TV-Beitrag zeigt Elend in Gaza, Biden mahnt Israel – „Vorsichtiger sein“

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Mehrere Tote bei Drohnenangriffen im Gazastreifen. Soldaten im Westjordanland provozieren mit Lautsprecherdurchsagen. Die Entwicklungen im News-Ticker.

  • Drohnenangriff im Israel-Krieg: Hamas-Gesundheitsministerium spricht von zwei Toten im Gazastreifen
  • Krieg in Israel und Gaza: Israel will „bis zum Sieg“ kämpfen
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

Update vom 14. Dezember, 22.55 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat Israel aufgefordert, beim militärischen Vorgehen im Gazastreifen „vorsichtiger“ zu sein. „Ich möchte, dass sie sich darauf konzentrieren, wie sie das Leben von Zivilisten retten können. Sie sollen nicht aufhören, die Hamas zu verfolgen, sondern vorsichtiger sein“, sagte er. Der US-Präsident äußerte sich am Rande einer Veranstaltung zu Kosten von verschreibungspflichtiger Medizin. Er reagierte auf die Frage einer Journalistin, ob er wolle, dass Israel seine Angriffe im Gazastreifen zurückfahre.

Update vom 14. Dezember, 21.45 Uhr: US-Regierungsberater Jake Sullivan hat nach Angaben des Weißen Hauses mit der israelischen Führung über einen möglichen Übergang zu militärischen „Operationen geringerer Intensität“ in Gaza gesprochen. Dies sei ein Thema für „irgendwann in der nahen Zukunft“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, in Washington. Er fügte hinzu: „Ich möchte mich nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt festlegen.“ Man wolle der islamistischen Hamas auch nicht mitteilen, was in den kommenden Wochen oder Monaten auf sie zukommen werde. Wie eine veränderte militärische Operation aussehen könnte, sagte Kirby nicht. Er verwies auf die israelische Regierung.

Sullivan hatte bei seinem Besuch in Israel unter anderem Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant getroffen. Galant hatte die USA auf einen noch „mehr als ein paar Monate“ dauernden Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eingeschworen. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem Küstengebiet aufgrund des Kriegs war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten – auch aus den USA. Zuvor waren Äußerungen Gallants aus dem Gespräch mit Sullivan publiziert worden (siehe voriges Update).

Update vom 14. Dezember, 19.20 Uhr: Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant rechnet damit, dass der Krieg in Gaza noch „länger als mehrere Monate“ andauern wird. Das erklärte Gallant laut seinem Ministerium bei einem Gespräch mit US-Regierungsberater Jake Sullivan. „Die Hamas ist eine Terrororganisation, die sich über ein Jahrzehnt hinweg gerüstet hat, um Israel zu bekämpfen und sie haben Infrastruktur ober- und unterhalb des Erdbobens errichtet, es ist nicht einfach, sie zu zerstören“, sagte der Minister einem Transkript der Unterredung zufolge, wie unter anderem der US-Sender CNN berichtete.

Unterdessen sind in Berlin und Rotterdam vier mutmaßliche Hamas-Anhänger unter Terrorverdacht festgenommen worden.

TV-Beitrag zeigt Elend in Gazastreifen – schreckliche Bilder aus Feldlazarett

Update vom 14. Dezember, 16.30 Uhr: Einer CNN-Journalistin ist es gelungen, ohne israelische Militäreskorte aus dem Süden des Gaza-Streifens zu berichten. Ihr TV-Beitrag zeigt die Bilder des menschlichen Leids, das der Krieg zwischen der islamistischen Hamas-Terrormiliz und dem israelischen Militär hervorruft. „Um uns herum schlagen 20 Mal täglich Geschosse ein“, sagte der Chefarzt des Feldlazaretts der Vereinigten Arabischen Emirate auf der Aufnahme. Im Lazarett zeigt der Beitrag hauptsächlich verletzte Kinder, die bei den Kämpfen teils schwerst verletzt wurden. Auf dem Weg ins Krankenhaus filmte CNN trotz der israelischen Angriffe größere Menschenansammlungen auf den Straßen.

Das Gesundheitssystem in Gaza zeigt sich schwer vom Krieg getroffen. Das emiratische Lazarett sei erst vor zwei Wochen eröffnet worden, heißt es. 150 Betten habe es, 120 seien belegt. Der Chefarzt berichtete über das, was ihm Kollegen erzählen: „Ein Krankenhaus, mit Platz für 200 Menschen, behandelt gerade 1000.“ Er sei sich „sehr sicher“, dass nur er noch freie Betten habe.

Bisher war es für westliche Medien kaum möglich unabhängig aus Gaza zu berichten, da Ägypten und Israel den Zugang beschränkten. Im Beitrag wurde nicht erklärt, wo genau das Krankenhaus liegt.

Update vom 14. Dezember, 15.30 Uhr: Während im Gaza seit Monaten die Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas-Terrormiliz toben, ist das israelische Militär (IDF) auch seit drei Tagen verstärkt im Westjordanland im Einsatz. Laut der britischen BBC gab es auch am dritten Tag Kämpfe im als „Flüchtlingslager“ bezeichneten Elendsviertel Dschenin. In der Nacht zum Donnerstag (14. Dezember) seien dabei drei Palästinenser durch einen israelischen Drohnenangriff getötet worden.

