Novak Djokovic: Serbiens Ministerpräsidentin Brnabic verlangt Antworten

Aus der Sicht der serbischen Ministerpräsidentin Ana Brnabic wirft das Verhalten von Novak Djokovic nach einem positiven Corona-Test in Serbien Fragen mit Blick auf mögliche Gesetzesverstöße auf. „Da besteht eine gewisse Grauzone, und Antworten in dieser Hinsicht kann nur Novak geben“, sagte die Politikerin dem britischen Fernsehsender BBC. Sie selbst könne weder wissen noch beurteilen, ob Djokovic von seinem positiven Ergebnis wusste, als er sich am Tag nach dem Test ohne Abstand und Maske bei einer Veranstaltung mit Kindern präsentierte.

Der Umstand, dass Djokovic Mitte Dezember mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein soll, steht im Mittelpunkt seines Konflikts mit den australischen Behörden. Diese prüfen derzeit, ob die darauf begründete medizinische Ausnahmegenehmigung tatsächlich für die Einreise des ungeimpften Sportlers nach Australien ausreicht.

Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabic

Quelle: REUTERS

Bei der Offenlegung der diesbezüglichen serbischen Dokumente zeigte sich, dass der Tennis-Weltranglisten-Erste Djokovic am 16. Dezember des vergangenen Jahres positiv auf Corona getestet worden sein soll. Am Tag danach hatte er an der Veranstaltung mit Kindern teilgenommen. In einem längeren Beitrag auf Instagram beteuerte Djokovic in der Nacht zum Mittwoch, dass er zu dem Zeitpunkt der Veranstaltung noch nicht von seinem positiven Testergebnis gewusst habe.

Brnabic sagte in dem BBC-Interview, dass sie nicht wissen könne, wann Djokovic von seinem Testergebnis Kenntnis erlangt habe. Sollte er als wissentlich positiv Getesteter zu der Veranstaltung gegangen sein, hätte er eindeutig gegen serbische Gesetze verstoßen. Die Politikerin wies außerdem darauf hin, dass die Mitteilung von Corona-Testergebnissen über SMS-Nachrichten in Serbien rasch funktioniere. „Wir haben eines der effizientesten Systeme der Welt“, sagte sie.

„Der Arme tut mir auch erst mal leid“, sagt Boris Becker

Boris Becker hat manche Äußerungen der Familie von Tennisprofi Novak Djokovic in den vergangenen Tagen als nicht hilfreich kritisiert. „Da ist der Vater bestimmt über das Ziel hinausgeschossen. Einige Aussagen, die er vor vier oder fünf Tagen gemacht hat, wird er heute bestimmt bereuen. Dass da von seiner Familie Aussagen getätigt wurden, hat ihm nicht gerade geholfen“, sagte der ehemalige Trainer des Weltranglisten-Ersten in dem am Mittwoch veröffentlichten Eurosport-Podcast „Das Gelbe vom Ball“.

Djokovics Vater Srdjan hatte zuletzt auf einer Pressekonferenz in Belgrad gesagt: „Jesus wurde gekreuzigt, ihm wurde alles angetan, und er ertrug es und lebt immer noch unter uns. Jetzt versuchen sie Novak auf die gleiche Weise zu kreuzigen und ihm alles anzutun.“ Die Eltern des 34 Jahre alten Djokovic seien „sehr emotional – und auch sein Bruder, das ist nicht immer verständlich“, sagte Becker.

„Der Arme tut mir auch erst mal leid. Ich kenne ihn sehr gut, und wir sind immer noch eng befreundet. Da ist einiges schiefgelaufen“, sagte Becker und betonte: „Die Frage ist: „Wer war der böse Bube?“ Die Öffentlichkeit meint, es ist Novak Djokovic. Er macht schon mal einen Doppelfehler, aber er hatte die richtigen Dokumente.“

Generell empfahl der 54-Jährige auch mit Blick auf die weiteren Turniere seinem früheren Schützling, sich impfen zu lassen. „Die Reglements werden eher strenger als lockerer. Deswegen wäre meine Meinung: Junge, jetzt spiele die Australian Open, so gut es geht, aber dann versuche einzusehen, dass es geimpft leichter für dich sein wird. Ob er das macht, weiß ich nicht“, sagte Becker.

