Pandemie: Norwegen hebt letzte Corona-Beschränkungen auf

Norwegen verabschiedet sich nach Dänemark und Schweden von so gut wie allen verbliebenen Corona-Maßnahmen. Nach einer kräftigen Lockerung vor knapp zwei Wochen fallen nun auch die allermeisten weiteren Beschränkungen in dem skandinavischen Land weg, darunter die Maskenpflicht und die Ein-Meter-Abstandsregel. „Abstand zwischen uns ist nicht mehr länger notwendig“, sagte Regierungschef Jonas Gahr Støre am Samstag in Oslo. Symbolisch für die Aufhebung der Maskenpflicht steckte er seinen Mund-Nasen-Schutz in die Innentasche seines Sakkos.

Die Pandemie stelle für die meisten Menschen keine große Gesundheitsgefahr mehr dar, sagte Støre. Die Omikron-Variante des Coronavirus verursache mildere Krankheitsverläufe, die Impfungen schützten gut. Zwei Empfehlungen bleiben laut dem Ministerpräsidenten aber bestehen: Nur Erwachsene mit Symptomen sollten sich testen lassen, und wer als Erwachsener positiv getestet werde, sollte vier Tage zu Hause bleiben. Alle Einreiseanforderungen werden aufgehoben.

Bereits Anfang Februar hatte Støre eine umfassende Lockerung der Corona-Beschränkungen verkündet. Das bedeutete unter anderem, dass es keine Begrenzungen für den Ausschank alkoholischer Getränke sowie Sport- und anderen Freizeitaktivitäten mehr gab. Die Norwegerinnen und Norweger hatten jedoch nach wie vor zueinander Abstand halten und in Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Situationen mit Gedränge weiter einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

14.25 Uhr – Karneval hybrid – Venedig feiert Traditionsfest unter Corona

Kultur unter Corona: Der für seine Kostüme und Masken weltberühmte Karneval in der norditalienischen Lagunenstadt Venedig ist in diesem Jahr hybrid. Am Samstag begannen die ersten Events rund um das bis zum 1. März laufende Traditionsfest. „Remember the future“ (Erinnere dich an die Zukunft) lautet das Motto dieses zum dritten Mal unter Corona-Bedingungen gefeierten Karnevals. Die Veranstalter entzerrten das Fest und organisierten nach eigenen Angaben auf den Inseln der Lagune, dem Festland und in der Altstadt eine Reihe pandemiegerechter Events.

Für Konzerte, Aufführungen in Theatern oder Ausstellungen gilt die 2G-Regel: Wer also vor Ort dabei sein will, braucht das Corona-Impfzertifikat oder einen Genesungsnachweis. Der Karneval will in diesem Jahr allerdings auch für sein internationales Publikum erreichbar sein. Online können Interessierte einige Events im Livestream mitverfolgen.

13.40 Uhr – Verbotene Konvoi-Demo in Paris: Polizei erteilt 283 Verwarnungen

Frankreichs Polizei hat Hunderte Protestler von der Anreise zu einer verbotenen Fahrzeugdemonstration in Paris gegen Corona-Regeln abgehalten. Am Samstagmorgen fingen die Einsatzkräfte an etlichen Zufahrtspunkten am Stadtrand Konvois ab. Bis kurz vor Mittag erteilten die Beamten 283 gebührenpflichtige Verwarnungen, auch etwa weil Menschen Benzinkanister, Hammer, Messer oder Steinschleudern mit sich führten, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Etwa 7000 Polizistinnen und Polizisten standen für den Einsatz bereit.

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Gegner der französischen Corona-Regeln hatten zu dem Fahrzeugprotest aufgerufen. Sie stören sich an verschärften Regeln für nicht und nicht vollständig Geimpfte, die nur noch eingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen können. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Proteste waren im Laufe der Woche in verschiedenen Landesteilen gestartet. Ziel ihrer Sternfahrt war eine gebündelte Demonstration, angelehnt an die Trucker-Proteste in Kanada. Diese Demonstration in Paris wurde jedoch verboten.