Die IDF durchsucht seit Dienstag (12. Dezember) das Viertel nach Waffen und verhaftet und befragt Palästinenser. Die meisten seien nach BBC-Angaben inzwischen wieder freigelassen worden. Laut IDF-Angaben sollen Dutzende Waffen beschlagnahmt und Bombenwerkstätten ausgehoben worden sein. Seit Beginn des Einsatzes sind laut BBC-Angaben elf Menschen getötet worden.

Huthi-Rebellen beschießen Containerschiff – Vorfall im Roten Meer gemeldet

Update vom 14. Dezember, 14.30 Uhr: Eine Rakete aus dem von der Huthi-Miliz kontrollierten Teil des Jemens ist neben einem Containerschiff unter Hongkonger Flagge ins Meer eingeschlagen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Associated Press unter Berufung auf eine anonyme Quelle im US-Sicherheitsapparat.

Das Schiff sei demnach auf dem Weg vom Oman nach Saudi-Arabien in der Bab Al-Mandeb-Straße an der Einfahrt zum Roten Meer angegriffen worden. Die zuständige britische Behörde für Seehandelssicherheit mahnte nach einem „Vorfall“ zur Vorsicht in der Region.

Vorfall im Krieg in Israel: Soldaten im Westjordanland provozieren mit Lautsprecherdurchsagen

Update vom 14. Dezember, 13.00 Uhr: Israelische Soldaten sollen in Dschenin, im besetzten Westjordanland, die Lautsprecher einer Moschee dazu genutzt haben, um Bewohner des Flüchtlingslager genannten Elendsviertels zu provozieren. Das berichtet die israelische Tageszeitung Ha‘aretz unter Berufung auf seit Mittwoch (13. Dezember) in sozialen Meiden kursierende Videos. Ein Soldat sang ein Channukah-Lied. Ein anderer sagte: „Im Namen Gottes, des Gnädigen. An die Bewohner des Camps, es ist vorbei. Wir werden keine Bewaffneten mehr innerhalb des Camps erlauben. Die Zukunft wird sauber sein. Wir wollen, dass ihr in Würde im Camp lebt.“

Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte der Zeitung, die Soldaten seien „aus dem operativen Dienst entfernt“ worden. Das Verhalten stehe im „völligen Gegensatz zu den Werten der IDF“. Die Soldaten würden dementsprechend Disziplinarverfahren erwarten.

Waffenlieferungen an Israel wegen Gaza-Krieg: USA äußern Sorge

Update vom 14. Dezember, 11.40 Uhr: Die USA zögern einem Zeitungsbericht zufolge mit einer Waffenlieferung von mehr als 27.000 Gewehren, die für Israels Krieg im Gazastreifen bestimmt sind. Die Regierung von Präsident Joe Biden habe Bedenken, dass die Waffen auch in die Hände radikaler Siedler im Westjordanland gelangen könnten, schrieb das Wall Street Journal am Donnerstag (14. Dezember) unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsbeamte. Die bisherigen Zusicherungen Israels, dass die Gewehre – darunter die Modelle M4 und M16 – nur bei der Polizei verbleiben sollen, reichten demnach nicht aus.

Das US-Außenministerium habe deshalb konkrete Schritte gefordert, mit denen die von Siedlern im Westjordanland ausgehende Gewalt gegen Palästinenser eingedämmt werde, schrieb die Zeitung weiter. Die USA befürchten, dass die Gewalt im Westjordanland zu einem regionalen Konflikt führen könnte. Seit Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober in Israels Grenzgebiet bei Angriffen rund 1200 Menschen ermordeten, kommt es im Westjordanland vermehrt zu Übergriffen. Die Gewalt gegen Palästinenser habe dort ein „beispielloses Niveau“ erreicht, sagte kürzlich die Vertreterin des UN-Nothilfebüros OCHA für die Palästinensergebiete, Lynn Hastings.

Israel bereitet sich auf langen Krieg im Gazastreifen vor: IDF bildet mehr Soldaten aus

Update vom 14. Dezember, 10.40 Uhr: Das israelische Militär (IDF) scheint sich auf lange Kämpfe im Gazastreifen vorzubereiten. Das Portal Times of Israel berichtete am Donnerstag (14. Dezember), dass die IDF den größten Ausbildungskurs für Kompanie-Kommandeure in ihrer Geschichte gestartet haben. 130 statt 100 Soldatinnen und Soldaten sollen demnach daran teilnehmen. In Kriegszeiten seien solche Kurse unüblich, berichtete das Portal.

Update vom 14. Dezember, 9.40 Uhr: Der Iran droht den USA wohl mit „außerordentlichen Problemen“, sollte das Land weiter an der Bildung eines internationalen Marineabkommens im Roten Meer festhalten. Das hatte der iranische Verteidigungsminister der Iranian Student News Agency (ISNA) mitgeteilt. Die Idee eines Abkommens im Roten Meer kam auf, da Kriegs- und Handelsschiffe von Raketen der Huthi-Rebellen angegriffen wurden. Auch Deutschland soll Teil der maritimen Koalition werden.

