Spahn zum Infektionsschutzgesetz: „Besser als gar nichts“

Der scheidende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht im Infektionsschutzgesetz der Ampelkoalition eine ausreichende Rechtsgrundlage für die nötigen Coronamaßnahmen. Das Gesetz sei zwar schlechter als die epidemische Lage, aber „besser als gar nichts“, sagte Spahn dem Nachrichtensender WELT. Wichtig sei, dass in den Ländern schnell gehandelt werde, nicht auf welchem Rechtstitel das geschehe.

Es sei gut, dass es im Kampf gegen Corona keine regelungsfreie Phase gebe, so Spahn. „Wir haben eine geltende Rechtsgrundlage, das ist die epidemische Lage, deren Grundlage auch bis zum 15. Dezember wahrscheinlich weiter gelten wird. Und gleichzeitig haben wir eben die Rechtsgrundlage, die die Koalition jetzt eben mit dem Infektionsschutzgesetz schafft.“

Beides sei richtig, auch wenn die Länder weniger Möglichkeiten als bisher haben werden. „Ich hätte mir gewünscht, dass den Ländern mehr erhalten bleibt – und gleichzeitig ist dieses Gesetz natürlich besser als gar nichts. Es wäre nicht gut, wenn wir überhaupt keine rechtliche Grundlage mehr für Maßnahmen hätten.“

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Sorgen bereiten Spahn vor allem die Notfallpatienten, die mancherorts mit einer schlechteren Behandlung als üblich rechnen müssten, weil Coronapatienten die Intensivbetten belegten. „Wir haben Bundesländer, die sind am Limit – Bayern, Sachsen, Thüringen, auch in Teilen von Baden-Württemberg – wo Patientinnen und Patienten verlegt werden müssen, wo ein Notfallpatient nicht sofort die Behandlung immer vor Ort bekommen kann, die er oder sie braucht.“ In diesen Ländern seien zusätzliche Maßnahmen notwendig und fänden auch statt. „Das ist das Entscheidende. Nicht, welchen Titel das Ganze hat.“

Alle Entwicklungen im Liveticker:

17:29 Uhr – Länder halten Impfpflicht in Pflege und Kliniken für erforderlich

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Die Länder fordern eine Impfpflicht gegen Corona „einrichtungsbezogen“ für Personal in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten, wenn Kontakt zu besonders gefährdeten Personen besteht. Darauf einigten sich die Regierungschefs am Donnerstag bei Beratungen mit dem Bund, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Eine abschließende Einigung auf ein Beschlusspapier gab es noch nicht. Auch Personal von Einrichtungen der Eingliederungshilfe soll unter die Impfpflicht fallen. Die Länder bitten den Bund, die Impfpflicht „schnellstmöglich umzusetzen“.

17:24 Uhr – Abgeordnete fordern strengere Regeln im EU-Parlament

Fast 180 EU-Abgeordnete wollen wieder striktere Corona-Maßnahmen für die Arbeit des Europaparlaments. Sie fürchten vor allem, dass die Sitzung der 705 Abgeordneten kommende Woche eine Gefahr darstellt, wie aus einem Aufruf an Parlamentspräsident David Sassoli hervorgeht. „In Anbetracht der aktuellen Pandemie-Lage wollen wir vermeiden, dass so viele Kollegen und Mitarbeiter über einen so langen Zeitraum ohne irgendwelche Abstände zusammensitzen“, heißt es unter anderem. Der „dringende Appell“ wurde von den Abgeordneten Daniel Caspary (CDU), Angelika Niebler (CDU) und weiteren 177 Parlamentariern auch aus anderen Parteien unterzeichnet.

16:28 Uhr – Ampel stimmte geschlossen für Corona-Neuregelungen

Die Parteien der voraussichtlichen Ampel-Koalition haben am Donnerstag im Bundestag geschlossen für ihre Pläne zur Neuregelung der Rechtsgrundlagen für Corona-Maßnahmen gestimmt. Alle von SPD, Grünen und FDP abgegebenen Stimmen in der namentlichen Abstimmung über das Gesetzespaket waren Ja-Stimmen. Union und AfD votierten jeweils geschlossen mit Nein. Die Linke enthielt sich ebenfalls geschlossen.

16:28 Uhr – US-Regierung kauft für Milliarden neues Medikament bei Pfizer

Die US-Regierung will beim Pharmaunternehmen Pfizer zehn Millionen Dosen des noch nicht zugelassenen Covid-19-Medikaments Paxlovid kaufen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro), wie Pfizer und die Regierung am Donnerstag mitteilten. Die Auslieferung soll nach einer Notfallzulassung durch die zuständige Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) noch in diesem Jahr beginnen. Das Medikament solle für Amerikaner „einfach erhältlich und kostenlos“ sein, erklärte US-Präsident Joe Biden.

