++ Ukraine-Konflikt: Explosionen in Kiew – Tote und Verletzte

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  • Katja Thorwarth

  • Tobias Utz

    Tobias Utz

  • Marvin Ziegele

    Marvin Ziegele

  • Stefan Krieger

    Stefan Krieger

Der Ukraine-Konflikt verschärft sich weiter: Russland dringt immer weiter vor und erobert wohl ukrainische Insel. Die Lage im News-Ticker.

  • Der Konflikt zwischen Russland* und der Ukraine* eskaliert.
  • Wladimir Putin* dringt in die Ukraine vor. US-Präsident Joe Biden* verschiebt Truppen in die östlichen Nato-Mitgliedsstaaten* und nach Deutschland.
  • Die aktuelle Lage im Ukraine-Konflikt lesen Sie im News-Ticker.

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+++ 06.45 Uhr: Nordwestlich von Kiew kommt es laut Angaben des ukrainischen Generalstabs zu schweren Gefechten. Zentrum der Kämpfe sei aktuell die Stadt Iwankiw, rund 80 Kilometer von Kiew entfernt. Ukrainische Fallschirmjäger hätten sich einer „überwältigenden“ Anzahl russischer Streitkräfte in den Weg gestellt. Russland sei mit Panzern vor Ort.

Derzeit werde um strategisch wichtige Infrastruktur gekämpft: Teil davon sei unter anderem der Flugplatz Hostomel. Weitere Flugplätze würden von der russischen Armee angegriffen, so der Generalstab im Statement. Eine wichtige Verbindungsbrücke sei zudem bereits zerstört worden.

Ukraine-Konflikt: Kiew bewaffnet sich

+++ 06.20 Uhr: Einem Medienbericht zufolge bewaffnet sich die Bevölkerung in Kiew. Auf Basis ukrainischer Medien berichtet das Nachrichtenportal Nexta, dass derzeit massenhaft Waffen in der Hauptstadt verteilt werden. Weder der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, noch die Regierung haben diese Information bislang bestätigt. Zahlreiche internationale Geheimdienste rechnen mit einem Angriff der russischen Armee auf Kiew. Am Freitagmorgen gab es bereits erste Explosionen (s. Update v. 05.25 Uhr).

Flammen und Rauch steigen aus den Trümmern eines Privathauses nahe Kiew nach russischem Beschuss. Die Aufnahme stammt von Donnerstag (24.02.2022).

© Efrem Lukatsky/AP/dpa

+++ 06.00 Uhr: Laut Angaben des ukrainischen Grenzschutzes gab es Todesopfer an einem Grenzposten am Asowschen Meer. Der Posten im Ort Primorskyj Posad sei von der russischen Armee beschossen worden.

Ukraine-Konflikt: Außenminister Kuleba spricht von „schrecklichen russischen Raketenangriffen“

+++ 05.50 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat sich auf Twitter zu den neuesten Bombardierungen der russischen Armee geäußert. Er sprach dabei von „schrecklichen russischen Raketenangriffen auf Kiew“. „Das letzte Mal, dass unsere Hauptstadt so etwas erlebt hat, war 1941, als sie von Nazi-Deutschland angegriffen wurde. Kuleba forderte: „Stoppt Putin. Isoliert Russland. Trennt alle Verbindungen. Schmeißt Russland aus allem raus.“

+++ 05.25 Uhr: Laut ukrainischen Angaben hat es auf russischer Seite seit dem Beginn der Invasion rund 800 Opfer unter den russischen Streitkräften gegeben. Darüber berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Dabei war nicht klar, ob sich die Angaben nur auf die Zahl der Toten bezog. Ferner heißt es, dass insgesamt 30 russische Panzer, sieben Flugzeuge und sechs Hubschrauber zerstört wurden.

Ukraine-Konflikt: Russland greift an – Explosionen in Kiew

+++ 04.43 Uhr: Mehrere Explosionen haben in der Nacht zu Freitag (25.02.2022) die ukrainische Hauptstadt Kiew erschüttert. Das meldete die Agentur Unian. Unter anderem wurde ein mehrstöckiges Wohnhaus auf dem Ostufer des Flusses Dnipro getroffen, in dem Feuer ausbrach. Dort seien Trümmer einer Rakete eingeschlagen, teilte die Stadtverwaltung auf Telegram mit. Drei Menschen seien verletzt worden. Dort sei es ukrainischen Kräften gelungen, einen russischen Flugapparat abzuschießen, schrieb ein Berater des ukrainischen Innenministers.

