Silvester 2023: Polizei in Berlin mit Pyrotechnik beschossen – mehr als 200 Festnahmen

Auch in diesem Jahr sind in Berlin wieder Einsatzkräfte an Silvester mit Pyrotechnik beschossen worden. Wie die Polizei in der Bundeshauptstadt am Sonntagabend im Onlinedienst X (vormals Twitter) mitteilte, bewarfen sich am Neptunbrunnen zunächst etwa 500 Menschen gegenseitig mit Pyrotechnik. Beamte hätten sie auseinandergetrieben und auf Feuerwerk kontrolliert. Daraufhin seien aus einer etwa 200-köpfigen Gruppe heraus Einsatzkräfte mit Pyrotechnik beschossen worden. Mehrere Menschen seien festgenommen worden.

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In Gropiusstadt in Berlin-Neukölln wurde den Angaben der Berliner Polizei zufolge ein geparkter Einsatzwagen mit einer Kugelbombe beschossen und so stark beschädigt, dass er aus dem Einsatz genommen werden musste. Die Kollegen seien zu diesem Zeitpunkt nicht im Fahrzeug, sondern bei einem Einsatz im Haus nebenan gewesen.

Ebenfalls in Neukölln überraschten Polizeibeamte Menschen bei der Vorbereitung von Molotow-Cocktails. „Sie füllten Benzin in Glasflaschen und steckten gerade Stofffetzen als Lunte hinein, als sie von unseren Einsatzkräften entdeckt wurden. Grillanzünder hatten sie auch dabei“, teilte die Polizei auf X mit. Demnach wurden neun Menschen festgenommen und elf Molotow-Cocktails sichergestellt. In Tempelhof schoss eine Gruppe mit Schreckschuss-Waffen auf einen Bus. Dort nahm die Polizei nach eigenen Angaben sechs Menschen fest und beschlagnahmte die Waffen.

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Die Polizei veröffentlichte im Laufe der Nacht immer wieder kurze Meldungen von verbotenen Schüssen aus Schreckschusspistolen, etwa in einem U-Bahnhof in Neukölln. Andere Menschen beschossen sich gegenseitig mit Raketen. Auch Unbeteiligte wurde angegriffen: „Zehn Jugendliche in Lankwitz beschießen Wohnungen und eine Tiefgarage mit Raketen“, hieß es beispielsweise. Schon am Nachmittag hatte ein Mann in Gesundbrunnen Raketen vom Balkon auf vorbeilaufende Kinder abgeschossen.

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„Wir haben so viele Einsatzkräfte vor Ort in Berlin, wie wir sie noch nie hatten. Und wir werden alles Erdenkliche einsetzen“, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) in der Silvesternacht beim Besuch einer Feuerwache im Wedding. „Wenn es nicht friedlich vom Gegenüber kommt, darf sich das Gegenüber auch nicht wundern, wenn auch die Polizei sehr hart eingreift. Und da sind wir uns auch sehr einig, dass das auch gemacht wird.“

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Randale zu Silvester: Besonders angespannt ist die Lage in Berlin, wo es gleich mehrere Böllerverbotszonen geben wird

Alle Entwicklungen im Liveticker:

02:07 Uhr – Mindestens 15 verletzte Polizisten bei Silvesternacht in Berlin

Mindestens 15 Polizisten sind bei der Silvesternacht in Berlin verletzt worden. Zudem habe es mehr als 230 vorläufige Festnahmen gegeben, wie die Polizei am Neujahrsmorgen auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) mitteilte.

01:14 Uhr – Angriffe auf Einsatzkräfte in Duisburg

Einsatzkräfte sind in der Silvesternacht in Duisburg angegriffen worden. Betroffen seien Kräfte der Polizei und Feuerwehr, wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte. Die Übergriffe habe es in Marxloh und Hochheide gegeben.