12.31 Uhr – 500 Autos des Protest-Konvois gegen Corona-Auflagen vor Paris gestoppt

In Frankreich hat die Polizei etwa 500 Fahrzeuge eines Demonstrationszuges gegen die Corona-Beschränkungen kurz vor Paris gestoppt. Sie seien an verschiedenen Stellen aufgehalten worden, teilte die Polizei am Samstag per Twitter mit. Fast 300 Strafzettel seien ausgestellt worden. Zwei Wohnmobile und ein Lkw hätten es dennoch bis zu den Champs Elysees im Zentrum der Hauptstadt geschafft. Sie seien dort von einer Motorrad-Staffel gestoppt worden.

Die Autofahrer sehen sich als Teilnehmer eines „Freiheitskonvois“, mit dem sie gegen die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie protestieren wollen. Vorbild sind die zahlreichen Lkw-Fahrer, die seit über zwei Wochen das Zentrum der kanadischen Hauptstadt Ottawa blockieren und damit gegen Impfbestimmungen protestieren. Die Trucker versperren an der Grenze zu den USA auch eine wichtige Brücke, die in die Autometropole Detroit führt. In der Folge kam es bereits zu Lieferengpässen bei US-Autobauern, die die Produktion beeinträchtigen. Ein Richter in Kanada ordnete am Freitag die Auflösung der Proteste an.

11.51 Uhr – Im Hamburger Einzelhandel reicht jetzt FFP2-Maske

Seit Samstagmorgen können Kunden in Hamburg unter gelockerten Corona-Maßnahmen einkaufen gehen. Ein Nachweis, dass man gegen Corona geimpft oder von Covid-19 genesen ist, entfällt – es reicht das Tragen einer FFP2-Maske. Für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren sowie die Beschäftigten in den Verkaufsstellen oder Ladenlokalen genügen medizinische Masken.

Ungeimpfte können in Hamburg erstmals seit rund zweieinhalb Monaten wieder in Geschäfte abseits des täglichen Bedarfs gehen. Der rot-grüne Senat von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die 2G-Regel Ende November angesichts rapide steigender Corona-Zahlen verhängt. In Schleswig-Holstein gilt der Wegfall der 2G-Regel bereits seit Mittwoch. Das Hamburger City-Management und der Handelsverband Nord hoffen jetzt auf eine deutliche Belebung der Geschäfte.

11.50 Uhr – Trotz Null-Covid-Strategie: Infektionen in Hongkong auf Rekordniveau

Trotz strenger Vorsichtsmaßnahmen schnellt die Zahl der Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante in Hongkong in die Höhe. Am Samstag wurde die Rekordzahl von 1514 Fällen gemeldet. Gesundheitschef Edwin Tsui sprach vom „härtesten Kampf gegen das Virus seit zwei Jahren“. Er sagte lokalen Medien: „Wir glauben, dass die Infektionszahlen hoch bleiben.“

Die Nummer Zwei der Regierung, Verwaltungschef John Lee, reiste über die Grenze in die Volksrepublik, um über mögliche Hilfe der Pekinger Zentralregierung zu diskutieren. Es solle um Unterstützung mit Personal, Ausrüstung und bei Quarantäne- und Behandlungseinrichtungen gehen, berichtete die „South China Morning Post“.

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11.41 Uhr – Paare in Thailand sollen am Valentinstag beim Sex Masken zum Schutz vor Corona tragen

Es dürften ungebetene Liebesratschläge für Paare in Thailand sein: Die Gesundheitsbehörden des ostasiatischen Landes haben Verliebte aufgefordert, auch am bevorstehenden Valentinstag die Pandemiemaßnahmen zu berücksichtigen – und auch beim Sex eine Maske zu tragen. „Covid ist keine sexuell übertragbare Krankheit, aber sich durch Atmen bei engem Kontakt oder durch den Austausch von Speichel mit Covid anzustecken, ist möglich“, betonte der Chef der Behörde für reproduktive Medizin, Bunyarit Sukrat, am Freitag.

