Pandemie: Zehntausende demonstrieren in Wien erneut gegen Corona-Maßnahmen

In Wien haben am Samstag erneut zehntausende Menschen gegen die geltenden Corona-Maßnahmen und die von der Regierung angekündigte Impfpflicht demonstriert. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Nachmittag unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete, befanden sich etwa 44.000 Menschen am Heldenplatz in der Hauptstadt. Dort wetterte der Chef der rechtspopulistischen FPÖ, Herbert Kickl, gegen die Politik der Regierung. Auch in anderen Städten der Alpenrepublik fanden Proteste statt.

Kickl kündigte an, die Protestaktionen würden so so lange andauern, bis die Regierung „vor die Hunde“ gehe. „Wir alle können dazu einen Beitrag leisten“, sagte er bei der von seiner Partei als „Megademo für Freiheit gegen Chaos und Zwang“ angekündigten Kundgebung. Neben Kickl ergriffen auch andere FPÖ-Vertreter das Wort. Anschließend setzte sich ein Protestmarsch in Gang. 

Laut APA waren in Wien insgesamt 32 Demonstrationen angemeldet worden, sieben davon wurden untersagt. Rund 1400 Polizisten waren den Angaben zufolge im Einsatz, um für einen friedlichen Ablauf der Proteste und die Einhaltung der geltenden Covid-Bestimmungen zu sorgen. Auch in Klagenfurt gingen am Samstag laut APA rund 2500 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße.

In ganz Österreich gilt seit drei Wochen ein Teil-Lockdown, der am Sonntag endet. Fast alles war in dieser Zeit geschlossen, nur Schulen und Geschäfte für den täglichen Bedarf blieben geöffnet. Zudem hat die Regierung eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab dem 1. Februar verfügt. Seit Verkündung dieser Regel haben die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wieder deutlich zugenommen. Am vergangenen Wochenende demonstrierten in Wien ebenfalls mehr als 40.000 Menschen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

18:06 Uhr – Neuseeländer lässt sich gegen Geld zehn Mal impfen

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Ein Mann in Neuseeland soll gegen Geld bis zu zehnmal an nur einem Tag eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Der Mann sei vermutlich von anderen dafür bezahlt worden, berichtete das Nachrichtenportal Stuff am Samstag. Wo genau dieser Betrug stattfand und wie er entdeckt wurde, war zunächst nicht bekannt. In Neuseeland müssen sich Impfwillige nicht ausweisen.

Das Gesundheitsministerium zeigte sich besorgt und strengte Ermittlungen an. Ärzte bezeichneten laut Stuff das Verhalten sowohl des Mannes als auch derjenigen, die ihn für das Impfen bezahlten, als „gefährlich, dumm und egoistisch“. Gerade wegen der kursierenden Delta-Variante des Virus sei eine Impfung wichtig, hieß es. Eine Ärztin fügte an, am ersten Tag nach der Impfung dürfte es dem Mann nicht sonderlich gut gegangen sein. Das Gesundheitsministerium riet allen Menschen, die mehr Dosen als empfohlen erhalten haben, so schnell wie möglich ärztlichen Rat zu suchen.

Viele Geschäfte und Einrichtungen in Neuseeland verlangen für den Zutritt einen Nachweis über eine vollständige Impfung. Etwa 89 Prozent der Neuseeländer sind vollständig geimpft. Bei einer Bevölkerung von 5 Millionen Menschen gab es seit Beginn der Pandemie etwa 12.500 Infektionsfälle und 46 Tote.

17:13 Uhr – Demonstrationen in mehreren deutschen Städten

In mehreren Städten Deutschlands haben am Samstag Menschen gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. In Hamburg protestierten mehrere Tausend Menschen unter dem Motto „Das Maß ist voll – Hände weg von unseren Kindern!“. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf und bis zu 10.000 Teilnehmern. „Die Abstände werden eingehalten, soweit man das sehen kann“, sagte ein Polizeisprecher.