Nach Angaben der Polizei wurden dabei zwei Personen festgenommen: Es seien Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet worden. Ob dabei Einsatzkräfte verletzt wurden, war in den frühen Morgenstunden noch nicht klar. Die Polizei konnte zunächst keine Angaben zu den mutmaßlichen Tätern sowie zum Tathergang machen.

01:09 Uhr – Bereits mehr als 200 Festnahmen bei Silvesternacht in Berlin

Mehr als 200 Menschen sind in der Silvesternacht vorläufig festgenommen worden. Mindestens 219 vorläufige Festnahmen habe es bisher gegeben, sagte eine Polizeisprecherin gegen 1.00 Uhr an Neujahr.

Immer wieder seien im ganzen Stadtgebiet Polizisten, Feuerwehrleute und andere Menschen mit Pyrotechnik beschossen worden, sagte sie. Örtliche Schwerpunkte habe es bislang nicht gegeben.

00:56 Uhr – Angriffe auf Polizisten in Berlin – Barrikade verhindert

Die Polizei hat in Berlin-Neukölln verhindert, dass eine Barrikade mitten auf der Straße aufgebaut wird. Mehrere Personen hatten in der Sanderstraße versucht, die Straße mit einem Bürostuhl und einem Holzbrett zu versperren.

Ebenfalls in Neukölln wurden gegen Mitternacht Autos mit Feuerwerkskörpern beschossen, auch Polizei- und Rettungsfahrzeuge, wie die Polizei auf der Onlineplattform X (früher Twitter) mitteilte. Außerdem schossen demnach in der Hermannstraße in Neukölln Personen mit Raketen auf Polizisten.

00:46 Uhr – Start in den Neujahrsmorgen in Frankfurt weitestgehend friedlich

Der Start ins neue Jahr mit Feuerwerk ist in der Frankfurter Innenstadt nach einer ersten Bilanz zunächst weitestgehend friedlich verlaufen. Natürlich seien auch wieder Böller und Raketen in Menschenmengen abgefeuert worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. Die Beamten seien dagegen konsequent vorgegangen. Es habe vorläufige Festnahmen gegeben.

Die Menschen seien jedoch nach Feststellung ihrer Personalien wieder freigelassen worden. Berichte über Angriffe auf Einsatzfahrzeuge mit Feuerwerkskörpern gab es zunächst nicht. Alleine auf der Einkaufsstraße Zeil in der Innenstadt hatten den Angaben nach Hunderte ins neue Jahr gefeiert.

00:06 Uhr – Berlin feiert wieder mit Höhenfeuerwerk ins neue Jahr

Zehntausende haben in Berlin vor dem Brandenburger Tor gemeinsam ins neue Jahr gefeiert. Erstmals seit der Corona-Pandemie gab es wieder ein Höhenfeuerwerk. Etwa 45.000 Besucherinnen und Besucher waren trotz zeitweisen Regens und hohen Sicherheitsvorkehrungen zur ZDF-Silvesterparty gekommen. Laut Veranstalter war die Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule für 65.000 Menschen ausgelegt. Nach Angaben eines Polizeisprechers verlief die Feier bis Mitternacht friedlich.

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Feuerwerk am Brandenburger Tor

Quelle: AFP/JOHN MACDOUGALL

23:35 Uhr – Bereits mehr als 100 Festnahmen in Berlin

Schon in den letzten Stunden bis Mitternacht am Silvesterabend hat die Berliner Polizei mehr als 100 Menschen im ganzen Stadtgebiet wegen gefährlicher Böllerei und anderen Verstößen vorläufig festgenommen. Bislang gehe es um eine niedrige dreistellige Zahl von Festnahmen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag gegen 23.00 Uhr.

Insgesamt sei das Geschehen bis dahin aber normal für eine Silvesternacht in Berlin, so der Sprecher. Es habe auch wieder Angriffe auf Feuerwehrleute und Polizisten gegeben, aber man könne noch nicht sagen, in welchem Ausmaß und ob es weniger waren als im vergangenen Jahr.