In Thailand breitet sich das Coronavirus derzeit wieder stärker aus. Die Gesundheitsbehörden haben die Befürchtung geäußert, dass der Valentinstag am Montag den Trend noch verstärken könnte – auch wenn klar sei, dass die Menschen auch an anderen Tagen im Jahr Sex hätten.

11.34 Uhr – Gesundheitsministerin: „Wünsche mir Impfpflicht bereits ab September“

Die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hat sich für eine Impfpflicht bereits ab 1. September ausgesprochen. „Damit wir gut für den Herbst vorbereitet sind“, sagte Behrens der in Oldenburg erscheinenden „Nordwest-Zeitung“ (Sonnabend). „Wir brauchen diese Grundimmunität, um aus den Corona-Schleifen herauszukommen.“

Behrens zeigte sich „positiv gestimmt“, dass die Omikron-Infektionen in der nächsten Woche ihren Höhepunkt erreichen und die Infektionszahlen danach schnell sinken werden. „Im Sommer wird mehr möglich sein als jetzt“, sagt sie.

11.24 Uhr – Impfpass-Gegner fahren trotz Verbots in Konvois in Paris ein

Trotz eines behördlich verordneten Verbots sind tausende französische Impfpassgegner in Konvois nach Paris eingefahren. Mehrere hundert Fahrzeuge befuhren am Samstagmorgen den äußeren Ring der französischen Hauptstadt. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben Strafzettel wegen der „Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration“ aus.

Tausende Menschen aus ganz Frankreich waren am Freitagabend mit Autos, Wohnmobilen und Lieferwagen an den Pariser Stadtrand gefahren und hatten dort die Nacht verbracht. Ziel sei es, eine „Masse von Fahrzeugen zu bilden, die von der Polizei nicht eingedämmt werden kann“, hieß es in einem von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Schriftwechsel der Demonstranten.

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Trucker und Klimaaktivisten – eine Protestform, zwei Realitäten

11.20 Uhr – Trucker-Protest blockiert Zugang zum Parlament in Den Haag

Aus Protest gegen Corona-Beschränkungen haben Lastwagen- und Traktorfahrer in Den Haag am Samstag mit mehreren Fahrzeugen den Zugang zum niederländischen Parlament blockiert. Die Demonstration nach dem Vorbild kanadischer Trucker unter dem Motto „Freiheitskonvoi Niederlande“ sorgte für erhebliche Verkehrsbehinderungen, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Die Polizei ging zunächst nicht gegen die vor dem Haager Binnenhof versammelten Fahrer vor. Neben beiden Kammern des Parlaments befindet sich dort auch der Amtssitz von Ministerpräsident Mark Rutte. Demonstranten skandierten Slogans wie „Rutte, hau ab!“ und „Genug ist genug!“. Die Behörden forderten sie auf, ihre Fahrzeuge auf dem nahegelegenen Freigelände Malieveld abzustellen. Dort ist am Sonntag eine Kundgebung gegen die Corona-Politik der Regierung geplant.

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Die Blockade auf der Grenzbrücke zwischen Windsor (Kanada) und Detroit (USA)

11.18 Uhr – 193.000 Impfungen gegen Corona – Tempo nimmt weiter ab

In Deutschland werden pro Tag immer weniger Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. Am Freitag waren es 193.000 Impfdosen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervorgeht. Das sind deutlich weniger Impfungen als am Freitag vergangener Woche (305.327) und als vor zwei Wochen (432.324 Impfungen).