16:06 Uhr – EU-Behörde will in Kürze über Biontech-Zulassung für Kinder entscheiden

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in Kürze eine Entscheidung über die Zulassung des Covid-19-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer zum Einsatz bei Kindern fällen. Bis Ende dieses Monats, möglicherweise sogar schon Ende nächster Woche, solle eine Empfehlung ausgesprochen werden, erklärte der Leiter der Impfstoffstrategie der EMA, Marco Cavaleri. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es am Mittwoch, dass die Verfügbarkeit der Impfung für Fünf- bis Elfjährige nach der Zulassung dann ab dem 20. Dezember erwartet werde.

15:09 Uhr – 45.500 bekannte Corona-Fälle bei Schülern in Deutschland

An den Schulen in Deutschland gab es nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zuletzt rund 45.500 bekannte Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern. Darüber hinaus waren in der vergangenen Woche knapp 87.000 von 10 Millionen Schülern in Quarantäne. Das geht aus der regelmäßigen Statistik der KMK zur Corona-Situation an den Schulen hervor.

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Startet die Kür zum neuen Vorsitzenden der CDU: Friedrich Merz

14:50 Uhr – Baerbock fordert Ministerpräsidenten der Union zur Kooperation auf

Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat die Union aufgefordert, das Gesetz zur Pandemiebekämpfung nicht im Bundesrat scheitern zu lassen oder in den Vermittlungsausschuss zu drängen. Dem Nachrichtensender WELT sagte Baerbock: „Das ist keine Zeit für politische Spielchen. Die Lage ist hochdramatisch, alle müssen an einem Strang ziehen – und zwar konstruktiv.“

Die Ministerpräsidentenkonferenz sei die Gelegenheit, um Maßnahmen noch weiter zu verbessern. Man habe sich in den vergangenen Tagen intensiv auch mit der Union und den Ländern ausgetauscht, um all die Maßnahmen, die die Länder bräuchten, auf den Weg zu bringen. Baerbock wollte nicht ausschließen, dass im Falle einer besonders schlimmen Corona-Situation später doch noch eine Feststellung der pandemischen Lage beschlossen werden könnte. Eine solche Öffnungsklausel soll offenbar als Kompromissvorschlag in der Ministerpräsidentenrunde diskutiert werden.

14:49 Uhr – Tschechien führt in vielen Bereichen 2G-Regel ein

Tschechien führt im Kampf gegen das Coronavirus in vielen Bereichen die 2G-Regel ein. „Wir haben uns vom bayerischen Modell inspirieren lassen“, sagte der geschäftsführende Ministerpräsident Andrej Babis nach einer Kabinettssitzung in Prag. Wer eine Gaststätte oder ein Hotel besuchen will, muss von Montag an vollständig geimpft oder genesen sein – ein negativer Test reicht nicht mehr. Dies gilt auch für Dienstleistungen wie Friseure sowie für Großveranstaltungen. Zudem sollen wieder flächendeckend Schnelltests in Firmen eingeführt werden.

14:41 Uhr – Bundestag verabschiedet neues Infektionsschutzgesetz der Ampel-Parteien

Der Bundestag hat das neue Infektionsschutzgesetz verabschiedet. 398 Abgeordnete votierten für den Gesetzentwurf der Ampel-Parteien, mit dem die Maßnahmen in der Corona-Pandemie auch nach Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite fortgelten sollen. 254 Parlamentarier stimmten dagegen, zudem gab es 36 Enthaltungen. Weil die Zustimmung des Bundesrats aber noch ungewiss ist, bleibt zunächst offen, ob die Regelung kommende Woche in Kraft treten kann.

14:35 Uhr – Lolli-Tests flächendeckend in Kitas

Um Corona-Tests bei Kita-Kindern in Berlin zu erleichtern, sollen dort auch verstärkt sogenannte Lolli-Tests als Schnelltests eingesetzt werden. Das kündigte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) im Abgeordnetenhaus an. Die Tests würden derzeit bestellt und dann „flächendeckend in Kitas“ angeboten.

13:59 Uhr – Südkorea meldet Rekordhoch bei Corona-Neuinfektionen

In Südkorea ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie gestiegen. Binnen eines Tages wurden 3292 neue Fälle erfasst, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Es war der zweite Tag in Folge, dass die Zahl 3000 überstieg. Die Gesamtzahl erfasster Fälle liegt bei mehr als 400.000.

