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Yağmur Ekim Çay
Bedrettin Bölükbasi
Daniel Dillmann
Erste Ergebnisse der Türkei-Wahl sehen Erdogan vor Kilicdaroglu. Doch entschieden ist noch nichts. Der Live-Ticker.
- Erste Ergebnisse aus der Türkei: Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan liegt wohl vor Kemal Kilicdaroglu.
- Auswärtiges Amt spricht Warnung aus: AKP-Anhänger bei Türkei-Wahl angeblich in Schlägereien verwickelt.
- Was in der Türkei gewählt wird: 85 Millionen Wahlberechtigte in der Türkei wählen Präsident und Parlament.
Update vom 14. Mai, 18.20 Uhr: Bei der Opposition machen sich Zweifel an den von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu vermeldeten Ergebnisse der Türkei-Wahl breit. Sowohl Vertreter der HDP als auch der CHP rufen dazu auf, den Ergebnissen keinen Glauben zu schenken. Kılıçdaroğlu forderte von den Wahlbeobachtern, sich auf keinen Fall von den Urnen und Stimmzetteln zu entfernen.
Update vom 14. Mai, 18.10 Uhr: Aus anderen Quellen erreichen uns nun ganz andere Ergebnisse der Türkei-Wahl. Murat Agirel, Journalist der Cumhuriyet, meldet auf Twitter zwar ebenfalls einen Vorsprung Erdogans, der aber deutlich geringer ausfalle. Laut seinen Zahlen kommt der Amtsinhaber auf 47,08 Prozent, Kılıçdaroğlu auf 47,06. Agirel bezieht sich dabei auf Zahlen aus dem Hohen Wahlausschuss der Türkei.
Erste Zahlen aus Deutschland zur Türkei-Wahl bekannt
Update vom 14. Mai, 17.59 Uhr: Erste Zahlen zur Türkei-Wahl liegen nun auch aus Deutschland vor. Demnach haben auch die in Deutschland lebenden Wahlberechtigten mehrheitlich für Erdogan gestimmt. Ihm werden aktuell 50,74 Prozent der Stimmen aus dem Ausland zugerechnet. Kilicdaroglu kommt außerhalb der Türkei auf 44,04.
Update vom 14. Mai, 17.50 Uhr: Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu liegt Erdogan sogar noch weiter vorne. Dem Amtsinhaber werden dort 59,47 Prozent zugerechnet. Auch die deutsche Nachrichtenagentur dpa meldet diese Ergebnisse. Damit hätte Erdogan sogar eine absolute Mehrheit gegen Kılıçdaroğlu erhalten. Eine Stichwahl wäre damit nicht mehr notwendig.
Erste Ergebnisse aus der Türkei zeigen Erdogan vorne
Update vom 14. Mai, 17.38 Uhr: Die ersten offiziellen Hochrechnungen zur Türkei-Wahl liegen vor. Demnach liegt Amtsinhaber Erdogan mit 49,85 % vier Prozentpunkte vor Kılıçdaroğlu, der auf 45,71 % käme. Bislang sind laut türkischen Medien etwas mehr als ein Prozent aller Stimmen ausgezählt.
Update vom 14. Mai, 17.20 Uhr: In türkischen Medien werden die ersten Ergebnisse zur Türkei-Wahl veröffentlicht. Laut den aktuellen Meldungen liegt Kemal Kılıçdaroğlu vor Recep Tayyip Erdogan. Der Herausforderer käme demnach auf 53,74 Prozent, der Amtsinhaber lediglich auf 42,75. Offiziell sind diese Ergebnisse aber nicht.
Update vom 14. Mai, 17.01 Uhr: Ab 17 Uhr deutscher Zeit ist es den Medien in der Türkei offenbar gestattet, über erste Ergebnisse der Wahl zu berichten. Bislang sind aber noch keine Meldungen eingegangen. Das könnte aber jeden Moment geschehen.
Update vom 14. Mai, 16.45 Uhr: Laut Canan Kaftancıoğlu, Vorsitzende der CHP in Istanbul, ist die Wahlbeteiligung in der Metropole überwältigend. Über 90 Prozent aller Berechtigten sollen in Istanbul ihre Stimme abgegeben haben. Jetzt sei es an der Zeit, „gemeinsam Ihre Stimme schützen, indem wir die Stimmenauszählung verfolgen.“
Opposition meldet Verdachtsfälle von Wahlbetrug in der Türkei
Update vom 14. Mai, 16.15 Uhr: Laut der Opposition gibt es erste Verdachtsfälle von Wahlfälschung bei der Türkei-Wahl. Ein Video aus dem östlich gelegenen Sanliurfa soll eine Person zeigen, die Dutzende illegale Wahlzettel für Erdogan abstempelt. „Unsere Anwälte wurden in das entsprechende Dorf verwiesen und es wurde Einspruch beim Bezirkswahlausschuss eingelegt“, berichtet der CHP-Abgeordnete Oğuz Kaan Salıcı.
