Niederländische Küste: Feuer auf Frachter – Lemke: Katastrophe nicht ausgeschlossen

Niederländische Küste
Feuer auf Frachter – Lemke: Katastrophe nicht ausgeschlossen

Der brennende Frachter “Fremantle Highway” in der Nordsee oberhalb der Insel Ameland. Foto

© Jan Spoelstra/ANP/dpa

Noch immer brennt der Autofrachter vor der holländischen Wattenmeerinsel Ameland. Ein Sinken des Schiffes könnte katastrophale Folgen haben. Ministerin Lemke verspricht Hilfe aus Deutschland.

Vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland wird der Kampf gegen das Feuer auf einem Frachtschiff mit über 3000 Autos fortgesetzt. Nach mehr als 24 Stunden ist der Brand heute noch immer nicht unter Kontrolle. Bergungsspezialisten und die Wasserbehörde überlegen nun, wie man das etwa 200 Meter lange Schiff bergen kann. Befürchtet wird eine Umweltkatastrophe bei einem Sinken des Frachters.

Unterdessen ist das brennende Schiff leicht nach Westen abgedriftet. Es befinde sich nun etwa 16 Kilometer nördlich der Insel Terschelling, sagte ein Sprecher der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur. Es liege aber zur Zeit stabil.

Wenn Öl und die Autos an Bord ins Wasser geraten, könnten das unter Schutz stehende Wattenmeer sowie die Küsten verseucht werden. Das wäre auch eine Bedrohung für die deutschen Wattenmeerinseln. Anders als zuvor angenommen befinden sich auf dem Fachter nach Angaben eines Sprechers der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha zufolge insgsamt 3783 Pkws. Die niederländische Küstenwache hatte zuvor von 2857 Autos gesprochen, davon 25 E-Autos.

Die Küstenwache fürchtet, dass das Feuer noch Tage oder sogar Wochen dauern könnte. Direkt Löschen ist nach Angaben der Küstenwache gefährlich. Denn das Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen. Die Ursache des Feuers ist unklar. Vermutet wird, dass elektrische Autos an Bord der Brandherd waren.

Die “Fremantle Highway” war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch etwa 27 Kilometer vor der Küste der Wattenmeerinsel Ameland Brand ausbrach. Die Besatzung musste das Schiff verlassen. Dabei starb ein Mensch, 22 wurden leicht verletzt.

Lemke: Katastrophe nicht ausgeschlossen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat deutsche Unterstützung bei der Bergung des brennenden Frachtschiffs vor der niederländischen Wattenmeerinsel Ameland in Aussicht gestellt. “Im Moment müssen die Experten einen Bergungsplan entwickeln. Deutschland wird alles zur Verfügung stellen, was helfen kann”, schrieb die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei Twitter. Ihre Gedanken seien bei den Crewmitgliedern und den Einsatzkräften, die versuchten, eine Katastrophe zu verhindern.

Im Deutschlandfunk sagte Lemke am Donnerstagmorgen, es sei nicht völlig auszuschließen, dass es zu einer Katastrophe kommen könnte. “Es ist gut, dass wir gerade vor kurzem gemeinsam mit den niederländischen Behörden eine Katastrophenübung durchgeführt haben”, sagte die Ministerin. Man sei gut vorbereitet.

dpa

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