß es weiter.

Kiew am frühen Morgen

Ein Bild aus Kiew vom frühen Morgen. Lange Autoschlangen in Richtung Westen verstopfen die Straßen 

© Chris Mcgrath / Getty Images

7.26 Uhr: EU will umgehend neue Sanktionen gegen Russland beschließen

Die EU wird nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratschef Charles Michel umgehend ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschließen. Dieses werde “massive und schwerwiegende Folgen” für das Land haben, teilten Michel und von der Leyen gemeinsam mit. Ein für den Abend geplanter Krisengipfel solle darüber beraten.

7.24 Uhr: Baerbock: “Tag der Schande”

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den russischen Überfall auf die Ukraine als “Tag der Schande” verurteilt. “Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung”, sagte Baerbock nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin. Sie berief demnach für 8.30 Uhr den Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt ein.

7.22 Uhr: Russische Armee: Ukrainische Luftwaffenstützpunkte zerstört

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben die Luftabwehr sowie Luftwaffenstützpunkte der Ukraine zerstört. “Die militärische Infrastruktur der Luftwaffenstützpunkte der ukrainischen Streitkräfte wurde außer Betrieb gesetzt”, zitierten russische Nachrichtenagenturen das russische Verteidigungsministerium. “Die Luftabwehreinrichtungen der ukrainischen Streitkräfte wurden zerstört.”

7.20 Uhr: Ukrainische Streitkräfte: Fünf russische Flugzeuge abgeschossen

Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge im Gebiet Luhansk fünf russische Flugzeuge und einen Hubschrauber abgeschossen. Das teilten die ukrainischen Landstreitkräfte mit.

7.16 Uhr: Generalstab der Ukraine: Intensiver Beschuss im Osten, keine Landung in Odessa

Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee hat es einen Beschuss im Osten des Landes durch russisches Militär gegeben. Es gebe Angriffe von Gebieten und Siedlungen entlang der Staatsgrenze sowie auf mehreren Flugplätzen, teilte der Generalstab in Kiew mit. Landungsoperationen des russischen Militärs in der südostukrainischen Stadt Odessa habe es nicht gegeben. “Die Situation ist unter Kontrolle.”

7.07 Uhr: Scholz telefoniert mit Selenskyj: “Volle Solidarität Deutschlands”

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine “die volle Solidarität Deutschlands in dieser schweren Stunde versichert”. Das habe der Kanzler dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Morgen in einem Telefonat gesagt, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin über Twitter mit. Scholz hatte den russischen Angriff zuvor als eklatanten Bruch des Völkerrechts verurteilt.

6.58 Uhr: “Time”-Video dokumentiert mutmaßliche Explosionen in Kiew

Ein Video, das das Nachrichtenmagazin “Time” auf Twitter gepostet hat, dokumentiert mutmaßlich Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

6.48 Uhr: Habeck zur Ukraine: “Nun ist das Unfassbare geschehen”

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat entsetzt auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert. “Nun ist das Unfassbare geschehen”, erklärte der Grünen-Politiker. “Russland greift die Ukraine an. Wir haben einen Landkrieg in Europa, von dem wir dachten, er sei nur noch in Geschichtsbüchern zu finden. Es ist ein schamloser Bruch des Völkerrechts, wir verurteilen ihn auf Schärfste.”

Dieser Tag sei eine Zäsur für Europa und die Welt, so Habeck. “Diese bewusst herbeigeführte russische Aggression wird Leid über viele Menschen bringen.” Alle Kraft und Solidarität gelte der ukrainischen Bevölkerung. “Für Russland wird dieser Angriff schwere politische und wirtschaftliche Konsequenzen haben.”

6.34 Uhr: Boris Johnson “entsetzt” über russischen Angriff auf die Ukraine

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich bestürzt über den russischen Angriff auf die Ukraine geäußert. “Ich bin entsetzt über die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine”, schrieb er auf Twitter. Er habe mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, um über die nächsten Schritte zu beraten.

“Mit diesem unprovozierten Angriff auf die Ukraine hat Präsident Putin sich für einen Weg des Blutvergießens und der Zerstörung entschieden”, fügte er hinzu. “Das Vereinigte Königreich und unsere Verbündeten werden entschlossen reagieren”, betonte Johnson.

