Seehofer-Tochter frotzelt gegen Markus Söder – „Der wahre Verlierer“

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Am Sonntag, 8. Oktober, hat Bayern einen neuen Landtag gewählt. Alle regionalen Ergebnisse und News lesen Sie hier live im Ticker.

Update 9. Oktober, 16.50 Uhr: In Niederbayern haben die Freien Wähler bei der Landtagswahl fast die CSU eingeholt. Mit 29,2 Prozent bei den Gesamtstimmen lagen sie nur zwei Prozenpunkte hinter der Söder-Partei. In immerhin vier der neun Stimmkreise holten sie eine Mehrheit der Gesamtstimmen. Auch in der Oberpfalz und Schwaben schnitt die Partei von Hubert Aiwanger mit 18,1 beziehungsweise 17 Prozent überdurchschnittlich ab. Ihr schlechtestes Ergebnis holten die Freien Wähler dagegen in Mittelfranken, wo sie mit 9,5 Prozent der Gesamtstimmen einstellig blieb.

Die CSU fuhr ihr bestes Ergebnis in Franken ein. Die drei Regierungsbezirke sind die einzigen, in denen sie mehr als 40 Prozent der Gesamtstimmen holte. In Niederbayern kam die Partei von Ministerpräsident Markus Söder gar nur auf magere 31,7 Prozent – für CSU-Verhältnisse historisch gesehen kein gutes Ergebnis. Auch die nur 34,7 Prozent in Oberbayern könnten bei der Parteispitze einen faden Beigeschmack hinterlassen.

In einem Regierungsbezirk kam die CSU nur auf knapp über 30 Prozent. © IMAGO / Sven Simon

CSU-Ergebnis in den bayerischen Regierungsbezirken

UnterfrankenMittelfrankenOberfrankenNiederbayernOberbayernSchwabenOberpfalz
41,7 Prozent40,6 Prozent40,3 Prozent31,7 Prozent34,7 Prozent36,5 Prozent38,8 Prozent

Die AfD holt – wie die Freien Wähler – ihr stärkstes Ergebnis in Niederbayern. Dort sind es 17,9 Prozent, in der Oberpfalz 17,7. Am schwächsten ist sie in Oberbayern mit 11,2 Prozent. Ein ganz anderes Bild dagegen bei den Grünen: Sie fahren in Oberbayern einen Anteil von 19,2 Prozent der Gesamtstimmen ein – getrieben unter anderem von stark überdurchschnittlichen Ergebnissen in München, wo sie vier Direktmandate holen. In der Oberpfalz mit 9,7 und Niederbayern mit 7,1 Prozent bleiben sie dagegen einstellig.

Die SPD holt in Mittel- und Oberfranken ihre besten Ergebnisse mit 10,7 und 10,2 Prozent. Nur dort ist sie zweistellig. Die FDP kommt in keinem Regierungsbezirk über 5 Prozent. Noch am besten sind sie in Oberbayern mit 4,1.

Trotz Wahlsieg der CSU: Seehofer-Tochter frotzelt gegen Markus Söder – „Der wahre Verlierer“

Update 9. Oktober, 14.10 Uhr: Nach dem bitteren Landtags-Aus für die bayerische FDP hat Susanne Seehofer (FDP), Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU), eine scharfe Aussage in Richtung Markus Söder (CSU) getätigt: „Der wahre Wahlverlierer ist Markus Söder. Ein Seehofer hatte immer bessere Ergebnisse“, sagte die 32-Jährige gegenüber der Bildzeitung am Sonntagabend (8. Oktober). Mit der Aussage spielt die FDP-Politikerin auf das jahrelange zwiegespaltene Verhältnis an, das zwischen Markus Söder und seinem einstigen Mentor und Chef, Horst Seehofer, herrschte.