Mittlerweile haben mindestens 62,2 Millionen Menschen oder 74,8 Prozent der Bevölkerung einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Mindestens 46 Millionen Menschen oder 55,4 Prozent der Bevölkerung haben eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 63,3 Millionen Menschen oder 76,1 Prozent.

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Eine große Gruppe von 19,9 Millionen Menschen bleibt weiterhin ungeimpft. Das entspricht 23,9 Prozent der Bevölkerung. Für vier Millionen von ihnen (4,8 Prozent) ist allerdings bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.

11.17 Uhr – Sachsen-Anhalt meldet gute Impfquoten in der Pflege

In Sachsen-Anhalt sind die Impfquoten des Personals in voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen nach Angaben des zuständigen Ministeriums seit November deutlich gestiegen. Wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Freitagabend in Magdeburg mitteilte, beträgt der Anteil des Personals mit gültigem Impfzertifikat durchschnittlich 85 Prozent. Die Impfquote der Bewohner in den Einrichtungen liege durchschnittlich bei 91 Prozent.

Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sprach von einer überdurchschnittlich hohen Impfbereitschaft unter den Pflegekräften in Sachsen-Anhalt. Die Quoten lägen deutlich über dem Schnitt der Gesamtbevölkerung im Land. Landesweit betrage die Impfquote für Zweitimpfungen 71,9 Prozent. Die Steigerung der Impfquote in den vergangenen Wochen zeige, dass die überwiegende Mehrheit der Pflegekräfte sich der hohen Verantwortung gegenüber den ihnen anvertrauten Menschen bewusst sei, betonte die Ministerin.

11.04 Uhr – Markus Söder: „Team Vorsicht ja, aber nicht Team Stur“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat im Streit um die Impfpflicht für Pflege- und Gesundheitspersonal in der „Rheinischen Post“ die Bereitschaft zur Umsetzung signalisiert. „Klar. Wir wollen das und wir halten uns auch an Bundesrecht“, sagte er der Zeitung (Samstag). „Aber es muss vernünftig und praktikabel umsetzbar sein. Sonst kommt es schnell zu einem Pflegeproblem und das Vertrauen in den Staat erodiert.“

Zudem fordert er umfassende Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Handel, der Gastronomie sowie im Sport- und Kulturbereich. „Unser Ziel im Team Vorsicht war immer, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern und damit Leben zu retten. Das ist und bleibt der oberste Maßstab. Die Wissenschaft sagt uns: Omikron ist 90 Prozent weniger aggressiv. Wir müssen nicht nur die virologische, sondern auch die psychologische und sozialökonomische Dimension der Pandemie sehen: Team Vorsicht ja, aber nicht Team Stur“, sagte Söder weiter.

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Virologe Streeck

Bezüglich möglicher Lockerungen plädiert er für ein schrittweises Vorgehen. Es mache keinen Sinn, alles auf einen Schlag zu öffnen. Man solle sich bei den Öffnungsschritten an der Situation in den Krankenhäusern orientieren.

09.59 Uhr – DIHK-Chef fordert „klare Signale für einheitliche Öffnungsstrategie“

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat von Bund und Ländern eine rasche bundeseinheitliche Corona-Öffnungsstrategie gefordert. „Jetzt ist es wichtig, dass die Regierungschefs von Bund und Ländern klare Signale für eine einheitliche Öffnungsstrategie senden“, sagte DIHK-Präsident Peter Adrian der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag) mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz kommende Woche „Jede Idee ist willkommen, damit die betroffenen Betriebe in einen besseren Frühling starten und danach einen ‚Super-Sommer‘ erleben“, sagte er unter Bezug auf Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Verkaufsoffene Sonntage oder mehr Außenflächen für die Gastronomie ab Frühjahr gehörten dazu.

