Ukraine-Konflikt Live-Ticker: Putin ordnet Entsendung von Truppen an ++ EU reagiert mit Sanktionen

Putin hat die Gebiete Donezk und Luhansk in der Ukraine als unabhängig anerkannt. Die EU will mit Sanktionen reagieren. Mehr im Blog.

  • Putin hat die Separatisten-Gebiete Donezk und Luhansk als unabhängig anerkannt
  • Die EU kündigte daraufhin Sanktionen gegen Russland an
  • Im Ukraine-Konflikt rufen Separatisten im Osten des Landes zu den Waffen
  • Die Bundesregierung will Sanktionen gegen Russland bei weiteren territorialen Verletzungen scharf stellen
  • Russland wirft der Ukraine Granatenbeschuss von einer Grenzanlage vor
  • Die EU-Außenminister bewilligen Milliardenhilfen für die Ukraine

Berlin/Kiew/Moskau. Der Ukraine-Konflikt spitzt sich weiter zu: Kremlchef Wladimir Putin hat am Montagabend nach einem Antrag der Separatisten ein Dekret unterzeichnet, dass die beiden Regionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängige “Volksrepubliken” anerkennt. Am späten Abend befahl er der Armee seines Landes, in den Separatisten-Regionen in der Ostukraine für die Aufrechterhaltung des “Friedens” zu sorgen.

In seiner Fernsehansprache erhob Putin massive Vorwürfe gegen die Regierung in Kiew – und auch gegen den Westen und die Nato. Er warnte außerdem davor, dass in der Ukraine Atomwaffen hergestellt werden könnten. “Wir wissen, dass es bereits Berichte gab, die Ukraine wolle ihre eigenen Atomwaffen herstellen. Das ist keine leere Prahlerei”, sagte Putin in seiner Rede. “Die Ukraine verfügt tatsächlich immer noch über sowjetische Nukleartechnologien und Trägersysteme für solche Waffen.”

Die EU wird mit Sanktionen auf Russlands Entscheidung reagieren. Die Strafmaßnahmen sollen diejenigen treffen, die an der Handlung beteiligt seien, erklärten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel am Montagabend. Auch die USA haben Sanktionen angekündigt.


Anders als zunächst angekündigt, hat Russland seine Truppen an der Grenze zur Ukraine nicht abgezogen. Bei neuen Gefechten im Osten des Landes sollen nach Angaben prorussischer Separatisten vom Montag zwei Menschen getötet worden sein.


News zur Ukraine-Krise von Montag, 21. Februar: Baltenstaaten verurteilen Annerkennung von Separatistengebieten

22.52 Uhr: Die baltischen Staaten haben die angekündigte Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken in der Ostukraine durch Russland auf Schärfste verurteilt. Zugleich forderten sie, dass Sanktionen gegen Moskau verhängt werden. “Russland hat die Minsker Vereinbarungen in Stücke gerissen. Das zeigt, dass es Moskaus Ziel ist, den Konflikt zu vertiefen, nicht ihn zu lösen”, erklärte der estnische Staatspräsident Alar Karis am Montagabend in Tallinn. Regierungschefin Kaja Kallas sprach von einem „schweren Angriff auf die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine.“

In Lettland rief die gesamte Staatsführung in einer gemeinsamen Erklärung die internationale Gemeinschaft dazu auf, die “stärksten Maßnahmen zu ergreifen, um die russische Aggression zu stoppen und der Ukraine Hilfe anzubieten.” Zugleich forderte sie angesichts der zunehmenden Präsenz russischer Streitkräfte im benachbarten Belarus eine Verstärkung der Nato-Ostflanke.

Ukraine-Krise – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Putin ordnet Entsendung von Truppen in den Osten der Ukraine an

22.40 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Entsendung von Truppen in die Ostukraine angeordnet. Die Einheiten sollen in den von Moskau nun als unabhängige Staaten anerkannten “Volksrepubliken Luhansk und Donezk” für Frieden sorgen, wie aus einem Dekret hervorgeht, das der Kremlchef am Montag in Moskau unterzeichnet hat.