Tschechische Spielerin erwägt Klage

Die tschechische Tennisspielerin Renata Voracova, deren Visum ebenfalls annulliert worden war, erwägt, den australischen Tennisverband als Veranstalter der Australian Open auf finanzielle Entschädigung zu verklagen. Allein der Flug nach Melbourne habe umgerechnet rund 2460 Euro gekostet, und auch ihr Trainer sei mit ihr gekommen, erklärte sie. 

Sie hoffe, der Verband werde sie entschädigen, ohne dass sie „ein juristisches Verfahren“ einleiten müsse, erklärte sie weiter. Im Gegensatz zu Djokovic hat Voracova auf ihre Teilnahme an den Australian Open verzichtet und Melbourne am Wochenende wieder verlassen. Der Damentennis-Verband WTA bescheinigte Voracova, „nichts Falsches“ getan zu haben.

Djokovic räumt Fehler ein

Mit einer langen Stellungnahme via Instagram hat sich Novak Djokovic erstmals selbst seit seinen Einreiseproblemen nach Australien öffentlich geäußert, dabei aber für weitere Widersprüche gesorgt. Die 34 Jahre alte Nummer eins der Tennis-Weltrangliste wehrte sich am Mittwoch (Ortszeit) rund um eine weitere Trainingseinheit im Melbourne Park vor allem gegen zwei Vorwürfe: Weder habe er absichtlich eine falsche Angabe gemacht zu seinem Reiseverhalten in den 14 Tagen vor dem Flug ins Gastgeberland der kommende Woche beginnenden Australian Open, noch habe er im Wissen seines positiven Coronatests im Dezember eine Veranstaltung mit Kindern besucht und sich dort ohne Maske bewegt.

Djokovic bezeichnete die „Fehlinformationen“, die korrigiert werden müssten, als „verletzend und beunruhigend für meine Familie“. Er wolle darauf hinweisen, dass er sich sehr um die Sicherheit anderer und das Einhalten von Testvorgaben bemüht habe. Es sei ihm wichtig gewesen, all dies klarzustellen, aber er werde sich aus Respekt vor der australischen Regierung nicht weiter zu den Vorkommnissen äußern.

Er räumte Fehler in seiner Reiseerklärung für Australien ein. Darin war ein Kästchen angekreuzt, das besagte, dass er in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Melbourne nicht in andere Länder gereist war. Tatsächlich zeigen Medienberichte und Bilder auf Internetplattformen, dass er in diesem Zeitraum von Serbien nach Spanien geflogen war. 

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Die Erklärung sei von seinem „Betreuerteam in meinem Namen eingereicht“ worden. Das habe er den Einwanderungsbehörden bei seiner Ankunft gesagt, erklärte Djokovic. „Mein Agent entschuldigt sich aufrichtig“, fügte er hinzu. Es handelte sich um einen „menschlichen Fehler und sicherlich nicht um Absicht“.

Berichte über öffentliche Auftritte nach der Infektion in Serbien bezeichnete er hingegen als „Fehlinformationen“. Am Tag nach seinem positiven Test erschien Djokovic bei einer Jugend-Tennisveranstaltung und bei einer Zeremonie zur Vorstellung von Briefmarken mit seinem Bild. Bei beiden Veranstaltungen trug er offenbar keine Maske. Djokovic erklärte, er habe das Testergebnis erst nach der Teilnahme an der Kinder-Tennisveranstaltung erhalten. Die Briefmarkenzeremonie erwähnte er nicht.

