Pizzaofen für zuhause: Der Ooni Karu 12 Multi-Fuel im stern-Test

Pizzaöfen gibt es auf dem Markt viele. Der Ooni Karu wird als einer der besten beworben, wenn es um einen Pizzaofen für zuhause geht. Der stern hat sich das Modell genauer angesehen.

Pizza ist nicht gleich Pizza. Das dürfte jedem und jeder klar sein, der oder die den Klassiker gerne essen. Meist gilt: Selbstgemacht ist hier tatsächlich am besten. Und beim Selbermachen entscheidet definitiv auch der Untergrund über die Qualität. Soll heißen: Mit dem richtigen Pizzaofen für zuhause schmeckt die selbstgemachte Pizza erst besonders gut. Aber worauf sollte geachtet werden?

Wir haben den Ooni Karu 12 Multi-Fuel im Test der Alltagstauglichkeit unterzogen, um zu schauen, ob Holzkohle oder Gas für mehr Aroma sorgen – und was in der Handhabung unkomplizierter ist. Denn er kann wahlweise mit beidem betrieben werden. Den Karu 12 gibt es zudem als reine Gas- oder reine Holz(kohle)-Variante. Weiterhin gibt es das Modell Ooni Karu 16 Multi-Fuel, das noch einmal eine Nummer größer ist als das 12er-Modell.

Der Pizzaofen Ooni Karu 12 Multi-Fuel

Die Pizzaöfen von Ooni schneiden im Netz in den Bewertungen oft gut ab, da sie handlich und unkompliziert zu bedienen sein sollen. Zudem kann man sich als Käufer:in entscheiden: Möchte man lieber mit Holz beziehungsweise Holzkohle oder Gas den Pizzaofen für zuhause betreiben? Oder möchte man wählen können? Im Test haben wir uns bewusst für ein Modell entschieden, das sowohl mit Holz(kohle) als auch mit Gas betrieben werden kann, um den direkten Vergleich zu haben. Die Produktdaten des Ooni Karu 12 Multi-Fuel Pizzaofen (laut Hersteller):

Ooni Karu 12 Multi-Fuel

Gewicht

12 kg

Maße

80 x 40 x 77 cm

Inkl. Pizzastein

ja

Vorheizzeit

ca. 15 Minuten

Temperatur

bis zu 500°

Brennstoffart

Holz(kohle) und wahlweise auch Gas

UVP

349 Euro (zzgl. 99,99 Euro für den Gasbrenner)

Der erste Eindruck des Outdoor-Pizzaofens ist sehr gut: Er wirkt sehr robust, trotzdem elegant. Die Beine lassen sich ganz einfach ausklappen und der Zusammenbau wirkt simpel – und ist er auch. Da gibt es kaum etwas falsch zu machen. Anders bei der Pizzaherstellung und Zubereitung. Denn die ist die eigentliche Herausforderung. Das hat auch schon meine Kollegin Tina beim Testen eines Indoor-Pizzaofens für zuhause erfahren. Und ich muss ihr beipflichten: Ohne gute Vorbereitung, etwas Übung und Mühe macht auch der schickste Ofen keine leckere Pizza. 

Handhabung

Also heißt es nach dem schnellen Zusammensetzen der Teile: geduldig Pizzateig machen. Und dazu kann man sich unterschiedlicher Rezepte bedienen. Hier finden Sie einige Tipps und Tricks, um Pizza selber zu machen. Zudem gibt es auf der Website und den Social-Media-Kanälen von Ooni (und vielen anderen Pizzaofen-Herstellern) praktische Tipps und viele Rezepte. Ich habe einen klassischen Pizzateig aus Mehl, Hefe, Salz und Wasser gewählt. Das Ganze vermischen. An einem warmen Ort gären lassen. Und währenddessen eine schwierige Entscheidung treffen: Backe ich die Pizza mit Gas oder Holz?

Holz

Im ersten Durchgang habe ich mich für Holz entschieden. Im dafür vorgesehenen Behälter gesellt sich noch Holzwolle oder ein anderer Anzünder dazu und wird dann angezündet. Und das hat tatsächlich einen sehr netten Eventcharakter: Dem kleinen Feuer zuzusehen und den Dampf aus dem kleinen Schornstein zu beobachten, hat die Vorfreude auf eine leckere Pizza definitiv gesteigert. Bis der Pizzastein dann die richtige Temperatur hat, dauert es ein wenig. Wer eine perfekte Pizza backen möchte, sollte sich am besten ein Infrarot-Thermometer anschaffen, um genau zu wissen, wann die Pizza bereit für ihren kurzweiligen Aufenthalt im Pizzaofen ist. Zudem ist natürlich ein Pizzaschieber wichtig, sofern er nicht bereits im Angebot enthalten ist.