Vor allem nahe dem Alexanderplatz vor dem Roten Rathaus habe es schon weit vor Mitternacht heftiges Feuerwerk gegeben. In Neukölln sei es vergleichsweise weniger aggressiv als im vergangenen Jahr gewesen – auch wegen der Böller-Verbotszone in der Sonnenallee.

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In Berlin wird Pryrotechnik gezündet

Quelle: REUTERS

23:47 Uhr – Polizei löst propalästinensische Versammlung in Neukölln auf

In Neukölln versammelten sich am späten Abend trotz des Verbots einer propalästinensischen Demonstration mehrere Menschen in der Nähe der Sonnenallee. Die Demonstranten riefen nach WELT-Informationen „Freiheit für Palästina“ und „Free Palestine“ und schwangen palästinensische Fahnen. Einsatzkräfte lösten die Versammlung auf. Es gab mehrere Festnahmen.

23:08 Uhr – 18-Jähriger stirbt bei Explosion eines Böllers in Koblenz

Ein 18-Jähriger ist in Koblenz bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers ums Leben gekommen. Der Unfall am Silvesterabend sei beim Zünden des Böllers passiert, teilte die Polizei am Sonntagabend mit. Der junge Mann sei trotz Reanimation an den Folgen der Explosion gestorben.

Die Ermittlungen zu den Umständen dauerten an. Die Polizei wollte zunächst keine weiteren Angaben zu dem Vorfall im Stadtteil Rübenach machen und rief abermals zum vorsichtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern auf.

22:29 Uhr – Polizei: Silvesterabend in München zunächst ohne große Zwischenfälle

Die Silvesterfeiern in München sind nach Einschätzung der Polizei zunächst ohne größere Zwischenfälle angelaufen. „Es ist verhältnismäßig ruhig“, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur. Es sei nichts Herausragendes vorgefallen. Allerdings war am Abend Regen über die Landeshauptstadt gezogen.

21:18 Uhr – Hamburger starten ohne größere Zwischenfälle in Silvesternacht

In Hamburg haben sich die Menschen am Silvesterabend nach Angaben der Polizei überwiegend friedlich auf den Jahreswechsel eingestimmt. „Es gab noch keine größeren Einsätze, bisher läuft alles im Rahmen“, sagte ein Sprecher der Polizei rund drei Stunden vor Mitternacht. Auch Meldungen über Verletzte habe es bisher nicht gegeben.

In der Hansestadt wurden wieder Zehntausende Menschen zum Feiern erwartet, unter anderem an den Landungsbrücken und an der Reeperbahn. Die Hamburger Polizei und Feuerwehr hatten vorab dazu aufgerufen, den Abend friedlich zu feiern. Einsatzkräfte waren in den vergangenen Jahren zu Silvester teils gezielt mit Pyrotechnik beworfen und verletzt worden.

21:05 Uhr – Polizei: Beginn des Silvesterabends in Berlin „relativ entspannt“

Die ersten Stunden des Silvesterabends in Berlin sind laut Polizei ruhig verlaufen. Die Lage sei „relativ entspannt“, sagte eine Polizeisprecherin. Die Sonnenallee in Berlin-Neukölln sei „ganz, ganz ruhig“, rund um die eingerichtete Böllerverbotszone werde „sehr verhalten“ Feuerwerk gezündet.

„Es gibt bis dato keine Schwerpunktbildung in dieser Stadt“, so die Polizeisprecherin. Kleinere Maßnahmen und Festnahmen habe es gegeben, diese seien aber im üblichen Rahmen geblieben. Auch gab es bis halb neun Uhr abends keine größeren Angriffe auf Rettungskräfte, wie die Sprecherin weiter sagte.

