Russland beschießt Städte mit Raketen – Kiew großteils ohne Wasserversorgung

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Von: Caspar Felix Hoffmann, Moritz Serif, Karolin Schäfer, Tim Vincent Dicke, Vincent Büssow, Nail Akkoyun, Andreas Apetz, Lucas Maier

Russland beschießt zu Beginn der neuen Woche wieder zahlreiche Städte in der Ukraine mit Raketen. Im ganzen Land gibt es Luftalarm. Der Newsticker.

+++ 12.05 Uhr: Durch einen russischen Raketentreffer sind in der ukrainischen Hauptstadt Kiew große Teile der Wasserversorgung ausgefallen. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete, dass 80 Prozent der Verbrauchsstellen betroffen seien. Fachleute bemühten sich, den Schaden möglichst schnell zu beheben. Klitschko stellte in Aussicht, dass in den Stadtteilen östlich des Flusses Dnipro am frühen Nachmittag wieder Wasser fließen werde. Am westlichen Ufer mit dem Zentrum der Millionenstadt werde dies erst in einigen Teilen möglich sein.

Rauch steigt nach Beschuss von Kiew auf. © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Die Angriffe mit mehr als 50 Marschflugkörpern und Raketen (s. Update v. 09.45 Uhr) hatten nach ukrainischen Angaben auf sieben Gebiete gezielt, darunter Charkiw, Saporischschja und Kirowohrad. 44 der Geschosse konnten demnach abgefangen werden.

News zum Ukraine-Krieg: Stromnetz und Wasserversorgung getroffen

+++ 11.00 Uhr: Die russischen Angriffe am Morgen (s. Update v. 09.45 Uhr) haben in Charkiw offenbar das Stromnetz und die Wasserversorgung getroffen. Bürgermeister Ihor Terekhov berichtete auf Telegram, dass U-Bahnen, Oberleitungsbusse und Straßenbahnen ausfallen würden. Auch bei der Wasserversorgung gebe es Probleme. „Die Energietechniker und unsere Stadtwerke tun alles, um die Wasserversorgung der Einwohner von Charkiw so schnell wie möglich wiederherzustellen. Gemeinsam werden wir aufstehen und siegen.“

News zum Ukraine-Krieg: Russland beschießt Städte

+++ 09.45 Uhr: Russland hat am Montag zu Beginn der neuen Woche wieder zahlreiche Städte in der Ukraine mit Raketen beschossen (s. Updates v. 8.03 u. 8.40 Uhr). Im ganzen Land gab es Luftalarm, die ukrainische Flugabwehr war aktiv, wie die dortigen Behörden mitteilten. Auch in Charkiw und Saporischschja sowie im Westen des Landes waren demnach Explosionen zu hören. Es sei teils wichtige Infrastruktur getroffen worden, hieß es.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, dass die Strom- und die Wasserversorgung der Hauptstadt teilweise ausgefallen sei. Etwa 350.000 Wohnungen seien ohne Strom. Die kommunalen Dienste unternähmen alles, um die Versorgung wieder herzustellen. Die ukrainische Eisenbahn teilte mit, dass sich der Ausfall der Stromversorgung stellenweise auf den Verkehr auswirke und zu Zugverspätungen führe.

News zum Ukraine-Krieg: Explosionen in mehreren Städten

+++ 08.40 Uhr: Zwei Tage nach schweren Drohnenangriffen auf die russische Schwarzmeerflotte ist die ukrainische Hauptstadt Kiew von mehreren Explosionen erschüttert worden. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von mindestens fünf Explosionen am Montagmorgen zwischen 08.00 Uhr und 08.20 Uhr. Es handele sich um russische Angriffe, erklärte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko im Onlinedienst Telegram. Seinen Angaben zufolge fiel daraufhin in mehreren Vierteln der Stadt der Strom aus. Einige Teile Kiews seien zudem ohne Wasser.

+++ 08.03 Uhr: Russland hat am Montag (31. Oktober) zahlreiche Städte in der Ukraine mit Raketen beschossen. In weiten Teilen des Landes gab es Luftalarm, die ukrainische Flugabwehr war aktiv, wie die dortigen Behörden mitteilten. Auch in der Hauptstadt Kiew, in Charkiw und Saporischschja waren demnach Explosionen zu hören. Die Behörden riefen die Menschen auf, sich in Schutzbunkern und anderen Räumen in Sicherheit zu bringen. Teils gab es Berichte über Stromausfälle. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert an diesem Montag bereits 250 Tage.

+++ 06.59 Uhr: Oleksij Makejew, neuer ukrainischer Botschafter in Deutschland, fordert von der Ampelregierung mehr Tempo bei der Unterstützung seines Landes. „Wenn ich Deutschlands Agieren in diesem Krieg anschaue, denke ich manchmal: Da fährt ein deutscher Sportwagen mit Tempo 30 über die Autobahn“, sagt Makejew der Bild-Zeitung.