Ende 2017 gab der damals 68-Jährige bekannt, 2018 als bayerischer Landesvater zurückzutreten. Nach einem monatelangen Machtkampf zwischen Söder und Seehofer triumphierte Markus Söder letztlich und wurde bayerischer Ministerpräsident. Susanne Seehofer holte mit 7,8 Prozent dennoch ein gutes Ergebnis für ihren Stimmkreis München-Mitte – verglichen zu dem Absturz ihrer Partei. Mit einem Gesamtergebnis von 3,0 Prozent ist die FDP nicht länger im Landtag vertreten. Doch Horst Seehofer tröstete laut Bildzeitung seine Tochter: „Kopf hoch, du musst weitermachen. Du hast einen Raketen-Wahlkampf gemacht.“

Susanne Seehofer hat eine klare Meinung zu Markus Söder.
Susanne Seehofer hat eine klare Meinung zu Markus Söder. © IMAGO / Lindenthaler / Sven Simon (Collage: Merkur.de)

Update 9. Oktober, 12.30 Uhr: Nach der schweren Wahlpleite der SPD in Bayern werden bei der bayerischen SPD-Jugend (Jusos) Forderungen nach einer personellen Neuaufstellung innerhalb des Landesverbandes laut. Die SPD kam in Bayern nur auf 8,4 Prozent – ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei der Landtagswahl in Bayern. „Die Bayern-SPD hat es nicht geschafft, Verteilungsfragen im Wahlkampf zu addressieren“, sagte Landesvorsitzende der bayerischen Jusos, Reka Molnar. Dazu müsse man sich nun auch inhaltlich und personell neu aufstellen. SPD-Landeschef Florian von Brunn verkündete bereits am Sonntagabend (8. Oktober), er wolle sein Amt nicht abtreten.

Der bayerische Erststimmen-König kommt aus Neumarkt in der Oberpfalz

Update 9. Oktober, 11.40 Uhr: Kein Politiker hat seinen Stimmkreis in Bayern so klar verteidigt und gewonnen wie Finanzminister Albert Füracker (CSU). In seinem Stimmkreis in Neumarkt in der Oberpfalz konnte der 55-jährige Politiker 51,3 Prozent der Erststimmen für sich gewinnen und ist damit auch unter den bayerischen Erststimmenkönigen. Von den Grünen ist Ludwig Hartmann der Bestplatzierte. Er schaffte es in seinem Stimmkreis in München-Mitte auf Rang sieben mit 44,6 Prozent der Erststimmen. Hubert Aiwanger von den Freien Wählern konnte in Landshut punkten, bleibt im bayernweiten Ranking der Erststimmen aber deutlich hinter den Top-Platzierten, auf Rang 45.

Die besten Erststimmenergebnisse anderer Parteien gingen bei der AfD an Gerd Mannes (24,4 Prozent/Günzburg), bei der SPD an Stefan Rottmann (15,8 Prozent/Schweinfurt) und bei der FDP Wolfgang Heubisch (9,3 Prozent/München-Schwabing), der mit Rang vier hinter den Kandidaten von Grünen, CSU und SPD landete. Die Linke bleibt hingegen selbst mit den Erststimmen-Besten unter fünf Prozent, hier holt Kathrin Flach Gomez in Nürnberg-Nord 4,3 Prozent der Erststimmen.

Ob es bei der Stimmvergabe um die Person selbst oder die Partei geht, ist unklar. Fakt ist: Das Erststimmen-Ergebnis aller genannten Kandidaten ist im jeweiligen Stimmkreis höher, als das Zweitstimmenergebnis für die jeweilige Partei.

CSU gewinnt in Bayern – AfD starker Zuwachs, Grün verliert

Update 9. Oktober, 6:25 Uhr: In Bayern steht das vorläufig amtliche Ergebnis der Wahl fest: Die CSU geht als Sieger hervor, wenngleich sie Verluste einstecken muss. Als zweitstärkste Kraft lag am gestrigen Wahlabend (8. Oktober) lange Zeit die AfD vorn. Am Montagmorgen zeichnet sich ein etwas anderes Bild ab: Die Freien Wähler kommen mit 15,8 Prozent der Stimmen auf Platz zwei, gefolgt von der AfD. Die Grünen verlieren. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,3 Prozent und damit rund ein Prozent über der Wahlbeteiligung von 2018 (72,3 Prozent). Die aktuellen Wahlergebnisse sowie Verluste und Gewinne gegenüber der Wahl 2018 im Überblick:

CSUGrüneFreien WählerAfDSPDFDPSonstiges
37,0 (-0,2)14,4 (-3,2)15,8 (+4,2)14,6 (+4,4)8,4 (-1,3)3,0 (-2,1)6,7 (-1,9)

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Update 8. Oktober, 23.37 Uhr: In Bayern sind mittlerweile mehr als die Hälfte der 91 Stimmkreise ausgezählt – in allen davon hat die AfD an Stimmen gewonnen. Den größten Zuwachs an Gesamtstimmen mit 8,9 Prozentpunkten mehr als 2018 gab es im Stimmkreis Günzburg. Dort erhielt die AfD mit 23,9 Prozent nahezu ein Viertel der Gesamtstimmen.

Die Freien Wähler legten ebenfalls in fast allen bisher ausgezählten Stimmkreisen zu. In Passau-West gewannen sie knapp 15 Prozentpunkte mehr als noch 2018, in Rottal-Inn 16,5 Prozentpunkte. Mit den Siegen von Spitzenkandidat Hubert Aiwanger in Landshut und von Roland Weigert in Neuburg-Schrobenhausen holten die Freien Wähler zudem auch erstmals Direktmandate für ihre Partei.

Update 8. Oktober, 22.43 Uhr: Während Markus Söder und Hubert Aiwanger ihre Direktmandate gewonnen haben, hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) das Direktmandat im Wahlkreis Forchheim verpasst. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erreichte Glauber bei der Landtagswahl am Sonntag 27,3 Prozent der Erststimmen. Das bedeutete Platz zwei hinter dem CSU-Politiker Michael Hofmann, der auf 33,7 Prozent der Erststimmen kam.

Junger CSU-Bürgermeister holt starkes Wahlergebnis

Grund zur Freude gab es bei Kristan von Waldenfels. Der erst 23-Jährige hat mit einem Erststimmen-Ergebnis von fast 50 Prozent den Wahlkreis Hof für die CSU klar gewonnen. Er lag damit deutlich über dem bayernweiten Wert der CSU. Waldenfels ist seit 2020 Bürgermeister der Kleinstadt Lichtenberg (Landkreis Hof) – mit damals 19 Jahren avancierte er zum jüngsten Bürgermeister Bayerns. Nun wird er mit gerade einmal 23 Jahren Landtagsabgeordneter in München. Vor fünf Jahren war der Grünen-Abgeordnete Florian Siekmann mit ebenfalls 23 Jahren der jüngste Parlamentarier.

Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam von Waldenfels am Sonntag auf 49,6 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Hof – das ist ein Plus von 13,4 Prozent im Vergleich zu 2018, als noch Alexander König für die CSU in Hof angetreten war.

Landtagswahl in Bayern: Hubert Aiwanger holt Direktmandat

Update 8. Oktober, 22.35 Uhr: Die Freie-Wähler-Politiker Hubert Aiwanger und Roland Weigert haben die bundesweit ersten Direktmandate für ihre Partei geholt. Nach vorläufigem amtlichen Ergebnis kam Aiwanger bei der Landtagswahl am Sonntag im Stimmkreis Landshut auf 37,2 Prozent der Stimmen, Weigert im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen in Oberbayern auf 31,6 Prozent.

Update 8. Oktober, 22.10 Uhr: Die Freien Wähler sind in mehreren Kreisen in Niederbayern stärkste Kraft geworden. So liegt die Partei von Hubert Aiwanger in Kelheim, Dingolfing und Rottal-Inn klar vor der CSU. Für Söder-Partei kommt es sogar noch dicker: In mehreren Gemeinden im Stimmkreis Regen-Freyung-Grafenau reicht es hinter den Freien Wählern und der AfD nur für Platz 3.

AfD könnte zweitstärkste Kraft werden: Grüne und Freie Wähler auf Platz 3 und 4

Update 8. Oktober, 21.34 Uhr: Die AfD hat sehr gute Chancen, aus der Landtagswahl als stärkste Oppositionspartei hervorzugehen. Bei der Hochrechnung um 21.13 Uhr lag die Partei bei 16 Prozent und damit vor den Grünen und den Freien Wählern. 