Während das Feuer für etwa eine Viertelstunde lodert, wird wieder die Pizza verarbeitet, der schließlich noch Form und Belag fehlen. Also wird der aufgegangene Hefeteig geteilt, bei Bedarf noch einmal abgedeckt zum Aufgehen an ein warmes Plätzchen gestellt, ausgerollt und dann belegt – und zwar nie zu viel, da es den Teig sonst zu schwer macht. Etwas Tomatensauce, Gemüse, bei Bedarf andere Zutaten, Käse, Mozzarella und am besten frische Kräuter bringen den Geschmack. Und dann hilft Erfahrung, die ich nach einigen missglückten Versuchen dann auch an Sie weitergeben kann: Den Pizzaschieber vorher etwas bemehlen und dann erst die Pizza draufgeben, damit sie auch vernünftig in den Ofen gleiten kann. Ist sie zu schwer oder zu feucht, klappt das ebenfalls nicht problemlos. Außerdem hilft es, wenn der Schieber perforiert ist. Mit etwas Übung und gekonntem Rütteln klappt das aber ganz gut und die Pizza kann es sich heile auf dem Stein gemütlich machen. Tür zu und abwarten.

Aber nur kurz: Nach einer halben Minute die Pizza drehen, um eine gleichmäßige Bräune hinzubekommen und nach insgesamt 60 Sekunden im heißen Pizzaofen kann das Meisterwerk entnommen werden. Dann heißt es: genießen. Denn der Unterschied zum herkömmlichen Backofen ist definitiv zu sehen und zu schmecken. Die Pizza ist außen knusprig und innen fluffig. Nach dem Essen ist allerdings das Putzen angesagt. Denn auch, wenn die Menge an Brennstoff nicht hoch ist, bleibt dennoch einiges an Asche zurück, die entfernt werden sollte. Ist der Pizzastein verdreckt, kann man ihn mit einer Metallbürste (Wasser und Spülmittel mögen Pizzasteine so gar nicht!) säubern oder Eingebranntes mit einem Ceranfeldschaber entfernen. Meist ist das aber nicht notwendig, da sich die Steine durch die starke Hitze selbst säubern und auch Keime abgetötet werden. 

Gas

Die Handhabung mit Gas ist im direkten Vergleich zu Holz etwas einfacher: Statt des Behälters für Kohle oder Pellets setzen Sie den Gasbrenner ein (den Sie beim Karu 12 oder 16 Multi-Fuel dazukaufen müssen), schließen ihn an eine gefüllte Propangasflasche an und beheizen den Ofen. Anders als beim Backen mit Holz muss die Tür hier ständig offen bleiben. Es dampft dafür nichts und verschmutzt nichts. Nach etwa 15 Minuten darf dann die Pizza hinein. Es muss nicht aufs Feuer geachtet und auch nichts nachgefüllt werden, um die Hitze zu erhalten. Dann gilt das Gleiche wie oben: Pizza nach kurzer Zeit drehen und nach etwa einer Minute herausholen. Besonders praktisch ist, dass im Grunde nichts gesäubert werden muss, außer vielleicht einmal über den Pizzastein mit der Metallbürste zu gehen oder einen Schaber für Eingebranntes zu verwenden. Und: Man kann die Temperatur gezielt über den Schalter regeln und dadurch noch einfacher andere Speisen zubereiten, wenn der Ofen schon einmal an ist.

Geschmack

Aber was schmeckt denn nun besser?

Holz

Schon beim Anzünden des Brennstoffs kommt hier Grillaroma hoch – und brennt sich im wahrsten Sinne des Wortes in die zubereiteten Speisen ein. Man merkt, dass durch die verwendete Holzart (ob Buche, Eiche oder eine andere) ein ganz bestimmtes Aroma versprüht wird. Das schmeckt man am Ende eben auch und die Pizza bekommt den charakteristischen Geschmack. 

Gas

Heizen Sie den Pizzaofen mit Gas, sprechen hauptsächlich die Aromen der Zutaten selbst. Knusprig werden die hineingegebenen Speisen ebenso, das Räucheraroma ist dagegen nicht vorhanden. Dafür kann man die Temperatur besser regulieren und kontrollierter dafür sorgen, dass die Pizza nicht anbrennt.

Der Ooni-Pizzaofen für zuhause im Test

Außen knusprig, innen fluffig: Im Pizzaofen für zuhause klappt das sowohl mit Holz als auch Gas wunderbar – allerdings mit etwas Übung und nach guter Vorbereitung.

© stern

Fazit: Gas oder Holz(kohle)?

Am Ende stellt sich die Frage, was denn nun besser ist: Gas oder Holz beziehungsweise Holzkohle? Und Sie ahnen es vielleicht: Mich hat das 2-in-1-Modell begeistert, da man sich eben nicht entscheiden muss. Für mehr Geschmack und einen Eventcharakter sorgt definitiv die Variante mit Holz. Man kann sich austoben, was Geschmacksrichtungen angeht (Varianten mit Bier, Räuchergeschmack, etc.) und gerade, wenn es dunkel ist, ist das kleine Feuer im Ofen sehr nett anzusehen und sorgt für eine besondere Atmosphäre. Zudem kann man mit dem passenden Grillzubehör auch Fleisch, Fisch und Co. prima im Pizzaofen für zuhause zaubern. Dafür gibt es auch extra eine Grillpfanne. Wer Wert auf besonderen Geschmack legt und kein Problem mit dem anschließenden Säubern sowie auch etwas Erfahrung im Anfeuern hat, ist mit einem Holzkohle-Pizzaofen (oder auch varianten für Briketts, Pellets, etc.) für zuhause bestens bedient und wird viel Freude daran haben. Es ist allerdings etwas schwieriger, die Temperatur zu regeln.