„Die besonders von den Corona-Einschränkungen betroffenen Branchen gehen jetzt in das dritte Jahr – mit leider eher düsteren Aussichten“, sagte der DIHK-Chef. In der Gastronomie, im Einzelhandel und im Beherbergungsgewerbe sowie im Kultur- und Freizeitbereich hätten viele Unternehmen ihre Erwartungen zu Jahresbeginn wieder nach unten korrigiert. In der Gastronomie beurteilten aktuell fast 70 Prozent der Unternehmen ihre Lage als schlecht, sagte Adrian. Nur rund ein Viertel der Gastronomen rechne in den nächsten zwölf Monaten mit einer Verbesserung. „Damit hat auch die reale Furcht vor einer Insolvenz zugenommen.“

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FDP-Politiker Martin Hagen

FDP vs. Gesundheitsminister

09.48 Uhr – Deutschlands Brauereien schlagen Alarm wegen Corona-Krise

Deutschlands Brauereien haben vor existenzbedrohenden Folgen der Corona-Politik gewarnt und ein schnellstmögliches Ende der Einschränkungen in der Gastronomie gefordert. Die Bierbranche stehe aktuell „mit dem Rücken zur Wand“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bunds, Holger Eichele, der „Bild“ vom Samstag. „Es stehen Existenzen auf dem Spiel.“

Die meisten der 1500 deutschen Brauereien lebten vom Fassbier, sagte Eichele. Durch die Corona-Krise sei dieses über Nacht jedoch „nahezu unverkäuflich geworden“ und Brauereien seien auf tausenden Fässern sitzen geblieben oder hätten große Mengen Bier entsorgen müssen. Ein mittelständischer Familienbetrieb werde im Schnitt zehn Jahre brauchen, um die Millionenschäden wieder auszugleichen, warnte der Verbandschef.

09.38 Uhr – China erteilt Corona-Medikament von Pfizer bedingte Zulassung

China hat dem Covid-19-Medikament Paxlovid des US-Pharmaherstellers Pfizer eine bedingte Zulassung erteilt. Die für medizinische Produkte zuständige Behörde des Landes erklärte am Samstag, an dem Medikament müsse noch weiter geforscht werden. Im Kampf gegen das Coronavirus hat China bislang keinen ausländischen Impfstoff zugelassen.

Paxlovid ist bisher in rund 40 Ländern weltweit zugelassen, darunter in den USA, Kanada und Israel. Die EU hat bisher die antivirale Pille nicht offiziell zugelassen, erlaubt jedoch ihren Mitgliedstaaten den Notfalleinsatz des Mittels.

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ARCHIV - 15.10.2021, Freiburg: Dieses von Pfizer via AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt die vom Unternehmen hergestellten Pillen gegen Covid-19. Die Bundesregierung hat eine Million Packungen des Medikaments Paxlovid der US-Firma Pfizer gegen schwere Covid-Verläufe gekauft. Das sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Mit ersten Lieferungen werde noch im Januar gerechnet. Foto: Uncredited/Pfizer/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits. Keine Verwendung nach dem 01.12. +++ dpa-Bildfunk +++

08.54 Uhr – Japan erwägt Lockerung von Grenzkontrollen

Japan erwägt eine Lockerung seiner strengen Grenzkontrollen wegen Corona. Er werde prüfen, ob sich etwas lockern lasse, sagte Ministerpräsident Fumio Kishida am Samstag. Dabei werde er wissenschaftliche Erkenntnisse zur Omikron-Variante sowie Vergleiche mit Infektionsraten und Quarantänemaßnahmen in anderen Ländern zurate ziehen. Einen Zeitplan nannte er nicht. Die derzeitigen Maßnahmen gelten bis Ende Februar.