News zum Ukraine-Krieg: Russland spricht von angeblichen „Terror“

Update vom Monat, 31. Oktober, 06.12 Uhr: Der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim wurde am Samstag (31. Oktober) von Flug- und Schwimmdrohnen angegriffen. Moskau spricht von einem Terrorakt und behauptet, dass die ferngesteuerten Kampfboote sich im Schutz des Seekorridors für die Getreideexporte bewegt hätten. Mindestens eine Drohne sei auf See von einem Getreideschiff aus gestartet worden. Beweise wurden in einer Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums vom Sonntag aber nicht angeführt.

+++ 22.58 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit der Spitze der Streitkräfte und der anderen Sicherheitsorgane erneut über den Fortgang des Abwehrkampfes gegen Russland beraten. Dabei sei es auch um die möglichen Pläne des Feindes für die kommende Zeit gegangen, sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. Einzelheiten nannte er nicht. Allerdings sind auf solche Sitzungen des Oberkommandos schon mehrfach Offensiven der ukrainischen Streitkräfte gefolgt.

Es habe in der Ukraine am Sonntag (30. Oktober) keine Stromausfälle gegeben, sagte Selenskyj weiter. Trotzdem sei Strom knapp. Weiterhin gebe es gezielte Abschaltungen, um das Netz zu stabilisieren. Russland hat mit Luftangriffen die ukrainische Energieversorgung schwer beschädigt.

Ukraine-Krieg: Regierungsbeamte fliehen aus Moskau

+++ 20.15 Uhr: In die Ukraine gelieferte Waffen sind nach Erkenntnis der Polizei in Helsinki in die Hände finnischer Krimineller gelangt. Dabei handele es sich beispielsweise um Sturmgewehre, sagte Chefkommissar Christer Ahlgren vom Nationalen Ermittlungsbüro dem finnischen Rundfunk Yle. „Waffen, die für die Ukraine bestimmt waren, sind auch schon in Schweden, Dänemark und den Niederlanden gefunden worden“, wurde er zitiert. Die Schmuggelrouten seien etabliert. Teils laufe der Waffenhandel über international agierende Rockergruppen, die von der Polizei zur Organisierten Kriminalität gezählt werden.

+++ 16.59 Uhr: Aus Russland fliehen immer mehr Regierungsbeamte, darunter auch Mitarbeitende aus dem Rathaus in Moskau. Hintergrund ist die Mobilmachung für den Ukraine-Krieg, wie der Nachrichtensender Current Time berichtet.

In einigen Abteilungen des Moskauer Rathauses sollen bereits zwischen 20 und 30 Prozent der Belegschaft fehlen. „Niemand will kämpfen, töten und getötet werden. Anders als die Bevölkerung abgelegener Regionen Russlands haben Angehörige von Regierungsbehörden neben dem Fernsehen Zugang zu verschiedenen Informationsquellen. Sie merken, was los ist“, sagte die Chefredakteurin von dem unabhängigen russischen Kanal Verstka, Lola Tagaeva, gegenüber Current Time.

Ukraine-Krieg: US-Atomwaffen senken laut Russland „nukleare Schwelle“

+++ 16.15 Uhr: Immer wieder lässt Russland während des Ukraine-Kriegs seine atomaren Muskeln spielen. Aber auch die Nato erhöht die atomare Präsenz. Russland sprach zuletzt davon, dass durch das Vorgehen der Nato, die „nukleare Schwelle“ in Europa gesenkt worden sei, wie der arabische Nachrichtensender Al Jazeera schreibt. Konkret geht es Russland um die beschleunigte Stationierung modernisierter taktischer US-Atomwaffen auf NATO-Stützpunkten. Moskau kündigte an, dieses Vorgehen in seine militärische Planung mit einzubeziehen.

In Europa nimmt zudem die Gefahr von „Aktivitäten gegnerischer Geheimdienste“ zu, wie die Chefin des deutschen militärischen Abschirmdienstes, Martina Rosenberg, laut Al Jazeera warnt. Die ehemalige britische Premierministerin Liz Truss scheint zuletzt Opfer eines solchen Angriffs geworden zu sein. Hacker hätten sich Zugang zu ihrem Telefon verschafft und damit Einsicht in „streng geheimen Details“ gehabt, wie Daily Mail berichtet.

Britischer Geheimdienst: Russische Söldnergruppe ändert Strategie

+++ 15.11 Uhr: Das Verteidigungsministerium des Vereinigten Königreichs hat eine neue Einschätzung zum Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach ist auf Grundlage von Informationen des britischen Geheimdienstes davon auszugehen, dass die Wagner-Gruppe ihr Vorgehen ändert. Während die von Russland unterstützte Söldnergruppe relativ hohe Standards bei der Rekrutierung verfolgt haben soll, scheint es jetzt nur noch um Masse zu gehen, schreibt das Ministerium aus London.

Als einen möglichen Grund nannte das Ministerium den Bau einer 200 Kilometer langen Panzerabwehrbefestigung im Osten der Ukraine. „Es besteht die realistische Möglichkeit, dass einige der Sträflingsrekruten zunächst zum Bau der Verteidigungsanlagen eingesetzt werden“. Die Wagner-Gruppe soll mittlerweile auch Sträflinge rekrutieren, die an schweren chronischen Krankheiten, wie HIV und Hepatitis leiden, schreibt das Verteidigungsministerium. Eine unabhängige Überprüfung der Informationen war bisher nicht möglich.