20:41 Uhr – Polizei beruhigt Teile der Sonnenallee mithilfe von Böllerverbotszone

Teile der Sonnenallee in Berlin-Neukölln – früher einer der Silvester-Hotspots gefährlicher illegaler Böller – ist von der Polizei mithilfe einer Verbotszone beruhigt worden. Über mehrere hundert Meter wurden die Gehwege am Silvesterabend mit Gittern abgesperrt, auch die Durchfahrt für den Autoverkehr wurde gestoppt. Ganze Kreuzungen hatte die Polizei mit Scheinwerfertürmen ausgeleuchtet.

An beleuchteten Eingängen mussten alle Menschen, die in die Böllerverbotszone wollten, ihre Taschen vorzeigen, um zu beweisen, dass sie kein Feuerwerk dabeihaben. Lange Schlangen bildeten sich, einige Menschen protestierten auch. In der Verbotszone blieb es am Abend weitgehend leer und ruhig.

In den Straßen der Umgebung knallte es allerdings heftig, auch sehr laut, mutmaßlich illegale Böller wurden gezündet. Immer wieder waren Schüsse aus Schreckschusspistolen zu hören. Auf einem Supermarkt-Parkplatz an der Sonnenallee außerhalb der Böllerverbotszone detonierte am Abend ein Sprengkörper so heftig, dass die Druckwelle noch in 30 Metern Entfernung stark zu spüren war.

20:25 Uhr – Silvester-Messe im Kölner Dom bei starkem Polizeiaufgebot

Unter massivem Polizeischutz hat Kardinal Rainer Maria Woelki am Sonntagabend eine Messe zum Jahresabschluss im Kölner Dom zelebriert. Die Sicherheitsbehörden hatten kurz vor Weihnachten Hinweise auf einen geplanten Anschlag einer islamistischen Gruppe im Umfeld des Doms erhalten, woraufhin die Sicherheitsmaßnahmen massiv verstärkt wurden. „Ich danke unseren Sicherheitskräften, die schon in den Tagen vor Weihnachten damit begonnen haben, diese Kathedrale zu schützen und auch uns zu schützen, damit wir Gottesdienst feiern können und das Grundrecht der freien Religionsausübung auch in unserem Land weiter gewährleistet bleibt“, sagte Woelki zu Beginn der Messe.

Die Gottesdienstteilnehmer mussten zunächst durch eine Sicherheitsschleuse in Zelten, die vor dem Hauptportal aufgestellt waren. Große Taschen oder Laptops durften nicht mit in den Dom genommen werden. Woelki bedankte sich bei den Gläubigen dafür, dass sie sich von den Sicherheitsmaßnahmen nicht hatten abschrecken lassen. Die Kathedrale war gut gefüllt. In seiner Predigt sagte Woelki, das Gebot der Stunde sei, zusammenzustehen. Insbesondere dürfe in der Gesellschaft kein Platz sein für „rechtsextremistische Bestrebungen, wie sie heute bei uns wieder vermehrt feststellbar sind“.

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Terrorpläne auf Kölner Dom

19:42 Uhr – Wenn notwendig, „Nacht der Repression“ – Wegner kündigt hartes Vorgehen an

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat zu Beginn der Silvesternacht ein hartes Vorgehen bei Randale und Ausschreitungen angekündigt. „Heute ist die Nacht, wenn‘s denn notwendig ist, die Nacht der Repression, wo der Rechtsstaat sich versuchen wird, durchzusetzen“, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch einer Polizeiwache auf der Sonnenallee – während im Hintergrund Böller zu hören waren. Er verwies zugleich auf Präventionsarbeit in den vergangenen Monaten und Wochen in der Hauptstadt, die Jugendgewalt eindämmen sollte.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) betonte, dass der Großteil der Berlinerinnen und Berliner die Nacht friedlich verbringen wolle. Diejenigen aber, die „Krawall schlagen wollen“, sollten nicht nur rausgezogen werden, sondern dann auch die rechtlichen Folgen zu spüren bekommen. Spranger verwies auf den Einsatz von Bodycams bei Feuerwehrleuten und Polizistinnen und Polizisten. „Alles, was im Stadtgebiet passiert, wird auch digital verfolgt“, sagte sie. Sie war zuversichtlich, dass die Polizei gut vorbereitet und mit ausreichend Einsatzkräften unterwegs ist.