+++ 03.43 Uhr: Ein Reporterteam des US-Nachrichtensenders CNN hat von drei Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew berichtet. Offenbar soll die Hauptstadt der Ukraine mit Raketen beschossen worden sein, wie ein Berater des ukrainischen Innenministers den Reportern mitteilte. „„Die Angriffe auf Kiew mit Marschflugkörpern oder ballistischen Raketen wurden fortgesetzt.“

Ukraine-Konflikt: Verbale Auseinandersetzung zwischen ukrainischen und russischen Soldaten

+++ 02.56 Uhr: Laut des US-Nachrichtensenders CNN ist ein Audiomitschnitt aus der Ukraine aufgetaucht, bei dem es sich um eine Auseinandersetzung zwischen ukrainischen Soldaten und einem russischen Offizier handelt. Konkret soll die Aufnahme von der Schlangeninsel im Schwarzmeer stammen, die Russland im Laufe des Donnerstag (24.02.2022) einnahm. Alle ukrainischen Verteidiger der Insel kamen dabei ums Leben, berichtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi.

Laut des Audiomitschnittes sagte der russische Offizier: „Dies ist ein russisches Kriegsschiff. Ich schlage vor, dass Sie Ihre Waffen niederlegen und sich ergeben, um Blutvergießen zu vermeiden. Andernfalls werden wir das Feuer eröffnen.“ Daraufhin die Antwort eines ukrainischen Soldaten: „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich.“  

Russland-Ukraine-Krieg: Selenskyi „zum Ziel Nr. 1 erklärt“ – Taktische Bataillonsgruppen im Einsatz

+++ 01.58 Uhr: Die russische Armee ist nach Einschätzung des ukrainischen Generalstabs bereits mit einem großen Teil ihrer versammelten Truppen in die Ukraine vorgestoßen. Ein Militärsprecher nannte die Zahl von 60 taktischen Bataillonsgruppen (BTG) aus Russland. Das sind hochflexible und schnelle Kampftruppen mit 600 bis 1000 Soldaten.

Die russische Armee hatte nach ukrainischen Angaben etwa 90 solcher Gruppen für die Invasion zusammengezogen.
Der Gegner konzentriere seine Truppen in den Gebieten Charkiw und Donezk im Osten sowie im Süden, sagte der Sprecher. Hauptziel scheine zu sein, die Hauptstadt Kiew zu blockieren.

Ukraine-Konflikt: Selenskyi „zum Ziel Nr. 1 erklärt“ – Generalmobilmachung angeordnet

+++ 00.36 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyi erklärte in einer Videoansprache, dass er glaube, dass russische Sabotagegruppen in die ukrainische Hauptstadt Kiew eingedrungen seien. Er ergänzte: „Nach unseren Informationen hat der Feind mich als Ziel Nr. 1 und meine Familie als Ziel Nr. 2 markiert. Sie wollen die Ukraine politisch zerstören, indem sie das Staatsoberhaupt zerstören.“

Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht eine Stellung der ukrainischen Armee.

© Ukrainian President s Office/imago-images

Update vom Freitag, 25.02.2022, 00.02 Uhr: Durch den russischen Einmarsch sind auf ukrainischer Seite laut Präsident Wolodymyr Selenskyi mehr als 130 Menschen getötet worden. „Heute haben wir 137 unserer Helden, unserer Bürger, verloren. Militär und Zivilisten“, sagte Selenskyi in der Nacht zum Freitag (25.02.2022) in einer Videoansprache. Außerdem seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden.

+++ 23.36 Uhr: Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ostukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi eine allgemeine Mobilmachung angeordnet. Das Staatsoberhaupt habe ein entsprechendes Dekret unterschrieben, meldete die Agentur Unian in der Nacht zum Freitag (25.02.2022) unter Berufung auf das Präsidialamt in Kiew. Die Anordnung gilt demnach 90 Tage und sieht die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vor.

Zuvor hatte Selenskyi bereits eine Teilmobilmachung von Reservisten angeordnet. „Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen“, begründete er seine Entscheidung. Bei den Territorialeinheiten werde es zudem Wehrübungen geben. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht.

Nach ukrainischen Behördenangaben dürfen zudem männliche Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, teilte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow, am Donnerstagabend auf Facebook mit. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren.

Ukrainische Soldaten im Krieg gegen Russland.

© Vadim Ghirda/dpa

Russland-Ukraine-Krieg: USA schicken 7000 Soldaten nach Deutschland

+++ 22.41 Uhr: Aufgrund des verhängten Ausnahmezustandes dürfen laut Informationen der Deutschen Presseagentur männliche ukrainische Staatsbürger im Alter von 18 bis 60 Jahren das Land nicht verlassen. Man werde sie nicht über die Landesgrenze lassen, teilte der Leiter der ukrainischen Zollbehörde in Lemberg, Danil Menschikow, am Donnerstagabend (24.02.2022) auf Facebook mit. Er bat die Menschen, keine Panik zu verbreiten und nicht zu versuchen, eigenständig die Landesgrenze zu überqueren.

+++ 22.18 Uhr: Laut Informationen des US-Nachrichtensenders CNN soll Russland „mehr als 160 Raketen für Luftangriffe“ im Laufe des Tages gestartet haben. Bei den meisten Raketen habe es sich um „ballistische Kurzstreckenraketen“ gehandelt.

Russische Truppen eroberten nach ukrainischen Angaben nach heftigen Kämpfen unter anderem einen Militärflugplatz nahe Kiew und den zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl.

