Sturmflut an der Ostsee: Schäden in Millionenhöhe

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Bei der schweren Sturmflut an der Ostsee kam eine Frau ums Leben. Die Pegelstände waren so hoch wie seit 100 Jahren nicht. Die Schäden entlang der Ostseeküste sind dramatisch.

Update von 23. Oktober, 11.15 Uhr: Nach dem der Sturm abgezogen ist, wird das Ausmaß der Schäden, die die Flut hinterlassen hat, deutlich. Im Olympiahafen Kiel sind 35 Boote gesunken. „Ein Desaster“, nennt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) die Situation gegenüber ndr.de. Der Sturm habe ein Trümmerfeld hinterlassen. Auch Sassnitz auf Rügen und die Insel Usedom melden besonders dramatische Schäden. Dort hat der Sturm erhebliche Mengen Sand von den Stränden und den Dünen ins Meer gespült.

Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium von Schleswig-Holstein rechnet mit Schäden in dreistelliger Millionenhöhe, wie er sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur äußert.

Sturmflut richtet entlang der Ostseeküste gewaltige Schäden an

Update vom 23. Oktober, 9.37 Uhr: Das Wasser an der Ostsee ist wieder auf normale Pegelstände gesunken. Der Herbststurm ist abgeflaut. Die meisten Straßen sind seit Sonntag wieder frei. Die Schiffe auf der Nord- und Ostsee verkehren wieder nach Plan. Doch nach dem historischen Hochwasser werden die teils verheerenden Schäden langsam in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern deutlich.

Einsatzkräfte pumpen inzwischen überflutete Keller aus, berichtet der NDR. Mauern und Gebäude müssen gesichert werden und auch noch Sturmschäden beseitigt. Von Flensburg bis Usedom laufen Aufräumarbeiten. In Mecklenburg-Vorpommern richtete die schwere Sturmflut Schäden am Darß an. Wassermassen zerstörten Hafenanlagen. Strände und Dünen wurden ins Wasser gespült.

Flensburg Pegel 20232,27 Meter
Flensburg Regel 19042,23 Meter

„Es ist ein Desaster“ – Oberbürgermeister über Schäden am Olympiahafen

Update vom 22. Oktober, 20.18 Uhr: Nach und nach werden die Schäden, welche die schwere Sturmflut an der Ostseeküste verursacht hat, sichtbar. Reparaturen und Wiederaufbauarbeiten werden wohl längere Zeit in Anspruch nehmen, erklärte der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein. In welcher Höhe sich die Schäden belaufen, ließ sich am Wochenende noch nicht abschätzen. Entlang der gesamten Küste von Flensburg bis Usedom helfen Einsatzkräfte und Freiwillige, Ordnung zu schaffen.

Nach Angaben der Stadt Kiel dürften im Olympiahafen die Schäden in die Millionen gehen. Mehr als 35 Boote seien gesunken, viele weitere beschädigt worden. Auch am Hafen, an den Stegen und der Mole seien erhebliche Schäden entstanden. „Uns stehen die Tränen in den Augen, wenn wir die Gewalt des Hochwassers und die angerichteten Schäden sehen“, sagte der Geschäftsführer der Sporthafen GmbH, Philipp Mühlenhardt.

Die Stadt Sassnitz hat an der vom Sturm zerstörten Strandpromenade Schilder mit der Aufschrift „Lebensgefahr“ aufgestellt. Eine schwere Sturmflut hat an der Ostseeküste für zum Teil große Schäden gesorgt. © Georg Moritz/dpa

Während Mecklenburg-Vorpommern weniger stark betroffen ist, sind die Auswirkungen der Flutkatastrophe in Schleswig-Holstein umso verheerender. Im Flensburger Hafen versuchten Techniker noch am Sonntag, die Stromversorgung wieder herzustellen. In etlichen Regionen wurden Dämme durchbrochen und Deiche beschädigt. An den Steilküsten gab es Abbrüche.