„Wir haben 3500 Kräfte ungefähr nur für diese Nacht hier auf den Straßen Berlins“, sagte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Zusätzlich seien mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten in Streifenwagen und Polizeiwachen im Einsatz. 500 Kräfte der Bundespolizei sollten an Bahnhöfen für Sicherheit sorgen. Sie sollten dabei auch Feuerwehrleute und Rettungskräfte schützen, die in der Silvesternacht vor einem Jahr massiv angegriffen wurden.

18:49 Uhr – Berliner Polizei richtet Böllerverbotszonen ein

Die Berliner Polizei hat am frühen Silvesterabend damit begonnen, ihre angekündigten Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk einzurichten. Auf einer Strecke von mehreren hundert Metern wurden auf der Sonnenallee in Neukölln Absperrgitter an den Bürgersteigen aufgestellt.

Passanten sollten ihre Taschen vorzeigen, weil in den Zonen auch die Mitnahme von Feuerwerk untersagt wurde. Die Polizei war mit zahlreichen Mannschaftswagen vor Ort, an den Straßenecken standen Polizisten. Ein Hubschrauber kreiste über dem Gebiet.

Die Polizei hat noch weitere Brennpunktbereiche definiert: Dazu zählen unter anderem Nord-Neukölln und Kreuzberg. Weitere Verbotszonen befanden sich in Schöneberg und auf dem Alexanderplatz.

Silvester in Berlin

Böllerverbotszone am Alexanderplatz

Quelle: dpa/Sebastian Gollnow

18:08 Uhr – Papst ruft bei Silvesterandacht zu Dankbarkeit und Hoffnung auf

Papst Franziskus hat bei dem feierlichen Gottesdienst am Silvesterabend mit Blick auf das neue Jahr die Wichtigkeit von Dankbarkeit und Hoffnung betont. Das 87 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche leitete die Silvesterandacht am Sonntagabend und hielt die Predigt des Vespergottesdienstes mit dem traditionellen Lobgesang „Te Deum“ im Petersdom im Vatikan. Die Gläubigen sollten jeden Tag und jeden Moment mit Dankbarkeit und Hoffnung leben, sagte der Pontifex. Dies sei besonders mit Blick auf das neue Jahr wichtig.

Papst Franziskus

Papst Franziskus

Quelle: REUTERS

Auf den ersten Todestag seines Vorgängers ging Franziskus beim Silvester-Gottesdienst nicht ein. Allerdings würdigte er beim traditionellen Angelus-Gebet am Mittag den emeritierten Papst Benedikt XVI. Er rief die Menschen auf dem Petersplatz zum Applaus für Benedikt auf und sagte: „Wir denken an ihn voller Dankbarkeit und Bewunderung. Er segnet uns vom Himmel herab und begleitet uns.“ Benedikt XVI., geboren 1927 als Joseph Ratzinger in Marktl in Bayern, war am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

17:40 Uhr – Eingang zu Silvesterparty am Brandenburger Tor geöffnet

Der Zugang zur traditionellen Silvesterparty am Brandenburger Tor ist geöffnet. Am frühen Sonntagabend war der Zulauf am Eingang auf der Straße des 17. Juni nach Polizeiangaben aber noch überschaubar. Es gelten hohe Sicherheitsvorkehrungen, sodass Besucherinnen und Besucher mit längeren Wartezeiten wegen strenger Kontrollen rechnen müssen.