6.33 Uhr: Videobotschaft von Selenskyj auf Facebook

Wegen des russischen Angriffs auf sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Kriegsrecht über die gesamte Ukraine verhängt. Russland greife die “militärische Infrastruktur” der Ukraine an, sagte er in einer Videobotschaft, die auf Facebook veröffentlicht wurde. Das russische Militär bestätigte Angriffe auf die ukrainische Militärinfrastruktur mit “Hochpräzisionswaffen”. Selenskyj forderte die Bürger auf, nicht in Panik zu geraten. “Wir sind auf alles vorbereitet, wir werden siegen”, fügte er hinzu. 

Nach Angaben des Außenministeriums in Kiew hat Russlands Angriff die “Zerstörung des ukrainischen Staates” zum Ziel. Moskau wolle sich des ukrainischen Territoriums bemächtigen und “eine Besatzung” installieren, erklärte das Ministerium. Kiew rief die internationale Gemeinschaft auf, “sofort” zu handeln, um mit einem “geeinten und starken” Vorgehen die “Aggression” gegen die Ukraine zu stoppen.

6.33 Uhr: Neuseeland verurteilt russischen Angriff auf die Ukraine

Neuseeland hat den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf verurteilt und den Angriff als “eklatanten Verstoß gegen grundlegende internationale Regeln” bezeichnet. Die Anwendung von Gewalt zur Veränderung von Grenzen sei nach internationalem Recht strengstens verboten, teilte das Außenministerium in Wellington mit. “Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, die von diesem Konflikt betroffen sind. Unsere Gedanken sind bei ihnen”, sagte Außenministerin Nanaia Mahuta. Russland müsse sich “sofort und dauerhaft zurückziehen” und wieder diplomatische Verhandlungen aufnehmen, forderte sie.

6.31 Uhr: Angriffe auf die Ukraine offenbar auch aus Belarus

Die Ukraine wird nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sowohl an der Grenze zu Russland als auch zu Belarus angegriffen. Mit “Artillerie” werde die Ukraine “von russischen Truppen aus Russland und Belarus” beschossen, erklärte der Grenzschutz am Donnerstag. Die ukrainischen Streitkräfte würden das Feuer erwidern.

In Belarus fanden in den vergangenen zwei Wochen gemeinsame “Militärübungen” Russlands mit belarussischen Streitkräften statt, die den Westen einen Angriff befürchten ließen. Am Sonntag verkündete Minsk, dass die Übungen vor dem Hintergrund der “Eskalation” des Konflikts in der Ostukraine verlängert würden.

6.29 Uhr: Lage in Ukraine unklar – viele Spekulationen im Internet

Nach der Ankündigung einer russischen Militäroperation in der Ostukraine haben sich im Internet schnell viele nicht verifizierbare Berichte über Kriegshandlungen auch außerhalb der Separatistengebiete verbreitet. Vor allem belarussische Propaganda-Kanäle auf Telegram veröffentlichten in der Nacht Fotos und Videos und schrieben unter anderem von angeblichen Raketenangriffen auf Kiew und Charkiw. Diese Informationen waren zunächst nicht überprüfbar.

Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur in Kiew berichtete von Luftschutzalarm in der Stadt. Erste Menschen verließen demnach das Stadtgebiet, eine größere Panik blieb aber zunächst aus. In ukrainischen Medien gab es Berichte über Einschläge in der Ostukraine aus den Städten Charkiw und Dnipro, zudem aus Odessa, Berdjansk und Kramatorsk, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldete

6.25 Uhr: Russische Armee bestätigt Angriff mit “Hochpräzisionswaffen” auf Ukraines Militäreinrichtungen

Die russische Armee hat führt nach eigenen Angaben Angriffe auf die ukrainische Militärinfrastruktur mit “Hochpräzisionswaffen” aus. “Die militärische Infrastruktur, Einrichtungen zur  Luftverteidigung, Militärflugplätze und die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte werden mit Hochpräzisionswaffen außer Gefecht gesetzt”, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass das russische Verteidigungsministerium.