Gut gelaunt: Novak Djokovic beim Training im Melbourne Park in Melbourne am 11. Januar

Gut gelaunt: Novak Djokovic beim Training im Melbourne Park in Melbourne am 11. Januar

Quelle: via REUTERS

Zudem räumte Djokovic ein, sich am 18. Dezember trotz des positiven Testergebnisses mit Journalisten der französischen Sportzeitung L’Equipe getroffen zu haben. Er habe sich dazu „verpflichtet“ gefühlt, da er den Journalisten „nicht enttäuschen wollte“, erklärte er. Er habe aber darauf geachtet, dass er Distanz hielt und eine Maske trug, „außer wenn ich fotografiert wurde“, fügte er hinzu. „Wenn ich darüber nachdenke, war das eine Fehleinschätzung und ich akzeptiere, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen.“

Er habe am 16. Dezember einen negativen Antigentest gemacht und aus reiner Vorsicht auch noch einen PCR-Test. „Ich hatte keine Symptome und fühlte mich gut und ich erhielt die Nachricht des positiven PCR-Tests erst nach der Veranstaltung“, schrieb Djokovic.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

04.06 Uhr: Djokovics Mutter: „Er ist doch kein Mörder“

Im Tauziehen um Novak Djokovics Teilnahme an den Australian Open hat sich die Mutter des Tennis-Weltranglisten-Ersten zu Wort gemeldet. Dijana Djokovic forderte die australische Regierung am Mittwoch auf, das Visum ihres Sohnes nicht noch in letzter Minute aufzuheben und ihn das Turnier spielen zu lassen. „Werfen Sie ihn nicht raus. Er ist kein Politiker, er ist ein Tennisspieler. Er ist kein Krimineller, er ist doch kein Mörder“, sagte sie dem australischen Sender Channel 7.

Wegen des ganzen Stresses könne sie kaum noch schlafen. „Wenn er gesund ist und sein PCR-Test negativ ist, warum kann er nicht spielen?“, fragte sie. „Wir beten alle, dass er bleiben darf.“ Dass ihr Sohn nicht gegen Corona geimpft sei, sei seine „eigene Lebensphilosophie“. Jeder Mensch auf der Welt habe die Möglichkeit, diese Wahl zu treffen, „das ist ein Menschenrecht“.

11. Januar – 18.00 Uhr: Auch Djokovics PCR-Tests sorgen für Ungereimtheiten

Nachdem bereits eine Angabe in seinem Einreisedokument als falsch entlarvt wurde, muss sich Novak Djokovic nun weitere brisante Fragen stellen lassen. Wie der „Spiegel“ berichtet, wurde der positive Coronatest, den der Tennis-Profi bei seiner Einreise in Australien vorgelegt hatte, möglicherweise an einem anderen Tag durchgeführt, als von ihm behauptet. Dafür sprechen nach Recherchen des Nachrichtenmagazins mehrere Indizien.

Djokovic, der trotz fehlender Impfung bei den am Montag beginnenden Australian Open antreten will und gegen sein aberkanntes Visum erfolgreich Einspruch einlegte, hatte bei seiner Einreise angegeben, am 16. Dezember positiv getestet worden zu sein. Die digitale Version des von seinen Anwälten später vorgelegten PCR-Tests habe als Zeitstempel allerdings den 26. Dezember, 14:21 serbischer Zeit.

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Üblicherweise verbinden Corona-Testsysteme diesen Zeitstempel automatisch mit einem Testergebnis, wenn dieses in die entsprechende Datenbank eingepflegt wird. Meist geschieht dies kurz nachdem das Testergebnis vorliegt.

Die Identifizierungsnummer des digitalen Positiv-Tests deute ebenfalls daraufhin, dass das Ergebnis am 26. Dezember generiert wurde, heißt es. Diese Nummer liege 50.000 Stellen höher als im Falle eines anderen, von Djoković‘ Anwälten vorgelegten negativen Tests, der offenbar am 22. Dezember durchgeführt wurde. Zwischen dem 22. Dezember und dem 26. Dezember wurden in Serbien laut öffentlicher Gesundheitsdaten rund 50.000 Tests durchgeführt.

