Sarah Youngwood wird Finanzchefin der UBS

Herstellerpreise steigen mit Rekordrate von fast 22 Prozent

Der Preisauftrieb auf Herstellerebene in der Eurozone hat sich von hohem Niveau aus weiter beschleunigt. Die Erzeugerpreise stiegen im Oktober zum Vorjahresmonat um 21,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999. Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg um 19,0 Prozent gerechnet. Im September hatte die Rate 16,1 Prozent betragen. Das war der bisherige Rekordwert.

Im Monatsvergleich erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, ebenfalls kräftig. Von September auf Oktober stiegen sie um 5,4 Prozent, nach 2,8 Prozent im Vormonat. Auch hier wurden die Analystenerwartungen übertroffen.

Besonders deutlich verteuerte sich abermals Energie, die 62,5 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor. Ohne Energie stiegen die gesamten Erzeugerpreise um 8,9 Prozent. Die Preise für Vorleistungsgüter stiegen mit 16,8 Prozent ebenfalls deutlich. Hier machen sich die zahlreichen Probleme in den internationalen Lieferketten bemerkbar. Sie sind überwiegend Folgewirkungen der Corona-Pandemie.

Die Erzeugerpreise messen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Unternehmen erfassen. Die Entwicklung fliesst teilweise in die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Auch auf Verbraucherebene hat sich die Teuerung zuletzt immer weiter verstärkt. Im November waren die Lebenshaltungskosten um 4,9 Prozent gestiegen und damit so stark wie noch nie seit Bestehen der Eurozone. Die EZB macht für die hohe Rate vor allem vorübergehende Corona-Faktoren verantwortlich.

Das Unternehme Meta, das früher unter dem Namen Facebook auftrat, kommt wegen potenziellen Datenschutzverstössen zunehmend unter Druck.

Dado Ruvic / X02714

Verbraucherschützer dürfen gegen Facebook klagen

Verbraucherschützer können nach Ansicht eines EuGH-Gutachtens berechtigt sein, auch ohne konkreten Auftrag von Betroffenen gegen Datenschutzverstösse bei Internet-Riesen wie Facebook zu klagen. Die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) stehe einer deutschen Regelung nicht im Weg, nach der nicht nur Datenschutzbeauftragte klagen dürfen, sondern auch Verbraucherschützer Verbandsklagen einreichen können. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichen Empfehlungen an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) hervor. Die Gutachten sind nicht bindend, oft folgen ihnen die Luxemburger Richter aber.

In Deutschland können nicht nur die Aufsichtsbehörden gegen Datenschutzverstösse vorgehen. Auch Mitbewerber und Verbände, Einrichtungen und Kammern können ohne Auftrag einer betroffenen Person klagen. Nach Angaben des Bundesgerichtshofs (BGH) ist aber umstritten, ob die DSGVO dem entgegensteht. Laut Gutachten können EU-Länder aber bestimmten Einrichtungen gestatten, ohne Auftrag der geschädigten Menschen Verbandsklagen «zum Schutz der Kollektivinteressen der Verbraucher» zu erheben.

Um mittelfristig erfolgreich zu sein, muss Novartis die Generikalücke überwinden.

Um mittelfristig erfolgreich zu sein, muss Novartis die Generikalücke überwinden.

Brian Snyder / X90051

Novartis setzt neben Kassenschlagern auf neue Produkte

(dpa) Der Pharmakonzern Novartis setzt in seiner Pharmasparte im Kampf gegen die Generikakonkurrenz neben wichtigen Kassenschlagern auf neue Produkte. Der Schweizer Hersteller will so in der Pharmasparte in den Jahren 2020 bis 2026 durchschnittlich um mehr als 4 Prozent jährlich wachsen. Mehr als 5 Prozent sollen es sein, sollte das Herzmittel Entresto erst nach 2026 seine Marktexklusivität verlieren, wie Novartis am Donnerstag im Vorfeld eines Kapitalmarkttages mitteilte. Geplante Investitionen sollen dabei vor allem in das organische Wachstum des Pharmageschäfts fliessen.

Wachstumstreiber und die eigene Pipeline dürften die bis 2026 auf 9 Milliarden Dollar geschätzte Generikalücke übersteigen, schrieb Novartis weiter. Bis zum genannten Jahr habe man bis zu 20 sogenannte Blockbuster in der Pipeline, also Produkte mit einem Umsatzpotenzial von mehr als einer Milliarde Dollar. Noch mehr Geld auf der hohen Kante könnte Novartis haben, sollte sich der Konzern zur Trennung von Sandoz entschliessen. Hierzu gab es nichts Neues: Novartis bekräftigte frühere Aussagen, wonach eine strategische Überprüfung der Sparte lanciert worden sei, um den Wert der Generikatochter zu maximieren.