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Preisträger: Ugur Sahin (von links nach rechts) und seine Frau Özlem Türeci, Gründer des Mainzer Corona-Impfstoff-Entwicklers Biontech sowie Katalin Kariko und Biontech und Christoph Huber (beide Biontech)

13:49 Uhr – Wieder Höchststand bei Zahl der Corona-Toten in Russland

Russland hat inmitten der dramatischen Corona-Lage wieder einen Höchststand bei den neuen Todesfällen binnen 24 Stunden verzeichnet. Nach Angaben der Behörden starben innerhalb eines Tages 1251 Menschen mit dem Virus – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Seit dem Sommer erreicht dieser Wert im flächenmäßig größten Land der Erde immer wieder Rekorde. Insgesamt gab es in Russland den Angaben zufolge bisher mehr als 260.000 Corona-Tote. Es wird aber von einer weitaus größeren Dunkelziffer ausgegangen.

13:05 Uhr – Kommunen im Leipziger Umland sagen Weihnachtsmärkte ab

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen im Freistaat haben einige Städte im Leipziger Umland ihre Weihnachtsmärkte abgesagt. Nach gemeinsamer Beratung und angesichts der enorm steigenden Infektionszahlen im Landkreis Nordsachsen müsse man die geplanten Advents- und Weihnachtsmärkte absagen, teilten die Kommunen Bad Düben, Delitzsch, Eilenburg und Taucha in einer gemeinsamen Erklärung mit.

12.23 Uhr – Bundestag stimmt für Corona-Maßnahmen der Ampel

Der Bundestag hat die von SPD, Grünen und FDP geplanten Corona-Neuregelungen mit 3G-Vorgaben etwa am Arbeitsplatz und in Verkehrsmitteln beschlossen. In namentlicher Abstimmung stimmten am Donnerstag 398 Abgeordnete dafür, 254 dagegen und 36 enthielten sich, wie Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz (SPD) bekanntgab. Der Bundesrat muss noch zustimmen, die Union droht aber mit Ablehnung.

11.31 Uhr – Stiko empfiehlt generelle Corona-Auffrischungsimpfung ab 18 Jahren

Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht sich für Corona-Auffrischimpfungen für alle Menschen ab 18 Jahren aus. Das teilte das Gremium in Berlin mit. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, daher seien Änderungen noch möglich. Es handelt sich noch nicht um eine finale Stiko-Empfehlung.

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Impfung einer jungen Frau (Symbolbild)

Abstand von sechs Monaten

11.15 Uhr – Belastung der Intensivstationen steigt stärker als gedacht

Die Auslastung der Intensivstationen in Mecklenburg-Vorpommern steigt in der vierten Corona-Welle schneller als vom Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali erwartet. „Wir sind auch überrascht davon, wie schnell dieser Anstieg ist“, sagte der Leiter der Bioinformatik der Universitätsmedizin Greifswald der Deutschen Presse-Agentur. Als mögliche Gründe nannte er eine hohe Dunkelziffer nicht bekannter Corona-Infektionen – etwa wegen überlasteter Gesundheitsämter – sowie die Aggressivität der Delta-Variante.

11.00 Uhr – Lockdown für Ungeimpfte in Hotspots im Südwesten rückt näher

In Baden-Württemberg rücken wegen der rasant steigenden Corona-Zahlen Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte in besonders betroffenen Stadt- und Landkreisen näher. In der grün-schwarzen Landesregierung wird diskutiert, ob dieses Instrument schon bald eingesetzt werden muss, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in Stuttgart erfuhr. Das Land hat demnach derzeit noch die rechtliche Möglichkeit, regionale Lockdowns anzuordnen. Solche Corona-Beschränkungen könnten aber voraussichtlich nur noch bis längstens 15. Dezember in Kraft bleiben, weil die angehenden Ampelpartner SPD, Grüne und FDP im Bundestag die Gesetzeslage ändern wollen.

10.57 Uhr – Zwölf Prozent britischer Corona-Fälle mit Delta-Subvariante

Die Delta-Subvariante des Coronavirus AY.4.2 ist inzwischen für mehr als jede zehnte Neuinfektion in Großbritannien verantwortlich. Das geht aus der groß angelegten React-Studie des Imperial College London hervor, deren jüngste Ergebnisse veröffentlicht wurden. Demnach konnten 11,8 Prozent von 841 sequenzierten positiven Proben der Subvariante AY.4.2. zugeordnet werden. Insgesamt waren für die Studie PCR-Tests von mehr als 100.000 Menschen ausgewertet worden, von denen knapp 1400 ein positives Ergebnis hatten.