Sauberer und einfacherer ist dagegen definitiv die Gas-Variante. Und auch damit kann man viele Speisen zubereiten, gerade, weil sich gezielt die Temperatur regeln lässt. Knusprig werden Pizza, Auflauf, Gemüsepfanne, Fleisch oder Fisch damit genauso. Die Handhabung ist besonders einfach und gelingt immer. Auch, was den Kauf der Brennstoffarten angeht, gibt es finanziell keinen besonders großen Unterschied, wenngleich Gas wahrscheinlich etwas teurer ist. Wer aber gern schnell und sauber in den Geschmack von guter selbstgemachter Pizza kommen möchte, greift am besten zum Gas-Pizzaofen für zuhause. 

Am Ende punktet aus meiner Sicht aber gerade die Möglichkeit, sich entscheiden zu können – je nach Stimmung, Anlass, Geschmack und Zeit. 

Pizzaofen für zuhause: Auch diese Modelle lohnen sich Outdoor

Wer sich für den Outdoor-Gebrauch auf dem Balkon oder im Garten einen Pizzaofen für zuhause anschaffen möchte, ist mit einem Ooni-Modell sicherlich gut beraten. Es gibt aber auch andere lohnenswerte Modelle, die ähnlich in der Handhabung sind und entweder mit Gas oder Holz(kohle) betrieben werden. Da man mit einem herkömmlichen Ofen meist nicht so hohe Temperaturen erreichen kann, ist ein spezieller Pizzaofen ratsam. Ansonsten wird man es kaum hinbekommen, einen Pizzateig zu kreieren, der außen knusprig und innen fluffig ist. 

1. Gas-Pizzaofen von Cozze

Der Gas-Pizzaofen von Cozze schneidet in vielen Bewertungen ebenfalls sehr gut ab und wurde auch im “Haus & Garten”-Test mit einem “sehr gut” (1,4) bewertet. Laut Hersteller und Rezensent:innen ist er schnell und einfach zu bedienen und bietet ausreichend Platz für größere Pizzen. Nach etwa 20 Minuten ist er einsatzbereit und macht sich auch optisch auf Balkon oder Terrasse gut. Er kommt inklusive Pizzastein, aber exklusive weiterem Zubehör.

2. Holzkohle-Pizzaofen von Burnhard

Mit dem Outdoor-Pizzaofen von Burnhard können Sie sicherlich ebenfalls nichts falsch machen. Er wird mit Holz, Holzkohle oder Holzpellets betrieben und sorgt dadurch für ein besonderes Aroma und geschmackliche Vielfalt. Laut Hersteller heizt er sich innerhalb von zehn Minuten auf 500 Grad Celsius auf und lässt Pizza in wenigen Minuten knusprig werden. Pizzastein sowie Pizzaschieber sind inklusive.

Pizzaofen für zuhause: Diese elektrischen Modelle lohnen sich Indoor

Wer keinen Balkon, Garten oder keine Terrasse hat, muss aber keineswegs auf einen guten Pizzaofen für zuhause verzichten. Denn es gibt auch Indoor-Modelle, die Pizza wie aus dem Restaurant backen können und elektrisch betrieben werden. Auch sie erreichen höhere Temperaturen als ein herkömmlicher Backofen.

1. Pizzaofen von Ariete

Mit dem kompakten Pizzaofen von Ariete gelingt die Pizza fast immer. Die meisten Bewertungen zum Modell Ariete 909 fallen positiv aus. Und auch der Preis ist unschlagbar: Für etwa 100 Euro gibt es den Ofen bereits zu kaufen. In kurzer Zeit heizt sich der Ofen auf 400 Grad Celsius auf und kann wegen seiner fünf Stufen auch Speisen wie Toast oder anderes zubereiten. 

2. Pizzaofen von Wiltec

Optisch ganz anders und preislich etwas weiter oben angesiedelt kommt der Pizzaofen von Wiltec daher. Er wird im Inneren bis zu 350 Grad Celsius heiß, die Pizza (oder andere Gerichte) wird auf einem Schamottstein gebacken und es kann zwischen unterschiedlichen Hitzestufen sowie Ober- und Unterhitze gewählt werden. Quasi ein Mini-Backofen für Pizza.

Checkliste für den Pizzaofen für zuhause

Neben dem Ofen selbst benötigen Sie in den meisten Fällen noch folgende Dinge, um Pizza zuhause selbst zu machen und lange etwas von ihrem Gerät zu haben:

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