General Motors ist optimistischer für das laufende Geschäftsjahr

General Motors verdient vor allem beim Verkauf grosser und teurer Autos wie Pick-Up-Trucks und luxuriöser Geländewagen.

General Motors verdient vor allem beim Verkauf grosser und teurer Autos wie Pick-Up-Trucks und luxuriöser Geländewagen.

Dominick Sokotoff / www.imago-images.de

(dpa) Der grösste amerikanische Autobauer General Motors (GM) zeigt sich trotz dem anhaltenden Chipmangel in der Branche optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. 2021 werde ein Betriebsgewinn in Höhe von rund 14 Milliarden Dollar erwartet, gab der Konzern am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC bekannt. Bisher hatte GM ein Ergebnis zwischen 11,5 und 13,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Damit steht GM vor einem noch grösseren Gewinnsprung im laufenden Jahr als bisher erwartet – und das, obwohl ein Mangel an Computerchips die Autobranche seit Monaten schwer belastet. Allerdings setzen Hersteller wie GM angesichts der Engpässe eher auf den Verkauf grösserer und teurerer Autos wie Pick-up-Trucks und SUVs und weniger auf Kleinwagen. Bei den grossen Fahrzeugen sind die Gewinnspannen in der Regel höher, was sich positiv auf die Profitabilität auswirkt.

Die Aktien von General Motors reagierten mit Kursgewinnen auf die erhöhte Prognose und lagen im US-Handel zuletzt mit gut zwei Prozent im Plus. Zuvor hatte GM bereits den Start eines Gemeinschaftsprojekts mit dem südkoreanischen Konzern Posco Chemical zum Bau einer Fabrik in Nordamerika angekündigt. In dem bis 2024 geplanten Werk sollen Materialien für Batterien verarbeitet werden, die bei GMs angestrebter Elektroauto-Offensive benötigt werden. Zum konkreten Standort und Investitionsvolumen machten die Unternehmen noch keine Angaben.

Chevron weitet sein Aktienrückkaufprogramm aus

(dpa) Der zweitgrösste US-Ölmulti Chevron weitet sein Aktienrückkaufprogramm aus. Künftig sollen jährlich eigene Aktien für 3 bis 5 Milliarden US-Dollar erworben werden, wie Chevron am Mittwoch nach US-Börsenschluss in San Ramon mitteilte. Bisher hatte das Management 2 bis 3 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Zieht ein Unternehmen zurückgekaufte Aktien ein, verringert sich die Zahl der Anteile, womit der Gewinn je Aktie steigt. Die Chevron-Papiere legten nachbörslich moderat zu.

Gleichzeitig kündigte Konzernchef Mike Wirth für 2022 Investitionen in Höhe von 15 Milliarden Dollar an, was am untere Ende der für 2022 bis 2025 jeweils geplanten 15 bis 17 Milliarden liege. Nachdem die Branche 2020 vom Ölpreisverfall im Zuge der Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogen worden war, sprudelten 2021 bisher die Gewinne angesichts hoher Ölpreise.

Türkischer Präsident Erdogan tauscht Finanzminister aus

(dpa) Der wegen der taumelnden Landeswährung und damit verbundener Wirtschaftsprobleme unter Druck stehende türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan tauscht den Finanzminister aus. Lutfi Elvan verlässt das Amt nach nur etwas mehr als 12 Monaten und wird durch Nureddin Nebati ersetzt, wie aus einer offiziellen Mitteilung vom Mittwochabend hervorgeht.

Die Talfahrt der türkischen Lira hatte sich zuletzt beschleunigt, für zusätzlichen Druck hatte am Dienstagabend ein Interview Erdogans beim Staatssender TRT gesorgt, in dem er bis zu den für 2023 geplanten Wahlen niedrigere Zinsen versprochen hatte. An diesem Mittwoch intervenierte die türkische Notenbank dann zur Stützung der Landeswährung Lira am Devisenmarkt, allerdings ohne allzu viel Erfolg.

Rieter will den Verwaltungsrat mit zwei Neuzugängen stärken.

Rieter will den Verwaltungsrat mit zwei Neuzugängen stärken.