6.20 Uhr: Kanada verurteilt “ungeheuerlichen Angriff Russlands”

New York (dpa) – Kanada hat die Einmarschankündigung Russlands in die Ukraine “aufs Schärfste” verurteilt und mit schweren Sanktionen gedroht. “Russlands Vorgehen wird schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen”, teilte Premier Justin Trudeau am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Er werde sich am Donnerstag mit den G7-Partnern treffen, “und wir werden weiterhin eng und schnell mit der Nato und unseren Verbündeten zusammenarbeiten, um gemeinsam auf diese rücksichtslosen und gefährlichen Handlungen zu reagieren”. Kanada werde zudem zusätzliche Maßnahmen gegen Moskau ergreifen.

6.19 Uhr: Biden telefoniert mit Selenskyj

US-Präsident Joe Biden hat den “unprovozierten und ungerechtfertigten” russischen Angriff auf die Ukraine in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verurteilt. Er habe Selenskyj soeben über die weiteren geplanten Maßnahmen der USA und der westlichen Verbündeten gegen Russland unterrichtet, inklusive “harter Sanktionen”, erklärte Biden.

6.18 Uhr: Handel an Moskauer Börse nach Angriff auf Ukraine ausgesetzt

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der Handel an der Moskauer Börse ausgesetzt worden. Eine Wiederaufnahme werde später angekündigt, teilte die Börse mit. Die Moskauer Börse war bereits in den vergangenen Tagen infolge der Ukraine-Krise massiv eingebrochen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor in einer nächtlichen Fernsehansprache eine “Militäroperation” in der Ukraine angekündigt. Kurz darauf waren in mehreren Städten des Landes, darunter in der Hauptstadt, Städten nahe der Frontlinie, aber auch in der hunderte Kilometer entfernten südukrainischen Hafenstadt Odessa, Explosionen zu hören.

6.18 Uhr: Nato beruft Sondersitzung des Nordatlantikrats ein

Vertreter der 30 Nato-Staaten kommen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine zu einer Krisensitzung zusammen. Die Beratungen des Nordatlantikrats in Brüssel sollten um 8.30 Uhr beginnen, teilte am Morgen eine Vertreterin Großbritanniens mit. Aus Bündniskreisen hieß es, der russische Angriff ziele nicht nur auf die Ostukraine ab.

6.14 Uhr: Scholz: Russischer Angriff auf Ukraine “eklatanter Bruch des Völkerrechts”

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Angriff auf die Ukraine als eklatanten Bruch des Völkerrechts verurteilt. “Er ist durch nichts zu rechtfertigen”, erklärte Scholz in einer ersten Reaktion, die vom Bundespresseamt verbreitet wurde. Russland müsse diese Militäraktion sofort einstellen.

6.06 Uhr: Kiew: Russischer Militäreinsatz hat “Zerstörung des ukrainischen Staates” zum Ziel

Der russische Großangriff auf die Ukraine hat nach Ansicht des Außenministeriums in Kiew die “Zerstörung des ukrainischen Staates” zum Ziel. Russland wolle sich auch des ukrainischen Territoriums bemächtigen und “eine Besatzung” installieren, erklärte das ukrainische Außenministerium am Donnerstag. Kiew rief die internationale Gemeinschaft auf, “sofort” zu handeln, um mit einem “geeinten und starken” Vorgehen die “Aggression” gegen die Ukraine zu stoppen.

6.00 Uhr: Bürgermeister von Borispol: Explosionen sind Geräusche der Luftabwehr

Die in Kiew zu hörenden Explosionen sind nach Angaben eines örtlichen Politikers auf den Einsatz der ukrainischen Luftabwehr zurückzuführen. “Sie haben Explosionen gehört. Nur ruhig, das ist unsere Armee, die auf unbekannte Flugapparate reagiert”, sagte Wolodymyr Borisenko, Bürgermeister der in der Nähe des Kiewer Flughafens gelegenen Stadt Borispol, in einer Fernsehansprache, wie die russische Zeitung “Nowaja Gaseta” berichtete.

Dies sei Teil der Provokationen, so der Bürgermeister weiter. Er warnte die Bevölkerung vor vielen Falschnachrichten in sozialen Netzwerken. Es sei auch möglich, dass das Internet abgeschaltet werde.