Lambrecht sagt Antwort “wird kraftvoll und deutlich sein”

22.18 Uhr: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bewertet die russische Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als drastischen Bruch des Völkerrechts und völlig inakzeptabel. “Unsere Antwort darauf wird kraftvoll und deutlich sein”, schrieb die SPD-Politikerin am Montagabend auf Instagram.

“Unsere Linie mit Blick auf Russland und die Ukraine ist eindeutig: Wir setzen auf klare und glaubwürdige Abschreckung. Es ist undenkbar, dass in Europa erneut Grenzen gewaltsam verschoben werden.” Der Konflikt könne nicht militärisch gelöst werden.

Feuerwerk in Separatistengebiet

22.03 Uhr: In der selbsternannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine ist die staatliche Anerkennung durch Russland mit einem angeblich spontanen Feuerwerk gefeiert worden. Videos aus der Separatistenhochburg zeigten am Montagabend Dutzende feiernde Menschen mit russischen Fahnen. Unter den Klängen der russischen Nationalhymne skandierten sie „Russland, Russland“. Unabhängige Berichte lagen nicht vor.

USA kündigen ebenfalls Sanktionen gegen Russlands an

21.50 Uhr: FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Anerkennung der Regionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als “Kriegserklärung” bezeichnet. “Er erkennt die sog. “Volksrepubliken” in Ostukraine an & droht unverhohlen mit Krieg, wenn die Ukraine nicht freiwillig auf ihre eigenen Gebiete verzichtet”, schrieb die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Montagabend bei Twitter.

21.42 Uhr: Auch die US-Regierung wird mit Sanktionen auf Russlands Entscheidung reagieren, die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anzuerkennen. US-Präsident Joe Biden werde in Kürze eine entsprechende Anordnung erlassen, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag mit. Die Maßnahmen träfen unter anderem Investitionen oder Handel von US-Personen mit Blick auf Donezk und Luhansk.

CDU-Außenexperte wirft Putin Bruch des Völkerrechts vor

21.33 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Anerkennung der Separatisten-Gebiete in der Ostukraine durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin als “eklatante Verletzung der Souveränität und Integrität der Ukraine” gebrandmarkt.

Der Schritt sei eine Absage an das Minsker Abkommen zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine und verstoße eindeutig gegen das Völkerrecht, sagte Johnson am Montagabend vor Journalisten in der Downing Street. Er sprach von „äußerst schlechten Nachrichten“ für die Situation in der Ukraine.

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EU kündigt Sanktionen gegen Russland an

21.25 Uhr: Die EU wird mit Sanktionen auf Russlands Entscheidung reagieren, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anzuerkennen. Die Strafmaßnahmen sollen diejenigen treffen, die an der Handlung beteiligt seien, erklärten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel am Montagabend.

Macron ruft Sicherheits- und Verteidigungsrat ein

21.10 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Montagabend den nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat einberufen. Das teilte der Élyséepalast mit. Macron reagierte damit auf die Absicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine als unabhängige Staaten anzuerkennen.

Über seine Pläne informierte Putin den französischen Präsidenten sowie Bundeskanzler Olaf Scholz am Telefon. Scholz warnte Putin nach Angaben seines Sprechers vor der Anerkennung der Regionen. Dies stünde “im krassen Widerspruch” zum Minsker Abkommen von 2015 zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine und wäre ein “einseitiger Bruch” dieser Vereinbarungen, sagte Scholz demnach in dem Telefonat mit Putin.

Putin erkennt “Volksrepubliken” in Ostukraine als unabhängig an

20.42 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die beiden Regionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängige “Volksrepubliken” anerkannt. Der Kremlchef unterzeichnete am Montag nach einem Antrag der Separatisten ein entsprechendes Dekret, wie das Staatsfernsehen zeigte.