Nach Sturmflut an der Ostsee: Probleme bei Aufräumarbeiten

Update vom 22. Oktober, 10.14 Uhr: Nach der schweren Sturmflut an der Ostseeküste gehen die Aufräumarbeiten am Sonntag weiter. Weil das Wasser an einigen Stellen noch nicht abfließen konnte, sind in Schleswig-Holstein noch einige Straßen gesperrt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Viele Straßen seien beschädigt worden. Ein Jahrhundert-Hochwasser hatte Flensburg erlebt, wo der Pegelstand nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in der Nacht 2,27 Meter über dem Normalwert erreichte. Teile des Hafengebiets waren überflutet. Ein ähnlich hoher Wert war in Flensburg zuletzt 1904 mit 2,23 Meter gemessen worden. Aus Sicherheitsgründen schalteten die Stadtwerke den Strom in den betroffenen Bereichen am Hafen ab.

Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im schleswig-holsteinischen Innenministerium geht von Schäden in dreistelliger Millionenhöhe aus. Das Ausmaß der Schäden kann nach Angaben der Polizei jedoch erst dann abgeschätzt werden, wenn das Wasser von den Straßen abgeflossen ist. Zahlreiche Menschen hatten wegen Überschwemmungen ihre Häuser verlassen müssen, allein in Schleswig-Holstein waren es nach Angaben der Feuerwehr 2000. Eine Frau auf Fehmarn starb am Freitag im Sturm.

Update vom 21. Oktober, 21.15 Uhr: Mit den zurückgehenden Pegelständen haben vielerorts schon die Aufräumarbeiten begonnen. Schon jetzt ist klar, dass die Schäden teils enorm sind. Ralf Kirchhoff, Leiter des Katastrophenschutzstabes im Innenministerium von Schleswig-Holstein, rechnet laut dpa damit, dass durch das Hochwasser ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe entstanden ist.

Deich bei Wieck durch Sturmflut-Wassermassen an zwei Stellen beschädigt

Update vom 21. Oktober, 18.00 Uhr: Der Hinterlanddeich bei Wieck hat den Wassermassen nicht standgehalten. Laut einer Sprecherin des Landkreises Vorpommern-Rügen ist der Damm an zwei Stellen beschädigt. Dadurch strömt nun Wasser in Richtung Wieck. 75 Gebäude seien durch die eindrinenden Wassermassen bedroht, ließ eine Kreissprecherin verlauten.

Die Gebäude sollen mithilfe von Sandsäcken geschützt werden. Außerdem gebe es Gespräche, die beschädigten Teile des Damms mit sogenannten Bigpacks notdürftig zu reparieren, so die Landkreissprecherin.

Update vom 21. Oktober, 14.27 Uhr: Der Hafen der Gemeinde Langballig nahe Flensburg musste nach der Sturmflut komplett geräumt werden. Grund sind Hinweise auf möglicherweise angeschwemmte Munition oder Munitionskisten. Die Einsatzkräfte würden einem entsprechendem Hinweis nachgehen, bestätigte der Ortswehrführer gegenüber der Bild. Das Gebiet um den Hafen Langballigau ist für Personen gesperrt. Das weitere Vorgehen stehe aktuell noch nicht fest, daher sei unklar, wann der Hafen wieder für die Öffentlichkeit freigegeben wird.

Sturmflut an der Ostsee: Pegelstände sinken

Update vom 21. Oktober, 11.15 Uhr: Die Pegelstände an der Ostsee sinken wieder. Noch am Samstag könnten sie zurück auf Normalniveau sein. Die betroffenen Orte stellen sich jetzt darauf ein, mit den Aufräumarbeiten zu beginnen.

Insgesamt ist Mecklenburg-Vorpommern gut durch die Hochwasser-Nacht gekommen. „Etwas, was uns aus der Ruhe bringt, hatten wir noch nicht“, sagt ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen der Nachrichtenagentur dpa. Schleswig-Holstein hat es etwas härter getroffen, die Schäden gehen in dreifache Millionenhöhe.

Update vom 21. Oktober, 6.28 Uhr: Auf 2,27 Meter über mittlerem Wasserstand kletterte der Pegel in Flensburg gegen Mitternacht. So hoch stand das Wasser 100 Jahre nicht. Die Sturmflut hat die Erwartungen um gute 30 Zentimeter übertroffen.