Update vom 14. Mai, 16.00 Uhr: Die Wahllokale in der Türkei sind nun offiziell geschlossen. Ergebnisse sind noch nicht bekannt. Jetzt beginnt das große Zählen.
Auswärtiges Amt spricht Warnung wegen Türkei-Wahl aus
Update vom 14. Mai, 15.45 Uhr: Das Auswärtige Amt hat wohl vor Ausschreitungen wegen der Wahlen in der Türkei gewarnt. Es sei „nicht auszuschließen, dass die Stunden nach Schließung der Wahllokale unruhig werden können“, schrieb die Behörde offenbar unter anderem an den Türkei-Korrespondenten der ARD, Oliver Mayer, der die Warnung wiederum auf Twitter veröffentlichte.
Ebenfalls auf Twitter kursieren bereits Videos, die Gewaltakte rund um Wahllokale in der Türkei zeigen sollen. Unter anderem in Istanbul soll es Schlägereien gegeben haben.
Update vom 14. Mai, 14.55 Uhr: Offenbar ist sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan – trotz aller Umfragen – sicher, dass er die Wahl gewinnen und seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu schlagen wird. Nach jedem Wahlsieg hält Erdogan eine inzwischen zur Tradition gewordenen Rede auf dem Balkon der Zentrale seiner islamisch-konservativen AKP – entweder in Istanbul oder der Hauptstadt Ankara. Diesmal soll es wohl Ankara sein. Journalisten berichten auf Twitter, der Balkon sei gereingt worden. Außerdem habe man bereits Sound-Systeme vor der Parteizentrale installiert.
Türkei-Wahl: Imamoglu gibt Stimme in Istanbul ab
Update vom 14. Mai, 14.10 Uhr: Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu genießt große Popularität unter den Wählern der Opposition. Bei einem Wahlsieg der Opposition soll er einer der sieben Vize-Präsidenten von Kandidat Kemal Kilicdaroglu werden. Er gab seine Stimme im Istanbuler Stadtteil Beylikdüzü ab. „Ich hoffe, dass die Ergebnisse dieser Wahl unserem Land eine starke Demokratie bringen“, betonte er nach seiner Stimmabgabe. Alle Stimmen müssten ausgezählt und das Ergebnis akzeptiert werden, so Imamoglu. Der Bürgermeister von Istanbul galt vor der Kandidatur von Kilicdaroglu als eines der potenziellen Oppositionskandidaten.
Wahlen in der Türkei: Erdogan und sein Herausforderer Kilicdaroglu geben ihre Stimmen ab
Update vom 14. Mai, 12.21 Uhr: Der türkische Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu hat im Zuge der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei seine Stimme in der Hauptstadt Ankara abgegeben. Kilicdaroglu äußerte sich gegenüber Journalisten. „Wir alle haben die Demokratie vermisst“, sagte er laut dem Sender Halk TV. „Ihr werdet sehen, der Frühling wird kommen“, ergänzte er und bedankte sich bei allen türkischen Wählern, bevor er gemeinsam mit seiner Frau Selvi Kilicdaroglu das Wahllokal verließ. „Der Frühling wird kommen“ ist zugleich der Wahlspruch des türkischen Oppositionsbündnisses.
Präsidentschaftswahl Türkei: Stimmen für Ince trotz Rückzug gültig
Update vom 14. Mai, 8.54 Uhr: In der Türkei hat die Stimmabgabe für Präsidentschafts- und Parlamentswahlen angefangen. Von 8 bis 17 Uhr (Ortszeit) werden insgesamt 60.697.845 stimmberechtigte Wähler ihre Stimmen an 191.910 Wahlurnen abgeben können. Bei den heutigen Wahlen werden 4.904.672 Personen zum ersten Mal wählen. Die Wähler werden bei den Präsidentschaftswahlen für vier Kandidaten, bei den Parlamentswahlen für 24 Parteien stimmen können.