Starke Ergebnisse erreichte die Partei unter anderem in Niederbayern. Aber auch in Wahlkreisen im Norden Oberfrankens haben sich deutliche Zuwächse für die AfD abgezeichnet. Im Wahlkreis Kronach-Lichtenfels kam die AfD nach Auszählung von 179 von 279 Stimmbezirken auf knapp 22 Prozent der Gesamtstimmen. Die CSU lag vorne mit etwa 42 Prozent. Vor fünf Jahren war die AfD in dem Stimmkreis noch auf 11,2 Prozent gekommen. Im Wahlkreis Coburg lag die AfD nach Auszählung von 191 von 248 Gebieten bei rund 18 Prozent, die CSU führt dort mit knapp über 40 Prozent.

Derweil ist klar: Hubert Aiwanger holt das Direktmandat in Landshut. Die Auszählung laufe laut BR zwar noch, es sei Aiwanger jedoch nicht mehr zu nehmen.

Bayern-Wahl: Aiwanger holt wohl Direktmandat

Update 8. Oktober, 20 Uhr: Hubert Aiwanger liegt derzeit auf Kurs Direktmandat. Zwar liegt Helmut Radlmeier von der CSU in der Stadt Landshut leicht vorne, im Landkreis sammelt Hubert Aiwanger dagegen kräftig Stimmen.

Hubert Aiwanger liegt auf Kurs Direktmandat. Er sammelt im Landkreis Landshut derzeit bei über 50 Prozent der Stimmen. In der Stadt Landshut liegt zwar sein Konkurrent Helmut Radlmeier (CSU) leicht vorne, das ist aber der deutlich kleinere Stimmenanteil.

Update 8. Oktober, 19.37 Uhr: Die dritte Hochrechnung ist da:

CSUGrüneFreie WählerAfDSPDFDP
36,815,414,715,58,12,9

Söder erteilt Schulze Abfuhr: CSU will mit Freien Wählern arbeiten

Update 8. Oktober, 19.24 Uhr: Söder ist mit weiteren Spitzenpolitikern wie Katharina Schulze (Grüne) und Florian von Brunn (SPD) zu Gast im BR. Schulze gratuliert der CSU zum Wahlsieg. Die Partei von Söder will die Zusammenarbeit mit den Freien Wählern fortsetzen, „Stil und Anstand gebieten es, dass alle demokratischen Parteien miteinander sprechen“, findet dagegen die Grünen-Politikerin. Doch dem erteilt der CSU-Chef direkt eine Abfuhr, er will mit den Freien Wählern weiterarbeiten.

Auf Nachfrage der BR-Journalistin, ob man als CSU mit 37 Prozent denn zufrieden sein könne, antwortet Söder, dass man natürlich immer gerne mehr nehme. Aber „wir können damit sehr gut arbeiten“, es sei ein klarer Regierungsauftrag. Als Erklärung gibt Söder an, dass man eine „andere Konkurrenzsituation als je zuvor“ habe. Denn historisch gesehen sei das CSU-Ergebnis zwar schlechter geworden, doch gab es damals eben keine AfD und keine Freien Wähler.

Update 8. Oktober, 19.10 Uhr: Die CSU wird bei der Landtagswahl in Bayern stärkste Kraft. Laut zweiter Hochrechnung liegt die Partei um Markus Söder bei 36,8 Prozent – weit vor allen anderen Parteien. Nach historischen Maßstäben ist das aber eines der schlechtesten CSU-Ergebnisse seit 1949. Bayerns Ministerprädient sieht sich dennoch persönlich bestätigt. „Es ging uns nie um einen Schönheitspreis, aber um einen klaren Regierungsauftrag“, kommentierte er am Sonntag in der ARD die erste Prognose.