Seit Mitternacht sind die Pegel rückläufig. Auch in Warnemünde, Hiddensee und auf Rügen scheint sich die Lage zu entspannen. Noch am Vormittag soll der Fährverkehr in Rostock wieder aufgenommen werden, berichtet der NDR.

Update vom 20. Oktober, 22.19 Uhr: Während an der Ostsee mit dem Hochwasser gekämpft wird, herrscht in der Nordsee das gegenteilige Problem. Der Wasserpegel ist dort so niedrig, dass die Nordseeinseln momentan nicht per Fähre erreichbar sind. Ein Fährschiff versuchte während der Flut am Freitagabend sein Glück – und steckt nun fest.

Laut der Nachrichtenagentur Nonstop News fuhr die Fähre Langeoog III während der Flut die Insel Langeoog an, um noch einige Besucher aufs Festland zu bringen. Doch trotz Flut lief das Schiff auf Grund. Crew und Passagiere müssen nun bis zur nächsten Flut ausharren, um ihre Fahrt fortsetzen zu können.

Sturmflut an der Ostsee fordert erstes Todesopfer

Update vom 20. Oktober, 20.10 Uhr: Die Sturmflut an der Ostsee hat ein erstes Todesopfer gefordert. Laut dpa starb eine 33-jährige Frau auf der Insel Fehmarn durch einen Baum, der vom Sturm umgerissen wurde und auf ihr Auto stürzte. In Flensburg wurde derweil wegen des Hochwassers in Teilen der Stadt der Strom abgeschaltet. Betroffen sind die Straßenzügen Norderhofenden und Schiffsbrücke, wie der NDR berichtet.

„Katastrophentourismus“ in Flensburg – Stadt mahnt zur Vorsicht

Update vom 20. Oktober, 19.05 Uhr: Das Innenministerium Schleswig-Holstein fordert Bewohner von Gebieten, die von der Sturmflut betroffen sind, in einer Pressemeldung auf, nicht das Haus zu verlassen. Vor allem Hafen- und Küstenbereiche sollen gemieden werden. Ein besonders hohes Gefahrenpotenzial besteht aktuell für die Stadt Flensburg, den Kreis Rendsburg-Eckernförde, den Kreis Schleswig-Flensburg sowie die Landeshauptstadt Kiel.

„Hindern Sie bitte nicht die Einsatzkräfte an ihrer Arbeit“, heißt es zudem explizit in der Pressemeldung. Dazu gehört auch, sich nicht absichtlich in Gefahr zu begeben. Dennoch beobachteten viele Schaulustige am Freitagnachmittag an der Flensburger Hafenspitze das Hochwasser. Andere fuhren sogar mit dem Schlauchboot die geflutete Straße entlang. Dass es einen „gewissen ‚Katastrophentourismus‘“ gebe, stimmte die Stadt skeptisch. Auch sie mahnte nochmal zur Vorsicht.

Viele Häuser in Flensburg wurden bereits überflutet. Wie hoch die Schäden sind, ist unklar. Ein Stadtsprecher erklärte laut dpa, dass erst Bilanz gezogen werden könne, wenn das Hochwasser vorbei sei. Immerhin: Todesfälle hat es bisher keine gegeben. In Dänemark mussten wegen der Sturmflut bereits einige Gebiete evakuiert werden, wie focus.de berichtet.

Sturmflut-Nacht an der Ostseeküste – Bevölkerung ist angehalten, zu Hause zu bleiben

Update vom 20. Oktober, 17.35 Uhr: Die Aussichten auf die Sturmflut-Nacht halten Schleswig-Holstein in Atem. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte gegenüber IPPEN.MEDIA am Freitagnachmittag: „Der Katastrophenschutzstab hat heute (20. Oktober 2023) um 13 Uhr aufgrund der schweren Sturmflut an der Ostseeküste seine Arbeit aufgenommen.“ Das Innenministerium appelliert dringend an die Bevölkerung, zu Hause zu bleiben. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz sei hingegen bereits seit gestern voll im Einsatz.