Zwei Tote bei israelischem Drohnenangriff im Gazastreifen

Update vom 14. Dezember, 08.25 Uhr: Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Nacht zum Donnerstag (14. Dezember) sind in Dschenin im Westjordanland nach palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff auf ein Haus in der Stadt getroffen worden, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Ein dritter Mensch erlag demnach wenig später seinen schweren Verletzungen. Unter den Toten war auch ein Minderjähriger. Von der israelischen Armee gab es zu dem Vorfall zunächst keine Informationen.

Der Militäreinsatz des israelischen Militärs läuft nach palästinensischen Angaben bereits seit Dienstag. Insgesamt seien dabei nunmehr zehn Menschen getötet sowie mehrere Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium weiter mit.

Israel-Krieg: Schwere Vorwürfe in Richtung Hamas – Wohl weitere Waffendepots im Gazastreifen

Update vom 14. Dezember, 07.15 Uhr: Angesichts der wachsenden Kritik an den zahlreichen zivilen Opfern der Militäroffensive im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte der islamistischen Hamas erneut vorgeworfen, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. „Unsere Truppen haben große Waffendepots und Tunnel in mehreren Schulen gefunden. Sie haben sogar versteckt in einem Teddybären ein Scharfschützengewehr entdeckt“, sagte Militärsprecherin Keren Hajioff am Mittwoch (13. Dezember). „In einer Moschee haben wir ein Gelände für das Trainieren mit Panzerbüchsen ausfindig gemacht.“

Israelische Soldaten patrouillieren im besetzten Westjordanland.
Israelische Soldaten patrouillieren im besetzten Westjordanland. © JAAFAR ASHTIYEH/AFP

Dennoch bemühten sich die israelischen Streitkräfte, bei ihrem Einsatz gegen die Hamas im Gazastreifen zivile Opfer zu vermeiden. So würde das Militär die Zivilbevölkerung vor Kampfeinsätzen dazu auffordern, die betroffenen Gebiete zu verlassen, sagte Hajioff. „Dieses Vorgehen ist in der militärischen Kriegsführung sehr ungewöhnlich.“ Zudem plane das israelische Militär seine Einsätze sehr genau und setze spezielle Munition ein, um zivile Opfer möglichst zu vermeiden.

Netanjahu: „Bis zum Sieg“ im Israel-Krieg weiterkämpfen

Erstmeldung: Tel Aviv/Jerusalem – Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat inmitten wachsender internationaler Kritik am Vorgehen im Gazastreifen bekräftigt, sein Land werde „bis zum Sieg“ über die Hamas weiterkämpfen. „Nichts wird uns stoppen“, sagte Netanjahu am Mittwoch in einer Videobotschaft. Er sage dies auch angesichts des „internationalen Drucks“, fügte Netanjahu hinzu: „Wir machen bis zum Ende weiter, bis zum Sieg, nichts weniger als das.“

Hamas-Chef: Gazastreifen ohne seine Organisation eine „Illusion“

Der Chef der islamistischen Terrororganisation Hamas hat eine Zukunft des Gazastreifens ohne die Einbindung seiner Organisation als eine „Illusion“ bezeichnet. „Jede Vereinbarung in Gaza oder im Hinblick auf die palästinensische Sache ohne die Hamas oder die Widerstandsbewegungen ist eine Illusion“, sagte Ismail Hanija am Mittwoch in einer Fernsehansprache. Er sei bereit, über ein „Ende der Angriffe in Gaza“ zu diskutieren, betonte der Hamas-Chef. Seine Organisation sei offen für Gespräche, die zu einem „politischen Weg“ führten, welcher „das Recht des palästinensischen Volkes auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt“ sichere.

Zuvor hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit Blick auf die Kämpfer der Hamas erklärt, er lasse es nicht zu, dass Menschen in den Gazastreifen einreisten, „die den Terrorismus unterstützen oder finanzieren“.

Israels Militär: Hamas feuert Raketen aus humanitärer Zone ab

Die Hamas feuert nach Angaben der israelischen Streitkräfte weiterhin Raketen aus der von Angriffen ausgenommenen „humanitären Zone“ im Gazastreifen ab. Seit der Einrichtung der Schutzzone für Zivilisten am 18. Oktober seien aus dem Gebiet rund um die Ortschaft Al-Mawasi an der Mittelmeerküste 116 Raketen auf Israel abgeschossen worden, teilte das Militär am Mittwoch mit. 38 Geschosse seien innerhalb des Gazastreifens eingeschlagen. „Die Hamas nutzt die humanitäre Zone weiterhin, um terroristische Aktivitäten auszuüben und bringt damit das Leben von Zivilisten im Gazastreifen und in Israel in Gefahr“, hieß es in der Mitteilung der Streitkräfte weiter. (mit Material der Nachrichtenagenturen)

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