„Dieser klare Regierungsauftrag ist an die CSU“, sagte Söder. „Und ich darf das sagen: Wie ich gesehen habe, dass über 60 Prozent der Meinung sind in Bayern, dass auch dieser Ministerpräsident gute Arbeit macht, sind auch ein klarer Auftrag an die CSU und mich persönlich, eine starke und stabile Regierung für und in Bayern zu bilden.“

Landtagswahl in Bayern: Pannen in Teilen des Freistaats

Update 8. Oktober, 19 Uhr: Im unterfränkischen Markt Burkardroth bei Bad Kissingen haben mindestens 13 Personen ihre Briefwahlunterlagen nicht erhalten. Die Briefe seien beim Versanddienstleister verloren gegangen, wie ein Sprecher des Ortes am Sonntag sagte. Zuvor hatte die Main-Post darüber berichtet. Laut dem Sprecher bekamen elf Personen noch rechtzeitig neue Unterlagen. Zwei hätten sich jedoch erst am Wahltag gemeldet und nicht wählen können. Um die ursprünglichen Stimmzettel für ungültig zu erklären, sei es zu spät gewesen.

Pannen bei der Briefwahl gab es in diesem Jahr auch andernorts in Bayern. In Würzburg waren im September aufgrund eines technisches Defektes 3000 Briefwahlunterlagen zunächst nicht gedruckt und versandt worden. In Oberbayern waren vereinzelte Fälle bekannt geworden, bei denen die Klebestreifen kaum oder gar nicht hafteten. In der Oberpfalz war neben falsch ausgeteilten Unterlagen ein falsch zugeschnittener Stimmzettel aufgefallen.

Zweite Hochrechnung bei Bayern-Wahl: CSU stärkste Kraft – Aiwanger-Schlappe in Nürnberg

Update 8. Oktober, 18.51 Uhr: Die zweite Hochrechnung ist da:

CSUGrüneFreie WählerAfDSPDFDP
36,815,914,115,28,43,1

In Teilen Bayerns kommt die AfD teils auf Ergebnisse über 20 Prozent. Im Stimmkreis Augsburg-Land-Süd erreicht die Partei beispielsweise 23 Prozent, in Deggendorf sogar 23,4 Prozent. Gleiches gilt für Teile der Oberpfalz. In Nürnberg liegt die AfD bei 17,1 Prozent, die CSU kommt in Söders Heimatstadt auf 37,5 Prozent. Für die Freien Wähler gab es dort dagegen eine heftige Schlappe: Nur 5,3 Prozent machten ihr Kreuz bei der Partei von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

Update 8. Oktober, 18.30 Uhr: In Nürnberg wurde die erste Hochrechnung veröffentlicht. Aktuell kommt Söders CSU auf 37,5 Prozent, es folgen die AfD mit 17,1 und die Grünen mit 16,3 Prozent. Abgeschlagen hinten liegen die Freien Wähler mit 5,3 Prozent.

Update 8. Oktober, 18.44 Uhr: „Ein langer, ein aufreibender, ein spanndender Wahlkampf ist zuende gegangen“, sagt Söder bei seiner Rede. „Bayern hat gewählt, Bayern hat Stabilität gewählt und die CSU hat diese Wahl klar gewonnen.“ Es sei noch nie so wichtig gewesen, Stärke und Stabilität zu behalten. „Wir werden dafür sorgen, dass ein demokratisches, ein stabiles Bayern erhalten bleibt.“ Er habe eine stabile Regierung versprochen, das wolle er auch einhalten. Man wolle noch in dieser Woche mit den Gesprächen beginnen, er wolle die Koalition fortsetzen, so Bayerns Ministerpräsident.

Erste Hochrechnung der Bayern-Wahl: CSU stärkste Kraft, Grüne auf Platz 2, AfD bei 15,1 Prozent

Update 8. Oktober, 18.32 Uhr: Nun ist auch die erste Hochrechnung da. Bei der Landtagswahl in Bayern ist die CSU von Ministerpräsident Markus Söder ganz klar stärkste Kraft geworden. Nach der ersten Hochrechnung der ARD lag sie am Sonntag mit 36,9 Prozent deutlich vor den Grünen, die auf 15,9 Prozent kamen. CSU und Freie Wähler könnten ihr Regierungsbündnis damit wie angestrebt fortsetzen.