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Serbia Australia Open Djokovic

Die beiden Tests sind Voraussetzung für Djokovic, um Corona-Erkrankung und -Genesung nachweisen zu können und somit überhaupt die Voraussetzungen für eine Ausnahmegenehmigung für den fehlenden Impfnachweis zu erhalten.

Zuvor hatten Recherchen ergeben, dass sich der Serbe in den 14 Tagen vor der Einreise, anders als angegeben, in anderen Ländern aufgehalten hatte.

09.06 Uhr: Djokovic führt Setzliste an

Trotz der Hängepartie um das Visum ist der Titelverteidiger bei den Australian Open von den Turnier-Organisatoren an Nummer eins gesetzt worden. Der Serbe steht an der Spitze der Männer-Setzliste. SIE richtet sich nach der Weltrangliste und ist Grundlage für die Auslosung, die für Donnerstag geplant ist.

08.41 Uhr: Länder wollen bilaterale Beziehungen stärken

Nach der Gerichtsentscheidung zu Gunsten von Djokovic haben Australiens Premierminister Scott Morrison und seine serbische Amtskollegin Ana Brnabic ein Telefonat zu dem Fall geführt. Es handelte sich um ein „konstruktives“ Gespräch, wie am Dienstag die australische Nachrichtenagentur AAP unter Berufung auf das Büro des Regierungschefs meldete. Darin habe Morrison die „nicht-diskriminierende“ Grenzpolitik Australiens und ihre Rolle beim Schutz des Landes während der Corona-Pandemie erläutert. Die beiden hätten sich darauf geeinigt, in Kontakt zu bleiben und die bilateralen Beziehungen zu stärken.

Unter Berufung auf den staatlichen serbischen Sender RTS hieß es, Brnabic habe von der australischen Seite gefordert, Djokovic mit Würde zu behandeln. Die Premierministerin habe insbesondere die Bedeutung der Trainingsbedingungen hervorgehoben.

5.51 Uhr: Falsche Angaben im Einreiseformular

Wie australische Medien am berichteten, entspricht eine Angabe in dem Dokument nicht der Wahrheit – Djokovic war entgegen der Auskunft in den 14 Tagen vor dem Flug nach Australien auf Reisen gewesen.

Durch in sozialen Netzwerken veröffentlichte Fotos und Videos lässt sich nachvollziehen, dass der in Monaco lebende Sportler sich im fraglichen Zeitraum vor der Anreise nach Down Under sowohl in seiner Heimat Serbien wie auch in Spanien zum Trainieren aufgehalten hat. Inwiefern dies Einfluss hat auf die Entscheidung von Einwanderungsminister Hawke oder in diesem Zusammenhang relevant ist, war zunächst unklar. Falsche Angaben auf dem Formular werden als schwerwiegendes Vergehen bezeichnet.

03.20 Uhr: ATP kritisiert Anwendung der Einreiseregeln nach Australien

Die Herren-Profitennisorganisation ATP hat die Unklarheiten bei den Einreisebestimmungen nach Australien kritisiert. Man respektiere die Opfer der australischen Bevölkerung während der Coronapandemie und die strengen Regeln des Landes, heißt es in einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Stellungnahme. Komplikationen in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit der Einreise von Spielern nach Australien hätten allerdings die Notwendigkeit von mehr Eindeutigkeit und einer klareren Kommunikation und Anwendung der Regeln gezeigt.

Die Ereignisse, die zur Gerichtsverhandlung über Novak Djokovics Einspruch gegen sein entzogenes Visum geführt hätten, seien schädlich für alle Beteiligten und insbesondere für das Wohlergehen des Weltranglistenersten sowie dessen Vorbereitung auf die Australian Open. Grundsätzlich befürworte die ATP eine Impfung gegen das Coronavirus und ermutige alle Spieler dazu.

