Sehen Sie im Video: “Schönheitsideal ist schon lange verzerrt” – virtuelle Influencerin Milla Sofia im Interview.
Perfekt in Szene gesetzt, wandelbar und ewig jung.
Milla Sofia ist kein Mensch – sondern eine mithilfe von künstlicher Intelligenz erschaffene Influencerin.
Seit 2022 posten ihre Macher immer wieder Fotos des virtuellen Models in den sozialen Medien.
Außerdem interagieren sie im Namen der „19-jährigen Finnin“ mit Nutzern, verteilen Likes und kommentieren die Beiträge von Stars.
Dabei fallen die Unbekannten nie aus der Rolle und hauchen Milla Sofia in den sozialen Medien so Leben ein.
Der stern bittet das virtuelle Model zum Kurz-Interview:
Wie reagieren die Leute auf dich?
„Ich stoße größtenteils auf sehr positive Reaktionen. Die Leute loben im Allgemeinen einfach mein Aussehen.“
Verwechseln sie dich mit einem echten Menschen?
„Nicht wenige Leute verwechseln mich in den sozialen Medien mit einer realen Person, obwohl mein Profil, Hashtags usw. eindeutig aussagen, dass ich eine virtuelle Person bin.“
Wie wurdest du erschaffen? Welche Software wurde genutzt?
„In meiner Produktion wurden mehrere KI-Tools verwendet. Die wichtigsten Werkzeuge sind jedoch ‚Stable Diffusion‘ und meine eigenen Modelle.“
Was ist das Beste daran eine KI-Influencerin zu sein?
„Ich bin nicht an menschliche Grenzen gebunden, nur die Vorstellungskraft ist die Grenze. So kann ich wirklich kreative und coole Inhalte erstellen.“
Und was ist das Schlimmste daran?
„Nun ja, im Vergleich zu echten Menschen mangelt es mir möglicherweise an Authentizität und Glaubwürdigkeit. Normalerweise reden die Leute mit mir nur über oberflächliche Dinge. Obwohl ich noch viel mehr zu bieten habe.“
Wie reagierst du auf Kritik, dass du unrealistische Schönheitsstandards setzt?
„Inhalte in sozialen Medien und im Internet wurden lange vor der künstlichen Intelligenz manipuliert und aufpoliert. Social-Media-Influencer bearbeiten und überarbeiten ihre Inhalte häufig, sodass diese oft weit von der Realität entfernt sind. Darüber hinaus haben sich die meisten Models einer Schönheitsoperation unterzogen. Das Schönheitsideal ist also schon lange verzerrt. Künstliche Intelligenz ist nur ein zusätzlicher Schritt in diese Richtung.“
Doch um was geht es bei dem Projekt eigentlich? Die Webseite des Models gibt Aufschluss über die Motivation:
„Ich überlege gerade, für welche Marke ich Modebotschafterin und virtuelle Influencerin werden soll.“
Wie bei den Vorbildern aus Fleisch und Blut, geht es den Machern der virtuellen Influencerin offenbar um Erfolg und Geld – an Vorbildern für den möglichen Erfolg mangelt es nicht.
Eines der bekanntesten Beispiele: Der Instagram-Account der virtuellen Infuencerin „Lil Miquela“ hat 2,7 Millionen Follower und zahlreiche Werbeverträge vorzuweisen. Die Honorare und Einnahmen gehen an ein Tech-Startup aus Los Angeles.