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Positiv ist positiv – das ist die einzige Sicherheit, die es bei Schnelltests derzeit gibt

Derzeit verweigert Japan den meisten Ausländerinnen und Ausländern die Einreise, auch Studenten und Geschäftsreisenden. Hunderttausende sind verärgert. Im Ausland protestieren Studenten bereits vor diplomatischen Vertretungen Japans. Kritiker verweisen auf Schäden für Wissenschaft und Wirtschaft und haben schon Vergleiche zur Sakoku-Politik Japans vom 17. bis zum 19. Jahrhundert gezogen, als sich das Land weitgehend selbst abschottete

05.40 Uhr – Julis fordern Öffnung gezielt für junge Menschen

Die Jungen Liberalen (Julis) fordern, Öffnungsschritte bei den Corona-Maßnahmen konkret auf junge Menschen auszurichten. „Junge Menschen haben sich im Rahmen der Pandemie besonders solidarisch gezeigt. Obwohl sie deutlich geringer von einem schweren Verlauf bedroht waren, haben sie sich eingeschränkt, um die ältere Generation zu schützen“, sagte die Bundesvorsitzende der FDP-Nachwuchsorganisation, Franziska Brandmann, der Deutschen Presse-Agentur. Sie wies dabei auf Einschränkungen im Betrieb von Universitäten und Schulen sowie beim Sport hin. Wer das als vernachlässigbar abtue, könne sich an seine eigene Jugend nicht mehr erinnern.

„Wir fordern: Allgemeine 2G-Regelungen sollten nicht nur für den Einzelhandel aufgehoben werden, sondern auch für Bildungseinrichtungen, Sportvereine und Veranstaltungen der Kultur- und Freizeitgestaltung“, sagte Brandmann. „Das allgemeine Verbot von Tanzveranstaltungen muss aufgehoben werden. Überregionale Großveranstaltungen sollten – gerade an frischer Luft und mit vorliegendem Hygienekonzept – nicht weiter pauschal verboten werden.“

05.15 Uhr – Kassenärzte: Impfpflicht wird Lage in den Praxen verschärfen

Ärztevertreter befürchten negative Auswirkungen der geplanten Impfpflicht für medizinisches Personal auch in Arztpraxen. „Die einrichtungsbezogene Impfpflicht wird die Situation auf jeden Fall verschärfen“, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden einen gewissen Teil von Mitarbeitern im Pflegebereich und vielleicht in einzelnen Regionen auch in den Praxen haben, die sich nicht impfen lassen“, so Gassen. „Und wenn die nicht mehr arbeiten dürfen, fehlen sie uns in einem Bereich, in dem schon Mangel herrscht“, sagte der KBV-Chef. „Und das hat auch versorgungsrelevante Folgen, wenn plötzlich Arztpraxen in bestimmten Bereichen zumachen.“

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Schwacher Gesundheitsminister

Wenn die einrichtungsbezogene Impfpflicht umgesetzt werde, werde man das unmittelbar merken, warnte Gassen. „Dann werden wir schon am nächsten Tag an der ein oder anderen Stelle Versorgungsprobleme haben.“ Gassen wies darauf hin, dass manche Arztpraxen Stellen für Medizinische Fachangestellte (MFA) schon jetzt nicht besetzen könnten.

Insofern habe sich die Politik mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht in eine Situation manövriert, aus der es nur zwei nicht wirklich gute Wege gebe. „Entweder wird die Impfpflicht nicht umgesetzt und ist dann kein Ruhmesblatt der Gesetzgebung, oder sie wird effektiv umgesetzt, und die Politik kreiert damit ein zusätzliches Versorgungsproblem, das es vorher nicht gab.“

05.00 Uhr – Bericht: Pandemie schlägt sich auf Psyche der Bayern nieder

Die Corona-Pandemie hat sich auf die psychische Verfassung vieler Menschen in Bayern ausgewirkt. „Bereits die Sorge vor einer Coronainfektion kann zu psychischen Beeinträchtigungen führen“, heißt es im ersten Bayerischen Psychiatriebericht des Gesundheitsministeriums. Viele litten unter den Folgen der Isolation im Lockdown und der sozialen Distanz. Hinzu kämen wirtschaftliche Unsicherheit, materielle Notlagen, Existenzängste oder Perspektivlosigkeit.