10.35 Uhr – Homeoffice und Kinder-Impfungen in Belgien

Um die neue Corona-Welle in Belgien zu brechen, setzt die Regierung auf Telearbeit und die verstärkte Impfung von Kindern. Wo es möglich ist, müssen Arbeitnehmer ab Montag mindestens vier Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten, wie Ministerpräsident Alexander De Croo erklärte. Zudem weitet Belgien die Impfkampagne auf fünf- bis elfjährige Kinder aus.

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Bundestag

10.32 Uhr – Saar-Regierungschef kündigt Kontrollen der Corona-Regeln an

Die Corona-Regeln im Saarland sollen verstärkt kontrolliert werden. „Die Corona-Pandemie nimmt auch bei uns im Saarland weiter an Fahrt auf. Die Lage ist ernst, und es entsteht eine neue Dynamik“, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Die Gegenmaßnahmen brächten aber nichts, wenn sie nicht auch kontrolliert würden. So solle es bereits in den nächsten Tagen Schwerpunktkontrollen durch die Sicherheitsbehörden geben.

10.23 Uhr – Schlagabtausch im Bundestag über Ampel-Pläne

Die Ampel-Parteien haben im Bundestag ihre Pläne für ein reformiertes Infektionsschutzgesetz verteidigt und um Zustimmung der anderen Fraktionen geworben. SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar, die Grünen-Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sowie der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, betonten in der Debatte am Donnerstag übereinstimmend, dass die Länder damit alle für die Pandemie-Bekämpfung nötigen Maßnahmen an die Hand bekämen.

Dem widersprach etwa Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU). Die Reaktionsmöglichkeiten der Länder würden im Gegenteil eingeschränkt. Frei kündigte an, dass CDU und CSU den Gesetzentwurf ablehnen werden. Union und Linke kritisierten, dass die Ampel-Parteien trotz eines Rekordwerts von mehr als 65.000 Neuinfektionen an einem Tag die Epidemische Lage von nationaler Tragweite auslaufen lassen wollen.

10.07 Uhr – Keine Priorisierung für Booster-Impfung nötig, sagt Laumann

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält eine Priorisierung bei den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus für unnötig. Wenn als Richtschnur für die Booster-Impfungen ein Termin sechs Monate nach der Zweitimpfung gelte, „dann verteilt sich das automatisch so, wie wir damals geimpft haben“, sagte Laumann im WDR-„Morgenecho“. Wichtig sei vor allem, die über 70-Jährigen zu impfen, und die seien bei der ersten Impfkampagne ja auch zuerst an der Reihe gewesen.

9.59 Uhr – Ärzte dämpfen Hoffnung auf schnelle Booster-Impfungen

Viele Impfwillige müssen sich nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) noch länger bis zur Auffrischung ihres Corona-Schutzes gedulden. Trotz politischer Aussagen, wonach die bisherigen Voraussetzungen für den sogenannten Booster bald fallen könnten, werde es „nicht möglich sein, die damit geweckten Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger auf kurzfristige Impfungen zu erfüllen“, erklärte KVN-Vorstand Mark Barjenbruch. Er rief dazu auf, „Ruhe zu bewahren und nicht auf Ad-hoc-Terminen in Praxen zu bestehen“. Der Impfschutz verschwinde nicht automatisch nach sechs Monaten.

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9.58 Uhr – SPD-Oppositionsführer wirft Wüst „parteipolitische Spielchen“ vor

Im Ringen um verschärfte Schutzmaßnahmen gegen die dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen hat der nordrhein-westfälische SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) „parteipolitische Spielchen“ vorgeworfen. „Ich erwarte, dass der Ministerpräsident endlich seine parteipolitischen Spielchen sein lässt und sich auf die Bekämpfung der vierten Welle konzentriert“, sagte Kutschaty der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

9.35 Uhr – „Mit dieser Tonalität wird eine Grenze überschritten“ – Drosten kritisiert FDP-Politiker

Bei Twitter ist es zwischen dem Berliner Virologen Christian Drosten und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Joachim Stamp (FDP), hitzig geworden. In einem Tweet hatte der Nachrichtensender „WDR aktuell“ ein Zitat von Stamp veröffentlicht: „Ich verstehe auch nicht, warum man es zugelassen hat, dass auf Intensiv so viele Plätze weggefallen sind.“