An einer verbotenen Demonstration in Frankfurt nahmen knapp 100 Menschen teil. Die Polizei löste die Versammlung nach eigenen Angaben auf. Beamte überprüften dabei Personalien und sprachen Platzverweise aus. Die Kundgebung in der Innenstadt verlief friedlich. Die Stadt hatte am Donnerstag die angemeldete Demonstration untersagt. Sie befürchtete, dass die Protestler „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ die wegen der Corona-Pandemie geltenden Auflagen missachteten. Angemeldet zu dem Demonstrationszug waren 1500 Menschen. Bereits zwei Tage zuvor hatte das Ordnungsamt vier geplante Kundgebungen der gleichen Anmelderin verboten. Demonstrationen gab es unter anderem auch in Trier, Berlin und Schwerin.

16:25 Uhr – Corona-Impfstoffe wirken gegen Omikron-Variante schwächer

Forscher haben in einer Bevölkerungsstudie Hinweise darauf gefunden, dass die Wirkung der Corona-Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca gegen die Omikron-Variante schwächer ausfällt als gegen die Delta-Variante. Eine Auffrischungsimpfung hebt den Schutz vor symptomatischer Infektion wieder an, berichten die Forscher um Nick Andrews von der UK Health Security Agency (UKHSA) in einer noch nicht von Fachkollegen geprüften Studie. Die Forscher betonen allerdings, dass die Ergebnisse unter anderem aufgrund der noch geringen Zahl von Ansteckungen mit der Omikron-Variante mit Vorsicht zu interpretieren seien.

Die Wissenschaftler hatten bei insgesamt 581 symptomatischen Infektionen die Omikron-Variante nachgewiesen. Im gleichen Zeitraum wurden mehr als 56.000 Infektionen mit der Delta-Variante bestätigt. Die Auswertung der Daten ergab, dass der Schutz vor symptomatischer Infektion mit Omikron 15 Wochen nach der zweiten Dosis Biontech auf 34 Prozent sinkt. Menschen, die mit zwei Dosen des Astrazeneca-Präparats geimpft worden waren, hatten keinen Schutz mehr vor symptomatischer Infektion. Zwei Wochen nach einer Booster-Impfung stieg die Schutzwirkung bei beiden Präparaten auf über 70 Prozent.

Bei der Delta-Variante sank der Impfschutz ab der 25. Woche nach der zweiten Dosis auf knapp 42 Prozent (AstraZeneca), beziehungsweise auf 63,5 Pozent (Biontech). Eine Auffrischungsimpfung ließ den Schutz auf über 90 Prozent steigen. Zwei Dosen der untersuchten Impfstoffe reichten nicht aus, um wirksam vor Ansteckung und milder Erkrankung nach Infektion mit der Omikron-Variante zu schützen, folgern die Forscher. Aussagen über den Schutz vor schweren Erkrankung ließen die Daten nicht zu. Auch sei unklar, wie lange der verbesserte Schutz nach der Booster-Impfung halte.

„Diese frühen Schätzungen sind mit Vorsicht zu genießen, aber sie deuten darauf hin, dass einige Monate nach der zweiten Impfung das Risiko, sich mit der Omikron-Variante anzustecken, höher ist als mit dem Delta-Stamm“, sagte Mary Ramsay von der UKHSA laut einer Mitteilung der Behörde.

16:11 Uhr – Polizei in Den Haag nimmt Coronaviren-Dealer fest

Die niederländische Finanzpolizei hat einen Mann festgenommen, der im Internet die Lieferung von Coronaviren zur Selbstinfektion angeboten haben soll. Der Tatverdächtige stehe in Verbindung mit einer entsprechenden Homepage, die inzwischen abgeschaltet worden sei, berichtete die Einheit für Betrugsbekämpfung des Finanzministeriums (FIOD) in Den Haag.

Für 33,50 Euro sie dort die Zustellung eines sogenannten Coronakits per Post angeboten worden, berichtete die Zeitung „De Telegraaf“ am Samstag. Angeblich soll es ein Röhrchen mit einer Viren-Flüssigkeit sowie einen Selbsttest enthalten haben. Die Anbieter versprachen demnach, dass die Viren nicht älter als drei Monate seien und Käufer damit „sicher sein können, dass auch die letzten Mutationen und Varianten mit dabei sind“. 