Update vom 20. Oktober, 16.33 Uhr: Die Sturmflut an der Ostseeküste dürfte am Freitagabend ihren Scheitelpunkt weitgehend erreichen und von Mitternacht bis zum Samstagmorgen wieder abflauen. In Wismar werde der höchste Stand von etwa 1,40 Meter zwischen 17.00 und 18.00 Uhr erreicht und bis Mitternacht auf dem Niveau bleiben, bevor er am frühen Morgen sinke und gegen 7.00 bis 8.00 Uhr unter ein Meter zum normalen Wasserstand falle, teilte der Wasserstandsvorhersagedienst Ostsee am Freitag in Rostock auf Anfrage mit.

Sirenen-Alarm in Wismar: Alarm an der Ostsee-Küste

Dies seien aber Modellrechnungen, die sich zeitlich etwas ändern könnten, hieß es. In Flensburg soll der höchste Stand von etwa 1,90 Meter zwischen 17.00 und 18.00 Uhr erreicht werden, dann ab Mitternacht bis Samstagvormittag auf unter ein Meter fallen. Ähnlich lautet das Modell für Travemünde, wo der «Peak» ebenfalls gegen 18.00 Uhr bei etwa 1,50 Meter liegen soll und dann von Mitternacht an sukzessive bis etwa 8.00 Uhr am Samstag auf unter ein Meter, dem mittleren Wasserstand, fallen soll.

Update vom 20. Oktober, 15.45 Uhr: Auch die Hansestadt Wismar in Mecklenburg-Vorpommern ist von der schweren Sturmflut an der Ostsee betroffen. Ein Sprecher erklärte gegenüber IPPEN.MEDIA: „Heute heulten in der Hansestadt Wismar die Sirenen, denn zu diesem Zeitpunkt war der Wasserpegel auf 130 Zentimeter über Normalnull gestiegen“. Anschließend meldeten sich die Einsatzkräfte mit Lautsprecherdurchsagen: „Achtung, Achtung, hier spricht die Feuerwehr: Akute Hochwassergefahr!“ Auch die Stadtbibliothek würde aufgrund der Flut frühzeitig geschlossen werden.

Update von 20. Oktober, 15.01 Uhr: Die Pegel steigen vielerorts schneller als gedacht. In Lübeck und Travemünde haben sie beispielsweise schon etwa 1,45 Meter über Normalwert geknackt. 15 Zentimeter höher als prognostiziert. Und das Wasser steigt weiter.

An der Ostsee droht Jahrhundert-Flut: Erste Folgen spürbar – „extreme“ Auswirkungen auch an Nordsee

Update vom 20. Oktober, 14.35 Uhr: Der gleiche Wind, der an der Ostsee das Wasser ans Land drückt, drückt an der Nordsee das Wasser weg und es kommt deshalb zu extrem niedrigen Wasserständen. Auch das hatte am Freitagmorgen bereits Auswirkungen auf den Schiffverkehr. So sind zahlreiche Fähren zu den Nord- und Ostfriesischen Inseln ausgefallen. Auch am Samstag sollten einige Fähren im Hafen bleiben.

„Das ist momentan extrem hier mit dem Wind und dem Wetter. Das hat man nicht oft“, sagte Betriebsleiter Nick Obert von der Wyker Dampfschiffs-Reederei zum extremen Niedrigwasser. „Das ist sehr außergewöhnlich. Da, wo sonst eine kleine Sandbank ist, ist jetzt eine riesengroße Sandbank. Man sieht deutlich mehr Sand und Schlick als sonst.“

Sturmflut bedroht Ostsee-Küste: Erste spürbare Auswirkungen

Update vom 20. Oktober, 14.25 Uhr: Die Wellen der Ostsee donnern mit Wucht an die Hafenanlagen, Straßen sind von Wasser überschwemmt, schwere Äste stürzen auf Autos und Gleise – das Sturmtief über der Ostsee hat am Freitag bereits spürbare Auswirkungen und sorgt für erste Schäden an Land. Und das, obwohl das Hochwasser noch längst nicht den erwarteten Höchststand erreicht hat. Denn das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erwartet für die Kieler und Lübecker Bucht erst für den Freitagnachmittag und -abend den Höhepunkt der schweren Sturmflut. In der Flensburger Förde können Wasserstände bis zu 2,00 Meter über das mittlere Hochwasser steigen, teilte das Amt auf seiner Internetseite mit. Damit wird dort voraussichtlich der höchste Wasserstand seit mehr als 100 Jahren eintreten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass das Sturmtief über der Ostsee am Freitagnachmittag seinen Höhepunkt erreichen und nach Mitternacht langsam abklingen wird. „Bis etwa zwei Uhr nachts sind dann an der Ostseeküste und den Inseln orkanartige Böen möglich“, sagte DWD-Meteorologin Anne Wiese der dpa in Hamburg. Dabei werden Temperaturen von acht bis zehn Grad erwartet.