Als Reaktion auf kritische Kommentare schrieb Stamp weiter auf Twitter: „Zahlen zu Infektion und Letalität in den drei FDP-mitregierten Ländern Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und NRW ansehen und dann einfach Klappe halten.“

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Eine Aussage, die Drosten nicht unkommentiert lässt. Auf den Kommentar von Stamp reagierte der Virologe und schrieb: „Mit dieser Tonalität wird eine Grenze überschritten, nicht nur im Dialog mit Wissenschaft und Krankenversorgung.“

Stamp antwortete: „Wir alle wissen, dass wir nur mit gemeinsamer Anstrengung durch diese schwere Phase kommen. Die Lage ist ernst. Sie sollte aber gerade deshalb nicht zum pauschalen Bashing gegen eine demokratische Partei verwandt werden. Darauf habe ich – zugegeben zu rustikal – reagiert.“

9.14 Uhr – Laut Heil ohne 3G kein Zutritt zum Arbeitsplatz

Hubertus Heil (SPD) hat die geplanten Corona-Maßnahmen der künftigen Ampel-Koalition verteidigt. Heil sagte im RBB-Inforadio, die Regeln, die kommende Woche in Kraft treten sollen, seien schärfer als die bisherigen. Geplant sei unter anderem eine 3G-Regel am Arbeitsplatz. Es gehe darum, dass nur noch Beschäftigte eine Betriebsstätte betreten können, „wenn sie geimpft sind, genesen oder einen aktuellen Test nachweisen können“.

8.45 Uhr – Polizeigewerkschaften gegen Kontrolle von 2G- und 3G-Regeln

Die Polizeigewerkschaften schlagen Alarm. Sie warnen vor einer Überlastung der Polizei, wenn diese in der Corona-Pandemie nun 2G- oder 3G-Zugangsregeln überwachen solle. „Die Polizei kann schon jetzt wichtige Aufgaben nicht mit voller Kraft wahrnehmen, etwa in der Verkehrsüberwachung“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Zudem hätten andere Aufgaben Vorrang, wie die Terror- und Kriminalitätsbekämpfung sowie Grenzsicherung bei der Bundespolizei. Das Kontrollieren von Impf- oder Testnachweisen sei auch nicht Aufgabe von Polizisten.

8.43 Uhr – Impfpflicht für Pflegekräfte vorstellbar, sagt Ministerpräsident Weil

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil schließt eine Impfpflicht für Pflegekräfte nicht aus. Allgemein setzte die Impfpflicht einige verfassungsrechtliche Hürden voraus, sagte der SPD-Politiker im Interview mit „OM-online“, dem Nachrichtenportal von „Münsterländischer Tageszeitung“ und „Oldenburgischer Volkszeitung“. Es müsse dargelegt werden, dass es das mildeste Mittel der Wahl sei für bundesweit 15 Millionen ungeimpfte Menschen. „Durchaus vorstellbar und unter Umständen auch durchsetzbar halte ich dagegen eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, wie beispielsweise das Pflegepersonal“, sagte Weil.

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8.30 Uhr – Laut Minister Heil darf neues Corona-Gesetz nicht blockiert werden

Hubertus Heil (SPD) hat vor einer Blockade der geplanten Corona-Maßnahmen im Bundesrat gewarnt. „Es ist nicht die Zeit für parteipolitische Spielchen. Heute im Bundestag und auch in der Ministerpräsidentenkonferenz tragen alle Verantwortung, die Demokraten sind, dass jetzt das Richtige getan wird. Es ist höchste Eisenbahn“, sagte Heil im ZDF-„Morgenmagazin“. Das Gesetz, das nun auf den Weg gebracht werde, gebe alle möglichen Instrumentarien an die Hand, um die derzeitige Corona-Welle zu brechen.

8.18 Uhr – Patientenschützer fordern tägliche Testpflicht in der Pflege

Vor den Beratungen des Bundestags über einen Gesetzentwurf zum weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie haben Patientenschützer Nachbesserungen gefordert. Der Entwurf der Ampel-Fraktionen müsse unbedingt um eine Pflicht zu täglichen Tests für ungeimpfte, geimpfte und genesene Mitarbeiter und Besucher in der Alten- und Krankenpflege ergänzt werden, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Tägliche Tests seien „das zentrale Mittel eines Corona-Schutzschilds“.

