Sinéad O‘Connor: Behörden geben Details zum Tod der Sängerin bekannt

Musik London

Behörden geben Details zu Sinéad O‘Connors Tod bekannt

Irische Sängerin Sinead O‘Connor gestorben

Mit dem Lied „Nothing Compares 2 U“ wurde die Sängerin weltberühmt. Nun ist sie im Alter von 56 Jahren gestorben. Im vergangenen Jahr nahm sich ihr damals 17-jähriger Sohn das Leben. Sie selbst hatte mit psychischen Problemen zu kämpfen, schrieb offen über ihre bipolare Störung und Selbstmordgedanken.

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Die irische Sängerin Sinéad O‘Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Sie wurde tot in ihrer Wohnung in London aufgefunden. Die Polizei behandelt den Todesfall als nicht verdächtig.

Die irische Sängerin Sinéad O‘Connor („Nothing Compares 2 U“) ist britischen Medien zufolge in ihrem Zuhause in London tot aufgefunden worden. Das berichtete unter anderem der Sender Sky News am Donnerstag unter Berufung auf eine Mitteilung der Polizei. Am Mittwochabend hatte ihre Familie in einer Mitteilung den Tod öffentlich gemacht. Woran O‘Connor starb, blieb zunächst unklar.

Scotland Yard bestätigte, dass eine 56 Jahre alte Frau an einer Wohnadresse im Südosten Londons am Mittwochvormittag regungslos entdeckt und von der Polizei für tot erklärt wurde. Der Todesfall werde nicht als verdächtig behandelt, hieß es weiter. Die britische Polizei darf aus rechtlichen Gründen die Identität nicht ausdrücklich bestätigen. Es gibt aber keinen Zweifel, dass es sich um O‘Connor handelt.

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Laut Sky News hatte O‘Connor erst vor zwei Wochen ihre Fans über ihre Rückkehr nach London nach 23 Jahren informiert. Sie sei „glücklich, wieder zu Hause zu sein“, ließ sie damals wissen. Sie kündigte auch ein neues Album und eine weltweite Tournee an.

Der irische Sender RTE meldete am Mittwochabend den Tod von O‘Connor. „Wir sind sehr traurig, dass wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt geben müssen“, zitierte der Sender eine Mitteilung der Familie. Darin hieß es weiter, ihre Familie und Freunde seien „am Boden zerstört“ und bäten „in dieser schweren Zeit um Privatsphäre“.

1992 zerriss sie ein Bild des Papstes

O‘Connor begann ihre Karriere als Musikerin auf den Straßen von Dublin. Mit ihren kurz geschorenen Haaren, den elfengleichen Zügen und ihrer unverwechselbaren Stimme wurde sie aber bereits Mitte 20 zum Star. Ihr Debütalbum „The Lion and the Cobra“ war 1987 bereits extrem erfolgreich. Mit dem Prince-Cover „Nothing Compares 2 U“ im Jahr 1990 stürmte sie endgültig die Charts auf der ganzen Welt.

O‘Connor schwamm ihr Leben lang gegen den Strom. Die Haare rasierte sie sich nach eigenem Bekunden ab, weil Musikmanager ihr das Image einer konventionellen, glamourösen Sängerin verpassen wollten. Später machte sie eher durch Skandale und verstörende Aktionen von sich reden.

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Anfang 1992 zerriss sie bei einem Fernsehauftritt in den USA ein Bild des damaligen Papstes Johannes Paul II. 1999 ließ sie sich von einer Abspaltung der Kirche zur Priesterin weihen. 2011 hatte O‘Connor auf ihrer Website der Öffentlichkeit ihr Herz ausgeschüttet und einen Partner gesucht: Sie brauche unbedingt einen süßen, sexhungrigen Mann, schrieb sie. Sie sei auf dem Höhepunkt ihrer sexuellen Blüte und viel zu reizend, um wie eine Nonne zu leben. Offenbar zumindest mit kurzzeitigem Erfolg – denn wenige Tage später heiratete sie einmal mehr. Insgesamt war sie viermal verheiratet, eine der Ehen mit Drogenberater Barry Herridge im Jahr 2011 hielt nur 16 Tage.

2017 benannte sie sich in Magda Davitt um. 2018 konvertierte O‘Connor zum Islam und änderte ihren Namen in Shuhada Sadaqat.

FILE - Sinéad O’Connor Dies Aged 56 Sinead O'Connor Performs At August Hall

O’Connor bei einem Auftritt in San Francisco im Jahr 2020

Quelle: Getty Images/Tim Mosenfelder

„Ich hatte eine Überdosis Tabletten geschluckt“

Die Sängerin hatte selbst eine schwere Kindheit. Unter anderem behauptet sie, von der eigenen Mutter sexuell missbraucht worden zu sein. Mit 14 kam sie nach der Scheidung der Eltern in eine Erziehungsanstalt. Die Mutter starb später bei einem Autounfall.

Die Sängerin leidet nach eigenen Angaben an einer psychischen Erkrankung und war jahrelang drogen- und alkoholabhängig. Offen gestand sie ein, dass bei ihr eine bipolare Störung diagnostiziert worden sei. In den sozialen Medien schrieb sie auch darüber, sich selbst das Leben zu nehmen. „Ich hatte eine Überdosis Tabletten geschluckt“, sagte sie 2012 der Zeitung „The Sun“. Sie bekannte auch, dass es offenbar nicht der erste Selbstmordversuch war, den sie überlebte. Schon eine Woche zuvor habe sie Tabletten geschluckt, „aber Gott will mich noch nicht haben“, war auf ihrem Blog nachzulesen.

Vor anderthalb Jahren erlitt O‘Connor einen schweren Schicksalsschlag: Ihr 17-jähriger Sohn Shane hatte sich im Januar 2022 das Leben genommen. Zuvor war er mehrere Tage vermisst worden. Mehrfach schickte die heute 56-Jährige Botschaften an ihr Kind über Twitter, mit denen sie den Sohn von seinem Vorhaben abbringen wollte: „Shane, dein Leben ist kostbar. Gott hat dir nicht umsonst dieses wunderschöne Lächeln in dein wunderschönes Gesicht gemeißelt. Meine Welt würde ohne dich zusammenbrechen. Du bist mein Herz. Bitte halte es nicht vom Schlagen ab. Bitte, tu dir nicht weh.“ Seine Leiche wurde schließlich von der Polizei in Dublin entdeckt.

Die Sängerin hinterlässt ihre drei Kinder Jake, Roisin und Yeshua Bonadio.

Haben Sie suizidale Gedanken, oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

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