Ukraine-Konflikt: Russland hat vollständige Lufthoheit

+++ 21.40 Uhr: Russische Truppen haben nach Angaben der Ukraine die Schlangeninsel im Schwarzen Meer womöglich erobert. Der Kontakt zum Grenzschutz und Soldaten dort sei abgerissen, teilte der Grenzschutzdienst am Donnerstagabend mit. Den ganzen Tag über habe „der Feind“ die Insel umstellt und mit Schiffskanonen beschossen. Sie ist eine der wenigen Inseln, die die Ukraine besitzt. Sie ist vor allem für Anrechte auf Bodenschätze im Meer strategisch wichtig und war lange zwischen Rumänien und der Ukraine umstritten.

Derweil sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR rund 100.000 Menschen auf der Flucht. Mehrere tausend Menschen seien zudem bereits aus dem Land geflüchtet, sagte UNHCR-Sprecherin Shabia Mantoo der Nachrichtenagentur AFP.

+++ 21.10 Uhr: Laut ukrainischer Berichte wurden am ersten Tag der russischen Invasion 57 Menschen getötet. Der ukrainische Gesundheitsminister Oleh Ljaschko sagte, am ersten Tag der russischen Invasion des Landes seien 57 Menschen getötet und 169 verletzt worden. Weiter erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister, dass in der östlichen Region Donezk immer noch schwerer russischer Beschuss im Gange sei.

+++ 20.05 Uhr: Russland hat mit seinem Großangriff auf die Ukraine nach Angaben eines westlichen Geheimdienstvertreters die „vollständige Lufthoheit“ über die Ukraine erlangt. Die Ukraine verfüge nun über keinerlei Luftabwehrkapazitäten mehr, sagte der Geheimdienstvertreter am Donnerstag in Brüssel: „Sie haben keine Luftwaffe mehr, um sich zu schützen.“

Menschen flüchten in der Ukraine vor der russischen Armee.

© Vadim Ghirda/dpa

Nun nehme die russische Armee die Hauptstadt Kiew ins Visier, sagte der Geheimdienstvertreter weiter. „Viel wird davon abhängen, welchen Widerstand die Ukrainer leisten können. Aber ich gehe davon aus, dass die Russen in den kommenden Stunden versuchen werden, eine überwältigende Macht um die Hauptstadt zusammenzuziehen.“

Derweil hat die US-Regierung angekündigt, weitere Streitkräfte nach Europa zu verlegen. 7000 zusätzliche Soldaten werden nach Deutschland verlegt. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine folgt nun die Reaktion Washingtons: „Jetzt genehmige ich die Entsendung zusätzlicher US-Streitkräfte nach Deutschland als Teil der Nato-Reaktion“, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus.

Ukraine-Konfilkt: Russland hat Kontrolle über Tschernobyl

+++ 19.17 Uhr: Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben die Kontrolle über den zerstörten Atomreaktor von Tschernobyl übernommen. Russische Soldaten hätten das Gebiet um das Akw im Norden der Ukraine nach „erbitterten“ Kämpfen eingenommen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Donnerstagabend. Der Unglücksreaktor könne daher nicht mehr als sicher angesehen werden, es handele sich um „eine der ernstesten Bedrohungen für Europa“.

+++ 18.00 Uhr: Kreml-Chef Wladimir Putin hat den Einmarsch ins Nachbarland Ukraine als „notwendige Maßnahme“ bezeichnet. „Damit das verständlich ist: Das, was passiert, ist eine notwendige Maßnahme“, sagte Putin am Donnerstagabend bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern, das in Ausschnitten im Staatsfernsehen gezeigt wurde. „Uns wurden einfach keinerlei Chancen gelassen, anders aufzutreten.“

Putin betonte zugleich: „Wir können die geopolitischen Risiken nicht vollständig vorhersagen.“ Er versicherte aber, die Wirtschaft könne zu Recht erwarten, dass die Regierung nachvollziehbar handele. Die Verhängung neuer Sanktionen sei erwartet worden. Russland bleibe Teil der Weltwirtschaft. Es werde dieses System nicht beschädigen. Zugleich warnte der Kremlchef „unsere Partner“ davor, Russland wirtschaftlich zu isolieren.

Erstmeldung: Moskau/Kiew – Russland hat am Donnerstagmorgen (24.02.2022) einen Großangriff auf die Ukraine gestartet. Binnen weniger Stunden rückten die russischen Streitkräfte bis in den Großraum Kiew vor. Russische Truppen eroberten laut ukrainischen Angaben nach heftigen Kämpfen unter anderem einen Militärflugplatz nahe der Hauptstadt sowie den Atomreaktor von Tschernobyl. Dutzende Menschen wurden nach ukrainischen Angaben getötet, darunter zahlreiche Zivilisten.

(skr/tu/ktho/marv mit dpa/AFP) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Rubriklistenbild: © Efrem Lukatsky/AP/dpa

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