7.46 Uhr – Kretschmann hält nichts von einer Wiedereröffnung der Impfzentren

Trotz steigender Nachfrage nach Corona-Impfungen will Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Impfzentren im Land nicht reaktivieren. „Das würde viel zu lange dauern, wieder diese alten Impfzentren aufzubauen“, sagte Kretschmann in der TV-Sendung „SWR Aktuell Baden-Württemberg“. Er habe Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) gesagt, es werde mehr Druck gebraucht, um die 155 geplanten mobilen Impfteams auszurollen. „Das muss jetzt schnell erfolgen.“

7.41 Uhr – Krankenhaus-Koordinator fordert 14-tägigen Lockdown in Sachsen

Sachsens Krankenhauskoordinator Michael Albrecht hat einen 14-tägigen Lockdown gefordert, um die drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen im Freistaat in den Griff zu bekommen. „Meine persönliche Empfehlung wäre: Machen Sie jetzt einen totalen Lockdown für 14 Tage. Lassen Sie uns Luft holen, lassen Sie uns sehen, wie sich die Entwicklung der Fallzahlen dann abschwächen wird“, sagte der medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Dresden bei einer Online-Diskussionsrunde mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).

Derzeit sei die Dynamik beim Corona-Infektionsgeschehen ungebremst und es brauche lange, bis die Zahlen der Infizierten zurückgingen. Die bisherigen Maßnahmen hätten nichts gebracht, das zeigten die Zahlen der Patienten in den Krankenhäusern.

6.01 Uhr – Pur-Sänger wütend auf Ungeimpfte

Pur-Frontmann Hartmut Engler geht angesichts rasant steigender Corona-Zahlen und überlasteter Krankenhäuser mit ungeimpften Menschen hart ins Gericht. Er habe „wenig Verständnis für Menschen, die sich in dieser Zeit nicht impfen lassen und sich ohne Grund der ganzen Sache entziehen“, sagte der 59-Jährige kurz vor seinem runden Geburtstag. „Das macht mich wütend.“

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In der Debatte um die Spritze müsse die private Freiheit gegen die Solidarität aufgewogen werden. Die Fakten lägen auf dem Tisch. „Und wenn eins und eins nicht mehr zwei sein kann, dann hört bei mir auch die Diskussionsbereitschaft schnell auf“, sagte Engler der Deutschen Presse-Agentur. „Dann denke ich einfach, dass da Hopfen und Malz verloren ist.“ Viele Menschen hinterfragten die Quellen nicht, wenn sie Texte läsen. „Und sie missachten, dass Fakten auch ein Verständnis vermitteln können für bestimmte Maßnahmen.“

5.01 Uhr – Pflegerat dringt auf eine Corona-Impfpflicht für alle Beschäftigten in Pflegeheimen und Krankenhäusern

Der Deutsche Pflegerat dringt auf eine Corona-Impfpflicht für alle Beschäftigten in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Die Präsidentin des Pflegerates, Christine Vogler, sagte der Düsseldorfer „Wirtschaftswoche“: „Wenn wir über Impfpflichten sprechen, müssen wir grundsätzlich über alle sprechen, die in den Einrichtungen arbeiten.“

4.15 Uhr – Wirtschaft begrüßt 3G-Regeln am Arbeitsplatz

Die Wirtschaft begrüßt einem Zeitungsbericht zufolge die geplanten 3G-Regeln am Arbeitsplatz. Es „ist der richtige Schritt in der gegenwärtigen Phase der vierten Coronawelle“, teilt etwa die Deutsche Post in der Handelsblatt-Umfrage unter Dax-40-Konzernen und Familienunternehmen mit. Die Deutsche Börse befürworte die Pläne, „um unseren Mitarbeitenden vor Ort das gute Gefühl zu geben, am Arbeitsplatz, so gut es geht, geschützt zu sein“. Siemens teilt mit, dass „3G neben den bestehenden Abstands- und Hygieneregeln die Sicherheit für all unsere Beschäftigten steigert“.

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Themenbild Corona Antigen Schnelltest.

Viele der befragten Unternehmen würden bei der Überprüfung der 3G-Regel allerdings den hohen Aufwand befürchten, heißt es weiter. Für BMW sei er gar „enorm“, aber die Gesundheit der Beschäftigten habe oberste Priorität. Auch Dax-Neuling Sartorius spricht von einem „erheblichen Aufwand“. Ungeimpfte Beschäftigte würden bei der Überprüfung des 3G-Status für Firmen den größten Aufwand machen, sagt Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Familienunternehmer-Verbands. Genesenen- und Impfnachweise seien schnell kontrolliert, die Durchführung und Kontrolle von Tests kosteten viel Zeit. „Das sorgt bei Vorgesetzten für Aufwand und Verdruss.“

4.00 Uhr – Mehrheit der Deutschen für Homeoffice-Pflicht

Knapp zwei Drittel der Bundesbürger sind angesichts steigender Corona-Infektionszahlen für die Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht in dafür geeigneten Berufen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstagausgabe) fordern 61 Prozent eine verpflichtende Regelung, wenn Arbeiten von zu Hause aus möglich ist. 28 Prozent sind gegen eine staatliche Vorgabe, der Rest ist unentschlossen.