Silvester in Berlin

Warten vor dem Brandenburger Tor

Quelle: dpa/Annette Riedl

Die Silvesterparty wird ab 20.15 Uhr im ZDF live übertragen. Erstmals seit der Corona-Pandemie soll es dabei wieder ein Höhenfeuerwerk geben. Neu ist in diesem Jahr eine Eintrittsgebühr von zehn Euro. Laut Veranstalter können 65.000 Menschen kommen, am späten Sonntagnachmittag waren noch Online-Tickets verfügbar.

16:17 Uhr – Auckland und Sydney läuten das Jahr 2024 ein

Als erste Metropolen haben das neuseeländische Auckland und die australische Küstenstadt Sydney das Jahr 2024 eingeläutet. Tausende bejubelten in der Nacht zum Montag in Auckland ein Feuerwerk, das vom höchsten Gebäude des Landes, dem 328 Meter hohen Sky Tower, gezündet wurde, sowie eine Lichtshow in der Innenstadt.

Im Zentrum der jährlichen Feuerwerks- und Lichtshow stand die weltberühmte Sydney Harbor Bridge. Als die Uhr Mitternacht schlug, explodierten Tonnen von Feuerwerkskörpern. Mehr als eine Million Menschen verfolgten das Spektakel vom Ufer und von Booten aus.

Feuerwerk über der Harbour-Bridge

Feuerwerk über der Harbour Bridge

Quelle: AFP/IZHAR KHAN

Silvester - Sydney

Quelle: dpa/Dan Himbrechts

„Es ist der totale Wahnsinn“, sagte die deutsche Touristin Janna Thomas, die seit dem frühen Morgen ausgeharrt hatte, um sich einen guten Platz an der Wasserfront im Botanischen Garten zu sichern. „Es ist nicht so leicht, einen guten Platz zum Sitzen zu finden, aber die Aussicht ist unglaublich“, sagte sie.

Nach Angaben der Stadt verfolgen weltweit jedes Jahr 425 Millionen Menschen das Event, etwa im Fernsehen oder in Internetübertragungen. In Sydney waren in der Nacht zum Montag mehr Polizisten als je zuvor im Einsatz, um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten, die zu dem Großereignis am Hafen strömten.

15:52 Uhr – Erst Schauer, dann 7 Grad

In der Silvesternacht soll es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) zunächst noch etwas Regen geben, der aber rasch nach Osten abziehe. Schauer gebe es gebietsweise vor allem im Westen und Nordwesten. Nach milden zweistelligen Werten letztes Mal wurden diesmal nur bis etwa 7 Grad erwartet.

In Niedersachsen rief Innenministerin Daniela Behrens wegen der angespannten Hochwasserlage dazu auf, zurückhaltend mit Silvesterfeuerwerk umzugehen. Die Feuerwehren und Rettungsdienste seien genug beschäftigt, sagte die SPD-Politikerin in Verden.

15:07 Uhr – SEK-Einsatz nach Pyrotechnik mit Waffe

Ein Mann, der aus einer Waffe Pyrotechnik vom Balkon aus abgefeuert haben soll, hat in Berlin einen SEK-Einsatz ausgelöst. Der 33-Jährige sei am Samstagabend festgenommen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Einsatzkräfte eines Spezialeinsatzkommandos hätten seine Wohnung im 9. Stock eines Mehrfamilienhauses durchsucht. Dabei seien unter anderem eine Schreckschusswaffe, ein Gewehr, acht Softairwaffen und dazugehörige Munition sowie ein Messer sichergestellt worden. Zuvor hatte die „B.Z.“ berichtet.

Den Angaben zufolge war die Polizei gegen 20 Uhr gerufen worden. Mehrere Zeugen hätten berichtet, dass ein Mann vom Balkon aus Pyrotechnik abfeuere. Der 33-Jährige soll alkoholisiert gewesen sein: Eine Atemalkoholmessung habe einen Wert von mehr als 1,4 Promille ergeben. Nach einer Zeit in Polizeigewahrsam kam der Mann laut Polizei wieder auf freien Fuß. Gegen ihn werde wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, hieß es.