Potenziellen Käufern wurde laut FIOD versprochen, dass sie sich nach Selbstinfektion und überstandener Erkrankung bei den Gesundheitsbehörden eine Bescheinigung für Genesene gemäß der 2G-Regel ausstellen lassen könnten. Der Verdächtige sei inzwischen wieder auf freiem Fuß. „Die weiteren Ermittlungen müssen zeigen, ob er etwas verkauft hat und wenn ja wie viel und ob das überhaupt wirkt“, sagte ein FIOD-Sprecher der Nachrichtenagentur ANP.

Die Behörde für Gesundheitsfürsorge warnte vor Selbstinfektionen: „Wer sich gezielt selbst ansteckt, bringt schuldhaft die öffentliche Gesundheit in Gefahr“, erklärte eine Sprecherin.

15:13 Uhr – Corona-Bonus nur für Geimpfte

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) fordert, den von der neuen Bundesregierung geplanten Corona-Bonus nur an geimpftes Pflegepersonal auszuzahlen. Geschäftsführerin Isabell Halletz sagte der„Rheinischen Post“: „Wer sich nicht impfen lassen will und damit die Pflegebedürftigen in den Einrichtungen gefährdet, der kann dafür keinen Bonus kriegen.“ Auch gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) bekräftigte sie diese Einschätzung.

Die Kräfte in Pflegeheimen, egal in welchem Bereich, hätten eine Verantwortung für die Bedürftigen, betonte Halletz. „Sie und ihre Angehörigen müssen sich darauf verlassen können, dass die Beschäftigten dieser Verantwortung gerecht werden.“ Dazu gehöre, dass man sich impfen lasse, zum eigenen Schutz und um das Risiko einer Ansteckung zu senken.

„Meine große Sorge ist, dass wir gar nicht von den Inzidenzen runterkommen“

Das neue Infektionsschutzgesetz ist beschlossen, die Impfpflicht für Pflegekräfte kommt – doch in Hinblick auf die Omikron-Variante hat Stephan Stracke (CSU) Sorgen. Der Impflücke könne man nur mit einer allgemeinen Impfpflicht begegnen, so der gesundheitspolitische Sprecher der Union.

Quelle: WELT / Christina Lewinsky

Für den neuerlichen Bonus für Pflegekräfte in Heimen und Krankenhäusern will die Ampelkoalition eine Milliarde Euro bereitstellen. Wer konkret die Sonderzahlung im kommenden Jahr erhalten wird, ist noch unklar.

14:57 Uhr – Frankreich will Impfbereitschaft vor Weihnachten ankurbeln

Die Behörden in Frankreich wollen angesichts eines Anstiegs der Corona-Fallzahlen vor Weihnachten die Impfbereitschaft im Land ankurbeln, um vermehrten Ansteckungen über die Feiertage vorzubeugen. „Menschen können normal Weihnachten feiern, aber wir müssen die Regeln respektieren… und uns impfen lassen“, sagte der französische Ministerpräsident Jean Castex dem Radiosender France Bleu in einem Interview am Freitagabend.

Mehr als 48 Millionen der 67 Millionen Einwohner Frankreichs sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Zusammen mit Zehntausenden, die sich entweder für ihre erste Impfung oder eine Impfauffrischung anmelden, könne es das Land ohne zusätzliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Ferienzeit schaffen, sagte der Ministerpräsident.

14:01 Uhr – Entwicklungsministerin fordert gerechtere Impfstoff-Verteilung

ie neue Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die reichsten Staaten der Welt zu mehr Engagement bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und des Klimawandels aufgefordert. „Sie müssen globale Solidarität mit den Ärmsten zeigen“, erklärte Schulze am Samstag vor der Teilnahme an einem Treffen der G7-Außen- und Entwicklungsminister im britischen Liverpool.

Der G7-Gruppe gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA an. Außerdem ist die Europäische Union bei allen Treffen vertreten. Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nimmt an dem Treffen teil und war schon zuvor zu Gesprächen angereist. Deutschland übernimmt am 1. Januar 2022 den G7-Vorsitz vom Vereinigten Königreich.