10. Januar – 15.30 Uhr: Nach kritischen Fragen bricht die Familie die Pressekonferenz ab und singt

Es war das bizarre Ende einer Pressekonferenz, auf der Novak Djokovic‘ Familie ihren Sohn und Bruder einmal mehr zum Freiheitskämpfer erhob. Vater Srdjan, Mutter Dijana, Bruder Djordje und Onkel Goran standen auf, legten sich gegenseitig die Arme über die Schultern und stimmten mit den Anwesenden ein Lied an. Zuvor brach Dijana die Pressekonferenz ab, weil eine deutsche RTL-Reporterin eine kritische Nachfrage zur angeblichen Corona-Infektion von Djokovic stellte.

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Quelle: AFP/PEDJA MILOSAVLJEVIC

Trotz der angeblichen Infektion absolvierte Novak Djokovic im vergangenen Dezember noch öffentlichkeitswirksame Termine – ohne Maske. Eine Antwort auf die Frage gab es nicht – Dijana machte ihrem Sohn Djordje klar, die Pressekonferenz zu beenden. Kritische Nachfragen waren nicht erwünscht.

15.05 Uhr: Djokovic meldet sich vom Centre Court zu Wort

Nach der Entscheidung des Gerichts meldete sich Djokovic erstmals zu Wort. Zu einem Foto, das ihn mit seinem Trainer Goran Ivanisevic auf dem Centre Court von Melbourne zeigt, schrieb er bei Twitter: „Ich bin erfreut und dankbar, dass der Richter meine Visums-Ablehnung aufgehoben hat. Unabhängig von dem, was passiert ist, werde ich bleiben. Ich versuche mich auf die Australian Open zu fokussieren. Ich bin hierhergeflogen, um eines der wichtigsten Turniere vor den großartigen Fans zu spielen.“

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14.30 Uhr: Familie gibt Pressekonferenz

Die Familie von Djokovic lud in Serbien zu einer Pressekonferenz. Demonstrativ positionierten sie Trophäen Djokovic‘ auf dem Podest. Neben dem Vater Srdjan saßen auch seine Mutter Dijana und sein Bruder Djordje hinter den Mikros. Niemand der vier trug Masken. Vor der Pressekonferenz kündigte der Vater an, dass Novak Djokovic per Videostream zugeschaltet wird. Dies passierte aber nicht.

„Ich denke, dass das ein wichtiger Grund ist, den Sieg von unserem Novak zu feiern“, sagte Srdjan Djokovic. „Novak ist in Freiheit. Er ist nach Australien gegangen, um Tennis zu spielen und das Turnier zu gewinnen. Er hat alle medizinischen Unterlagen, die nötig waren, eingereicht. Novak hat sich immer für die Freiheit eingesetzt“, sagte Djordje Djokovic.

Dann übernahm Dijana das Wort: „Er hat nie etwas getan, was gegen Gesetze verstoßen hat. Wir standen noch nie vor einer solchen Herausforderung. Wir wussten nicht, wie es ihm geht, ob er satt ist. Das sind Sachen, die ich als Mutter nur schwer verkraften konnte. Wir haben versucht, der ganzen Welt zu zeigen, was das für eine Ungerechtigkeit war. Dieser Sieg ist sein größter Sieg.“

Dann wurde Djokovic‘ Vater pathetisch: „Liebe Leute aus der ganzen Welt: Ich bedanke mich bei euch für die Unterstützung. Novak ist nicht auf die Knie gegangen, er ist ein mentaler Riese. Es gibt noch Gerechtigkeit auf diesem Planeten. Novak ist ein kleiner Junge aus einem armen Land. Man hat ihm die Rechte, die ihm zustehen, weggenommen. Es ist ein Sieg für alle freien Leute dieser Welt.“ Über den Impfstatus seines Sohnes, die angebliche Corona-Infektion im vergangenen Dezember und etwaige Versäumnisse bei der Einreise verlor er kein Wort.