CSUGrüneFreie WählerAfDSPDFDP
36,915,914,115,18,43,1

Claudia Roth (Grüne) hat mit Blick auf das Ergebnis aber an die CSU appelliert, auch mit den Grünen Gespräche aufzunehmen. Demokraten sollten miteinander gemeinsam überlegen, „was die beste Regierung für Bayern wäre“, sagte die Kulturstaatsministerin im Bund am Sonntagabend in München. Demokraten sollten miteinander reden und sondieren, was das Beste wäre für das Land, sagte sie beim BR.

Update 8. Oktober, 18.30 Uhr: Die Grünen freuen sich auf ihrer Wahlparty im Muffatwerk in München über die erste Prognose. Man sei in Bayern fest verankert. Ganz anders dagegen bei der SPD. „Das Ergebnis ist für uns alle eine Enttäuschung, aber wir haben hart gekämpft“, sagte Florian von Brunn mit Tränen in den Augen.

Aiwanger nach erster Hochrechnung optimistisch: Enttäuschung bei der FDP

Update 8. Oktober, 18.06 Uhr: Aiwanger spricht im BR-Interview von einem deutlichen Zuwachs (2018: 11,6 Prozent) und ist optimistisch: „Es kann noch mehr werden“. Die CSU ist derweil der klare Gewinner. Doch mit einem Ergebnis von 37 Prozent würde die Partei um Markus Söder noch unter das für sie desaströse Ergbnis von 2018 (37,2 Prozent) rutschen.

Bei den Grünen gab es auf der Wahlparty im Muffatwerk in München bei der Verkündung der Prognose großen Jubel. Ganz anders dagegen bei der FDP. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger äußerte sich im BR enttäuscht vom Ergebnis. Die FPD habe einen „unglaublich engagierten, präsenten Wahlkampf“ geführt. Man sei zwischen zwei Bewegungen etwas zerrieben worden, der Wahlkampf sei sehr emotionalisiert gewesen, außerdem sei gegen die Ampel gebasht worden.

Prognose: CSU in Bayern klar stärkste Kraft – Grüne zunächst auf Platz 2

Update 8. Oktober, 18.02 Uhr: Die CSU von Ministerpräsident Markus Söder ist bei der Landtagswahl in Bayern klar stärkste Kraft geworden. Nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF lag sie am Sonntag deutlich vor Grünen, AfD und Freien Wählern. Die FDP muss befürchten, aus dem Landtag zu fliegen.

CSUGrüneFreie WählerAfDSPDFDPLinke
371614158,531,5

Update 8. Oktober, 17.10 Uhr: Noch bis 18 Uhr können die Menschen in Bayern ihre Stimme bei der Landtagswahl abgeben. Mit ersten Prognosen zum Wahlausgang wird kurz nach Schließung der Wahllokale gerechnet. Söder, der bereits am Morgen in Nürnberg seine Stimme abgegeben hatte, will die Koalition mit den Freien Wählern fortsetzen. Hubert Aiwanger sagte bei der Stimmabgabe in Rottenburg an der Laaber (Niederbayern): „Wir sind Ideengeber und Akzentsetzer in dieser Koalition. Ich bin überzeugt, dass der Wähler das honorieren wird.“

Katharina Schulze, Spitzenkandidatin der Grünen, gab am Vormittag in München ihre Stimme ab: „In den Wahltag geht man immer mit einem ganz besonderen Gefühl. Der intensive Wahlkampf ist geschafft, nun liegt die Entscheidung bei den Menschen. Ich bin gespannt auf das Wahlergebnis heute Abend.“ Die SPD lag in den letzten Umfragen bei rund 9 Prozent, die FDP muss um den Einzug in den Landtag bangen.