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Traurig

Studien zeigten eine Zunahme von Depressionen und Angstsymptomen in der Bevölkerung. „Weitere psychische Folgen der Pandemie und des Lockdowns können posttraumatischer Stress, Verwirrung, Niedergeschlagenheit, Wut und Ärger sowie Schlafbeschwerden sein.“ Zudem fühlten sich viele Menschen einsam – ein Risikofaktor für seelische Erkrankungen.

04.15 Uhr – China erteilt Pfizer-Medikament bedingte Zulassung

Die chinesische Arzneimittelbehörde erteilt dem Covid-19-Medikament „Paxlovid“ von Pfizer eine bedingte Zulassung. Das heißt, das Medikament ist zur Behandlung von Erwachsenen mit leichter bis mittelschwerer Erkrankung unter gewissen Auflagen zugelassen. Wie die Behörde mitteilt, werden momentan weitere Studien zu dem Medikament durchgeführt.

04.00 Uhr – Frankfurt: Immer mehr „Zufallsbefunde“ im Krankenhaus

Mit oder wegen Corona im Krankenhaus? Der Ärztliche Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums, Prof. Jürgen Graf, hält diese Unterscheidung für nicht so einfach. Generell sei die Zahl der Zufallsbefunde gestiegen, sagte Graf der Deutschen Presse-Agentur. „In früheren Wellen kamen nur wenige „mit“ und die meisten „wegen“ Covid“, sagte Graf. „Das hat sich geändert.“

Zuletzt hatte es vermehrt Kritik daran gegeben, dass bei der Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern nicht unterschieden wird, ob jemand ursächlich wegen Covid-19 eingeliefert wurde oder wegen anderer Beschwerden ins Krankenhaus musste und erst dort positiv getestet wurde.

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Das zu unterscheiden sei „nicht so einfach“, sagte Graf. Ältere Patienten litten oft an mehreren Krankheiten parallel. Eine Infektion, die zuerst noch symptomlos war, kann sich während des Klinikaufenthalts verschlimmert haben. „Da gibt es einen großen Graubereich.“ Um eine klare Definition zu haben, habe man sich auf den Standard geeinigt: „Jeder der Covid hat, ist ein Covid-Patient.“

„Mit oder wegen“ zu unterscheiden sei nicht nur schwer – „es hilft uns auch nicht, die Frage zu beantworten, was wir zur Absicherung der Krankenhausstruktur als nächstes tun sollen“, sagte Graf. Zur Steuerung der Pandemie auf regionaler Krankenhausebene reiche es aus, zu wissen, wie viele Infizierte im Krankenhaus lägen. Angesichts der gewachsenen Zahl an Zufallsbefunden bedeute das aber auch: „Wir überschätzen im Augenblick eher die Zahl der wegen Covid-19 hospitalisierten Patienten.“

03.45 Uhr – RKI meldet 209.789 Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 1474,3

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1474,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1472,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1388,0 (Vormonat: 407,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 209.789 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 217.815 Ansteckungen.

Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind demnach vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen – die damit nicht in die offizielle Statistik einfließt.

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Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 198 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 172 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 12.219.501 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

03.45 Uhr – Mann führt Axt bei Demo mit

Nach einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Ulm hat die Polizei Ermittlungen gegen 55 Teilnehmer eingeleitet. Bei der Kontrolle eines 32-jährigen Teilnehmers der unangemeldeten Versammlung in der Ulmer Innenstadt fand die Polizei eigenen Angaben zufolge eine Axt und eine Gasmaske. Ein 19-Jähriger muss sich wegen Beleidigung von zwei Polizisten verantworten und ein 37-Jähriger, weil er ohne Maske an dem Protest teilnahm und sich gegen die Maßnahmen der Polizei zur Wehr gesetzt hatte. Zur Teilnehmerzahl konnte die Polizei keine Angaben machen.