13.48 Uhr: Nadal äußert sich im Fall Djokovic

Rafael Nadal hat sich zur aktuellen Situation von Novak Djokovic geäußert. „Es ist ein riesengroßer Zirkus um die Sache entstanden, aber unabhängig davon, ob ich mit seiner Geschichte einverstanden bin oder nicht, hat ein Gericht gesprochen. Und darauf kommt es an“, sagte Nadal zum spanischen TV-Sender „Onda Cero“. „Die Justiz muss in diesem Fall entscheiden, und ich bin immer ein Verfechter der Gerechtigkeit“, sagte Nadal.

ROLAND GARROS 2021

Rafael Nadal (r.) und Djokovic

Quelle: pa/dpa/MAXPPP/Arnaud Journois

13.00 Uhr: Djokovic kündigt Pressekonferenz an

Völlig überraschend wird sich der Weltranglisten-Erste um 14 Uhr auf einer Pressekonferenz zu seiner Situation äußern. Wie sein Vater Srdjan dem britischen Sender „BBC“ bestätigte, wird Djokovic bei der Pressekonferenz der Familie per Video zugeschaltet.

12.29 Uhr: Polizei setzt bei Demonstration Pfefferspray ein

Die Anwälte von Novak Djokovic beraten sich in ihrer Kanzlei im Stadtzentrum. Rund um die „Rialto Towers“ versammeln sich immer mehr Fans, um für Novak Djokovic zu demonstrieren. Sie skandieren „free Nole“, Nole ist der Spitzname des Serben. Die Stimmung in Melbourne wird zunehmend aggressiver, die Polizei setzt gegen randalierende Demonstranten Pfefferspray ein.

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12.08 Uhr: Entscheidung über Djokovic‘ Visum wohl vertagt

Nach Informationen der australischen Zeitung „The Age“ hat Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke die vierstündige Frist ablaufen lassen, um das Visum von Novak Djokovic zu annullieren. Eine endgültige Entscheidung ist dies aber noch nicht, denn Hawke kann immer noch von seinem Vetorecht Gebrauch machen. „Der Minister prüft derzeit die Angelegenheit und das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen“, heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums.

11.30 Uhr: Serbische Zeitung: „Novak gewinnt, der Staat kniete nieder.“

Novak Djokovic ist in seiner Heimat ein Volksheld. Die serbische Tageszeitung „Blic“ schreibt über den stattgegebenen Einspruch: „Novak gewinnt, der Staat kniete nieder.“

10.48 Uhr: Fans skandieren „free Nole“

Vor dem Gebäude, in dem sich die Kanzlei befindet, versammeln sich immer mehr Fans von Novak Djokovic. Sie skandieren: „free Nole“. Nole ist der Spitzname Djokovic‘.

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10.34 Uhr: Viele Polizisten vor der Kanzlei der Djokovic-Anwälte

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10.14 Uhr: Polizeieinsatz bei Djokovic?

Nur zwei Stunden nach seinem Gerichtserfolg gegen die australischen Behörden soll Djokovic in Melbourne schon wieder festgesetzt worden sein.

Serbischen Medien zufolge sind mehrere weiße Vans der Bundespolizei in die Tiefgarage des Bürogebäudes von Djokovic’ Anwälten gefahren. Demnach haben die Beamten den Tennisprofi und sein Team in Gewahrsam genommen.

Diese Meldungen seien laut australischer Medien aber falsch. Wie „The Age“ berichtet, wurde Djokovic nicht festgenommen. Dies bestätigten mehrere Regierungsquellen der Zeitung.

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10.03 Uhr: Australien veröffentlicht 30-seitiges Verhörprotokoll

Das zuständige Gericht hat das Protokoll von der Befragung am Flughafen nach Novak Djokovics Ankunft veröffentlicht. Nach einigen persönlichen Angaben gibt der 34-Jährige darin auch Auskunft über seinen Impfstatus. Hier Auszüge aus dem Gespräch mit einem Mitarbeiter des Innenministeriums.