„Diese Präsidentschaft wollen wir nutzen, um bei der Bekämpfung der aktuellen Krisen voranzukommen“, fügte Entwicklungsministerin Schulze hinzu: „Gegen die Corona-Pandemie hilft langfristig nur eine gerechte globale Impfstoffverteilung. Beim weltweiten Klimaschutz ist mein Leitbild die ‘Just Transition’ als Teil einer globalen gestaltenden Strukturpolitik.“ Es gehe darum, die Transformation zur Klimaneutralität mit sozialem Ausgleich zu verbinden.

12:48 Uhr – Binnen eines Tages mehr als hundert Corona-Tote in Peru registriert

In Peru, dem Land mit der weltweit höchsten Covid-19-Todesrate, sind binnen eines Tages mehr als hundert neue Todesfälle registriert worden. Diese Schwelle an einem Tag sei zuletzt vor vier Monaten überschritten worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Insgesamt seien binnen 24 Stunden 123 Tote und 1356 Infektionsfälle verzeichnet worden.

Seit Beginn der Pandemie im März 2020 starben in dem Andenstaat mit 33 Millionen Einwohnern mindestens 201.650 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Das ist auf die Zahl der Einwohner gerechnet die höchste Rate der Welt. Insgesamt wurden 2,2 Millionen Infektionen registriert.

Experten machen unter anderem das marode Gesundheitssystem des Landes für die Vielzahl an Infektionen und Todesfällen verantwortlich. Bislang haben 19,5 Millionen Menschen zwei Impfdosen erhalten, das sind 70 Prozent aller Bürger ab zwölf Jahren.

12:31 Uhr – Biontech-Chef ist geimpft

Falschinformationen in den Sozialen Medien sowie der Überlebenskampf eines engen Freundes haben Biontech-Gründer Ugur Sahin dazu veranlasst, ein Foto von sich beim Impfen zu teilen. „In den sozialen Medien gab es Fehlinformationen, dass ich angeblich nicht geimpft bin”, schreibt Sahin in einem Beitrag auf Englisch auf der Karriereplattform LinkedIn. Er und seine Frau seien dreimal geimpft. Ein alter Schulfreund von ihm habe Covid-19 und kämpfe um sein Leben, erzählte er weiter. Der Schulfreund sei nicht geimpft gewesen.

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Ugur Sahin veröffentlichte auf dem sozialen Netzwerk Linkedin ein Foto von seiner Impfung

Quelle: Ugur Sahin

11:35 Uhr – Ex-Skispringer und Hotelier Weißflog kritisiert Corona-Regeln

Der Ex-Skispringer und Hotelier Jens Weißflog (57) kritisiert die sächsischen Corona-Beschränkungen für die Hotel- und Gaststättenbranche. Als Unternehmer verliere er zunehmend seinen Optimismus, sagte Weißflog in einem Interview der „Leipziger Volkszeitung“. Er betreibt seit 25 Jahren ein Hotel im Kurort Oberwiesenthal.

Die Gefahren durch Corona wolle er nicht verharmlosen, betonte Weißflog. „Aber was ist gewonnen, wenn jetzt bei uns alle Lifte zu sind, aber das nächste Skigebiet in 1,5 Kilometern auf der tschechischen Seite ganz normal öffnet? Am 12. Dezember soll die Beherbergung in Österreich wieder starten. Dann fahren die Sachsen über Weihnachten und Silvester eben zum Ski-Urlaub in die Alpen oder nach Bayern – oder sie haben von vornherein an der Ostsee gebucht.“

Die Hotels in Oberwiesenthal lebten zu 100 Prozent vom Tourismus. Die sächsische Corona-Notfallverordnung, die bis 9. Januar verlängert wird, untersagt jedoch Übernachtungen für touristische Zwecke. „Ich verstehe nicht, warum mein Haus mit maximal 70 Gästen oder die Ferienwohnungen unter 2G nicht als genau so sicher eingeschätzt werden wie zum Beispiel unser Restaurant oder der Handel“, sagte Weißflog.