Update vom 20. Oktober, 13.27 Uhr: Im Kreis Schleswig-Flensburg sind mit Blick auf die schwere Sturmflut an der Ostsee mehrere Tausend Sandsäcke vorbereitet und verteilt worden. Insgesamt wurden bisher rund 30.000 Sandsäcke an betroffene Ämter und Gemeinden verteilt, weitere 40.000 stehen bei Bedarf zur Verteilung bereit, teilte der Kreis Schleswig-Flensburg am Freitag mit. Der Kreis habe zudem ein Lagezentrum in der Kreisverwaltung gebildet. Das Team dort arbeite seit dem Morgen als Ansprechstelle für alle freiwilligen Feuerwehren im Kreisgebiet.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erwartet sowohl für die Kieler und Lübecker Bucht für den Freitagnachmittag und -abend den Höhepunkt der schweren Sturmflut. In der Flensburger Förde können Wasserstände bis zu 2,00 Meter über das mittlere Hochwasser steigen, teilte das Amt auf seiner Internetseite mit. Damit wird dort voraussichtlich der höchste Wasserstand seit mehr als 100 Jahren eintreten.

Sturmflut an der Ostsee: Flüge und Fähren gestrichen

Update vom 20. Oktober, 13.24 Uhr: Am Kopenhagener Flughafen fällt am Freitag aufgrund des Sturms über der Ostsee rund jeder zehnte Flug aus. Bislang seien 71 von 750 geplanten Flügen von und nach Kopenhagen abgesagt worden, teilte der Flughafen am Freitagmorgen bei X, ehemals Twitter, mit. Demnach seien außerdem relativ viele Verspätungen zu erwarten.

Auch der Fährverkehr innerhalb des Landes sowie nach Deutschland war am Freitag eingeschränkt. Der Betrieb auf den Strecken zwischen Gedser und Rostock sowie Rødby und Puttgarden wurde eingestellt. Laut Angaben der Reederei Scandlines werden die Fähren voraussichtlich ab Samstagmorgen wieder fahren.

Wegen des Sturmtiefs über der Ostsee ist der Marathon-Wettbewerb beim Sparkassen Rügenbrücken-Marathon in Stralsund am Samstag abgesagt worden. Die Marathon-Strecke sei schon jetzt nicht belaufbar, teilten die Veranstalter am Freitag auf ihrer offiziellen Facebook-Seite mit.

Update vom 20. Oktober, 13.20 Uhr: Kiel ergreift weitere Maßnahmen aufgrund der Sturmflut an der Ostsee. Eine Sprecherin der Stadt erklärt gegenüber IPPEN.MEDIA: „Die aktuelle Wetterlage macht weitere Vorsichtsmaßnahmen in der Landeshauptstadt Kiel erforderlich, bis Sonnabendvormittag ist weiterhin mit Hochwasser und Starkregen zu rechnen“. Für den Autoverkehr würden deshalb die Kiellinie und der Deichweg am Falckensteiner Strand ab Freitag, 15. Uhr, gesperrt werden.

Ostsee: Sturmflut erreicht Küstenstädte – „Tiefgaragen können zu tödlichen Fallen werden“

„Auch die Innenstadt könnte abends oder in der Nacht betroffen sein“, so die Sprecherin. Demnach soll die Sturmflut gegen Mitternacht ihren Höhepunkt erreichen. „Der vorhergesagte Starkregen könnte dann für einen zusätzlichen Anstieg im Kleinen Kiel und im Holstenfleet sorgen“. Zudem hat die Stadt bereits Straßensperrungen vorbereitet und für weitere Straßen Überschwemmungswarnungen ausgesprochen.