Die Stadt Borispol mit etwa 63.000 Einwohnern liegt 30 Kilometer südöstlich von Kiew. Bei Borispol befindet sich der internationale Flughafen der ukrainischen Hauptstadt.

5.58 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj ruft Kriegszustand aus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im ganzen Land den Kriegszustand ausgerufen. Das teilte er in einer Videobotschaft mit. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor eine Militäroperation gegen das Nachbarland angeordnet.

5.46 Uhr: Explosionen in Kiew und anderen Städten zu hören

Kurz nach der von Kreml-Chef Wladimir Putin angekündigten “Militäroperation” in der Ukraine sind in der Hauptstadt Kiew sowie in weiteren ukrainischen Städten Explosionen zu hören gewesen. AFP-Reporter berichteten in der Nacht von mindestens zwei Explosionen in der Innenstadt von Kiew, die bei Fahrzeugen Alarm auslösten. 

Auch in der am Asowschen Meer gelegenen Hafenstadt Mariupol, in der Schwarzmeerstadt Odessa, in der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, sowie in Kramatorsk und an der Frontlinie zu den ostukrainischen Separatisten-Gebieten waren Explosionen zu hören. Nach Angaben von Einwohnern von Mariupol, das nahe der Frontlinie und der Grenze zu Russland liegt, war in den östlichen Vororten der Stadt Artillerie zu hören.

5.44 Uhr: Ukraine schließt Luftraum für Zivilflüge

Die Regierung in Kiew hat den Luftraum über der Ukraine für den zivilen Luftverkehr geschlossen. “Wegen des hohen Sicherheitsrisikos” sei der Luftraum geschlossen und der Flugverkehr kurz nach Mitternacht eingestellt worden, teilte das Infrastrukturministerium in Kiew mit. 

5.36 Uhr: Russland hat “groß angelegte Invasion” gestartet

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba eine “groß angelegte Invasion” gestartet. “Friedliche ukrainische Städte werden angegriffen. Dies ist ein Angriffskrieg”, schrieb Kuleba auf Twitter. Die Welt “kann und muss Putin stoppen. Es ist Zeit, jetzt zu handeln”, forderte er.

“Die Ukraine wird sich verteidigen und siegen”, schrieb Kuleba weiter. In mehreren Städten des Landes, darunter auch in der Hauptstadt Kiew sowie den Hafenstädten Mariupol und Odessa, waren Explosionen zu hören.

5.28 Uhr: Nato verurteilt russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat den russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt. Der “rücksichtslose und unprovozierte” Angriff bringe “die Leben zahlloser Zivilisten” in Gefahr, erklärte Stoltenberg. “Einmal mehr, trotz unserer wiederholten Warnungen und nimmermüden diplomatischen Bemühungen hat Russland den Weg der Aggression gegen ein souveränes und unabhängiges Land gewählt”, erklärte Stoltenberg.

Zuvor hatte bereits US-Präsident Biden den von Russland “vorsätzlich” begonnenen “Krieg” verurteilt und mit weiteren Sanktionen gedroht.

5.18 Uhr: Biden verurteilt “ungerechtfertigten Angriff” Russlands auf Ukraine

US-Präsident Joe Biden hat den russischen Militärangriff auf die Ukraine scharf verurteilt und der Regierung in Moskau Konsequenzen angedroht. Biden erklärte in der Nacht, der russische Präsident Wladimir Putin habe sich “für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird”. Der US-Präsident sprach von einem “unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff” auf die Ukraine. 

“Russland allein ist verantwortlich für den Tod und die Zerstörung, zu der dieser Angriff führen wird, und die USA und ihre Verbündeten und Partner werden geeint und entschlossen handeln”, erklärte Biden weiter. “Die Welt wird Russland zur Verantwortung ziehen.”

5.04 Uhr. Deutschland: Russland wird beispiellosen Preis bezahlen

New York (dpa) – Deutschland hat schwere Konsequenzen gegen Russland wegen des angekündigten Einmarsches in die Ukraine angekündigt. “Die russische Aggression wird politisch, wirtschaftlich und moralisch einen beispiellosen Preis haben”, sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse bei einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York am Mittwochabend (Ortszeit).