11:16 Uhr – Lauterbach: Neues Expertengremium soll Dienstag zusammenkommen

Mit einem neuen Expertengremium will die Bundesregierung ihre Beratung in der Corona-Pandemie breiter aufstellen. „Wir wollen als Bundesregierung die Pandemiebekämpfung stärker auf wissenschaftliche Expertise stützen“, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu am Samstag. Es sei wichtig, sich von einem möglichst breiten Expertengremium beraten zu lassen. „Wir werden bereits Dienstag zusammenkommen und das weitere Vorgehen beraten. Für mich wird die enge Zusammenarbeit mit diesen Wissenschaftlern Grundlage meiner Politik sein. Wir kennen uns schon lange“, so Lauterbach weiter.

WELT AM SONNTAG berichtete, zu dem sogenannten Wissenschaftlichen Expertengremium gehörten unter anderem Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, sowie Hendrik Streeck, Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn an. Beide Experten hatten sich in der Vergangenheit teils sehr unterschiedlich zur Bewältigung der Krise geäußert. Anders als Drosten war Streeck unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht zu Corona-Beratungen hinzugezogen worden.

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Drosten und Streeck hatten sich in der Vergangenheit teils sehr unterschiedlich zu Corona-Maßnahmen geäußert

Kanzler ernennt Corona-Experten

Neben dem Virologen-Duo sollen unter anderem Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie die Virologin Melanie Brinkmann (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), die Physikerin Viola Priesemann (Max-Planck-Institut) und Intensivmediziner Christian Karagiannidis (Divi-Intensivregister) dem Expertenrat angehören.

10:59 Uhr – Niederländische Ex-Königin Beatrix von Corona genesen

Die 83-jährige frühere Königin der Niederlande hat eine Corona-Infektion gut überstanden. Prinzessin Beatrix habe milde Erkältungssymptome gehabt und sei inzwischen beschwerdefrei, teilte das Königshaus am Samstag mit.

Die Mutter von König Willem-Alexander (54) war nach ihrer Rückkehr von einem Arbeitsbesuch auf der niederländischen Karibikinsel Curaçao am vergangenen Wochenende positiv auf Corona getestet worden und hatte sich daraufhin in häusliche Isolation begeben.

Die Ex-Königin sei vor ihrer Reise in die Tropen bereits vollständig geimpft gewesen, einschließlich der Booster-Impfung, berichtete ihr Sohn in einer Fernsehsendung. Daher habe sie bei ihren Erkältungssymptomen zunächst an die Klimaanlagen auf Curaçao gedacht. Aufgrund der Selbst-Isolation konnte Prinzessin Beatrix den 18. Geburtstag ihrer Enkelin Prinzessin Amalia am 7. Dezember nur virtuell mitfeiern.

10:36 Uhr – China verschärft Corona-Maßnahmen in Grenzstädten

Die chinesische Regierung ordnet verschärfte Kontrollen in Grenzstädten an. Menschen, die aus diesen Gemeinden zu Inlands-Reisen aufbrechen, müssen 48 Stunden vor Reisebeginn einen negativen Corona-Test vorweisen.

Seit Mitte Oktober ist die Zahl der lokal übertragenen Infektionen auf mehr als 2000 angestiegen. Mehrere kleine Städte im Norden an der Grenze zu Russland oder der Mongolei sind davon vergleichsweise stärker betroffen.

10:11 Uhr – Über tausend Teilnehmer bei Corona-Protesten in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt haben am Freitagabend insgesamt über tausend Menschen gegen die Corona-Auflagen protestiert. Wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte, liefen die fünf Versammlungen jedoch überwiegend friedlich ab. In Stendal gab es mit etwa 550 Teilnehmern den größten Protest. Nach Angaben der Polizei war die Versammlung vorher angemeldet worden.

Weitere angemeldete Proteste gab es in Naumburg und Sangerhausen, an denen sich jeweils um die 300 bis 400 Menschen beteiligten. Die Versammlungen in Blankenburg (Kreis Harz) und in Braunsbedra (Saalekreis) waren nicht angemeldet worden. Hier versammelten sich nach laut Polizei jeweils zwischen 150 und 250 Teilnehmer. Alle fünf Versammlungen wurden durch die Polizei begleitet.