3.43 Uhr – Inzidenz 336,9 – mehr als 65.000 neue Infektionen an einem Tag

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet mit 65.371 neuen Positiv-Tests binnen 24 Stunden abermals einen neuen höchsten Tageswert in der Pandemie. Das sind 15.175 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 50.196 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz springt auf einen Rekordwert von 336,9 von 319,5 am Vortag.

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TV-Kritik Sandra Maischberger

Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 264 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen Tagesfrist auf 98.538. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,1 Millionen Corona-Tests positiv aus.

2.02 Uhr – Schwesig für bundeseinheitliche Maßstäbe

Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern an diesem Donnerstag spricht sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) für bundeseinheitliche Maßstäbe im Kampf gegen die Pandemie aus. „Ich sehe die Entwicklung der Corona-Zahlen in Deutschland mit großer Sorge, insbesondere im Süden Deutschlands. Wir brauchen im Winter wieder stärkere Schutzmaßnahmen. Und wir benötigen einheitliche Maßstäbe, ab wann die Schutzmaßnahmen greifen“, sagt Schwesig der Zeitung „Rheinische Post“.

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Coronavirus -Impfaktion

„Wir in Mecklenburg-Vorpommern haben bereits gehandelt und unsere Corona-Ampel nachgeschärft. Erreichen ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt die Warnstufe ‚orange‘ auf dieser Ampel, gilt in vielen Innenbereichen die 2G-Regel, zum Beispiel in der Gastronomie, im Sportstudio oder bei Kulturveranstaltungen. Eine solche verpflichtende Regel könnte ich mir für ganz Deutschland vorstellen.“

2.00 Uhr – Ansturm auf Hausarztpraxen erwartet

Der Chef des NRW-Hausärzteverbands, Oliver Funken, rechnet nach der Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn mit einem Ansturm auf die Praxen. „Natürlich wird es jetzt erneut einen Ansturm geben“, sagt Verbandschef Oliver Funken der Zeitung „Rheinischen Post“. Teilweise seien in Praxen schon bis Februar keine Impftermine mehr zu bekommen. „Da die Impfstoff-Mengen in den Praxen erst im Juni/Juli ausreichend zur Verfügung standen, sind die meisten Termine für die Booster-Impfung auch erst von Januar bis März 2022. Darauf bereiten wir uns in den Praxen vor.“

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Markus Söder (CSU)

Spahn hatte in einem Brief an die Ärzte Booster-Impfungen für alle Erwachsenen und das auch vor Ablauf der Sechs-Monats-Frist empfohlen. „Es ist unverantwortlich, dass Herr Spahn sich ständig über die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission hinwegsetzt.“ Der Verbandschef geht davon aus, dass es auch Booster-Impfungen für Jugendliche geben wird. „Die 16- bis 18-Jährigen sind seit Ende Mai geimpft worden. Für diese Altersgruppe muss es eine zeitnahe Lösung geben.“ Jugendliche hätten unter dem Lockdown besonders gelitten. „Sie sind offen für das Impfen. Aber auch hier warten wir auf valide Daten, die auch kommen werden.“

1.05 Uhr – Zahl der PCR-Tests um 50 Prozent gestiegen

Die Zahl der PCR-Tests ist nach Angaben der Deutschen Laborärzte in den letzten zwei Wochen um 50 Prozent gestiegen. „Sollte die Inzidenz jedoch weiter in dem bisherigen Maße ansteigen, kann es trotz der im Vergleich zum Anfang der Pandemie massiv ausgebauten Testmöglichkeiten in den Laboratorien zu einer verlängerten Untersuchungsdauer kommen“, sagt der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Laborärzte, Andreas Bobrowski, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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Um dies möglichst zu vermeiden, bereiteten sich die Laboratorien durch Neueinstellungen von Personal aber auch durch einen Ausbau der Gerätekapazitäten derzeit auf diese Situation vor. „Eine Überlastung des Systems wird aber nur dann nicht stattfinden, wenn die Anforderung von PCR-Testungen weiterhin strikt nach den Vorgaben der nationalen Teststrategie erfolgt.“