Wahlbeteiligung in München niedriger als vor fünf Jahren – Beteiligung in Augsburg deutlich geringer

In München lag die Wahlbeteiligung – einschließlich Briefwählern – um 15.30 Uhr bei 61,3 Prozent und damit etwas niedriger als vor fünf Jahren. In Nürnberg war die Wahlbeteiligung um 14 Uhr mit 41,4 Prozent minimal geringer als bei der letzten Landtagswahl. In Nürnberg wurden um 14 Uhr nur drei Fünftel der ausgestellten Briefwahlunterlagen mitgezählt. In Augsburg blieb die Wahlbeteiligung um 14 Uhr mit 31,2 Prozent deutlich hinter der Beteiligung vor fünf Jahren zurück. In der Stadt Bamberg hatten bis 15 Uhr 65,2 Prozent der Stimmberechtigten – einschließlich Briefwählern – abgestimmt.

Bayern-Wahl am 8. Oktober: Farbanschlag auf AfD-Büro in Rosenheim

Update 8. Oktober, 16.27 Uhr: Im Rahmen der Landtags- und Bezirkswahl hat es einen Farbanschlag auf das AfD-Büro in Rosenheim gegeben. Wie die Polizei mitteilte, seien mit verschiedenen Farben gefüllte Christbaumkugeln auf Fenster und Fassade geworfen worden. Die Landtagsabgeordneten Franz Bergmüller und Andreas Winhart erstatteten Anzeige und lobten am Sonntag 500 Euro Belohnung für Hinweise zur Ergreifung der Täter aus.

AfD Farbanschlag
Auf das AfD-Büro in Rosenheim wurde ein Farbanschlag verübt. © AfD

Landtagswahl 2023 in Bayern: Wirtschatfsminister Hubert Aiwanger hat gewählt

Update 8. Oktober, 14.06 Uhr: Der Chef der Freien Wähler und amtierende bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat bei der Landtagswahl seine Stimme abgegeben. Der 52-Jährige nahm am Sonntag in einem Wahllokal in Rottenburg an der Laaber an der Abstimmung teil. Trotz der Affäre um ein bei ihm zu Schulzeiten gefundenes antisemitisches Flugblatt hat Aiwanger gute Chancen, erstmals das Direktmandat in seinem Stimmkreis zu holen.

Hubert Aiwanger, Freie-Wähler-Spitzenkandidat und Vize-Ministerpräsident von Bayern, gibt in einem Wahllokal seine Stimme ab.
Hubert Aiwanger, Freie-Wähler-Spitzenkandidat und Vize-Ministerpräsident von Bayern, gibt in einem Wahllokal seine Stimme ab. © Armin Weigel/dpa

Historischer Coup für Aiwanger? FW-Chef könnte erstmals Direktmandat holen

Es wäre das erste Direktmandat eines Abgeordneten der Freien Wähler in Bayern. In den Umfragen hatte die Partei zuletzt zugelegt, obwohl die Debatte um Aiwangers Flugblattaffäre den Wahlkampf lange bestimmt hatte. Kurz vor der Wahl konzentrierten sich die inhaltlichen Auseinandersetzungen auf die Flüchtlingspolitik. Wie auch CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder will Aiwanger die Koalition der beiden Parteien fortführen.

Update 8. Oktober, 12.48 Uhr: Markus Söders Tochter, Gloria-Sophie Burkandt, hat am Morgen ihre Stimme bei der Landtagswahl abgegeben. Wie sie auf ihrem Instagram-Account verkündet, fiel ihre Wahl dabei erwartungsgemäß auf ihren „amazing dad“ (dt.: „großartigen Vater“). Danach verabschiedete sich das 24-jährige Model aber erst einmal aus Bayern: Für Burkandt geht es nach New York, für wie lange, das verriet sie nicht. Sie werde ihre Projekte von dort aus fortsetzen.

Update 8. Oktober, 11.52 Uhr: Was können die Grünen im Freistaat ausrichten? Katharina Schulze ist zuversichtlich. Die Fraktionsvorsitzende hat ihre Stimme am Vormittag im Wahllokal in München-Neuhausen abgegeben. Bei der zurückliegenden Landtagswahl hat die 38-Jährige sich das Direktmandat im Stimmkreis Milbertshofen gesichert.