Putin spricht in Fernsehen

20.37 Uhr: Im Zusammenhang mit der Situation im Donbass spricht Putin erneut von einem “Genozid”. Die Menschen kämpften darum, ihre eigene Sprache zu sprechen. Russland habe alles getan, um die territoriale Einheit der Ukraine zu erhalten. “Aber alles war umsonst”, sagte Putin. Deswegen sehe er keine andere Möglichkeit, als die beiden Separatisten-Republiken anzuerkennen. Er fordert die Ukraine auf, alle Kriegsmaßnahmen einzustellen.

20.26 Uhr: In seiner Rede kritisiert Putin heftig die Nato-Osterweiterung. Er spricht von fünf “Erweiterungswellen”, die vorige Versprechen des Bündnisses gebrochen hätten.

20.14 Uhr: Präsident Putin spricht von Vorbereitungen eines Krieges gegen Russland. Außerdem verweist er auf die Möglichkeit, dass die Ukraine Atomwaffen entwickeln könne. Die Grundlagen dazu habe das Land noch aus Sowjetzeiten, behauptet der Präsident.

20.05 Uhr: Putin kritisiert in seiner Fernseh-Ansprache massiv die Maidan-Proteste. Diese hätten die Ukraine in einen Bürgerkrieg gestürzt. Seitdem sei das Land in einer sozioöknomischen Krise. Er nennt das Land eine “Kolonie”.

19.51 Uhr: Präsident Putin hat seine Ansprache im Fernsehen begonnen. Er geht darin auf die Geschichte seines Landes ein und spannt einen Bogen von Lenin bis zur Gegenwart. In der Rede macht er unter anderem historische Fehler der Bolschewiken für den “Zerfall des historischen Russlands” verantwortlich.

EU droht mit Sanktionen

19.43 Uhr: Die EU hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Sanktionen gedroht, wenn er die Separatistengebiete in der Ostukraine als unabhängig anerkennt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Montag nach dem Außenrat in Brüssel, in diesem Fall werde er Strafmaßnahmen gegen Russland “auf den Tisch legen”. Darüber müssten dann die EU-Staaten entscheiden.

„Wir rufen Präsident Putin auf, das internationale Recht und die Minsker Abkommen zu respektieren und nicht die Unabhängigkeit der Bezirke Luhansk und Donezk anzuerkennen“, sagte Borrell nach rund zehnstündigen Beratungen der EU-Außenminister. Der Kreml kündigte inzwischen an, Putin wolle die pro-russischen Separatistengebiete anerkennen.

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Putin will Separatistengebiete anerkennen

19.14 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin will die Unabhängigkeit der pro-russischen Separatistengebiete in der Ostukraine anerkennen. Dies teilte der Kreml am Montagabend in Moskau mit.

Der russische Präsident Wladimit Putin hat Bundeskanzler Olaf Scholz über seine Pläne zur Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk informiert. Das teilte der Kreml am Montag mit. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sei über die Pläne informiert worden. Beide hätten enttäuscht regiert, teilte die Präsidialverwaltung in Moskau mit.

Zuvor hatte Scholz nach Angaben eines Sprechers vor der Anerkennung der beiden ukrainischen Regionen als unabhängige Staaten gewarnt. Ein solcher Schritt stünde “im krassen Widerspruch” zu den Minsker Abkommen zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine und wäre ein “einseitiger Bruch” dieser Vereinbarungen seitens Russlands, sagte Scholz nach Angaben seines Sprechers in dem Telefonat mit Putin.