13:30 Uhr – Sydney bereitet sich mit KI auf Feuerwerk vor

Im australischen Sydney laufen die Vorbereitungen für die Silvestersause samt spektakulärem Feuerwerk auf Hochtouren. Zum Jahreswechsel (14 Uhr MEZ) soll vor der weltberühmten Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses wieder eine Mega-Lichtershow den Himmel erleuchten. Allein im Hafenviertel werden laut Organisatoren mehr als 13.500 Feuerwerkskörper mit allerlei aufwendigen Spezialeffekten gezündet. Zudem soll es zum ersten Mal überhaupt von künstlicher Intelligenz generierte Lichterprojektionen geben – die weder für Luft- noch für Lärmverschmutzung sorgen.

Australians Celebrate New Year's Eve 2023

Quelle: Getty Images/Roni Bintang

13:10 Uhr – Mehr als 4000 Polizisten in Berlin im Einsatz

Allein in Berlin sollen an Silvester mehr als 4000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sein – einer der größten Silvestereinsätze in der Geschichte der Stadt. 3000 Polizistinnen und Polizisten aus der Hauptstadt und anderen Bundesländern sind nach Angaben von Polizeipräsidentin Barbara Slowik in der Nacht auf den Straßen. 1000 weitere Beamte sind in 220 Streifenwagen und in den 37 Polizeiwachen im Einsatz. Dazu kommen 500 Bundespolizisten auf den Bahnhöfen. Eine propalästinensische Demonstration unter dem Motto „Keine Feiern während eines Völkermordes“ im Gaza-Streifen wurde verboten. Zudem gibt es Böllerverbotszonen am Alexanderplatz, im Bereich des Steinmetzkiezes in Schöneberg und auf einem Teil der Sonnenallee sowie in angrenzenden Nebenstraßen. Das Verbot gilt vom Silvesterabend um 18.00 Uhr bis Neujahr um 6.00 Uhr.

11:30 Uhr – Mann verliert Hand durch Rakete

In der Hauptstadt gab es auch die erste Meldung einer schweren Verletzung durch Feuerwerkskörper: Ein Mann verlor beim Zünden einer Feuerwerksrakete im Ortsteil Kaulsdorf eine Hand. Der 40-Jährige habe die Signalrakete am Samstag auf der Terrasse eines Bungalows gezündet, teilte die Berliner Polizei am Sonntagmorgen mit. Unmittelbar nach der Zündung sei die Rakete in seiner Hand explodiert. Er kam in ein Krankenhaus. Bei einer Durchsuchung sei weitere Pyrotechnik bei ihm gefunden und beschlagnahmt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich bei dem Feuerwerkskörper um eine Signalrakete der Kategorie F4. Solche Großfeuerwerke dürfen nur ausgebildete Pyrotechniker verwenden.

11:20 Uhr – Kinder schwer verletzt

Zu einem schweren Vorfall kam es auch in Schleswig-Holstein. Beim Hantieren mit Feuerwerk wurden zwei Kinder im Kreis Schleswig-Flensburg zum Teil schwer verletzt und ein Haus stark beschädigt. Ein 15-Jähriger erlitt bei dem Unglück am Samstagabend in Havetoft schwere Brandverletzungen, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag sagte. Ein zehn Jahre altes Mädchen wurde leicht verletzt. Bei dem Unglück auf dem Dachboden des Hauses brach Feuer aus. Das Gebäude ist vorläufig nicht mehr bewohnbar.

10:05 Uhr – Viele Kontrollen in Köln

Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Zahl der Einsatzkräfte nach Angaben des Innenministeriums in Nordrhein-Westfalen noch einmal aufgestockt. Insgesamt seien mehr als 6600 Polizistinnen und Polizisten für die Silvesternacht eingeplant, erklärte das Haus von Minister Herbert Reul (CDU).