10:01 Uhr – Erneut über eine Million Corona-Impfungen

Den vierten Tag in Folge haben am Freitag mehr als eine Million Menschen in Deutschland eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Insgesamt 1,055 Millionen Dosen wurden am Vortag verabreicht, wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervorgeht. 915.000 davon waren den Angaben zufolge Auffrischungsimpfungen.

Insgesamt haben mittlerweile rund 18,7 Millionen Menschen eine sogenannte Booster-Impfung erhalten – das entspricht etwa 22,5 Prozent der Bevölkerung. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden.

Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben laut RKI mindestens 57,8 Millionen Menschen oder 69,5 Prozent der Bevölkerung. Mindestens 60,3 Millionen Menschen (72,5 Prozent) haben bisher mindestens eine Impfung.

07:37 Uhr – Erster offizieller Omikron-Fall in Taiwan

Die Regierung in Taiwan bestätigt, erstmals sei eine Infektion mit der Omikron-Variante erfasst worden. Betroffen sei ein Reisender aus Swasiland im südlichen Afrika. Er sei in Quarantäne. Zehn Menschen, die vor und hinter ihm im Flugzeug gesessen hätten, seien negativ getestet worden.

07:03 Uhr – Heil rechnet mit Anstieg der Kurzarbeit

Arbeitsminister Hubertus Heil rechnet mit einem Anstieg der Kurzarbeit. „Wir erleben jetzt einen neuen Stresstest für den Arbeitsmarkt“, sagt der SPD-Politiker der Funke Mediengruppe. Man sei darauf vorbereitet, dass in der vierten Welle die Kurzarbeit wieder stärker ansteige.

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06:12 Uhr – Australischer Finanzminister fordert Lockerungen

In Australien fordert Finanzminister Josh Frydenberg trotz steigender Infektionen eine Lockerung der Einschränkungen, um die Wirtschaft zu unterstützen. Man dürfe angesichts der Omikron-Variante nicht überreagieren, erklärt er. Das Wirtschaftswachstum in Australien müsse beschleunigt werden.

06:00 Uhr – Ersatz-Gefängnisstrafen werden erneut wegen Corona aufgeschoben

Gefängnisstrafen als Ersatz für Geldstrafen müssen in Berlin ab Sonntag nicht mehr angetreten werden. Die Vollstreckung dieser sogenannten Ersatzfreiheitsstrafen werde erneut ausgesetzt, diesmal bis zum 31. März, teilte die Senatsjustizverwaltung der Deutschen Presse-Agentur mit. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) begründete die Entscheidung damit, dass so die Gefahr verringert werden sollte, das Coronavirus durch viel Fluktuation in den Gefängnissen einzuschleppen.

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Es geht dabei um Menschen, die etwa wegen Schwarzfahrens oder kleineren Ladendiebstählen zu Geldstrafen verurteilt wurden. Zahlen sie die Strafe nicht, müssen sie eine Zeit im Gefängnis absitzen. Zuletzt saßen 385 Menschen wegen einer Ersatzfreiheitsstrafe im Gefängnis.

Solche Vollstreckungsaufschübe gab es bereits mit Beginn der ersten und zweiten Corona-Welle. Einem Teil dieser verurteilten Menschen, rund 2700 Betroffenen, erließ Behrendt dann im vergangenen Sommer die Strafe. Der Justizsenator scheidet mit dem Wechsel der Landsesregierung aus dem Amt, er ist dann auch kein Abgeordneter mehr wie früher. Behrendt könnte aber in seinen Beruf als Richter zurückkehren.

02:00 Uhr – Ramelow hofft auf Weihnachten ohne noch strengere Kontaktregeln

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) plädiert einem Medienbericht zufolge für ein Weihnachtsfest ohne noch strengere Kontaktbeschränkungen jenseits einer 2G- oder 2G-plus-Regelung. „Ich wünsche mir, dass wir mit 2G oder 2G plus, aber ohne darüber hinausgehende oder weitere Beschränkungen wirklich hinkommen“, sagte Ramelow der „Rheinischen Post“. Es seien gerade erst neue und verbindliche Regeln zur Pandemieabwehr beschlossen worden. „Wir sollten ein Weihnachtsfest ohne zusätzliche Reise-Restriktionen und ohne neue Kontaktvorgaben versuchen“, sagte der Linke-Politiker, der derzeit auch Bundesratspräsident ist.