Frage: „Was waren Ihre Gründe, heute nach Australien zu reisen?“

Djokovic: „Ich bin Tennisprofi, und hauptsächlich bin ich nach Australien gekommen, um an den Australian Open in Melbourne, Victoria, teilzunehmen.“

Frage: „Danke. Nun eine Frage bezüglich Ihrer Impfung: Sind Sie geimpft?“

Djokovic: „Ich bin nicht geimpft.“

Frage: „Gegen Covid-19? Nicht geimpft?“

Djokovic: „Ich bin nicht geimpft.“

Frage: „Vielen Dank. Hatten Sie jemals Covid?“

Djokovic: „Ja.“

Frage: „Und wann war das?“

Djokovic: „Ich hatte zweimal Covid, ich hatte Covid im Juni 2020, und ich hatte Covid vor kurzem am – ich wurde positiv getestet, PCR – 16. Dezember 2021.“

Das gesamte 30-seitige Gesprächsprotokoll können Sie hier einsehen.

7.32 Uhr: Gericht ordnet Freilassung von Djokovic an

Dem Einspruch von Djokovic gegen seine verweigerte Einreise nach Australien ist stattgegeben worden. Das entschied ein Gericht am Montag in Melbourne. Welche Folgen das für die Teilnahme des Titelverteidigers an den in einer Woche beginnenden Australian Open hat, war zunächst unklar. Die Regierung hatte bereits vor der Verhandlung angekündigt, sie erwäge im Falle einer Aufhebung der Einreiseverweigerung weitere Schritte, um Djokovic weiter das Visum zu verweigern. Das bestätigte der Regierungsanwalt Christopher Tran zum Ende der Verhandlung.

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Einwanderungsminister Alex Hawke hat Medienberichten zufolge vier Stunden Zeit, sein persönliches Recht auf Aufhebung des Visums wahrzunehmen. Es werde darüber beraten, ob er dies tun wolle. Auch dagegen könnte Djokovic, dem dann eine Einreiseverweigerung nach Australien für die kommenden drei Jahre drohen würde, jedoch vorgehen.

3.25 Uhr: Verhandlung verzögert sich wegen technischer Probleme

Die Gerichtsverhandlung zur verweigerten Einreise von Djokovic hat sich am Montag (Ortszeit) wegen technischer Probleme bei der Live-Übertragung verzögert. Wie die australische Zeitung „Herald Sun“ online in ihrem Live-Blog berichtete, sei die Homepage, auf der die Verhandlung aus dem Commonwealth Law Courts Building in Melbourne für die Öffentlichkeit übertragen werden sollte, aufgrund der hohen Zugriffszahlen zusammengebrochen. Die Verhandlung begann deswegen mit etwa einer halben Stunde Verspätung.

3.20 Uhr: Djokovic darf Quarantäne-Hotel für Verhandlung verlassen

Nach Berichten australischer Medien darf Tennis-Profi Novak Djokovic das Abschiebehotel in Melbourne für die Dauer der Gerichtsverhandlung zu seinem Einspruch verlassen. Dies habe Richter Anthony Kelly am Montag entschieden, hieß es. Er sei an einen Ort zu bringen, der von seinen Anwälten ausgesucht werde.

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Das Gericht in Melbourne verhandelt den Einspruch Djokovics gegen die Verweigerung seiner Einreise nach Australien. Dem 34-Jährigen war am Mittwochabend (Ortszeit) die Einreise nach Melbourne verweigert worden. Der Serbe konnte aus Sicht der Behörden nicht die nötigen Dokumente für eine medizinische Ausnahmegenehmigung vorlegen, um auch ohne Corona-Impfung einreisen zu dürfen. Seitdem hielt er sich in einem Hotel für Ausreisepflichtige auf. Djokovic kämpft dafür, in Australien bleiben und seinen Titel bei den Australian Open verteidigen zu dürfen. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt am 17. Januar.

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