Zudem verteilt der kommunale Ordnungsdienst Sicherheitshinweise an die Bevölkerung. In betroffenen Gebieten sollten Fahrzeughalter ihre Autos bis Freitag 15 Uhr in Sicherheit gebracht haben. Die Stadt warnt: „Tiefgaragen können bei Hochwasser zu tödlichen Fallen werden“. In keinem Fall sollten überflutete Straßen durchfahren werden.

Sturmflut an der Ostsee: Vorbereitete Straßensperrungen in Kiel

  Kaistraße/Wall/Düsternbrooker Weg zwischen Stresemannplatz und Prinzengarten

 Andreas-Gayk-Straße – Holstenbrücke (Holstenfleet) ¬– Martensdamm

Rathausstraße ab Fleethörn – Rathausplatz

Jensendamm

 Lorentzendamm zwischen Fleethörn und Muhliusstraße sowie zwischen Bergstraße und Schloßgarten

(Quelle: Stadt Kiel)

Update vom 20. Oktober, 12.35 Uhr: In Kiel ist die Polizei am Freitag alleine bis zum Mittag aufgrund von 35 sturmbedingten Notfällen im Einsatz gewesen. Eine Sprecherin erklärte, dass besonders Schilksee, Tiessenkai und Holtenau davon betroffen waren. Dort würden trotz der Sturmflut noch viele geparkte Autos im Bereich der Überschwemmungen geparkt sein.

Derweil habe die Polizei rund 150 Strandkörbe geborgen. „In Schilksee schwimmen immer noch 20 Strandkörbe herum und knallen gegen die Mauer“, so die Sprecherin. Die Flut hatte zudem viele Bäume umstürzen lassen. Währenddessen wurde auch die Förderfährlinie der Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel eingestellt. Die Verbindung würde sonst zwischen der Bahnhofsbrücke in der Innenstadt und Laboe entlangführen.

Update vom 20. Oktober, 10.34 Uhr: Die Polizei Lübeck erklärte in einer Pressemitteilung, dass am Freitagmorgen um 9.30 Uhr Pegelstände von bis zu 6,43 Meter gemessen wurden. Die Pegelstände an der Lübecker Bucht sowie in Lübeck und Travemünde würden seit Donnerstagabend stetig ansteigen.

Ein Sprecher der Polizei erklärt: „Mit zunehmendem Wind tritt nicht nur das Wasser über die Ufer. Auch ungesicherte Gegenstände sowie umstürzende Bäume blockieren teilweise die Fahrbahnen in Lübeck und im Kreis Ostholstein“. Die Feuerwehr und Polizei seien deshalb in erhöhter Bereitschaft. Die Polizei appelliert derweil erneut, gefährdete Gebiete zu vermeiden.

Update vom 20. Oktober, 9.33 Uhr: Die Sturmflut hat Straßen und Uferbereiche vieler Städte entlang der Ostsee bereits überschwemmt. Eine Sprecherin der Flensburger Polizei erklärte am Freitagmorgen gegenüber der dpa: „Das Wasser kommt, es ist schon sehr weit gedrungen, es steht schon vor der Tür“. Betroffen waren auch Straßen und Küstenbereiche in Kiel und Wismar.

Bundesamt warnt: Sturmflut soll Freitagabend Höhepunkt erreichen

Am Freitagabend soll die Sturmflut ihren Höhepunkt erreichen, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock zuvor mitgeteilt hatte. Als Hotspot gelte weiterhin Schleswig-Holstein und der Bereich der Flensburger Förde, in dem es zu Wasserständen von 2 Meter über dem mittleren Hochwasser kommen soll. Auch die Lübecker und Kieler Bucht seien von dem schweren Ausmaß betroffen.

In Mecklenburg-Vorpommern hingegen würde die Flut lediglich in Gebieten nahe der Lübecker Bucht das Niveau einer schweren Sturmflut erreichen.

Wetter in Deutschland: Sturmflut an Ostseeküste befürchtet – Pegelstände vielerorts bereits gestiegen

Update vom 20. Oktober, 6.45 Uhr: Wie der Deutsche Wetterdienst in seinem aktuellen Warnlagenbericht am Freitagmorgen berichtet, muss heute vor allem an den Küsten mit Oststurm gerechnet werden. Der Höhepunkt werde am Nachmittag und am Abend mit orkanartigen Böen erwartet. In der Folge rechnet der DWD in den „auflandigen Gebieten der Ostsee“ mit einer schweren Sturmflut. Bereits im Laufe des Freitags müsse zudem mit Dauerniederschlägen in Teilen des Nordens gerechnet werden, diese können laut DWD bis Samstagfrüh anhalten.