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In Thüringen, wo Ramelow eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung führt, gelten bereits seit mehr als zwei Wochen strenge Regeln – unter anderem mit einer nächtlichen Ausgangssperre für Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind und einer Sperrstunde ab 22 Uhr in der Gastronomie. Thüringen gilt mit einer Inzidenz oberhalb von 1000 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche zu den am stärksten betroffenen Bundesländern in Deutschland.

00:50 Uhr – Schweiz lässt Impfstoff von Biontech/Pfizer für Fünf- bis Elfjährige zu

Die Schweizer Behörden haben den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zugelassen. „Die Ergebnisse klinischer Studien zeigen, dass der Impfstoff in dieser Altersgruppe sicher und wirksam ist“, teilte das Heilmittelinstitut Swissmedic am Freitag mit.

Eine Zulassungsstudie mit mehr als 1500 Teilnehmenden habe gezeigt, dass der Impfstoff Kindern dieses Alters „einen praktisch vollständigen Schutz“ gegen schwere Covid-19-Erkrankungen biete, hieß es in der Mitteilung weiter. Nebenwirkungen träten „tendenziell weniger häufig“ auf als bei Jugendlichen oder Erwachsenen.

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Damit ist die Schweiz nach Portugal, Italien, Griechenland und Spanien das fünfte Land in Europa, das Corona-Impfungen für Kinder dieser Altersgruppe zulässt. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Corona-Impfungen für Fünf- bis Zwölfjährige trotz vorliegender Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Ansonsten überlässt sie dies der individuellen Entscheidung der Eltern.

00:20 Uhr – Hausärzteverband sieht Impfung in Apotheken und Tierarztpraxen kritisch

Der Chef des Deutschen Hausärzteverbandes sieht die Beteiligung von Apothekern und Tierärzten an der Corona-Impfkampagne kritisch. Es sei „fragwürdig, wenn etwa in der Apotheke kein Arzt vor Ort ist, der bei – sehr seltenen – Komplikationen einschreiten kann“, sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt der „Bild“ (Samstagsausgabe). Auch vom Einsatz der Veterinäre in Impfzentren erwarte er „kaum einen Effekt auf die Impfkampagne“. 

Ohnehin fänden die allermeisten Impfungen in den Praxen statt. „Besser wäre es, wenn möglichst viel Impfstoff in den Praxen ankommt“, fügte Weigeldt hinzu.

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Bundestag und Bundesrat hatten am Freitag das neue Infektionsschutzgesetz gebilligt, das neben einer Impfpflicht für das Personal in Einrichtungen der medizinischen Versorgung und Pflege auch Neuerungen bei der Impfkampagne vorsieht. Demnach können künftig Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker zusätzlich gegen das Coronavirus impfen. Voraussetzung ist eine entsprechende Schulung.

00:05 Uhr – Hausärzte-Funktionär rechnet mit nötiger vierter Impfung

Die derzeitigen Auffrischungsimpfungen werden nach Einschätzung des Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt nicht die letzten sein, die gegen Corona nötig werden. „Wir rechnen damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein wird“, sagte er der „Bild“-Zeitung (Samstag).

Er hoffe darauf, dass die vierte Corona-Impfung dann „schon in Verbindung mit der Grippe-Impfung“ verabreicht werden könne, „um den Schutz vor Corona in eine Routine zu überführen“.

Stiko empfiehlt Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will die Corona-Impfung Kindern von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten empfehlen. Auch gesunde Kinder sollen demnach auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden können.

Quelle: WELT / Tatjana Ohm

Es zeichnet sich bereits ab, dass Impfungen gegen die Virusvariante Omikron nötig werden könnten. Die Hersteller Biontech/Pfizer gehen davon aus, dass ihr Impfstoff weiterhin vor einer schweren Erkrankung schützt. Bis März wollen sie – unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung – einen an Omikron angepassten Impfstoff bereitstellen.

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Weltweit haben sich bislang rund 268,43 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 5,58 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.

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