„Da werden Menschen stundenlang ihrer Freiheit beraubt“

Erneut haben Klimaaktivisten eine Ausfahrt auf der Autobahn 100 in Berlin blockiert. Rainer Wendt, der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, erklärt, wie die Polizei vorgeht.

Quelle: WELT / Angela Knäble

Gegen eine 35-jährige Frau leitete die Polizei eine Strafanzeige ein, da es sich bei ihr um die mutmaßliche Leiterin der Versammlung gehandelt habe. Gegen zwei 17-Jährige wurden Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Vermummungsverbot eingeleitet. 49 Teilnehmern drohen Bußgelder wegen Nichtbeachtung der Maskenpflicht. Die Polizei hatte die Einhaltung der Maskenpflicht kontrolliert und zuvor mehrmals mit Lautsprecherdurchsagen auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung hingewiesen.

03.30 Uhr – Habeck für Stufenplan bei Corona-Lockerungen

Bei der Bund-Länder-Runde an diesem Mittwoch sollten nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schon erste Corona-Öffnungsschritte vereinbart werden. „Nach Einschätzung der Experten ist der Scheitelpunkt der Infektionswelle Mitte Februar zu erwarten“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Daher ist die nächste Ministerpräsidentenkonferenz am 16.2. der richtige Zeitpunkt, um sich eng über erste Öffnungsschritte abzustimmen.“ Wichtig wäre aus Sicht des Vizekanzlers ein einheitliches Vorgehen.

„Wir müssen klären, was kommt zuerst, wie können die einzelnen Stufen für eine Öffnung aussehen und was sind die bundeseinheitlichen Kriterien“, so Habeck. Wirtschaft und Beschäftigte bräuchten Planungssicherheit. Erste Öffnungsschritte müssten nach Habecks Vorstellungen eng zwischen Bund und Ländern abgestimmt werden, damit Wirtschaft und Beschäftigte verlässlich planen können.

Kanzler Scholz kündigt erste Öffnungsperspektive an

Mittlerweile kommen die Forderungen nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen aus vielen Richtungen. Gesundheitsminister Lauterbach stellt sich bisher quer. Bundeskanzler Olaf Scholz gibt nun eine erste Öffnungsperspektive.

Die Lockerungen sollten nach den Vorstellungen des Wirtschaftsministeriums stufenweise und regional differenziert erfolgen. Zudem brauche es einheitliche Zielindikatoren und Schwellenwerte, die eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems anzeigen sollen. Falls wegen einer neuen Virusvariante eine Überlastung des Gesundheitssystems drohe, müssten mit dem Erreichen bestimmter Werte neue Einschränkungen beschlossen werden können.

01.03 Uhr – Czaja sieht Zeitpunkt für „Freedom Day“ in Deutschland noch nicht gekommen

CDU-Generalsekretär Mario Czaja hält es für verfrüht, einen Zeitpunkt für das Ende der Corona-Maßnahmen in Deutschland festzulegen. „Die Sehnsucht nach einem Freedom Day kann ich nachvollziehen. Nur hat sich in der Vergangenheit immer gezeigt, dass ein voreiliges Versprechen, das dann nicht zu halten ist, mehr Vertrauen zerstört, als jetzt mit Klugheit die Entscheidungen für die nächsten Wochen zu treffen“, sagte Czaja im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

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Man müsse jetzt schrittweise zu Lockerungen kommen, die Lage in den Bundesländern sei sehr unterschiedlich. „Es gibt Bundesländer mit einer sehr hohen Impfquote und einer entspannten Situation in den Krankenhäusern, andere mit einer niedrigen Impfquote und einer angespannten Lage in den Krankenhäusern“, warnte Czaja. Lockerungen müssten „auf Basis von wissenschaftlichen Daten und mit der notwendigen Vorsicht erfolgen – damit man nicht kurz darauf wieder in eine schwierige Lage kommt“.

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