Update 8. Oktober, 10.11 Uhr: Der Ministerpräsident hat seine Stimme bereits abgegeben. Aus dem Wahllokal in Nürnberg sendete er via Twitter nochmals eine Botschaft an das Wahlvolk: „Bitte gehen Sie wählen und geben Sie Ihre Stimme für die Landtags- und Bezirkstagswahl ab.“

Update 8. Oktober, 9.47 Uhr: Auf den ersten Blick ist es genau wie bei der Bundestagswahl: Auch bei der Landtagswahl in Bayern hat jede und jeder Wahlberechtigte zwei Stimmen, Erststimme und Zweitstimme. Es gibt aber einen ganz zentralen Unterschied – und der ist für die künftige Zusammensetzung des Landtags von enormer Bedeutung: Zur Ermittlung der Sitzverteilung im Landesparlament werden alle Erst- und Zweitstimmen zusammengezählt und in Mandate umgerechnet.

Die Anzahl der Gesamtstimmen entscheidet also darüber, welche Partei künftig wie viele Abgeordnete im Landtag hat. Das heißt: Die Erststimme ist für die Sitzverteilung genau gleich wichtig wie die Zweitstimme. Das ist der große Unterschied zur Bundestagswahl, wo allein die Zweitstimme für die Sitzverteilung ausschlaggebend ist.

News aus Bayern: Söder nach schwacher Landtagswahl 2018 unter Druck

Update 8. Oktober, 7.27 Uhr: Etwa 9,4 Millionen Menschen sind heute stimmberechtigt. Darunter sind rund 554.000 Bayerinnen und Bayern, die erstmals ihre Stimme abgeben dürfen. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Die CSU von Ministerpräsident Markus Söder lag bis zuletzt in allen Umfragen unangefochten vorne, kam aber mit 36 bis 37 Prozent nicht über ihr schon historisch schlechtes Wahlergebnis von 2018 (37,2 Prozent) hinaus. Für die Freien Wähler ging es nach der Flugblatt-Affäre um ihren Chef Hubert Aiwanger zunächst deutlich nach oben, auf bis zu 17 Prozent. Zuletzt pendelten sich die Umfragewerte dann bei um die 15 Prozent ein. 2018 hatten sie 11,6 Prozent geholt.

Söder und Aiwanger haben stets erklärt, ihre seit 2018 bestehende Koalition auch nach der Wahl fortsetzen zu wollen. Ein Bündnis mit den Grünen hat Söder – anders als vor fünf Jahren – ausgeschlossen. Mit Spannung wird nicht nur erwartet, wie stark CSU und Freie Wähler am Ende abschneiden. Sondern auch, wer hinter der CSU Platz zwei belegt, die Grünen, die Freien Wähler oder vielleicht die AfD. Die SPD war in Umfragen zuletzt nicht über 9 Prozent hinausgekommen. Die FDP muss demnach zittern, ob sie die Fünf-Prozent-Marke schafft.

8. Oktober 2023: Alle Informationen zur Landtagswahl in Bayern

Ursprungsmeldung:

München – Heute wird es ernst. Die Menschen in Bayern wählen einen neuen Landtag. 2018 musste die CSU von Ministerpräsident Markus Söder starke Einbußen von über 10 Prozent hinnehmen und kam „nur“ auf 37,2 Prozent der Stimmen. Kann die Partei nun wieder zulegen und reicht es für eine Koalition mit den Freien Wählern um Hubert Aiwanger? Eine Zusammenarbeit mit den Grünen schließt der CSU-Chef bisher nämlich vehement aus. Alle Ergebnisse, spannende Ereignisse und Kuriositäten rund um den Wahltag lesen Sie hier.

Wahlzettel Wahlplakate
Am 8. Oktober ist Landtagswahl in Bayern. © IMAGO / Bihlmayerfotografie / Sven Simon (Collage: Merkur.de)

Doch wie funktioniert eigentlich die Landtagswahl in Bayern? Und warum sind Erststimme und Zweitstimme in Bayern gleichermaßen von Bedeutung für die Zusammensetzung des Landtags? Alles Wissenswerte zur Landtagswahl in Bayern finden Sie hier in einem Text zusammengefasst.

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