1.03 Uhr – Giffey will 2G-Ausweitung auf Bundesgebiet

Vor dem Bund-Länder-Treffen am Donnerstag dringt die Berliner SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey auf eine Ausweitung der 2G-Regel auf das gesamte Bundesgebiet. „Wir sind deutschlandweit in einer sehr ernsten Lage“, sagt Berlins designierte Regierende Bürgermeisterin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn alle Angebote, Kampagnen, Sensibilisierungen und Appelle für eine höhere Impfrate nicht mehr helfen würden, dann müsse man verbindlichere Maßnahmen prüfen, um die Infektionszahlen zu senken, das Gesundheitssystem vor Überlastung zu bewahren und einen erneuten Lockdown zu verhindern.

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„Die deutschlandweite, flächendeckende Ausweitung der 2G-Regel, mit Ausnahmen nur für die, die sich nicht impfen lassen können, gehört dazu.“ Man müsse jetzt alle Anstrengungen unternehmen, damit gerade die Menschen, die sich an die Regeln hielten und sich haben impfen ließen, nicht noch weitere schwerwiegende Einschränkungen hinnehmen müssten.

1.00 Uhr – Mittelständische Wirtschaft fordert Impfpflicht

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) befürwortet die Einführung einer Impfpflicht. „Ich sage ganz deutlich: Wenn es in Deutschland nicht zu Lockdowns jeglicher Art kommen soll, werden wir ehrlicherweise um Pflichtimpfungen nicht herumkommen, wie es sie jetzt schon gegen Masern gibt“, sagt BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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Er könne nachvollziehen, dass Politiker das Wort „Impfpflicht“ nicht in den Mund nehmen wollen. „Aber unter dem Strich ist das die unbequeme Wahrheit, wenn alle anderen Maßnahmen nicht greifen.“ Wer sich nicht impfen lassen wolle, der müsse im schlimmsten Fall Lohnkürzungen in Kauf nehmen. Kritik äußerte der Chef des Unternehmerverbands an der geplanten 3G-Regel am Arbeitsplatz. „Für viele Bereiche, in denen 3G jetzt eingeführt werden soll, bedeutet das einen gigantischen Organisations- und Kontrollaufwand. Das ist ehrlicherweise gar nicht leistbar. Außerdem steht mit der Testpflicht ein unkalkulierbares Kostenrisiko im Raum.“

0.05 Uhr – Kinderschutzbund fordert schärfere Regeln

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz fordert der Kinderschutzbund schärfere Regeln zur Bekämpfung der Pandemie und ruft Erwachsene auf, sich einzuschränken, damit Schulen und Kitas offen bleiben können. „Es kann nicht sein, dass die Erwachsenen sich hemmungslos vergnügen, indem sie in geschlossenen Räumen Karneval feiern und im Fußballstadion oder auf dem Weihnachtsmarkt dicht gedrängt stehen, während die Schließung von Schulen und Kitas drohen“, sagt der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

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Die Politik müsse hier einen Riegel vorschieben, damit nicht wieder die Kinder und Jugendlichen den Preis zahlen. Die Gesellschaft müsse endlich anerkennen, welches Opfer die Kinder und Jugendlichen in der Pandemie gebracht haben, um die Älteren zu schützen. „Jetzt sind wir einmal dran. Die Erwachsenen müssen verzichten.“

0.00 Uhr – Kassenärzte-Chef Gassen warnt vor Hysterie

In der Debatte um die aktuelle Pandemielage warnt Kassenärzte-Chef Andreas Gassen vor Hysterie wegen steigender Krankenhausbelegungen. „Die Lage ist schwierig, aber für Panik besteht kein Anlass“, sagt Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei richtig, die pandemische Notlage aufzuheben, weil die Regelungen nicht länger vor Gerichten standhielten. Die Krankenhäuser seien ebenso wie die Praxen zwar seit Monaten stark belastet, was insbesondere für das Personal strapazierend sei.

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„Es besteht aber derzeit wohl nicht die Gefahr, dass die Kliniken in Ihrer Gesamtheit an ihre Leistungsgrenze stoßen.“ Die Belegungszahlen seien nach wie vor niedriger als zum Höhepunkt der dritten Welle. „Es gibt insgesamt noch ausreichend Reserven.“ Das Verschieben planbarer Operationen sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, um mehr freie Betten bereitzuhalten. „Das ist auch sinnvoll, auch wenn es nicht das ist, was wir uns wünschen.“

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