Christian Beutler / KEYSTONE

Hugo-Boss-Chef rückt bei Rieter in den Verwaltungsrat ein

sev. Im Verwaltungsrat von Rieter kommt es im nächsten Jahr erneut zu personellen Veränderungen. This E. Schneider wird sich an der Generalversammlung 2022 nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Neu zum Gremium dazustossen werden dafür Sarah Kreienbühl und Daniel Grieder.

Sarah Kreienbühl ist seit 2018 Mitglied der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes und führt unter anderem Human Resources und die Kommunikation der Migros-Gruppe. Zuvor war sie 14 Jahre bei Sonova als Group VP Corporate Human Resources tätig und verantwortete ab 2012 dort auch den Bereich Corporate Communications.

Daniel Grieder ist seit Juni 2021 CEO des deutschen Modehauses Hugo Boss. Grieder ist seit über 35 Jahren in der Textilbranche tätig: Zunächst von 1985 bis 2004 als selbständiger Unternehmer mit einer eigenen Vertriebsagentur, die ab 1997 für Tommy Hilfiger tätig war. Zuletzt zeichnete er als Global CEO Tommy Hilfiger und CEO PVH Europe verantwortlich.

Zuvor hatten im August die beiden belgischen Verwaltungsräte Luc Tack und Stefaan Haspeslagh den Rieter-Verwaltungsrat nach Streitigkeiten verlassen. Im Zusammenhang mit der Übernahme von drei deutschen Firmen war ihnen der Missbrauch von Insiderwissen vorgeworfen worden. Der Verwaltungsrat von Rieter hat Mitte August bei den Strafverfolgungsbehörden eine Anklage eingereicht, die Anklage aber nach dem Ausscheiden der beiden Verwaltungsräte wieder zurückgezogen.

Sarah Youngwood wird Finanzchefin der UBS

Die UBS erhält eine neue Finanzchefin: Sarah Youngwood löst Kirt Gardner ab.

Die UBS erhält eine neue Finanzchefin: Sarah Youngwood löst Kirt Gardner ab.

Arnd Wiegmann / Reuters

amü. Die Grossbank UBS wird bei der Suche nach Führungspersonal erneut in den USA fündig: Sarah Youngwood wird ab Mai 2022 Kirt Gardner als Finanzchef der UBS ablösen. Bereits ab nächstem März werde sie in die UBS-Konzernleitung eintreten, teilt die Bank mit.
Youngwood ist seit 2016 Finanzchefin der Retail-Sparte der grössten US-Bank JP Morgan (Consumer & Community Banking). Die Einheit hat zuletzt etwas weniger als 40% an Gesamtertrag und Gewinn beigetragen und ist ein wichtiger Pfeiler von JP Morgan. Seit 2020 verantwortet sie auch das Finanzwesen der Technologie-Abteilung sowie des Teams «Diversity and Inclusion». Youngwood arbeitet seit knapp 25 Jahren für JP Morgan. Sie hat in ihrer Laufbahn zahlreiche Rollen insbesondere in der Investmentbank von JP Morgan wahrgenommen, in Paris, London und New York. Von 2012 bis 2016 hat sie die Investor Relations der Grossbank verantwortet.

Kirt Gardner habe sich entschieden, neue Chancen ausserhalb von UBS wahrzunehmen, heisst es im Communiqué der Bank. Der heute 62-Jährige ist seit 2013 bei der Schweizer Grossbank tätig, zunächst war er Finanzchef der wichtigen Vermögensverwaltungssparte der UBS, seit 2016 ist er Finanzchef der ganzen Gruppe. Gardner und Youngwood würden für einen reibungslose Übergang eng zusammenarbeiten.
Die UBS hat vor rund 10 Tagen bekanntgegeben, dass Colm Kelleher, die langjährige Nummer 2 der Investmentbank Morgan Stanley, als Nachfolger von Präsident Axel Weber nominiert wird. Den Entscheid treffen wird die Generalversammlung nächsten Frühling.