Auf seiner Homepage warnt zudem das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bis Samstag vor einer schweren Sturmflut an der deutschen Ostseeküste. Demnach werde an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein eine schwere Sturmflut mit Wasserständen höher als 1,5 Meter über dem mittleren Wasserstand erwartet. Wie das BSH weiter informiert, kann diese Sturmflut bis zu 48 Stunden andauern. „In der Flensburger Förde steigen die Wasserstände sogar bis zu 2 Meter über den mittleren Wasserstand. Dort wird voraussichtlich der höchste Wasserstand seit über 100 Jahren eintreten. In Mecklenburg-Vorpommern liegen die Wasserstände bis zu 1,5 Metern über dem mittleren Wasserstand“, so das BSH in seiner Warnung weiter.

Update vom 19. Oktober, 19.44 Uhr: An Deutschlands Küsten wird es ungemütlich. Die Pegelstände sind vielerorts bereits gestiegen. Das Umweltministerium in Kiel warnte vor einer Sturmflut. „Ab heute bis in die Nacht auf Sonnabend ist mit einer schweren Sturmflut an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste zu rechnen“, teilte das Ministerium mit. Bis zu 40 Stunden könnte das Unwetter andauern – deutlich länger als bisherige Extremwettereignisse.

Angesichts dessen wird Menschen in Küstennähe geraten, gefährdete Gebiete notfalls zu verlassen. Zudem sollte im schlimmsten Fall der Strom abgeschaltet werden, denn in überfluteten Gebäuden bestehe die Gefahr von Stromschlägen. „Ich appelliere auch an alle an der Ostseeküste lebenden Menschen, sich gut zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen“, betonte Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt. Besonders gefährdet ist dem Ministerium zufolge die Stadt Flensburg.

Derweil bleibt der Hansa-Park in Sierksdorf direkt an der Ostsee am Freitag geschlossen. „Wir machen das aus Sicherheitsgründen“, zitierte das Redaktionsnetzwerk Deutschland die Betreiber des Freizeitparks.

Update vom 19. Oktober, 18 Uhr: Viele Städte an der Ostseeküste sind aufgrund der vorhergesagten Sturmflut in erhöhter Wachbereitschaft. Die Pegelstände sind derweil entlang der Küstenlinie wie erwartet gestiegen. Erste Ufer sind dabei übertreten.

Sturmflut an der Ostsee: Erste Reedereien stellen Betrieb ein

Die Wasserschutzpolizei mahnte Freizeitskipper, ihre Boote ausreichend zu sichern. Erste Reedereien stellen auf den ersten Linien am Donnerstag und am Freitag ihren Betrieb ein, darunter die Linie Rostock-Gedser der Fährreederei Scandlines und auch die Reederei Hiddensee. Wie die Wasserschutzpolizei zudem mitgeteilt hatte, hätten sich in Stahlbrode und Strelasund aufgrund von Sturm und Hochwasser mehrere Sportboote von ihrem Liegeplatz gelöst und dabei weitere Boote beschädigt, die von der Feuerwehr daraufhin gesichert wurden.

Umwelt-Minister Till Backhaus von der SPD warnte darüber hinaus Strandgäste und Spaziergänger angesichts der kommenden Sturmflut davor, die Gefahren nicht zu unterschätzen. „Besonders an der Außenküste gibt es viele aktive Steilküstenabschnitte. Es besteht immer die Gefahr von Kliffabbrüchen und Hangrutschungen“, so Backhaus. „Diese erhöht sich durch Sturmfluten stark, da es zur Unterspülung des Hangfußes kommen kann, wodurch das Kliff instabil wird.“

Sturmflut an der Ostsee droht: Urlauber sollen Küstengebiete verlassen

Update vom 19. Oktober, 13.30 Uhr: Noch düsterer als in Deutschland sind die Wettervorhersagen für die Ostseeküste in Dänemark. Die dänische Polizei forderte alle Anwohner und Urlauber dazu auf, das Küstengebiet bis spätestens am Freitagmorgen zu verlassen. Besonders stark von der bevorstehenden Sturmflut sollen auch die beliebten Urlaubsgegenden an den Südküsten der Inseln Lolland, Falster und Fünen sein. Ebenso stark betroffen sind die Förde von Haderslev, Aabenraa und Flensburg.