Präsidentschaftswahl: Türkei wählt neuen Präsidenten und neues Parlament
Erstmeldung vom 13. Mai: Ankara – Die Spannung steigt von Istanbul im Westen bis nach Igdir ganz im Osten. Am Sonntag (14. Mai) wählen 85 Millionen Wahlberechtigte in der Türkei einen neuen Präsidenten. Und nach 20 Jahren deutet sich erstmals wieder ein Wechsel an der Spitze des Landes ab.
Seit 2003 regiert Recep Tayyip Erdogan mit seiner AKP in der Türkei – zunächst als Ministerpräsident, ab 2014 als Präsident des Landes. Seine Herrschaft nahm in den vergangenen Jahren immer autoritärere Züge an. Die Pressefreiheit wurde immer weiter eingeschränkt, die Opposition beklagte sich über systematische Unterdrückung. Auch deshalb bildete sich ein Bündnis aus nahezu allen wichtigen Oppositionsparteien gegen Erdogan. An ihrer Spitze steht ihr Kandidat Kemal Kilicdaroglu. Mit dem beliebten CHP-Politiker soll nach der Türkei-Wahl 2023 der Sturz Erdogans gelingen.
Kilicdaroglu liegt in Umfragen zu den Wahlen in der Türkei vorne
Optimistisch dürfte die Opposition ein Blick auf die Umfragen in der Türkei stimmen. Kilicdaroglu führt in nahezu allen Erhebungen, wenn auch denkbar knapp. Nachdem der dritte Kandidat im Bunde, Muharrem Ince, seine Kandidatur wieder zurückgezogen hat, deutet sich nun umso mehr ein Zweikampf zwischen Erdogan und Kilicdaroglu an. Die pro-kurdische HDP wiederum verzichtete auf einen eigenen Kandidaten, um so Kilicdaroglu zu stärken.
Wahlkampf in der Türkei: Erdoğan vs. Kılıçdaroğlu – Das Duell um die Präsidentschaft
Hinter Kilicdaroglu steht so ein Bündnis aus sechs Parteien, das sich „Sechser-Tisch“ nennt. Doch auch Erdogan weiß einen Zusammenschluss von vier Parteien hinter sich – die sogenannte „Volksallianz“.
Diese Bündnisse stehen bei der Präsidentschaftswahl Türkei hinter Erdogan und Klicdaroglu
- Recep Tayyip Erdoğan („Volksallianz“): Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP), Milliyetçi Hareket Partisi (MHP), Büyük Birlik Partisi (BBP), Yeniden Refah Partisi (YRP)
- Kemal Kılıçdaroğlu („Sechser-Tisch“): Cumhuriyet Halk Partisi (CHP), İyi Parti (İyi), Demokrasi ve Atılım Partisi (Deva), Gelecek Partisi (GP), Demokrat Parti (DP), Saadet Partisi (SP)
Doch sollte keiner der Kandidaten ein Ergebnis erzielen von mehr als 50 Prozent Ja-Stimmen, dann folgt zwei Wochen später eine Stichwahl. Der künftige Präsident der Türkei könnte also auch erst am 28. Mai feststehen.
Wahlen in der Türkei: Türken können über neuen Präsident und Parlament abstimmen
Neben dem Präsidenten wird auch das Parlament in der Türkei neu gewählt. 600 Abgeordnete bilden die „große Nationalversammlung.“ Eine Partei benötigt mehr als sieben Prozent der Stimmen, um ins Parlament einziehen zu dürfen. Auch beim Kampf um Sitze im Parlament zeichnet sich ein spannendes Rennen zwischen den Parteien der „Volksallianz“ und des „Sechser-Tischs“ ab.
Partei | Umfrage-Ergebnis |
---|---|
AKP | 34,4 % |
CHP | 29,5 % |
İYİ | 11,0 % |
YSP | 10,3 % |
MHP | 6,6 % |
MP | 2,4 % |
TİP | 1,9 % |
YRP | 1,5 % |
Sonstige | 2,4 % |
Rückblick auf die Wahl in der Türkei 2018
Für Erdogans AKP bedeutete schon die vergangene Türkei-Wahl 2018 einen Abstieg in der Wählergunst. Die Nationalkonservativen blieben zwar stärkste Kraft, verloren aber die absolute Mehrheit und mussten ein Bündnis mit der MHP eingehen. Kilicdaroglus CHP verlor ebenfalls an Stimmen, konnte ihre Stellung als stärkste Oppositionskraft aber behalten.
Erdogan selbst konnte sich bei der Präsidentschaftswahl 2018 mit 52,6 Prozent im ersten Wahlgang durchsetzen. (dil)
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