Der Referenzzinssatz für Mieten bleibt bei 1,25 Prozent

tsf. Der hypothekarische Referenzzinssatz beträgt 1,25 Prozent und verbleibt damit auf dem bisherigen Stand, wie das Bundesamt für Wohnungswesen am Mittwoch mitteilte. Seit März 2020 liegt er schon auf diesem Niveau. Damit dürfte sich für Mieterinnen und Mieter im Prinzip wenig ändern. Nur wenn der Mietzins nicht auf dem Referenzzinssatz von 1,25 Prozent basiert, besteht ein Senkungsanspruch. Der Referenzzinssatz stützt sich auf den vierteljährlich erhobenen Durchschnittszinssatz der inländischen Hypothekarforderungen. Er wird in Viertelprozenten publiziert. Der Durchschnittszinssatz, der mit Stichtag 30. September 2021 ermittelt wurde, ist gegenüber dem Vorquartal von 1,23 Prozent auf 1,21 Prozent gesunken. Der mietrechtlich massgebende Referenzzinssatz beträgt somit kaufmännisch gerundet weiterhin 1,25 Prozent. Er bleibt auf diesem Niveau, bis der Durchschnittszinssatz auf unter 1,13 Prozent sinkt oder auf über 1,37 Prozent steigt.

US-Notenbank will die Anleihekäufe schneller herunterfahren

(Reuters) Angesichts der hohen Inflation fasst die amerikanische Notenbank Fed einen schnelleren Abbau ihrer Anleihekäufe auf dem Weg zu einer Zinserhöhung ins Auge. Es sei angemessen, darüber nachzudenken, den als Tapering bekannten Prozess einige Monate früher abzuschliessen, sagte Fed-Chef Jerome Powell vor einem Kongressausschuss. Auf der Zinssitzung im Dezember werde das Thema wahrscheinlich zur Sprache kommen. Die Wirtschaft sei sehr stark und zugleich der Inflationsdruck hoch. «Und ich denke, das Risiko höherer Inflation hat zugenommen.»

Türkische Lira bricht nach Erdogan-Äusserungen weiter ein

(dpa) Die Talfahrt der türkischen Lira hat sich weiter beschleunigt. Für Unmut unter Investoren und damit für weitere Abflüsse aus der Währung sorgte einmal mehr der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Auf einen Rekordtiefstand sank die türkische Landeswährung, nachdem der Präsident am Dienstagabend in einem Interview mit dem Staatssender TRT bis zu den für 2023 geplanten Wahlen niedrigere Zinsen versprach. Er sei nicht länger daran interessiert, mit höheren Leitzinsen kurzfristige Investitionen ins Land zu holen. Die Lira brach daraufhin ein.

Der anhaltende Wertverlust der türkischen Lira

Kurs in Dollar und in Euro

TRYUSD Spot Exchange Rate – Price of 1 TRY
in USD

TRYEUR Spot Exchange Rate – Price of 1 TRY
in EUR

Der Wert des Dollars stieg im Gegenzug bis knapp unter 14 Lira, der Euro kletterte dicht an 16 Lira heran. Zum Vergleich: Zum Wochenstart mussten für einen Euro phasenweise noch 14 Lira gezahlt werden, Mitte November waren es 12 gewesen.

Um die Lira zu stützen, intervenierte die türkische Notenbank am Mittwoch und verkaufte zum ersten Mal seit sieben Jahren Devisen – das brachte der Landeswährung eine temporäre Erholung. Erdogan feuerte den Verfall der Lira bei einer Fraktionsrede in Ankara aber erneut an. Er sprach von «Zins-Boshaftigkeit». Ausserdem warnte er Händler davor, Waren zu hamstern, um sie später zu einem höheren Preis zu verkaufen: «Wir werden – so Gott will – dafür sorgen, dass das Land ein Grab für Hamsterer wird», sagte er.

Die Währung der Türkei befindet sich schon länger auf Talfahrt, die Wirtschaft leidet darunter. Hintergrund sind unter anderem die Einmischungen Erdogans in die Geldpolitik der Notenbank. Entgegen gängiger volkswirtschaftlicher Lehre vertritt der Präsident die Ansicht, hohe Zinsen förderten die Inflation. Viele Notenbanker, die sich mehr oder weniger gegen Erdogans Ansichten stellten, mussten bereits ihren Hut nehmen.

Erst jüngst hatte die türkische Zentralbank die Leitzinsen auf 15 Prozent gesenkt – entgegen der gängigen Praxis, einer hohen Inflation mit einer Anhebung des Leitzinses zu begegnen. So beträgt die Teuerungsrate zurzeit rund 20 Prozent. In diesem Umfeld scheuen ausländische Unternehmer tendenziell Investitionen in dem Land, was die Wirtschaft zusätzlich belastet. Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu warf Erdogan am Mittwoch Führungsunfähigkeit vor. In der vergangenen Woche hatte es unter anderem in Istanbul und Ankara Proteste gegen Erdogans Wirtschaftspolitik gegeben.


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