Der Wasserstand wird laut des dänischen meteorologischen Instituts (DMI) noch höher sein als in Deutschland. Zwischen Freitagmorgen und Samstagmittag könnte dieser bis zu 2,4 Meter über den Normalwert ansteigen. Die Folge sind Überschwemmungen in den genannten Küstenabschnitten. Dazu kann es auch an der schwedischen Südküste kommen. Dort könnten die Überschwemmungen sogar für Einschränkungen im Zug- und Straßenverkehr führen, meldete die schwedische Nachrichtenagentur TT.

Sturmflut an der Ostsee erwartet: Ungemütliche Tage stehen an Deutschlands Küsten bevor

Erstmeldung vom 19. Oktober, 12.40 Uhr: Bremen – Am Donnerstagmorgen warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor stürmischen Böen mit 65 Kilometern pro Stunde an der Ostseeküste. Auf Helgoland im Kreis Pinneberg sollen es sogar 80 km/h sein. Tief „Viktor“ bringt auch eine Sturmflut mit sich. Der DWD warnt vor Hochwasser.

Tief „Viktor“ breitet sich in ganz Deutschland aus und sorgt für regnerisches Wetter, das von Südwesten her aufzieht. Verschont werden lediglich der Alpenrand sowie einige Gebiete nordöstlich der Elbe. Regen ist jedoch nicht das einzige, auf das sich Menschen in Deutschland einstellen müssen.

Der DWD schreibt, dass es bis Samstagmorgen Dauerregen mit wechselnder Intensität geben wird. Mengen zwischen 25 und 40 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden sind mehr als wahrscheinlich. Vor allem im Norden wird es außerdem stürmisch. Schon Donnerstag zieht Wind auf, am Freitag sind orkanartige Böen mit bis zu 110 km/h an der schleswig-holsteinischen Ostsee möglich. Nachdem zunächst noch Schnee vorhergesagt war, wird es also eher stürmisch und nass.

Hochwasser bis zu zwei Meter: Deutscher Wetterdienst warnt vor einer Sturmflut an der Ostsee

Auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnte aufgrund der starken Böen vor der Gefahr einer Sturmflut an der deutschen Ostseeküste. Bereits am Mittwochabend wurde westlich von Rügen ein Wasserstand von bis zu 60 Zentimetern über dem mittleren Wasserstand erwartet. Am Donnerstag soll dieser an der Küste bis zu 90 Zentimeter ansteigen. An den Küsten Schleswig-Holsteins gibt es deshalb eine Hochwasserwarnung. Laut DWD werden die höchsten Pegelstände in Flensburg erwartet, dort können sie auf bis zu zwei Meter am Samstag ansteigen.

Flensburg soll demnach am stärksten von der Sturmflut betroffen sein. Als es im Jahr 2019 das letzte Mal dazu kam, wurden Pegelstände von nur 1,68 Meter über mittlerem Hochwasser gemessen. Auch in Lübeck wurde eindringlich vor Hochwasser gewarnt. Bereits am Donnerstagmorgen meldete die Warnapp Nina einen Pegel von 1,50 Metern über Normalnull. Am Freitag soll auch dort der Pegel laut DWD auf 1,80 Meter ansteigen.

Nachdem es in den letzten Tagen deutlich abgekühlt war, soll in den nächsten Tagen wieder mildere Luft nach Deutschland fließen. Bis zu 15 Grad Celsius betragen die Temperaturen in der kommenden Woche. Auch Nachtfröste wie am Mittwoch sind erst einmal nicht mehr zu erwarten. DWD-Meteorologe Felix Dietzsch empfiehlt dennoch, „die Eiskratzer im Auto wieder griffbereit zu haben.“ (rd mit dpa)

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