SpaceX: Falcon Heavy bringt Riesensatelliten eines Konkurrenten ins All

Eine Falcon-Heavy-Rakete von SpaceX hat den bislang schwersten Satelliten seiner Art erfolgreich in den Orbit gebracht. Jupiter-3 wiegt mit 9,2 Tonnen mehr als jeder andere kommerzielle Kommunikationssatellit, der zuvor ins All befördert wurde. Dabei handelt es sich gleichzeitig um Konkurrenz für SpaceX, denn wie Starlink ist der auch EchoStar-24 genannte Riesensatellit für die Internetversorgung ländlicher Gebiete gedacht.

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Der ursprünglich für den 26. Juli geplante Start von Jupiter-3 war wegen zusätzlicher technischer Tests einige Male hinausgeschoben worden, aber die Mission verlief am Wochenende ohne Schwierigkeiten. Rund zweieinhalb Minuten nach dem Start wurden die beiden seitlichen Antriebsraketen abgetrennt und kehrten erfolgreich zur Erde zurück. Die beiden Side-Booster der Falcon-Heavy-Rakete waren bereits bei zwei vorherigen Missionen im letzten November und diesen Januar genutzt worden.

Etwa dreieinhalb Stunden nach dem Start vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida wurde der Satellit in einer Höhe von fast 36.000 Kilometern im All ausgesetzt. Die zentrale Rakete hat zuvor den gesamten Treibstoff genutzt, um die entsprechende Höhe und so viel Geschwindigkeit wie möglich zu erreichen. Am Ende schaltete der Center-Booster ab, trat wieder in die Atmosphäre ein und stürzte in den Atlantik.

Der von Maxar Technologies für das Kommunikationsunternehmen Hughes gebaute Jupiter-3 benötigt aufgrund Gewicht und Größe eine besonders leistungstarke Rakete. Eine normale Falcon-9 von SpaceX ist für eine über 9 Tonnen schwere Nutzlast nicht ausreichend. Der Satellit ist laut SpaceNews so groß wie ein Schulbus, wenn Antennen und Solarpanel eingeklappt sind. Ausgefahren besitzt Jupiter-3 die Spannweite einer Boeing 737.

Der bislang schwerste ins All gebrachte Satellit Telstar-19 wiegt etwas mehr als 7 Tonnen. Auch dieser Kommunikationssatellit wurde von Maxar Technologies gebaut. Eine Falcon-9 Rakete beförderte diesen Satelliten vor ziemlich genau fünf Jahren, am 22. Juli 2018, in den Orbit.

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Hughes will mit Jupiter-3 Breitbanddienste über die amerikanischen Kontinente anbieten, von Kanada bis Argentinien. Der neue Satellit erlaubt nach Firmenangaben 500 Gigabit pro Sekunde und verdoppelt damit die bisherige Bandbreite des Satelliteninternets von Hughes. Zuletzt hatten Kunden im Durchschnitt 15 Prozent mehr Bandbreite pro Jahr benötigt als zuvor. Mit Jupiter-3 werde die Kapazität deutlich ausgebaut, auch im Hinblick auf stärker werdende Konkurrenz wie etwa seitens Starlink von SpaceX.

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SpaceX setzt auf ein anderes Konzept. Starlink-Satelliten kreisen in deutlich niedrigerer Höhe um die Erde als geostationäre Satelliten wie Jupiter-3. Das soll die Latenzen der Internetsignale für die Kunden auf der Erde reduzieren. Aber ein geostationäres Netzwerk benötigt weniger Satelliten für den Internetzugang, wohingegen SpaceX tausende Starlink-Plattformen startet. Beide Anbieter zählen nach Unternehmensangaben in etwa vergleichbare Nutzerzahlen, nämlich über 1,5 Millionen Abonnenten.

Für SpaceX war es die insgesamt 250. erfolgreiche Mission. Gleichzeitig war es der 51. SpaceX-Start von Falcon-Raketen in diesem Jahr und der siebte Flug einer Falcon-Heavy-Rakete seit dem Debüt 2018.


(fds)

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