Putin will noch heute Fernseh-Ansprache halten

18.59 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hält noch am heutigen Montagabend eine Ansprache im Fernsehen. Eine genaue Uhrzeit wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Scholz warnt Putin in Ukraine-Krise vor Anerkennung von Separatisten-Republiken

18.51 Uhr: Im Ukraine-Konflikt hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor einer Anerkennung der Unabhängigkeit der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk gewarnt. In einem Telefongespräch mit Putin am Montagnachmittag habe Scholz derartige Pläne verurteilt, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Ein solcher Schritt wäre demnach „ein einseitiger Bruch“ der Minsker Abkommen zur friedlichen Beilegung des Konflikts in der Ostukraine.

Scholz habe Putin in dem Gespräch am Nachmittag „zur sofortigen Deeskalation und zum Rückzug“ der zusammengezogenen Truppen von der Grenze zur Ukraine aufgefordert, erklärte Hebestreit weiter. Der Kanzler unterstrich demnach, „dass es nun insbesondere im Osten der Ukraine gelte, den Waffenstillstand einzuhalten und Zeichen der Entspannung zu setzen“. Russland stehe hier „in einer besonderen Verantwortung“.

„Zur Stunde“ berate Scholz sich „mit den engsten Partnern“, hieß es am frühen Abend weiter. Darunter seien Frankreichs Präsident Emmanuel Macon und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Gouverneur – Ukrainischer Zivilist bei Separatisten-Angriff in Ostukraine getötet

18.24 Uhr: Bei einem Angriff der pro-russischen Milizen auf ein von den ukrainischen Regierungstruppen kontrolliertes Dorf in der Ostukraine ist nach Behördenangaben ein ukrainischer Zivilist getötet worden. Der Mann sei am Montag beim Beschuss des nördlich von Donezk gelegenen Dorfes Nowoluhansk getötet worden, schrieb Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf Facebook. Das Bombardement habe zum Ausfall der Stromversorgung geführt, zudem sei eine Gaspipeline beschädigt worden.

Die Gewalt in den pro-russischen Separatistengebieten hatte in den vergangenen Tagen stetig zugenommen. Die Separatistenführer der selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk hatten den russischen Präsidenten Wladimir Putin zuvor aufgerufen, ihre Unabhängigkeit von der Ukraine anzuerkennen.

Putin sieht Moratorium zu Nato-Beitritt der Ukraine nicht als Lösung

17.14 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin sieht im Konflikt mit dem Westen ein Moratorium zu einem möglichen Nato-Beitritt der Ukraine nicht als Lösung. Er sagte am Montag bei einer Sitzung des Sicherheitsrats in Moskau an die Adresse des Westens: „Das ist kein Moratorium für uns, sie machen dieses Moratorium für sich selbst.“

Mit einem Moratorium könnten sich Russland und die Nato darauf verständigen, dass die Ukraine ihre Beitrittsbestrebungen über mehrere Jahre oder auf unbestimmte Zeit verschiebt.

Putin sieht „keine Aussichten“ mehr für Umsetzung der Minsker Abkommen

16.26 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin sieht keine Chancen mehr für eine Umsetzung der Minsker Abkommen zur Befriedung der Ostukraine. „Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es keine Aussichten“ für die Abkommen gibt, sagte Putin am Montag bei einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats in Moskau. In den von Deutschland und Frankreich 2014 und 2015 vermittelten Minsker Abkommen hatten sich die Konfliktparteien in der Ostukraine zu mehreren Schritten verpflichtet, um eine Friedenslösung in dem Ukraine-Konflikt zu erreichen.

Separatisten in Ostukraine rufen Putin zur Anerkennung ihrer Unabhängigkeit auf

15.15 Uhr: Die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine haben Russlands Staatschef Wladimir Putin zur Anerkennung ihrer Unabhängigkeit aufgerufen. “Ich bitte Sie, die Souveränität und Unabhängigkeit der Volksrepublik Luhansk anzuerkennen”, sagte Rebellenchef Leonid Pasetschnik am Montag in einer im russischen Fernsehen ausgestrahlten Videobotschaft. Der Separatistenführer in der selbsternannten “Volksrepublik” Donezk, Denis Puschilin, schloss sich der Forderung an. Er rief Moskau zudem auf, eine Zusammenarbeit „im Bereich der Verteidigung“ einzuleiten. Putin kündigte an, er werde die Forderungen nach Anerkennung der “Volksrepubliken” prüfen.