Besonders streng sind die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Kölner Dom, hier gibt es seit Tagen Polizeikontrollen, in der Silvesternacht sind sogar Wunderkerzen verboten. Zudem gilt eine große Böllerverbotszone in der kompletten linksrheinischen Innenstadt. Beamte könnten auch mit Maschinenpistolen unterwegs sein. Grund ist, dass Sicherheitsbehörden Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe erhalten hatten. Ein 30-Jähriger wurde „zur Gefahrenabwehr“ in Gewahrsam genommen. Der Tadschike wird verdächtigt, den Dom ausgespäht zu haben. Um 18.30 Uhr will der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki trotz der angespannten Gemengelage mit Gläubigen eine Messe zum Jahresabschluss feiern.

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Deutlich zurückhaltender ist die Strategie in Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt verbietet Böller wie schon in den vergangenen Jahren lediglich in der Altstadt.

9:30 Uhr – Kein Böllerverbot im Ruhrgebiet

Essen und Duisburg verzichten auf ein örtliches Böllerverbot. Mit so einem Verbot würden sich die Probleme lediglich in andere Stadtteile verlagern, hieß es in Duisburg. Dortmund hat das viele Jahre geltende Feuerwerksverbot diesmal sogar bewusst aufgehoben – zum ersten Mal seit 2016 gibt es in der Stadt keine besonderen Einschränkungen für Pyrotechnik. Man setze „auf die Vernunft der Bürger*innen und Besucher*innen“, die in der City zuletzt überwiegend friedlich gefeiert hätten, hieß es von der Stadt.

8:45 Uhr – Böllerverbote wegen Hochwassers

Aufgrund der Hochwasserlage hat die Hansestadt Bremen ihr bereits für drei Ortsteile erlassenes Böllerverbot noch einmal deutlich ausgeweitet. Danach müssen Menschen, die in der Nacht von Silvester auf Neujahr ein privates Feuerwerk zünden wollen, 300 Meter Abstand zu freien Landschaften wie Wiesen, Äcker, Ödflächen und Moore halten, wie die Senatspressestelle mitteilte. Innerhalb der Abstandszone dürfen keine Raketen abgeschlossen und keine Böller gezündet werden. Grund dafür sind den Angaben zufolge die zurzeit drastisch reduzierten Rückzugsorte für Wildtiere.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen und andere Bereiche für das Feuerwerk aufzusuchen: „Für die Wildtiere bedeutet die Flucht vor dem Hochwasser bereits maximaler Stress. Ein Feuerwerk in unmittelbarer Nähe würde die Tiere in Panik versetzen und womöglich ins Wasser und damit in den Tod treiben.“ Anwohner sowie die Jägerschaft hätten dem Innensenat zuvor aus unterschiedlichen Ortsteilen gemeldet, dass sich viele Wildtiere auf Deiche oder wohnortnahe Grünflächen vor den Wassermassen gerettet hätten.

Das Verbot gilt von Sonntag (Silvester) um 18 Uhr bis Montag (Neujahr) um 6 Uhr früh. Eine ähnliche Verfügung gilt auch für das angrenzende Lilienthal in Niedersachsen. Die Einsatzkräfte müssten von silvestertypischen Einsätzen entlastet werden, erläuterte Mäurer. Bei Verstößen drohen Platzverweise und eine Wegnahme des Feuerwerks. Generell ist übrigens bundesweit das Zünden von Pyrotechnik in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Pflege- und Kinderheimen verboten.

8:10 Uhr – Frankreichs Polizei in Alarmbereitschaft

Nicht nur in Deutschland, auch im Nachbarland Frankreich ist die Polizei in Alarmbereitschaft. Dort sind landesweit mehr als 90.000 Polizistinnen und Polizisten sowie 5000 Anti-Terror-Spezialkräfte zu Silvester im Einsatz, um die Feiern abzusichern. Im Elsass gilt ein Böllerverbot.

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