4.48 Uhr: Explosionen in der Hafenstadt Mariupol zu hören

In der ukrainischen Hafenstadt Mariuopol sind Explosionen zu hören. Das berichten AFP-Reporter.

4:29 Uhr: Kremlchef Putin genehmigt Militäreinsatz in Ostukraine

Kremlchef Wladimir Putin hat im Konflikt mit der Ukraine einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. “Ich habe beschlossen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen”, sagte Putin am Donnerstagmorgen in einer Fernsehansprache. “Ihr Ziel ist der Schutz der Menschen, die seit acht Jahren Misshandlung und Genozid ausgesetzt sind.”

Putin entsprach damit einer schriftlichen Bitte der Chefs der Volksrepubliken Luhansk und Donezk um Beistand, um Angriffe von der ukrainischen Armee abzuwehren. Putin hatte zuvor ein militärisches Eingreifen schriftlich in Aussicht gestellt, sollte er gefragt werden. Damit stehen sich bald erstmals russische und ukrainische Soldaten in dem seit acht Jahren dauernden Konflikt gegen.

1.45 Uhr: Kriegsgefahr: Selenskyj wendet sich in dramatischem Appell an Russen

Kurz vor einer erwarteten russischen Invasion in die Ukraine hat sich Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew in einem dramatischen Appell an die Bürger des Nachbarlandes gewandt. “Dieser Schritt kann der Beginn eines großen Krieges auf dem europäischen Kontinent werden”, warnte er in einer in der Nacht veröffentlichten Videobotschaft. “Wollen die Russen Krieg? Die Antwort hängt nur von Ihnen ab, den Bürgern der Russischen Föderation!”, sagte der 44-Jährige auf Russisch. Er habe auch versucht, mit Kremlchef Wladimir Putin zu telefonieren: “Das Ergebnis: Schweigen.”

0.31 Uhr: EU verhängt Sanktionen gegen russischen Verteidigungsminister und Militärchefs

Die Europäische Union hat wegen ihrer Beteiligung an der Anerkennung der  separatistischen Regionen Sanktionen gegen den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu sowie russische Militärchefs verhängt. Am Mittwoch veröffentlichte die EU in ihrem Amtsblatt eine Sanktionsliste mit insgesamt 23 “hochrangigen Persönlichkeiten”, drei Banken, einem Unternehmen und 351 Mitgliedern des russischen Parlaments, die von den Maßnahmen betroffen sind. Die EU-Maßnahmen bestehen aus einem Reiseverbot und dem Einfrieren von Konten in der EU. Unter den “hochrangigen Persönlichkeiten” befinden sich auch der Kreml-Stabschef Anton Waino, die Chefin des staatlichen Fernsehsenders Russia Today, Margarita Simonjan, und die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa. 

0.08 Uhr: Selenskyj blitzt bei Putin ab – Ukraine ruft erneut UN-Sicherheitsrat an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist offenbar mit einem Versuch gescheitert, telefonisch Kontakt mit Russlands Präsident Wladimir Putin aufzunehmen. Dies meldete die Nachrichtenagentur AFP am Abend unter Berufung auf Selenskyj selbst. “Ich habe heute die Initiative für ein Telefongespräch mit dem Präsidenten der Russischen Föderation ergriffen. Das Ergebnis: Schweigen”, sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichten Ansprache an die Nation. Zuvor hatten die Separatistenführer in Donezk und Luhansk den Kreml um Beistand gegen angebliche ukrainische Angriffe gebeten, die von Kiew bestritten werden. Angesichts dieser Beistandsbitte hat die ukrainische Regierung den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erneut angerufen. Man habe das mächtigste UN-Gremium nach Montag nun ein zweites Mal um eine Dringlichkeitssitzung gebeten, schrieb der ukrainische Außenminister, Dmytro Kuleba, am Mittwoch auf Twitter. Es blieb Diplomaten zufolge zunächst unklar, ob es dazu am Mittwoch noch kommen wird. Demnach ist auch eine Resolution gegen die russischen Eskalation im Ukraine-Konflikt in Arbeit und könnte im Falle einer Sitzung zur Abstimmung gestellt werden.

Nachrichten von Mittwoch, 23. Februar lesen Sie hier 

mma / cl / rw / kng
DPA
AFP

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