In der Ostukraine kämpfen pro-russische Milizen seit 2014 gegen die ukrainische Armee. Die Gewalt in der Region hatte in den vergangenen Tagen zugenommen und die Furcht vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine weiter genährt. Die Separatisten in den selbsternannten “Volksrepubliken” Donezk und Luhansk hatten am Freitag die Zivilisten in den von ihnen kontrollierten Gebieten aufgerufen, nach Russland auszureisen. Am Samstagmorgen ordneten sie dann eine “Generalmobilmachung” an.

Ukraine hält russischen Angriff von Belarus aus für unwahrscheinlich

13.42 Uhr: Trotz wiederholter US-Warnungen hält der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow einen russischen Angriff vom benachbarten Belarus aus für unwahrscheinlich. “Das klingt lächerlich”, sagte er am Montag vor Journalisten. Kiew schätze das russische Truppenkontingent im Nachbarland auf etwa 9000 Personen plus Technik und Ausrüstung. Es sei nicht verwunderlich, dass Moskau diese nach dem Abschluss des Großmanövers am Sonntag nicht wieder abziehe. “Denn sie wurden aus dem Fernen Osten offensichtlich nicht mehrere Wochen dafür herangebracht, um zehn Tage zu trainieren und dann wieder zurückzukehren”, meinte der Minister.

Insgesamt schätzte Resnikow die Zahl russischer Soldaten entlang der ukrainischen Grenzen und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim aktuell auf 147.000 einschließlich Luftwaffe und Seestreitkräften. Resnikow sagte, Kiew spiele die Gefahr nicht herunter. Prognosen zu einem russischen Angriff am vergangenen Mittwoch, Donnerstag oder am Sonntag seien nicht eingetroffen.

Deutschland bereitet humanitäre Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge vor

13.23 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) rechnet im Fall eines Kriegs in der Ukraine mit starken Fluchtbewegungen in Nachbarländer. Deshalb bereite sich Deutschland derzeit vor allem darauf vor, den Ländern um die Ukraine mit humanitärer Unterstützung zu helfen, sagte Faeser am Montag in Wien am Rande einer europäischen Migrationskonferenz. “Und wenn Flüchtlinge in unser Land kommen, denen natürlich auch”, fügte die SPD-Politikerin hinzu.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz das direkt an die Ukraine grenzende Polen als vermutlich wichtigstes Fluchtziel genannt, daneben aber auch Italien, Deutschland und Frankreich.

Separatisten in Ostukraine rufen zu den Waffen

12.57 Uhr: Im Osten der Ukraine nehmen die Spannungen im Konfliktgebiet Donbass weiter massiv zu. In der selbst ernannten Volksrepublik Donezk rief Separatistenführer Denis Puschilin alle Männer zu den Waffen, um gegen ukrainische Regierungstruppen zu kämpfen. Die Ukraine hatte immer wieder betont, keine Offensive gegen die prorussischen Separatisten zu planen. Puschilin wiederum sprach von massivem Beschuss von ukrainischer Seite. Überprüfbar waren diese Angaben nicht. In Donezk seien zwei Schulen, ein Krankenhaus und ein Umspannwerk getroffen worden, teilten die Behörden dort mit. Lesen Sie auch: Mächtigste Waffe in der Ukraine-Krise? Das ist SWIFT

Sanktionen bei territorialen Verletzungen der Ukraine geplant

12.25 Uhr: Die Bundesregierung will die mit Verbündeten vereinbarten Sanktionen gegen Russland bei weiteren territorialen Verletzungen der Ukraine scharf stellen. “Da ist die Weltgemeinschaft sehr entschlossen”, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin, wollte sich aber auf eine genaue Definition einer solchen territorialen Verletzung nicht festlegen. Es gebe unterschiedliche Varianten, sagte er und nannte Cyberangriffe, Einsätze unter falscher Flagge oder großangelegte Invasionspläne. “Ich glaube, die Definition, auf die wir uns alle einlassen können ist: Wir wissen es, wenn sie passieren.” Es werde dann in großer Schnelligkeit und Einigkeit gehandelt.