Melitopol: Russland verbietet Zeitumstellung

+++ 14.13 Uhr: In den derzeit von Russland besetzten Gebieten der Ukraine, soll den Menschen verboten werden, dass sie ihre Uhren auf Winterzeit umstellen. Das schreibt der Leiter der militärischen Stadtverwaltung von Melitopol, Iwan Fjodorow, über Telegramm. „Die Existenz außerhalb der Realität und in einer vom Diktator erfundenen Welt ist der Markenstil Russlands. Jetzt wollen die Besatzer, dass auch die Bewohner der vorübergehend besetzten Gebiete von der ganzen Welt getrennt werden. Deshalb verboten sie, die Uhren auf Winterzeit umzustellen“, so Fjodorow.

Die ukrainische Nachrichtenplattform Ukrinform schreibt ergänzend, dass Schülerinnen und Schüler in Melitopol jeden Morgen durchsucht werden würden. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig geprüft werden.

+++ 12.30 Uhr: Am gestrigen Samstag (29. Oktober) ist es erneut zu einem Austausch von Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine gekommen. Der Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, Andrij Jermak, teilte über Telegramm mit, dass 50 pro-ukrainische Kämpfer und zwei Zivilpersonen zurück in die Ukraine kehren durften. Unter den Gefangenen sollen sich den Angaben zufolge auch zwei Soldaten befinden, die im „Asow“-Stahlwerk in der Stadt Mariupol gegen Russland gekämpft hatten.

Es soll sich bei dem Austausch um einen 50:50-Abkommen gehandelt haben, wie die russischsprachige Medienplattform Nexta schreibt. Ein Video der ukrainischen Soldaten verbreitete sich über die sozialen Netzwerke. Von russischer Staatsseite gab es bisher keine Aussagen zu dem Austausch.

News zum Ukraine-Krieg: Angriffe auf Enerhodar

+++11.10 Uhr: Seit Russland am 24. Februar begonnen hat, sein Nachbarland Ukraine großflächig anzugreifen, blickt die Welt und vor allem Europa immer wieder auf die ukrainische Stadt Enerhodar. Grund hierfür ist das größte Atom-Kraftwerk Europas (Saporischja), das sich dort befindet.

Nachdem das Kraftwerk, sowie die Stadt selbst immer wieder von Angriffen getroffen wurden, meldet der Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, einen erneuten Angriff. Laut dem Bürgermeister habe Russland auf die Stadt Enerhodar geschossen, wodurch es in den meisten Stadtteilen keinen Strom mehr gibt, das schreibt Orlow über den Messenger Telegramm. In der Vergangenheit beschuldigten sich Russland und die Ukraine gegenseitig, für die Beschüsse verantwortlich zu sein. Eine unabhängige Überprüfung der Meldung aus Enerhodar war bisher nicht möglich.

Ukraine-News: Heftige Kämpfe im Süden

+++ 09.55 Uhr: Bei Angriffen Russlands auf verschiedene Dörfer in der Region um Donezk sollen fünf Zivilisten getötet worden sein. Das meldet das Nachrichtenportal Kyiv Independent und bezieht sich dabei auf die örtlichen Behörden.

+++ 08.35 Uhr: Vor allem an den Ufern des Dnepr tobt der Ukraine-Krieg. Russland die Großstadt Nikopol am südlichen Ausläufer des Flusses unter Beschuss genommen haben. Das meldet der Gouverneur der Region,Valentyn Reznichenko. Bei dem Beschuss durch russische Artillerie sollen mindestens zehn Hochhäuser der Stadt beschädigt worden sein. Zivile Opfer habe es keine gegeben.

+++ 07.30 Uhr: Vor allem die Front im Süden der Ukraine bleibt heftig umkämpft. Russland setzt dort die Raketenangriffe auf die Infrastruktur der Ukraine fort. Kiew wiederum gewinnt laut Angaben der New York Times vor allem um die Stadt Cherson herum die Oberhand – auch dank neuer westlicher Waffen, die der ukrainischen Armee einen Reichweitenvorteil verschaffen sollen.

Erstmeldung vom Sonntag, 30. Oktober 2022: Russland hat inmitten des Ukraine-Kriegs wichtiges Führungspersonal ausgetauscht. Das berichtet das Nachrichtenportal Moscow Times und beruft sich dabei auf Quellen im russischen Verteidigungsministerium. Der Kommandeur der Truppengruppierung „Mitte“, Generaloberst Alexander Pawlowitsch Lapin, soll abgesetzt worden sein. Lapin wurde zuletzt in Russland mehr oder weniger offen für den Rückzug der Truppen aus der Region Lyman kritisiert. Wer Lapin ersetzen will oder welche Aufgabe der Generaloberst nun übernimmt, ist bislang nicht bekannt. (mit Agenturen)

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