Scholz will erneut mit Putin telefonieren

12.03 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will wegen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine erneut mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren. Das Gespräch werde am späteren Nachmittag stattfinden, kündigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin an. Die Unterredung sei eng mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron abgesprochen und werde sich auch um einen möglichen Gipfel mit Putin und US-Präsident Joe Biden drehen. Die Initiative dazu ging von Macron aus, der am Sonntag zweimal Putin und einmal mit Biden telefoniert hatte.

Die Bundesregierung begrüße, dass Biden ein direktes Treffen mit Putin angeboten habe, sagte Hebestreit weiter. Man hoffe, dass die russische Seite dieses Angebot annehmen werde. “Nun wäre es wichtig, die nötigen Vorbereitungen anzugehen, damit ein solcher Gipfel möglichst bald stattfinden kann.”

Baerbock drängt Putin zu Rückkehr an den Verhandlungstisch

11.54 Uhr: Im Ukraine-Konflikt hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer diplomatischen Lösung gedrängt. Sie appellierte am Montag in Brüssel an Putin: “Kommen Sie an den Verhandlungstisch zurück.” Der Kreml bezeichnete die Pläne für ein Gipfeltreffen von Putin mit US-Präsident Joe Biden allerdings als “verfrüht”.

Baerbock und die anderen EU-Außenminister berieten in Brüssel zunächst mit dem ukrainischen Chefdiplomaten Dmytro Kuleba. Dieser betonte mit Blick auf ein mögliches Treffen zwischen Putin und Biden: “Wir hoffen, dass die beiden Präsidenten mit einer Abmachung aus dem Raum gehen, dass Russland seine Truppen aus der Ukraine abzieht.”

EU-Außenminister bewilligen Milliardenhilfe für Ukraine

11.43 Uhr: Die Außenminister der EU-Staaten haben finanzielle Nothilfe für die Ukraine in Milliardenhöhe bewilligt. Bei einem Treffen in Brüssel beschlossen sie am Montag, dem von Russland bedrohten Land einen weiteren Kredit in Höhe von 1,2 Milliarden Euro zu gewähren. Er soll in zwei Tranchen ausgezahlt werden. Der Vorschlag dazu kam von der EU-Kommission.

Die Unterstützung wurde in nur 21 Tagen im Schnellverfahren bewilligt, um die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität der Ukraine zu sichern. “Die anhaltenden Sicherheitsbedrohungen haben bereits einen erheblichen Kapitalabfluss ausgelöst”, so die EU. Durch die erhöhte geopolitische Unsicherheit verliere die Ukraine den Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten.

Russland wirft Ukraine Granatenbeschuss von Grenzposten vor

11.17 Uhr: Moskau hat Kiew vor dem Hintergrund der Spannungen in der Ostukraine beschuldigt, einen russischen Grenzposten durch Granatenbeschuss zerstört zu haben. Am Montagmorgen habe “eine von ukrainischem Gebiet aus abgefeuerte Granate unbekannten Typs den Posten der Grenzbeamten in der Region Rostow vollständig zerstört”, berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den russischen Geheimdienst FSB. Opfer gab es demnach nicht.

US-Geheimdienste und das ukrainische Militär warnen seit längerem davor, dass Russland mittels Falschinformationen einen Grund zur Legitimation eines Angriffs auf die Ukraine fingieren könnte.

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(fmg/dpa/AFP/epd)

Dieser Artikel ist zuerst auf waz.de erschienen.


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